| Titel: | Die Entwicklung der Schwimmverfahren zur Aufbereitung von Erzen (Flotationsprozesse). | 
| Autor: | B. Simmersbach | 
| Fundstelle: | Band 338, Jahrgang 1923, S. 23 | 
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                        Die Entwicklung der Schwimmverfahren zur
                           								Aufbereitung von Erzen (Flotationsprozesse).
                        B.
                              										Simmersbach
                              								, Wiesbaden.
                        (Schluß.)
                        SIMMERSBACH, Die Entwicklung der Schwimmverfahren.
                        
                     
                        
                           In den Vereinigten Staaten von Amerika hatten sich in
                              									dem Jahrfünft 1908–1913 mancherlei vorteilhafte Aenderungen vollzogen; es waren
                              									ältere Flotationsprozesse den amerikanischen Verhältnissen entsprechend abgeändert
                              									und einige neue Aufbereitungsmethoden erfunden worden. Die meisten dieser Verfahren,
                              									zusammen mit dem Froment-, Potter-, Delprat-, Cattermole-, Sulman-Picard- und
                              									Ballot-Prozeß, wurden alle von der Minerals Separation Co Limited erworben, die
                              									nunmehr fast alle Aufbereitungsmethoden in den Vereinigten Staaten besaß. Dieselbe
                              									Gesellschaft erwarb auch noch, etwa 1911/12, durch Verschmelzung mit der De Bavay
                              									Sulphide Proceß Co, deren Rechte und Patente allerdings nur in ihrer Anwendung für
                              									außer-australische Länder. Die gesamten so erworbenen Rechte der Minerals Separation
                              									Co wurden für die Vereinigten Staaten dem Minerals Separation American Syndicate
                              									(Ltd) übertragen.
                           Innerhalb der fünf Jahre vor 1913 sind in den Vereinigten Staaten Flotationsmethoden
                              									in stark wachsendem Umfange in Aufnahme gekommen, hauptsächlich infolge der
                              									glücklichen Einführung der Aufbereitung der komplexen Erze zu Butte in Montana. Als
                              									Folge hiervon wurden schon sehr bald neue Aufbereitungswerke nach dem
                              									Flotationsprinzip erbaut auf der großen Hütte der Inspiration Consolidated in
                              									Arizona; auf der Hütte der Tennessee Copper Co zu Ducktown in Tennessee, ferner auf
                              									der National Copper Mining Co Hütte zu Wallace in Idaho. Außer noch auf
                              									verschiedenen Kupferhütten gelangten Flotationsverfahren auch noch immer mehr und
                              									mehr zur Einführung in den beiden großen Bleierzgebieten der Vereinigten Staaten,
                              									nämlich in dem berühmten Bleidistrikt des südöstlichen Missouri und in dem
                              									Coeur-d'Alene-Bleigebiete des Staates Idaho. Alles das war, wie die amerikanischen
                              									Fachzeitschriften durchweg hervorhoben, die Folge davon, daß es mittels des
                              									Hyde-Flotationsprozesses gelungen war, die komplexen und sehr schwierig zu
                              									behandelnden Erze der Butte and Superior Co aufzubereiten (Eng. and Mining Journ.
                              									Bd. 93 S. 1068, 1. Juni 1912). Eine neue Aufbereitungsanlage der Timber Butte
                              									Milling Co, welche im Juni 1914 zu Butte (Montana) in Betrieb kam, verarbeitet Erz
                              									von der Elm-Orlu-Grube, und wurde beschrieben im Mining and Engineering World (J. E.
                              									Cohn: Timber Butte new Concentrator: Min. and Eng. World, Bd. 40, S. 1049 bis 1052,
                              									1914). Das hier zu behandelnde Erz der Elm-Orlu-Grube enthält im allgemeinen
                              									Durchschnitt 20 % Zink, l ½ % Blei, 2 ½ % Eisen, 0,8 % Kupfer; ferner an Silber 7–8
                              									Unzen und an Gold 20–30 Cents pro ton. Man erzielt nun mittels der
                              									Flotationsaufbereitung ein hochgradiges Konzentrat von Zink, von Blei und von
                              									Blei-Eisen. Die Leistung der Anlage der Timber Bütte Milling Co war sogleich auf 400
                              									tons täglich bemessen, und ebenso auch der nötige Raum belassen worden, um die
                              									Anlage auf das Doppelte zu bringen. Alles ist hier in Eisenbeton gebaut worden,
                              									Wände sowohl wie Fußböden u.a. Das Erz wird zunächst in einer ganz modern
                              									eingerichteten Brechanstalt auf die nötige Kleinheit zerbrochen, dann passiert es
                              									die erste, mit Stoßherden arbeitende Abteilung der Aufbereitungsanlage, woselbst
                              									Klassifizierer, Konzentrationstische, Erzquetschen und Feinmühlen das Erzgutdann für
                              									den Schwimmprozeß vorbereiten. Als solcher dient ein Minerals-Separation-Prozeß.
                              
