| Titel: | Polytechnische Schau. | 
| Autor: | Liebetanz | 
| Fundstelle: | Band 345, Jahrgang 1930, S. 52 | 
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                        Polytechnische Schau.
                        Polytechnische Schau.
                        
                     
                        
                           Beeinflussung des Wirkungsgrades von Heizkörpern durch
                                 										Anstriche. In einem Vortrag auf der IV. Farbentagung in München berichtete
                              									M. Werner über Untersuchungen an Heizkörpern, die mit verschiedenen Anstrichen
                              									versehen waren. Die Art der Oberfläche eines heißen Körpers, ihr Material und
                              									Beschaffenheit bedingen die Fähigkeit desselben, durch Strahlung Wärme abzugeben.
                              									Wird der „schwarze Körper“, d.h. seine Fähigkeit, Wärme abzugeben = 100
                              									gesetzt, so kann man die verschiedenen Anstriche mit diesem vergleichen. Der
                              									schwarze Körper kann, im technischen Maßsystem ausgedrückt, 4,96 kcal/m2h ausstrahlen, hochglanzpolierte Scheiben haben,
                              									im Vergleich dazu, nur eine Strahlungszahl von 0,2, d.h. 4 v. H. der „schwarzen
                                 										Strahlung“. Man sollte nun annehmen, daß das Strahlungsvermögen eines
                              									Körpers vom Farbton abhängig sein würde. Schwarz müßte, da das Strahlungsvermögen
                              									wiederum vom Reflexionsvermögen abhängt, das größte, und Weiß das kleinste
                              									Strahlungsvermögen haben. Das trifft aber nicht zu, und die Untersuchungen Werners
                              									ergaben die in der Tabelle enthaltenen Werte. Die Untersuchungen wurden so
                              									ausgeführt, daß ein mit kochendem Wasser gefüllter Körper an seinen verschiedenen
                              									Seiten mit entsprechenden verschiedenen Anstrichen versehen wurde, das Wasser wurde
                              									mit einem Tauchsieder auf konstanter Temperatur gehalten. Mit Hilfe eines
                              									Strahlungspyrometers wurden dann die einzelnen Flächen gemessen und das Ergebnis mit
                              									dem bekannten von Schwarz verglichen. Der mittlere Fehler beträgt + 1,1%. Es ergab
                              									sich dabei, daß z.B. die Zahl der Striche praktisch von keinem Einfluß war (Versuch
                              									17, 19, 20). Auch die Art des Bindemittels spielt beim gleichen Farbton keine
                              									wesentliche Rolle (Versucht, 21, 22, 23), ebensowenig die Menge des Oeles (Versuch
                              									17, 18).
                           Die kleineren Zahlen der Anstriche mit Metallbronze entsprechen den bisherigen
                              									Erfahrungen, es
                              									folgt daraus, daß die Mineralfarben hohe, die Bronzefarben niedrig liegende
                              									Strahlungszahlen haben. Das Bindemittel hat wahrscheinlich einen wesentlichen Anteil
                              									an der Strahlungsfähigkeit des Anstriches, besonders das Leinöl scheint eine große
                              									zu haben, wenn man nämlich ein Aluminiumblech nur einmal mit reinem Leinölfirnis
                              									bestreicht, so steigt seine Strahlungskonstante sofort von 0,4 auf 2,8, ein
                              									nochmaliger Anstrich erhöht diese Zahl aber nur kaum merklich.
                           Es fragt sich nun, ob man die Heizkörper auf Wärmeabgabe durch Strahlung oder
                              									Konvektion bauen soll. Ganz läßt sich letztere nicht vermeiden, würde man aber bei
                              									hoher Strahlung auf möglichst geringe Konvektion bauen, so ergäben sich wesentlich
                              									größere Abmessungen als bisher. Andererseits kann man aber durch Wahl eines
                              									entsprechenden Anstriches vorhandene Heizkörper auf einen möglichst hohen
                              									Wirkungsgrad bringen, oder aber auch je nach Bedarf die Strahlungszahl herabsetzen,
                              									z.B. in Büroräumen, in welchen manchmal der Stuhl dicht am Heizkörper stehen muß,
                              									kann man die Strahlung und damit die Belästigung durch diese herabsetzen, wenn
                              									man eine weniger strahlende Aluminiumfarbe verwendet.
                           Die hier bestätigte Erkenntnis, daß alle Mineralfarbenanstriche bei 100° C fast
                              									schwarzstrahlen, und daß diese Eigenschaft praktisch unabhängig vom Farbton ist,
                              									dürfte ein für den Innenarchitekten angenehmes Ergebnis der Versuche sein. Er
                              									braucht also auf die Farbe keine Rücksicht zu nehmen. Die Frage des Materials für
                              									die Anstriche ist aber nicht endgültig gelöst, da beobachtet wurde, daß fast alle
                              									Anstriche beim Erwärmen nachdunkeln, am unangenehmsten ist dies bei Weiß. Am meisten
                              									dunkeln Holzölanstriche nach, am wenigsten anscheinend gewisse Zelluloselacke. An
                              									Stellen, an denen es besonders darauf ankommt, die Strahlungsfähigkeit
                              									herabzusetzen, wie Dampfkessel, Dampfleitungen usw., sind Aluminiumfarben besonders
                              									geeignet, die Schwierigkeit ist dabei nur, daß manchmal Temperaturen auftreten,
                              									denen die Farben nicht gewachsen sind.
                           (Bayrisches Industrie- und Gewerbeblatt Nr. 22, 15. 11. 1929).
                           Kuhn.
                           Tabelle
                           mittlerer Fehler + 1,1% der Strahlungszahl des Schwarzen Körpers,
                              									bei 100° der strahlenden Fläche gemessen.
                           
