| Titel: | Neue Feuerwehrfahrzeuge für Stadt und Land. | 
| Autor: | Castner | 
| Fundstelle: | Band 341, Jahrgang 1926, S. 58 | 
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                        Neue Feuerwehrfahrzeuge für Stadt und
                           								Land.
                        Von Dipl.-Ing. Castner.
                        CASTNER, Neue Feuerwehrfahrzeuge für Stadt und Land.
                        
                     
                        
                           Wie überall, so hat die Einführung des Automobilbetriebes auch im gesamten
                              									Feuerwehrwesen eine vollständige Umwälzung mit sich gebracht. Von Fahrzeugen für
                              									gewisse Sonderzwecke abgesehen, finden mit Pferden bespannte Löschfahrzeuge in
                              									Großstädten nur noch vereinzelt Verwendung; die Mittel- und Kleinstädte sind in der
                              									Umstellung begriffen, und selbst auf dem Lande finden motorisch angetriebene
                              									Fahrzeuge eine immer weitere Verbreitung, namentlich, seitdem es gelungen ist,
                              									solche Löschgeräte zu bauen, die den ländlichen Verhältnissen in besonderem Maße
                              									angepaßt sind, wie wir weiter unten sehen werden.
                           Aber nicht nur im Fahrantriebe der Feuerwehrfahrzeuge ist eine solche durchgreifende
                              									Aenderung zu verzeichnen, sondern auch im Antriebe der eigentlichen Löschgeräte
                              									selbst. So sind die alten Handdruckspritzen, die trotz beschränkter
                              									Leistungsfähigkeit eine große Zahl von Bedienungsmannschaften benötigten, deren
                              									Beschaffung zumal bei großen Bränden, an deren Ablöschung sich zahlreiche Spritzen
                              									beteiligen mußten, häufig auf die größten Schwierigkeiten stieß, selbst auf dem
                              									Lande immer mehr durch Motorspritzen verdrängt worden. Das Gleiche ist von den
                              									Dampfspritzen zu sagen, die ebenfalls in absehbarer Zeit aus dem Bestände
                              									großstädtischer Feuerwehren verschwunden sein dürften, um Motorspritzen Platz zu
                              									machen. So besteht denn ein neuzeitlicher Automobil-Löschzug, wie Abb. 1 und 2 zeigen,
                              									nur noch aus 2 Fahrzeugen: einer Motorspritze und einer Drehleiter. Diese können
                              									natürlich nach Lage des Falles durch geeignete Sonderfahrzeuge, wie Geräte-,
                              									Mannschafts- oder Schlauchwagen und dergl. ergänzt werden.
                           Nachstehend sollen nun die wichtigsten Löschgeräte, wie sie von der bedeutendsten
                              									deutschen Feuerwehrgerätefabrik, den Magiruswerken in Ulm und Berlin, hergestellt
                              									werden und in hunderten von Exemplaren an alle bedeutenden Feuerwehren und Behörden
                              									des In- und Auslandes, neuerdings selbst in größerer Anzahl an unsere früheren
                              									Feinde, geliefert wurden, besprochen werden. Dabei sei bereits an dieser Stelle
                              									darauf hingewiesen, daß in der Fabrik Magirus das vollständige Fahrzeug, also
                              									Fahrgestell mit Antriebsmotor, Leiter bzw. Motorpumpe, und sämtliches sonstige
                              									Zubehör, ausnahmslos in eigenen Werkstätten und nach eigenen Konstruktionen
                              									angefertigt wird.
                           Bekannt sind insbesondere die Magirus-Patent-Drehleitern. Auf Abb. 3 ist der neueste Typ einer solchen
                              									Auto-Drehleiter auf 3 ½-t-Fahrgestell dargestellt. Ihre wichtigsten Teile sind: der
                              									Motor mit dem Fahrgestell, die Leiter mit ihrem Antrieb und der Aufbau. Zunächst die
                              									wichtigsten Angaben über Motor und Fahrgestell:
                           
                              
                                 Steuerleistung
                                       39,4 PS
                                 
                              
                                 Bremsleistung
                                          70 PS
                                 
                              
                                 Umdrehungszahl des Motors i. d. Min. etwa
                                      1100
                                 
                              
                                 Bohrung
                                        135 mm
                                 
                              
                                 Hub
                                        180 mm
                                 
                              
                                 Inhalt des Brennstoffbehälters etwa
                                        150 Liter
                                 
                              
                                 Brennstoffverbrauch für 100-km-Fahrt etwa
                                          50 Liter
                                 
                              
                                 Oelverbrauch für 100-km-Fahrt etwa
                                            2,6 kg
                                 
                              
                                 Höchstgeschwindigkeit
                                          40 km
                                 
                              
                                 Steigungsvermögen bis zu
                                          20%
                                 
                              
                                 Reifenprofil (vorn einfach, hinten doppelt);      
                                    											Vollreifen
                                 930/140 mm
                                 
                              
                                 Radstand
                                      4380 mm
                                 
                              
                                 Wenderadius der Hinterräder, innen gemessen, etwa
                                      6100 mm
                                 
                              
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 341, S. 57
                              Abb. 1. Magirus-Autolöschzug.
                              
                           Die vier Zylinder sind in zwei Blöcken gegossen; die vor unten durch die Nockenwelle
                              									gesteuerten Ventile befinden sich auf einer Seite, die Zündung geschieht durch einen
                              									Hochspannungsmagnet (Fabrikat Bosch). Das Anwerfen des Motors erfolgt entweder von
                              									Hand oder durch einen Bosch-Anlaßmotor. Als Vergaser ist ein Pallas-Vergaser zur
                              									Verwendung gekommen, und die Brennstoffzuführung erfolgt durch einen
                              									Pallas-Unterdruckförderer. Die Schmierung des Motors ist vollkommen selbsttätig. Die
                              									Zahnradpumpe befindet sich an der tiefsten Stelle des Kurbelgehäuses und hat 2
                              									Drahtfilter. Außerdem ist eine Tauchstange zum Ablesen des Oelstandes vorhanden. Zur
                              									Kühlung dient ein
                              									Lamellenkühler und eine eingebaute Kreiselpumpe. Unterstützt wird die Kühlung durch
                              									den vor dem Motor befindlichen Ventilator. Als Kupplung ist eine ein sanftes
                              									Anfahren gewährleistende Lamellenkupplung verwendet worden, deren Ein- und Ausbau
                              									als Ganzes leicht möglich ist. Das Getriebe ist vollständig öl- und staubdicht
                              									gekapselt, mit selbsttätiger Schmierung versehen und hat 4 Geschwindigkeiten
                              									vorwärts und 1 rückwärts.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 341, S. 58
                              Abb. 2. Magirus-Autolöschzug in Tätigkeit am Ulmer Münster.
                              
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 341, S. 58
                              Abb. 3. Magirus-Auto-Drehleiter.
                              
                           Die Kraftübertragung auf die Hinterachse erfolgt durch einen
                              									öl- und staubfreien Kardanantrieb. Das Fahrgetriebe ist gegen das Leitergetriebe und
                              									umgekehrt blockiert. Das Spezial-Feuerwehr-Fahrgestell mit einer Tragkraft von 4500
                              									kg hat einen Rahmen aus gepreßtem Flußstahlblech. Die Räder laufen auf Kugellagern
                              									und haben Vollgummireifen. An Bremsvorrichtungen ist eine Handbremse auf die
                              									Hinterräder und eine Fußbremse auf das Getriebe wirkend vorhanden. Außerdem ist eine
                              									Bergstütze vorgesehen. Geschwindigkeitsmesser und Kilometerzähler sind am
                              									Spritzbrett eingebaut. Der Brennstoffbehälter ruht unter dem Führersitz und hat
                              									einen feuersicheren Einfüllstutzen. Die Beleuchtung erfolgt normalerweise elektrisch
                              									durch eine Dynamo und bei Stillstand des Motors für etwa dreistündige Dauer durch
                              									eine Batterie.
                           Für den Leiterantrieb gelten folgende Angaben:
                           
                              
                                 Umdrehungszahl der Antriebswelle in der      Minute
                                    											etwa
                                 800
                                 
                              
                                 Aufrichten in langsamem Gange in etwa
                                     2 Min.
                                 
