| Titel: | Polytechnische Schau. | 
| Fundstelle: | Band 345, Jahrgang 1930, S. 228 | 
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                        Polytechnische Schau.
                        Polytechnische Schau.
                        
                     
                        
                           Die Prüfung der elektrolytischen Ueberzüge. Man kann
                              									die Verfahren für die Prüfung der zum Schütze gegen Korrosion angebrachten
                              									elektrolytischen Ueberzüge in folgende 4 Gruppen einteilen:
                           
                              1. in solche zur Bestimmung der mechanischen Eigenschaften des
                                 										Niederschlages,
                              2. in solche zur Messung des Haftvermögens zwischen
                                 										Niederschlag und Metallstück,
                              3. in solche zur Bestimmung der Korrosion für die Bewertung des
                                 										Schutzvermögens,
                              4. in solche zur Bestimmung des Einflusses der Erwärmung auf
                                 										die Niederschlagseigenschaften (Alterungsversuch).
                              
                           Je nach den Elektrolysierbedingungen können die mechanischen Eigenschaften der
                              									Ueberzüge erheblich voneinander abweichen. In dieser Beziehung untersucht man die
                              									Niederschläge auf ihre Sprödigkeit, Härte und Abnutzung. Für die Bestimmung der
                              									Sprödigkeit dienen der Bördel- oder der Biegeversuch. Der Bördelversuch wird an
                              									einem Blech vermittels eines Stempels vorgenommen, indem man die Tiefe dieses
                              									aufgedrückten Werkzeuges bis zum Erscheinen von Rissen auf dem Niederschlag
                              									feststellt. Beim Biegeversuch bestimmt man ebenso den Biegewinkel eines Probestabes
                              									oder Bleches bis zum Erscheinen der Risse. Die Risse selbst lassen sich mit dem Auge
                              									oder dem Mikroskop oder chemisch durch Aufdecken des unter dem Ueberzug liegenden
                              									Metalles erkennen. Sehr wichtig ist die Messung der Ueberzugshärte. Das Messen der
                              									Härte sehr dünner Niederschläge ist jedoch noch schwierig; für harte Niederschläge
                              									kann man sich des Sklerometers bedienen, indem man einen Diamanten auf die
                              									betreffende Schicht wirken läßt und die Breite des hierdurch entstandenen Ritzen
                              									mißt. Das Brinellhärte-Verfahren eignet sich nur für größere Ueberzugsdicken. Seit
                              									der Erzeugung der Chromüberzüge hat auch die Prüfung auf Abnutzung an Interesse
                              									gewonnen; wenn man es auch in Forschungsanstalten verstanden hat, diese
                              									Eigenschaften zu messen, so ist bisher noch kein für die Praxis brauchbares
                              									Verfahren entwickelt worden.
                           Das Haftvermögen der Niederschläge kann ebenfalls durch den Bördel- und den
                              									Biegeversuch geprüft werden. Trotzdem diese Versuche auch für die Prüfung der
                              									Sprödigkeit zur Anwendung gelangen, muß hervorgehoben werden, daß die Sprödigkeit
                              									des Niederschlages in keinem Verhältnis zu seinem Haftvermögen steht. Das Biegen
                              									eines Bleches um 180° und besonders wiederholte Umbiegungen stellen eine
                              									ausgezeichnete Prüfung des Haftvermögens dar, besonders für die nach neuzeitlichen
                              									Verfahren gewonnenen Nickel-Niederschläge. Man befaßt sich dann zurzeit mit der
                              									Ausarbeitung einer neuen Prüfart für die Bestimmung des Haftvermögens: wenn man ein
                              									elektrolytisch überzogenes Stück als Kathode in einer stark leitenden Lösung
                              									einstellt und die Dichte des kathodischen Stromes steigen läßt, so stellt man an
                              									Niederschlägen von nur mäßigem Haftvermögen Abblätterungen fest, wenn die
                              									Stromdichte gegen 10 A/dm2 erreicht. Diese Prüfart
                              									ist besonders für die mit Nickel überzogenen Stücke, die noch verchromt werden
                              									sollen, von Interesse.
                           