                              
                                 Vers. Nr.
                                 Strich-zahl
                                 
                                    
                                    Bezeichnung
                                    
                                 
                                    Strahlungszahl
                                    
                                 
                              
                                 bei100° C
                                 v. H. desSchwarzenKörpers
                                 
                              
                                 
                                 
                                 Schwarzer Körper
                                   4,96
                                         100
                                 
                              
                                   1
                                 
                                 Ruß-Wasserglas (Rubens-Hoffmann)
                                   4,76
                                 96
                                 
                              
                                   2
                                 3
                                 Schwarz (Ruß-Leinöl)
                                 4,7
                                 94
                                 
                              
                                   3
                                 3
                                 Uerdinger Schwarz
                                 4,8
                                 96
                                 
                              
                                   4
                                 3
                                 Eisenrot
                                 4,7
                                 94
                                 
                              
                                   5
                                 3
                                 Mennige
                                 4,6
                                 92
                                 
                              
                                   6
                                 3
                                 Zinnober
                                 4,6
                                 92
                                 
                              
                                   7
                                 3
                                 Kadmiumrot
                                 4,6
                                 93
                                 
                              
                                   8
                                 3
                                 Kadmiumgelb
                                 4,7
                                 94
                                 
                              
                                   9
                                 3
                                 Chromgelb
                                 4,7
                                 95
                                 
                              
                                 10
                                 3
                                 Terra di Siena
                                 4,4
                                 93
                                 
                              
                                 11
                                 3
                                 Zinkgrün
                                 4,7
                                 95
                                 
                              
                                 12
                                 3
                                 Crème (Ockerzusatz)
                                 4,6
                                 92
                                 
                              
                                 13
                                 3
                                 Zinkweiß
                                 4,7
                                 94
                                 
                              
                                 14
                                 3
                                 Bleiweiß
                                 4,7
                                 94
                                 
                              
                                 15
                                 3
                                 Titanweiß Kronos, Standard A
                                 4,7
                                 95
                                 
                              
                                 16
                                 
                                        „      100% m/Kiesin (Henkel)
                                 4,6
                                 93
                                 
                              
                                 17
                                 3
                                 Lithopone 30% R
                                 4,8
                                 96
                                 
                              
                                 18
                                 3
                                        „        „      „ viel Oel
                                 4,7
                                 95
                                 
                              
                                 19
                                 2
                                        „        „      „ 
                                 4,7
                                 95
                                 
                              
                                 20
                                 1
                                        „        „      „ 
                                 4,7
                                 95
                                 
                              
                                 21
                                 3
                                        „        „      „ in Holzöl
                                 4,8
                                 96
                                 
                              
                                 22
                                 3
                                        „        „      „ in Oellack
                                 4,7
                                 94
                                 
                              
                                 23
                                 3
                                        „        „      „ in Zellulose
                                 4,6
                                 93
                                 
                              
                                 24
                                 3
                                 Aluminiumbronze
                                 3,1
                                 62
                                 
                              
                                 25
                                 
                                 Alter Aluminiumbronzeanstrich (Hencky-    Neubert)
                                 1,9
                                 39
                                 
                              
                                 26
                                 
                                 Aluminiumblech
                                 r.  0,43
                                 r.  8,7
                                 
                              
                                 27
                                 1
                                 a)          „           m/1x Leinölanstrich
                                 2,8
                                 56
                                 
                              
                                 28
                                 2
                                 b)          „           m/2x
                                 2,8
                                 57
                                 
                              
                                 29
                                 
                                 Rohes Eisenblech m/Walzhaut
                                 3,7
                                 74
                                 
                              
                                 30
                                 
                                 Messing brüniert
                                 2,1
                                 43
                                 
                              
                           Die auf 3 Stellen berechneten Zahlen sind auf 2 Stellen abgerundet.
                           
