| Titel: | Polytechnische Schau. | 
| Fundstelle: | Band 336, Jahrgang 1921, S. 226 | 
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                        Polytechnische
                              								Schau.
                        (Nachdruck der Originalberichte – auch im Auszuge
                           								– nur mit Quellenangabe gestattet.)
                        Polytechnische Schau.
                        
                     
                        
                           Werkstattstechnik.
                           Der Meinungsaustausch über Einheitsbohrung oder
                                 										Einheitswelle, über den auch in D. p. J. bereits mehrfach berichtet wurde,
                              									scheint sich der Kärung zu nähern. Der Unterausschuß Kirner,
                                 										Klein, Knecht, Kühn, Schlesinger gab nach dem Besuche namhafter Firmen
                              									einen Bericht an den Arbeitsausschuß für Passungen des Nadi. Die Hoffnung, sich auf
                              									eines der beiden Systeme einigen zu können, muß aufgegeben werden. Die Umstellung
                              									von einem System auf das andere ist besonders für solche Firmen, die schon früher
                              									nach Grenzlehren arbeiteten, doch zu schwierig und kostspielig, da außer den Lehren,
                              									die schon durch die neue Bezugstemperatur von 20° und die Nullinie als
                              									Begrenzungslinie neu beschafft werden mußten, dann noch Werkzeuge, Zeichnungen, ja
                              									selbst ganze Konstruktionen umgeändert werden müßten.
                           Es gibt „primäre“ Abmessungen (Bezeichnung von Kirner), die allein schon für
                              									das eine oder andere System entscheidend wirken (Kugellager für Einheitsbohrung,
                              									verdichtete oder gezogene Wellen für Einheitswelle). (Werkstattstechnik 1921, Heft
                              									7.)
                           Preger.
                           Der Riementrieb mit Druckrollen. Ein Riementrieb für
                              									Werkzeugmaschinen und dergl., der bei großer Uebersetzung den denkbar kürzesten
                              									Achsenabstand gestattet, wird seit einiger Zeit von der Firma Koch & Cie. in Remscheid-Vieringhausen auf
                              									den Markt gebracht. Er bietet noch den weiteren Vorteil, daß bei richtiger Anordnung
                              									der Achsdruck ganz bedeutend kleiner ist als bei dem Spannrollentrieb, der ihm am
                              									nächsten kommt. Das wesentliche Merkmal des neuen Triebes, der Anfang der 1880er
                              									Jahre einen damals unbeachtet gebliebenen Vorläufer gehabt hat, ist, daß das
                              									lose Trum ungespannt ist; es erhält nur die geringe Zusatzspannung, die der ganze
                              									Riemen gleichmäßig durch die Zentrifugalkraft erfährt. Zwei Druckrollen, die oft an
                              									demselben Hebel angebracht werden, drücken das lose Trum an jede Riemenscheibe an
                              									und erzeugen so seine Anfangsspannung. Die Zeichnung einer Ausführung mit
                              									verhältnismäßig weitem Achsenabstand gibt die nebenstehende Figur wieder. Das
                              									Andrücken geschieht hier durch gewichtsbelastete Hebel in einfacher Weise.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 336, S. 226
                              
                           Das System gestattet unter sonst gleichen Umständen mit einem wesentlich schmaleren
                              									Riemen auszukommen, als die sonst gebräuchlichen Triebe erfordern, und ist noch
                              									dadurch ausgezeichnet, daß die beiden Riemenscheiben bei beliebig großer Uebesetzung
                              									auch die entgegengesetzte Drehrichtung haben können. Es wird das dadurch erreicht,
                              									daß das lose Trum über die eine Druckrolle hinweggeführt wird. (Werkstattstechnik
                              									1921, Heft 8.)
                           St.
                           
                           Wegschleifen von Stanzgrat anstatt Feilarbeit. Der an
                              									Eisenbahnschwellen beim Lochen auf der Unterseite entstehende Grat wurde bisher mit
                              									Stumpffeilen, die in einen Bügel eingespannt waren, entfernt. Die Arbeit war
                              									anstrengend und teuer. Als Ersatz werden Schleifscheiben auf die biegsamen Wellen
                              									von 1½pferdigen Elektromotoren gesetzt. Letztere werden an einem auf Trägern unter
                              									der Decke fahrenden Gestell montiert. Die Schleifscheibengehäuse werden mit zwei
                              									Handgriffen geführt und sind an Drahtseilen mit Gegengewichten aufgehängt. Die
                              									Einrichtung arbeitet billiger und ist beliebter als das frühere Feilen.
                              									(Werkstattstechnik 1921, Heft 1.)
                           Preger.
                           Druckluftsteuerung an Brettfallhämmern erleichtert dem
                              									Schmied das Niedertreten des Steuerhebels, zu dem gewöhnlich 30 bis 40 kg Druck
                              									notwendig sind. Zum Betrieb dient Druckluft von etwa 6 kg/qcm Ueberdruck. Der
                              									Luftverbrauch ist je nach der Größe der Steuerung 27–39 l/min, angesaugte Druckluft,
                              									was einem Leistungsverbrauch von etwa 0,15–0,25 PS entspricht, die durch die
                              									verursachte Mehrleistung des Schmiedes leicht wieder ausgeglichen wird.
                              									(Werkstattstechnik 1921, Heft 6.)
                           Preger.
                           
