| Titel: | Der Anstrich aus Aluminium. | 
| Autor: | H. Kalpers | 
| Fundstelle: | Band 345, Jahrgang 1930, S. 65 | 
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                        Der Anstrich aus Aluminium.
                        Von Dr.-Ing. H. Kalpers.
                        Der Anstrich aus Aluminium.
                        
                     
                        
                           Anstriche aus Aluminium lassen sich ohne Schwierigkeiten auf den verschiedensten
                              									Stoffen anbringen. Ihr Strahlungsvermögen, ihr Widerstand gegen Feuchtigkeit und
                              									gegen Wärme, ihre Lebensdauer und die Leichtigkeit ihrer Unterhaltung lassen es als
                              									wahrscheinlich erscheinen, daß dieser Ueberzugsart eine große Verbreitung beschieden
                              									sein wird.
                           Ausgangsstoff für die Zubereitung der Anstrichmasse ist Aluminium-Pulver, das durch
                              									Behandlung äußerst dünner Aluminium-Bleche in einem Pochwerk erhalten wird. Man ist
                              									so in der Lage, ein Aluminium-Pulver von einer Dicke von einigen Tausendstel mm zu
                              									erzeugen. Damit die Aluminium-Partikeln unter dem Einfluß des Pochhammers nicht
                              									miteinander verschweißt werden, werden sie in Lösungen von Stearin oder Olivenöl
                              									gehalten. Diesen Lösungsstoffen kommt je nach ihrer Art eine verschiedene Bedeutung
                              									zu. Die fetten Anstriche werden gewöhnlich durch Gemische aus Leinöl und Terpentinöl
                              									gebildet, die vorteilhaft auch verschiedene Harze oder natürlichen Gummi enthalten
                              									können. Maßgebend wird dabei sein, ob die Anstriche im Innern von Gebäuden oder
                              									außerhalb von Gebäuden aufgetragen werden sollen und ob sie der Einwirkung von
                              									Sonne, Luft, Feuchtigkeit, Rauch usw. ausgesetzt sind. Die größte Dauerhaftigkeit
                              									dürfte dann geboten werden, wenn die Anstriche möglichst viele nichtflüchtige
                              									Bestandteile enthalten. Im Interesse der Beschleunigung der Erstarrung oder
                              									Trocknung der Anstriche werden sie noch zweckmäßiger mit einem Trocknungsmittel
                              									metallischen Charakters versetzt; für diesen Zweck scheinen Mangan und Kobalt gut
                              									geeignet zu sein. Gekochtes dickflüssiges Leinöl ist in den meisten Fällen dem rohen
                              									Leinöl vorzuziehen. Das rohe Leinöl bietet die Eigentümlichkeit, einen Anstrich zu
                              									liefern, der auf vertikalen und weichen Flächen nicht angewendet werden kann, ohne
                              									daß Risse im Anstrich entstehen. Dieser Anstrich besitzt nicht die genügende
                              									Plastizität, um an Ort und Stelle zu verbleiben, dagegen kann er auf einer harten
                              									und besonders auf einer porösen Oberfläche mit Erfolg Verwendung finden. Entscheidet
                              									man sich für gekochtes Leinöl, so läßt man das Oel während mehrerer Stunden je nach
                              									der gewünschten Dickflüssigkeit bei 140 bis 150° kochen. Dies Verfahren kann man
                              									durch Einblasen von Luft durch das Oel beschleunigen. Das gekochte Leinöl
                              									besitzt für das Ueberziehen mit Aluminium ausgezeichnete Eigenschaften. Neben den
                              									fetten Lösungsstoffen sind noch zu unterscheiden die zellulosischen, die bituminösen
                              									und die silikathaltigen Anstriche. Die zellulosischen Anstriche stellen
                              									Zelluloid-Lösungen mit Kampfer dar, die sehr gute Lacke ergeben. Das
                              									Aluminium-Pulver wird von diesen Lacken leicht aufgenommen, und der Anstrich selbst
                              									fällt schön glasiert aus. Auf 1 Liter Lack kommen 100 gr Aluminium-Pulver. Die
                              									bituminösen Anstriche werden auf Basis Asphalt, Teer Bakelit usw. zusammengestellt
                              									unter Vermischung dieser genannten Stoffe mit Benzin, Petroleum, Pflanzenölen und
                              									Harzen. Die bituminösen Aluminium-Anstriche besitzen die bemerkenswerte Eigenschaft,
                              									daß sie der Feuchtigkeit sehr gut widerstehen, dagegen von der Wärme und dem