                           Der gegenwärtige Stand der Heliumgewinnung und
                                 										Heliumforschung in der Wissenschaftlichen Gesellschaft für Luftfahrt von
                              									Korvettenkapitän a. D. Beelitz, Berlin, 14. Februar 1930.
                              									Mit der Heliumforschung und Heliumgewinnung befassen sich die Geologen, die
                              									Chemiker, die Physiker, die Wirtschaftler, denen sich als Nutznießer die
                              									Luftschiffer und Verkehrsgesellschaften anschließen. Leider muß man aber
                              									feststellen, daß die verschiedenen Kreise der gegenseitigen Fühlung entbehren. Nicht
                              									nur die Tatsache, daß das Helium keine Verbindung mit Sauerstoff eingeht und nächst
                              									dem Wasserstoff das leichteste Gas darstellt, macht es zum idealen Luftschiffüllgas,
                              									sondern es kommt noch hinzu, daß es langsamer als der Wasserstoff diffundiert. Das
                              									Diffusionsverhältnis zwischen Wasserstoff und Helium ist 0,4 : 0,6, was praktisch
                              									bedeutet, daß durch einen Quadratmeter Ballonstoff nur 7 Liter Helium in 24 Stunden
                              									entweichen. Ferner besitzt das Helium eine sehr geringe thermische und eine sehr
                              									hohe elektrische Leitfähigkeit, wodurch insbesondere wiederum die Blitzgefahr sehr
                              									beschränkt wird. Das Helium findet sich nicht nur. überall in der Atmosphäre, wo es
                              									in 80 bis 100 km Höhe nahezu rein auftritt, sondern auch im Innern der Erde. Hier
                              									findet es sich entweder in Hohlräumen eingeschlossen, oder vermischt mit Erdgasen,
                              									aber auch mit Erdöl und Mineralquellen. Bisher hat man eigentlich abbauwürdige
                              									Heliumquellen nur in den Vereinigten Staaten und in Kanada gefunden. Paneth und
                              									Peters stellten 1928 fest, daß in Ahlen in Westfalen eine Heliumquelle mit 0,19%
                              									vorhanden wäre. Man kann aus dieser Tatsache entnehmen, daß man die Hoffnung, auch
                              									europäische abbauwürdige Heliumgebiete zu finden, nicht aufgeben muß. Dr. Peters hat
                              									ferner festgestellt, daß in einem Kilo Monazitsand ein Liter Helium vorhanden ist.
                              									Aus den 500 t Monazitsand, die in Deutschland verarbeitet werden, ließen sich also
                              									500 cbm Helium gewinnen. In Amerika hat man 1918 Helium durch Verbrennen von
                              									Naturgas, dem 1% Helium beigemischt war, gewonnen. Durch Verbrennung von 141000 cbm
                              									erhielt man 1416 cbm Helium, und es war somit 1 Jahr erforderlich, um die für zwei
                              									Luftschiffe notwendige Heliummenge zu gewinnen. Der Heliumpreis betrug 1920 47 M.
                              									für den cbm, eine Luftschiffüllung kostete 28 Millionen M. Der Preis ist heute auf 3
                              									M. pro cbm gesunken. 1929 wurde in Amarillo in Texas ein neues Heliumgebiet
                              									erschlossen, und eine große Anlage errichtet, die eine Fläche von 100 qkm umfaßt.
                              									Der Gehalt an Helium beträgt 1½%. Bis Juli 1929 waren bereits 18000 cbm Helium dort
                              									gewonnen. Nachdem nun neuerdings auch der zweite Abschnitt dieser Anlage in Betrieb
                              									genommen wurde, kann so der Gesamtbedarf der Regierung mit 566000 cbm pro Jahr
                              									befriedigt werden. Die Füllung des für Amerika in Bau befindlichen ZRS. IV wird
                              									536000 M. kosten. Man hofft jedoch, daß, wenn dieses Luftschiff fertig sein wird,
                              									man den Preis von 3 M. auf 2 M. bereits wird herabdrücken können, so daß eine
                              									Luftschiffüllung sich auf rund 100000 Dollar stellt. In der neuen Anlage werden die
                              									Gase nicht mehr verbrannt, sondern verflüssigt, nur das Helium wird gasförmig
                              									gewonnen. Außer in Amarillo stehen dem amerikanischen Staat noch zwei Anlagen, die
                              									schon teilweise abgewirtschaftet sind, zur Verfügung. Ferner besitzt Amerika noch in
                              									Uta ein 16000 qkm großes Gebiet, in dem heliumhaltige Gase mit 3,6% Heliumgehalt
                              									gewonnen werden können, die als Kriegsreserve dienen. Auch die Privatspekulation hat
                              									sich in Amerika des Heliums bemächtigt. 1929 wurden in Colorado Heliumvorkommen mit