                        
                           Elektrotechnik.
                           Elektro-Ausstellung Essen. 1. Erzeugung elektrischer Energie: Die Maschinenfabrik Thyssen& Comp.,
                              									A.-G., Mülheim-Ruhr, zeigt die Hälfte eines Ständers für einen Drehstrom-Generator
                              									für 6150 Kwa. bei 94 Umdrehungen in der Minute zum Antrieb durch eine
                              									Groß-Gasmaschine. Die Pohlbohrung dieses Gehäuses beträgt 8000 mm. Daneben steht zum
                              									Vergleich von derselben Firma ein Turbogenerator von 8000 kW. bei 3000 U. p. M.,
                              									dessen Polbohrung 820 mm beträgt. Im wesentlichen kommen heute als Stromerzeuger nur
                              									noch sehr große Maschinen in Frage und deshalb haben, mit Rücksicht auf die
                              									außerordentlich großen Transportschwierigkeiten, die übrigen Elektrizitätsfirmen,
                              									die nicht wie Thyssen in der unmittelbaren Nachbarschaft beheimatet sind, von der
                              									Ausstellung derartiger Teile Abstand genommen. Als kleine Spezialmaschine zur
                              									Stromerzeugung zeigt die AEG noch einen Glühkopfmotor mit Gleichstromgenerator und
                              									Bohn & Kahler kleine Dampf-Dynamos, wie sie wohl hauptsächlich auf Schiffen
                              									benötigt werden.
                           2. Uebertragung und Verteilung der elektrischen Energie:
                              									Das Rheinisch-Westfälische Elektrizitätswerk in Essen, welches neuerdings selbst
                              									seine Fernleitungen ausbaut, zeigt an zwei im Mittelraum der Halle stehenden Masten
                              									ein Ausführungsbeispiel für eine Leitung von 100000 Volt Betriebsspannung. Im
                              									übrigen müssen sich die großen Elektrizitätsversorgungsgesellschaften unseres
                              									Bezirkes, also das RWE und der Westfälische Elektrizitätsverband darauf beschränken,
                              									in großen bildlichen Darstellungen ihr Leitungsnetz vorzuführen. Konstruktionen von
                              									Transformatoren der Siemens-Schuckert-Werke, der AEG, der
                              									Bergmann-Elektrizitätswerke und von Gebiet fallen besonders auf. Bemerkenswert sind
                              									darunter Transformatorenstationen nach dem in jüngster Zeit eingeführten
                              									Schnellbausystem. C. H. Jucho & Comp., Dortmund, zeigen sogenannte Streckmasten
                              									für den Leitungsbau, Vohwinkel & Lautermann Masten mit Betonfüßen. Das
                              									außerordentlich wichtige Kapitel des Ueberspannungs- und Ueberstrom-Schutzes,
                              									welches die wissenschaftliche Technik in den letzten Jahren besonders
                              									beschäftigt hat, wird seitens der AEG durch Petersen-Spulen und das
                              									Kabelschutzsystem Pfannkuch, seitens der SSW durch den Lösch-Transformator von Bauch
                              									und das Lypro-Kabelschutzsystem erläutert. Das Kabelwerk Duisburg zeigt Kabel und
                              									Leitungsdrähte neuer Bauformen; außerdem ist seitens der Firma Meirowsky, der
                              									Isolawerke, der Vereinigten Isolatorenwerke und anderer eine reichhaltige Sammlung
                              									von Isolatoren aus Porzellan und sonstigen, der Isoliertechnik dienenden Baustoffen,
                              									ausgestellt. Ein Gebiet, auf dem die Konstruktiv-Tätigkeit der letzten Jahre lebhaft
                              									gewesen ist, ist das der Schalteinrichtungen. Die Ausstellung zeigt Schaltapparate
                              									für Spannungen bis zu 100000 Volt, darunter Oelschalter sehr großer Abmessungen. Die
                              									AEG führt einen solchen Schalter für 2000 Amp. und 6000 Volt vor, Dr. Paul Meyer
                              									einen solchen für 2000 Amp. und 6500 Volt, die SSW einen druckfesten Oelschalter.
                              									Allgemein fällt auf, daß bei Hoch- und Niederspannungsschaltanlagen der geschützte
                              									Einbau aller Teile, also die Ausbreitung der gekapselten Schaltapparate ständig
                              									weitere Fortschritte macht. Einen interessanten sebsttätigen Schalter führt die
                              									Firma Krupp im Betriebe vor, während die SSW eine automatische
                              									Parallelschaltvorrichtung ebenfalls im Betrieb zeigen.
                           3. Energieverbraucher: Als neue Motorenbauart erregt
                              									besonders ein Doppelmotor mit Kurzschlußläufer und eigener Anlaßvorrichtung von
                              									Brunken Interesse. Daneben ist eine der wichtigsten konstruktiven Neuerungen der
                              									letzten Jahre der Kühlmantelmotor, den die SSW in mehreren Größen zeigen. Mehrere
                              									Firmen, z.B. die Maschinenfabrik Eßlingen, die BEW, Dr. Max Levy und Garbe, Lahmeyer
                              									& Comp. stellen Einanker-Umformer aus mit zum Teil recht bemerkenswerten
                              									Bauarten; die letztgenannte einen solchen der die Frequenz von 50 auf 16⅔ Perioden
                              									i. d. Sek. umformt und für eine Leistung von 500 kW. bemessen ist. Neben den
                              									Umformern ist bekanntlich als eine der bedeutendsten Neuerungen der letzten Jahre
                              									der Gleichrichter aufgetreten: die AEG, SSW und BBC führen eine Anzahl von
                              									Gleichrichtern mit Glas- und Stahlgehäuse im Betrieb vor.
                           Das außerordentlich wichtige Gebiet der Anlaßapparate wird ebenfalls in zahlreichen
                              									Neukonstruktionen vorgeführt, so von einer Schützensteuerung mit Oelkühlung für
                              									große Leistungen und Schalthäufigkeiten.
                           4. Bergbau: Große Wasserhaltungsmotoren werden von Thyssen
                              									und den SSW gezeigt; erstere Firma zeigt Motoren von 2000 und 1000 PS, letztere eine
                              									vollständige Wasserhaltungsanlage, also einen Motor direkt gekuppelt mit einer
                              									Zentrifugalpumpe von Jaeger. Grubenlokomotiven sind bei der AEG und den SSW zu
                              									sehen, bei den letzteren gleich in einer Hebevorrichtung hängend. Schüttelrutschen
                              									mit elektrischem Antrieb zeigt die Firma Hinselmann, die Demag
                              									Gesteins-Bohrmaschinen und Schrämm-Maschinen. Bei den SSW sind neuartige kleine
                              									Förderhäpsel zu sehen, welche diese zusammen mit Eickhoff-Bochum, entwickelt haben.
                              									Spezialausführungen über Grubenbahnleitungsmaterial, Schienenverbinder und dergl.
                              									findet man bei Dümpelmann und anderen. Elektrische Grubenlampen mit den zugehörigen
                              									Ladestationen stellt die Concordia, Düsseldorf, aus.
                           5. Hüttenwerke: Zum Antrieb eines Walzwerkes durch einen
                              									schnellaufenden Elektromotor dient das große Zahnradvorgelege, welches auf dem
                              									Stande der Firma Krupp zu sehen ist. Es ist geeignet zur Uebertragung einer Leistung
                              									von etwa 3500 PS. Die Uebersetzung beträgt 1 : 6. Bei Krupp sind außerdem
                              									Lasthebemagneten zu sehen, die sich alle auf dem Stande der Demag befinden. Die
                              									Demag zeigt auch eine Reihe von Spezialhebezangen mit elektrischem Antrieb für den
                              									Hüttenwerksbetrieb. Verwandte Bauarten sind auch bei der allgemeinen
                              									Transportanlagen-Gesellschaft in Leipzig zu sehen. Im Stand der Sachsenwerke fallen
                              									Rollgangsmotoren für Hüttenwerkszwecke auf. Börnicke & Borchardt zeigen
                              									elektrische Blockkopfheizungseinrichtungen; Reinecke in Bochum den elektrischen
                              									Antrieb seines bekannten Gasdruckreglers, Bamberg einen neuartigen
                              									Kontaktgasdruckmesser. Magnetische Erzschneider sind auf dem Kruppschen Stand und
                              									beim Magnetwerk Eisenach zu sehen.
                           K.
                           