                           Die Korrosionsversuche kann man von 2 Gesichtspunkten aus betrachten: in bezug
                              									auf den Widerstand gegen die Korrosion des Niederschlages selbst und auf den Schutz
                              									des überzogenen Metalles durch die Gegenwart des Niederschlages. Die Führung der
                              									Elektrolyse übt im allgemeinen einen nur unbedeutenden Einfluß auf den
                              									Korrosionswiderstand des Niederschlages aus, dagegen ist die Bestimmung des
                              									Korrosionswiderstandes des überzogenen Stückes von grundsätzlicher Bedeutung.
                              									Schnell versuche für die Beschleunigung der Korrosion bei Versuchen führt man durch
                              									Einwirkenlassen eines Regens aus gewöhnlichem Wasser, Seewasser usw. vermittels
                              									eines Zerstäubers aus. Der Korrosionswiderstand wird dann durch Vergleichswerte
                              									ermittelt. Man kann auch die Zeit bis zum Erscheinen der ersten Rostflecken als
                              									Maßstab nehmen oder die Anzahl von Flecken auf einer bestimmten Fläche nach einer
                              									bestimmten Nebel-Zeit. Weiter kann man einen vernickelten Stahlgegenstand in eine
                              									mit etwas Chlornatrium enthaltende Lösung von Kaliumeisencyanür bringen, was ein
                              									schnelles Auftreten von blauen Flecken an den Stellen zur Folge hat, wo der Stahl
                              									infolge der Hohlstellen im Niederschlag bloß ist. Dieser Versuch kann auch mit einem
                              									Stück Papier ausgeführt werden, das mit der genannten Lösung getränkt wurde.
                           Schließlich gibt es Verwendungsgebiete für elektrolytisch überzogene Stücke, bei
                              									denen die Stücke ohne Abblätern des Niederschlages erwärmt werden müssen. Dieser
                              									Versuch besteht darin, daß das zu prüfende Stück auf eine der Betriebstemperatur
                              									nahe Temperatur gebracht wird. Eine andere Anwendung dieser Prüfart betrifft das
                              									Vernickeln von Zink, das oft über einem Kupferniederschlag erfolgt. Bei gewöhnlicher
                              									Temperatur wird das Kupfer nur langsam durch das Zink absorbiert, was das
                              									Haftvermögen des Nickels stark vermindert. Die Diffusion des Kupfers in Zink steigt
                              										aber mit der Temperatur und die Kontrolle der
                              									Beständigkeit von Nickel auf Zink nach vorherigem Verkupfern kann in einer erheblich
                              									kürzeren Zeit durch Erhöhung der Temperatur zustande gebracht werden.
                           Man kann die Stärke der Ueberzugsschichten auf verschiedene Weise feststellen;
                              									zunächst durch die Differenz der Gewichte vor und nach der Elektrolyse. Dabei
                              									ergeben sich jedoch nur Durchschnittsstärken, und die Stärken an sich können von
                              									einer Stelle zur anderen sehr verschieden sein, besonders wenn der Gegenstand von
                              									ungleichmäßiger Form ist. Vielfach entnimmt man einer größeren Erzeugungsmenge 1
                              									Stück und läßt ein Reagenz auf den Niederschlag einwirken, wobei man jedoch nicht
                              									immer wird vermeiden können, daß auch von dem unter liegenden Metall etwas
                              									angegriffen wird. Auf jeden Fall wird man die Lösung analysieren müssen. Weiter
                              									wurde vorgeschlagen, den Niederschlag mit einem Tropfen einer bestimmten, den
                              									Ueberzug angreifenden Säure zu versetzen und die Dauer bis zum Hervortreten des
                              									geschützten Metalles zu bewerten. Das metallographische Mikroskop ermöglicht die
                              									genaue Ermittlung eines elektrolytischeneletrolytischen Ueberzuges an jeder beliebigen Stelle.
                           (M. Balley, Revue de Métallurgie, Juni 1930, S. 316/25)
                           Ein elektrischer Laufkran aus Aluminium-Legierung. Von der
                              									Alliance Machine Co., Alliance (Ohio) ist ein elektrischer Laufkran aus einer
                              									Aluminium-Legierung gebaut worden, bei dem die Träger, der Führerstand, sowie einige
                              									andere Teile aus einer Leichtlegierung anstatt Stahl bestehen. Dieser Kran von 10 t
                              									Tragkraft besitzt 3 Motoren, eine Spannweite von 22 m und eine Förderhöhe von 6,5 m.
                              									Die Hauptträger sind Leichtlegierungsblech, die Stoßwinkel aus der gleichen
                              									Leichtlegierung, dagegen sind die beiden Endwagen an den äußersten Enden des Kranes
                              									aus Stahlguß, ebenso die Laufkatze. Außer dem Führerstand besteht der Laufsteg und
                              									das Geländer noch aus der Aluminium-Legierung. Die Bauart des Kranes unterscheidet
                              									sich nicht wesentlich von der des üblichen Stahl-Kranes, immerhin mußten angesichts
                              									der verschiedenen Eigenschaften dieser beiden Werkstoffe einige besondere Maßnahmen
                              									bei der Bauausführung getroffen werden. Zunächst wurde die Höhe und die Stärke der
                              									Träger etwas größer bemessen als beim Stahl. Dann wurde darauf gesehen, daß beim
                              									Vernieten die Stahlnieten von 19 mm Durchmesser nicht zu heiß waren, damit die
                              									Wirkung der Warmbehandlung der Legierung nicht zerstört wurde. Ueber die
                              									Gewichtsverhältnisse dieses 10-t-Kranes im Vergleich zu einem Stahl-Kran von
                              									gleicher Tragfähigkeit gibt die folgende Aufstellung Aufschluß:
                           
                              
                                 
                                 Leichtmetall-Kran
                                 Stahl-Kran
                                 
                              
                                 Laufkatze (einschl. Motoren, ohne Aluminium)
                                   7300 kg
                                   7300 kg
                                 
                              
                                 Hauptträger einschl. Schiene, Lager, Welle
                                   6400 kg
                                 10900 kg
                                 
                              
                                 Brückenmotor einschl. Stützen
                                   1800 kg
                                   2200 kg
                                 
                              
                                 Hilfsträger, Laufsteg, Geländer
                                   5400 kg
                                   9200 kg
                                 
                              
                                 Endwagen (ohne Aluminium)
                                   6800 kg
                                   6800 kg
                                 
                              
                                 Führerstand mit Einrichtungen
                                   1500 kg
                                   2400 kg
                                 
                              
                                 Sonstiges
                                   1300 kg
                                   2700 kg
                                 
                              
                                 
                                 ––––––––––––––––––––––––
                                 
                              
                                 insgesamt
                                 30500 kg
                                 41500 kg
                                 
                              
                           Insgesamt ergibt sich also eine Gewichtsersparnis beim Aluminium-Kran von 11 t
                              									gegenüber dem Stahl-Kran. Es muß jedoch dazu noch bemerkt werden, daß
                              									voraussichtlich eine Gewichtsersparnis von 20 t hätte verwirklicht werden können,
                              									wenn die Baufrist genügt hätte, um auch für die Laufkatze und die Endwagen
                              									Leichtmetalle zu verwenden. Die Verminderung des Gewichtes um 11 bis 20 t hat zur
                              									Folge, daß die Kran-Fahrbahn entsprechend leichter ausgeführt werden kann, dann
                              									gestattet das verminderte Krangewicht auch. eine Verminderung der notwendigen
                              									Antriebskraft. Dem Aluminium-Kran wird weiter eine leichte Bedienung und ein sehr
                              									schnelles Halten nachgerühmt. Bei Vergleichsversuchen bezüglich der Durchbiegung
                              									ergab sich beim Aluminium-Kran eine um 1,8 mal so große Durchbiegung als beim
                              									Stahl-Kran. Die höchste Durchbiegung von 28 mm erreichte der Aluminium-Kran unter
                              									einer Belastung von 15600 kg, d.h. also unter einer Ueberbelastung von 56 %, nach
                              									welchen Versuchen sich keine bleibende Formveränderung des Werkstoffes ergab.
                           (The Iron Age, Bd. 125 (1930), S. 1689/90)
                           Dr.–rs.
                           
