| Titel: | Polytechnische Schau. | 
| Fundstelle: | Band 345, Jahrgang 1930, S. 152 | 
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                        Polytechnische Schau.
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                           Insulite (Holzfaser-Isolierplatten) Von Friedrich Huth, Architekt. (Nachdruck verboten.) ATK. Es ist eine
                              									jedem Bautechniker bekannte Tatsache, daß manche zu Zwecken der Wärmeisolierung
                              									verwendeten Baustoffe, wie Filz, Torf, Kork, auch zugleich schalldämpfend wirken.
                              									Aber die Schalltechnik hat in letzter Zeit zu bedeutende Fortschritte zu
                              									verzeichnen, als daß sich der Baumeister damit zufrieden geben könnte, die Aufgabe
                              									der Schallisolierung gleichsam nebenbei bei Ausführung der Wärmeisolierung zu
                              									erledigen. Es dürfte allerdings in den meisten Fällen nicht durchführbar sein, neben
                              									den wärmeisolierenden Stoffen von höchstem Wirkungsgrade noch besondere
                              									schallisolierende Stoffe von höchster Wirkung zu verwenden. Aber man muß, um Wände,
                              									Decken, Dächer usw. richtig zu konstruieren, sich Klarheit über den Wert der
                              									Isolierstoffe in dieser und jener Hinsicht verschafft haben; dies ist nur mit Hilfe
                              									der amtlichen Prüfungszeugnisse möglich.
                           Die Baustoffindustrie ist nun in letzter Zeit vielfach bemüht gewesen, aus geeigneten
                              									Rohstoffen neue Erzeugnisse hervorzubringen, welche gleichzeitig mannigfachen
                              									Forderungen der Bautechnik zu entsprechen vermögen. So genügen z.B. die unter der
                              									Bezeichnung „Insulite“ auf der diesjährigen Leipziger Frühjahrsmesse
                              									gezeigten Holzfaserisolierplatten dem Anspruch, daß sie sich zur Isolierung gegen
                              									Wärme und Kälte, gegen Schall und Erschütterungen eignen, ein gutes Mittel gegen
                              									Schwitzwasserbildung sind, zugleich aber auch ein treffliches Material zur
                              									Ausführung moderner Trockenbauten. Insulite ist also nicht nur eine isolierende
                              									Innenwandplatte, sondern zugleich ein genügend wetterfestes Außenmaterial, das u.a.
                              									für Miet- und Bürogebäude, für Siedlungsbauten, Kühl- und Warmhäuser, Schulen,
                              									Senderäume, Fabriken, Messe- und Ausstellungsbauten, Telephonzellen, Stallungen usw.
                              									Verwendung findet. Werden die Insulite-Wandflächen grundiert und mit Oelfarbe
                              									gestrichen, so vermögen sie durchaus den Witterungseinflüssen zu widerstehen. In
                              									vielen Fällen wird man den Rohbau als Trockenbau ausführen, die Wände aber außen mit
                              									einem dünnen Mörtelputz versehen, der gut auf diesen Platten haftet. Einseitig
                              									verputzt ist Insulite feuersicher. Die Bindekraft jeder Art von Putz auf diesem
                              									Material soll mehr als doppelt so groß sein wie auf Holz. Die Platten sind ferner
                              									wasserabweisend, nagelbar, lassen sich sägen und schneiden, anstreichen und ohne
                              									Unterputz tapezieren. Sie finden auch zur Deckenisolierung und zur Her Stellung von
                              									Deckenuntersichten Verwendung, namentlich um den durch die Decke gehenden
                              									Wärmeverlust zu verhindern, die Kosten leicht reißender Gipsdecken zu vermeiden und
                              									gleichzeitig eine in jeder Weise praktische und dekorative Deckenuntersicht zu
                              									schaffen. Auch zur Dachisolierung ist das Material gut geeignet. Den
                              									Insulite-Platten wird beste Kälte- und Wärmeisolierung nachgerühmt; die
                              									Wärmeleitzahl beträgt nur 0,034.
                           Die Platten sind aus verwebten und gepreßten reinen Holzfasern hergestellt und
                              									von sehr geringem Gewicht. Die 13 mm starke Platte wiegt nur 3,4 kg pro
                              									Quadratmeter. Tragende Konstruktionsteile erfahren also bei Verwendung dieser
                              									Platten keine nennenswerte Mehrbelastung, was namentlich bei älteren Gebäuden, die
                              									nachträglich einen verstärkten Schall- und Wärmeschutz erhalten sollen, von
                              									besonderer Bedeutung ist. Infolge des großen Formats der Platten bei nur geringem
                              									Gewicht läßt sich die Bauausführung sehr beschleunigen. Die Platten werden in einer
                              									Breite von 1,22 m und in Längen von 2,44 – 2,59 – 2,74 – 3,05 und 3,66 m
                              									hergestellt. Stark schalldämpfende Zwischenwände werden allein aus Insulite-Platten
                              									konstruiert, oder man fertigt dünne Scheidewände aus hochkantig gestellten
                              									Mauersteinen, Gipsdielen oder dgl. und bekleidet sie mit Insuliteplatten. Bei der
                              									Konstruktion schallsicherer Decken wird die 13 mm starke Platte unter den Holzdielen
                              									verlegt; für Linoleum verwendet man Insuliteunterlagen von nur 6,25 Millimeter
                              									Stärke.