                        
                           Temperaturschutzpatrone für Lasthebemagnete.
                           Die meisten Störungen an Lasthebemagneten werden durch unzulässig langes Stomgeben
                              									hervorgerufen. Der Kranführer vergißt zuweilen den Magneten über Nacht oder während
                              									längerer Betriebspausen auszuschalten. Dadurch erwärmt sich die Magnetspule so
                              									stark, daß die Isolation verkohlt und erneuert werden muß. Die Erneuerung nimmt
                              									meist längere Zeit in Anspruch und ist vor allem äußerst kostspielig. So kostet die
                              									Instandsetzung der Spule eines größeren Magneten, wie er zum Schrottverladen benutzt
                              									wird, selbst bei Verwendung des Altmaterials mindestens 15–20000 Mark.
                           Um derartig kostspielige Betriebsstörungen selbsttätig zu verhüten, stellt die Demag,
                              									Duisburg, eine neuartige Wärmeschutzpatrone (D. R.-P. ang.) her. Sie wird so in den
                              									Magneten geschraubt, daß sie die Spule berührt, wodurch die Wärme der Spule
                              									unmittelbar auf die Patrone übertragen wird. Steigt die Außenwärme der Spule auf 70
                              									bis 75°, was einer Innenwärme von etwa 100 bis 120° entspricht, so unterbricht die
                              									Patrone die Stromzuführung und verhindert so ein weiteres Ansteigen der
                              									Spulentemperatur. Nach Einsetzen einer neuen Patrone in den genügend abgekühlten
                              									Magneten kann der Betrieb wieder aufgenommen werden.
                           Ein mit einer solchen Schutzvorrichtung ausgerüsteter Magnet kann genau wie ein
                              									gewöhnlicher Magnet mittels eines zweipoligen Steckkontaktes an jedes für
                              									Magnetbetrieb eingerichtete Hebezeug angeschlossen werden. Besondere Leitungen oder
                              									außerhalb des Magneten liegende Vorrichtungen, die die Anwendung der
                              									Schutzvorrichtung erschweren könnten, sind nicht erforderlich.
                           Der Preis einer solchen Schutzpatrone ist gering. Im Vergleich zum Schaden den sie
                              									verhütet, fällt er garnicht ins Gewicht, umsomehr als die verbrauchte Patrone
                              									teilweise wieder verwandt werden kann. Da sie sich in alle Lasthebemagnete einbauen
                              									lässt, ist die Möglichkeit geboten, den Magnetbetrieb von der Zuverlässigkeit und
                              									dem guten Willen des Kranführers unabhängig zu machen.
                           