                              
                                 Aufrichten in schnellem Gange in etwa
                                   25 Sek.
                                 
                              
                                 Ausziehen in etwa
                                   25 Sek.
                                 
                              
                                 Aufrichten und Ausziehen in etwa
                                   35 Sek.
                                 
                              
                                 Drehen in schnellem Gange vollständig im      Kreise in
                                    											etwa
                                   60 Sek.
                                 
                              
                           Auf dem rückwärtigen Ende des Fahrgestelles befindet sich der Leiterantrieb, der mit
                              									dem Motor unmittelbar gekuppelt und durch ein Zusatzgetriebe an das Getriebe des
                              									Fahrmotors angeschlossen ist. Die Anschlußwelle zum Leitergetriebe hat eine doppelte
                              									Gelenkkupplung, so daß Verschränkungen im Fahrgestell ausgeglichen werden. Das Ein-
                              									und Ausschalten des Getriebes erfolgt vom Fahrersitze aus. Der Antrieb der
                              									verschiedenen Leiterbewegungen geschieht durch ein fünfstufiges Wechselgetriebe.
                              									Dieses ist vollständig in ein Spezialgußgehäuse eingeschlossen und läuft ganz im
                              									Oelbade. Zum Einschalten der einzelnen Getriebe wird Oeldruck verwendet, der durch
                              									eine kleine Zahnradpumpe erzeugt wird. Der Behälter für das Betriebsöl ist
                              									gleichzeitig das Gehäuse für das untere Winkelgetriebe, an dem die Antriebswelle vom
                              									Motor angreift. Die Kupplungsscheiben des Wechselgetriebes sind einfache aus Stahl
                              									hergestellte Rotationskörper. Die Mitnehmerscheiben bestehen aus bestgeeigneter
                              									Stahlbronze. Die Einschaltung der zum Betriebe jeweils erforderlichen Kupplung
                              									geschieht durch Umstellen zweier Hähne (je einer für das Aufrichte- und das
                              									Auszuggetriebe) entweder von Hand oder durch die selbsttätigen
                              									Sicherheitsvorrichtungen. Sämtliche Getriebe laufen in Kugellagern und sind gegen
                              									Staub und Schmutz abgeschlossen. Der maschinelle Antrieb für Aufrichten und Ablegen,
                              									Ausziehen und Einlassen, sowie Drehen der Leiter ist auf dem Drehrahmen aufgebaut.
                              									Die Bedienung dieser verschiedenen Bewegungen erfolgt durch nur einen Mann. Die
                              									Handgriffe hierfür sind auf einem Steuerbock vereinigt, der am Drehgestell in leicht
                              									erreichbarer Höhe angeordnet ist. Die Bewegungsrichtung der Handgriffe ist
                              									gleichlaufend mit den Leiterbewegungen. Alle drei Bewegungen können beliebig
                              									zusammen oder einzeln betätigt werden. Das Aufrichte- bzw. Ablegegetriebe hat je 2
                              									Geschwindigkeiten, damit die zusammengeschobenen Leitern schnell bewegt werden
                              									können, während zum Anleitern der ausgezogenen Leitern ein langsamer Gang zur
                              									Verfügung steht. Der Antrieb wird von dem Wechselgetriebe durch eine Schnecke
                              									abgeleitet, die einen Teleskopzylinder zum Aufrichten antreibt. Die Spindel besteht
                              									aus hochwertigem Stahl, die zugehörige Mutter aus bester Bronze. Das Auszuggetriebe
                              									läuft mit nur einer Geschwindigkeit. Das Einlassen erfolgt durch das Eigengewicht
                              									der Leiterteile, wobei eine eingebaute Oelbremse eine zu schnelle Rückwärtsbewegung
                              									verhindert. Der Antrieb wird mittels Rollenketten vom Wechselgetriebe zuerst auf den
                              									Drehzapfen der Leiter übertragen und von hier aus nach dem Leiterfuße, in dem ein
                              									Stirnradgetriebe mit Seiltrommel und selbsttätiger Seilführung eingesetzt ist. Das
                              									Drehgetriebe nach beiden Richtungen besitzt verschiedene Geschwindigkeiten. Der Antrieb wird
                              									gleichfalls vom Getriebekasten abgeleitet durch eine auf einem Planetenrade
                              									verschiebbare Friktionsscheibe. Diese nachstellbare Scheibe wird von Hand mittels
                              									Hebel nach der einen oder der anderen Seite des Planetenrades verschoben, wodurch
                              									sich der Links- bzw. Rechtslauf ergibt; in der Mittelstellung ist das Getriebe
                              									ausgeschaltet. Die ganz aus Stahlguß bestehende Drehscheibe läuft vollständig auf
                              									Kugellagern. Von allergrößter Bedeutung sind die vorhandenen
                              									Sicherheitseinrichtungen. Das Aufrichte- und Ablegegetriebe wird durch eine Spindel
                              									mit Selbsthemmung betätigt, so daß eine besondere Bremse sich erübrigt. Der
                              									Spindelantrieb ist derart kräftig und stabil konstruiert, daß eine besondere
                              									Abstützung des Aufrichterahmens in Wegfall kommen kann. Am Auszuggetriebe ist für
                              									das Einlassen von Hand eine Lamellenbremse angebracht, deren Betätigung durch die
                              									Last der Leiter erfolgt. Aufrichte- und Auszuggetriebe haben selbsttätige
                              									Endabstellung, sowohl nach oben, als auch nach unten. Als weitere wertvolle
                              									Sicherheit ist eine zweite selbsttätige Abstellung angeordnet, die die
                              									Geschwindigkeit des Aufrichtens und Neigens vom schnellen. Gang auf den langsamen
                              									umschaltet, sobald die Leiter gegen ihre Endabstellung gelangt. Das Drehgetriebe
                              									wird durch eine Friktionsscheibe angetrieben, damit beim Auftreten von Widerstand an
                              									der Leiterspitze ein Gleiten des Getriebes erfolgt. Die in den Antrieb der
                              									Drehvorrichtung eingebaute Schnecke hat Selbsthemmung, wodurch ein ungewolltes
                              									Abdrehen der Leiterspitze während des Einsteigens von ihr ausgeschlossein ist.
                              									Bremsen an den Drehscheiben sind deshalb nicht erforderlich. Das Aufrichte- bzw.
                              									Ablegegetriebe wird selbsttätig abgestellt, sobald die Leiter ausgezogen eine
                              									gewisse Neigung erreicht hat. Die Leiter kann also maschinell beim Neigen nie an die
                              									Kippgrenze des Wagens kommen. Ferner wird durch die gleiche Einrichtung der Auszug
                              									selbsttätig abgestellt, bevor die Leiter bis zur Kippgrenze des Wagens ausgezogen
                              									wird. Diese beiden Sicherheitsvorrichtungen lassen sich dabei so zusammenfassen, daß
                              									das Auszuggetriebe das Aufrichtegetriebe kontrolliert bzw. selbsttätig
                              									beherrscht, während umgekehrt ersteres durch letzteres reguliert wird. Diese
                              									selbsttätige Abstellung vor Erreichen der Kippgrenze des Wagens tritt auch ein, wenn
                              									der Wagen auf unebenem Boden steht, und zwar wirkt die Einrichtung bis zu einer
                              									Bodenunebenheit von 10%. Hierfür ist eine Einstellvorrichtung mit Libelle vorhanden.
                              									Aufrichtegetriebe, Auszuggetriebe und Drehgetriebe sind zur Reserve für Handbetrieb
                              									eingerichtet, der sofort nach Aufstecken der Kurbeln in Tätigkeit gesetzt werden
                              									kann. Die Leiterteile werden durch verzinkte Stahldrahtseile ausgezogen. Die Leitern
                              									laufen in Bügeln und auf Bronzerollen ineinander. Die Oberleitern sind mit blanken
                              									Stahlschienen beschlagen und mit seitlichen Versteifungsleisten gegen Winddruck
                              									versehen. Die Tragfähigkeit wird durch eine Stahlbandverspannung erhöht. Die
                              									Zugbeanspruchung bei Belastung wird durch die Verspannung aufgenommen, die
                              									Druckbeanspruchung durch die Holzteile.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 341, S. 59
                              Abb. 4. Spritzenprobe einer Magirus-Autospritze.
                              