                              									7%, und in Uta mit 7,7% festgestellt. Die Anlagen in Colorado, die bisher in der
                              									Oeffentlichkeit nicht weiter genannt wurden, lieferten der Marine bereits 126000
                              									cbm. Man schätzt drüben, daß das Luftschiff im Durchschnitt 183000 cbm benötigt, so
                              									daß man zurzeit pro Jahr den doppelten Bedarf an Helium hat, denn Helium soll nicht
                              									abgeblasen werden und wird, sobald das Gas von seinem ursprünglichen Heliumgehalt
                              									von 98% auf 80% gesunken ist, Reinigungsanlagen zugeführt. Amerika besitzt zwei
                              									stationäre und eine fahrbare Reinigungsanlage. Für die Vereinigten Staaten ist also
                              									die Heliumfrage gelöst, denn man bezeichnet einen Preis von 3 M. für
                              									Kriegsluftschiffe für tragbar. Anders steht die Frage für private Zwecke. Hier
                              									glaubt man ja, mit Wasserstoff wirtschaftlich arbeiten zu können, da ja auch die
                              									Hubkraft vom Wasserstoff größer ist als die von Helium. Man kann annehmen, daß man
                              									bei Heliumfüllung etwa 4,5% weniger Hubkraft hat als bei Wasserstoff. Man hat sich
                              									dagegen gewandt, das unbrennbare Helium wieder mit brennbarem Triebgas zu verbinden,
                              									d.h. aber, den Vorteil des Triebgases völlig verkennen. Das Triebgas ist
                              									gewichtsloser Betriebsstoff. Alle großen Verkehrsunternehmungen der Geschichte sind
                              									vielfach an der Betriebsstoffrage gescheitert, so die Kreuzzüge. Man bedenke ferner,
                              									daß ein Zug auf der Strecke Berlin–Rom dreimal Lokomotive und Tender wechseln muß
                              									und daß ein Schiff beim Antritt einer Reise 5000 t Kohle und Oele mitnehmen muß. Man
                              									spricht viel von der Erschließung Afrikas durch das Flugzeug, aber das dazu
                              									erforderliche Benzin muß erst mit Schiffen und Eisenbahn transportiert werden. Nur
                              									das Luftschiff hat sozusagen gewichtslosen Betriebsstoff. Neuerdings hat man das
                              									brennbare Triebgas durch Einlagerung der Zellen in das Helium gesichert oder benutzt
                              									auch drei Gase, Helium, Triebgas und Wasserstoff, wobei man den Wasserstoff beim
                              									Aufstieg abblasen kann oder dem Helium 20% Wasserstoff zumischt, wobei eine
                              									Brandgefahr ausgeschlossen ist. Im letzten Fall hat man jedoch niemals das volle
                              									Sicherheitsgefühl, auch ist die Reinigung des Heliums schwieriger. Fulton hat
                              									neuerdings ausgerechnet, daß der Heliumbetrieb billiger kommt als der mit
                              									Wasserstoff. Dazu kommt noch, daß wir schließlich ja doch in absehbarer Zeit auch
                              									den letzten Fortschritt erreichen werden, das elektrisch beheizte Traggas, so daß
                              									wir aus einem Minimum an Gas ein Maximum an Tragkraft herausholen können.
                           Der Vortragende geht dann auf das Heliumvorkommen in den verschiedenen anderen
                              									Ländern ein. England besitzt in Kanada größere Mengen an Helium als offiziell
                              									zugestanden werden, jedenfalls verfügt es über eine genügend große Kriegsreserve. Frankreich hat
                              									1919 bereits die Gesellschaft für Heliumforschung gegründet, die karteimäßig alle
                              									Vorkommen von Helium verzeichnet hat. Frankreich selbst besitzt eine Heliumquelle
                              									mit 10% Heliumgehalt, die aber mengenmäßig nicht ausreicht. Dagegen besitzt es in
                              									seinen Kolonialgebieten mengenmäßig ausreichende Quellen, ferner in Techlborn und in
                              									den Kaligruben von Mülhausen wenig aber hochprozentige Heliumgase. In Deutschland
                              									ist das Erdgas von Neuengammen heliumhaltig, und es hätte sich in 4 bis 5 Jahren
                              									eine Luftschiffüllung gewinnen lassen können. Es wäre immerhin dadurch möglich
                              									gewesen, Versuche anzustellen. Eingehend behandelt dann der Vortragende die Arbeiten
                              									von Prof. Simon über Helium und kommt zu dem Schluß, daß auch wohl Deutschland mit
                              									der Zeit zum Betrieb der Luftschiffe mit Helium wird übergehen müssen, wenn es nicht
                              									ins Hintreffen gelangen will.
                           Plohn.
                           