                        
                           Motortechnik.
                           Vierzylinder-Motorrad. Da zur Zeit der Anschaffungspreis
                              									auch kleiner Automobile ein sehr hoher ist, werden in Deutschland und auch in
                              									anderen Ländern vorzugsweise Motorräder und Fahrräder mit Hilfsmotoren hergestellt.
                              									Für Motorräder kommen Ein-, Zwei- und Vierzylindermotoren in Betracht, die im
                              									Viertaktverfahren arbeiten. Für Fahrräder mit Hilfsmotoren wird naturgemäß der
                              									Einzylindermotor verwendet, da eine größere Leistung als 2 PS hier nicht
                              									erforderlich ist. Bei diesen Motoren ist es noch nicht entschieden, ob dem Viertakt-
                              									oder dem Zweitaktverfahren der Vorzug gegeben werden soll.
                           In Dänemark hat nun nach dem Vorbild des belgischen Motorrades Fabrique Nationale die
                              									Firma Fisker und Nielsen in Kopenhagen ebenfalls ein Vierzylinder-Motorrad
                              									geschaffen. Die Zylinderbohrung ist 60 mm, der Hub 66 mm. Dementsprechend berechnet
                              									sich das gesamte Hubvolumen zu 750 cm3. Als
                              									Bremsleistung wird 7 PS angegeben. Nach Angabe der Zeitschrift „Der
                                 										Motorwagen“ 1921, Seite 277–278 ist der Rahmen teilweise aus kräftigen
                              									Blechen hergestellt, ähnlich dem Deutschen Marsmotorrad. Der Brennstoffbehälter ist
                              									als Teil des Rahmens ausgebildet. Der Radstand beträgt 1400 mm. Der untere
                              									horizontale Teil der Rahmenrohre bildet das Motorfundament. Vorder- und Hinterrad
                              									wird durch starke Spiralfedern gegen dem Rahmen abgefedert. Die Räder haben 26 ×
                              									2½'' Hauptabmessungen, doch empfiehlt es sich bei der großen Beanspruchung, die
                              									Fellgenabmessungen 28 × 3'' zu verwenden.
                           Das Kurbelgehäuse ist mit dem Getriebegehäuse aus einem Stück gegossen. Das
                              									Schwungrad und die Kupplung ist dabei auch eingekapselt. Das Kurbelgehäuse-Unterteil
                              									ist, weil das Gehäuse-Oberteil unter der Kurbelwellenmitte endet, als etwas
                              									gewölbter Deckel ausgebildet. Die Zylinder sind aus Gußeisen hergestellt und haben
                              									wagerechte Kühlrippen. Die Ein- und Auslaßventile sind seitlich angeordnet. Die
                              									Einlaßventilgehäuse mit hängenden Einlaßventilen sind besonders hergestellt und
                              									bestehen für 2 benachbarte Zylinder aus einem Stück. Die Kurbelwelle ist in 3
                              									Weißmetallagern gelagert, ebenso die Pleuelstangen mit Weißmetall ausgegossen. Für
                              									die Kolbenbolzen sind Bronzebüchsen vorgesehen.
                           Die Steuerwelle whd von der Kurbelwelle durch Zwischenrad angetrieben, sie ist mit
                              									den Nocken aus einem Stück hergestellt und läuft in Kugellagern.
                           Beim Vergaser ist, um gute Regulierfähigkeit und sparsamen Brennstoffverbrauch zu
                              									erreichen, sowohl der Spritzdüsenquerschnitt als auch die Lufteintrittsöffnung
                              									während der Fahrt einstellbar. Die Saugrohrleitung ist so ausgebildet, daß die
                              									Entfernung vom Vergaser bis zum Einlaßventil für alle vier Zylinder vollkommen
                              									gleich ist. Auf diese Weise wird ein möglichst gleichmäßiges Arbeiten aller vier
                              									Zylinder erreicht. Die Schmierung des Motors ist vollkommen selbsttätig, wie beim
                              									Kraftwagenmotor, das Kurbelgehäuse dient als Oelbehälter mit 3 Liter Inhalt. Das
                              									Getriebe hat 3 Uebersetzungen 1 :4,33, 1 : 6,5, 1 : 10,11. Die Kraftübertragung auf
                              									das Hinterrad geschieht mittels Kardanwelle. Die Kegelräder sind dabei staubsicher
                              									eingekapselt. Der Brennstoffvorrat ist 9 kg. Das Gesamtgewicht des Rades beträgt 130
                              									kg.
                           W.
                           Kompressorlose Dieselmaschinen. Solche Maschinen sind
                              									bereits früher in Deutschland hergestellt worden, ohne daß sie eine weitere
                              									Verbreitung gefunden haben. Auch in Amerika wird nun versucht, den wenig
                              									betriebssicheren Hochdruckkompressor entbehrlich zu machen und den Brennstoff ohne
                              									Druckluft zu zerstäuben. Die bekannte Motorenfabrik De La Vergue Machine Co in
                              									New-York baut nun liegende einfach wirkende Viertakt-Zwillingsmaschinen von 200 PS
                              									nach dieser Arbeitsweise. Dabei sind zwei Brennstoffdüsen so angeordnet, daß ihre
                              									Brennstoffstrahlen in der Mitte des Verbrennungsraumes aufeinander prallen, so daß
                              									auf diese Weise ohne Verwendung hochgespannter Druckluft eine gute Zerstäubung des
                              									eingespritzten Brennstoffs erreicht wird. Außerdem soll dadurch vermieden werden,
                              									daß sich Oeltropfen an der Zylinderwand bilden können. Die nicht gesteuerten
                              									Brennstoffdüsen haben Rückschlagventile und werden durch hohen Pumpendruck geöffnet.
                              									Der Brennstoff strömt dabei mit hoher Geschwindigkeit durch schraubenförmig
                              									angeordnete Kanäle hindurch. Der Motor arbeitet dementsprechend nicht vollkommen
                              									nach dem Gleichdruckverfahren, da eine mehr explosionsartige Verbrennung des
                              									eingesprizten Brennstoffes eintritt, wie dies auch die Indikatordiagramme
                              									beweisen.
                           Der Verbrennungsraum ist so ausgebildet, daß die heißen Verbrennungsgase nur einen
                              									kleinen Teil der Kolbenfläche treffen können, so daß eine starke und schädliche
                              									Erhitzung des Kolbenbodens nicht eintritt.
                           Da bei der Gemischbildung keine Abkühlung durch die expandierende Einspritzluft
                              									eintritt, kann die Endspannung der Verdichtung niedrig bleiben, um noch
                              									Selbstzündung zu erreichen. Der Höchstdruck der Verdichtung beträgt deshalb etwa 23
                              									at. Der Brennstoff wird mit einem Druck, der 140 at nicht überschreitet,
                              									eingespritzt. Der Höchstdruck der Verbrennung wird bei Vollast zu 35 bis 38 at
                              									angegeben. An einer Zweizylindermaschine von 200 PS mit 432 mm Zylinderdmr. und 700
                              									mm Hub wurde folgender Brennstoffverbrauch festgestellt:
                           