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 341, S. 59
                              Abb. 5. Magirus-Autospritze „Modell Freiburg“.
                              
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 341, S. 59
                              Abb. 6. Magirus-Autospritze mit Aufprotzpatentleiter.
                              
                           Am Unterteile der sich ausziehenden Leiterteile sind
                              									selbsttätige Einfallhaken angeordnet, wodurch eine Entlastung der Drahtseile beim
                              									Befestigen der Leiter erreicht wird. Die Oberleitern haben Anschläge gegen zu weiten
                              									Auszug, außerdem
                              									eine Glocke zum Anzeigen des beendeten Auszugs. Seitlich an der Unterleiter ist eine
                              									Bogenteilung mit Pendel angebracht für die jeweiligen Höhen, Neigungen und
                              									Ausladungen, bis zu denen die Leiter benutzt werden darf. In Fahrstellung werden die
                              									Oberleitern gegen Ausschießen beim Talfahren oder Bremsen durch einen selbsttätigen
                              									Rückhaltehaken zusammengehalten. Die Unterleiter ist auf dem Aufrichterahmen
                              									beweglich aufgehängt und mittels Spindel und 2 Handrädern verstellbar zum
                              									Ausgleichen von Bodenunebenheiten bis zu 10%. Die Leiterholme sind von ausgesuchtem
                              									Fichtenholz, die Sprossen aus bestem Eschenholz gefertigt. Die am Drehgestell
                              									angebrachten Zeigerscheiben gestatten, die jeweilige Länge und Neigung der Leiter
                              									vom Bedienungsstande aus abzulesen.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 341, S. 60
                              Abb. 7. Abprotzen der Leiter durch 1 Mann.
                              
                           Für den Fahrzeugaufbau gelten folgende Angaben:
                           
                              
                                 Fahrersitz für
                                 2 bis 3 Mann
                                 
                              
                                 Rücksitz für
                                          3 Mann
                                 
                              
                                 Fahrzeughöhe bei hoher Leiterauflage etwa
                                    3150 mm
                                 
                              
                                 Fahrzeughöhe bei niederer Leiteraufl. etwa
                                    2870 mm
                                 
                              
                                 Kleinster Bodenabstand etwa
                                      260 mm
                                 
                              
                                 Gewicht des Fahrgestells etwa
                                    3000 kg
                                 
                              
                                 Gewicht des vollständigen Fahrzeuges etwa
                                    6200 kg
                                 
                              
                                 Dazu gehört ein fahrbarer Schlauchwagen für
                                    											etwa     250 m Normalschlauch.
                                 
                              
                           Der Fahrersitz ist vollständig geschlossen und schließt sich in Torpedoform an die
                              									Motorhaube an. An der linken Seite ist eine Einsteigtür. Sitzpolster und
                              									Rückenlehnen, die mit Kunst- oder Naturleder überzogen sind, können abgenommen
                              									werden, um zu dem unter dem Fahrersitz befindlichen Brennstoffbehälter zu gelangen.
                              									Rund um das Leitergetriebe ist eine Plattform gebildet, in deren mittlerem Teile für
                              									die Unterbringung der Reserveteile und der Werkzeuge Kasten eingebaut sind. Die
                              									Plattform ist hier aufklappbar. Zwischen den Kotflügeln ist auf jeder Seite zur
                              									Aufnahme von Zubehör ein Kasten mit nach außen klappbaren Türen angeordnet; diese
                              									Kasten dienen zugleich als unterste Trittstufen und werden, wie auch die Plattform,
                              									mit Aluminium belegt und mit Einfaßleisten versehen. Die Türen erhalten zweckmäßige
                              									Verschlüsse, Feststellvorrichtungen, durchgehende Gelenkbänder und Anschlagleisten
                              									aus Messing. Am Ende des Wagenrahmens ist ein Schlauchwagen aufgeprotzt, der mittels
                              									besonderer Vorrichtung aufgehängt Wird. Die für die Leiter erforderliche
                              									Federabstellung erfolgt durch das Auf- und Abprotzen des Schlauchwagens selbsttätig,
                              									kann aber auch von Hand vorgenommen werden.
                           Die gleiche Beliebtheit, wie die Magirus-Drehleitern haben inzwischen auch die
                              									Magirus-Automobil-Motorspritzen erlangt. Abb. 4
                              									zeigt die Spritzenprobe einer solchen auf dem Weinhofe zu Ulm a./D. Für
                              									Großstadtfeuerwehren kommt in erster Linie die auf Abb.
                                 										5 wiedergegebene Autospritze Modell „Freiburg“ in Frage.
                              									Fahrgestell und Motor entsprechen den gleiche Teilen der vorbeschriebenen Drehleiter
                              										(Abb. 3). Als Ergänzung mögen folgende Angaben
                              									dienen:
                           
                              
                                 Brennstoffverbrauch für 1 Spritzenstunde etwa
                                 25 Liter
                                 
                              
                                 Oelverbrauch für 1 Spritzenstunde etwa
                                   0,75 kg
                                 
                              
                                 Radstand
                                 4130 mm
                                 
                              
                                 Spurweite vorn
                                 1530 mm
                                 
                              
                                 Spurweite hinten
                                 1520 mm
                                 
                              
                                 Wenderadius der Hinterräder    innen gemessen
                                    											etwa
                                 5750 mm
                                 
                              
                           Für die zugehörige Hochdruck-Kreiselpumpe gelten nachstehende Angaben:
                           
                              
                                 Wasserlieferung in der Minute etwa
                                      2000 Liter
                                 
                              
                                 Wasserlieferung bei freiem Auslauf etwa
                                      2400 Liter
                                 
                              
                                 Gesamtmanometrische Förderhöhe etwa
                                          80 m
                                 
                              
                                 Umdrehungszahl in der Minute etwa
                                      1800
                                 
                              
                                 Größte Saughöhe
                                            8 m
                                 
                              
                                 Ansaugdauer je nach Saughöhe etwa
                                 5 bis 30 Sek.
                                 
                              
                                 Strahlwurfweite bei einem 28 mm Mundstück    etwa
                                         65 m
                                 
                              
                                 1 Saugstutzen; Anschluß 1. W.
                                       125 mm
                                 
                              
                                 4 Druckstutzen; Anschluß für Schläuche von
                                 75 mm l. W.
                                 
                              
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 341, S. 60
                              Abb. 8. Aufprotzen der Leiter durch 2 Mann.
                              