                              									Zwei große Flotationsbottiche sind aufgestellt, einer mit 8 Zellen und einer mit 11
                              									Zellen oder Einzelabteilungen. Der erstere leistet täglich 150 tons, der zweite 600
                              									tons. Die endgültige Aufbereitung der Konzentrate erfolgt dann schließlich auf
                              									Konzentrationstischen. Als Kraft wird nur Elektrizität angewandt, die von der
                              									Montane Power Co geliefert wird; das nötige Wasser für die Erzaufbereitungsanlage
                              									wird mittels 2-Meilen-Röhrenleitung herangeholt.
                           Eine Halde von Tailings auf dem Grubenfeld der alten Butte Reduction-Werke, die etwa
                              									1 Million Tonnen Material enthalten wird, wurde im Jahre 1913 gleichfalls von der
                              									Minerals Separation zur Verarbeitung nach ihrem eigenen Verfahren übernommen. Der
                              									Metallgehalt der Tailings dieser enorm großen Halde besteht in Kupfer und Eisen. Da
                              									die technischen Vorversuche günstige Resultate ergaben, sollte auch hier schon bald
                              									eine große Flotationsanlage errichtet werden.
                           Die MacQuisten-Anlage, welche im Jahre 1910 auf der Morning-Hütte der Federal Mining
                              									and Smelting Co zu Mullan im Staate Idaho errichtet worden war, lieferte endlich
                              									gute Aufbereitungsresultate. Behandelt werden hier, wie oben schon gesagt wurde,
                              									Zink-Schwefelspat-Siderit(Eisenspat)-Middlings, die von den Stoß- und Schüttelherden
                              									des Werkes kommen. Die Anlage wurde im Jahre 1913 dann aufs Doppelte ihrer
                              									ursprünglichen Leistung gebracht und kann nun 200 tons Erzgut im Tage
                              									verarbeiten.
                           
                           Die erfolgreiche Einführung des MacQuisten-Verfahrens hier auf der Morninghütte
                              									zu Mullan und ebenso die guten Ergebnisse der Flotation zu Butte, brachte dann auch
                              									die Schwimmverfahren schnell allgemein zur Einführung im Coeur d'Alene-Distrikt,
                              									woselbst man bisher unter sehr schwierigen Verhältnissen auf nassem Wege in den
                              									Konzentrationswerken zinkhaltige Middlings behandelte. Man arbeitete nunmehr im
                              									Coeur d'Alene-Gebiete nach einem Heißsäure-Verfahren, angeblich einer Abänderung des
                              									Delprat-Verfahrens; zuerst fand diese Methode hier Eingang auf der Green Hill-Hütte
                              									und auf der Hercules-Hütte. Eine kleine Aufbereitungsanlage von nur 50 tons
                              									Leistung, die nach dem Callow-Verfahren, mittels geringer Mengen Kreosot, Fichtenöl
                              									und Luftbläschen arbeitet, wurde zunächst versuchsweise auf der Hunterhütte zu
                              									Mullan errichtet. Als sich der Callowprozeß hier für die Art Erze bewährte, brachte
                              									man die Leistungsfähigkeit der Anlage im Jahre 1913 schnell auf größere Basis.
                              									Gleichzeitig errichtete auch die Morning-Hütte eine neue Anlage von 350 tons
                              									Leistung, die ebenfalls nach dem Callowprozeß arbeitet.
                           Callow-Maschinen wurden des ferneren auch noch errichtet auf der Succeß-Hütte und auf
                              									der Cleveland Green Hill-Hütte. Versuche wurden zu Ende 1913 auch auf der
                              									Hecla-Hütte mit einer kleineren Callow-Anlage angestellt.
                           Im südöstlichen Teile des Staates Missouri kamen um jene Zeit die Schwimmverfahren
                              									zur Erzaufbereitung auf drei Hüttenwerken zur Einführung, nämlich bei der St. Joseph
                              									Lead Co zu Bonne Terre, Leadwood und Doe Run. Das hier auf den drei Hütten der St.
                              									Joseph Lead zur Anwendung kommende Schwimmverfahren war ähnlich der Methode, die auf
                              									dem Werk der Federal Lead Co zu Fiat River geübt wurde. Auch noch verschiedene
                              									andere Hütten dieses großen Bleierzgebietes wurden zu Ende 1913 oder Anfang 1914
                              									genannt, die ihre Bleierze nunmehr auch nach irgend einem Flotationsprozeß
                              									aufbereiten wollten. So entstanden um jene Zeit in den Vereinigten Staaten nicht nur
                              									in den Zinkerzgebieten, sondern allmählich auch in den größten Bleierzzentren immer
                              									mehr Aufbereitungen, die nach dem Schwimmverfahren in irgend einer passenden Form
                              									arbeiteten. Auch Hüttenwerke des Joplindistrikts ließen unter Führung des „Bureau
                                 										of Mines“ sowie des „Missouri-Bureaus für Geologie und Bergwerke“
                              									Versuchseinrichtungen erbauen, um eine erfolgreiche Aufbereitung ihrer sehr
                              									schwierig zu behandelnden komplexen Zink-Bleierze zu erzielen. So war in der Tat im
                              									Frühling 1914 in den Vereinigten Staaten der Begriff „Flotationsprozeß“ den
                              									weitesten Kreisen geläufig, überall wurden neue Werke gebaut, oder neue Verfahren
                              									geprüft, oder alte Verfahren auf neue Erzsorten versucht. Alte Erzhalden, selbst
                              									solche größten Umfanges, bildeten plötzlich wertvolle Kaufobjekte und wurden
                              									auch tatsächlich gekauft resp. zur Aufarbeitung in Pachtvertrag gegen gewisse
                              									Abgabeegebühren genommen. Australien und die Vereinigten Staaten waren diejenigen
                              									Länder, innerhalb deren Grenzen offenbar am meisten nach Schwimmverfahren gearbeitet
                              									wurde, und die Minerals Separation Co zu London mit ihrem amerikanischen Syndikat
                              
