| Titel: | Polytechnische Schau. | 
| Fundstelle: | Band 341, Jahrgang 1926, S. 30 | 
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                        Polytechnische Schau.
                        (Nachdruck der Originalberichte – auch im Auszuge
                           								– nur mit Quellenangabe gestattet.)
                        Polytechnische Schau.
                        
                     
                        
                           Weiteres Anwachsen der Leipziger TechnischenMesse. In wirtschaftlich ungünstigen Zeiten sind
                              									Einrichtungen besonders wertvoll, die dazu bestimmt sind, am allgemeinen
                              									wirtschaftlichen Wiederaufbau nach Kräften mitzuarbeiten und mitzuhelfen. Zu diesen
                              									Einrichtungen gehören vor allem auch die Messen. Da nun die Technik heutzutage, wohl gerade infolge der Nöte der Zeit, in unserem
                              									Wirtschaftsleben zu besonderer Bedeutung gelangt ist, ja die Grundlage aller
                              									wirtschaftlichen Produktion bildet, ist es verständlich, daß man gerade der
                              									bekannten Technischen Messe in Leipzig von Seiten der beteiligten Kreise heute schon
                              									das lebhafteste Interesse entgegenbringt. Wie wird die nächste Technische
                              									Frühjahrsmesse aussehen? Schon jetzt kann gesagt werden, daß sie abermals an
                              									Ausdehnung gewinnen wird. Da diese ständige Weiterentwicklung der Messe aus einer
                              									inneren Notwendigkeit heraus geschieht, ist zu hoffen, daß die vorgesehenen
                              									Neuerungen auch unsere Wirtschaft günstig beeinflussen und ihr Vorteile bringen
                              									werden.
                           Von den Neuerscheinungen ist in erster Linie die Sondergruppe im Rahmen der Technischen Messe „Auslands- und
                                 										Kolonialbedarf“ zu nennen. Sie wird unter Mithilfe der Arbeitsgemeinschaft
                              									für Auslandsund Kolonialtechnik (Akotech), Berlin, aufgebaut und eingerichtet und
                              									soll besonders dazu beitragen, den für Deutschland so notwendigen Export und das
                              									Auslandsgeschäft zu heben. Sie ist eingestellt auch auf die Bedürfnisse des weiteren
                              									Auslandes. Die neue Fachausstellung wird in übersichtlicher Anordnung alles das
                              									zeigen, was für die besonders gearteten Verhältnisse des betreffenden Landes
                              									namentlich auch in Bezug auf Klima, Bodenbeschaffenheit, Naturschätze usw.,
                              									überhaupt für das gesamte kulturelle Leben in Frage kommt. Jeder im Auslande
                              									ansässige oder dahin auswandernde Deutsche, der Ausländer selbst, findet also, was
                              									ihn interessiert, und kann sich gut orientieren. Eine besondere Auskunftsstelle ist der Veranstaltung angeschlossen. Die
                              									deutsche Industrie, besonders die Hersteller vom Auslands- und Kolonialartikeln, wie
                              									auch das deutsche Unternehmertum, das besonders mit dem fernen Ausland ins Geschäft
                              									kommen möchte, werden über die Neuerung erfreut sein. Auf der Ausstellung können
                              									übrigens auch Firmen, die nicht mit Ausstellungsobjekten in der Halle oder überhaupt
                              									vertreten sind, durch Aushang von Prospekten, Katalogen, Plänen, Photos,
                              									Zeichnungen, usw. auf ihre Stände oder ihr Unternehmen hinweisen. Die
                              									Beschickung dieser Sondergruppe wird daher ohne Zweifel auch eine recht gute werden.