                           Gegendruckkolbendampfmaschine in einer Papierfabrik.Power 1930 Bd. 72 S. 240
                              									Die Hammermill Paper Co. hat in Erie, Pa. eine Zellstoff- und Papierfabrik mit fünf
                              									Papiermaschinen.
                           Normalerweise hat jede Papiermaschine zwei Dampfmaschinen zum Antrieb, eine davon
                              									treibt die Hilfsmaschinen, die mit gleichmäßiger Geschwindigkeit arbeiten, die
                              									zweite dient für die mit veränderlicher Geschwindigkeit laufenden Abteilungen der
                              									Papiermaschine selbst. Der Abdampf beider Maschinen wird für die Trockenpartie der
                              									Papiermaschine verwendet, je nach Bedarf wird ihm noch Frischdampf zugesetzt. Man
                              									hatte bis vor einiger Zeit dem Bedarf an Frischdampf hierbei keine besondere
                              									Aufmerksamkeit geschenkt. Als es aber erforderlich wurde, eine Maschine mit einem
                              									neuen Antrieb zu versehen, wurde die Frage eingehend untersucht, welche Antriebsart
                              									die wirtschaftlichste sei. Man entschloß sich dann zu teilweisem Antrieb mit
                              									Gleichstrommotoren. Man hatte bei dieser Gelegenheit auch eine Wärmebilanz
                              									aufgestellt und gefunden, daß die größte Wirtschaftlichkeit dann erreicht werden
                              									kann, wenn der gesamte Trockendampfbedarf durch den Abdampf einer Kraftmaschine
                              									gedeckt wird. Danach wurde eine Maschine umgeändert.
                           Die Riemen- und sonstigen Antriebe für die mit veränderlicher Geschwindigkeit
                              									arbeitenden Sektionen wurden entfernt und durch Gleichstrommotore ersetzt. Dadurch
                              									wurde der Platzbedarf der Antriebe erheblich verringert.
                           Eine Gleichstromdampfmaschine von 540 PS, die mit 200 Umläufen je Minute arbeitet und
                              									mit einem 250 kW 2300 V 60 Hz Wechselstromgenerator und einem für 250 kW 250 V
                              									Gleichstrom, sowie einer 25 kW Erregermaschine direkt gekuppelt ist, wurde
                              									aufgestellt. Der Gleichstromgenerator liefert den Strom für den Antrieb der
                              									Papiermaschine, der Wechselstromgenerator arbeitet parallel mit den
                              									Wechselstrom-Turbogeneratoren der Hauptzentrale. Der Regler der Dampfmaschine ist
                              									ein normaler Beharrungsregler, der am Schwungrad angebracht ist. Der Servomotor zur
                              									Einstellung der Spannung der Reglerfeder ist ebenfalls am Schwungrad angebracht und
                              									wird durch einen Anlasser betätigt. Er dient zur Einstellung der verschiedenen
                              									Umdrehungszahlen. Beim Anlassen der Maschine wird dieser Motor solange von Hand
                              									gesteuert, bis der Wechselstromgenerator synchron mit der Hauptzentrale läuft, ist
                              									die Maschine aufs Netz geschaltet, wird nur noch der Auspuff, je nach der Belastung
                              									geregelt und die Maschine läuft mit konstanter Drehzahl.
                           Die Gleichstromdampfmaschine arbeitet mit 10,5 atü Eintrittsspannung und 55°
                              									Ueberhitzung, der Gegendruck kann zwischen 1,6 atü und 1 atü geändert werden. Dieser
                              									Abdampf, zusammen mit dem der anderen Antriebsmaschine liefert den gesamten Dampf
                              									für die Trockenpartie.
                           Die Hauptaufgabe der Maschine ist die, den zusätzlichen Abdampf zu liefern, der über
                              									den von der Maschine für gleichmäßige Geschwindigkeit gelieferten hinaus, für
                              									die Trockenpartie gebraucht wird, so daß kein Frischdampf mehr zugesetzt zu werden
                              									braucht. Dies wird dadurch erreicht, daß der Druck in der Trockenpartie dem Gewicht
                              									und der Art des hergestellten Papiers angepaßt wird.
                           Die Belastung der Gleichstrommaschine wird durch den Kraftbedarf der Papiermaschine
                              									bedingt, die Leistung des Wechselstromgenerators ist die Differenz zwischen dieser
                              									Gleichstromlast und der durch den erforderlichen Abdampf gegebenen Leistung der
                              									Maschine.
                           Dabei ergeben sich folgende Verhältnisse. Bei einem Dampfbedarf von 4,54 t/h beträgt
                              									die Leistung der Maschine 320 Brems-PS., 200 davon braucht die Gleichstromseite, so
                              									daß für die Wechselstromseite noch 120 B.-PS. übrig bleiben. Unter bestimmten
                              									Umständen werden 6,35 t/h Dampf erforderlich. Da die Maschine für die gleichmäßige
                              									Geschwindigkeit stündlich 4,54 tg liefert, braucht die Gleichstromdampfmaschine nur
                              									noch 1,81 t/h liefern, beträgt der Gegendruck in diesem Falle 0,7 atü, so leistet
                              									die Maschine nur 175 B.-PS., da dies zum Antrieb der Papiermaschine nicht ausreicht,
                              									so läuft jetzt der Wechselstromgenerator als Synchronmotor und liefert den Rest.
                           Um den in der Trockenpartie erforderlichen Druck dem Papier anzupassen, ist eine
                              									besondere Regelung durchgebildet worden, die sich auf einer Schalttafel an der
                              									Papiermaschine befindet. Sie besteht aus einem Diaphragma, das mit der
                              									Abdampfleitung der Dampf-Maschinen in Verbindung steht und mittels eines Hebels und
                              									einer Feder belastet ist, auf dem Hebel befindet sich noch ein verschiebbares
                              									Gewicht. Das Ende des Hebels pendelt zwischen zwei sich langsam drehenden
                              									Kontakttrommeln. Wird der Abdampfdruck größer als derjenige, auf den der Regler
                              									eingestellt ist, so wird durch den oben genannten Kontakt der weiter oben erwähnte
                              									Servomotor an dem Schwungradregler betätigt und stellt die entsprechende Leistung
                              									ein. Die Kontakttrommel ist so ausgebildet, daß bei geringen Druckschwankungen der
                              									Hebel nur kurze Kontakte gibt und der Motor nur kurz anspricht, bei größeren
                              									Schwankungen wird der Kontakt länger und die Aenderung der Leistung entsprechend
                              									größer. Das verstellbare Gewicht auf dem Hebel des Reglers erlaubt es, jeden
                              									gewünschten Druck einzustellen.
                           Diese Anordnung, die Maschine durch genaue Steuerung des Gegendruckes in weitem Maße
                              									anpassungsfähig zu machen, hatte eine erhebliche Dampfersparnis zur Folge, und zwar
                              									deshalb, weil durch die teilweise Lastaufnahme des Wechselstromgenerators, der Dampf
                              									verbrauch der Hauptzentrale, die mit Kondensationsturbinen arbeitet, verringert
                              									wurde. Der elektrische Antrieb der Papiermaschine brachte den Vorteil besserer und
                              									leichterer Regulierfähigkeit und außerdem eine beträchtliche Raumersparnis.
                           Feuerraumbelastungen von Holz bei verschiedenem
                                 											Feuchtigkeitsgehalt.Power 1930 Bd. 71
                                       												S. 957. Die Abhandlung enthält Kurven über die
                              									Verbrennungstemperaturen von Holz bei verschiedenem Luftüberschuß und verschiedenem
                              									Feuchtigkeitsgehalt. In der Feuerung selbst werden diese Temperaturen nicht ganz
                              									erreicht, weil durch Absorption und Ableitung durch die Feuerraumwände Wärme
                              									verloren geht. Holzabfälle zu Feuerungszwecken werden am besten nach ihrem
                              									Feuchtigkeitsgehalt eingeteilt. „Nasse“ Abfälle aus Sägewerken enthalten
                              									50–70% Feuchtigkeit. Die Abfälle von lufttrockenem Holz aus
                              									Holzbearbeitungswerkstätten und -Fabriken enthalten für gewöhnlich 15–25%
                              									Feuchtigkeit. Während solche von Holz, das in Trockenöfen getrocknet wurde, nur noch
                              									5–7% Feuchtigkeit enthalten. Die mittlere Zusammensetzung und der Heizwert trockenen
                              									Holzes betragen: Kohlenstoff 49,56 %; Wasserstoff 6,11%; Stickstoff 0,07%;
                              									Sauerstoff 43,83%; Asche 0,43%; Heizwert 4808 kcal/kg, dabei beträgt der Gehalt an
                              									flüchtigen Bestandteilen 81,5%; an festem Kohlenstoff 18,0%; und an Asche 0,5.
                              									Infolge der hohen Flammentemperatur des trockenen Holzes ist es von großer
                              									Wichtigkeit, entsprechende feuerfeste Materialien zu verwenden. Obgleich der Gehalt
                              									an Asche beim Holz gering ist, bilden doch deren alkalische und kieselsäurehaltige
                              									Bestandteile eine Schlacke mit niedrigem Schmelzpunkt, die auf die Kieselsäure der
                              									normalen Chamottesteine als Flußmittel wirkt. Das beste sind deshalb luftgekühlte
                              									Feuerraumwände aus erstklassigem Material. Eventuell auch noch teilweise
                              									Wasserkühlung der Wände. Die Zündbögen sollen so gebaut sein, daß völlige
                              									Verdampfung der Feuchtigkeit erfolgt und die flüchtigen Bestandteile ebenfalls mit
                              									freigemacht werden. Wenn möglich, empfiehlt es sich, vorgewärmte Verbrennungsluft zu
                              									verwenden.
                           Bei hohem Feuchtigkeitsgehalt sind selbstschürende Roste besser als Wanderroste.
                              									Tabelle Nr. 1 gibt Anhaltszahlen für den Feuerrauminhalt bei verschiedener
                              									Belastung.
                           Wichtig ist es, auf gleichmäßige Brennstoffzuführung und Verteilung zu achten. Menge
                              									und Art der Zuführung der Zweitluft ist weniger wichtig, als gute Verteilung
                              									derselben.
                           Tabelle I
                           