                              									und ihren australischen Zweigen hatte bereits die meisten – vielleicht sogar alle –
                              									der damals bekanntgewordenen und technisch als praktisch erwiesenen
                              									Flotationsprozesse in ihrer starken Finanzhand vereinigt. Jedenfalls war dieser
                              									Gesellschaft in den nächsten Jahren eine führende Rolle auf dem Gebiete der
                              									Erzaufbereitung beschieden, sei es nun mittels Flotationsmethoden oder anderer
                              									moderner Verfahren.
                           Mit dem Jahre 1914 liegt zum ersten Male ein amtlicher Bericht über die Anwendung von
                              									Flotationsverfahren in Japan vor, und zwar stammt dieser Bericht aus der Feder von
                              									T. Hirabayashi vom Japanischen Bergbau-Bureau. Wir geben danach folgenden kurzen
                              									Auszug hier wieder.
                           Bergbau auf Zinkerze setzte in Japan zuerst im Jahre 1905 ein und die Förderung stieg
                              									dann schnell von Jahr zu Jahr, um für 1913 bereits 38223 sh tons zu erreichen. Diese
                              									Zinkerzförderung stammt ausschließlich aus den zwei Bezirken Honshu und Kyushu,
                              									welche folgende Förderziffern für 1913 angeben.
                           Zinkerzförderung in Japan im Jahre 1913:
                           
                              
                                 Bezirk
                                 Honshu
                                 34776
                                 short tons (à 907 kg)
                                 
                              
                                 „
                                 Kyushu
                                   3447
                                    „      „
                                 
                              
                                 
                                 
                                 –––––––––––––––––
                                 
                              
                                 
                                 
                                 38223
                                 short tons .
                                 
                              
                           Das in Japan geförderte Zinkerz ist, wie auch sonst auf unserer Erde überwiegend
                              									Zinkblende, welche zudem gewöhnlich noch mit Bleiglanz und Kupferkies gemeinsam auf
                              									der gleichen Lagerstätte auftritt. Nach dem Bericht von T. Hirabayashi ist der
                              									größte Produzent von Zinkerz in Japan die Grube Kamioka, welche ungefähr 45 engl.
                              									Meilen südlich von der Stadt Toyama belegen ist. Die Zinkerze treten hier in Lagern
                              									auf, die kontakt-meta-morphen Typus zeigen und zwischen Quarzporphyr und Gneis
                              									liegen. Das Grubenfeld der Kamioka umfaßt ca. 3800 Acres (zu etwa je ¼ ha) und
                              									enthält mehrere Zinkerzvorkommen, die alle von außergewöhnlich gut bauwürdigem
                              									Charakter sind. Das Roherz enthält im großen Durchschnit 0,01062 % Silber, 4,82 %
                              									Blei und 12,50 % Zink. Nach einer mechanischen Separation der Zinkblende vom
                              									Bleiglanz werden die Tailings dann weiterbehandelt mittels eines Schwimmverfahrens.
                              									Im Jahre 1914 wurden bereits monatlich 2000 tons auf diese Weise aufbereitetes
                              									Zinkerzkonzentrat gewonnen, die im Mittel dann 45 % Zink enthalten. Welches
                              									Schwimmverfahren auf der Kamioka-Grube Anwendung findet, gibt der amtliche Bericht
                              									leider nicht an.
                           Gewinnung von Zinkkonzentraten im Broken-Hill Gebiet
                              									(Neusüdwales) mittels Schwimmverfahren in long tons (zu je 1016 kg)
                           
                              
                                 Gesellschaft
                                 Flotations-prozeß
                                 1912
                                 1913
                                 1914
                                 1915
                                 
                              
                                 VerarbeiteteTailings
                                 GewonneneKonzentrate
                                 VerarbeiteteTailings
                                 GewonneneKonzentrate
                                 VerarbeiteteTailings
                                 GewonneneKonzentrate
                                 VerarbeiteteTailings
                                 GewonnenKonzentrate
                                 