                              									Von besonderer Wichtigkeit im Wirtschaftsleben war stets die Wärmewirtschaft. Man wird sich der Erfolge erinnern, die die vom
                              									Mitteldeutschen Braunkohlensyndikat im Frühjahr 1924 veranstaltete
                              									Braunkohlenfachmesse zu verzeichnen hatte. Auf Grund dieser Erfolge wurde das
                              									Unternehmen weiter ausgebaut, im Frühjahr 1925 wiederholt und durch eine
                              										„Wärmemesse“ ergänzt. Zur Frühjahrsmesse 1926 wird man diese
                              									Veranstaltungen zu einer großen einheitlichen Abteilung „Brennstoff, Kraft und
                                 										Wärme“ zusammenschließen, und in einer neuen 155 m langen und 44 m breiten
                              									massiven Halle unterbringen. Die Inneneinrichtung der Stände in dieser Halle wird
                              									nach dem Muster der imponierenden Hallen 8 für die Schwerindustrie und 9 für die
                              									Werkzeugmaschinenindustrie ausgestaltet werden. Auch die Messe für „Brennstoff,
                                 										Kraft und Wärme“ wird im Brennpunkte des Interesses stehen. – Eine weitere
                              									wichtige Industrie ist die Textilmaschinenindustrie. Besonders die Frühjahrsmesse
                              									1925 mit ihrer guten Beschickung verfehlte ihre Wirkung auf die Besucher der Messe
                              									und vor allem die Fachinteressenten nicht. Die große Nachfrage nach Textilmaschinen
                              									zur Herbstmesse war ohne Zweifel auf die gelungene Messeveranstaltung des Frühjahrs
                              									zurückzuführen. Leider entsprach aber die Beteiligung der Aussteller im Herbst nicht
                              									den Erwartungen. – Die Wünsche, die laut geworden sind, jetzt zur kommenden
                              									Frühjahrsmesse 1926 wieder eine recht reichhaltige beschickte Textilmaschinenmesse
                              									vorzufinden, sind daher verständlich und sehr berechtigt. Sie sollen Erfüllung
                              									finden. Ein gut passender Ausstellungsraum, worauf von den in Frage kommenden
                              									Textilmaschinenfirmen besonders Wert gelegt wurde, wird zur Verfügung stehen.
                              									Infolge des Neubaues der Halle 21 für die Messe
                              										„Brennstoff, Kraft und Wärme“, in der die früher in Halle 11
                              									untergebrachten Antriebmaschinen mit Aufnahme finden werden, ist der betreffende
                              									Teil in Halle 11 frei geworden und für die Textilmaschinen vorgesehen. Da die
                              									Ausstellungshalle an der stark besuchten Emil-Rathenau-Straße, zwischen dem „Haus
                                 										der Elektrotechnik“ und der Betonhalle, außerordentlich günstig gelegen ist,
                              									wird sie, wenn erst auch noch die Textilmaschinen in ihren einheitlichen und
                              									geschmackvollen Ständen ausgestellt sind, bestimmt wieder eine große Anziehungskraft
                              										ausüben. – In
                              									Halle 11 und auf den vor ihr liegenden beträchtlichen Freiflächen in Größe von ca.
                              									2000 qm soll noch die bereits vorhandene, jetzt aber erweiterte Fachausstellung
                              										„Förderwesen“ Unterkommen finden. Unter den Maßnahmen zur Hebung der
                              									Wirtschaftlichkeit der Industrie steht die zweckmäßige Ausgestaltung des
                              									Förderwesens mit im Vordergrund des Interesses. Bei dem Aufbau der Ausstellung wird
                              									wieder der „Ausschuß für wirtschaftliches Förderwesen beim Ausschuß für
                                 										wirtschaftliche Fertigung“, Berlin, mitwirken. Aller Voraussicht nach wird
                              									sich an die Ausstellung auch wieder eine „Fördertechnische
                                    											Tagung“ anschließen, die schon zur Frühjahrsmesse 1925 großen
                              									Anklang fand. Die bisherigen Zusagen für die Beteiligung an der Ausstellung usw.
                              									sind so zahlreich, daß auch hier ein großer Erfolg sicher erscheint. Die jährliche
                              									Wiederholung der Fachausstellung und der Fördertechnischen Tagung wird die
                              									Verbraucher von Förderanlagen usw. immer mehr anziehen.
                           Die eben genannten Veranstaltungen auf der Leipziger Technischen Messe sind nicht die
                              									einzigen' Neuerscheinungen, die im Frühjahr 1926 zu erwarten sind. Es wird noch
                              									manche andere Neuerung auf den Plan treten. Die Leipziger Technische Messe beginnt
                              									wie die Allgemeine Mustermesse am 28. Februar, sie dauert jedoch 4 Tage länger als
                              									diese, nämlich bis 10. März, während die ebenfalls auf dem Ausstellungsgelände der
                              									Technischen Messe untergebrachte Baumesse am 6. März endigt.
