| Titel: | Polytechnische Schau. | 
| Autor: | K. | 
| Fundstelle: | Band 336, Jahrgang 1921, S. 352 | 
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                        Polytechnische
                              								Schau.
                        (Nachdruck der Originalberichte – auch im Auszuge
                           								– nur mit Quellenangabe gestattet.)
                        Polytechnische Schau.
                        
                     
                        
                           Erdungsfragen (nach Vorschlägen von Oberingenieur Behrend in „Elektrotechnik und Maschinenbau“ 1921,
                              									Seite 473 ff.). Eine richtige Begriffsbestimmung für technische Vorgänge ist nur
                              									möglich, wenn vollkommeen Klärung über ihre Bedeutung eingetreten ist.
                              									Schutzerdungen z.B. verdienen ihren Namen nur, wenn sie so ausgeführt sind, daß
                              									Personen nicht gefährdet werden können. Eine solche Sicherheit ist aber nicht
                              									vorhanden, wenn bei der Ausführung der Erdung in mißverständlicher Deutung des
                              									Begriffes und in Unklarheit über die beim Stromdurchgang durch die Erder auftretende
                              									Spannung unvollkommene Schutzmaßnahmen getroffen werden. Behrend hat versucht, Wandel zu schaffen und eindeutige Bestimmungen über
                              									Erdungsfragen zu geben.
                           Die Erdkugel als Leiter von gewaltigem Querschnitt bietet dem Stromdurchgang
                              									praktisch keinen Widerstand, aber nur, wenn die Stromlinien über den ganzen
                              									Leitungsquerschnitt verteilt sind. Nur wenn durch den Stromdurchgang keine
                              									nennenswerten Spannungen in der Erde veranlaßt werden, kann von einem feststehenden
                              									Spannungzustand, einem „Potential der Erde“ gesprochen werden. Letzteres wird
                              									häufig nicht genügend beachtet. Es wird angenommen, daß durch die Verbindung eines
                              									Leiters mit dem Erdboden, durch „Erder“, der Leiter auf den Spannungzustand
                              									der Erde gebracht wird, auf das sog. Null-Potential, wobei die „Erde“ als
                              									Bezugsort gilt. Eine solche Annahme würde jedoch nur statthaft sein, wenn die
                              										„Widerstandsfähigkeit“ des Erdbodens, insbesondere der obersten
                              									Erdschicht, nicht im Verhältnis zu Metallen einen hohen Wert hätte. Ein in den
                              									Erdboden, versenkter „Erder“ hat nur den Spannungzustand des umgebenden
                              									Erdreichs, solange kein Strom durch die „Zuleitung zum Erder“ fließt. Tritt
                              									der Erder in Tätigkeit, d.h. fließt Strom durch den Erder zum Erdboden, so entstehen
                              									durch den Erdstrom die „Erdung“ Spannungen im Erdboden. Das Spannungsgefälle,
                              									bezogen auf die Längeneinheit, nimmt mit der Entfernung vom Erder, infolge der mit
                              									der Entfernung zunehmenden Ausbreitung des Stromes, ab. In etwa 20 m Entfernung kann
                              									bei gewöhnlichem Erdboden und gedrängten d.h. wenig ausgedehnten Erdern, wie z.B.
                              									Erdplatten, das Spannunggefälle vernachlässigt werde., so daß in dieser Entfernung
                              									die Erde als Bezugsort genommen werden kann. Für die Höhe des Spannunggefälles kommt
                              									also wesentlich nur die Widerstandsfähigketi des Erdbodens in der Nähe des Erders in
                              									Betracht. Der Anteil, den das umgebende Erdreich an dem wahren Widerstand der Erdung
                              									nimmt, wird als „Wertzahl des Erders“ bezeichnet. Diese Wertzahl des Erders
                              									entspricht dem bisher als Erdungswiderstand bezeichneten Werte, der nicht eindeutig
                              									bestimmt ist. Die Wertzahl für eine Erdpalatte würde in dem gewählten Beispiel
                              									gleich dem Widerstand des Erdbodens für die vom Erder ausgehenden Stromlinien bis zu
                              									einer Entfernung von 20 m sein. Die Kreisfläche (auf der Erdoberfläche) mit 20 m
                              									Halbmesser, in der noch nennenswerte Spannungen gemessen werden können, wird mit
                              										„Sperrfläche“, deren Begrenzung mit „Sperrgrenze“ bezeichnet. Bei
                              									ausgedehnten Erdern z.B. Banderdern, umschließt die Sperrgrenze erfahrungsgemäß
                              									einen zur Bandrichtung parallelen Streifen, dessen Breite etwa die halbe Bandlänge
                              									bis 125 m beträgt. In ähnlicher Weise werden die Sperrgrenzen für gedrängte Erder
                              									z.B. Platten, für Rohrerder oder für zusammengesetzte Erder festgelegt. Auf diese
                              									Weise ist eindeutig bestimmt, was unter dem Widerstand der Erdung verstanden wird.
