| Titel: | Polytechnische Schau. | 
| Fundstelle: | Band 341, Jahrgang 1926, S. 267 | 
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                        Polytechnische Schau.
                        (Nachdruck der Originalberichte – auch im Auszuge
                           								– nur mit Quellenangabe gestattet.)
                        Polytechnische Schau.
                        
                     
                        
                           mf. Helium aus Wasserstoff? (Nachdruck verboten!) Der
                              									elektrische Strom, der heutzutage unsern Millionenstädten Licht spendet, unsere
                              									Bahnen treibt und tausend anderen Zwecken dient, ist bekanntlich erstmalig in einer
                              									Größenordnung beobachtet worden, die gerade hinreichte, den Schenkel eines frisch
                              									getöteten Frosches zum Zucken zu bringen. Daran soll man immer denken, wenn einem
                              									die Größen, in denen das Neue auftritt, gar zu geringfügig erscheinen. Der Versuch,
                              									von dem wir berichten wollen, arbeitet allerdings mit Mengen, deren Winzigkeit
                              									selbst in der gegenwärtigen Physik wohl ihresgleichen sucht; handelt es sich dabei
                              									doch um Mengen, die nach Milliardsteln eines Milligramms oder um Milliontel eines
                              									Kubikmillimeters zählen. Aber darauf kommt es nicht an, wenn wirklich etwas Neues
                              									geschaffen worden ist, und das scheint in der Tat der Fall zu sein.
                           Zwei deutsche Gelehrte, Professor Paneth und Dr. Peters, veröffentlichen in den
                              									Berichten der Deutschen Chemischer Gesellschaft, daß ihnen im oben erwähnten, der
                              									Menge nach geringfügigen Umfang die Verwandlung des Wasserstoffs in Helium geglückt
                              									sei. Um die ungeheure Bedeutung einer solchen Verwandlung einzusehen, müssen wir
                              									zunächst bedenken, daß sowohl das Wasserstoffatom als auch das Heliumatom in der
                              									gegenwärtigen Atomtheorie eine ganz besondere Rolle spielen. Das Wasserstoffatom
                              									oder vielmehr sein Kern – denn das ganze Atom besteht aus einem Kern und einem
                              									umlaufenden Elektron – ist deshalb so wichtig, weil dieser Kern der leichteste aller
                              									Atomkerne ist, so daß er also selbst nicht aus anderen Kernen bestehen kann. Der
                              									Kern des Heliumatoms steht jedoch dem Wasserstoffkern an Wichtigkeit kaum nach. Auch
                              									er ist ein ungemein häufig vorkommender Bestandteil anderer Atome; dies ergibt sich
                              									schon daraus, daß es gerade der Heliumkern ist, der bei freiwilligem Atomzerfall als
                              									Atombestandteil auftritt, so in den sogenannten Alphastrahlen der radioaktiven
                              									Erscheinungen. Daß der Heliumkern ein weitverbreiteter Bestandteil anderer
                              									Atome ist, muß auch schon daraus geschlossen werden, daß eine verhältnismäßig große
                              									Zahl von Atomen ein ganzzahliges Atomgewicht hat, z.B. der Kohlenstoff das
                              									Atomgewicht 12, Stickstoff das Atomgewicht 14. Würde der Wasserstoffkern die
                              									Hauptrolle bei ihrem Aufbau spielen, so wäre dies unverständlich, denn das Gewicht
                              									des Wasserstoffatoms beträgt 1,008, während das des Heliums genau gleich 4 ist. Ist
                              									nun aber Helium ein Bestandteil anderer Atome, so entsteht sofort die Frage, ob es
                              									ein Urbestandteil ist oder seinerseits aus anderen Bausteinen besteht, als welche
                              									jedoch nur Elektronen und Wasserstoffkerne in Betracht kommen können, denn alle
                              									andern Atome oder Atombruchteile sind schwerer. Daraus ergibt sich also die Frage
                              									nach dem Verhältnis des Wasserstoffkerns zum Heliumkern. Entstehen die Heliumkerne
                              									aus Wasserstoffkernen, wie dies Paneth und Peters behaupten, so kann daran, daß
                              									Wasserstoffkerne und Elektronen die letzten Bestandteile alles Stoffs sind, kein
                              									Zweifel mehr bestehen. Das Rätsel des Stoffs, dessen Lösung bisher schon sozusagen
                              									in der Luft lag, wäre endgültig gelöst.