                              
                                 Art derFeuerraum-wände
                                 Feuerraum-belastungkcal/m3/h
                                 Heizflächenbela-stung in kg/m2/hNormaldampf640
                                    											kcal/kg14,25   28,5   42,75Feuerrauminhalt indm3 / m2
                                    											Heizfläche
                                 
                              
                                 Ia Chamottesteine
                                   97900
                                 133
                                 266
                                 –
                                 
                              
                                 Spezialsteine mit    60% Tonerde
                                 124600
                                 103
                                 208
                                 305
                                 
                              
                                 Luftgekühlte
                                 151300
                                   85
                                 160
                                 256
                                 
                              
                                 Luft- und wasser-    gekühlte
                                 178000
                                 –
                                 146
                                 220
                                 
                              
                           Interessante Anwendungsgebiete von Barium und Beryllium.Metals & Alloys Nr. 17. November 1930.
                                       												S. 811 Für die Vacuum-Röhren nach dem Beil-System werden
                              									Metallfäden aus Platin verwendet, die mit Barium Oxyd überzogen sind. Durch
                              									Electrolyse wird dann metallisches Barium gewonnen, und zwar als einatomischer
                              									Film oder Ueberzug, durch den die benötigte Energie zur Heizung, um eine bestimmte
                              									Elektronenemission zu erzielen, von 35 auf 2,2 Watt erniedrigt wird.
                           Die Menge metallischen Bariums hierbei ist so gering, daß in 250000 solchen Röhren
                              									noch nicht 1/20 gr
                              									enthalten ist.
                           Für Neon-Lampen zu monochromatischer Uebertragung beim Fernsehen wird metallisches
                              									Beryllium verwendet, indem kleine Berylliumstückchen mit Wolfram zusammen und der
                              									Kathode, die überzogen werden soll, im Vacuum geschmolzen werden, das in hohem
                              									Vacuum schmelzende Beryllium verdampft und schlägt sich auf der Kathode nieder, die
                              									dann später in die Neonlampe eingebaut wird.
                           K.
                           Elektrische Dampfkessel in Canada.Power 1930 Bd. 72 S. 486.
                              									Die Grundlage der Kanadischen Industrien sind die Wasserkräfte, der Ausbau derselben
                              									hat sich in den letzten 30 Jahren in rascher Folge vollzogen. Waren es im Jahre 1900
                              									etwa 173000 PS., die ausgebaut waren, so sind es 1910 schon rund 1 Million und 1924
                              									3,25; 1925 4,25 und 1930 rund 5,5 Mill. PS. Bei derartigen Mengen an zur Verfügung
                              									stehender Kraft ist es natürlich, daß man auch der Verwendung elektrischer
                              									Dampfkessel große Aufmerksamkeit schenkte und sie in weitem Maße angewendet hat. Die
                              									bemerkenswerteste Anlage dieser Art ist die der Papierfabrik Gatineau der Canadian
                              									International Paper Co.. in der 3 Elektrodampfkessel von 42000 kW und einer von
                              									21000 kW aufgestellt sind, um den Dampf verbrauch der Fabrik, die 600 t Papier je
                              									Tag herstellt, zu decken. Auch eine Reihe anderer Papierfabriken erzeugt ihren
                              									gesamten Dampf elektrisch. Die Elektrodampfkessel haben den großen Vorteil, daß sie
                              									einfach sind, und verhältnismäßig billig sowohl in der Beschaffung wie im Betrieb,
                              									außerdem haben sie einen kleinen Platzbedarf. Aus diesem Grunde können sie auch da
                              									verwendet werden, wo der elektrische Strom nur vorübergehend zur Verfügung steht,
                              									d.h. wenn die vorhandene Wasserkraft zeitweise für andere Zwecke voll ausgenützt
                              									ist, zur Verwendung der in den Zwischenzeiten anfallenden Ueberschußkraft. Deshalb
                              									haben manche Werke gleichzeitig Elektro- und Kohle-Dampfkessel und verwenden die
                              									ersteren in Zeiten von hohem Wasserstand oder am Wochenende.
                           K.
                           Aufstellung einer neuen 35000 kw Einheit im
                                 											Riverside-Kraftwerk.Power 1930 Bd. 72
                                       												S. 39. Das Riverside Kraftwerk wird demnächst durch eine
                              									neue 35000 kW Turbine erweitert. Dazu werden vier der vorhandenen 557 m2 Kessel, deren Betriebsdruck 17,6 atü beträgt,
                              									entfernt, und durch drei solche ersetzt, die je in der Stunde 90 t Dampf liefern,
                              									der Betriebsdruck der neuen Kessel beträgt 28 atü. Das Werk wird dadurch auf eine
                              									Gesamtleistung von 107000 kW gebracht. Die Northern States Power Co., der es gehört,
                              									wird mit dieser und anderen im Bau befindlichen Erweiterungen, bis Ende des Jahres
                              									über eine installierte Leistung von 436060 kW verfügen.
                           
