| Titel: | Die elektrische Bremsmethode für Leistungs- und Wirkungsgrad-Prüfungen von Kraft- und Werkmaschinen. | 
| Autor: | F. A. Förster | 
| Fundstelle: | Band 345, Jahrgang 1930, S. 101 | 
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                        Die elektrische Bremsmethode für Leistungs- und
                           								Wirkungsgrad-Prüfungen von Kraft- und Werkmaschinen.
                        Von Oberingenieur F. A. Förster-Berlin.
                        F. A. FOERSTER, Die elektrische Bremsmethode.
                        
                     
                        
                           Alle Trieb- und Kraftmaschinen, alle Elektro-Verbrennungs-, Kraftfahrzeug-,
                              									Oel-, Glühkopf-, Preßluft- und sonstigen Motoren, müssen, bevor sie die Fabrik
                              									verlassen, einer sachgemäßen und eingehenden Prüfung auf Leistung und Wirkungsgrad
                              									unterzogen werden. Zu diesem Zweck sind in den betreffenden Fabriken sogenannte
                              									Prüffelder eingerichtet, auf denen die fertigen Maschinen gebremst werden. Sie
                              									werden dabei in sicherer Aufstellung auf solidem Fundament aufgestellt und bis zu
                              									ihrer Nennleistung belastet und im 6- bis höchstens 10-stündigen Dauerlauf auf ihre
                              									effektive Leistung und auf ihren Wirkungsgrad, sowie ganz allgemein auch auf ihr
                              									Verhalten in jeglicher Hinsicht kontrolliert und geprüft. Vor der Vollbelastung
                              									werden die Maschinen in der Regel auf ihr Verhalten bei verschiedenen
                              									Teilbelastungen, insbesondere auf ihren Strom- oder auf ihren
                              									Betriebsstoff-Verbrauch geprüft, wobei alle Prüfungsergebnisse und etwaige anormale
                              									Erscheinungen in ein Protokollbuch eingetragen werden, so daß man späterhin immer in
                              									der Lage ist, bei Störungen und anderen Vorkommnissen im Betriebe, sich aus dem
                              									Prüfungsprotokoll über die betreffende Maschine und ihr Verhalten bei der Prüfung zu
                              									informieren.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 339, S. 101
                              Abb. 1. Gleichstrom-Pendelmaschine.
                              
                           Zur Bremsbelastung der zu prüfenden Maschinen benutzte man früher fast ausschließlich
                              									den allen Ingenieuren bekannten „Prony'-schen Zaum“, der auch heute noch bei
                              									Einzelprüfungen und auf Prüfständen für kleinere Maschinen Verwendung findet.
                              									Der ursprünglichen und einfachsten Ausführungsform des Prony'schen Zaumes, der im
                              									wesentlichen aus zwei, der Riemenscheibe angepaßten Bremsbacken aus Hartholz und
                              									einem hölzernen oder eisernen einseitigen oder doppelseitigen Wagebalken von meist
                              									etwa 0,6 bis 1,5 m Länge des Hebelarmes, von Mitte der Maschinenachse bis zum
                              									Angriffspunkt der Bremsbelastung am Hebel gemessen, besteht, folgten bald
                              									verschiedene Verbesserungen, so z.B. die von Appold, bei
                              									der die Holzbacken durch ein Stahlband ersetzt wurden. Weitere Verbesserungen
                              									brachten Raffard, Carpentier, Ayrton & Perry, u.a. für den Bremszaum, der
                              									in seiner vorstehend angedeuteten einfachsten Form gewiß die weiteste Verbreitung
                              									gefunden hat.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 339, S. 101
                              Abb. 2. Pendelmaschine in Verbindung mit Laufgewichtswage.
                              