                           Wie aus unseren bisherigen Betrachtungen hervorgeht, wiegen vier Wasserstoffatome
                              									nicht genau so viel wie ein Heliumatom, sondern nicht unwesentlich mehr. Schon seit
                              									Langem haben die Physiker daraus den Schluß gezogen, daß der Gewichtsverlust, den
                              									Helium dem Wasserstoff gegenüber aufweist, auf Energieverlust zurückzuführen sei,
                              									denn Energie und Masse gilt der heutigen Physik als gleichwertig. Von dieser
                              									Anschauung gingen auch Paneth und Peters aus. Sie schlössen, daß, wenn Helium bei
                              									seiner Bildung aus. Wasserstoff Energie verliere, auch keine Energiezufuhr für
                              									diesen Vorgang nötig sei; sie arbeiteten demnach bei ganz gewöhnlicher
                              									Zimmertemperatur, ließen sich also die Bildung des Heliums aus Wasserstoff im
                              									wesentlichen ganz selbsttätig vollziehen und beschleunigten sie nur durch sogenannte
                              									katalytische Wirkung. Hierunter verstehtder Chemiker, daß ein Stoff durch seine bloße
                              									Anwesenheit die Bildung einer chemischen Verbindung, die sonst nur mit unmerklicher
                              									Geschwindigkeit – praktisch also gar nicht – vor sich geht, so sehr beschleunigtbescleunigt, daß sie sichtbar wird. Als ein solcher Katalysator diente im vorliegenden
                              									Fall feinverteiltes Palladium, ein dem Platin ähnliches Metall, durch dessen
                              									Anwesenheit sich aus vorher völlig reinem Wasserstoff im Verlaufe eines Tages oder
                              									selbst einiger Stunden merkliche Mengen Helium bildeten. In einem Fall gelang es,
                              									ein zehntausendstel bis ein hunderttausendstel Kubikmillimeter Helium in einem Tag
                              									zu entwickeln. Auch mit anderen Katalysatoren, z.B. mit Platinasbest oder auch ganz
                              									fein verteiltem Nickelpulver, gelang die Bildung von Helium.
                           Ein Hauptverdienst von Paneth und Peters ist es, den Nachweis für Helium ganz
                              									außerordentlich verfeinert zu haben. Sie erreichten dies in der Hauptsache durch
                              									sorgfältige Entfernung aller anderen Gase, so daß schließlich nur das gesuchte
                              									Helium oder allenfalls ein ihm verwandtes Edelgas, das Neon, zurückblieb. In einer
                              									ganz feinen Haarröhre wurde nun der zu untersuchende Stoff aufgefangen und alsdann
                              									spektroskopisch untersucht. Die Hauptsorge mußte dabei darauf gerichtet sein, daß
                              									ein bejahendes Ergebnis nicht etwa durch anderes Helium – Helium ist ein Bestandteil
                              									der Luft – vorgetäuscht werden konnte. Der Nachweis wurde erstens durch die
                              									Ueberlegung geführt, daß, wenn Helium aus der Luft eingedrungen sei, dann auch das
                              									Neon denselben Weg gefunden hätte, was jedoch nicht der Fall war. Es konnte auch
                              									gezeigt werden, daß bei einem Vergleichsversuch, in dem nur der Wasserstoff
                              									wegblieb, kein Helium entstand. Dies läßt nur die Deutung zu, daß sich das Helium
                              									tatsächlich aus dem Wasserstoff gebildet hat. Danach scheint die Neubildung von
                              									Atomen fast eine uns viel näher liegende Sache zu sein, als bisher angenommen wurde.
                              									Unzweifelhaft wäre eins der wichtigsten Geheimnisse der Natur entschleiert, wenn
                              									sich die Versuche endgültig bestätigen.
                           Offen bleibt vorläufig noch die Frage über die Bedingungen, wann ein solcher
                              									Katalysator, wie z.B. das Palladium, wirksam ist und wann nicht. Eine ebenso
                              									wichtige Frage ist die nach dem Verbleib der Energie. Wir müssen annehmen, daß beim
                              									Aufbau von Helium aus Wasserstoff Energieimengen frei werden, die an Mächtigkeit
                              									alles Bekannte hinter sich lassen. Trotzdem ist es nicht gelungen, sie nachzuweisen,
                              									weil hierzu die erzeugten Mengen an und für sich zu geringfügig waren. Sollte sich
                              									jedoch das Verfahren von Paneth und Peters als fruchtbar erweisen, so wäre nicht nur
                              									eine höchst bedeutungsvolle theoretische Aufgabe gelöst, sondern auch eine praktisch
                              									wichtige Frage, nämlich die der Gewinnung von Atomenergie, der Lösung näher
                              									gebracht. Die Folgen für unsere Energiewirtschaft, und somit für die Technik
                              									überhaupt, wären schlechthin unabsehbar.