                           Beziehungen zwischen Taupunkt und relativer
                                 											Feuchtigkeit.Power 1930 Bd. 72
                                       												S. 466. Eine für die Berechnung von
                              									Luftklimatisierungsanlagen wichtige Beziehung zwischen dem Taupunkt und der
                              									relativen Feuchtigkeit ist die, daß bei einer gegebenen relativen Feuchtigkeit die
                              									Differenz zwischen dem Taupunkt und der Temperatur des trockenen Thermometers
                              									innerhalb eines ziemlich großen Temperaturbereiches, annähernd konstant ist. Die
                              									nachstehende Tabelle gibt die Raumtemperatur, den Taupunkt und die eben genannte
                              									Differenz für eine relative Feuchtigkeit von 50 %.
                           
                              
                                 Temperatur destrockenen
                                    											Thermo-meters°
                                 18,3
                                 21,1
                                 23,9
                                 26,7
                                 29,4
                                 32,2
                                 
                              
                                 Taupunkt-temperatur°
                                   7,6
                                 10,3
                                 12,9
                                 15,5
                                 18
                                 20,5
                                 
                              
                                 
                                 
                                 –––––––––––––––––––––––––
                                 
                              
                                 Differenz zwi-schen beiden°
                                 10,7
                                 10,8
                                 11,0
                                 11,2
                                 11,4
                                 11,7
                                 