                              Historisches über die Kohlenstaubfeuerung.
                              
                           Ein Bericht der National Goal Association bringt einige interessante Angaben über die
                              									Anwendung von Kohlenstaub in der amerikanischen Industrie. Die Verwendung der Kohle
                              									als Brennstoff geht bis in die ältesten Zeiten zurück, der Versuch, mechanische
                              									Feuerungen für sie zu verwenden, wurde aber erst anfangs des XIX. Jahrhunderts
                              									gemacht, und zwar versuchte merkwürdigerweise Niepce im Jahre 1809 Kohlenstaub zu
                              									verbrennen. Der Versuch mißlang, aber der Kohlenstaub wurde nicht vergessen. Im
                              									Jahre 1831 wurde ein englisches Patent „dem John Samuel Dawes, Eisenmeister in
                                 										Bromford in der Gegend von Stafford“ erteilt, bei dem Puddelöfen mit
                              									Kohlenstaub gefeuert wurden. Im selben Jahr verwendete Henschel in Deutschland
                              									Kohlenstaub zur Feuerung von Ziegelöfen, zum Löten und anderen Zwecken. Kurz darauf
                              									versuchte es Putsch in England, ihn in der Glasfabrikation einzuführen. Weitere
                              									Patente über die Verwendung in der Metallurgie wurden in England 1846, 1854 und 1856
                              									erteilt.
                           Kurz nach dem amerikanischen Bürgerkrieg erwachte das Interesse an der Verwendung von
                              									Kohlenstaub in England und Amerika aufs neue. Whelpley und Storer nahmen 1866 ein
                              									Patent auf die Verfeuerung von pulvrisierter oder granulierter Kohle in einer
                              									Zusatzfeuerung zu einer Planrostfeuerung. Die Feuerung befand sich über dem Roste
                              									und der Staub verbrannte beim Herabfallen auf diesen. Dieses Verfahren wird heute
                              									noch bei einigen Anlagen in Holland und Deutschland angewendet, und wurde neuerdings
                              									als etwas ganz Neues in Amerika vorgeschlagen. Crampton versuchte 1866–67 in England
                              									grob pulvrisierte Kohle in Puddelöfen und auch in Kesseln zu verfeuern, und
                              									behauptete, 10-11fache Verdampfung bei rauchloser Feuerung, einer bis dahin
                              									unbekannten Erscheinung, zu erzielen. Im Jahre 1867/68 nahm Admiral B.F. Isherwood,
                              									der U.S.N. auf der Werft von Boston, Versuche mit Kohlenstaub an Schiffskesseln vor,
                              									die aber mißlangen.
                           Im Jahre 1895 bewiesen Hurry und Seaman in den Werken der Atlas Portland Cement
                              									Co, daß in Zementöfen Kohlenstaub besser und wirtschaftlicher als Oel verfeuert
                              									werden könne mit dem Erfolg, daß binnen 10 Jahren mehr Zementöfen mit Kohle als mit
                              									Oel, und nach 25 Jahren 75 v. H. aller Oefen mit Kohle gefeuert wurden.
                           Darauf folgten zahlreiche mehr oder weniger erfolgreiche Versuche, die immer wieder
                              									faszinierende Idee, fein zerteilten Brennstoff schwebend zu verbrenen und dadurch
                              									völlige Vergasung zu erreichen, in die Tat umzusetzen. Unter diesen Versuchen sei
                              									auch der südafrikanische Ingenieur Bettington genannt, der 1906 einen
                              									Kohlenstaubkessel mit wassergekühlten Wänden erfand und auch in Betrieb setzte, der
                              									Kessel hatte Luftvorwärmer und Einzelmühle. Im Jahr 1903 begann man im Lebanon-Werk
                              									der American Iron & Steel Co. (heute Bethlehem Steel Corp.) mit Versuchen mit
                              									kohlenstaubgefeuerten metallurgischen Oefen. Es wurden dort etwa 100 Oefen der
                              									verschiedensten Typen und für die verschiedensten Zwecke aufgestellt.
                           Die wirklich praktische Verwendung der Kohlenstaubfeuerung für Dampfkessel begann im
                              									Jahre 1919 mit den Werken der Milwaukee Electric Railway & Light Co und der
                              									Puget Sound Light & Power Co. Besonders im erstgenannten Werk lernte man zum
                              									ersten Male Gesamtwirkungsgrade von nahe an 90 v. H. zu erreichen.
                           (Power 1929 Bd. 70 S. 727.)
                           K.
                           Statische Elektrizität in Treibriemen. Die Tatsache, daß
                              									Störungen durch statische Entladungen nicht bei sich schnell bewegenden
                              									Metallteilen, z.B. Sägen, die sich mit großer Geschwindigkeit von mehreren hundert
                              									Metern je Minute bewegen, auftreten, begründet die Theorie, daß diese Elektrizität
                              									von nichtleitendem Material herrührt. Die Entfernung dieser Ladungen dadurch, daß
                              									man die Oberfläche der betreffenden Riemen mit einer gut leitenden Lösung behandelt,
                              									ist nicht neu. Das Amerikanische Landwirtschaft Department hat Versuche in dieser
                              									Richtung anstellen lassen. Dabei ergab sich folgendes: Bei der Verwendung solcher
                              									Mittel muß darauf geachtet werden, daß durch die verwendeten Substanzen weder die
                              									Reibung zwischen Riemen und Scheibe oder die Lebensdauer des Riemens verringert