                              
                                 Sulphide CorporationBroken Hill
                                    											ProprietaryAmalgameted Zinc (De Bavays Co)Zinc
                                    											Corporation          dto.British Broken HillJunction
                                    											North
                                 Minerals SeparationPotter DelpratDe
                                    											BavayMinerals SeparationHorwoodMinerals
                                    											Separation–
                                 –316441538086345425–––
                                   71040  88008147013  85354–  27298–
                                 174287349290498289350120–  26754  68426
                                   63446  85685140098  86230–    6356  16944
                                 152146246682412823221620–––
                                   52059  53596115204  48235    3986 (a)
                                    											(a)
                                 –280867317239––––
                                   73036  69985  91663––––
                                 
                              
                                 Gewonnene KonzentrateMittlerer Zinkgehalt %
                                 
                                 
                                 41871347,2
                                 
                                 39875947,0
                                 
                                 27317047,1
                                 
                                 23471147,6
                                 
                              
                           (a) Die Erze wurden von der Zinc Corporation mitaufbereitet.
                           
                           Australien. Die wachsende Bedeutung, welche die
                              									verschiedenen Schwimm verfahren bei der Aufbereitung von Zinkerzen im Broken
                              									Hill-Gebiete in Neusüdwales bis in die ersten Kriegsjahre erlangt haben, geht aus
                              									vorstehender tabellarischen Uebersicht hervor, die wir hier in Weiterführung unserer
                              									weiter oben schon (Heft 2, Seite 13) gegebenen Statistik mitteilen. Auch diese
                              									Statistik beruht auf den amtlichen Jahresberichten der Bergbauabteilung von
                              									Neusüdwales; sie umfaßt die Zeit von 1912 bis 1915. Weitere Angaben dieser
                              									australischen Bergbaubehörde liegen für die späteren Jahre noch nicht vor,
                              									wenigstens in Deutschland noch nicht.
                           Ebenso wie in früheren Jahren wurden in Australien auch geringe Mengen von Bleierz
                              									mittels irgendwelcher Flotationsprozesse aufbereitet, doch sind die derart
                              									gewonnenen Bleikonzentrate in obige Uebersicht nicht einbegriffen worden.
                           An Zinkerzkonzentraten brachte Australien, d.h. also der Bezirk Neusüdwales, folgende
                              									Mengen in short tons zum Export:
                           
                              
                                 
                                 Konzentrate
                                 Zinkgehalt
                                 
                              
                                 1912
                                 582980
                                 217520
                                 
                              
                                 1913
                                 567482
                                 206247
                                 
                              
                                 1914
                                 402427
                                 163968
                                 
                              
                                 1915
                                 213826
                                 101059
                                 
                              
                           Wenn man diese Exportziffern mit den weiter oben (Heft 2, Seite 15) bereits gegebenen
                              									Ausführungen für die Jahre 1904 bis 1911 vergleicht dann konstatiert man, daß die
                              									größte Menge Konzentrate im Jahre 1912 zum Versand kam, auch deren Zinkgehalt war am
                              									bedeutendsten. Dann aber erfolgte ein schneller Abstieg, bis 1915 der Export schon
                              									weit unter der Hälfte sich bewegte.
                           Die Flotationsverfahren gewannen in Australien indessen immer noch mehr an Boden. So
                              									hatte die Broken Hill Proprietary, die größte australische Zinkbergbaugesellschaft,
                              									in den Jahren 1913/14 eine neue Werksanlage zu Port Pirie gebaut. Auch sonst
                              									entstanden im Lande noch manche großen Zinkhüttenwerke. Im Jahre 1915 erfolgten auch
                              									zum ersten Male Verladungen von Zinkerzkonzentraten nach den Vereinigten Staaten von
                              									Amerika, da die Verträge mit den bisherigen europäischen – deutschen – Abnehmern
                              									gestrichen wurden. So erhielten denn die Vereinigten Staaten im Jahre 1915 76410 sh
                              									tons australisches Zinkerzkonzentrat mit einem Zinkgehalt von 29723 sh tons. Der
                              									Wert dieser ersten australischen Erzsendung bezifferte sich auf $ 1843801, –
                              									wahrscheinlich loco amerikanischen Hafen. Binnen der ersten 6 Monate des Jahres 1916
                              									erhielten die Vereinigten Staaten weitere 82775 sh tons australischer
                              									Zinkerzkonzentrate mit einem Zinkmetallgehalt von 38133 tons im Werte von $
                              									2225790.
                           In den Vereinigten Staaten hatte die erfolgreiche
                              									Einführung der Flotationsverfahren bei der Behandlung der Zinkerze des Butte-Bezirks
                              									in Montana gewaltiges Aufsehen erregt, denn diese Erze waren bislang äußerst
                              									schwierig zu behandeln gewesen. So aber gewann die Zinkerzförderung in den Staaten
                              									Utah und Colorado einen mächtigen Antrieb.
                           Sehr viele amerikanische Behörden stellten eingehende Versuche an, um bestimmte
                              									Schwimmverfahren auszuprobieren, so z.B. das Bergbaubureau der Vereinigten Staaten,
                              									das Bureau für Geologie und Bergbau von Missouri, die Universität von Kansas u.a.
                              									mehr. Hauptsächlich handelte es sich bei diesen Versuchen darum, die Zink-Bleierze
                              									des Joplingebietes mittels eines geeigneten Schwimmprozesses aufzubereiten. Die
                              									Hütten gewannen damals nämlich aus den Joplinerzen nur ein 58prozentiges
                              									Erzkonzentrat. Das bedeutet von dem Metallgehalt des rohen Joplinerzes nur eine
                              									Ausbeute zwischen 60–65 % Zink. Die hauptsächlichsten Verluste erbrachten die
                              									Schlieche, oder wie der lokale Ausdruck dort in Missouri lautet, die
                              									„Katzen“. Das sind in diesem Falle die kleinen von kieseliger Gangart
                              									umgebenen Erzteilchen, die aller Aufbereitung bisher widerstanden. Ein ausführlicher
                              									Bericht zur Frage der Verarbeitung solcher kieseliger Zinkerze des Joplindistriktes
                              									erschien von C. A. Wright: The Mining and treatment of lead and zinc ores in the
                              									Joplindistrict (Mo) (U. S. Bureau of Mines, Techn. Paper 41. 1913.) Das zinkhaltige
                              									Erz tritt sehr fein verteilt innerhalb der kieseligen Gangart auf, und um es von
                              									derselben zu trennen, müßte man das Rohgut in weitgehendem Maße zerkleinern, wodurch man dann wiederum den Nachteil
                              									hätte, übermäßig viel Erzschliech zu erhalten, der dann wieder viele Maschinen
                              									erfordert, um aufbereitet zu werden. Auch würden die Kosten dadurch viel zu
                              									hoch.
                           Da nun einmal für die Zinkerzvorkommen des Joplinbezirkes die Frage einer
                              									wirtschaftlich rentablen Aufbereitung von höchster Wichtigkeit ist, so fanden
                              									seitens der Universität von Kansas zahlreiche Versuchs-Experimente mit dem Erz
                              									statt, die auch gangbare Wege einer geeigneten Flotation erkennen ließen. Einen
                              									ausführlichen Bericht über diese experimentellen Arbeiten veröffentlichten George
                              									Belchic und G. L. Allen: Flotation of Joplin Galena slime (Bleiglanzschliech).
                              