                              									In welcher Weise das Spannunggefälle vom Erder aus innerhalb der Sperrgrenze auf der
                              									Erdoberfläche abnimmt, hängt von der Gestaltung des Erders, insbesondere seiner
                              									Ausdehnung, ab.
                           Die Sperrgrenze kann in einzelnen Fällen unter Annahme gleichförmiger
                              									Bodenbeschaffenheit errechnet oder ausprobiert werden. Die Spannungen werden
                              									vorteilhaft mit einem Meßgerät von sehr hohem Widerstand gemessen, damit durch den
                              									Meßstrom keine Veränderung des Spannungzustandes herbeigeführt wird. Es werden
                              									hierzu Hilfserder in verschiedenen Entfernungen eingegraben, die stromlos den
                              									Spannungzustand des anliegenden Erdreichs annehmen und in stromlosem Zustande als
                              										„Sonden“ bezeichnet werden. Ebenso wie ein einseitig an die Klemme eines
                              									Generators angeschlossener Widerstand in stromlosem Zustande an dem Ende den
                              									Spannungzustand der Anschlußstelle hat, sobald aber Strom durch den Widerstand geht,
                              									der Spannungzustand am Ende des Widerstandes sich ändert, ebenso nimmt die Sonde
                              									eine von dem umgebenden Erdreich verschiedenen Spannungzustand bei Stromdurchgang an
                              									und der Spannungzustand des Erdreichs selbst ändert sich auch. Der Spannungzusand
                              									der Sonde und des Erdreichs kann als lose, nachgiebig oder weich bezeichnet werden.
                              									Genaue Spannungmessungen werden daher nur erhalten, wenn sie in stromlosem Zustande
                              									der Sonde vorgenommen werden, also etwa, wenn durch eine Gegenspannung die Spannung
                              									zwischen Sonde und Haupterder aufgehoben wird. Eine so mit stromfreien Meßgeräten
                              									erhaltene Spannung wird als „Reinspannung“ bezeichnet. Mit genügender
                              									Annäherung dürfte es in der Praxis genügen, die Spannungen mit Spannungmessern von
                              									sehr hohem Widerstände festzustellen. Es sei beispielsweise ein Metallteil über
                              									einen Widerstand von 8000 Ohm an eine Stromschiene angeschlossen, die 500 Volt gegen
                              									den Fußbodenbelag einer Schaltbühne hat. Ein Mensch berühre mit zwei verschiedenen
                              									Körperteilen, zwischen denen ein Widerstand von 2000 Ohm besteht, gleichzeitig den
                              									Fußboden und den erwähnten Metallteil. Dieser hat in stromlosem Zustande eine
                              									Reinspannung von 500 Volt gegen Erde. Bei Berührung tritt ein Strom von 500/8000 +
                              									2000 = 0,05 Ampere auf, der noch nicht als lebensgefährlich gilt, die Spannung am
                              									Metallteil gegenüber dem Fußboden sinkt auf 100 Volt. Obwohl die Berührung eines
                              									solchen Metallteils als ungefährlich bezeichnet wird, kann nach den
                              									Verbandvorschriften dessen Erdung gefordert werden.