                           Elektrische Speisewasserreinigung. Eine wichtige Neuerung
                              									in der Speisewasserreinigung, besonders für Kraftwerke, da hierbei Ueberschußstrom
                              									verwendet werden kann, ist die Anwendung elektrischer Verfahren, speziell das als
                              										„Elektroosmose“ bekannte. Dieses Verfahren ist in der letzten Zeit
                              									besonders in den Vereinigten Staaten zur Anwendung gekommen. Das Grundprinzip
                              									hierbei ist folgendes: Das zu reinigende Wasser geht durch eine Reihe von
                              									elektrolytischen Zellen, die ähnlich einer Filterpresse angeordnet sind. Jede
                              									besteht aus drei Räumen, die durch Diaphragmen getrennt sind, durch diese
                              									Diaphragmen wandern, wenn die Anlage unter Strom steht, die kesselsteinbildenden
                              									Salze in Gestalt von Ionen, so sammeln sich die Calcium- und Magnesiumsalze bzw. die
                              									sonstigen Verunreinigungen in dem Raum, in dem die Anode oder Kathode liegt, während
                              									das reine Wasser durch die Mittelräume bis zum Ende des Apparates fließt.
                           Diese Anlagen werden meist nachts mit Ueberschußstrom betrieben, sie sind so
                              									bemessen, daß dann für den Tag über das erforderliche Reinwasser vorhanden ist. Von
                              									Vorteil ist, daß dabei die anorganischen Salze vollständig entfernt werden. Ebenso,
                              									daß man durch die Elektro-Osmose diejenigen Salze zuerst entfernen kann, die am
                              									schädlichsten sind, und daß man das Verfahren auch mit anderen kombinieren kann. So
                              									kann man z.B. das Rohwasser in üblicher Weise mit Kalk-Soda usw. behandeln und dann
                              									das gereinigte mit nur noch 5 bis 8 Härtegraden, noch durch den Osmose-Apparat
                              									geben, so daß man ein dem destillierten Wasser gleichwertiges erhält, das keine
                              									organische Härte und keinerlei lösliche Salze mehr enthält. Man hat festgestellt,
                              									daß für die Reinigung eines Wassers von z.B. 15 bis 18° Gesamthärte, 75 bis 95 kWh
                              									je Million Gallonen (d.h. 16 bis 21 kWh je 1000 m3) erforderlich sind, um ein Produkt zu erhalten, das destilliertem Wasser praktisch
                              									gleichwertig ist.
                           Anmerkung: Diese Zahl erscheint sehr niedrig, man rechnet bei uns, siehe
                              									Siemens-Zeitschrift 1928, Heft 6, etwa 15–40 kWh/m3.)
                           (World Power, London. 1930, Bd. XIII. No. LXXVII., S. 480.)
                           Kuhn.
                           Mehrzylinder-Hochdruckdampfmaschine mit V-förmig angeordneten
                                 										Zylindern. Die großen Vorteile der Verbrennungskraftmaschinen und ihrer
                              									Bauarten, die sich bei geringen Abmessungen und kleinem spezifischen Gewicht je
                              									Pferdestärke ergeben und außerdem noch große Aenderungen der Umdrehungszahlen und
                              									der verwendeten Drücke erlauben, haben die Baker-Motors Ic. New York veranlaßt, eine
                              									Hochdruckgleichstromdampfmaschine zu konstruieren, deren Zylinder V-förmig
                              									angeordnet sind. Diese Maschinen werden in Größen von 45 PS bei 10 atü und 400
                              									Umläufen/min, bis zu 240 PS bei 21 atü und 1500 Umläufen/min, gebaut. Bei
                              									entsprechend größeren Leistungen können sie auch bis zu 70 atü gebaut werden.
                           Diese Maschinen haben meist 8 Zylinder mit einem Durchmesser von 114 mm und 127 mm
                              									Hub. Die Zylinder, je vier auf einer Seite, sind unter 45° angeordnet.
                              									Zusammengebaut mit dem Zylinderblock ist das Gehäuse für die rotierenden Schieber.
                              									Die Welle hat 100 mm Durchmesser und ist ausbalanziert, sie hat fünf Lager und
                              									doppelt gekröpfte Kurbeln zwischen diesen.