                              									Metall and Chem. Eng., Band 13, Seite 847, 1915. Danach gab Fichtenöl unter den
                              									Bedingungen des Laboratoriumsversuches ein Schaumkonzentrat mit durschnittlich 53 %
                              									Zink, entsprechend einer Ausbeute von 73 % des Zinkgehalts der verarbeiteten
                              									Erzschlieche. Wenn man nun das Hüttenausbringen an Zink im ganzen Joplingebiete –
                              									welches im Durchschnitt der vier Jahre 1911 – 1915 ungefähr 150000 tons Zinkmetall
                              									jährlich betrug – von dem bisher erreichten Mittelsatze von 60 – 65 % auf ein
                              									durchschnittliches Ausbringen von 70 – 75 % bringen könnte, so würde die
                              									Zinkgewinnung in Missouri um 25000 t Metall gehoben. Unmöglich erschien diese
                              									Forderung schon im Jahre 1914 nicht, weil es um jene Zeit den Amerikanern bereits
                              									gelungen war, aus den ähnlich zusammengesetzten Erzen von Butte in Montana mittels
                              									eines geeigneten Schwimmverfahrens 95 % des Zinkgehaltes zu gewinnen. Ueberdies
                              									würde für das Joplingebiet eine solche Extraktionserhöhung auch manche Erzvorkommen
                              									abbauwürdig machen, die man heute noch nicht bergmännisch ohne Verlust gewinnen
                              									kann.
                           Im Jahre 1914 erbaute die American Zinc Co von Tennessee auf ihrer Hütte zu Mascot
                              									(Tenn.) eine große Flotationsanlage und nahm zugleich bedeutende Erweiterungen ihrer
                              									übrigen Konzentrationsanlagen vor, derart, daß die Hütte nunmehr täglich über 2000
                              									tons Zinkerze aufbereiten kann. Diese Hütte gehört heute zu den größten
                              									Flotationswerken innerhalb der Vereinigten Staaten, wo gerade besonders viele
                              									Aufbereitungswerke, die nach irgend einem Schwimmverfahren arbeiten, gebaut worden
                              									sind.
                           Einen recht ausführlichen Bericht mit den Einzelheiten der Einrichtungen der
                              									verschiedenen Flotationssysteme, wie sie in den Vereinigten Staaten Anwendung
                              									finden, bringt das Kapitel über die Schwimmaufbereitung von Erzen in dem bekannten
                              									Jahrbuch „The Mineral Industry for 1914“ (Seite 855–866), wo auch ein
                              									vollständiger historischer Ueberblick über die Entwicklung der Schwimmverfahren
                              									gegeben wird, und gleichzeitig ein Verzeichnis aller bis Ende des Jahres 1914
                              									errichteten Flotationsanlagen beigefügt ist. Es wurde damals geschätzt, daß ungefähr
                              									1 Billion tons Erze der verschiedensten Arten mittels Schwimm verfahren im Jahre
                              									1914 aufbereitet wurden und diese Menge wurde für 1915 noch wesentlich höher
                              									angesetzt. Selbst, wenn man nun weiß, daß der Amerikaner unter 1 Billon die Zahl versteht, welch e
                              									wir mit 1 Milliarde, also 1000 Millionen, bezeichnen, so muß man doch die
                              									amerikanische Schätzung als ganz bedeutend zu hoch gegriffen ansehen. Selbst bei
                              									Annahme von short tons wären es immer noch 907 Millionen metrische Tonnen, während
                              									nach deutschen Schätzungen angenommen wird, daß einige Jahre nach 1914 erst im
                              									ganzen etwa 70 Millionen Tonnen Erze mittels Schwimm verfahren aufbereitet werden,
                              									also weniger wie 1/10 der amerikanischen Ziffernangabe.
                           Um möglichst alle Aufbereitungsmethoden der Flotation in ihre starke Finanzhand zu
                              									bekommen, fing die amerikanische Minerals Seperation Co von Zeit zu Zeit mit den
                              									Patentinhabern anderer Verfahren gerichtliche Prozesse an, so z.B. gegen James H.
                              									Hyde und die Butte and Superior Co. Dank ihrer finanziellen Stärke und ihrer
                              									Rücksichtslosichkeit wußte sie allmählich ein Patent nach dem andern ihren
                              									rechtmäßigen Besitzern abzujagen.
                           Neben der Aufbereitung von Zinkerzen, die allerdings in Australien und in den
                              									Vereinigten Staaten das Hauptinteresse der Fachleute in Anspruch nahmen, hat man die
                              									Probleme der Konzentration und der Separation auch schon bald auf Bleierze erfolgreich zur Anwendung gebracht. Es erwiesen
                              									sich dabei vielfach sogar die gleichen Flotationsmethoden als brauchbar, die bei den
                              									Zinkerzen oder bei den zusammengesetzten Sulfiderzen von Blei und Zink schon mit
                              									Erfolg benutzt wurden. In den Jahren 1913 bis 1915 fand besonders in den Vereinigten
                              									Staaten von Amerika in weitgehendem Umfange die Einführung neuer Flotationsmethoden
                              									bei der Aufbereitung von Bleierzen statt. Allle die größeren Aufbereitungswerke in
                              									dem großen Bleierzgebiete des südöstlichen Missouri, mit einer Tageserzeugung von
                              									rund 17500 tons Roherz, dessen durchschnittlicher Bleigehalt bei 3,6 % liegt, haben
                              									in jenen Jahren zur Gewinnung des in den Schliechen und dem feinen Erzschlamm noch
                              									verbliebenen Bleigehaltes Flotationsanlagen eingerichtet. So baute im Jahre 1915 die
                              									Federal Lead Co ein gänzlich neuzeitliches Schwimmaufbereitungswerk zur Behandlung
                              									ihrer Bleierze auf ihrem Hüttenwerk, dessen Leistung auf 2500 t Roherz bemessen
                              									war.
                           Ebenso fanden Schwimmverfahren ausgedehnte Aufnahme in die Betriebe der Bleierzwerke
                              									und der Blei-Zinkerzwerke im Coeur Alene-Bezirk im Staate Idaho. J. M. Callow, dem
                              									Amerika einen eigenen, gut bewährten Flotationsprozeß verdankt, berichtete schon
                              									1914, daß Schwimmaufbereitung bereits in Uebung stehe auf folgenden Bleierzwerken in
                              									Idaho, auf den Gruben: Gold Hunter, Morning, Hercules, Bunker Hill and Sullivan,
                              									Caledonia, Last Chance, Hecla und Standard. Diese Gruben brachten wahrscheinlich den
                              									Callowschen Schwimmprozeß zur Anwendung, da dieser gerade für Bleierze sich als sehr
                              									praktisch erwiesen hatte. Man arbeitete im Coeur d Alene-Bezirk derart, daß die
                              									Bleierze in 50 Flotationszellen behandelt wurden und man täglich 1500–2000 tons
                              									Schlämme und Schlieche verarbeitete. Andere Aufbereitungsmethoden nach dem
                              