                           Liest man die vorläufig erst in knappen Umrissen veröffentlichte Arbeit, so muß man
                              									gestehen, daß die beiden Forscher mit jeder nur erdenklichen Vorsicht zu Werke
                              									gegangen sind, um das Ergebnis gegen alle Einwände sicherzustellen. Es ist vorläufig
                              									nicht abzusehen, wo sich noch eine Lücke in ihrem Beweisgang finden könnte. Trotzdem
                              									ist Vorsicht am Platz, und vor allem wird man abwarten müssen, bis die Versuche auch
                              									von anderen angestellt und bestätigt worden sind. Wenn sie sich aber bewahrheiten,
                              									so ist kein Zweifel, daß der deutschen Wissenschaft eine Entdeckung gelungen ist,
                              									die zu den schönsten zählt, die je gemacht worden sind.
                           Prof. Dr. Weilburg.
                           Ueber die Herstellung von Gasruß und seine
                              									Eigenschaften macht H. Hadert nähere Mitteilungen. Gasruß, die teuerste, feinste und
                              									leichteste aller Rußarten, wird durch Entzündung von Gasen gewonnen, die entweder
                              									künstlich aus Gasölen, Teer- oder Harzrückständen hergestellt werden oder aus dem
                              									Boden entströmenden Naturgasen, wie dies in Amerika in großem Umfang geschieht. Die
                              									Rußgewinnung aus Gasen ist sehr einfach, zumeist benutzt man eine sich drehende,
                              									gekühlte Stahlwalze, die von unten von den Gasflammen bestrichen wird. Der an der
                              									gekühlten Walzenoberfläche niedergeschlagene Ruß fällt bei der Drehung der Walze
                              									entweder von selbst ab oder er wird durch einen Schaber abgestrichen. Die Gasbrenner
                              									sind reihenförmig unter der Walze angebracht und der ganze Apparat ist mit einem
                              									Schutzgehäuse umgeben, um Staubbildung zu vermeiden. Zur Kühlung wird entweder durch
                              									den Walzenkern Wasser hindurchgeleitet oder man macht den Walzenmantel ziemlich dünn
                              									und füllt das Innere mit Wasser. Außer Walzen finden auch wagrechte Scheiben
                              									Anwendung, deren eine Hälfte von unten von den Gasflammen bestrichen wird, während
                              									auf der andern Hälfte der abgeschiedene Ruß abgestreift und in einem
                              									darunterstehenden Sammelbehälter aufgefangen wird. Neben diesen sind noch
                              									verschiedene andere Verfahren in Anwendung, so läßt man bisweilen die Flammen gegen
                              									Schieferplatten oder in Aetznatron enthaltendes Wasser schlagen. Außer Harzgas dient
                              									mitunter auch Azetylen, das über 90% Kohlenstoff enthält, zur Rußgewinnung; hierbei
                              									wird dem Azetylen in einem besonderen Apparat eine bestimmte Menge Luft zugemischt,
                              									um Explosionen zu verhüten. Gasruß ist gewöhnlich so rein, daß er keiner
                              									Nachreinigung bedarf, wie dies bei allen anderen Rußarten der Fall ist. (Chem.-Ztg.
                              									1926, S, 434–435.)
                           Sander.
                           Wieviel Kohle und Eisen gibt es auf der Welt? Kohle und
                              									Eisen sind die Grundlagen der modernen Industrie. Sie werden beide als das Rückgrat
                              									des Wirtschaftslebens kultivierter Völker betrachtet. Da die Vorräte an diesen
                              									wichtigen Rohstoffen eine Lebensfrage für alle Kulturvölker darstellen, darf wohl
                              									die Frage aufgerollt werden, wie lange diese Naturschätze noch vorhalten.
                           In Deutschlands größtem Kohlenrevier sind die Kohlenschichten insgesamt etwa 3000 m
                              									mächtig. Bis zu einer Teufe von 2000 m sind etwa 100 Milliarden Tonnen vorhanden.
                              									Unterhalb dieser Tiefe, in die man heute jedoch noch nicht vordringen kann, dürften
                              									noch etwa 300–400 Milliarden zu erwarten sein. Unter Zugrundelegung einer Förderung
                              									von 100 Millionen Tonnen jährlich dürften die Vorräte noch für 4-–000 Jahre reichen.
                              									In Oberschlesien, Niederschlesien, Sachsen, Hannover und Bayern stehen noch etwa 200
                              									Milliarden Tonnen an. Hierzu kommen noch ungefähr 20 Milliarden Tonnen
                              									Braunkohlen.