                           Die Pumpe ist im rückwärtigen Teile des Fahrgestells eingebaut. Sie erhält ihren
                              									Antrieb vom Fahrmotor über ein Zusatzgetriebe. Die Antriebswelle ist ausgerüstet mit
                              									2 Gelenkkupplungen zum Ausgleich von Verschränkungen im Fahrgestell. Das Ein- und
                              									Ausschalten der Pumpe, sowie die Betätigung der Gasregulierung des Motors erfolgt
                              									während des Pumpenbetriebes von dem rückwärts an der Pumpe gelegenen Stande aus. Bei
                              									Einschaltung des Pumpengetriebes ist das Fahrgetriebe blockiert. Das Pumpengehäuse
                              									samt Saug- und Druckdeckel ist aus Spezialguß gefertigt. Die stählerne
                              									Pumpenantriebswelle läuft in Tragkugellagern und ist gegen Axialdrücke mit einem
                              									Druckkugellager ausgestattet. Die Welle ist an den Durchgangsstellen der
                              									Stopfbüchsen mit Bronze überzogen. Auf der Welle sitzen die 3 Laufräder, die dazu
                              									gehörigen Leitschaufeln und Zwischenkammern aus Bronze. Der Mantel des
                              									Pumpengehäuses ist doppelwandig und für spiralförmigen Durchfluß des
                              									Motorkühlwassers eingerichtet, dadurch einerseits dieses weiter abkühlend,
                              									andererseits die Pumpe erwärmend. Unten am Gehäuse befindet sich der nach rückwärts
                              									gehende Saugstutzen mit Anschlußgewinde und Verschlußkappe. Oben auf der Pumpe sind
                              									zum Schlauchanschluß rechts und links je 2 mit übersetztem Schnell-Absperrschieber
                              										versehene
                              									Druckstutzen mit Anschlußkupplung angebracht. Die Pumpe ist selbstverständlich mit
                              									allen erforderlichen Armaturen ausgestattet, einem Manometer, Vakuum-Manometer,
                              									Absperr-, Ablaß- und Entlüftungshähnen, Umdrehungszähler und selbsttätig wirkendem
                              									Rückschlagventil im Druckstutzen. An die Kreiselpumpe ist ohne Uebersetzungsgetriebe
                              									die Entlüftungspumpe konzentrisch angebaut. Sie ist eine Rotationspumpe mit
                              									Bronzeschiebern. Die Schmierung erfolgt durch Staufferbuchsen, während der Antrieb
                              									der Entlüftungspumpe in Oel läuft. Die Pumpe wird mit allem Zubehör und allen
                              									Armaturen durch die Schlußlampe elektrisch beleuchtet.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 341, S. 61
                              Abb. 9. Magirus-Autospritze Modell „Bayern“.
                              
                           Die hauptsächlichsten Angaben für den Aufbau sind:
                           
                              
                                 Fahrersitz für
                                 2 bis 3 Mann
                                 
                              
                                 Längssitze für
                                 8 bis 10 Mann
                                 
                              
                                 Wasserkasten (Kesselspritze) für einen    Inhalt von
                                    											etwa
                                       325 Liter
                                 
                              
                                 Fahrzeuglänge ohne Schlauchwagen etwa
                                     6500 mm
                                 
                              
                                 Fahrzeuglänge mit Schlauchwagen etwa
                                     7200 mm
                                 
                              
                                 Fahrzeugbreite etwa
                                     2000 mm
                                 
                              
                                 Fahrzeughöhe etwa
                                     2640 mm
                                 
                              
                                 Kleinster Bodenabstand etwa
                                       260 mm
                                 
                              
                                 Gewicht des Fahrgestells etwa
                                     3000 kg
                                 
                              
                                 Gewicht des vollständigen Fahrzeuges    (zulässig)
                                    											etwa
                                     7500 kg
                                 
                              
                                 2 Schlauchhaspel für je etwa 120 m
                                    											Normalschlauch
                                 
                              
                                 1 zweirädiger Schlauchwagen für etwa 250 m
                                    											Normal-    schlauch.
                                 
                              
                           Die Einrichtung und Anordnung des Fahrersitzes entspricht der bei der Drehleiter
                              									beschriebenen. In der Fahrzeuglängsachse befindet sich der Kastenaufbau mit den
                              									Längssitzen für die Mannschaften. Für diese sind an den Sitzen Halteriemen
                              									angebracht. Zwischen den Längssitzen ist ein zweiteiliger Kasten angeordnet,
                              									beiderseitig mit je 2 nach oben zu öffnenden feststellbaren Türen. Darunter befinden
                              									sich 2 größere durchgehende Gerätekasten mit der gleichen Türanordnung. Ueber der
                              									Pumpe ist ein an ihrem Saugraume durch Rohrleitung mit Umstellhahn angeschlossener
                              									Wasserbehälter angebracht. Der Hahn dient zum Füllen, Entleeren und Absperren des
                              									Behälters, zum Auffüllen der Pumpe und der Saugleitung, sowie gegebenenfalls
                              									zum Verspritzein des Behälterinhaltes durch die Pumpe beim ersten Angriff. Der
                              									Behälter ist mit Ueberlaufrohr und auf der Rückseite mit Schauglas zur Beobachtung
                              									des Wasserstandes versehen. Behälter und Pumpe sind allseitig mit Holz verkleidet;
                              									letztere ist seitlich durch herausnehmbare Stecktüren und auf der Rückseite durch
                              									eine Schiebetür zugänglich. Ueber dem zweiteiligen Kasten und dem Wasserbehälter
                              									befindet sich eine durch Rohr gebildete kleine Galerie zur Unterbringung von
                              									sperrigen Geräten, wie Schaufeln, Pickel, Aexte, Schlauchrollen und nasse Schläuche.
                              									Auf jeder Seite des Wasserbehälters ist ein abnehmbarer, mit Traggriffen versehener
                              									und gegen Drehen während der Fahrt gesicherter Schlauchhaspel untergebracht, während
                              									sich jederseits zwischen den Kotflügeln zur Aufnahme von je 2 Saugeschläuchen
                              									Längskasten mit nach außen zu öffnenden, feststellbaren Türen befinden. Die
                              									Kastendeckel dienen zugleich als Trittbretter und sind aus diesem Grunde, wie auch
                              									die Fußauflagen vor den Fahrer- und Längssitzen, mit Aluminium belegt und mit
                              									Einfaßleisten versehen. Zur Aufnahme von tragbaren Leitern, Einreißhaken und dergl.
                              									ist ein über der Gerätegalerie liegendes zweiteiliges Gerüst bestimmt. Am
                              									rückwärtigen Teile des Fahrgestells ist ein auf Holzrädern mit Eisennaben fahrbarer
                              									Schlauchwagen aufgeprotzt.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 341, S. 61
                              Abb. 10. 1,5-t-Magirus-Fahrgestell mit eingebauter
                                 										Magirus-Hochdruck-Kreiselpumpe 1000 Liter Minutenleistung.
                              