                           Allmählich aber ist man in neuerer Zeit doch mehr und mehr über die Transmissions-Dynamometer und Ergometer, unter denen die von Fischinger,
                                 										Morin, v. Hefner-Alteneck (Siemens-Dynamometer) Bramwell, Froude
                              									u.a. hervorzuheben sind, zu der elektrischen Bremsmethode übergegangen, die unter
                              									anderen Vorzügen – abgesehen von der größeren Reinlichkeit, die noch Erwähnung
                              									finden wird – den sehr wesentlichen Vorzug der Rückgewinnung der Bremsbelastung hat. Für
                              									die Prüfung von Maschinen sehr großer Leistung bei niederen Drehzahlen sei an dieser
                              									Stelle auch die Wasserbremse,vgl. Otto Koehn,
                                    												„Die AEG.-Wasserbremse“ in „AEG.-Mitteilungen“ Heft 8/1926
                                    											S. 281 u. f. ein hydraulisches Bremsdynamometer, erwähnt, bei der
                              									aber eine Rückgewinnung der Bremsleistung ebenso wenig möglich ist wie beim
                              									Prony'schen Zaum, weil dieselbe hier wie dort absorbiert wird.
                           Das Prinzip ist bei fast allen Bremsvorrichtungen mit Bremshebel das gleiche wie beim
                              									Prony'schen Zaum, weshalb hier auf diesen noch etwas näher eingegangen werden
                              									soll:
                           Die zu prüfende Maschine wird, nachdem man den Prony'schen Bremszaum mit seinen
                              									Bremsbacken auf die Riemenscheibe der zunächst leerlaufenden, zu prüfenden Maschine
                              									aufgesetzt hat, allmählich dadurch belastet, daß man eine der Leistung der Maschine
                              									entsprechende Bremsbelastung in Form von Gewichten an das Ende des Bremshebels,
                              									entgegen dem Drehsinn der Maschine, anhängt und die Bremsbacken an die Riemenscheibe
                              									anpreßt, bis die Gleichgewichtslage des Wagebalkens wiederhergestellt ist, die
                              									während der ganzen Prüfung, auch während der mehrstündigen Dauerbelastung
                              									aufrechterhalten werden muß. Da durch die Reibung der hölzernen Bremsbacken auf der
                              									eisernen Riemenscheibe Wärme erzeugt wird, die sich leicht bis zum Entflammen der
                              									hölzernen Bremsbacken steigern kann, so ist für reichliche Kühlung und Schmierung
                              									Sorge zu tragen. Als Schmiermittel hat sich Seifenwasser mit einem Oelzusatz bestens
                              									bewährt, das ununterbrochen zwischen Riemenscheibe und Bremsbacken, auch während des
                              									mehrstündigen belasteten Dauerlaufs fließen muß. Es ist einzusehen, daß der
                              									Prüfstand dabei nicht immer durch übermäßige Reinlichkeit ausgezeichnet sein
                              									kann.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 339, S. 102
                              Abb. 3. Torsions-Dynamometer.
                              
                           Die Bremsbelastung für die verschiedenen Leistungen der zu prüfenden Maschinen
                              									berechnet man mit Hilfe der uns aus dem Allgemeinen Maschinenbau geläufigen Formeln
                              									wie folgt:
                           Es ist N=\frac{P\,.\,v}{75} und
                              										v=\frac{d\,.\,\pi\,.\,n}{60}
                           In diesen Formeln bedeuten:
                           N = effektive Nennleistung in P.S. (1 P.S. = 75 kgm/sec)
                           P = Umfangskraft (Riemenzug) in kg.
                           v = Umfangs- oder Riemengeschwindigkeit in m pro Sek.
                           d = Riemenscheiben-Durchmesser in cm (d = 2 r)
                           π = Ludolph'sche Zahl = 3,1416
                           n = Drehzahl oder Umdr. pro Min.
                           60 = Divisor für die sekundliche Leistung.
                           Obige Formeln entwickeln sich weiter in:
                           
                              N=\frac{P\,.\,d\,.\,\pi\,.\,n}{75\,.\,60}=\frac{P\,.\,2\,.\,r\,.\,3,1416\,.\,n}{75\,.\,60}
                              
                           wobei unter r der Radius der Riemenscheibe zu verstehen ist.
                              									Setzt man nun statt der Kraft P die Bremsbelastung, das Bremsgewicht G und für den
                              									Radius r die Länge 1 des Bremshebels in die Formel ein, so erhält man:
                           N=\frac{G\,.\,2\,.\,1\,.\,3,1416\,.\,n}{75\,.\,60}, da
                              									weiter \frac{2\,.\,3,1416}{75\,.\,60}=\frac{1}{716} ist, so ist
                              									auch: N=\frac{G\,.\,l\,.\,n}{716}
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 339, S. 102
                              Abb. 4. Elektro-dynamische Präzisions-Schnell-Leistungs-Wage.
                              