                           Wird ferner ein eiserner Mast unter Spannung gesetzt, so nimmt die Spannung auf der
                              									Erdoberfläche vom Mast aus in der Richtung der Stromlinien gesetzmäßig ab. Senkrecht
                              									zu den Stromlinien ergeben sich rings um den Mast Linien, auf denen kein Punkt gegen
                              									den andern Spannung hat. Alle Punkte einer solchen Linie haben gleiche Reinspannung
                              									gegen den Erder, den Mastfuß. Solche Linien heißen Gleichspannunglinien oder
                              										„Aequipotentiallinien“. Man kann solche Punkte, die gleiche Reinspannung
                              									gegen den Erder haben, auch ins Innere des Erdbodens verfolgen. Alle solche Punkte
                              									im Erdreich liegen auf einer schalenförmigen Fläche, der
                              										„Aequipotentialschale“. Man kann eine Reihe solcher
                              									Gleichspannungschalen oder -Linien entwerfen. Zwischen benachbarten Schalen oder
                              									Linien herrscht gleiche Spannung. Die Spannung zwischen zwei solchen Schalen oder
                              									Linien, die im Abstande von 1 m auftreten, wird „Meterspannung“ genannt. Sie
                              									ist ein Maß für die Gefährdung, wenn sich ein Mensch einem unter Spannung stehenden
                              									stromstrahlenden Mäste nähert. Macht dieser Mensch Schritte von 1 m, so gilt er als
                              									gefährdet, wenn die Meterspannung 125 Volt überschreitet, vorausgesetzt, daß der
                              									Spannungzustand der Erdoberfläche sich durch die Berührung der Füße nicht ändert
                              									(der Spannungzustand unnachgiebig, hart ist). Längs einer rings um den Mast
                              									verlaufenden Gleichspannunglinie könnte ein Mensch ohne die geringste Gefahr
                              									schreiten, auch wenn das Spannunggefälle in Richtung der Stromlinien beliebig groß
                              									ist. (Behrend bezeichnet nur die Spannung in Richtung senkrecht zu zwei 1 m
                              									entfernten Gleichspannunglinien als Meterspannung, nicht aber etwa in beliebiger
                              									anderer Richtung, in der das Spannunggefälle geringer ist).
                           Hat ein Hochspannungmotor Körperschluß, so fließen vom geerdeten Gestell durch die
                              									Erder Ströme in den Erdboden. Innerhalb der Sperrgrenze kann unter Umständen auf der
                              									Erdoberfläche die Meterspannung hoch sein. Insbesondere kann bei unvollkommener
                              									Erdung die Berührung gefährdend sein. Dies kann ergründet werden, wenn man die Höhe
                              									des bei Körperschluß auftretenden Stromes kennt und vorsichtig bei künstlich
                              									erzeugten Erdströmen durch Sonden die Spannung zwischen Gehäuse und Erdoberfläche
                              									ermittelt.
                           Aus den Ausführungen ergibt sich, daß Mißverhältnisse auftreten können, wenn die
                              									Verbindung irgend eines Leiters mit einem Erder als „an Erde legen“
                              									bezeichnet wird in der Annahme, daß die Berührung unter allen Umständen ungetährlich
                              									ist. Der Spannungzustand des Leiters ist von dem den Erder durchfließenden Strome
                              									abhängig, also veränderlich (lose, nachgiebig, weich), der Erdboden ringsum den
                              									Erder kann nicht als Bezugspunkt für die „Spannung gegen Erde“ genommen
                              									werden. Erst in mindestens etwa 20 m Entfernung kann der Spannungzustand als
                              									feststehend bezeichnet werden, in solcher „Sondenentfernung“ kann ein Punkt
                              									zum Messen der „Spannung gegen Erde“ gewählt werden, wenn beim Messen die
                              									Sonde stromlos ist.
                           In Gleichstrombetrieben müssen zur Erzeugung von Erdströmen Erdverbindungen von zwei
                              									Leitern vorhanden sein, die Spannung gegeneinander haben. In Wechselstrombetrieben
                              									können dagegen beim Erden nur einer Leitung starke Ströme in die Erde übertreten,
                              									auch wenn die anderen Leitungen gut von Erde isoliert sind. Das ist der Fall, wenn
                              									die Leitungen Kapazität gegen Erde besitzen, d.h. wenn durch wechselnde Ladung und
                              									Entladung „Verschiebungströme“ auftreten. Erhält ein eiserner Mast etwa
                              									infolge Isolatorbruch in einer Hochspannungsleitung Erdschluß, so geht durch
                              										„Kondensatorerdung“ Strom in den Erdboden.
                           Man kann nicht verkennen, daß es zunächst eines Vertiefens in die Erdungswissenschaft
                              									bedarf, um die einzelnen gegebenen Begriffe richtig zu werten. Sie können aber das
                              									Verständnis für die einzelnen Vorgänge erleichtern und vor allem Mißverständhisse
                              									ausschließen, was umsomehr zu begrüßen ist, da Erdungsfragen von größter Wichtigkeit
                              									für die Sicherheit des Lebens sind. Richtige Vorsichtsmaßnahmen können nur getroffen
                              									werden, wenn völlige Klarheit über die einzelnen Vorgänge gewonnen ist. Eindeutige
                              									Vorschriften, die für die Sicherheit des Menschen aber auch bei Haftungfragen von größter
                              									Bedeutung sind, können nur aufgestellt werden, wenn die Begriffe eindeutig erfaßt
                              									sind.