                              									werden. Aluminiumstaub, ebenso solcher von Kupfer, Bronze, Graphit und Ruß sind die
                              									Leiter, die in Verbindung mit einem guten Firnis verwendet werden.
                           Bei Gummiriemen erhält man die beste Mischung mit 18% Lampenruß und 82% gutem Firnis.
                              									Gleiche Mengen von Tetrachlorkohlenstoff und Maler-Naphtha geben einen guten
                              									nichtentzündbaren Ueberzug. Versuche an Riemen von Kompressoren, Transportbändern,
                              									Gummiriemen in Mühlen und Dreschmaschinen gaben gute Resultate. Die Mischung muß auf
                              									der ganzen Fläche aufgetragen werden und gut trocknen, dann ergeben sich keine
                              									Schwierigkeiten mit elektrischen Ladungen.
                           Bei Lederriemen nimmt man 100 cm3 flüssigen
                              									Fischleim, 88 cm3 Glyzerin, 100 cm3 geschwefeltes Rizinusöl, 170 cm3 Wasser, 80 gr Lampenruß und 20 cm3 von 2prozentigem NH4 (OH) Ammonium Hydroxyd, in manchen Fällen empfiehlt es sich, größere
                              									Mengen Glyzerin und Fischleim zu nehmen, das Mittel kann während des Betriebes
                              									aufgetragen werden, während das für Gummiriemen beim Stillstand aufgetragen werden
                              									und gut trocknen muß.
                           (World Power 1929 November, S. 415.)
                           Kuhn.
                           Prüfung von Hohlzylindern auf kinematographischem Wege. Um
                              									Hohlzylinder, Wellen, Rohre usw. zu untersuchen, gibt es eigentlich nur bei solchen
                              									mit großen Durchmessern die Möglichkeit der visuellen Betrachtung der Innenwandung,
                              									sonst ist man auf sorgfältige Auswahl des Materials oder Stichproben durch
                              									Zerschneiden einzelner Stücke angewiesen, letzteres Verfahren ist natürlich nur bei
                              									solchen kleineren Durchmessers, also Röhren möglich, da es sonst zu kostspielig
                              									wäre. Die Konstruktion der Askania Rohrkamera hat jedoch diese Schwierigkeit
                              									beseitigt. Das Prinzip der Einrichtung beruht darauf, die gesamte Innenwandung
                              									kinematographisch aufzunehmen. Dies kann während der Herstellung und auch in
                              									bestimmten Abständen nach Inbetriebnahme geschehen. Diese Kamera besteht aus einem
                              									langen Beobachtungsrohr, das in einer Führung gelagert ist und am einen Ende ein
                              									optisches System, am anderen eine kinematographische Kamera trägt. Letztere ist auf
                              									einem Wagen montiert, der auf einem brückenförmigen Träger bewegt werden kann.
                              									Dadurch kann ein Rohrinneres in streifen-förmigen Bahnen abgesucht werden, durch
                              									jeweilige Drehung des Objektivrohres kann die ganze Innenfläche aufgenommen werden.
                              									Besondere Einrichtungen sind vorhanden, um das Aufnahmerohr zentrisch zu führen und
                              									die aufzunehmende Stelle gut zu beleuchten. Durch die Zwangläufigkeit' des
                              									Vorschubes sind Fehler vermieden, die beim bloßen Durchsehen entstehen können, auch
                              									ist jede Stelle, an der ein Mangel gefunden wird, genau örtlich festzulegen.
                           (Technische Blätter im Verlag der Deutschen Bergwerkszeitung 1929, Nr. 6 S. 113. René
                              									Leonhardt, Berlin.)
                           K.
                           Einfluß des Anstriches auf die Wärmeübertragung eines
                                 										Heizkörpers. Man weiß zwar schon seit langem, daß die Art der zum Anstrich
                              									eines Heizkörpers benützten Farbe von Einfluß auf die Heizwirkung desselben ist, es
                              									sind auch allerhand Untersuchungen darüber veröffentlicht, aber bis vor kurzem sind
                              									eigentliche Versuche darüber nicht angestellt worden.
                           Eine kürzliche Veröffentlichung befaßt sich nun mit solchen Versuchen. Es wurde ein
                              									moderner 10gliedriger gußeiserner Heizkörper von 660 mm Höhe untersucht. Und zwar
                              									wurden zwei solche Heizkörper so angeschlossen, daß sie unter völlig gleichen
                              									Bedingungen arbeiteten, der eine davon wurde nicht angestrichen, der andere mit der
                              									jeweils zu untersuchenden Farbe.
                           Jeder Heizkörper hatte seinen eigenen elektrischen Kessel, der ihm Sattdampf von
                              									konstantem Druck lieferte. Der Wärmeaufwand wurde elektrisch gemessen und nach
                              									Abzug der etwaigen Verluste ergab sich die Wärmeaufnahme des Heizkörpers, bzw. seine
                              									Wärmeabgabe an den Raum.
                           Die Ergebnisse waren folgende: Setzt man den unbemalten Heizkörper = 100, so erhält
                              									man bei einem Anstrich mit Goldbronze 92,6, mit Aluminium 93,7, mit weißem
                              									Emaillelack 102,2, mit mattem Crème 104, und mit einem stumpfen Braun 104,8.
                           (Power 1928, Bd. 68, S. 996.)
                           K.
                           Reinigungswerkzeuge mit elektrisch betriebenem rotierenden
                                 										Kopf. Die Consolidated Pneumatic Tool Co., Ltd., Piccadilly, London W. 1,