                              									Schwimmverfahren standen in Betrieb auf den Bleierzgruben von Interstate zu
                              									Callahan, Greenhill zu Cleveland, sowie noch weiteren Hütten in Idaho.
                              									Schwimmaufbereitung fand auch vielfache Einführung zur Behandlung der Blei-Zinkerze
                              									im Staate Colorado und in manchen anderen Weststaaten. Eine ungefähre Schätzung
                              									ermittelte, daß die Steigerung der amerikanischen Roh-Bleigewinnung infolge der
                              									Anwendung von Flotationsmethoden im Jahre 1915 auf rund 50000 tons Metall anzusetzen
                              									sei. Die Gewinnung von Rohblei in den Vereinigten Staaten aus
                                 										inländischem Erz zeigte von 1910 bis 1915 folgende Entwicklung in short
                              									tons:
                           
                              
                                 1910
                                 1911
                                 1912
                                 1913
                                 1914
                                 1915
                                 
                              
                                 375402
                                 391995
                                 392517
                                 411878
                                 512794
                                 507026
                                 
                              
                           Wir geben gleichzeitig zum Vergleich auch die Entwicklung der Rohzinkerzeugung aus inländischem Erz an:
                           
                              
                                 252479
                                 271621
                                 323907
                                 337252
                                 343418
                                 458135
                                 