                              
                                 Belastungv. H.
                                 NutzleistungPS
                                 Uml./min.
                                 Brennstoff-verbrauch
                                 
                              
                                 110
                                 224
                                 200
                                 195
                                 
                              
                                 100
                                 203
                                 200
                                 194
                                 
                              
                                   75
                                 153
                                 202
                                 190
                                 
                              
                                   50
                                 101
                                 204
                                 212
                                 
                              
                           Verwendet wurde Treiböl von 0,854 spez. Gewicht. Hieraus bestimmt sich im günstigsten
                              									Fall der Wirkungsgrad zu 32,50 v. H. bei der Annahme des Heizwertes zu 10650 WE.
                              									(Power 28. Dezember 1920.)
                           W.
                           Motorpflug. Der von der Firma Benz-Sendling Motorpflüge,
                              									G. m. b. H., Berlin, hergestellte Schlepp-Pflug wird für drei- bis vierscharige
                              									Kulturpflüge verwendet. Die Zugmaschine kann auch beliebige Lasten schleppen, oder
                              									mittels Riemenscheibe Dreschmaschinen usw. antreiben. Bei der Zugmaschine ist ein
                              									Zweizylindermotor von 135 mm Bohrung und 180 mm Hub verwendet, der bei 800 Uml./min.
                              									20–25 PS leistet. Je nach dem Brennstoff beträgt der Verbrauch 4–6 kg/Std. Die
                              									Zugmaschine hat ein Gewicht von 2000 kg. Das breite Antriebrad hat leicht
                              									verstellbare Greifer. Die Fahrgeschwindigkeiten betragen 3–4 km/Std. je nach
                              									Bodenart. Die Zugkraft am Zughaken beträgt je nach der Geschwindigkeit 1000 bis 1200
                              									kg.
                           Als Leistung in 10 Std. werden angegeben:
                           4scharig bei 10 bis 20 cm Arbeitstiefe etwa 4 ha leichter
                              									Boden,
                           3scharig bei 20 bis 25 cm Arbeitstiefe etwa 3 ha mittlerer
                              									Boden,
                           2scharig bei 30 cm Arbeitstiefe etwa 2 ha schwerer Boden.
                           In der Zeitschrift „Technik in der Landwirtschaft,“ Heft 7, 1921 wird über
                              									Versuche mit einem Anhängepflug mit 3 Scharen von je 30 cm Schnittbreipe und 540 kg
                              									Gesamtgewicht berichtet. Der Bodenwiderstand wurde dabei zu 31 kg/cbm2 bestimmt. Bei 3,7 km/Std. Fahrgeschwindigkeit
                              									betrug die Zugkraft am Zughaken 510 kg, die Motorleistung 6,94 PS. Der
                              									Brennstoffverbrauch (Benzol mit etwas Benzin, spez. Gewicht 0,86) betrug 1,6 kg/km
                              									oder 8,9 kg für je 1000 m3 gewendetes Erdreich.
                              									Eine Schlüpfung des Triebrades von 1400 mm Durchmesser trat dabei nicht ein.
                           W.
                           Dieselelektrische Triebwagen. Während des Krieges
                              									wurden in Schweden Versuche mit verschiedenen Triebwagen durchgeführt. Die
                              									Dieselmaschinen werden durch eine Akkumulatorbatterie angelassen, die in bekannter
                              									Art unter dem Wagenkasten angebaut ist. Für die Bremse ist ein Kompressor für 6 at
                              									Druck vorgesehen. Die Gleichstromdynamomaschine mit 550 Volt Spannung ist mit der
                              									Dieselmaschine durch eine elektrische Kupplung verbunden.
                           Nach der Zeitschrift Génie Civil 1920 führte Prof. M. Hubendick im Februar 1919 Versuchsfahrten mit einem dieselelektrischen Zug
                              									aus:
                           