                           Von besonderem Interesse ist die Steuerung der Maschine. Sie besteht im Wesentlichen
                              									aus einem rotierenden Schieberkasten, der an seinen Enden in Rollenlagern läuft. Er
                              									dreht sich mit halber Umdrehungszahl in entgegengesetztem Sinne der Kurbelwelle. Der
                              									Dampf tritt durch Oeffnungen in die Zylinder. Infolge der Lagerung in Rollenlagern
                              									kann der Schieber mit geringstem Spiel frei zwischen den Wänden des Gehäuses
                              									rotieren, ohne dasselbe abzunützen. Seitliche Dampfströmung wird durch besonders
                              									konstruierte Sperringe verhindert. Die Steuerung kann der Belastung angepaßt, ebenso
                              									die Kompression und Umdrehungszahl verändert werden, letztere zwischen 50 und 2000
                              									Umläufen/min. Auch die Füllung kann der Belastung entsprechend verändert werden. Der
                              									umlaufende Schieber wird durch eine Zahnkette angetrieben, die eingekapselt ist.
                           K.
                           (Power 1930, Bd. 71, S. 647.)
                           Schwelversuche mit italienischen Lignitten.Il Calore 1930 Nr. 4 S. 95. Im
                              									Dezember 1929 wurden in Rom in einem Spezialofen nach Patenten von Dr. A. Pult
                              									Verschwelungsversuche mit einem Lignit vorgenommen, der aus Poggio Avanne; S.
                              									Giovanni Valdarno stammte. Der Ofen hat zwei horizontale, elliptische Retorten, die
                              									aus einem Gußstahl besonderer Zusammensetzung bestehen, der nach Dr. Pult
                              									katalytische Eigenschaften haben soll. Die Destillationsprodukte werden durch eine
                              									Waschvorlage in einen Oberflächenkondensator geleitet, aus dem die kondensierbaren
                              									Bestandteile abgezogen werden können, während die unkondensierbaren
                              									Bestandteile im Ofen selbst verbrannt werden.
                           Der verwendete Lignit hat im Rohzustand nachstehende Zusammensetzung: in Prozent:
                              									Feuchtigkeit 43,92, Asche 2,64, Flüchtige Bestandteile 35,41, Fester Kohlenstoff
                              									18,03, Oberer Heizwert 3257 kcal/kg. Trocken: Asche 4,70, Flüchtige Bestandteile
                              									63,16, Fester Kohlenstoff 32,14, Oberer Heizwert (Mahler) 5807 kcal/kg.
                           Der Schwelkoks zeigte verschiedene Zusammensetzung, je nachdem er der einen oder
                              									anderen Retorte entnommen war, oder groß- bzw. kleinstückig war; kleinstückiger aus
                              									beiden Retorten ergab als Mittel: in Prozenten: Feuchtigkeit 1,54, Flüchtige
                              									Bestandteile 6,44, Asche 6,26, Fester Kohlenstoff 85,76, Oberer Heizwert 7652
                              									kcal/kg. Das unkondensierbare Schwelgas hatte: O2 =
                              									0,4%, CO = 19,6%, CO2 = 20,1%, CH4 = 25,6%, CmHn = 2,4%, H2 =
                              									28,5%, N2 = 3,4%. Heizwert je m3 (0° C, 760 mm) = 4255.
                           Die in der Vorlage abgeschiedene Flüssigkeit hatte einen Säuregehalt von 1,70%
                              									(Essigsäure).
                           Der entstehende Teer, von dem ein Teil in der eben erwähnten Flüssigkeit emulgiert
                              									bleibt, hatte ein spez. Gewicht von 1,0833, der Zündpunkt betrug 99° C, der obere
                              									Heizwert (wasserfrei) 8565 kcal/kg.
                           Kuhn.
                           Kraft- und Wärmewirtschaft in einer Farbenfabrik. Power 1930 Bd. 71 S. 748. In der
                              									Farben- und Chemischen Fabrik in Carrolville der Newport Co. werden etwa 40% des
                              									gesamten Kraftbedarfs von 1,2 Mill. kWh monatlich als Nebenprodukt gewonnen. Der
                              									Abdampf hierbei geht dann in das Niederdruck -dampf netz. Das Kesselhaus enthält 8
                              									Stirlingkessel von je 372 m2 Heizfläche, der
                              									Betriebsdruck beträgt 14 atü. Der Dampfbedarf beträgt im Winter etwa 500 t/h, und im
                              									Sommer 41 t/h.
                           Das Maschinenhaus enthält eine 1000-kW-Entnahmeturbine mit Kondensation. Zwei
                              									dampfgetriebene Luftkompressoren von je 35,7 m3
                              									und einen von 56,6; einen Ammoniakkompressor von 454 000 kcal/h, einen von 756000
                              									und einen von 151 000 kcal/h. Der Betrieb geht 24 Stunden. Der Preßluftbedarf
                              									beträgt 85 m/3 min. Der Kältebedarf 13 Mill.
                              									kcal/kg Wasser wird aus dem 150 m entfernten Michigansee in einer Menge von 23 m3/min hergepumpt.
                           Alle die vorgenannten dampfgetriebenen Einheiten liefern Abdampf und erzeugen daher
                              									ihren jeweiligen Kraftbedarf als Nebenprodukt. Im ganzen sind dies etwa 2500 PS. Aus
                              									der Turbine werden etwa 500 PS als Nebenprodukt mit 3,5 atü Dampf entnommen. Das
                              									bedeutet eine Ersparnis von 30 000 M. je Monat.