                           In gewissem Sinne ein Universalfahrzeug ist die auf Abb.
                                 										6 wiedergegebene Autospritze mit Aufprotzpatentleiter Modell
                              										„Smyrna“, die in erster Linie für solche Feuerwehren bestimmt ist, die
                              									aus finanziellen Gründen oder wegen Raummangels bei der Unterbringung nicht in der
                              									Lage sind, einen Zweifahrzeug-Löschzug zu beschaffen. Das Fahrgestell mit Motor,
                              									sowie die Hochdruck-Kreiselpumpe entsprechen in jeder Beziehung den bei der
                              									Drehleiter (Abb. 3) und der Autospritze Modell
                              										„Freiburg“ gemachten Angaben. Im Aufbau ist nur insofern ein Unterschied
                              									zu verzeichnen, als im rückwärtigen Anschluß an den Fahrersitz Längssitze für
                              									zusammen 6 Mann angeordnet sind. Die Leiter ist während der Fahrt auf dem
                              									automobilen Untergestell gelagert und kann nach Lösen der Festhaltevorrichtung
                              									abgeprotzt werden. Das Abgleiten ist durch besondere Bremse leicht regulierbar.
                              									Während des Ab- und Aufprotzens wird die Leiter in Schienen geführt. Das Aufholen
                              									erfolgt mit besonderem Kurbelgetriebe. Zum Abprotzen der Leiter (Abb.
                                 										7) genügt ein Mann, während zum Aufprotzen (Abb.
                                 										8) 2 Mann erforderlich sind. Das Wagengestell hat 2 große Räder mit Kugel-
                              									und Rollenlagern, ferner ein kleineres Laufrad zum Fahren mit der aufgerichteten
                              									Leiter. Das zugleich als Neigevorrichtung dienende Aufrichtegetriebe ist mit 2
                              									verzinkten Stahldrahtgurten und Sicherheitsbremse versehen. Schnellspindeln dienen
                              									zur Vergrößerung der Standfestigkeit und eine doppelte Spindel –
                              									Terrainreguliervorrichtung zum Geradestellen auf unebenem Boden. Die Leiterteile
                              									sind in Bügeln und auf Rollen geführt, mit Stahlbandverspannung, Anschlägen und
                              									Signalglocke für die Begrenzung des Auszuges versehen. Die oberen Leitern sind zur
                              									Herbeiführung einer besseren Versteifung mit Stahlschienen und Holzleisten
                              									ausgerüstet und außerdem mit Einfallhaken und Trittbrett an der obersten Leiter. Das
                              									Auszuggetriebe besitzt gleichfalls verzinkte Stahldrahtseile und Sicherheitsbremse.
                              									Auszug- wie Aufrichtegetriebe werden durch Klappkurbeln betätigt. Zwei Zeiger
                              									erleichtern die richtige Einstellung der Leiter bei Bodenunebenheiten nach vorwärts
                              									und nach der Seite. Die dreiteilige Leiter wird für 18 und 20 m Steighöhe geliefert.
                              									Die hauptsächlichsten Vorzüge dieses Gerätes sind folgende: Spritze und Leiter
                              									können völlig unabhängig voneinander in Benutzung genommen werden. Zur Bedienung
                              									beider Geräte sind nur wenige Mann erforderlich. Die Leiter ist nach dem Abprotzen
                              									sofort verwendungsbereit, sie kann bis zur Wagerechten geneigt werden. Die Leiter
                              									selbst ist durch keinerlei Getriebe kompliziert, da die Auf- und Abprotzvorrichtung
                              									von ihr völlig getrennt angebracht ist. Die Bedienungsmöglichkeit der Pumpe ist
                              									durch die Aufprotzeinrichtung der Leiter in keiner Weise behindert. Auch bei
                              									aufgeprotzter Leiter kann die Pumpe ohne weiteres in Betrieb genommen werden.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 341, S. 62
                              Abb. 11. Magirus-Autospritze Modell „Remscheid“.
                              
                           Eine ähnliche Spritze, aber in erheblich leichterer Ausführung, die deshalb vor allem
                              									für kleinere Feuerwehren geeignet ist, ist die Autospritze Modell „Bayern“
                              										(Abb. 9). Für das für eine Tragfähigkeit von
                              									2300 kg berechnete 1,5-t-Fahrgestell mit Motor sind folgende Angaben maßgebend:
                           
                              
                                 Steuer PS
                                      16,2
                                 
                              
                                 Leistung auf dem Bremsstande
                                         34 PS
                                 
                              
                                 Umdrehungszahl in der Minute etwa
                                     1200
                                 
                              
                                 Zylinderbohrung
                                         95 mm
                                 
                              
                                 Kolbenhub
                                       150 mm
                                 
                              
                                 Inhalt des Brennstoffbehälters etwa
                                         80 Liter
                                 
                              
                                 Brennstoffverbrauch für 100 km Fahrt etwa
                                         22 Liter
                                 
                              
                                 Brennstoffverbrauch für 1 Spritzenst. etwa
                                         10 Liter
                                 
                              
                                 Oelverbrauch für 100 km Fahrt etwa
                                         1,5 kg
                                 
                              
                                 Oelverbrauch für 1 Spritzenstunde etwa
                                         0,4 kg
                                 
                              
                                 Höchstgeschwindigkeit
                                          45 km
                                 
                              
                                 Steigungsvermögen bis zu
                                          20 %
                                 
                              
                                 Reifenprofil bei Riesenluftreifen (vorn einfach, hinten
                                    											doppelt)
                                 875/175 mm
                                 
                              
                                 Reifenprofil bei Vollreifen (vorn einfach, hinten
                                    											doppelt)
                                 870/100 mm
                                 
                              
                                 Radstand
                                      3400 mm
                                 
                              
                                 Spurweite vorn
                                      1520 mm
                                 
                              
                                 Spurweite hinten
                                      1450 mm
                                 
                              
                                 Wenderadius der Hinterräder, innen gemessen, etwa
                                      5300 mm
                                 
                              
                           Neuerdings wird dieses Fahrzeug auch mit einem Motor von 50 bis 55 PS bei 1500
                              									Umdrehungen in der Minute hergestellt. Demgemäß erhöhen sich natürlich auch
                              									entsprechend die übrigen Abmessungen, sowie die Leistungen der Pumpe.
                           Im übrigen entsprechen Einrichtung, Anordnung und Zubehörteile den bei der Drehleiter
                              										(Abb. 3) gemachten Angaben.
                           Die wesentlichen Merkmale der zugehörigen Hochdruck-Kreiselpumpe sind:
                           
                              
                                 Wasserlieferung in der Minute etwa
                                     1000 Liter
                                 
                              
                                 Wasserlieferung bei freiem Auslauf etwa
                                     1200 Liter
                                 
                              
                                 Gesamtmanometrfsche Förderhöhe etwa
                                         60 m
                                 
                              
                                 Größte Saughöhe
                                           8 m
                                 
                              
                                 Ansaugdauer je nach Saughöhe etwa
                                 5 bis 25 Sek.
                                 
                              
                                 Strahlwurfweite bei einem
                                    											24-mm-Mundstück                                                        etwa
                                         50 m
                                 
                              
                                 1 Saugstutzen; Anschluß l. W.
                                         80 mm
                                 
                              
                                 2 Druckstutzen; Anschluß für 75 mm
                                    											Schlauchweite.
                                 
                              
                           Im übrigen ist auch für die Pumpe die bereits oben gegebene Beschreibung gültig, nur
                              									den verkleinerten Abmessungen entsprechend geändert.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 341, S. 62
                              Abb. 12. Magirus-Autospritze auf 2 ½-Magirus-Fahrgestell mit ca. 1200 Liter
                                 										Minutenleistung.
                              