                           Der Verein Deutscher Maschinenbauanstaltenauf derLeipziger Messe. Der Verein Deutscher
                              									Maschinenbauanstalten, Charlottenburg, der bisher noch an keiner Messe teilgenommen
                              									hat, hat sich neuerdings für eine Beteiligung an der Leipziger Technischen Messe
                              									entschlossen und bereits für die Frühjahrsmesse, die vom 28. Februar bis 10. März
                              									1926 stattfindet, eine größere Fläche belegt, auf der er u.a. eine großzügige
                              									Auskunfts- und Beratungsstelle für die Maschinen- und Apparate-Industrie und die
                              									sonstigen im Verbände zusammengeschlossenen Fachgebiete errichten wird.
                           Installationsmaterial und Schaltzeug derSSW auf derLeipziger Frühjahrsmesse. Auf einer Schalttafel werden
                              									die Sockelautomaten (Installations-Selbstschalter)
                              									vorgeführt, die in bestimmten Fällen als Ersatz für Sicherungen verwendet werden
                              									können. Diese Schalter sind gemäß den Leitsätzen und Prüfbedingungen des V. D. E.
                              									durchgebildet. Es wird das Verhalten des Automaten beim Einschalten von
                              									Stromverbrauchern mit hohem Anlaufstrom gezeigt und seine Unempfindlichkeit gegen
                              									Erschütterungen. Eine Freiauslösung verhindert das Wiedereinschalten bei noch
                              									bestehendem Kurzschluß.
                           An gußeisengekapselten Schaltapparaten, wie sie allgemein
                              									in modernen Industrieanlagen Verwendung finden, sind ausgestellt:
                           1 gekapselte Verteilungsanlage mit aufgebauten gußgekapselten Schaltkästen,
                              									enthaltend Stern-Dreieck-Schalter für 20 und 60 Amp. sowie Selbstschalter, Letztere
                              									haben eine besondere Einrichtung, Auslöseerschwerung genannt, durch die der höhere
                              									Anlaufstrom, namentlich bei Kurzschlußmotoren, abgefangen wird.
                           1 gekapselte Verteilungsanlage in leichterer Ausführung, für Lichtverteilungen
                              									bestimmt, mit Schaltkästen und Lichtverteilungskästen, in denen an Stelle von
                              									Sicherungen die oben erwähnten Sockelautomaten Verwendung finden.
                           Für Hochspannungsmotoren werden hauptsächlich in der Schwerindustrie und in der
                              									chemischen Industrie die ausgestellten Oelschaltkästen
                              									verwendet. Sie werden bis 6000 V Betriebsspannung und 200 Amp. entweder als
                              									Einzelapparate oder zu Hochspannungsverteilungen zusammengebaut ausgeführt.
                           Auf bequeme Montage ist bei den Kleinanlassern Wert
                              									gelegt. Sie werden für Gleich- und Drehstrom, für Luft- und Oelkühlung ausgeführt
                              									und passier sich dem jeweiligen Installationssystem in einfachster Weise an.
                              									Besonders die Drehstromanlasse;r mit vereinigtem Ständerschalter und Sicherungen
                              									sind denkbar einfach für die Montage.
                           Ein einfacher und billiger Schutzapparat gegen Ueberstrom ist der Röhren-Oelschalter für 15 und 24 kV und Stromstärken bis
                              									zu 60 Amp. Er ist bestimmt für kleinere und mittlere Transformatorenstationen von
                              									Ueberlandnetzen, sogenannten Ausläuferstationen, bei denen man mit verhältnismäßig
                              									geringen Abschaltleistungen rechnen kann.