                              									Sonnenlicht angegriffen werden. Das Aeußere des Anstriches selbst ist schön und
                              									glänzend. Für gewisse Fälle, z.B. zum Ueberziehen von Zement oder Beton mit
                              									Aluminium-Anstrichen kann man auch silikathaltige Anstriche wählen, die aus Natrium-
                              									oder Kaliumsilikaten zusammengesetzt sind. Auf 1 Liter Natriumsilikat kommen 250 gr
                              									Aluminium-Pulver. Der Anstrich haftet fest, muß aber zwei Tage lang getrocknet
                              									werden, bevor er der Luft ausgesetzt wird. Der silikathaltige Anstrich widersteht
                              									sehr gut dem Wasser, wurde der Anstrich genügend lange getrocknet bei
                              									fortschreitender Trocknungstemperatur, so ist auch sein Widerstand gegen Wärme
                              									genügend.
                           Die Zubereitung der Anstriche ist leicht und erfordert keine besonderen Werkzeuge und
                              									keine besonderen Vorsichtsmaßregeln. Diese Tatsache allein bedeutet einen großen
                              									Vorteil in der Anwendung der Aluminium-Anstriche. Man hat sich lediglich für einen
                              									der oben aufgeführten Lösungsstoffe je nach dem vorgesehenen Verwendungszweck zu
                              									entscheiden. Das Mischen erfolgt von Hand, bei größeren Mengen mit Hilfe eines
                              									Mischers. Die Mischung wird am besten kurze Zeit vor ihrer Verwendung zubereitet,
                              									und zwar nicht allein wegen der möglichen Verdunstung der flüchtigen Elemente,
                              									sondern auch weil gewisse Bestandteile der Mischung auf die fette Masse, die die
                              									Aluminium-Teilchen umschließt, einwirken und sie sogar, wenigstens zum Teil,
                              									vertreiben könnten. Die einzigen Punkte, auf die man acht zu geben hat, sind
                              									die Auswahl guter Rohstoffe und die Einhaltung der geeigneten Mischungsverhältnisse.
                              									Was zunächst das Pulver selbst anbetrifft, so wird dieses um so feiner sein, je
                              									glatter die zu erhaltende Oberflächenhaut ausfallen soll. Das am meisten
                              									befriedigende Mischungsverhältnis beträgt nach Edwards 0,9 kg Aluminium-Pulver auf
                              									4,5 Liter Oel. Dieses angegebene Verhältnis für das Aluminium entspricht ungefähr
                              									21% des Gewichtes der Anstrichmasse. Dieses Gewichtsverhältnis kann man bis auf 30%
                              									in einem leichteren dickflüssigen Lösungsstoff erhöhen. Bei der Zubereitung der
                              									Anstrichmasse verfährt man am besten und einfachsten so, daß man die bestimmte Menge
                              									des Aluminium-Pulvers auf den Boden eines Behälters bringt, auf die man zunächst
                              									einen kleinen Teil des Lösungsstoffes gießt. Man rührt dann mit einer Holzschaufel,
                              									bis das Pulver von der Flüssigkeit ganz benetzt ist, und gießt den Rest des
                              									Lösungsstoffes unter beständigem Umrühren hinzu. Die oben genannten Verhältnisse
                              									entsprechen ungefähr 1 Volumen Pulver auf 3 Volumina Flüssigkeit. Das Messen und
                              									Vermischen der Aluminium-Anstrichmasse wird in 2 Minuten durchgeführt, also in einer
                              									erheblich kürzeren Zeit als bei anderen Anstrichmassen. Wurde die Mischung einige
                              									Zeit vor ihrer Auftragung angelegt, so muß man sie unmittelbar vor der Benutzung
                              									jedesmal gut durchrühren, weil sich die festen Teilchen unten angesetzt haben. Auch
                              									ist zu berücksichtigen, daß diese vorher angesetzten Anstriche ihre ursprünglichen
                              									Eigenschaften nicht mehr beibehalten haben können; so kann z.B. der Anstrich dunkler
                              									geworden sein, oder die Gegenwart von Wasser kann das Entweichen von Wasserstoff zur
                              									Folge haben, so daß die Anstrichschicht dann porös wird. Die Lagen aus
                              									Aluminium-Anstrich werden in der Regel auf natürliche Weise getrocknet; manchmal
                              									läßt sich mit Vorteil eine emaillierte Oberfläche erzielen, wenn sie in einem Ofen
                              									gebrannt werden.