                           Die Kessel wurden ursprünglich mit Kohle geheizt. Ende 1925 wurde man auf die
                              									Kohlenstaubfeuerung aufmerksam und baute dann einen Stokerkessel auf Staubfeuerung
                              									um, und zwar für die Verfeuerung von Pechrückständen, die aus der Destillation von
                              									Steinkohlenteer stammen. Der hohe Heizwert derselben von 8950 kcal/kg und die
                              									Abwesenheit von Asche und Feuchtigkeit ließen sie als ein ideales Feuerungsmittel
                              									erscheinen. Der Schmelzpunkt liegt bei 127° C. und machte sie für Stokerfeuerung ungeeignet.
                              									Die Zusammensetzung ist folgende: Feuchtigkeit 0, Flüchtige Bestandteile 49,91,
                              									fester Kohlenstoff 49,74 und Asche 0,35%. Man stellte eine Schlägermühle auf und
                              									erweiterte den Feuerraum auf 65 m3. Die Ergebnisse
                              									übertrafen die Erwartungen, man erzielte Leistungen von 12 bis 38 kg Dampf /m2./h.
                           Da die zur Verfügung stehende Pechmenge beschränkt ist, wurden die übrigen Kessel auf
                              									reine Kohlenstaubfeuerung umgestellt. Sie arbeiten mit 25–30 kg/m2 /h.
                           Die Kessel haben Rauchgasprüfer, Dampfmesser, Temperatur- und Druck-Schreiber- und
                              									Anzeiger, sowie einen Speisewassermesser. Monatlich wird eine Wärmebilanz für die
                              									verschiedenen Dampfverbraucher, Kessel, Maschinen, Pumpen usw., den Betrieb mit
                              									0,85, 3,5 und 14 atü aufgestellt. Der mittlere Kesselwirkungsgrad ergab sich zu 73%.
                              									Der Dampf preis der Kohlenstaubkessel beträgt 83% desjenigen, der mit den
                              									Stokerkesseln erzeugt wurde. In den letzten 12 Monaten wurden 372000 t Dampf
                              									erzeugt. Durch die Kohlenstaubfeuerung wurde es möglich, eine um 50% größere
                              									Dauerleistung als vorher zu erreichen.
                           hn.
                           Beseitigung von Flugasche.Power 1930 Bd. 71 S. 658. Die Kraftzentrale in der
                              									59. Straße in New York, erzeugt den größten Teil des von der Interborough Rapid
                              									Transit verbrauchten Stromes. Die ursprüngliche Anlage stammte aus dem Jahr 1904 und
                              									enthielt 60 Kessel von je 560 m2, mit
                              									Handfeuerung. 1914-17 wurden die Kessel mit Stokern ausgerüstet und erhielten
                              									Saugzug und Unterwind. Nur einzelne der dazu verwendeten Ventilatoren hatten
                              									Flugaschenfänger. Im Jahre 1925 wurde die Erneuerung der Ekonomiser erforderlich. Es
                              									wurde dadurch auch Platz für Flugaschenfänger frei und solche der Green Fuel
                              									Economiser Co., aufgestellt. Sie bestehen aus einer Anzahl ebener Platten, die in
                              									den Weg der Rauchgase gestellt werden, und zwar parallel zum Gasstrom. An ihnen sind
                              									gebogene Leitbleche so befestigt, daß der ganze Gasweg in Kammern eingeteilt wird.
                              									Die Flugasche wird dann durch die veränderte Geschwindigkeit und ihr eigenes Gewicht
                              									ausgeschieden.
                           Untersuchungen über Zugverlust und Menge der ausgeschiedenen Flugasche ergaben bei 12
                              									m/sec Gasgeschwindigkeit und 77 t/h Dampf eine Ausscheidung von 88% bei 4 mm
                              									Zugverlust. Letzterer stieg auf 5 mm bei etwa 15 m und 84% Ausbeute. Bei 5 m/sec
                              									ergaben sich 2 mm Zugverlust und eine Ausbeute von 98%.
                           Es wurden dann Messungen in der Umgebung gemacht, außerdem die Anordnung der
                              									Flugaschenfänger noch etwas geändert. Es ergab sich ein Niederschlag von Asche von
                              									0,9 kg/m2 Monat im Jahre 1928 und von 0,064
                              										kg/m2 Monat Ende 1929, oder eine Verringerung
                              									um 93%. Bei einer Dampferzeugung von 35 t/h ergaben sich 5 mm Zugverlust und eine
                              									Flugaschenabscheidung von etwa 1 t/h.
                           Kuhn.
                           Ein neues Entrostungs-Verfahren. (Nachdruck
                              									verboten.) ATK. Für die mannigfachsten technischen Betriebe sind zuverlässige und
                              									wirkungsvolle Verfahren zur Entrostung von Metallgegenständen von größter
                              									praktischer Bedeutung. Von den zahlreichen Mitteln, die besonders zur Entrostung von
                              									Eisen herangezogen werden, erfreuen sich wegen ihrer Wirksamkeit die
                              									Phosphorsäurelösungen einer besonderen Beliebtheit. Leider sind diese nicht in jedem
                              									Fall anwendbar, da sie mitunter, besonders wenn Fettschichten über den Oxydstellen
                              									lagern, nur sehr langsam oder überhaupt nicht die oxydierte Oberfläche angreifen.
