| Titel: | [Kleinere Mittheilungen.] | 
| Fundstelle: | Band 268, Jahrgang 1888, Miszellen, S. 187 | 
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                        [Kleinere Mittheilungen.]
                        Kleinere Mittheilungen.
                        
                     
                        
                           G.F. Geyer's Support an Querhobelmaschinen zum
                              									Hohlrundhobeln.
                           Nach dem amerikanischen Patent Nr. 373586 vom 22. November 1887 besteht dieser
                              									Hüfssupport aus einem stählernen Stab E (Fig. 14 und
                              										15 Taf.
                              									11), welcher am Hobelschlitten angeschraubt wird und durch welchem ein
                              									Drehsupporttheil C1
                              									geht, an dessen Bahn E1
                              									vermöge der Schraube H das kippende Messergehäuse F eingestellt wird. Am hinteren Zapfen dieses
                              									Drehtheiles steckt ein Winkelrad D, welches mittels
                              									eines Handrades durch die Welle L und dem Rädchen K bethätigt wird, wodurch der Stahl G schräg gestellt und im Kreise geführt wird.
                           
                        
                           Bengler's Abstechstahlwerkzeug.
                           Textabbildung Bd. 268, S. 187Um Drehstücke durchzustechen, eignet sich das in nebenstehender Figur nach
                              										American Machinist, 1888 Bd. 11 Nr. 5 * S. 6,
                              									dargestellte einfache Schneidwerkzeug recht gut. In der Längsnuth des Halters A wird der Schneidstahl B
                              									beliebig verlegt. Der Vortheil dieses Werkzeuges beruht, auſser in der Einfachheit
                              									der Form des Schneidstahles, noch in der besseren Unterstützung desselben.
                           
                        
                           Starrett's Mikrometer-Schublehre.
                           Die Mutter der Mikrometerschraube mit der Theilscheibe lagert in einem stellbaren
                              									Schieber, während der bewegliche Schieberschenkel zur Verhütung des todten Ganges,
                              									mittels einer zwischengelegten Spiralfeder stets von der Mutter abgedrückt wird.
                              									Hierdurch wird es möglich, Strecken bis zu 1/40mm messen zu
                              									können. (American Machinist, 1888 Bd. 11 Nr. 6 * S. 5.)
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 268, S. 188
                              
                           
                        
                           Wagen zum Transport von Riesengeschützen.
                           Die Riesengeschütze für die Befestigung des italienischen Kriegshafens Spezia sind in
                              									dem Kruppschen Etablissement hergestellt worden. Die
                              									Guſsstahl-Geschütze haben ein Kaliber von 40cm und
                              									eine Rohrlänge von 14m mit einem Gewichte von
                              										121000k. Der zum Transporte eines jeden
                              									Geschützes eigens zugerichtete Eisenbahnwagen besteht aus zwei einzelnen Wagen, die
                              									durch einen Langträger mit einander verbunden sind, welcher mit seinen Enden drehbar
                              									auf den Mitten der Wagen ruht. Jeder der letzteren besteht aus einer auf
                              									vierachsigen Gestellen drehbaren Plattform. Der Transportwagen hat eine Gesammtlänge
                              									von 22m,7, einschlieſslich der Träger ein Gewicht
                              									von 97,300k und kann bei der Geschwindigkeit der
                              									Güterzüge Curven mit 120m Radius, bei Im
                              									Geschwindigkeit Curven mit 50m Radius durchlaufen.
                              									Da bei 16 Achsen die Zahl der Räder 32 beträgt, so vertheilt sich die Gesammtlast
                              									so, daſs auf jedes Rad eine Last von etwa 7000k
                              									kommt.
                           