                           In dem letzten Falle erfolgt das Brennen bei einer Ofentemperatur von 125 bis 175°
                              									während einer halben bis zu drei Stunden je nach den Ofenverhältnissen und der Art
                              									der Arbeit; dabei spielt in bezug auf die Brenndauer die Härte der zu erhaltenden
                              									emaillierten Oberfläche und die Beschaffenheit des verwendeten Anstriches eine
                              									Rolle. Die Aluminium-Anstriche auf Bakelit-Basis, die bei 200° gebrannt werden, sind
                              									besonders für die Erhaltung einer harten und widerstandsfähigen Emaille-Oberfläche
                              									geeignet. Nach Edwards (Revue de l'Aluminium, Bd. 4, S. 532/39) verfährt man
                              									zunächst so, daß man eine erste Lage des Aluminium-Anstriches anbringt, die man
                              									vollständig trocknen läßt. Damit diese Lage überall gleichmäßig wird, muß sie leicht
                              									gesandstrahlt werden. Die dann angebrachte zweite Lage besteht aus einer hellen
                              									Anstrichmasse und wird ebenfalls vollständig getrocknet. Dann geht man zum Brennen
                              									über, bestreut nach dem Brennen die Oberfläche mit Aluminium-Pulver und reibt
                              									schließlich die Oberfläche mit einem Lappen spiegelblank. Mit etwas Erfahrung läßt
                              									sich eine schöne Wirkung verwirklichen.
                           Die wichtigsten Eigenschaften des Aluminium-Anstriches sind: seine Leichtigkeit,
                              									sein Strahlungsvermögen, seine Dichtigkeit, sein Widerstand gegen Feuchtigkeit und
                              									gegen Schwefelverbindungen, seine Waschbarkeit und leichte Unterhaltung, schließlich
                              									seine geringe elektrische Leitfähigkeit. Das leichte Gewicht des
                              									Aluminium-Anstriches ist von besonderem Interesse und rechtfertigt seine Verwendung
                              									in zahlreichen Fällen. 1 Liter Aluminium-Anstrich wiegt nur 0,9 bis 1,2 kg, während
                              									andere Anstriche mehr, oft das Doppelte wiegen. Dem Gewichte nach wird sich der
                              									Aluminium-Anstrich wohl etwas höher im Preise stellen als andere Anstricharten, doch
                              									sollte man nicht den Kilogramm-Preis berücksichtigen, sondern das Deckvermögen je
                              										m2 Fläche; von diesem Gesichtspunkte aus
                              									betrachtet, wird man dem Volumen nach mit einer geringeren Menge beim
                              									Aluminium-Anstrich auskommen, die mitunter die Hälfte von der anderer Massen
                              									betragen kann. Der höhere Preis für den Aluminium-Anstrich wird demnach durch sein
                              									größeres Deck vermögen ausgeglichen, so daß in bezug auf die Wirkung ein
                              									Preisunterschied nicht besteht. Dagegen besteht für den Aluminium-Anstrich eine
                              									Reihe weiterer Vorteile. Eine seiner kennzeichnenden Eigenschaften ist sein großes
                              									Rückstrahlungsvermögen, das ihm gestattet, 60 bis 75% des aufgenommenen Lichtes
                              									zurückzustrahlen. Die Art des verwendeten Aluminium-Pulvers spielt dabei keine
                              									Rolle; denn wenn das Maximum an Rückstrahlung mit einem Anstrich von stark