                              
                           Man sieht hieraus, daß diese Differenz annähernd 11° beträgt, oder daß sie innerhalb
                              									eines Intervalls von etwa 15° nur um rund 10% zunimmt.
                           Diese Beziehung gilt auch für andere Feuchtigkeitsgehalte und beruht auf der
                              									Tatsache, daß sich die Spannung des Wasserdampfes innerhalb dieser Grenzen für je
                              									etwa 15° annähernd verdoppelt.
                           Diese Beziehung ist bei der Bestimmung des Kühleffekts nützlich, wenn man bei der
                              									Lüftung mit Hilfe von gesättigter Luft in einem Raum mit schwankender Temperatur
                              									eine bestimmte relative Feuchtigkeit einhalten soll.
                           Herstellung und Verarbeitung von Vulkanfiber Von Friedrich
                              										Huth. (Nachdruck verboten.) ATK. Als Vulkanfiber wird
                              									heut allgemein vulkanisierter Papierstoff oder vulkanisierte Pflanzenfaser
                              									bezeichnet. Das Verfahren scheint längere Zeit hindurch als Geheimverfahren
                              									behandelt worden zu sein, obwohl die Grundzüge der Herstellung dieses
                              									hartgummiartigen Kunststoffes schon in der Mitte des vorigen Jahrhunderts bekannt
                              									waren. Die Fabrikation der biegsamen, gegen Alkalien, Säuren, Fette, Alkohol, auch
                              									gegen hohe Temperaturen widerstandsfähigen Vulkanfiberplatten, die als Surrogat des
                              									Kautschuks und Leders, wie auch als Isolationsmaterial, zur Herstellung von Koffern
                              									und sonstigen Reiseartikeln etc. Verwendung finden, soll im Jahre 1876 begonnen
                              									haben. Es wurde zunächst behauptet, daß Vulkanfiber nach einem Geheimverfahren aus
                              									einer amerikanischen Pflanzenfaser hergestellt werde, wahrscheinlich um das Material
                              									als kostbar erscheinen zu lassen. In Wahrheit wird Vulkanfiber durch Behandlung von
                              									Papier mit Chlorzink hergestellt; es ist ein pergamentartiger Stoff, dessen
                              									Herstellung auch tatsächlich auf der Erfindung des vegetabilischen Pergaments
                              									beruht. Die Fabrikation dieses Erzeugnisses stützt sich auf Beobachtungen von
                              									Poumarere und Figuier, welche feststellten, daß das ungeleimte Papier durch
                              									Eintauchen in starke Schwefelsäure in eine hornartige Masse verwandelt wird,
                              									die in ihrem Verhalten dem echten tierischen Pergament sehr ähnlich ist. Die
                              									günstigsten Entstehungsbedingungen für dieses Erzeugnis legte der englische Chemiker
                              									Gaine im Jahre 1853 fest. Kurze Zeit nach Gaine machte Tailor die Beobachtung, daß
                              									eine syrupdicke Lösung von Chlorzink sich gegen Papier in gleicher Weise verhalte
                              									wie die Schwefelsäure. Dieses Verfahren wurde auch Tailor patentiert, doch vermochte
                              									es in der Technik zunächst keine große Bedeutung zu gewinnen, da die Verwendung der
                              									Schwefelsäure geringere Kosten verursachte als die des Chlorzinks; es lag also gar
                              									keine Veranlassung vor, das billige Verfahren durch ein teures zu ersetzen. Erst
                              									später erkannte man, daß man durch Zusammenpressen von Papieren oder Pappen, die mit
                              									Chlorzink behandelt wurden, ein sehr widerstandsfähiges, zu mannigfachen
                              									Verwendungszwecken geeignetes, hartgummiähnliches Produkt erhalte, und so gelangte
                              									Tailors Erfindung noch zu hohen Ehren. Allerdings wurde das Verfahren vielfach
                              									abgeändert und verbessert, das Material mehr und mehr den mannigfachen
                              									Verwendungszwecken angepaßt. Namentlich werden aus dünnen Papierlagen hergestellte
                              									graue, rote oder braune Pappen mit warmer Chlorzinklösung behandelt, zu beliebig
                              									dicken Platten stark zusammengepreßt und getrocknet, um ein zähes, hornartiges
                              									Produkt zu erhalten, das vielfach zu Koffern, Pumpenklappen, Dichtungsringen und
                              									dgl. verarbeitet wird.
                           Es ist aber keineswegs notwendig, fertiges, jedoch ungeleimtes Papier durch
                              									Behandlung mit Chlorzink in Vulkanfiber zu verwandeln, vielmehr kann das Verfahren
                              									auf Papierstoff, wie überhaupt auf Pflanzenfasern jeder Art Anwendung finden. Man
                              									benutzt eine konzentrierte Lösung von Chlorzink von 65 bis 75 Grad Be; statt
                              									Chlorzink können auch Chlorverbindungen mit Zinn, Kalzium, Aluminium, Magnesium
                              									verwerdet werden. Das Papier muß dann mit reinem Wasser gewaschen werden, um es von
                              									den überschüssigen Chemikalien zu befreien. Das Chlorzink ist, wie ich schon
                              									betonte, ein zu teurer Stoff, und so war man vor allen Dingen bemüht, dieses
                              									zurückzugewinnen, um es wiederholt verwenden zu können. Hierbei ist zu
                              									berücksichtigen, daß jedes Kilogramm Papier bei diesem Verfahren 4 kg konzentrierte
                              									Chlorzinklösung verlangt. Nach Johannes Höfer (Die Fabrikation künstlicher
                              									plastischer Massen) wird das Waschwasser solange zum Waschen des mit Chlorzink
                              									behandelten Papiers benutzt, bis es eine Konzentration von etwa 30 bis 40 Grad Be
                              									erreicht hat. Dann fällt man durch kohlensaures Natron alles Zink als kohlensaures
                              									Zinkoxyd, so daß nur Chlornatrium in Lösung bleibt. Man kann nun das kohlensaure
                              									Zinkoxyd verkaufen oder auch aus diesem durch Behandlung mit Salzsäure wieder
                              									Chlorzink bilden und dieses in derselben Weise wie vor anwenden. Die so erhaltenen
                              									Papierstoffe schwellen in der Feuchtigkeit an, und zwar manchmal so sehr, daß sie
                              									dadurch wertlos werden würden, wenn sie nicht wasserdicht gemacht werden könnten. Dies geschieht in
                              									der Weise, daß man sie 24 bis 48 Stunden lang der Einwirkung eines Bades von
                              									konzentrierter Salpetersäure aussetzt und sie dann gründlich mit Wasser auswäscht.
                              									Die erforderliche Zeit der Einwirkung richtet sich nach der Dicke des zu
                              									behandelnden Gegenstandes und dauert um so länger, je langsamer derselbe von der
                              									Säure durchdrungen wird, d.h. je dicker er ist. Da es schwierig ist, Salpetersäure
                              									von der erforderlichen Stärke zu beschaffen, so ist eine Mischung von Salpetersäure