                              									Aus diesem Grunde hat man vorgeschlagen, der Phosphorsäure fettlösende Mittel
                              									zuzusetzen. So haben sich vor allem Alkohole für solche Zwecke allgemein eingeführt.
                              									Für die Anwendbarkeit solcher Mittel ist Voraussetzung, daß die organischen
                              									fettlösenden Körper sich in der Phosphorsäure lösen bzw. sich mit ihr
                              									emulgieren.
                           Leider sind auch diese Entrostungsmittel nicht restlos befriedigend, da sie auf
                              									senkrechten Flächen, also beispielsweise in der Automobilindustrie bei der
                              									Entrostung von Karosserien, wegen ihrer Flüssigkeit nicht anwendbar sind. Um ihr
                              									Abfließen an schrägen und senkrechten Flächen zu verhindern, müssen sie eine gewisse
                              									Zähflüssigkeit besitzen. Diese wird neuerdings dadurch erreicht, daß man der
                              									Phosphorsäure als fettlösendes Mittel Cyclohexanol zusetzt. DRP. Nr. 493743).
                           Im Gegensatz zu den sonst angewandten fettlösenden Mitteln, die alle die
                              									Zähflüssigkeit verringern, wird durch das Cyclohexanol nicht nur die Zähflüssigkeit
                              									der Phosphorsäure erhalten, sondern sogar noch erhöht. Die sich ergebende Mischung
                              									zeichnet sich auch noch durch ihr gutes Netzvermögen gegenüber dem Oxyd bzw. dem
                              									Metall aus. Phosphorsäure von rund 60 Gewichtsprozent und darüber löst Cyclohexanol
                              									ohne weiteres; aus schwächeren Phosphorsäuren und Cyclohexanol lassen sich leicht
                              									Emulsionen ausreichender Haltbarkeit herstellen.
                           Die Anwendung des neuen Verfahrens erfolgt in bekannter Weise durch einfaches
                              									Auftragen des Mittels auf die zu entrostende Stelle; nach genügend langer Einwirkung
                              									läßt sich das Entrostungsmittel mit Wasser leicht vom blanken Eisen abwaschen.
                           G. Hth.
                           Die Zuverlässigkeit von Schmelzpfropfen im
                                 											Dampfkesselbetriebe.Metal Industry
                                       												London 1930 Nr. 19, 20 S. 501.Power 1930 Bd. 71 S. 624.
                              									Schmelzsicherungen in Gestalt von Platten oder Pfropfen mit dem Zweck, bei
                              									Wassermangel Alarmeinrichtungen, Pfeifen, Glocken usw. in Tätigkeit zu setzen,
                              									gehören zu den ältesten Sicherheitseinrichtungen der Dampfkessel, besonders
                              									derjenigen von Schiffen, Lokomobilen, Lokomotiven und sonstigen Beweglichen. Ihre
                              									erste Anwendung geht bis ins Jahr 1832 zurück. Schmelzpfropfen in einer Form, wie
                              									sie heute noch benützt wird, wurden 1867 patentiert. Normen für solche Pfropfen sind
                              									im A.S.M.E. Boiler Code enthalten, sie wurden von der National Boiler Insurance
                              									Company of England entwickelt und geprüft. Sie bestehen aus 99% reinem Zinn und
                              									werden in der Linie des niedrigsten Wasserstandes eingebaut.
                           Die Regeln und Vorschriften des Dampfschiffüberwachungsdienstes der Vereinigten
                              									Staaten schreiben für jeden Schiffskessel wenigstens zwei solche Schmelzpfropfen
                              									vor. Sie bestehen gewöhnlich aus einem Messing- oder Bronzegehäuse, das außen ein
                              									Gewinde trägt und der Länge nach durchbohrt ist. Diese Bohrung wird mit einem
                              									leichtschmelzbaren Metall oder Legierung gefüllt. Die Schmelzpfropfen für die
                              									Marinekessel haben zwei verschiedene Formen, je nachdem sie von innen oder außen her
                              									eingeschraubt werden.
                           Die Explosion auf dem Dampfer Mackinac im Jahre 1925 veranlaßte nähere Untersuchungen
                              									solcher Pfropfen und besonders von solchen aus dem Kessel dieses Schiffes. Es wurde
                              									dazu eine besondere Apparatur entworfen, um sie unter betriebsähnlichen
                              									Verhältnissen untersuchen zu können. Einer der genannten Pfropfen der Mackinac war
                              									in Ordnung, der zweite wurde auf 340° erhitzt, ohne zu schmelzen und abzublasen.
                              									Dies gab Anlaß zu weiteren Untersuchungen über das Verhalten solcher Schmelzpfropfen
                              									im Betriebe.