                              									glänzendem Pulver erhalten wird, ergibt sich bei Verwendung eines wenig glänzenden
                              									Pulvers eine Verminderung des Rückstrahlungsvermögens nur um 5%. Auch dem
                              									Lösungsstoff kommt in dieser Beziehung nicht die Bedeutung zu, die man annehmen
                              									könnte. Da bekanntlich das Aluminium ein geringes Wärmestrahlungsvermögen besitzt
                              									und z.B. bei 40° nur 30% der inneren Wärme eines schwarzen Körpers ausstrahlt,
                              									stellt der Aluminium-Anstrich ein ausgezeichnetes Ueberzugsverfahren für die
                              									Vermeidung der Wärmestrahlung von Oefen oder Dampfleitungen dar. Die
                              									Undurchsichtigkeit und Undurchdringbarkeit des Aluminium-Anstriches für das Licht
                              									sichern ihm eine lange Lebensdauer; auch dieser Punkt ist bei einem Vergleich der
                              									Kosten der verschiedenen Anstricharten nicht außer acht zu lassen, da es Anstriche
                              									gibt, die, im Freien angewendet, unter dem Einfluß des Sonnenlichtes zu leiden haben
                              									und immer wieder zu erneuern sind. Wohl eine der bemerkenswertesten Eigenschaften
                              									des Aluminium-Anstriches ist sein Widerstand gegen Feuchtigkeit; diese Eigenschaft
                              									bewirkt seine Empfehlung für eine große Anzahl von Verwendungsfällen, u.a. auch zum
                              									Schutz von Mauern und Holz. Eingehende Versuche in dieser Beziehung hat die Forest
                              									Products Laboratory Madison (Vereinigte Staaten) durchgeführt, die die Wirksamkeit
                              									des Aluminium-Schutzes dargelegt hat. Bezeichnet man den Widerstand einer Probe aus
                              									Birkenholz während 14 Tage gegen feuchte Atmosphäre, die mit 60%, dann mit 95%
                              									Feuchtigkeit geladen war, als Null, so ergab sich bei einem dreimaligen Auftragen
                              									von Aluminium- Anstrich auf das gleiche Holz ein Widerstand gegen den gleichen Angriffsstoff
                              									von 94%; unter den gleichen Bedingungen besaß Leinöl allein aufgetragen einen
                              									Widerstand von nur 17%, Leinöl in 5 Lagen mit 2 anschließenden Lagen aus Leinöl und
                              									Wachs aufgetragen einen solchen von 38%. Was den Schutz des Aluminium-Anstriches
                              									gegen Schwefel und Schwefelwasserstoff anbetrifft, so ist ein Fall zu erwähnen, wo
                              									sich die Unterhaltung der Kupfergeräte in einer großen Forschungsanstalt der
                              									Vereinigten Staaten infolge der Nähe von Schwefelwasserstoffgasen als unmöglich
                              									erwies, bis man schließlich auf den Gedanken kam, die Kupfergeräte mit einem
                              									Aluminium-Anstrich zu versehen. Das Ergebnis war ein voller Erfolg.
                              									Aluminium-Anstriche lassen sich leicht abwaschen; sind sie im Freien angebracht, so
                              									wird eine vollständige Reinigung allein durch den Regen bewirkt. Staub und Schmutz
                              									lagern sich auf Aluminium-Anstrich nicht so leicht ab wie auf andere
                              									Anstricharten.