                        
                           Neue schwedische Straſsenlocomotive.
                           In einer kürzlich in Stockholm abgehaltenen Techniker-Versammlung erläuterte der
                              									Fabrikbesitzer Schedin eine von ihm construirte
                              									Straſsenlocomotive, die sich dadurch von anderen Constructionen unterscheidet, daſs
                              									der Cylinder und der Bewegungsmechanismus getrennt vom Dampfkessel auf dem Tender
                              									verdeckt angeordnet sind, wobei die Hinterräder die Treibräder, die eine Breite von
                              										40cm haben, sind. Zur Locomotive gehören 2 bis
                              									3 Wagen, welche eine Tragfähigkeit von 8t,5
                              									besitzen, jedoch gewöhnlich nur mit 7t,5 belastet
                              									werden. Diese Straſsenlocomotive, welche auf einer zum Werke Haddebo führenden
                              									Straſse mit 1 : 7 Steigung, die später auf 1 : 11 vermindert wurde, in Verwendung
                              									steht, führt jährlich auf der 6km langen Strecke
                              									bis 9775t, wobei sie eine Geschwindigkeit von 4
                              									bis 5km in der Stunde bei einem Kohlenverbrauch
                              									von 1,44 bis 2k,65 auf das Tonnenkilometer erhält.
                              									Die befahrene Straſse, welche auf Sandboden liegt, und früher im Herbste und Winter
                              									unfahrbar war, befindet sich seit dem Gebrauche der Locomotive, ohne daſs die
                              									Unterhaltungskosten nennenswerth gestiegen sind, in einem vorzüglichen Zustande, die
                              									Kosten der Anschaffung der Locomotive nebst zugehörigem Lastzug, haben rund 10700
                              									Mark betragen, während eine Eisenbahnanlage für die 6km lange Strecke mindestens 135000 Mark gekostet haben würde.
                              									Straſsenlocomotiven nach Art der beschriebenen eignen sich für Entfernungen von 0,5
                              									bis 20km und können auſserdem in derselben Weise
                              									wie Locomobilen für das Groſsgewerbe und die Landwirthschaft vortheilhaft verwendet
                              									werden.
                           
                        
                           
                           Unterirdische Eisenbahn in Paris.
                           Dem Pariser Gemeinderath hat der Ingenieur J. Berlier
                              									ein Project zur Herstellung eines unterirdischen Eisenbahnnetzes für Paris mit einer
                              									Gesammtlänge von 16km vorgelegt, welches die
                              									volkreichsten Stadttheile mit einander verbinden und von der Place de la Concorde
                              									nach folgenden drei Routen auslaufen soll: nach dem Boulogner Wald mit einer
                              									ungefähren Länge von 3km,5, nach der Place de la
                              									Bastille mit 5km,1 Länge, und nach der Porte de
                              									Vincennes durch die Rue de Rivoli mit einer Länge von 7km,6. Die Bahn soll in einer unterirdisch verlegten Metallröhre geführt
                              									werden, welche auf gemauertem Grunde aufliegt, und aus einzelnen Guſseisenringen
                              									zusammengesetzt ist, von denen jeder für sich wieder aus mehreren Platten mit einer
                              									Wandstärke von 25mm besteht. Die im Inneren dieser
                              									Röhre gelegten Doppelgeleise sind auf isolirten Schwellen befestigt, weil die
                              									Fahrzeuge mittels Elektricität befördert werden sollen, womit die Verunreinigung der
                              									Luft durch Rauch und Dampf vermieden werden soll. Zu beiden Seiten der
                              									Schienenstränge sind Fuſssteige zur Begehung der Bahn angebracht, während für die
                              									Haltestellen unterirdische Stationen gedacht sind, mit welchen Treppenhäuser zum
                              									Ein- und Aussteigen verbunden sind. Die Treppenhäuser sind auf den Bürgersteigen
                              									oder sonst einem geeigneten Orte aufgestellt. Die Station hat für beide
                              									Fahrtrichtungen je einen Perron zum Einsteigen, welche durch einen tiefer liegenden
                              									Raum mit einander in Verbindung stehen. Auch zur Beleuchtung aller Räumlichkeiten
                              									und der Fahrzeuge würde Elektricität zur Anwendung kommen; für Luftwechsel soll
                              									durch ungefähr 100m von einander entfernte, nach
                              									auſsen mündende Vorrichtungen gesorgt werden. Die Anlagekosten für diese Bahn
                              									berechnet der Verfasser mit 54 Millionen Francs, und setzt eine Beförderung von drei
                              									Millionen Personen voraus.
                           
                        
                           Quecksilber Senkloth.
                           Von Brown und Sharpe in Providence, Nordamerika, wird
                              									nach American Machinist, 1888 Bd. 11 * Nr. 3, ein
                              									stählernes Senkloth gefertigt, welches bei 12mm,5
                              									Durchmesser und 100mm Länge 105g Gewicht hat. Indem dessen Höhlung mit
                              									Quecksilber ausgefüllt ist, wird bei kleinem Durchmesser ein möglichst hohes Gewicht
                              									erhalten. Beides erhöht den Werth dieses kleinen Meſswerkzeuges.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 268, S. 189
                              
                           
                        
                           Verwendung des Palladiums zu nicht magnetischen Uhren.
                           In Uhren, welche in der Nähe von starken Dynamomaschinen nicht magnetisch werden
                              									sollen, verwendet C.A. Paillard in Genf Palladium zu
                              									den Theilen, welche sonst aus Stahl hergestellt werden. Das specifische Gewicht des
                              									Palladiums ist 11,3; es schmilzt bei 1345°. (1882 244
                              									84.)
                           