                           Diese Formel ist als „Zaumformel“ allgemein bekannt. Aus ihr berechnet man die
                              									Bremsgewichtsbelastung G, die sich beispielsweise für einen 15 P.S.-Motor mit 500
                              									Umdr. pro Min., wenn der zur Bremsung benutzte Zaum einen Hebelarm von der Länge 1 =
                              									1,2 m, von Mitte der Maschinenachse bis zum Angriffspunkt der Bremsbelastung am
                              									Hebel gemessen, besitzt, wie folgt:
                           N=\frac{G\,.\,l\,.\,n}{716}, somit
                              										G=\frac{N\,.\,716}{l\,.\,n}
                           damit ist in vorliegendem Falle das Bremsgewicht:
                           G=\frac{15\,.\,716}{1,2\,.\,500}=17,9 oder rund
                              									18 kg.
                           Das Drehmoment errechnet sich aus den gleichen Formeln:
                           Md = P · r, d.h. das Drehmoment Md (Kraft × Hebelarm) =
                              									Zugkraft P in kg am Hebelarm r = 1 m. Aus der oben entwickelten Formel ergibt
                              									sich:
                           
                           N=\frac{P\,.\,v}{75},\ P=\frac{N\,.\,75}{v}
                              									und da v=\frac{d\,.\,\pi\,.\,n}{60}
                           oder \frac{2\,.\,r\,.\,\pi\,.\,n}{60} so
                              									ist: P=\frac{N\,.\,75\,.\,60}{2\,.\,r\,.\,\pi\,.\,n}
                           und Md=\frac{N\,.\,75\,.\,60\,.\,r}{2\,.\,r\,.\,3,1416\,.\,n}, das
                              									ergibt: Md=716\,\frac{N}{n}
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 339, S. 103
                              Abb. 5. Bremsdynamo mit feststehendem Gehäuse, angetrieben von
                                 										Glühkopfmotor.
                              
                           Für unser obiges Zahlenbeispiel ergibt sich danach das Drehmoment:
                           
                              Md=716\,\frac{N}{n}=716\,\frac{15}{500}=21,48\mbox{ kgm}
                              
                           Bei einem Riemenscheiben-Durchmesser von d = 350 mm oder vom
                              									Radius r = 175 mm ist die Umfangskraft oder der Riemenzug
                           
                              P=\frac{21,48\,.\,1000}{175}=122,7\mbox{ kg}
                              
                           Aus diesem Riemenzug ist der Querschnitt des Treibriemens für die Riemenübertragung
                              									zu bestimmen.
                           Anstatt die Bremsbelastung an das Ende des Bremshebels aufzuhängen, kann die
                              									Einrichtung auch so getroffen werden, das der Bremshebel, der von der gebremsten
                              									Maschine mitgerissen wird, auf die Schale oder die Plattform einer Wage oder
                              									Dezimalwage drückt, die durch Gewichtsbelastung der anderen Schale oder Plattform
                              									ins Gleichgewicht gebracht wird.
                           Auch kann – was in Abb. 2 veranschaulicht ist – eine
                              									Laufgewichtswage benutzt werden.
                           Die elektrische Bremsmethode für die Leistungs- und
                              									Wirkungsgrad-Prüfung von Trieb- u. Kraftmaschinen sowie aller Antriebsmotoren
                              									überhaupt und nicht nur von diesen, sondern auch von Werksmaschinen, Getrieben usw.
                              									mittels der sogenannten Bremsdynamo, die auch als Meßmotor Verwendung findet, ist
                              									heute die für serienfabrikationsmäßige Herstellung von Maschinen die übliche. Diese
                              									rein elektrische Bremsmethode zur Leistungsprüfung, richtiger zur Drehmomentprüfung, ist nicht nur reinlicher als die rein
                              									mechanische mittels des Prony'schen Zaumes, weil die Kühlung und Schmierung
                              									wegfällt, sondern sie ist viel einfacher und dabei genauer und zuverlässiger, weil
                              									alle Messungen in absolut sicherer und einwandfreier Weise elektrisch unter
                              									Verwendung von Präzisionsinstrumenten ausgeführt werden.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 339, S. 103
                              Abb. 6. Bremsstand für Reihenprüfung von Benzinmotoren.
                              