                           Wird der Aluminium-Anstrich in einem großen Behälter angesetzt, so ist jedesmal nach
                              									Entnahme der Behälter dicht abzuschließen, damit die lagernde Masse vor der Luft
                              									geschützt bleibt. Erfolgt der Anstrich von Hand aus, so sind besondere
                              									Vorsichtsmaßregeln nicht einzuhalten, es sei denn, daß man einen sehr geschmeidigen
                              									Pinsel zu wählen und die Masse gut umzurühren hat. Wie bei anderen Verfahren kann
                              									man auch hier das Auftragen mit der Spritzpistole vornehmen; in diesem Falle muß die
                              									Anstrichmasse etwas dünnflüssiger sein, was man dadurch erreicht, daß auf den Liter
                              									Lösungsstoff rund 175 gr Aluminium-Pulver kommen anstatt 200 gr. Eine wichtige Frage
                              									ist auch die Vorbereitung der anzustreichenden Oberfläche. Diese muß an erster
                              									Stelle sauber, rost- und fettfrei sein. Ist dies nicht der Fall, so wird die
                              									Oberfläche mit bekannten Mitteln gereinigt und gebeizt, abgekratzt, gesandstrahlt
                              									mit der Bürste gewaschen, getrocknet usw. Gerostete Stahloberflächen werden nach der
                              									Empfehlung der American Society for Testing Materials mit Benzin gebürstet und das
                              									Benzin dann angezündet. Da verzinktes Eisen sich schlecht mit Aluminium-Anstrich
                              									überziehen läßt, wird es mit einer heißen Lösung von Kupfersulfat oder Kupferazetat
                              									gewaschen. Wichtig ist auch, daß die gereinigte Oberfläche gut getrocknet wird,
                              									Spuren von Feuchtigkeit würden in der Tat ein schlechtes Haften und Porosität der
                              									Lage aus dem Aluminium-Anstrich zur Folge haben. Dann sollte man es möglichst
                              									vermeiden, die im Freien der Luft ausgesetzten Anstriche in der Kälte und bei
                              									feuchtem Wetter anzubringen. Soll Holz überzogen werden, so ist in bezug auf die
                              									Zubereitung der Oberfläche das gleiche zu beachten wie bei der Zubereitung von
                              									metallischen Flächen. Dazu kommt, daß das Holz gut gehobelt werden muß, damit es
                              									möglichst glatt wird und nicht zu große Mengen des Anstriches aufnimmt. Ist das Holz
                              									ästig, so ist es besonders zu behandeln, indem die Aeste mit Terpentin gebürstet und
                              									mit einer Gummischicht vor Anbringung des Anstriches überzogen werden.
                           Die Anzahl der Ueberzüge von Aluminium-Anstrich hängt von dem Verwendungszweck
                              									ab. Im allgemeinen – und dies ist einer seiner Hauptvorteile – kann der
                              									Aluminium-Anstrich infolge seines großen Deckvermögens in vielen Fällen in nur einer
                              									Lage aufgetragen werden. Bei an der Luft ausgesetztem Stahl haben (nach Edwards)
                              									zwei Schichten aus Aluminium-Anstrich einen guten Ueberzug während 4 Jahre und mehr
                              									ergeben. In diesem Falle kann sowohl die Grundais auch die Deckschicht aus dem
                              									Aluminium-Anstrich bestehen. Besonders gut soll sich für das Stahlüberziehen und die
                              									Rostentfernung ein vorheriger Anstrich des Stahles mit Bleichromat bewähren.
                           Die Anwendbarkeit von Aluminium-Anstrich ist äußerst vielseitig, indem man ihn sowohl
                              									als Schutzmittel als auch als Schmuckmittel, ferner im Innern und im Freien zum
                              									Ueberziehen von allen möglichen Arten von Stoffen, wie von Gußeisen, Stahl,
                              									Nichteisenmetallen, Ziegelsteinen, Gips, Zement, Holz, Pappe u.a.m. anwenden kann.