                           Der elektrische Betrieb von Bahnen verlangt eine erhöhte Sicherheit gegen
                              									Kurzschlüsse und deren nachteilige Wirkungen auf die Energie-Erzeuger. Bei
                              									Gleichstrom-Bahnen, die vielfach durch Einankerumformer und Gleichrichter betrieben
                              									werden, ist es erforderlich, die Stromerzeuger durch schnelles Abschalten vor
                              									Schäden zu schützen. Der Kurzschlußstrom beeinflußt die Kommutierungsverhältnisse
                              									besonders durch Aenderung des magnetischen Feldes in ungünstigem Sinne. Der
                              									Lichtbogen, der sich unter den Bürsten zwischen benachbarten Kommutator-Stegen
                              									bildet, erlischt bei der Umdrehung des Kommutators nicht, und es entsteht so das
                              									gefürchtete „Rundfeuer“ zwischen benachbarten Bürstengruppen. Je größer die
                              									Kurzschluß-Energie, um so größer ist auch die Gefährdung des Umformers und damit des
                              									Betriebes. Bei Kurzschlüssen steigt der Strom rasch zu außergewöhnlicher Höhe an,
                              									wenn man nicht durch geeignete Apparate dafür sorgt, daß ein Anwachsen bis zum
                              									Maximum verhindert wird. Aus den Betriebserfahrungen heraus entwickelte sich nun der
                              										Ueberstrom-Schnell-Ausschalter. Stromunterbrecher der gebräuchlichengberäuchlichen Bauart genügen den geschilderten außergewöhnlichen Bedingungen nicht, da
                              									sich bei ihnen eine zwar zeitlich scheinbar kurze, aber für die vorliegenden
                              									Verhältnisse noch viel zu große Verzögerung nicht vermeiden läßt. Es mußten daher
                              									für die Konstruktion von schnellwirkenden Ueberstrom-Schaltern besondere Richtlinien
                              									zu Grunde gelegt werden, die bei dem ausgestellten Schalter angewendet worden sind.
                              									Er wird für 500 bis 1000 Amp. und Spannungen bis 1200 V einpolig gebaut. Auch in
                              									Großgleichrichter-Anlagen verwendet man in neuerer Zeit mit Vorliebe schnell
                              									wirkende Ueberstrom-Schalter in der Kathodenleitung, und zwar dort, wo es sich um
                              									Parallelbetrieb von Großgleichrichtern mit Maschinen oder Akkumulatorenbatterien
                              									großer Kurzschlußenergien handelt.
                           Für die Güte von Hörnerschutzvorrichtungen und verwandten
                              									Funkenableitern ist nach den neuesten Forschungen der Ohmbetrag ihrer
                              									Dämpfungswiderstände maßgebend. Die neuen Leitsätze des V. D. E. empfehlen mit
                              									Rücksicht auf Wanderwellen eine Anpassung des Ohmwertes an den Wellenwiderstand der
                              									Fernleitung und verlangen mit Rücksicht auf Dauerüberspannungen, daß eine
                              									Beanspruchungsdauer von 2 Minuten vom Widerstand vertragen wird. In wirtschaftlicher
                              									und z. Zt. wohl vollkommenster Weise werden beide Bedingungen von den „Oelwiderständen mit Widerstandszuschaltung“, wie sie die
                              									Siemens-Schuckertwerke ausführen, miteinander in Einklang gebracht. Bei ihnen wird
                              									durch Benutzung von selbsttätigen Schaltern dafür gesorgt, daß bei den stets
                              									vereinzelt auftretenden, durch Blitzschläge ausgelösten Wanderwellen ein niedriger
                              									Ohmbetrag wirkt, wie es nach der Theorie erstrebenswert ist und daß bei
                              									Dauerüberspannungen (aussetzenden Erdschlüssen) wesentlich höhere Ohmbeträge wirksam
                              									sind, die ebenfalls den theoretisch günstigen Werten für diese Ueberspannungsart
                              									entsprechen. Die Lichtbogen an den Hörnern werden durch die höheren Ohmwerte
                              									begrenzt und dadurch kleingehalten. Ein 5-Hörnerschutz mit
                                 										Widerstandszuschaltung für 24000V wird auf dem Stande in Betrieb
                              									vorgeführt.
                           Von Installationsmaterialien erwähnen wir ferner: Porzellanfassungen und Porzellan-Leuchten, die ein
                              									vollständiges, für alle Zwecke durchgebildetes System darstellen, das sich durch
                              									solide und bequeme Montage auszeichnet.
                           Handlampen, nach den erschwerten Prüfvorschriften des V.
                              									D. E, gebaut. Sie sind sehr handlich) und leicht. Berühren spannungführender Teile
                              									ist vermieden, der Griff besteht aus bruchsicherem, wärme- und feuerfestem
                              									Isolierstoff.
                           Handlampen-Transformatoren sind sehr zweckmäßig für
                              									Ställe, feuchte Kellereien, säurehaltige Räume, Bergwerke, Reparatur-Werkstätten und
                              									für Arbeiten an Dampfkesseln und Tankanlagen, da sie die Verbrauchs-Spannung auf 24
                              									V herabsetzen.