                           Die einfachste und billigste Maschine für Bremszwecke ist die ganz normale
                              									Gleichstromdynamo, die entweder durch Riemen von dem zu prüfenden Motor oder in
                              									direkter Kupplung von diesem angetrieben wird (vgl. Abb.
                                 										5). Diese Bremsdynamo muß eine Drehzahländerung in weiten Grenzen durch
                              									Feldregulierung ermöglichen. Die normale Gleichstromdynamo ist als Bremsgenerator
                              									für die üblichen täglichen Prüfungen fertiggestellter Maschinen und für deren
                              									vollbelasteten Dauerlauf durchaus geeignet. Wo es sich aber um genauere
                              									Untersuchungen an Neukonstruktionen und um absolut verläßliche Prüfungen bei
                              									Teilbelastungen und bei verschiedenen Drehzahlen u.a. w. handelt, da wird man
                              									zweckmäßiger eine Bremsdynamo mit pendelndem Gehäuse (vgl. Abb. 1 u. 2) verwenden. Auch diese pendelnde Bremsdynamo
                              									ist ein Gleichstrom-Generator, dessen Welle aber nicht nur in den beiden normalen
                              									Lagerschilden läuft, sondern sie ist außerdem noch in zwei weiteren Lagerböcken
                              									gelagert, wodurch das ganze Gehäuse der Bremsdynamo sich um die Achse drehen kann.
                              									Durch einen Anschlag wird der Drehwinkel aber auf beiden Seiten begrenzt, so daß das
                              									Gehäuse de facto nur um einen relativ sehr kleinen Winkel nach beiden Seiten pendeln
                              									kann. Sobald die Bremsdynamo als Generator oder als Motor in Funktion tritt, wird
                              									das Gehäuse unter der Wirkung der auftretenden elektromagnetischen Kräfte in der
                              									Drehrichtung des Ankers mitgenommen, bis es durch den Anschlag an weiterer Drehung
                              									gehindert wird. Um das Gehäuse in die Gleichsgewichtslage zurückzuführen, wird der
                              									mit dem Gehäuse starr verbundene Bremshebel auf der dem Drehsinn entgengesetzten Seite des Gehäuses so mit Gewichten
                              									belastet, deren Größe sich aus den obigen Formeln nach der jeweiligen Leistung der
                              									zu prüfenden Maschine bestimmt. Die absolute Größe des Bremsgewichtes multipliziert
                              									mit der Länge des Hebelarmes ergibt das wirksame Drehmoment, aus dem man unter
                              									Berücksichtigung der Drehzahl die übertragene Leistung erhält. Bei einer Länge des
                              									Hebelarmes von 1 = 1 m ist:
                           
                              Md=\frac{716\,.\,N}{n}
                              
                           und nach den oben entwickelten Formeln ist
                           
                              N=\frac{1\,.\,P\,.\,n}{716}
                              
                           Die Drehzahl wird während der ganzen Dauer der Prüfung zweckmäßig mittels Tachometer,
                              									das durch Riemen von der Bremsdynamo mitbetrieben wird, kontrolliert.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 339, S. 104
                              Abb. 7. Prüfstand für Kraftfahrzeugmotoren.
                              
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 339, S. 104
                              Abb. 8. Komplette Prüfanlage für Kraftfahrzeuge.
                              
                           Um auf dem Prüffelde oder Prüfstande bei der Prüfung von serienmäßig hergestellten
                              									Maschinen die immer gleichförmige Rechnerei zu vereinfachen, gibt man zweckmäßig dem
                              									Hebelarm die Länge 1 = 716 mm, dann ist:
                           