                              									Brückenbauten und Eisenkonstruktionen sind mit Erfolg mit Aluminium-Anstrich
                              									überzogen worden. Angebracht ist dies Verfahren weiter für Behälter aller Art, wie
                              									für Petroleum-Tanks, Gasometer usw., überhaupt da, wo ein Interesse daran besteht,
                              									den Behälter-Inhalt vor dem Eindringen der Außenwärme und vor Verlusten durch
                              									Verdunsten zu schützen. Vergleichsversuche im Staate Oklahoma (Vereinigte Staaten)
                              									an mit Aluminium-Anstrich und mit anderen Anstricharten überzogenen
                              									Petroleumbehältern zeitigten das überraschende Ergebnis, daß mit Hilfe des
                              									Aluminium-Anstriches an einem Behälter eine jährliche Ersparnis von 100 bis 200 t
                              									Petroleum je nach der Beschaffenheit der anderen Anstriche infolge Verringerung der
                              									Verdunstung durch den Aluminium-Anstrich verwirklicht werden konnte. Auch in
                              									Frankreich haben verschiedene Gesellschaften Petroleum-Behälter und Gasometer mit
                              									Aluminium-Anstrich überdeckt. Dieser Anstrich wird ebenfalls schon vielfach auf
                              									Heizkörper von Zentralheizungen aufgetragen und bietet auch bei industriellen Oefen
                              									Vorteile. So beobachtete man in einem mit einem schwarzen Anstrich versehenen
                              									elektrischen Glühofen eine Innentemperatur von 954° bei einem Kraftaufwand von 630
                              									Watt unter 110 V; nach Uebertragung eines Aluminium-Anstriches auf die Außenfläche
                              									des Ofens ergab sich für den gleichen Kraftaufwand eine Innentemperatur von 976°
                              									oder von 22° mehr. Die Wärmeersparnis ist dabei nicht der einzige Vorteil, vielmehr
                              									hat die Verminderung des Wärmeverlustes günstigere Arbeitsbedingungen für die in der
                              									Nähe der Oefen sich aufhaltenden Arbeiter zur Folge. Der Aluminium-Anstrich eignet
                              									sich zum Ueberziehen von Kesseln, Dampfleitungen, metallurgischen Oefen,
                              									Wärmekammern u.a.m. Auch die Küchenherde sollten, falls sie nicht emailliert sind,
                              									nach diesem Verfahren überstrichen werden. Mauern erhalten oft zum Schütze gegen
                              									Regen und Wasser eine Decke aus Teer, die abgesehen von ihrem nichtschönen Aussehen
                              									im Sommer die Sonnenwärme adsorbiert. Diese beiden Nachteile werden durch einen
                              									Aluminium-Anstrich behoben, der gleichzeitig als Schutz noch wirksamer ist. Es sind
                              									auch schon Fälle bekannt, wo die Decken in Räumen, die Innenwände und die
                              									Außenseiten von Gebäuden mit Aluminium-Anstrich überzogen worden sind. In diesem
                              									Falle werden die betreffenden Flächen mit einer Metallbürste sorgfältig gewaschen,
                              									gekratzt und gerieben, dann langsam getrocknet. Wirksam ist das Waschen der Fläche
                              									mit einer Lösung von Zinksulfat (208 bis 300 gr Zinksulfat auf 1 Liter Wasser).
                              									Hinsichtlich der Aluminium-Anstrichmasse selbst ist zu beachten, daß der Zement oder
                              									Gips ein stark ausgeprägtes Adsorptionsvermögen in bezug auf den Lösungsstoff
                              									der Anstrichmasse besitzt. Es empfiehlt sich daher, das Verhältnis an
                              									Aluminium-Pulver (unter 200 gr je Liter) zu vermindern und einen zähen, mit einem
                              									Trocknungsmittel versehenen Anstrich anzuwenden. Neben diesen technischen sind auch
                              									die künstlerischen Gesichtspunkte zu beachten, um die günstigste Schmuckwirkung zu
                              									erhalten. Eine Reihe von Architekten hat es schon verstanden, aus diesem neuen
                              									Schmuckmittel recht ansehnliche Erfolge herauszuholen. Auch das Innere von
                              									Theaterräumen, Lichtspielhäusern, Warenhäusern und sonstigen Geschäftshäusern ist
                              									auf die Weise „metallisiert“ worden.