                           Von den Schaltern fallen die Hebelschalter durch ihre
                              									solide, kräftige Ausführung auf. Sie lassen sich nur nach Aufsetzen der Schutzkappe
                              									einschalten, und die Kappe kann nur in der Ausschaltestelle abgenommen werden.
                           Die bekannten Zeta-Schalter sind jetzt bis zu 6 Amp. verwendbar. Besondere Schalter
                              									für Rohrverlegung auf und unter Putz sowie im Mauerwerk passen sich dieser beliebten
                              									Installationsart gut an. Einer der Schalter ist wasserdicht ausgeführt.
                           Eine neue Steckdose gestattet vorderseitige, gefahrlose
                              									Auswechselung der Sicherungspatrone in stromlosem Zustande und ist ebenso wie der
                              									ausgestellte Stecker von solider und kräftiger Bauart.
                              									Die metallgekapselte Steckdose ist für rauhe Betriebe in Industrie und
                              									Landwirtschaft bestimmt.
                           Bei den Hochstrom-Sicherungspatronen ist feingängiges
                              									Gewinde verwendet, ein größerer Kontaktdruck, geringerer innerer Widerstand und
                              									geringerer Uebergangswiderstand durch Fortfall der Passchrauben gegenüber den
                              									Patronen für kleinere Stromstärken erzielt.
                           Eine ganze Reihe von Beleuchtungskörpern ist nebeneinander
                              									ausgestellt, aber durch Zwischenräume von einander getrennt, so daß sich jede Lampe
                              									in einer Koje befindet. Der Beschauer kann auf diese Weise jede einzelne Lampe
                              									eingehend studieren und die für seine besonderen Zwecke geeignetste aussuchen.
                           Werkzeugmaschinen der SSW auf der Leipziger
                                 										Frühjahrsmesse. Von kleinen Werkzeugen erwähnen wir besonders die
                              									Handbohrmaschinen, Tischbohrmaschinen und Hochleistungsbohrmaschinen, sowie die
                              									Handschleifmaschinen, Support – Schleifmaschinen, Werkzeug-Schleifmaschinen und
                              									Poliermotoren. Diese Elektrowerkzeuge werden mit Vorteil
                              									zum Bearbeiten von großen und schwer beweglichen Werkstücken verwendet. Sie zeichnen
                              									sich durch ihr geringes Gewicht bei großer Leistung sowie ihre Handlichkeit aus.
                              									Gute mechanische und elektrische Ausführung gewährleisten eine hohe
                              									Lebensdauer. Ferner sind ausgestellt: der elektrische Nietwärmer und eine Serie
                              									Punktschweißmaschinen, die sich ebenfalls durch einfachen Aufbau und leichte
                              									Bedienung auszeichnen. Der wesentliche Vorteil der elektrischen Nietwärmer besteht
                              									darin, daß sich der Betrieb mit diesen sehr wirtschaftlich stellt und daß sie ohne
                              									Leerlaufverluste arbeiten, da elektrische Energie nur verbraucht wird, solange die
                              									Wärmestellen im Betrieb sind. Auch die Punktschweißmaschine gewährt eine bedeutende
                              									Zeit- und Materialersparnis gegenüber dem Niet-, Löt-
                              									oder irgend einem anderen Schweißverfahren.
                           Daß die SSW auf die weitere Durchbildung des elektrischen
                                 										Einzelantriebes von Werkzeugmaschinen ein erhöhtes Augenmerk gerichtet
                              									haben, wobei das Streben nach möglichster Vereinfachung und organischem Zusammenbau
                              									aller elektrischen Teile mit der Werkzeugmaschine zur Geltung kommt, ist deutlich zu
                              									erkennen an den in Halle 9 seitens des Vereins Deutscher Werkzeugmaschinen-Fabriken
                              									ausgestellten Maschinen, von denen ein sehr großer Teil mit dem technisch richtig
                              									durchgebildeten elektrischen Einzelantrieb der SSW ausgerüstet ist. Die sich dadurch
                              									ergebenden Vorteile, wie guter Wirkungsgrad, geringer Platzbedarf, gefälliges
                              									Aussehen, sehr einfache und schnelle Bedienung, kurze Greifzeiten, hohe
                              									Betriebssicherheit usw. sind ganz bedeutend. Technische Auskünfte über
                              									Werkzeugmaschinenantriebe werden auf dem Stand der SSW in dieser Halle erteilt.