                              
                           Die erheblichen Fortschritte, welche die Schwimmaufbereitung in den Vereinigten
                              									Staaten zu verzeichnen hatten, fanden bald schon ihre wissenschaftliche Bearbeitung,
                              									teils in längeren technischen Aufsätzen in Fachblättern, teils aber auch in
                              									besonderen Büchern. Von letzteren führt der amtliche Bericht der Geologischen
                              									Landesanstalt zu Washington „Zinc and Cadmium in 1915“ By C. E. Siebenthal,
                              									Washington, 30. April 1917, die folgenden beachtenswerten Erscheinungen an:
                           T. F. Hoover, Concentrating ores by flotation, dritte Auflage; Mining Magazine London
                              									1916, $ 3,50. T. A. Rickard, The Flotation process; Mining and Scimtific Preß, San
                              									Francisco 1916, $ 2, –. H. A. Megcaw, The Flotation process; Me Graw Hill Book Co,
                              									New York City 1916, $ 2,50. H. F. Stander, The
                              									Flotation process; Mining and Engineering World, Chicago 1916, $ 3, –. Jesse
                              									Cunningham, List of references on concentrating ores by Flotation: Missouri Univers.
                              									School of Mines Bulletin, Bd. 8 Nr. 1, Rolla 1916.
                           In den meisten Weststaaten der Union war die Schwimmaufbereitung von Erzen zwar schon
                              									an vielen Plätzen seit Jahren versucht worden, doch scheiterten diese fast allgemein
                              									an der komplexen Natur der dort geförderten Zink- und Zink-Bleierze. Erst, nachdem
                              									Butte in Montana ein erfolgreiches Verfahren erstanden hatte, fand die
                              									Schwimmaufbereitung der Zinkerze auch im Westen der Union schnelle Verbreitung. So
                              									verzeichnete diese neue Aufbereitungsmethode besonders große Fortschritte bei der
                              									Verarbeitung von Zinkerzen in den Staaten Tennessee und Montana, von Bleierzen in
                              									Missouri, von gemischten Blei- und Zinkerzen in den Staaten Colorado, Utah, Idaho
                              									und anderen. Schon für das Jahr 1915 gibt der offizielle Bericht über „Zink“
                              									von der Geologischen Landesanstalt an, daß im Südostteile von Missouri fast die
                              									gesamte Bleigewinnung in Höhe von 210440 tons aus Aufbereitungsanstalten herstammt,
                              									die Flotationseinrichtungen besitzen. Man schätzte damals, daß die Anwendung des
                              									Flotationsprinzips allein für Südost-Missouri eine Steigerung der Bleierzeugung um
                              									20000 tons im Jahre 1915 erbracht habe. Des weiteren lauten Berichtsangaben dahin,
                              									daß das durchschnittliche Ausbringen der Hüttenwerke auf ungefähr 85 % des
                              									Metallgehaltes gestiegen sei, gegenüber nur 77 %, die man vor Anwendung der
                              									Schwimmaufbereitung aus den Bleierzen gewann. So ermöglichte denn auch gerade in
                              									Südost-Missouri mit seinen weit ausgedehnten Erzvorkommen die Einführung der
                              									Flotationsmethoden die Verarbeitung geringerhältiger Bleierze. – Zu Butte in Montana
                              									arbeitete die Black Rock-Grube der Gesellschaft Butte and Superior Copper Co schon
                              									seit dem Jahre 1910 mit einer Erzaufbereitungsanlage, doch erst im Jahre 1912 wurde
                              									hier eine Flotationseinrichtung beigefügt. Vorher gewann die Hütte im Mittel nur
                              									etwa 55 % des Metallgehaltes der Zinkerze. Seitdem man aber mit Schwimmaufbereitung
                              									arbeitete, gewann man bedeutend mehr Metall aus dem Roherz; nämlich 86,4 % im
                              									Jahresdurchschnitt 1913, 91,3 % im Jahresdurchschnitt 1914 und für 1915 sogar über
                              									92,2 %. Im ersten Halbjahr soll das Ergebnis dann noch weiter, nämlich auf 92,6 %
                              									des im Roherz vorhandenen Zinkgehaltes gestiegen sein. Der gewinnbare Zinkgehalt der
                              									Konzentrate von dieser Black Rock-Grube war 1915 rund 70000 tons. Bei etwa 55 %
                              									Erträgnis, ohne Schwimmaufbereitung, hatte man früher nur rund 42000 tons Zink
                              									gewonnen. Also brachte die Einführung der Flotation allein auf dieser Grube in einem
                              									einzigen Jahre einen Mehrertrag von rund 28000 tons gewinnbarem Zink. Da nun der
                              									Staat Montana im Jahre 1915 93573 tons Zink erzeugte, wozu das Roherz die
                              									Schwimmaufbereitungsanstalten jenes Staates hatte passieren müssen, so konnte man
                              									berechnen, daß Montana durch diese Schwimmaufbereitung ein Mehr von ungefähr 35000