                              N=\frac{P\,.\,n\,.\,l}{1000}=\frac{P\,.\,n}{1000}
                              
                           Handelt es sich um Prüfung von Trieb- oder Kraftmaschinen mit niederen Drehzahlen,
                              									bei denen sowohl der Antriebsmotor wie der Bremsgenerator verhältnismäßig groß und
                              									deshalb teuer ausfallen würde, oder will man aus anderen Gründen die
                              									Leistungsprüfung nicht elektrisch ausführen, so bedient man sich des in Abb. 3 dargestellten Torsions-Dynamometersvgl. E. Lötterle, „Werkstätten-Prüfanlagen“ in
                                    												„ Siemens-Zeitschrift“ Heft 11/1929 S. 800 u. f.. Das
                              									Torsions-Dynamometer wird bei der Prüfung von Triebmaschinen als Verbindungskupplung
                              									zwischengeschaltet, wie in Abb. 3 dargestellt. Das
                              									Drehmoment wird durch einen geeichten Meßstab übertragen, dessen jeweilige
                              									Verdrehung dem übertragenen Drehmoment proportional ist und an einer Teilung mit
                              									Hilfe eines umlaufenden Spiegels durch ein Fernrohr abgelesen wird. Außerdem muß
                              									noch die Drehzahl gemessen werden, dann wird aus Drehmoment und Drehzahl – wie bei
                              									der Pendelmaschine – die übertragene Leistung berechnet. In manchen Fällen ist
                              									dieses Verfahren noch einfacher als das an sich sehr einfache Verfahren der
                              									Bestimmung der übertragenen Leistung aus der elektrisch gemessenen unter Berücksichtigung des
                              									Wirkungsgrades.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 339, S. 105
                              Abb. 9. Prüfstand für Revolverbänke in einer Werkzeugmaschinenfabrik.
                              
                           Neuerdings ist für die praktische Durchführung der Leistung- und Wirkungsgrad-Prüfung
                              									ein sehr geeignetes Gerät unter der Bezeichnung „Elektrodynamische
                                 										Leistungswage“ ausgebildet und auf den Markt gebracht worden, die mit einer
                              									Zeigerwage ausgerüstet (vgl. Abb. 4) in einfachster
                              									Weise, selbst von ungelernten Arbeitern bedient werden kann, was bei der
                              									Massenprüfung der serienfabrikationsmäßig hergestellten Triebmaschinen etc. von
                              									wesentlichem Vorteil sein dürfte.
                           Bei der Verwendung von Zeigerwagen, wie sie als Federwagen allgemein bekannt und im
                              									Gebrauch sind, läßt sich eine größere Meßgeschwindigkeit erreichen, weil das
                              									jeweilige Drehmoment unmittelbar am Zeiger abgelesen wird. Die Steigerung der
                              									Geschwindigkeit geht jedoch auch hier auf Kosten der Genauigkeit, denn einerseits
                              									läßt die Genauigkeit aller Federwagen an sich zu wünschen übrig, andererseits
                              									besitzen sie eine von Null bis zum Maximum gleichmäßige Teilung. Wenn beispielsweise
                              									eine maximale Zugkraft von 100 kg gemessen werden soll, und die Ablesung hierbei mit
                              									einer Genauigkeit von ± 1 % vor sich geht, so so sinkt die Genauigkeit beim Messen
                              									einer Zugkraft von 10 kg bereits auf + 10 %. Bei der in Abbildung dargestellten Präzisions-Schnellwagevgl. S. Schüler,
                                    												„Die elektrische Leistungswage“ in der „Zeitschrift des V. D.
                                       												I.“ Band 70, Nr. 34/1926, Seite 1137.
                              									werden diese Schwierigkeiten insofern vermindert oder vermieden, als außer den
                              									beiden Hebelarmen noch eine Richtkraft in Gestalt einer Spiralfeder vorgesehen ist,
                              									die in radialer Richtung (senkrecht nach oben) auf das pendelnde Gehäuse der
                              									Bremsdynamo einwirkt. In der Ruhelage ist die tangentiale Komponente dieser
                              									Richtkraft gleich Null, so daß die Messung des Drehmoments durch Gewichtsbelastung,
                              									infolge des Vorhandenseins der Zusatzkraft, in keiner Weise beeinträchtigt wird. Als
                              									Bremsdynamometer für Triebmotoren und Werkmaschinen aller Art wird die
                              									elektro-dynamische Leistungswage besonders da überall mit Vorteil zur Anwendung
                              									gebracht, wo eine größere Anzahl von Maschinen gleichzeitig, entsprechend der
                              									serienmäßigen Fertigung, geprüft werden soll.
                           In Abb. 5 bis 10 sind
                              									einige ausgeführte Prüffeldanlagen veranschaulicht, aus denen ersichtlich, daß die
                              									elektrische Bremsmethode bereits auf den verschiedensten Fabrikationsgebieten,
                              									insbesondere für Trieb- und Werksmaschinen Anwendung gefunden hat.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 339, S. 105
                              Abb. 10. Meßmotor zur Ermittlung der Verluste eines Zahnradgetriebes.