                           Erhebliche Unterschiede stellen sich dagegen beim Aufbau heraus:
                           
                              
                                 Fahrersitz für
                                       2 Mann
                                 
                              
                                 Längssitze für zusammen
                                       4 Mann
                                 
                              
                                 Fahrzeuglänge etwa
                                 5500 mm
                                 
                              
                                 Fahrzeugbreite etwa
                                 1900 mm
                                 
                              
                                 Fahrzeughöhe etwa
                                 1700 mm
                                 
                              
                           
                           
                              
                                 Kleinster Bodenabstand etwa
                                   240 mm
                                 
                              
                                 Gewicht des Fahrgestells etwa
                                 1700 kg
                                 
                              
                                 Gewicht des vollständ. Fahrzeuges etwa
                                 4000 kg
                                 
                              
                                 2 Schlauchhaspel für Normalhanfschlauchin einer
                                    											Gesamtlänge von etwa
                                   160 m.
                                 
                              
                           An die Motorhaube schließt sich der 2 Mann Platz bietende, offene, beiderseits
                              									zugängliche Fahrersitz an mit darunter liegendem Brennstoffbehälter. Hinter dem
                              									Fahrersitz liegen auf den Seiten Längssitze für je 2 Mann. Fahrersitz und
                              									Längssitze, wie auch die Rückenlehnen sind aus Holz, die Armlehnen und
                              									Rückenlehnstützen aus Messingrohr gefertigt. Unter den Längssitzen liegt ein
                              									beiderseits zugänglicher, durchgehender Gerätekasten mit nach oben klappbaren und
                              									feststellbaren Türen. Rückwärts an die Längssitze anschließend befindet sich eine
                              									Galerie zur Aufnahme von sperrigen Geräten, Schlauchrollen und nassen Schläuchen.
                              									Seitlich dieser Galerie über den Hinterrädern hängt auf jeder Seite ein abnehmbarer
                              									Schlauchhaspel für je etwa 80 m Normalhanfschlauch. Die Pumpe wird seitlich rechts
                              									und links durch unschwer abzunehmende Verschalungen aus Holz geschützt. Die
                              									sonstigen Einrichtungen des Aufbaues entsprechen den bereits bekannten
                              									Ausführungen.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 341, S. 63
                              Abb. 13. Magirus-Ueberland-Autospritze auf 1 1/2-t-Magirus-Fahrgestell mit ca.
                                 										1000 Liter Minutenleistung.
                              
                           Das zu diesem Fahrzeug benutzte Fahrgestell kann, wie Abb.
                                 										10 zeigt, auch mit einer Pumpe ausgestattet und mit einem beliebigen
                              									Aufbau versehen werden, so daß das Fahrzeug z.B. als Mannschafts-, Geräte-,
                              									Schlauchwagen und dergl. Verwendung finden kann und außerdem ein wertvolles
                              									Löschgerät ist.
                           Ein Mittelding zwischen den Autospritzen „Freiburg“ und „Bayern“ bildet
                              									die Autospritze Modell „Remscheid“ (Abb. 11).
                              									Die wichtigsten Angaben über das 2 ½-t-Fahrgestell mit Motor und die
                              									Hochdruck-Kreiselpumpe, die sich in Bauart und Ausführung, abgesehen von den
                              									veränderten Größenverhältnissen, von den vorbeschriebenen Spritzen kaum
                              									unterscheiden, sind folgende:
                           
                              
                                 Steuer PS
                                       23,2
                                 
                              
                                 Bremsleistung
                                          40 PS
                                 
                              
                                 Umdrehungszahl d. Motors i. d. Min. etwa
                                      1100
                                 
                              
                                 Zylinderbohrung
                                        110 mm
                                 
                              
                                 Kolbenhub
                                        160 mm
                                 
                              
                                 Brennstoffbehälter für einen
                                    											Inhalt                                                       von
                                    											etwa
                                        150 Liter
                                 
                              
                                 Brennstoffverbrauch für 100 km Fahrt etwa
                                          32 Liter
                                 
                              
                                 Brennstoffverbrauch für 1 Spritzenst. etwa
                                          15 Liter
                                 
                              
                                 Oelverbrauch für 100 km Fahrt etwa
                                            2 kg
                                 
                              
                                 Oelverbrauch für 1 Spritzenstunde etwa
                                         0,6 kg
                                 
                              
                                 Höchstgeschwindigkeit
                                          40 km.
                                 
                              
                                 Steigungsvermögen bis zu
                                          20 %
                                 
                              
                                 Reifenprofil (vorn einf., hinten dopp.)
                                 930/120 mm
                                 
                              
                                 Radstand
                                      3550 mm
                                 
                              
                                 Spurweite vorn
                                      1532 mm
                                 
                              
                                 Spurweite hinten
                                      1520 mm
                                 
                              
                                 Wenderadius der Hinterräder,
                                    											innen                                gemessen, etwa
                                      4500 mm
                                 
                              
                                 Wasserlieferung in der Minute etwa
                                      1150 Liter
                                 
                              
                                 Wasserlieferung bei freiem Auslauf etwa
                                      1600 Liter 
                                 
                              
                                 Gesamtmanometrische Förderhöhe etwa
                                          75 m
                                 
                              
                                 Umdrehungszahl der Pumpe etwa
                                      1800
                                 
                              
                                 Größte Saughöhe
                                            8 m
                                 
                              
                                 Ansaugdauer je nach Saughöhe
                                 5 bis 25 Sek.
                                 
                              
                                 Strahlwurfweite bei einem
                                    											24-mm-Mundstück                                                          etwa
                                          55 m
                                 
                              
                                 1 Saugstutzen; Anschluß l. W.
                                        115 mm
                                 
                              
                                 4 Druckstutzen; Anschluß für 75 mm
                                    											Schlauchweite
                                 
                              
                                 Fahrersitz für
                                            2 Mann
                                 
                              
                                 Längssitze für zusammen
                                            8 Mann
                                 
                              
                                 Fahrzeuglänge mit Schlauchwagen etwa
                                       6650 mm
                                 
                              
                                 Fahrzeuglänge ohne Schlauchwagen etwa
                                       5950 mm
                                 
                              
                                 Fahrzeugbreite etwa
                                       1900 mm
                                 
                              
                                 Fahrzeughöhe etwa
                                       2750 mm
                                 
                              
                                 Kleinster Bodenabstand etwa
                                         260 mm
                                 
                              
                                 Gewicht des Fahrgestells etwa
                                       2300 kg
                                 
                              
                                 Gewicht des vollständ. Fahrzeuges etwa
                                       6000 kg
                                 
                              
                                 2 Schlauchhaspel für zus. etwa 200 m
                                    											Normalschlauch
                                 
                              
                                 1 fahrb. Schlauchwagen für etwa 250 m
                                    											Normalschl.
                                 
                              
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 341, S. 63
                              Abb. 14. Zweirädrige Magirus-Motorspritze Modell „Engers“.
                              