                              									tons erzielt habe.
                           Wenn der Siegeszug der Schwimmaufbereitung in den Vereinigten Staaten in den letzten
                              									Vorkriegsjahren seine Anfänge allerdings schon erkennen läßt, so muß man doch die
                              									geradezu stürmische Entwicklung mit der starken Anforderung nach Blei und Zink,
                              									Kupfer, sowie Metallen überhaupt infolge des Krieges in Verbindung bringen. Ohne
                              									Zweifel hat der große Krieg in höchstem Maße dazu beigetragen, daß die
                              									Schwimmverfahren auf den Erzhütten der Vereinigten Staaten so schnelle und
                              									allgemeine Einführung fanden. Für den Staat Idaho schätzte man das Mehrausbringen
                              									von Metall aus dem Roherz infolge von Anwendung von Flotation auf ungefähr 22000
                              									tons Blei und 12000 tons Zink. Etwa 97 % allen in Idaho gewonnenen Bleis und die
                              									Gesamtmenge an Zink stammt aus dem Bezirk Coeur d'Alene. Hier scheint besonders der
                              									Flotationsprozeß von J. M. Callow sich fest eingebürgert zu haben.
                           Für den Staat Calorado und einige weiter westwärts liegende Staaten bemißt der
                              									amtliche Bericht der Geologischen Landesanstalt das Plus an Blei und Zink im Jahre
                              									1915 auf 50000 tons von jedem der beiden Metalle. Dieses Mehrerträgnis kommt
                              									vollständig auf die Schwimmaufbereitung der Erze, die es außerdem auch noch
                              									ermöglichte, daß man geringerhältiges Roherz heute mit vollem Erfolg verarbeiten
                              									konnte, während man es früher, der hohen Kosten wegen, als unbrauchbar ansehen
                              									mußte.
                           Im Jahre 1915 war nur in dem Joplin-Erzgebiete und im Bezirke des Oberen
                              									Mississippi-Tales die Schwimmaufbereitung noch nicht besonders verbreitet.
                              									Allerdings fanden auch hier Versuche in großem Maßstabe statt, an denen sich
                              									mehrere behördliche Institute beteiligten, sowie unabhängig davon auch größere
                              									Privatunternehmungen. Nach einem besonderen Berichte von C. A. Wright: Possibilities
                              									of flotation for Lead and Zinc ores in the Joplin district (U. S. Bureau of Mines)
                              									betrug das Hüttenausbringen an Zink im Joplingebiete vor 1915 nur zwischen 60–70 %
                              									des Zinkgehaltes der Roherze, während 30–40 % in den Schliechen und Tailings
                              									verblieben und derzeit nicht gewonnen werden konnten. Wright wies nun aber durch
                              									experimentelle Versuche nach, daß die Joplin-Zinkerze sehr wohl mittels Flotation
                              									aufbereitbar seien, und das staatliche Untersuchungsamt der Universität Kansas
                              									unternahm Schwimmaufbereitungsversuche, die aus Joplinerzen bis zu 73 % des
                              									Metallgehaltes erbrachten. (George Belchic und G. L. Allen: Flotation of Joplin
                              									Galena Slime: Met and Chem. Eng, Band 13 Seite 847, 1915.) Bei weiteren
                              									Aufbereitungsversuchen konnte die Universität Kansas sogar 98 % des überhaupt
                              									gewinnbaren Zinkgehaltes der Joplineize extrahieren. (W. A. Whitaker, George
                              									Beichic, Neal, Roy und K L Van Velzer: Flotation experiments on a Joplin tailing:
                              									Met and Chem Eng, Band 15 Seite 131/37, 1916.) Allerdings waren diese Konzentrate
                              									selbst noch nicht genügend erzreich. Bei Benutzung anderen Oeles aber und anderer
                              									Schwimmmethode erzielte man zwar reiche Konzentrate, aber doch wieder weniger Metall
                              									aus dem Roherz. Die Frage der Erfindung einer für den eigenartigen Charakter der
                              									Zinkerze des Joplin-Gebietes höchstwichtigen Aufbearbeitungsmethode nach dem
                              									Flotationsprinzip blieb einstweilen noch offen. Wenn man die Schlieche und Tailings
                              									dieses Erzgebietes auch auf Zink verhütten könnte, dann stiege damit das
                              									Gesamtausbringen an Metall aus dem Roherz auf 75–80 %; dadurch würde die dortige
                              									Zinkerzeugung um 15 % oder etwa um 23000 tons im Jahre sich heben. Auch manches
                              									heute noch nicht abbaufähige Erzvorkommen fände dann seine rentable
                              									Erschließung.
                           Man hofft in den Vereinigten Staaten, daß man binnen weniger Jahre mit noch mehr
                              									verbesserten Schwimm verfahren die Zinkerzeugung der Union um 50 bis 100000 t zu
                              									steigern vermöchte.