                           Dr. Michalke.
                           Das deutsche Kraftstoffproblem, Bei einer Untersuchung
                              									über diese Frage kommt Wa. Ostwald zu folgenden
                              									Ergebnissen.
                           1. Schlechte Beschaffenheit, unzureichende Menge und übermäßiger Preis des
                              									ausländischen Benzins zwingen infolge der Beschränkung der verfügbaren Benzolmenge
                              									durch die Feindbundlieferungen zu neuer Bearbeitung der Kraftstoffrage für
                              									Kraftfahrwesen und Landwirtschaft.
                           2. Die verschiedenen Kraftfahrzeuge verbrauchen rd. 150 W. E. je 100 kg und km.
                           3. Der Heizwert ist der geeignetste Maßstab zum Vergleich von Kraftstoffen nach
                              									Preis, Gewicht und Volumen.
                           4. Besonders aussichtsreich erscheint der „Reichskraftstoff“ (Gemisch von
                              									Spiritus, Benzol und Tetralin), dessen Energiedichte durch den Tetralinzusatz
                              									ausreichend gesteigert ist.
                           5. Für Auswahl und Mischung von Kraftstoffen ist der erreichte mittlere Arbeitsdruck
                              									wichtig.
                           6. Die Sparsamkeit der Oberflächenmengen, die für die heute in Betracht kommenden
                              									Kraftstoffe unbrauchbar sind, ist im neuzeitlichen Spritzvergaser noch nicht
                              									erreicht worden, weil Dosierung und Verneblung nicht ausreichend genau
                              									geschehen.
                           7. Forschungen über die Eigenschaften gasig-disperser Gebilde sind erforderlich.
                           8. Die Erhöhung des Verdichtungsverhältnisses der Gemischmaschinen von 4,5–5 kg/qcm
                              									auf 7 kg qcm erscheint als vorteilhaft.
                           K.
                           (Brennstoff-Chemie, 1. Nov. 1921, S. 321/5).
                           Deutsche Patente auf dem Gebiet der Schwimmaufbereitung.
                              									Eine dankenswerte Zusammenstellung der wichtigsten deutschen Patente auf dem Gebiet
                              									der Schwimmaufbereitung unter besonderer Berücksichtigung der Patente der Minerals
                              									Separation Ltd. hat Dr.-Ing. Friedmann in der Sitzung am
                              									13. Mai 1921 dem Fachausschuß für Erzaufbereitung der Gesellschaft Deutscher
                              									Metallhütten- und Bergleute vorgelegt. Er teilt die Patente, entsprechend dem
                              									deutschen Patentgesetz in Verfahren- und Vorrichtungspatente ein. Bei ersteren sind
                              									solche, die ihrer Wirkungsweise nach mehr auf chemischem und solche, die mehr auf
                              									mechanischem Gebiete liegen, zu unterscheiden. Hinsichtlich der
                              										„Flotationsmittelpatente“ ergeben sich als durch deutsche Patente
                              									geschützt: Amylverbindungen; ätherische Oele; organische Hydroxyde (Phenol, Kresol);
                              									Alkalikarbonate; Benzinchlorid; vorläufig geschützt sind Aminoverbindungen und
                              									Schwefelsäureverbindungen von organischen Stoffen. Einen Uebergang zu den
                              									mechanischen Verfahrenspatenten stellen die Verfahren dar, deren Gegenstand die
                              									besondere Art der Einführung der Flotationsmittel bildet. Einen großen Raum nehmen
                              									dann die Verfahrenspatente selbst ein; die wichtigsten Patente sind die von Gröndal, Appelquist, Humboldt, beachtenswert ist auch die
                              									Patentanmeldung von Schlitzberger. Von besonderer
                              									Wichtigkeit sind die Flotationspatente, die eine gesonderte Gewinnung der einzelnen
                              									Erzgemengteile anstreben (sog. Differentialflotation); hier sind zu nennen die
                              									Patente von Beer, Sondheimer, Minerals Separation,
                                 										Sundberg und Schiechel. Die auf dem Gebiet der
                              									Schwimmaufbereitung erteilten Vorrichtungspatente sind nur spärlich. (Metall
                              									und Erz, 8. Sept. 1921).