                              									hat soeben ein neues Werkzeug herausgebracht, mit dem Kesselstein, Farbe, Rost sowie
                              									chemische und andere bisher nicht beachtete Ablagerungen von Kesseln und anderen
                              									Behältern, Schiffsrümpfen über und unter Wasser mühelos entfernt werden können. Der
                              									Kopf des Werkzeuges, der durch elektrischen Antrieb in Linksrotation versetzt wird,
                              									trägt gabelförmige Spannbügel, in denen Schläger hängen, die infolge der
                              									Zentrifugalkraft nach außen geschleudert werden. Die Schläger, die mit kurzen
                              									rückwärtigen Verlängerungen auf dem Spannbügel aufliegen, bleiben während der
                              									Rotation zu dem Hebel des Spannbügels und, infolge der Lage des gemeinsamen
                              									Schwerpunktes, mit diesem zusammen zu dem Griffarm geneigt, wodurch eine
                              									gelenkartige Konstruktion entsteht, die das Werkzeug handlicher macht und
                              									gleichzeitig den Gegenstoß des Schlages durch teilweises Zusammendrücken besser
                              									auffängt, als wenn Schläger, Hebel und Griffarm in genau radialer Stellung
                              									zueinander liegen. Mit diesem Werkzeug können Schichten von über 5 mm Dicke – bei
                              									entsprechender Verminderung der Schläger auch dünnere – restlos entfernt werden.
                           Zum Antrieb des Werkzeuges dient ein Hicycle-Motor, ein Wechselstrom-Induktionsmotor,
                              									der nur 4½ kg wiegt und, mit Frequenz ström von 180–200 Perioden gespeist, ½ PS
                              									entwickelt. Der benötigte Dreiphasen-Hochfrequenzstrom wird durch einen kleinen
                              									Frequenz-Transformator oder Umformer gewonnen, der an eine bereits vorhandene
                              									Kraftquelle angeschlossen oder durch eine Hauptkraft getrieben werden kann. Die
                              									Verwendung von Hochfrequenzstrom hat den Vorteil, daß bei kurzen Unterbrechungen von
                              									etwa 1 Minute Dauer infolge der großen Selbstinduktion der Motorwicklungen der Motor
                              									nicht durchbrennt und das Ständergehäuse nicht beschädigt wird. Der Kurzschlußanker,
                              									dessen Leiter aus einem Stück einer gut leitenden Legierung bestehen, ist vollkommen
                              									immun. Der Hochfrequenzstrom ermöglicht ferner, die Geschwindigkeit des Motors von
                              									2000 auf 2300 Umdrehungen in der Minute und mit Hilfe eines geeigneten
                              									Rädervorgeleges im Motor-Gehäuse dementsprechend auch die Arbeitsleistung des
                              									Werkzeuges zu steigern.
                           Leichtere Ablagerungen werden mit einem Werkzeugkopf entfernt, der vier löffelförmige
                              										Schläger
                              									besitzt, die auf einer schraubenförmigen Stange angebracht und an den Rückseiten
                              									durch Federn verstärkt sind. Zur Beseitigung noch dünnerer und Farbschichten dient
                              									ein Werkzeugskopf, dessen Schläger aus verdrillten Drähten bestehen. Die schwereren
                              									Modelle reinigen 1 qm Fläche in 12 bis 15 Minuten.
                           Dort, wo elektrischer Strom nicht zur Verfügung steht, wird die Reinigung mit Hilfe
                              									eines tragbaren Maschinensatzes vorgenommen, der aus einem auf einem kleinen
                              									überdachten und auch im übrigen gegen Witterungseinflüsse gut geschützten
                              									vierräderigen Fahrgestell mit drehbarem Vorderteil ruhenden Benzinmotor, einem durch
                              									Riemenantrieb betätigten Wechselstromerzeuger, einem Frequenztransformator, einem
                              									2-PS-Motor, einer Schalttafel, einem Benzinbehälter und zwei Hicycle-Werkzeugen
                              									besteht. Die Unkosten belaufen sich hierbei lediglich auf 2,55 RM. pro Tag für
                              									Benzin. Da die Werkzeuge mit dem Satz durch ein langes biegsames Kabel verbunden
                              									sind, können die Reinigungsarbeiten ungehindert über große Entfernungen ausgedehnt
                              									und auf Gerüsten und Leitern vorgenommen werden.
                           Für Betriebe, die Reinigungen seltener vornehmen, ist ein einfacheres Werkzeug mit
                              									elektrischer biegsamer Welle konstruiert, dessen Kopf demjenigen ähnelt, das
                              									Schläger aus verdrillten Drähten besitzt. Die Welle ist mit Rücksicht auf eine
                              									Drehung des Kerns im Falle einer Ueberlastung besonders dauerhaft und
                              									widerstandsfähig gearbeitet. Der Motor ist vollständig gekapselt und liefert bei
                              									2300 Umdrehungen in der Minute ½ PS, das Gesamtgewicht beträgt ungefähr 2 kg. Der
                              									Strom kann von irgendeiner Lichtleitung genommen und sowohl Wechsel- als auch
                              									Gleichstrom bis zu 500 Volt benutzt werden.
                           (Engineering Nr. 3339 S. 63, 10. 1. 1930).
                           Liebetanz.
                           Eine neue nachstellbare Reibahle. Die Conradson Tool
                              									Corporation, 2116 Indiana Avenue, Chicago, hat jetzt eine nachstellbare Reibahle auf
                              									den Markt gebracht, die sich von dem gebräuchlichen Typ dadurch unterscheidet, daß