                           Frühere Untersuchungen hatten schon gezeigt, daß der Gehalt an Zink von Einfluß ist
                              									und daß diese Pfropfen nicht mehr als 0,1% Zink oder Blei, im ganzen nicht mehr als
                              									0,3% Verunreinigungen des Zinns haben sollen. Man hatte öfters festgestellt, daß das
                              									im Rauchgasstrom liegende Ende der Pfropfen teilweise ausgelaufen und durch eine
                              									harte, oxydähnliche Masse ersetzt war. Dies hing mit der Betriebsweise der Kessel,
                              									dem Brennstoff und mit der Art und Weise zusammen, wie man undicht gewordene
                              									Pfropfen zu dichten versucht hatte. Diese Oxydkruste stellte sich oft nach kürzerer
                              									oder längerer Betriebszeit ein.
                           Um diese Fragen zu klären, wurden im ganzen 184 solcher Pfropfen untersucht.
                           Die Versuchsreinrichtung bestand aus einem kleinen Kessel mit Manometer und
                              									Thermometer, einer Druckkammer, die ebenfalls Manometer und Thermometer enthielt, in
                              									den Boden derselben wurde der zu prüfende Stopfen eingeschraubt, seine Temperatur
                              									wurde durch ein Thermoelement gemessen. Es wurden Temperaturdifferenzen bis zu 80°
                              									zwischen Dampftemperatur in der Kammer und dem Mantel des Schmelzpfropfens
                              									festgestellt, meist waren sie niedriger, aber stets war der Pfropfen kälter.
                           Die untersuchten Pfropfen stammten aus den verschiedensten Schiffen. Sie stammten
                              									sowohl von Kohle:, wie ölgefeuerten Kesseln, und
                              									hatten die verschiedensten Abmessungen. Von den untersuchten Pfropfen versagten etwa
                              									9%. In allen diesen Fällen war dies auf das Vorhandensein der obengenannten
                              									Oxydkruste zurückzuführen. Diese hatten Temperaturen von 232° ausgehalten, ohne zu
                              									schmelzen. Festgestellt wurde noch, daß die Art der Feuerung keinen Einfluß auf die
                              									Bildung dieser umschmelzbaren Krusten hatte. Sie bestanden nach den Untersuchungen
                              									aus Zinnsäureoxyd (Schmelzpunkt 1127°) und teilweise aus Oxyden anderer Metalle
                              									und viel Gips (Schmelzpunkt 1360°). Die weiteren Untersuchungen ergaben die
                              									Wahrscheinlichkeit, daß sich folgende Vorgänge abspielen: Das Zinn in den Pfropfen
                              									wird schon nach wenigen Betriebsstunden oder -Tagen flüssig, läuft aber nicht aus,
                              									sondern oxydiert mit den Bestandteilen des Gehäuses, der Gase usw. Dieser Vorgang
                              									wurde künstlich hervorgerufen, und man erhielt so eine, der in den im Betriebe
                              									gewesenen Pfropfen vorhandenen Kruste, ganz ähnliche. Sie enthielt: 5,8% Cu; 0,1%
                              									Pb; 0,05%t Fe; 010% Zn; Rest Sn O2. Die Füllung bestand aus 48,2% Cu; 0,8% Pb; 0,05
                              									Fe; Rest Sn; die starke Anreicherung der Füllung mit Cu hatte eine Erhöhung des
                              									Schmelzpunktes auf 650° zur Folge. Das Metall des Pfropfens selbst bestand aus:
                              									83,1% Cu; 4,1 % Pb 0,05% Fe; 6,8% Zn; 5% Sn; und 0,20% Prozent Ni. Das Zn fand sich
                              									nur in der Kruste.
                           Eine Anzahl von diesen Pfropfen zeigte auch eine ziemliche Menge von Gips. Die
                              									Zinnfüllung lag nicht überall im Gehäuse dicht an, und so hatte sich aus
                              									eingedrungenem Wasser eine dünne Gipsschicht gebildet. In anderen Fällen enthielt
                              									die Kruste MgO und CaO, und zwar auf der Feuerseite, es war also Wasser durch den
                              									Stöpsel hindurchgesickert und verdampft.
                           Die Aufsichtsbehörde hat den Gehalt an Cu auf 0,5% und den Gesamtgehalt an
                              									Verunreinigungen des Zinns auf 0,7% hinauf gesetzt, da dadurch eine höhere
                              									Gießtemperatur beim Füllen und so eine dichtere Füllung ermöglicht wird.
                           Im Betriebe empfiehlt es sich, diese Schmelzpfropfen bei jeder Gelegenheit
                              									nachzusehen und auf die Bildung solcher Krusten hin, zu untersuchen.
                           Kuhn.
                           Krafterzeugung aus der Ablauge in einer PapierfabrikPower 1930, Bd. 71, S. 88..
                              									Die Gulf States Paper Corp. hat in der Nähe von Tuscaloosa, Ala., eine neue
                              									Papierfabrik für 150 t Leistung erreichtet, beim Entwurf derselben wurde größter
                              									Wert auf wirtschaftliches Arbeiten und möglichst geringere Herstellungskosten
                              									gelegt.