                           Ueber dem Fahrzeug ist zur Lagerung von tragbaren Leitern, Einreißhaken und anderen
                              									größeren Geräten ein starkes Gerüst aufgebaut, am dessen. Enden Rollen zur Schonung
                              									und zum leichteren Auf- und Abnehmen der Gegenstände angebracht sind. Dieses Gerüst
                              									kann, wie Abb. 12 zeigt, auch fortgelassen werden,
                              									so daß das Fahrzeug in diesem Falle lediglich als Spritze verwendbar ist.
                           Auf Abb. 13 ist eine Ueberland-Autospritze, Modell
                              										„Brandenburg“, auf 1 ½-t-Fahrgestell wiedergegeben, die im wesentlichen
                              									der besprochenen Autospritze, Modell „Bayern“, entspricht. Nur der Aufbau ist
                              									für Ueberlandzwecke besonders durchgebildet. Der vollständig geschlossene
                              									Fahrersitz, der Platz für 2 bis 3 Mann bietet, schließt sich in Torpedoform an die
                              									Motorhaube an. Hinter ihm ist ein ebenfalls ganz geschlossener Mannschaftssitz für
                              									gleichfalls 3 Mann angeordnet. Sämtliche Sitze sind in Fahrtrichtung vorgesehen und
                              									erhalten auf der linken Seite je eine Einsteigtür. Sitz-, Rücken- und Seitenlehnen
                              									erhalten Lederpolsterung. Ueber den Sitzplätzen wird ein abklappbares amerikanisches Verdeck
                              									vorgesehen. Anschließend an die Mannschaftssitze befindet sich auf dem Fahrgestell
                              									ein kastenartiger Aufbau zwischen den Hinterrädern, in dessen vorderem Teil Geräte
                              									untergebracht werden können, und in dessen hinterem Teile die Pumpe angeordnet ist.
                              									Der Laderaum ist nach oben offen, der Pumpenraum dagegen durch einen aufgeschraubten
                              									Deckel verschlossen. Die Bedienung der Pumpe erfolgt von der hinteren Wagenseite
                              									aus, an der alle Hebel für Kupplung, Steuerung, Entlüftung usw. angebracht sind. Um
                              									die Meßapparate besser beobachten zu können, ist die hintere Kastenöffnung schräg
                              									gelegt; die Oeffnung selbst ist durch eine rasch nach oben aufklappbare Tür oder
                              									einen Rolladen verschlossen. Ueber dem erwähnten Laderaum befinden sich 4
                              									Schlauchhaspel, deren Achse in der Wagens querrichtung liegt. Neben der Pumpe ist
                              									beiderseits noch je ein weiterer Schlauchhaspel angebracht, so daß also insgesamt 6
                              									Schlauchhaspel mitgeführt werden, deren Größe ausreichend ist zur Unterbringung von
                              									je 80, zusammen also 480 m Normaldruckschlauch.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 341, S. 64
                              Abb. 15. Vergaserseite des Motors der zweirädrigen Anhängespritze.
                              
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 341, S. 64
                              Abb. 16. Hochdruck-Kreiselpumpe der zweirädrigen Anhängespritze.
                              
                           Ueber den Schlauchhaspeln ist eine Galerie zur Lagerung nasser
                              									Schläuche aufgebaut. Diese, wie auch die 4 hintereinander gelagerten Schlauchhaspel
                              									werden durch ein Segeltuchverdeck abgedeckt, während die beiden seitlichen Haspel
                              									Segeltuchschutz über den Schläuchen erhalten. Die Unterbringung von weiteren 100 m
                              									Schlauch ist unter dem Mannschaftssitze möglich, der zu diesem Zwecke nach oben
                              									aufklappbar ausgeführt ist. 35 cm breite Trittbretter, deren Unterkanten 400 mm über
                              									dem Boden liegen, verbinden die Vorderrad- und Hinterradkotflügel. Die Kotflügel und
                              									die sonstigen Teile des Aufbaues sind so bemessen, daß sie nicht über die
                              									Achsmuttern hinausstehen. Teils auf den Trittbrettern, teils zwischen diesen und dem
                              									Wagenrahmen sind die Saugeschläuche offen, also nicht in Kasten, befestigt. An die
                              									Hinterradkotflügel schließt sich jederseits nach rückwärts eine Ladefläche in Form
                              									von Trittbrettern an, die zur Aufnahme von Zubehör dienen. Die Saugeschläuche werden
                              									an ihren Anschlußstücken durch Schutzklappen vor dem Verstauben und Verschmutzen
                              									bewahrt.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 341, S. 64
                              Abb. 17. 1 1/2-t-Pritschenwagen als Mannschaftswagen.
                              
                           Ein besonders für ländliche Verhältnisse (Gutsfeuerwehren) geeignetes Löschgerät ist
                              									die auf Abb. 14 dargestellte zweirädrige
                              									Anhängespritze, Modell „Engers“, die entweder von Hand gezogen oder an einen
                              									Kraftwagen oder eine mit Pferden bespannte Protze angehängt werden kann. Für den im
                              									vorderen Teile des Fahrgestelles untergebrachten Motor (Abb. 15) der nach Abnahme der Wagendeichsel von der vorderen Seite
                              									angeworfen wird, gelten nachstehende Angaben:
                           
                              
                                 Steuerleistung
                                    1,3 PS
                                 
                              
                                 Bremsleistung
                                     25 PS
                                 
                              
                                 Umdrehungszahl in der Minute etwa
                                 1500
                                 
                              
                                 Bohrung
                                     85 mm
                                 
                              
                                 Kolbenhub
                                   130 mm
                                 
                              
                                 Inhalt des Brennstoffbehälters etwa
                                     40 Liter
                                 
                              
                                 Brennstoffverbrauch für 1 Spritzenst. etwa
                                       8 Liter
                                 
                              
                                 Oelverbrauch für 1 Spritzenstunde etwa
                                     0,3 kg
                                 
                              
                                 Inhalt des Kühlwasserbehälters etwa
                                     12 Liter
                                 
                              
                           Der Motor entspricht in seinen Teilen, Bauart und Zubehör im wesentlichen den bereits
                              									besprochenen Ausführungen.
                           Die wichtigsten Angaben über die mit ihm fest aber elastisch verbundene
                              									Hochdruck-Kreiselpumpe (Abb. 16) sind folgende:
                           
                              
                                 Wasserlieferung in der Minute etwa
                                       800 Liter
                                 
                              
                                 Wasserlieferung bei freiem Auslauf etwa
                                     1100 Liter 
                                 
                              
                                 Gesamtmanometrische Förderhöhe etwa
                                         60 m
                                 
                              
                                 Umdrehungszahl in der Minute etwa
                                     1500
                                 
                              
                                 Größte Saughöhe
                                           8 m
                                 
                              
                                 Ansaugdauer je nach Saughöhe etwa
                                 5 bis 25 Sek.
                                 
                              
                                 Strahlwurfweite bei einem 22-mm-Mundstücketwa
                                        45 m
                                 
                              
                                 1 Saugstutzen; Anschluß l. W.
                                        80 mm
                                 
                              
                                 2 Druckstutzen; Anschluß f. Schläuche von 75 mm l.
                                    											W.
                                 
                              
                           
                           Sehr wesentliche Unterschiede gegenüber allen bisher beschriebenen Spritzen
                              									finden sich, wie Abb. 14 auf den ersten Blick lehrt,
                              									im Fahrgestell und im Aufbau:
                           
                              
                                 Raddurchmesser bei Vollgummireifen
                                 860 × 90
                                 
                              
                                 
                                   860 mm
                                 
                              
                                 Fahrzeuglänge ohne Deichsel etwa
                                 2450 mm
                                 
                              
                                 Fahrzeuglänge mit Deichsel etwa
                                 3650 mm
                                 
                              
                                 Fahrzeugbreite bei 1130 mm Spurw. etwa
                                 1530 mm
                                 
                              
                                 Fahrzeughöhe etwa
                                 1500 mm
                                 
                              
                                 Kleinster Bodenabstand etwa
                                   200 mm
                                 
                              
                                 Gewicht des Fahrzeugs etwa
                                 1300 kg
                                 
                              
                                 2 Schlauchhaspel für je 120 m Normalschlauch.
                                 
                              
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 341, S. 65
                              Abb. 18. Zweirädrige Motor-Anhängespritze an Pferdezugprotze.
                              