                              
                                 Triebwagen
                                 32,8
                                 t
                                 
                              
                                 Wagen mit Drehgestellen
                                 23,8
                                 „
                                 
                              
                                 Wagen mit zwei Achsen
                                 16,0
                                 „
                                 
                              
                                 140 Fahrgäste
                                 10,4
                                 „
                                 
                              
                                 
                                 –––––––
                                 
                              
                                 
                                 83,0
                                 t
                                 
                              
                           Die Versuchsfahrten wurden auf der Strecke Stockholm–Vesteras ausgeführt:
                           
                              
                                 Entfernung
                                 111,0
                                 km
                                 
                              
                                 Laufzeit des Zuges
                                     3,0
                                 Std.
                                 
                              
                                 Laufzeit der Dieselmaschine
                                     2,0
                                 Std.
                                 
                              
                                 Verhältnis der beiden Laufzeiten
                                   65,5
                                 v. H.
                                 
                              
                                 Mittlere Stundengeschwindigkeit
                                   36,8
                                 km
                                 
                              
                                 Verbrauch an Treiböl für 1 km
                                 428,0
                                 gr
                                 
                              
                                         „         „       „       „   1 t/km
                                     5,33
                                 gr
                                 
                              
                                 Verbrauch an Schmieröl für 1 km
                                   11,3
                                 gr
                                 
                              
                                 Spez. Gewicht des Treiböles
                                     0,820
                                 gr
                                 
                              
                           Sechs mit 75-PS-Dieselmaschinen ausgestattete Triebwagen haben am Ende 1919 mehr als
                              									1 Mill. km durchfahren und haben allen Anforderungen entsprochen. Während des
                              									Krieges beliefen sich, mit Berücksichtigung der hohen Kohlenpreise, die
                              									Brennstoffkosten des dieselelektrisch betriebenen Zuges nur auf 6 v. H. der des
                              									Dampfzuges. Es werden jetzt schon Dieselmaschinen mit 250 PS für Züge mit 300
                              									Reisenden gebaut. Die Dieselmaschinen werden von der schwedischen
                              									Atlas-Dieselgesellchaft geliefert.
                           W.
                           