                           Das Kraftwerk derselben ist für einen Betriebsdruck von 32 atü entworfen. Aus der
                              									Turbine wird Anzapfdampf für den Fabrikbetrieb entnommen. Drei verschiedene Drücke
                              									sind zur Verfügung. 32 atü für die Krafterzeugung, 10 atü für die Kocher und
                              									Eindampfer und 2,1 atü für die Trockner, Verdampfer und Vorwärmer.
                           Das Kraftwerk mit Hochdruckturbine und Kesseln liegt zentral, so daß die Zufuhr von
                              									Kohle und Wasser, sowie die Kraftverteilung auf dem kürzesten Wege erfolgen kann.
                              									Das Kesselhaus enthält drei Schrägrohrkessel von je 960 m2 Heizfläche, der Betriebsdruck beträgt 32 atü,
                              									die Ueberhitzung 110°. Die Kessel haben Kohlenstaubfeuerung, wassergekühlte Wände
                              									von 112 m2 Heizfläche und je Kessel zwei
                              									Einzelmühlen und einen Flachbrenner. Die Asche wird hydraulisch entfernt. Je Kessel
                              									ist ein Ventilator für die Verbrennungsluft vorhanden. Die Kessel können normal 27,2
                              									t/h, maximal 41 t/h Dampf liefern. Der Feuerrauminhalt beträgt rund 212 m3. Ein Betonschornstein von 4,2 m innerem
                              									Durchmesser und 91 m Höhe ist vorhanden, im Kesselhaus ist noch Platz für zwei
                              									weitere Kessel.
                           Die Kohle wird auf dem Warriorfluß, an dem das Werk liegt, herangebracht und mit
                              									einem geneigten Bandförderer in die Hochbunker im Kesselhaus gefördert. Die Anlage
                              									besitzt eine selbsttätige Kohlenwage und einen Magnetscheider.
                           Drei Speisepumpen, zwei mit elektrischem, die dritte mit Turbinenantrieb fördern
                              									durch einen Vorwärmer, in dem das Wasser auf 188° Celsius gebracht wird.
                           Ein weiteres Kesselhaus enthält drei Kessel von je 744 m2 Heizfläche, diese haben wassergekühlte Feuerräume und sind für die
                              									Verbrennung der Ablauge besonders konstruiert. Die Ablauge wird durch Verdampfer und
                              									Eindampfer eingedickt und dann zerstäubt, sie brennt wie eine Oelflamme. Genaue
                              									Zahlen über den so erzeugten Dampf liegen noch nicht vor, doch schätzt man, daß
                              									wenigstens 908 kg Dampf je Tonne Ablauge erzeugt werden. Bei der gegenwärtigen
                              									Leistungsfähigkeit der Fabrik bedeutet dies etwa 24,5 t/h Dampf aus der Ablauge.
                              									Diese Kessel haben einen Betriebsdruck von 10,5 atü, der Dampf derselben dient für
                              									die Kocher und zum Eindicken der Lauge. Falls der so erzeugte Dampf nicht ausreicht,
                              									kann zusätzlicher Dampf aus der Hauptturbine oder auch aus der Frischdampfleitung
                              									über ein Reduzierventil entnommen werden. Ist an den Laugekesseln Ueberschuß an
                              									Dampf vorhanden, so kann dieser durch ein besonders durchgebildetes Reduzierventil
                              									in die 2,1-atü-Leitung gegeben werden. Das Ventil ist so konstruiert, daß kein Dampf
                              									aus der 10-atü-Leitung in die Niederdruckleitung treten kann, wenn der Druck in der
                              									letzteren über 2,1 atü steigt, oder in der ersteren unter 9,8 atü fällt. Diese
                              									doppelte Regelung ist nötig, damit, wenn kein Dampfüberschuß an den Laugekesseln
                              									vorhanden ist, die 2,1-atü-Leitung die mit 10 atü nicht beeinflussen kann.
                           Der 2,1-atü-Dampf dient zur Heizung der Trockenzylinder der Papiermaschine,
                              									verschiedener Verdampfer und zur Gebäudeheizung. Er stammt im wesentlichen aus dem
                              									Abdampf der Antriebsturbine der Papiermaschine, die mit veränderlicher
                              									Umdrehungszahl laufen kann, und aus Anzapfdampf der Hauptturbine, der über einen
                              									selbsttätigen Regler entnommen wird. Dieser ist für einen Druck gebaut, der ein
                              									Weniges unter dem des Reglers für die 10- und 2-atü- Linien liegt, so daß die
                              									Turbine erst angezapft wird, wenn kein Dampf aus den Laugekesseln zur Verfügung
                              									steht.