                           Die Gesamtvorräte der ehemaligen österreichisch-ungarischen Monarchie werden nach
                              									neueren Berechnungen auf 60–70 Milliarden Tonnen Stein- und Braunkohlen berechnet.
                              									Großbritannien und Irland dürften zusammen etwa 200 Miliarden besitzen. Rußland
                              									einschließlich Sibirien, dessen Schätze allerdings noch nicht genau erforscht sind,
                              									bergen nach den neuesten Schätzungen wenigstens 1000 Milliarden Tonnen. Frankreichs
                              									Vorräte werden auf 20 Milliarden beziffert. Belgien hat etwa 15, Holland 8,
                              									Spitzbergen 10, Spanien, Italien, Bulgarien, Serbien und europäische Länder zusammen
                              									etwa 20 Milliarden. Insgesamt dürften die Kohlenschätze Europas schätzungsweise 1000
                              									Milliarden Tonnen betragen.
                           
                           In außereuropäischen Erdteilen dürften die Reserven an Kohle auf etwa 10000
                              									Milliarden veranschlagt werden. 6000 Jahre dürften noch vergehen, bis die Lager
                              									erschöpft sind. Ueber die Kohlenvorkommen in Alaska, Colorado, Neumexiko, Arizona
                              									und den Rocky-Mountains, die erst neuzeitlich entdeckt wurden, kann noch nichts
                              									gesagt werden. In Asien sind bisher 2000, in Australien mehr als 500 und in Afrika
                              									etwa 1000 Milliarden bekannt geworden.
                           Die Kohlenvorräte der Erde sind mutmaßlich vor Ablauf von 7–8000 Jahren nicht zu
                              									Ende.
                           Bei weitem nicht so günstig wie bei der Kohle liegen die Verhältnisse hinsichtlich
                              									der Weltvorräte an Eisenerzen. Ihre Erschöpfung wird besonders beschleunigt durch
                              									die riesigen Verluste an Rost. Wenn nicht jahraus, jahrein rd. 20 Millionen Tonnen
                              									auf diese Weise zerstört würden, ständen wir bei weitem besser. Zur Erzeugung von
                              									Eisen stehen der Welt aus Eisenerzlagern, die in Ausbeutung begriffen sind, etwa 50
                              									Milliarden Tonnen verwertbarer Eisenerze zur Verfügung. Der Gehalt ein Reineisen
                              									beträgt rund 15–17 Milliarden Tonnen. Außerdem dürften schätzungsweise noch etwa 150
                              									Milliarden vorhanden sein, die aber vorläufig für einen Abbau noch nicht in Frage
                              									kommen. Bei dem ständig steigenden Verbrauch dürften die erstgenannten Mengen etwa
                              									bis um die Wende des 20. Jahrhunderts reichen. Die als wahrscheinlich angenommenen
                              									150 Milliarden Tonnen dürften den Bedarf noch für weitere 200 Jahre decken. Dann ist
                              									alles Eisenerz erschöpft und das Ende des „Eisernen Zeitalters“ bricht
                              									an.
                           Landgraeber.
                           Preisausschreiben des Vereins deutscher Ingenieure. Der
                              									Wissenschaftliche Beirat des Vereins hat Anfang 1925 ein Preisausschreiben in Höhe
                              									von 5000 M. zur kritischen Sichtung der Literatur über Verfahren zur Messung
                              									mechanischer Schwingungen erlassen. Bis zum gesetzten Termin waren vier Bewerbungen
                              									und eine Zuschrift zu diesem Preisausschreiben beim Wissenschaftlichen Beirat
                              									eingegangen. Das aus den Herren Geheimrat Lippart-München, Kurator des Vereins
                              									deutscher Ingenieure, Professor W. Hort-Berlin, Obmann des Ausschusses für
                              									Schwingungen und Direktor Hahnemann-Berlin bestehende Preisgericht hat am 9.
                              									November seine Sitzung abgehalten, nachdem die Mitglieder die eingegangenen
                              									Bewerbungen durchgearbeitet hatten. Von den Bewerbungen wurde die Arbeit mit dem
                              									Stichwort „Hose“ und die Arbeit mit dem Stichwort „Pantoskop“ mit
                              									Preisen bedacht, die übrigen Arbeiten genügten nicht den Anforderungen. Die Arbeit
                              										„Hose“ ist sehr eingehend und umfangreich. Verfasser ist Herr Dr.-Ing.
                              									Hermann Steuding in Breslau in Verbindung mit Herrn Ing. Hugo Steuding in Breslau.