                           Das zweirädrige Fahrgestell ist mit Rahmen aus Profileisen und kräftigen, langen
                              									Stahldruckfedern ausgestattet. Die Räder mit gebogenen Felgen laufen auf Kugel- bzw.
                              									Rollenlagern. Die Deichsel aus Stahlblech ist für Handzug eingerichtet und mit einer
                              									Oese zum Anhängen an Kraftwagen versehen; sie ist rechts und links am Wagenrahmen in
                              									Taschen geführt, mit Steckern gesichert und leicht abnehmbar. Das im Wagenrahmen
                              									hängende Maschinenaggregat ist so untergebracht, daß der Motor sich vorn, Pumpe und
                              									Bedienungsstand dagegen hinten befinden. Die ganze Anlage ist von allen Seiten
                              									bequem zugänglich und gegen Witterungseinflüsse durch ein Dach geschützt. Außerdem
                              									ist der Motor vorn und an den Seiten mit Blech abgedeckt; die seitliche Verkleidung
                              									des Motors ist hochklappbar. An der Unterseite des Daches sind die mit Füllstutzen
                              									versehenen Behälter für Brennstoff und Kühlwasser aufgehängt. Ueber der Pumpe
                              									seitlich rechts und links befindet sich je ein abnehmbarer, gegen Drehen während der
                              									Fahrt gesicherter und mit Traggriffen ausgestatteter Schlauchhaspel. An den
                              									Längsseiten des Rahmengestells sind beiderseits Lagerungsvorrichtungen für zusammen
                              									4 Saugschläuche angebracht. Unter dem Wagen befinden sich 2 Blechkasten für
                              									Werkzeuge und Zubehör. Vorn am Wagenrahmen ist ein mit Spindel verstellbarer
                              									Stahlfuß angeordnet und rückwärts eine Stütze zur Erzielung guter
                              									Standfestigkeit während des Spritzens. Das Fahrzeug ist mit einer auf die
                              									Radnaben wirkenden Bandbremse versehen, die von der rechten rückwärtigen
                              									Fahrzeugseite aus bedient werden kann.
                           Als Vorspann verwendet man zweckmäßig einen 1 ½-t-Pritschenwagen, wie ihn Abb. 17 zeigt. Dieser Wagen, der für eine größere
                              									Anzahl Mannschaften Platz bietet, ist mit einem Gerüst zur Aufnahme von Leitern,
                              									Einreißhaken und ähnlichen Geräten versehen. Besonders empfehlenswert ist es, am
                              									rückwärtigen Ende des Wagens eine Motorpumpe einzubauen, so daß man ein schnell
                              									bewegliches, gut ausgerüstetes, ausgezeichnetes Löschgerät mit zahlreichen
                              									Bedienungsmannschaften erhält. Andererseits kann man aber auch als Vorspann eine mit
                              									Pferden bespannte zweirädrige Protze benutzen (Abb.
                                 										18), die auf dem Bock außer für den Kutscher noch für 1 bis 2 Mann Platz
                              									bietet und jederseits einen abnehmbaren Schlauchhaspel trägt.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 341, S. 65
                              Abb. 19. Vierrädrige Motorspritze für Pferdezug Modell
                                 										„Trossingen“.
                              
                           Zum Schluß sei noch ein an sich vorzügliches Löschgerät für ländliche Feuerwehren
                              									kurz besprochen, das aber, weil nicht motorisch, sondern durch Pferde, fortbewegt,
                              									an Wert natürlich an ein Automobil-Fahrzeug nicht heranreicht. Es ist das die
                              									vierrädrige Motorspritze für Pferdezug, Modell „Trossingen“ (Abb. 19), deren Pumpe und Antriebsmotor den gleichen
                              									Teilen der Anhängespritze vollkommen entsprechen, während Fahrgestell und Aufbau
                              									naturgemäß ganz anders ausgeführt sind, wie nachstehende Zahlen beweisen:
                           
                              
                                 Fahrersitz für
                                         2 Mann
                                 
                              
                                 Längssitze beiderseits f. je
                                 2 bis 3 Mann
                                 
                              
                                 Vorderraddurchmesser
                                     750 mm
                                 
                              
                                 Hinterraddurchmesser
                                   1000 mm
                                 
                              
                                 Radstand
                                   2400 mm
                                 
                              
                                 Fahrzeuglänge ohne Deichsel etwa
                                   3800 mm
                                 
                              
                                 Fahrzeuglänge mit Deichsel etwa
                                   6800 mm
                                 
                              
                                 Fahrzeugbreite etwa
                                   1460 mm
                                 
                              
                                 Fahrzeughöhe etwa
                                   1900 mm
                                 
                              
                                 Spurweite
                                   1130 mm
                                 
                              
                                 Kleinster Bodenabstand etwa
                                     340 mm
                                 
                              
                                 Gewicht des Fahrzeuges ohne Schlauch-    wagen
                                    											etwa
                                   1650 kg
                                 
                              
                                 2 Schlauchhaspel für je 100 m Normalschlauch.
                                 
                              
                           
                           Das vierrädrige Fahrgestell ist mit gebogenen Profileisenrahmen ausgerüstet, die
                              									ein vollständiges Durchlenken des Vorderwagens gestatten. Der Wagen ist mit
                              									kräftigen, langen Stahldruckfedern abgefedert. Die mit gebogenen Felgen versehenen
                              									Räder laufen auf Kugel- bezw. Rollenlagern. Der Vorderwagen hat ein Drehgestell aus
                              									Eisen, Pferdezugdeichsel mit eisernem Deichselkopf und Federspielwage mit
                              									Ortscheiten oder Auto-Anhängedeichsel. Der zweisitzige Kutscherbock ist mit Seiten-
                              									und Rückenlehnen versehen. Unter den Sitzen befindet sich ein geräumiger,
                              									beiderseits mit Türen versehener Zubehör- und Gerätekasten. Anschließend an den
                              									Kutscherbock liegen rechts und links mit Seiten- und Rücklehnen versehene Längssitze
                              									für je 2 bis 3 Mann. Als Bremse ist eine auf die Hinterräder wirkende
                              									Hebelklotzbremse vorgesehen, die von der linken Seite des Bocksitzes aus bedient
                              									wird. Zwischen den Kotflügeln des Vorder- und Hinterrades befinden sich auf jeder
                              									Fahrzeugseite Seitenstandbretter. Rechts und links über dem Motor ist je ein
                              									abnehmbarer Schlauchhaspel angebracht. An den Längsseiten des Fahrzeugrahmens sind
                              									Lagerungsvorrichtungen für zusammen 4 Saugeschläuche befestigt. Am Fahrzeugende kann
                              									auch noch ein zur Aufnahme von etwa 200 m Normalschlauch dienender zweirädriger
                              									Schlauchwagen aufgeprotzt werden. Das Maschinenaggregat ist im Wagenrahmen hängend
                              									angeordnet, und zwar die Pumpe vorn, der Motor rückwärts, ebenso der
                              									Bedienungsstand. Die Anlage ist von allen Seiten bequem zugänglich. Der Motor ist
                              									durch eine an der Rückseite und den beiden Längsseiten hochklappbare
                              									Blechverkleidung geschützt. Brennstoff- und Kühlwasserbehälter befinden sich
                              									zwischen Motor und Pumpe innerhalb der Blechhaube.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 341, S. 66
                              Abb. 20. Kirchliche Weihe einer Magirus-Autospritze in San Sebastian.
                              
                           Welches Ansehen und insbesondere welches Vertrauen deutsche Feuerwehrgeräte im
                              									Auslande genießen, das beweist das Schlußbild (Abb.
                                 										20). Es zeigt die kirchliche Weihe einer Magirtus-Autospritze mit
                              									Aufprotzleiter (s. Abb. 6) in San Sebastian.