                           Das Kondensat aus allen Dampfverbrauchern wird gesammelt und in einen
                              									Zentralsammelbehälter zurückgeführt. Dieser steht wieder in Verbindung mit dem
                              									Behälter für destilliertes Wasser, und aus diesem kann überflüssiges Wasser dem
                              									Speisebehälter der Laugekessel zufließen. Das Wasser wird sorgfältig auf
                              									Verunreinigungen durch Säure usw. überwacht und erforderlichen Falles
                              									entsprechend behandelt. Ebenso wird das Zusatzfrischwasser mit Zeolit und Phosphat
                              									gereinigt.
                           Die Turbine hat 7500 kW, 3 Phasen, 60 Htz und 2300 V. Sie kann mit 10,9 atü und mit
                              									2,1 atü angezapft werden, nur die letztere Entnahme ist selbsttätig gesteuert. Der
                              									Druck des Entnahmedampfes kann mit Hilfe eines Handrades zwischen 1,8 und 2,8 atü
                              									eingestellt werden.
                           Der Oberflächenkondensator ist für eine Kühlfläche von 558 m2 berechnet, es sind aber nur 465 m2 eingebaut, doch sind die Rohrböden bereits mit
                              									Bohrungen für die zusätzlichen 93 m2 versehen.
                              									Diese Maßnahme wurde deshalb getroffen, weil man über die Menge des Entnahmedampfes
                              									nicht ganz sicher war.
                           Vorerst ist nur eine Turbine aufgestellt, für den Fall von Störungen an dieser ist
                              									das Werk an die Fernversorgung der Alabama Power Co. angeschlossen. Entsprechende
                              									Synchronisierungseinrichtungen sind im Schalthaus vorhanden.
                           Kn.
                           Betriebsunfall an einem Hochofengebläse In der
                              									Gebläseanlage eines Hochofenwerkes befinden sich zwei große, durch Dampfturbinen
                              									angetriebene Gebläse, die an eine gemeinsame Druckleitung angeschlossen sind. Hinter
                              									jedem Gebläse befindet sich vor dem Anschluß an die Sammelleitung ein Absperrventil.
                              									Während der Abwesenheit des leitenden Maschinisten wurde es nun erforderlich, die
                              									Last von dem einen auf das andere Gebläse umzulegen, wobei die Luftförderung nicht
                              									unterbrochen werden durfte. Man ließ deshalb die Turbine des Reservegebläses
                              									anlaufen und schloß, nachdem diese auf Touren gekommen war, das Dampfabsperrventil
                              									des ersten Gebläses. Dabei wurde es aber unterlassen, das obengenannte
                              									Luftabsperrventil zu schließen. Die Folge war, daß das erste Gebläse durch die
                              									Druckluft des zweiten angetrieben wurde und sich entgegengesetzt zu drehen begann.
                              									Dies wurde nicht bemerkt, das Gebläse lief weiter und die Maschine ging durch, da
                              									der Regulator nicht eingreifen konnte. Ein größerer Schaden wurde nur durch den
                              									Umstand verhindert, daß die Oelpumpe nicht auch rückwärts laufen konnte und so die
                              									Hauptlager binnen kurzem ausliefen. Durch den Einbau von Rückschlagventilen in den
                              									Zuleitungen für die Druckluft wurde eine Wiederholung des Vorfalles verhindert.
                           hn.
                           (Power 1930, Bd. 71, S. 600.)
                           Einfluß des Feuerrauminhaltes auf den Wirkungsgrad.
                              									Versuche an Marinekesseln ergaben nachstehende Resultate. Die Kessel waren
                              									Quertrommelkessel mit 5 senkrechten Sektionen und je 400 Rohren von 25 mm ⌀. Sie
                              									hatten zwei Oberkessel, der Ueberhitzer, bestehend aus vier Reihen von Rohren von 32
                              									mm ⌀, befand sich unmittelbar unter den oben genannten Rohrreihen, die
                              									Ueberhitzerrohre waren in Sammler eingewalzt. Unter dem Ueberhitzer befanden sich noch
                              									fünf Reihen Kesselrohre, die in wagrechte zylindrische Sammler eingewalzt waren. Die
                              									Kessel hatten je 472 m2 Heizfläche, der Feuerraum
                              									12 m3 Inhalt. Die Kessel hatten Oelfeuerung, die
                              									Brenner saßen in der Rückwand. Der Feuerraum verjüngte sich in Richtung des
                              									Flammenweges.
                           Bei einer Belastung von 4,8 kg Oel je m2 Heizfläche
                              									wurden stündlich 36 t Dampf erzeugt, der Wirkungsgrad betrug 82,71 %.
                           Der Feuerraum wurde darauf mit einer Schicht Chamottesteine ausgekleidet, die
                              									unter 45° vom Boden desselben zum vorderen Schlammsammler anstieg. Der Inhalt des
                              									Feuerraums wurde dadurch auf 9,2 m3
                              									verringert.
                           Die Belastung stieg jetzt auf 4,880 kg Oel je m2
                              									Heizfläche, und man erreichte eine Verdampfung von 36,6 t/h, bei einem Wirkungsgrad
                              									von 82,22 %. Die Feuerraumbelastung betrug jetzt 2700000 kcal/m2.
                           hn.
                           (Power 1930, Bd. 71, S. 252.)