                        
                           Gastechnik.
                           Die Entstaubung des Kalkstickstoffs. Der Kalkstickstoff,
                              									der während des Krieges als einziges Stickstoffdüngemittel unserer Landwirtschaft in
                              									größeren Mengen zur Verfügung stand, hat die unangenehme Eigenschaft, beim
                              									Ausstreuen stark zu stäuben, weshalb er sich bei den Landwirten nicht der gleichen
                              									Beliebtheit erfreut wie etwa das Ammoniumsulfat. Die staubenden und ätzenden
                              									Eigenschaften des Kalkstickstoffs sind zweifellos auf seinen Gehalt an unverändertem
                              									Kalziumkarbid sowie an Aetzkalk zurückzuführen. Zur Beseitigung dieses Uebelstandes
                              									sind schon zahlreiche Vorschläge gemacht worden, namentlich hat ein im Kriege vom
                              									Preussischen Landwirtschaftsministerium erlassenes Preisausschreiben die
                              									Erfindertätigkeit auf diesem Gebiete stark angeregt. Trotzdem zahlreiche Antworten
                              									auf dieses Preisausschreiben eingingen, fiel das Ergebnis doch, wie Prof. Dr. Caro
                              									in der Chemiker-Zeitung eingehend begründet, leider negativ aus, da keiner der
                              									gemachten Vorschläge die gestellte Aufgabe vollständig löst.
                           Es liegt nahe, den Kalkstickstoff zur Beseitigung der Staubbildung mit Wasser zu
                              									vermischen; hierbei wird zwar das im Kalkstickstoff enthaltene Karbid zersetzt, der
                              									freie Kalk aber nur zum kleinen Teil in Kalkhydrat verwandelt. Zugleich findet aber
                              									auch eine teilweise Zersetzung des Kalkstickstoffs selbst statt, wodurch sein
                              									Düngewert und sein Stickstoffgehalt verringert werden. Auch die Herstellung von
                              									Preßlingen unter hohem Druck nach vorherigem Wasserzusatz sowie die Körnung des
                              									Kalkstickstoffs hatten nicht den gewünschten Erfolg. Ebensowenig führte der Zusatz
                              									von kolloiden Stoffen in trockenem oder feuchtem Zustand bzw. das Vermischen des
                              									Kalkstickstoffs mit Torfmull, wie dies früher in Amerika ausgeführt wurde, zum
                              									Ziele. Lediglich ein Zusatz von 3–4 % schwerem Teeröl beseitigt die Staubbildung,
                              									indem die Staubteilchen hierbei agglomeriert werden, wobei aber die ätzende Wirkung
                              									des Kalkstickstoffs bestehen bleibt. Das verwendete Oel muß übrigens frei von
                              									Phenolen sein, weil sonst die Bodenbakterien ungünstig beeinflußt werden; aus diesem
                              									Gründe ist ein Vermengen des Kalkstickstoffs mit rohem Teer nicht zulässig.
                           Einige Aussicht auf Erfolg hat vielleicht auch die Zumischung zuckerhaltiger
                              									Lösungen, wie Melasse oder Zellstoffablauge, die den Kalk in nichtstäubende und
                              									nichtätzende Verbindungen verwandeln und ferner den Vorteil zeigen, daß sie die
                              									Entwicklung nützlicher Bodenbakterien begünstigen; immerhin wird auch in diesem
                              									Falle dem Kalkstickstoff Wasser zugeführt, so daß bei längerer Lagerung des
                              									Produktes die oben erwähnten schädlichen Zersetzungen nicht ganz ausgeschlossen
                              									sind. Endlich hat man auch mit Erfolg versucht, den Kalkstickstoff mit anderen
                              									Düngemitteln, wie Kalisalzen oder Thomasmehl, vor dem Ausstreuen zu vermischen,
                              									wobei die Staubbildung gleichfalls sehr vermindert wird, (Chem.-Ztg. 1920, S.
                              									53–56).
                           Sander.
                           
                        
                           Metalltechnik.
                           Einfluß des Cers auf die Eigenschaften des Aluminiums. Bei
                              									Untersuchungen über den Einfluß geringer Cer-Zusätze auf die physikalischen
                              									Eigenschaften von Aluminium und aluminiumreichen Legierungen sowie auf Elektrometall
                              									zeigte sich, daß bei Aluminium Al-Legierungen mit 3 v. H. Cu und Al-Legierungen mit
                              									3,3 v. H. Mg eine wesentliche Steigerung der Dehnung bei praktisch gleichbleibender
                              									Festigkeit und Leitfähigkeit auftritt. Bei einer Legierung von Aluminium mit 4 v. H.
                              									Ni und bei Elektrometall war kein Unterschied festzustellen. Bei Al-Legierungen mit
                              									25 v. H. Zu und bei einer Legierung von Cu mit 10 v. H. Al und bei reinem Kupfer war
                              									das Ergebnis negativ. Der günstige Einfluß des Cers beruht auf der Vertreibung des
                              									als Nitrid vorhandenen Stickstoffs. Diese günstige Wirkung scheint durch Zusatz
                              									bereits geringer Mengen fremder Metalle stark beeinträchtigt zu werden. (Dipl.-Ing.
                              									J. Schulte in Metall und Erz 1921, S. 236.)
                           K.
                           