                              									und Schwefelsäure vorzuziehen, deren Mischungsverhältnis von der Stärke der Säuren
                              									abhängt. Die Notwendigkeit, die Gegenstände wasserdicht zu machen, führte auf den
                              									Gedanken, die vulkanisierte Faser durch Behandlung mit konzentrierter Schwefelsäure,
                              									d.h. durch verbessertes Pergamentisieren herzustellen.
                           In ein Bad von Schwefelsäure, z.B. der gewöhnlichen Säure des Handels, wird
                              									metallisches Zink im Verhältnisse von etwa 1 Teil Zink auf 32 Teile Säure gegeben
                              									und stehen gelassen, bis die Säure so viel Zink als möglich aufgenommen hat. Wenn
                              									die Flüssigkeit abgekühlt ist, wird Dextrin im Verhältnis etwa 1 Teil auf 4 Teile
                              									der Lösung hinzugefügt. Dies beeinflußt die Wirkung des Bades in merkwürdiger Weise;
                              									ein Blatt Papier etc. wird nach dem Verweilen in dem Bade nicht sofort von der Säure
                              									zerstört, behält vielmehr eine beträchtliche Zeit lang seine Adhäsionskraft oder
                              									Klebfähigkeit, nachdem es aus dem Bade genommen ist. Dadurch gewinnt man so viel
                              									Zeit, als nötig ist, um aus zwei oder mehreren Papierbahnen eine Pappe zu bilden
                              									oder die behandelte Stoffmasse beliebig zu formen. Wenn dies geschehen ist, wird der
                              									Stoff durch ein Bad von gewöhnlichem Kochsalz und Wasser geführt. Hier findet
                              									wahrscheinlich eine doppelte Zersetzung statt; die gebildeten Salze des
                              									schwefelsauren Natron und das Chlorzink sind in Wasser löslich. Der Stoff oder
                              									Gegenstand wird dann in reinem Wasser gewaschen und auf beliebige Art weiter
                              									behandelt. Der Hauptpunkt der Erfindung ist ein Zusatz zum Schwefelsäurebad von
                              									allen solchen Stoffen, welche geeignet sind, die intensive Wirkung der Säure in der
                              									beschriebenen Weise zu mildern oder zu verlangsamen. Die angeführten Zusätze, Zink
                              									und Dextrin, sind nur als Beispiele zu betrachten. Statt Zink kann auch ein anderes
                              									Metall, z.B. Eisen, und statt Dextrin ein anderer Stoff, z.B. Blut, Eiweiß, Papier
                              									oder Papierstoff, der in der Fabrik entstehende Abfall der Stoffe und Gegenstände
                              									aus vulkanisierter Faser oder aus Pergament verwendet werden.
                           Will man sehr starke Platten erhalten, so walzt man sie zuerst in gewohnter Weise
                              									zusammen und verbindet zwei oder mehrere solcher Massen, indem man die beschriebene
                              									Pergamentierflüssigkeit auf die beiden Flächen streicht, die miteinander verbunden
                              									werden sollen und dann abwäscht, wie dies oben beschrieben ist. Um die Erzeugnisse
                              									wasserdicht zu machen, fügt man dem Säurebad etwas schwefelsaures Kali hinzu. Nach
                              									diesem Verfahren kann man zwei verschiedene Fabrikate herstellen, solche von harter
                              									und weicher Beschaffenheit. Die harte Vulkanfiber ist hornartig, zäh, erträgt
                              									hohe Hitzegrade und hohen Druck, läßt sich sägen, bohren, hobeln, stanzen, drehen,
                              									und polieren und bildet auch einen vorzüglichen Nichtleiter der Elektrizität, ist
                              									also für Isolationszwecke sehr geeignet. Dieses Material läßt sich auch wie Holz
                              									leimen, es kann aber auch wie Metall mit sehr korrekten Schraubengewinden versehen
                              									werden, woraus sich die mannigfachsten Verwendungsmöglichkeiten ergeben. Ferner ist
                              									das Material unempfindlich gegen kaltes und heißes Wasser, Oel, Fett, Naphta,
                              									Petroleum, Ammoniak, schwache Säuren usw. Das weiche Material dagegen ist biegsam,
                              									lederartig und widersteht gleichfalls kaltem und heißem Wasser, Oelen usw. Dieses
                              									Material wird zu Ventilen, Pumpenklappen, Dichtungsringen, Friktionsscheiben usw.
                              									verwendet. Wird das Material durch Einwirkung von Luft hart und trocken, so kann man
                              									es durch Eintauchen in Wasser wieder biegsam machen.
                           Will man Pflanzenfasern vulkanisieren, so bringt man die Fasern in einen mit
                              									Zinkchlorid, Chlorkalzium, Chlormagnesium oder Schwefelsäure gefüllten Behälter, der
                              									erwärmt wird. Dann bringt man die so behandelte Fasermasse in eine Trommel, deren
                              									Boden mit zahlreichen Löchern oder Schlitzen versehen ist. Mittels eines Kolbens
                              									wird die Masse durch die Löcher hindurchgepreßt, so daß sie fadenförmig herauskommt.
                              									Noch in feuchtem Zustande wird sie in die Form gebracht und in dieser gepreßt. Dann
                              									kommt der Gegenstand in ein Wasserbad, um endlich getrocknet zu werden. Da die Masse
                              									beim Trocknen aber sehr bedeutend schwindet, ist die Anwendung dieses Verfahrens
                              									natürlich beschränkt.
                           Die Gebrauchsgegenstände und technischen Artikel aus Vulkanfiber werden in der Regel
                              									nicht aus plastischer Masse, sondern aus Platten, Stangen, Röhren, Scheiben und
                              									Ringen hergestellt, die aus vulkanisierter Pappe gefertigt sind.
                           Preisausschreiben für ein schweißtechnisches
                                 										Prüfungsgerät. Der Magistrat der Stadt Berlin hat als Verwalter der
                              									Zeitler-Stiftung ein Preisausschreiben für die Schaffung eines werkstattgerechten
                              									Prüfverfahrens für Schweißnähte ohne Zerstörung erlassen. Der ausgesetzte Preis
                              									beträgt 5000 RM., letzter Einreichungstermin ist der 30. September 1931. Das
                              									Preisgericht besteht aus den Herren Oberbaurat Füchsel (Oumann), Berlin,
                              									Oberreg.-Rat Dr. Rimarski, Berlin, und Dr.-Ing. W. Strelow, Hamburg.
                           Das Preisgericht hat für die Bewerbung einige Gesichtspunkte aufgestellt, deren
                              									Beachtung nur zu empfehlen ist: Durch die Untersuchung mit dem Gerät dürfen
                              									keinerlei Veränderungen des Schweißgefüges hervorgerufen werden. Demnach sind auch
                              									solche Geräte auszuschließen, die eine Lokaluntersuchung der Schweißnaht durch
                              									Heraustrennen erfordern. Dasjenige Prüfgerät ist das richtige, das die Offenbarung
                              									der Fehlerstellen ermöglicht, sei es auch nur durch fortgesetzte Untersuchung der
                              									Naht. Als Fehler kommen hauptsächlich Nahtrisse, Hohlräume und Schlackeneinschlüsse
                              									in Betracht.
                           