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                           Ausschäumen sulfidischer Erze im Laboratorium (Schwimm
                                 										verfahren). Dr.-Ing. Groß-Breslau hat die
                              									Möglichkeiten zur Untersuchung von Erzen hinsichtlich ihrer Aufbereitungsfähigkeit
                              									mit Hilfe des Schaumschwimmverfahrens (Flotation) zusammengestellt. Die sog. Säure-
                              									und die Oberflächenflotation können nach ihm heute als unwichtig ausgeschieden
                              									werden. Wesentlich ist die Beschränkung der Flotationsmittel. Als wichtigste im
                              									Inland erstellbare werden genannt: Laub holzdestillate (Holzgeist, neutrale
                              									Holzteeröle), Steinkohlenkreosot, Phenolfraktionen der Urteerdestillation,
                              									Steinkohlenteer. Große Schwierigkeit bietet bei Laboratoriumsversuchen die
                              									Vergleichbarkeit inbezug auf die Zerkleinerung, da in der Praxis wohl ausschließlich
                              									naß, im Laboratorium trocken gemahlen wird. Die beste Zerkleinerung geschieht in
                              									einer Kugelmühle mit Sieben von 40, 60, 80 und 100 Maschen. Die im Laboratorium zu
                              									verarbeitende Menge schwankt zwischen 5 und 1500 g. Den ersten Aufschluß über die
                              									Eigenschaften der Erze gibt ein Reagensglasversuch mit 5 g Einwage. Gute Erfolge hat
                              									nach Groß ein sog. Trockenrohr gezeitigt. Für größere
                              									Versuche eignen sich besonders die Rührwerksmaschinen von Janney und nach dem Verfahren der Minerals Separation Ltd., ferner reine
                              									Druckluftmaschinen (wohl nach Beer, Sondheimer & Co.) sowie eine vereinigte
                              									Druckluft- und Rührmaschine. (Metall und Erz, 8. Oktober 1921).
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                           Ersparnismöglichkeiten im Kokerei- und
                                 										Nebengewinnungsbetriebe. Ausgehend von einer Kokereianlage, die täglich
                              									1000 t Kokskohle (Fettkohle) mit 3–4 % Grubenfeuchtigkeit durchsetzt, entsprechend
                              									780 t Hochofenkokserzeugung mit 3–4 % zulässigem Wassergehalt, werden zunächst die
                              									Nachteile eines zu hohen Wassergehalts der Kokskohle erörtert. Nimmt man an, daß in
                              									der Kokereianlage 1000 t Kohle durchgesetzt werden, die einen Wassergehalt von 9
                              									statt 13 (im Ruhrbezirk üblich) haben, so ergibt sich durch Minderverbrauch an
                              									Heizgas für die Verdampfung in der Ofenanlage eine Ersparnis von 316455 Mk.
                              									jährlich; die Kondensierung der überflüssigen Wasserdampfmenge (4 %) in der
                              									Kühlanlage erfordert eine Mehrausgabe von 5212 Mk., die Mitverarbeitung dieser
                              									Kondensationsmenge in der Ammoniakfabrik kostet 146000 mehr; die stärkere Abnutzung
                              									der feuerfesten Koksofensteine erfordert jährlich Mehrausgaben von 30–40000 Mk; die
                              									von vornherein größer zu bemessende Kühlanlage verursacht ebenfalls bedeutend höhere
                              									Ausgaben. Die möglichen jährlichen Ersparnisse bei Vereinigung des Wassergehaltes
                              									der Kokskohle um 4 % betragen insgesamt 518004 Mk; bei 1 % geringerem Wassergehalt
                              									würde die Ersparnis 129501 Mk. betragen, d.h. auf die t Kohle 0,354 Mk. – Eine
                              									andere Verlustquelle bildet der Verkauf von Koksgrus anstelle der Verheizung an Ort
                              									und Stelle; die hierbei zu erzielende Ersparnis wird (obige Verhältnisse
                              									vorausgesetzt) auf 421210 Mk. veranschlagt. – Auch in den
                              									Ammoniakabtreibevorrichtungen lassen sich bei vermindertem Wassergehalt durch
                              									Dampfersparnis und Anwendung einer großen Einheit statt mehrerer kleiner Ersparnisse
                              									machen, die auf 228126 Mk. jährlich geschätzt werden. Die jährliche Dampfersparnis
                              									bei Verwendung eines rundlaufenden Gassaugers anstelle eines Dampfstrahlsaugers wird
                              									zu 297840 Mk. beim indirekten und zu 595680 Mk. beim direkten Verfahren angegeben.
                              									(Dir. Dr. W. Wollenweber, Glückauf, 8. Oktober 1921, S.
                              									987/92).
                           
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