                              									sie einen Rumpf aus einer Spezial-Gußstahl-Legierung und einen nachstellbaren Dorn
                              									besitzt. Die Schneiden aus Schnellarbeitsstahl sind in den Rumpf der Reibahle fest
                              									eingefügt. Dieser besitzt geschlitzte Nuten, ist aber im übrigen von normaler Form.
                              									Durch die Verwendung der Spezial-Gußstahl-Legierung für den Rumpf ergibt sich eine
                              									Senkung der Herstellungskosten um 25 bis 50% und damit eine verbilligte
                              									Arbeitsleistung.
                           Die Einstellung auf das gewünschte Maß geschieht mittels eines gängig geschliffenen
                              									konischen Zapfens am Ende des Dorns. Ein bis zwei Drehungen dieses Zapfens bringen
                              									das Werkzeug auf das gewünschte Maß, nach dem die Schneiden auf einer
                              									Werkzeugschleifmaschine rasch nachgeschliffen werden können, ohne daß die Reibahle
                              									von dem Dorn abgenommen werden muß. Die Nachstellung kann von 0,04 cm bis 0,06 cm
                              									vorgenommen werden, je nach der Größe der Reibahle, die von 3 cm bis 7,6 cm
                              									hergestellt wird. Die Dorne, die ebenfalls normale Form haben, können auch für
                              									feststehende Reibahlen von Normalmaß verwandt werden.
                           Die Schneiden der Reibahle ragen über den Rumpf hinaus, so daß man in das Loch, das
                              									aufgerieben wird, während des Arbeitsvorganges hineinsehen kann. Besonders
                              									bemerkenswert ist, daß die ebenen Reibungsflächen der rechtwinkeligen Schneide die
                              									Bearbeitung unter konstanter Hitze gestatten, und damit eine hohe Schneidewirkung
                              									gewährleisten. Die Spezial-Legierung des Rumpfes leitet die Hitze rascher ab als
                              									reiner Stahl und ermöglicht so eine rasche Abkühlung der Schneiden. Diese behalten
                              									auf diese Weise ihre Schärfe länger und gestatten infolge höherer
                              									Arbeitsgeschwindigkeiten bedeutende Zeitersparnis und vermehrte Arbeitsleistung. Der
                              									Rumpf, der hart und doch elastisch ist, gibt bei Stößen und Schwankungen nach und
                              									trägt dadurch gleichfalls wesentlich dazu bei, die Schärfe der Schneiden zu erhalten
                              									und damit ihre Lebensdauer zu erhöhen.
                           (The Iron Age. Nr. 2 S. 160, 9. 1. 1930.)
                           Liebetanz.
                           Eine neue Horizontal-Fräsmaschine zur Verwendung von
                                 										Spezial-Fräsköpfen. Die charakteristischen Merkmale dieser von der
                              									Sundstrand Machine Tool Co., Rockford, III., jetzt konstruierten Maschine sind eine
                              									höhere Säule, die die Verwendung von Spezial-Fräsköpfen erleichtert, ein größerer
                              									Längsschlitten und geringerer Kraftaufwand für die Vorschubarbeit.
                           Die Benutzung von Spezial-Fräsköpfen wird dadurch ermöglicht, daß zwei
                              									Ausladungsabstände vorgesehen sind. Hierdurch wird erreicht, daß ohne zu starke
                              									Beanspruchung des Tisches auch auf großen und unhandlichen Werkstücken gefräst
                              									werden kann.
                           Die Zuführung der Kraft und die Quergang-Geschwindigkeit des Tisches nach beiden
                              									Seiten werden durch einen einzigen Hebel an der Vorderseite der Maschine reguliert.
                              									Quergang und Vorschub können automatisch mittels Stoßknaggen an der Vorderseite des
                              									Tisches ausgerückt werden. Durch Betätigung der Stoßknaggen rechter oder linker Hand
                              									kann der Tisch von jeder Richtung automatisch zur Anfahrstellung zurückgeführt
                              									werden.
                           Die Spindel ist aus bestem Stahl hergestellt, läuft vorn und hinten in Rollenbahnen
                              									und hat einen Konus von 7 cm Durchmesser am breiten Ende und 4 : 1 mm
                              									Neigungswinkel. Der Spindelstock besteht aus gehärtetem und geschliffenem Stahl, hat
                              									15 cm äußeren Durchmesser und 9 cm Quergang-Einstellung. Um die durch
                              									Schneckenantrieb erfolgende Kraftübertragung ruhig und gleichmäßig wirken zu lassen,
                              									ist auf der Spindel ein Schwungrad angebracht. Der Gegenhalter ist aus reinem
                              									Schmiedestahl hergestellt, rechtwinklig und außerordentlich kräftig. Diese Bauart
                              									erleichtert wesentlich die Anbringung und Verwendung von Spezial-Fräsköpfen sowie
                              									anderen geeigneten Vorrichtungen.
                           Die Hauptmerkmale der Maschine sind: Spindelgeschwindigkeit 17 bis 241 Umdrehungen
                              									pro Minute; Vorschub 5 bis 55 cm pro Minute; Motor 5½ bis 7 PS bei 1200 Umdrehungen
                              									pro Minute;
                              									Gesamt-Säulenhöhe 82,5 cm; Verschiffungsgewicht 56,25 Ztr.; beanspruchte Bodenfläche
                              									ohne Motorantrieb 122 × 280 cm für die 86 cm bzw. 122 × 317,5 cm für die
                              									122-cm-Vorschub-Maschine.
                           (The Iron Age Nr. 2 S. 162, 9. 1. 1930.)
                           Liebetanz.