                           Um die Einzelantriebe näher zu demonstrieren, haber die SSW im Haus der
                              									Elektrotechnik verschiedene Zubehörteile ausgestellt, wie
                              									z.B. einen Spindelstockmotor für Gleichstrom,
                              									Anlaßregelwalzen, Verteilungstafeln, Druckknopfsteuerungen u.a.m. Die Verwendung des
                              									Spindelstockmotors erstreckt sich auf Spitzen- und Plan-Drehbänke (Präzisiens-,
                              									Schnell- und Revolver-Drehbänke, halbautomatische Drehbänke usw.). Bei den
                              									ausgestellten Schaltapparaten, die in hohem Maße den Bedürfnissen der
                              									Werkzeugmaschinenindustrie angepaßt sind, fallen besonders die äußerst geringen
                              									Abmessungen auf. Es sei erwähnt, daß die gewünschte Drehzahl je nach Bedarf vor dem
                              									Anlassen oder auch nach erfolgtem Anlauf während des Betriebes eingestellt werden
                              									kann. Gegen irgend welche Betriebsstörungen wird der Motor durch einen
                              									Spannungsrückgangs-Ausschalter geschützt. Außerdem kann der Motor schnell und sicher
                              									von jeder beliebigen Stelle der Arbeitsmaschine aus durch Druckknopf stillgesetzt
                              									oder es kann seine Drehzahl und Drehrichtung geändert werden.
                           Die autogene Metallbearbeitung hat in den letzten Jahren
                              									große Fortschritte gemacht, sie hat sich zu einem modernen Arbeitsverfahren
                              									entwickelt, das mit Vorteil auf allen Gebieten von den größten Werken bis zur
                              									kleinsten Werkstatt Anwendung findet.
                           Parallel mit der Entwicklung des Anwendungsgebietes lief die der Zubehörteile, sodaß
                              									jetzt erprobte Mittel zur Verfügung stehen, Schweiß- und Schneidearbeiten mit
                              									höchster Wirtschaftlichkeit durchzuführen, wie wir dies z.B. bei der mechanischen
                              									Metallbearbeitung schon seit Jahrzehnten zur Voraussetzung machen.
                           Anders mit der Nachkalkulation für autogene Metallbearbeitungen. Sie war bisher in
                              									wünschenswerter Genauigkeit nicht immer durchführbar. Für Acetylen- und
                              									Entwicklungs-Apparate können ja die bekannten Gasuhrenkonstruktionen nach wie vor
                              									verwendet werden. Doch bei hochgespannten Gasen war man darauf angewiesen, nach den Angaben des
                              									kleinen Inhaltsmessers im Reduzier-Ventil den Verbrauch an Gas zu errechnen.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 341, S. 33
                              
                           Hier ist also eine Lücke, die auf dem Gebiet der
                              									mechanischen Metallbearbeitung nicht mehr vorhanden ist, denn hier wurde das
                              									verwendete Material bis auf den letzten Pfennig erfaßt.
                           Die Firma J. C. Eckardt A.-G., Stuttgart-Cannstatt, bringt nunmehr einen
                              									Flaschenverbrauchsanzeiger für hochgespannte Gase unter dem Namen
                              										„JCE-Manoskop“ auf den Markt, der in einfacher und sicherer Weise diesem
                              									Mangel abhilft. Dieser Messer ist ein konzentrischer Inhaltsmesser, mit besonders
                              									großem, deutlichem Zifferblatt (s. Abb.). Die eigens für diesen Zweck ausgebildete
                              									Röhrenfeder erübrigt die über den Betriebsdruck hinausgehende Sicherheitseinteilung
                              									bis 200 oder auch 250 kg/qcm, sodaß für den praktisch auftretenden Meßbereich von
                              									0–150 kg/qcm die ganze Skala zur Verfügung steht. Neben diesem Vorteil hat nun aber
                              									das JCE-Manoskop folgende, wesentliche Vorzüge:
                           
                              1. Die verbrauchten Liter Gase können ohne weiteres zahlenmäßig
                                 										abgelesen werden.
                              2. Vor jeder Schweißarbeit kann man den Zähler wieder auf Null
                                 										einstellen. Die Einstellung erfolgt mittels Knopf auf der Rückseite des
                                 										Instrumentes.
                              
                           Mit dem Manoskop bekommt die autogene Industrie ein Mittel in die Hand, schärfste
                              									Selbstkostenberechnung durchzuführen.