                              									Ihm wurde der 1. Preis in Höhe von 3000 M. zuerkannt. Verfasser der Arbeit
                              										„Pantoskop“ ist Herr Dr.-Ing. Werner Kniehahn in Berlin; ihm wurde der 2.
                              									Preis in Höhe von 1000 M. bewilligt.
                           Nachrichtenstelle des Reichspatentamts. Zu der in diesem
                              									Jahre vom Reichspatentamt veröffentlichten neuen „Gruppeneinteilung der
                                 										Patentklassen“, vierte Auflage, Carl Heymanns Verlag, Berlin W. 8, fehlt
                              									bis-, her noch das Stichwörterverzeichnis. Dieses Verzeichnis ist sehr begehrt, da
                              									es für jeden beliebigen Gegenstand der gewerblichen Technik die Auffindung
                              									derjenigen Klasse, Unterklasse und Gruppe erleichtert, in der dieser im
                              									Reichspatentamt bearbeitet wird.
                           Wie wir hören, sind die Arbeiten an dem sehr umfangreichen Verzeichnis, das etwa
                              									50000 Stichwörter enthalten wird, soweit vorgeschritten, daß mit dem Erscheinen des
                              										„alphabetischen Stichwörterverzeichnisses“ (dritte Auflage)
                              									voraussichtlich in den ersten Monaten des Jahres 1927 gerechnet werden kann.
                           Internationaler gewerblicher Rechtsschutz. (Mitgeteilt vom
                              									Patentanwaltsbüro Dr. Oskar Arendt, Berlin W.)
                           Deutschland: Die nachgenannten Ausstellungen standen bzw.
                              									stehen unter Ausstellungsschutz: Allgemeine Deutsche Spezial-Konditorenmesse,
                              									Berlin, Deutsche Automobil-Ausstellung, Berlin 1926, Große Polizeiausstellung Berlin
                              									1926.
                           Für Gebrauchsmuster sollen als Abbildung eingereichte Photos bei vorgeschriebener
                              									Zeichnungsgröße scharfe dunkle Linien auf weißem Grunde zeigen.
                           Cuba wird die bisherige strenge Praxis in der
                              									internationalen Markenregistrierung dahin mildern, daß gegen vorläufige Abweisung
                              									wegen zu allgemeiner oder unbestimmter Warenverzeichnisse eine Frist von 60 Tagen
                              									zur Aufklärung bzw. Abänderung gewährt werden wird.
                           Frankreich: In den Jahren 1923, 1924, 1925 wurden an
                              									Haupt- und Zusatz-Patenten im ganzen angemeldet: 17491, 18960 bzw. 19896 und in
                              									diesen Jahren erteilt: 19200, 19200 bzw. 18000. Deutschland war an diesen Zahlen mit
                              									etwa 7 bis 10% beteiligt.
                           Großbritannien: Patente wurden erteilt: 14191 im Jahre
                              									1920, in den Jahren 1921 bis 1925 je Jahr etwa 17000.
                           Irland: Nach einer kürzlichen Entscheidung des
                              									Gerichtshofes in Dublin in einem Patentverletzungsstreit wurde die Ungültigkeit
                              									britischer Schutzrechte im Irischen Freistaat ohne besondere Anmeldung festgestellt.
                              									Es empfiehlt sich daher schleunige Anmeldung wichtiger Patente, Muster und
                              									Warenzeichen im Irischen Freistaat.
                           Lettland: Warenzeichen, die bis 31. Dezember 1926 auf
                              									Grund des Madrider Abkommens registriert worden sind, genießen bis zum 21. April
                              									1927 in Lettland Vorzugsbehandlung auf Grund besonderer Bestimmungen. – Nach
                              									Abschluß des deutsch-lettischen Handelsvertrages können im alten Rußland gültig
                              									gewesene Schutzrechte in Lettland von deutschen Staatsangehörigen in Kraft gesetzt
                              									werden.
                           Schweiz: Nach einer Abänderung des Patentgesetzes vom 9.
                              									10. 26 können wegen Nichtzahlung von Jahresgebühren erloschene Patente unter
                              									Nachzahlung der Taxen und einer Wiederherstellungsgebühr binnen drei Monaten nach
                              									der versäumten Zahlungsfrist wiederhergestellt werden.
                           Termin der Kölner Frühjahrsmesse. Die Kölner
                              									Frühjahrsmesse 1927 wird in den Tagen vom 20.–25. März stattfinden. Die Allgemeine
                              									Messe dauert von Sonntag, 20. März, bis Mittwoch, 23.
                              									März einschließlich, die Technische Messe vom 20. bis Freitag, 25. März.