                           Auf eine gute Handlichkeit des Gerätes und auf möglichst geringen Umfang ist
                              									Wert zu legen. Im besonderen ist zu fordern, daß die Prüfung im natürlichen Zustand
                              									der Schweißverbindung, d.h. ohne Abarbeiten des Zunders und der Raupe vorgenommen
                              									werden kann, ferner, daß das Gerät für alle räumlichen Lagen der Schweißnaht und
                              									möglichst für alle Arten der Naht verwendbar ist, und schließlich, daß es von
                              									Witterungseinflüssen unabhängig bleibt. Erwünscht ist die Erweiterungsmöglichkeit
                              									auf die Prüfung von Nichteisenmetallschweißungen.
                           
                              Patentnachrichten,
                              
                           nach amtlichen Veröffentlichungen zusammengestellt von
                              									Patentanwalt, Dipl.-Ing. Hans Wolff, Berlin SW. 68.
                           
                              Patent-Anmeldungen. Einspruchsfrist bis 4. 2. 31
                              
                           13c, 29. S. 91274. Siemens-Schuckertwerke Akt.-Ges., Berlin-Siemensstadt.
                              									Sicherheitsventil. 20. 4. 29.
                           13a, 8. Sch. 91995. Dr.-Ing. Adolf Schneider, München 51, Ulmenstraße 6. Verfahren
                              									zur Erzeugung trockenen Dampfes. 28. 10. 29.
                           13b, 30. W. 82453. Georg Weyland, Frankenthal, Pfalz. Mehrstufige Hochdruckpumpe zum
                              									Kesselspeisen mit Anschlußstützen zur Einführung von Kondensat. 23. 4. 29.
                           13e, 4. M. 7.30. Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg A. G., Nürnberg. Klopfhammer zum
                              									Reinigen außenverkrusteter Rohre. 20. 2. 30.
                           13e, 6. S. 90975. Siemens-Schuckertwerke Akt.-Ges., Berlin-Siemensstadt.
                              									Abschlammeinrichtung f. Röhrenkessel; Zus. z. Anm. S. 86180. 9. 4. 29.
                           13g, 3. Sch. 89372. Schmidt'sche Heißdampf-Ges. m. b. H., Kassel-Wilhelmshöhe.
                              									Mittelbar beheizter Dampferzeuger. 7. 2. 29. Frankreich 7. 3. 28.
                           13g, 6. Sch. 83576. Wilhelm Schwarzenauer, München, Widenmayerstraße 39. Einrichtung
                              									zum Erzeugen gasfreien Dampfes. 9. 11. 25.
                           14c, 7. B. 136950. Bergmann-Elektricitäts-Werke Akt.-Ges.3 Berlin N 65, Seestraße 63–67. Turbinenanlage mit Parallelstufen. 12. 4.
                              									28.
                           14c, 7. B. 136951. Bergmann-Elektricitäts-Werke Atk.-Ges., Berlin N 65, Seestr.
                              									63–67. Gegenlaufturbine mit Teilbeaufschlagung. 12. 4. 28.
                           14c, 10. Sch. 92384. Dr. Gustav Bauer, Hamburg, Mittelweg 82, und Carl Schmieske,
                              									Bremen, Wangerooger Str. 12. Entwässerungsanlage für Dampfturbinen. 5. 12. 29.
                              									Italien 16. 11. 29.
                           46a2, 19. R. 74340. Hermann Röder, Dresden-A. 21,
                              									Altenberger Str. 24. Zweitaktbrennkraftmaschine mit einer Ladepumpe. 12. 4. 28.
                           46b1, 25. H. 124092. Hannoversche
                              									Maschinenbau-Act.-Ges. vorm. Georg Egestorff, Hanomag, Hannover-Linden. Einrichtung
                              									zur selbsttätigen Einschaltung der Kompression beim Anlassen von
                              									Brennkraftmaschinen, insbes. von Dieselmaschinen. 7. 11. 29.
                           46c2, 49. D. 58419. Daimler-Benz A.-G.,
                              									Stuttgart-Untertürkheim. Luftreiniger. 17. 5. 29.
                           
                              
                              Erteilte Patente.
                              
                           14g, 5. 514653. Maschinenbau-Akt.-Ges. Balcke, Bochum. Sicherheitsvorrichtung für
                              									Anzapf- oder Abdampfkraftmaschinen mit Speisewasservorwärmern gegen Eindringen von
                              									Wasser. 8. 4. 27. M. 99138.
                           46a2, 63. 514456. Fried. Krupp Germaniawerft
                              									Akt.-Ges., Kiel-Gaarden. Zweitakt-Brennkraftmaschine mit Querspülung. 3. 12. 29. K.
                              									117809.
                           46c2, 15. 514375. Robert Bosch Akt.-Ges.,
                              									Stuttgart, Militärstraße 4. Selbstsaugender Vergaser; Zus. z. Pat. 450370. 3. 9. 29.
                              									V. 145493.
                           46c2, 105. 514781. Maschinenfabrik
                              									Augsburg-Nürnberg A. G., Augsburg. Anordnung der Brennstoffpumpen von
                              									doppeltwirkenden Mehrzylinderbrennkraftmaschinen mit Strahlzerstäubung. 8. 12. 29.
                              									M. 113060.
                           46c3, 35. 514618. Robert Bosch Akt.-Ges.,
                              									Stuttgart. Kabelschuh, insbes. für Zündkerzenkabel. 7. 12. 29. B. 147138.
                           46c4, 3. 514782. Heinrich Lanz Akt. Ges., Mannheim.
                              									Kühleranordnung für liegende Schwerölmotoren von Fahrzeugen. 1. 1. 29. L. 73782.
                           
                              Gebrauchsmuster.
                              
                           13a. 1148217. Walther Dom, Dresden-A., Döhlener Str. 31. Stehender, kombinierter
                              									Wasserrohr- und Rauchrohrkessel. 13. 11. 30. D. 2362.30.
                           13d. 1148523. Dipl.-Ing. Ernst Lupberger, Berlin-Marienfelde, Adolfstraße 5.
                              									Ueberhitzer für Dampfkessel. 8. 9. 30. L. 2471.30.
                           46f. 1147848. Adam Müller, Bedburg a. Erft, Bez. Köln. Kompressorgasturbine. 11. 11.
                              									30. M. 4653.30.
                           46c. 1148021. August Kammerer, Frauenlobstr. 2, u. Rudolf Kammerer, Geyerstraße 5,
                              									München. Brennstoffzufuhr- und Absperreinrichtung mittels elektrisch gesteuertem
                              									Ventil, insbes. für Kraftfahrzeuge. 12. 11. 30. K. 5336.30.
                           46c. 1147592. „Noris“ Zünd-Licht Akt.-Ges., Nürnberg, Maiachstr. 100.
                              									Magnetzündapparat. 1. 7. 30. N. 800.30.
                           46c. 1147553. Ehrlich & Graetz Akt.-Ges, Berlin SO 36, Elsenstr. 90–96.
                              									Gasschieber mit Klemmbügel für die Gemischregelung an Vergasern für
                              									Verbrennungskraftmaschinen. 5. 11. 30. E. 1768.30.
                           46c. 1148039. Robert Bosch A.-G., Stuttgart, Militärstr. 4. Schuzkappe für
                              									Zündkerzen. 4. 7. 29. B. 135797.
                           46c. 1148180. Motorenfabrik Deutz A.-G., Köln-Deutz. Düsenanordnung für
                              									Vorkammerdieselmaschinen. 1. 11. 30. M. 4487.30.
                           46c. 1148416. Robert Bosch A.-G., Stuttgart, Militärstraße 4. Selbsttätiger Regler
                              									für Zünder von Verbrennungsmotoren. 29. 6. 29. B. 135685.
                           46c. 1148611. Robert Bosch A.-G., Stuttgart, Militärstr. 4. Zündspule für
                              									Batteriezündung. 13. 1129. B. 137895.
                           81e. 1148124. Fried. Krupp Akt.-Ges., Essen. Hebezeuggehänge. 15. 8. 28. K.
                              									120003.
                           
                           81e. 1148125. Karges-Hammer, Maschinenfabrik A.-G., Braunschweig, Frankfurter
                              									Str. 36. Hängebahnartig bewegbares Fördergefäß für Konservenfabriken. 24. 1. 29. K.
                              									122491.
                           81e. 1148637. Christoph & Unmack Akt.-Ges., Niesky, O.-L. Muldenrolle für
                              									Transportbänder. 25. 10. 30. G. 894.30.
                           81e. 1148642. Zeitzer Eisengießerei und Maschinenbau-Act.-Ges., Zeitz.
                              									Staubgutförderer. 31. 10. 30. Z. 929.30.