                        
                           Hüttentechnik.
                           Der Gebläsebeton unter besonderer Berücksichtigung seiner
                                 										Anwendung bei den Gießereien (Reg.-Baumeister Fränkel, Hauptversammlung Deutscher Gießereifachleute). Es handelt sich um
                              									ein Verfahren, daß sowohl zur Herstellung von Bauten sowie zur Rekonstruktion von
                              									hölzernen, eisernen und steinernen Bauteilen geeignet ist. Der Beton wird durch
                              									Gummischläuche mittels einer kleinen fahrbaren Maschine bis zu fast jeder beliebigen
                              									Entfernung und Höhe gepreßt und auf die Unterlage geschleudert, wodurch in der
                              									Ausführung eine außerordentliche Schnelligkeit der Arbeiten und Ersparnis an
                              									Rüstungen und Schalungen erzielt wird. Die Qualität des Materials wird ferner
                              									durch den Druck der Preßluft in bezug auf Dichte, Festigkeit und
                              									Wasserundurchlässigkeit wesentlich gegenüber den normalen Beton verbessert.
                              									Hierdurch und durch die große Haftfestigkeit an jedem Material werden dem Betonbau
                              									eine Reihe von neuen Anwendungsgebieten erschlossen, die erhoffen lassen, daß das
                              									Betonspritzverfahren in der Zukunft eine große Rolle im Bauwesen spielt. Das
                              									Torkretverfahren ist das erste Bauverfahren, das sämtliche Zwischenstufen zwischen
                              									Rohmaterial und fertiger Arbeit auf maschinellem Wege überwindet.
                           An Lichtbildern wurden gezeigt die Ausbesserung eines eisernen Schornsteines in
                              									Berlin, die Herstellung des ersten Eisenbetonschwimmdockes in Minden, die
                              									Ausbesserung schadhaft gewordener Kanalböschungen in Bayern, Stollen und
                              									Tunnelauskleidungen in der Schweiz, die Ausbesserung von Kappen einer
                              									Eisenbahnbrücke in Berlin u.a.m. Der Vorteil des Spritzverfahrens liegt besonders
                              									darin, daß industrielle Werke schnellbauliche Reparaturen und Eisenmantelungen
                              									selbst ausführen können. Ueber die Anwendbarkeit des Spritzverfahrens zur
                              									Ausbesserung von Kupolöfen, Martinöfen, Bessemerbirnen usw. durch Schamotte, Domclit
                              									und sonstiges feuerfestes Material, sind eingehende Versuche im Gange.
                           Sander.
                           Ein neues Formkastensystem von Dr.-Ing. Schmauser, (Hauptversammlung Deutscher
                              									Gießereifachleute). Die Anforderungen, die an einen guten Formkasten gestellt
                              									werden, lassen sich dahin zusammen fassen, daß der Formkasten an jedes Modell leicht
                              									anzupassen ist, daß er eine große Stabilität bei möglichst leichtem Gewicht besitzt,
                              									daß er rasch zusammensetzbar und zerlegbar ist, daß er auf dem Lagerplatz möglicht
                              									wenig Raum einnimmt, und daß man mit möglichst geringem Vorrat an Formkasten
                              									auskommt. Der in Lichtbild vorgeführte Universalformkasten besteht aus je zwei
                              									Seiten und Kopfteilen, die durch Bolzen und Keile zusammengehalten werden. Kopf und
                              									Seitenteile sind außerdem mit Feder und Nut versehen, die schräge Seitenflächen
                              									besitzen, wodurch eine Entlastung der Verbindung durch Bolzen und Keile eintritt.
                              									Das Zusammensetzen und Zerlegen geschieht auf die einfachste Weise, wozu ein Hammer
                              									als Werkzeug genügt. Die Befestigung der Schoren ist äußerst einfach und derart
                              									durchgebildet, daß sie quergelegt gleichzeitig als Unterlageplatten für den
                              									Unterkasten verwendet werden können.
                           Sander.
                           
                        
                           Betontechnik.
                           Neue Versuche mit Eisenbeton. Zur Verbesserung „der
                                 										Gütevorschriften für Beton“ sind auf Anregung von B. Löser, Dozent an der Technischen Hochschule Dresden, neue
                              									Eisenbetonversuche ausgeführt worden. Die nach § 18 der jetzt geltenden amtlichen
                              									Bestimmungen zu erreichenden Mindestfestigkeiten für Beton sind sowohl für
                              									erdfeuchten als auch für flüssig angemachten Beton nachzuweisen, wobei zur
                              									Herstellung der Probekörper eiserne Würfelformen von 20 cm Seitenlänge zu verwenden
                              									sind. Wie viele Versuche und auch langjährige praktische Erfahrungen dartun, läßt
                              									sich diese geforderte Würfelfestigkeit mit weichem Beton, wie er bei
                              									Eisenbetonbauten hauptsächlich verwendet wird, nur sehr schwer erreichen. Es gibt
                              									also nur 2 Dinge: entweder sind „fas alle unsere Bauwerke minderwertig,“ oder
                              									aber „das Prüfungsverfahren ist für weichen und flüssigen Beton ungeeignet und führt
                                 										zu Trugschlüssen“.
                           Tatsächlich haben diese neuen Versuche, bei denen 6 Reihen Balken auf Biegung geprüft
                              									wurden (unter Anwendung von 2 Mischungsverhältnissen und 2 Feuchtigkeitsgraden), zu
                              									interessanten, für die Praxis höchst wertvollen Feststellungen geführt. Es haben
                              									nämlich die Balken eine Biegedruckfestigkeit beim Bruch der Balken von 188 kg/cm2 im Mittel ergeben. Gleichzeitig wurde mit Beton
                              									von den gleichen Mischungsverhältnissen und Feuchtigkeitsgraden eine weit geringere
                              									Würfelfestigkeit gefunden, nämlich bei weichem Beton etwa 150 kg/cm2, bei flüssigem nur 98 kg/cm2; die Würfelfestigkeit des erdfeuchten Betons
                              									ergab sich zu 258 kg/cm2 im Mittel. Daraus folgt,
                              									daß „die mit flüssigem und weichem Beton hergestellten Bauteile ausreichende
                                 										Festigkeit besitzen,“ das geforderte Prüfungsverfahren also ungeeignet
                              									ist. Es wird daher vorgeschlagen, zur Betonprüfung „nur Würfel aus erdfeuchtem
                                 										Beton zu verwenden.“ (Der Bauingenieur 1921, Heft 9.)
                           Marx.
                           
                        
                           Persönliches.
                           Die Technische Hochschule Karlsruhe hat dem Generaldirektor der weltbekannten Pumpen-
                              									und Armaturenfabrik Klein, Schanzlin u. Becker, A.-G., Frankenthal-Pfalz, Herrn
                              									Kommerzienrat Jakob Klein, den Ehrendoktor verliehen. In
                              									einer einfachen schlichten Feier wurde die Ehrenurkunde von dem Vertreter der
                              									technischen Hochschule, Herrn Geheimrat Professor Benoit, übergeben.