                        
                           Stoſsweise Elektricitätsentladung im Lichtbogen.
                           In seiner Lehre von der Elektricität Bd. 4 S. 835 und 855 hat G. Wiedemann die Anschauung ausgesprochen, daſs das
                              									Ueberflieſsen der Elektricität im Lichtbogen ein stoſsweises sei. Dr. E. Lecher hat neuerdings diese Frage einer eingehenden
                              									Untersuchung unterworfen und glaubt als Ergebniſs seiner Versuche in Exner's Repertorium, Bd.
                              									23 * S. 795 angeben zu können, daſs mindest bei Eisen- und Platinelektroden der
                              									Strom stoſsweise durch den Lichtbogen hindurchgehe und daſs an dieser stoſsweisen
                              									Entladung den Hauptantheil bei der zischenden Kohle der positive Pol habe, da man
                              									der positiven Kohle als negativen Pol wieder eine Kohle oder auch Kupfer oder Silber
                              									gegenüberstellen könne, wogegen bei Eisen und Platin das Entgegengesetzte der Fall
                              									ist.
                           
                        
                           Sayers und Sturge's elektrische Hängelampe.
                           Um bei elektrischen Hängelampen eine Verschlingung der Zuleitungen unmöglich zu
                              									machen, bringen Sayers und Sturge nach den Industries vom 9. December 1887 * S. 622 an der unteren
                              									Tragröhre, welche sich beim Emporschieben der Lampe in die obere, weitere Röhre
                              									hineinschiebt, eine Muffe mit zwei Rollen an, die sich beim Auf- und Abziehen der
                              									Lampe auf der engeren Röhre herab und empor bewegt, gegen Drehung auf der Röhre aber durch eine Schraube
                              									geschützt ist, die in eine Längsnuth der Röhre hineinragt. Jede Rolle hat eine
                              									doppelte Furche; in die Furche der einen Rolle wickeln sich die beiden von gegenüber
                              									liegenden Stellen der Rolle aus nach oben und unten laufenden Theile der einen
                              									Zuleitung hinein und zugleich in die Furchen der anderen Rolle die Theile der
                              									anderen Zuleitung, wenn die Lampe emporgeschoben wird. Dies bewirkt eine in der
                              									Rolle angebrachte Feder, welche die Rolle in dieser Richtung zu drehen strebt. Wenn
                              									die Lampe heruntergezogen wird, so wickelt sich jede der beiden Leitungen von ihrer
                              									Rolle ab- und der Muff senkt sich um die halbe Höhe, steigt also verhältniſsmäſsig
                              									um gleich viel an der dünneren Röhre empor. Beim Emporschieben der Lampe steigt die
                              									Muffe um den halben Betrag der Hebung hinab und nähert sich dabei wieder dem unteren
                              									Ende der dünneren Röhre.
                           
                        
                           Sellner's Bogenlampe für Scheinwerfer auf
                              									Torpedobooten.
                           In Scheinwerfern (Projectoren) mit Hohlspiegeln muſs der Lichtbogen sehr
                              									unveränderlich an einer und derselben Stelle erhalten werden. Leopold Sellner hat nach der Zeitschrift für Elektrotechnik, 1888 * S. 72
                              									eine selbstthätig regulirende, zum Theile durch die Hand zu regulirende elektrische
                              									Bogenlampe entworfen, welche von Czeija und Nissl in
                              									Wien ausgeführt wird. Diese Lampe ist besonders zur Verwendung auf Torpedobooten
                              									geeignet. Ihre Regulirungsvorrichtung arbeitet selbst dann noch gut, wenn die Lampe
                              									aus der lothrechten Stellung bis nahe in die wagerechte gebracht wird. Es ist dies
                              									wesentlich dadurch erreicht, daſs die regulirende Bewegung der oberen Kohle nicht
                              									durch das Gewicht des Kohlenhalters beschafft wird, sondern die Triebkraft hierfür
                              									durch eine Spiralfeder in einer Trommel geliefert wird; wird der obere Kohlenhalter
                              									emporgezogen, so wird dadurch die Triebfeder gespannt.
                           
                        
                           Die Lichtstärke der Bogenlampen.
                           Bei Verträgen über elektrische Straſsenbeleuchtung pflegt die Lichtstärke der
                              									Bogenlampen zu 2000 Kerzen festgesetzt zu werden. Thatsächlich geben diese Lampen
                              									aber nur etwas mehr als den dritten Theil dieses Lichtes. Der Unterschied rührt
                              									davon her, daſs bei der Straſsenbeleuchtung die beiden Kohlenstäbe in eine gerade
                              									Linie gelegt werden, damit das Licht nach allen Seiten hin gleichmäſsig gestrahlt
                              									werde, während anfänglich die Bogenlampen in Scheinwerfern (Projectoren) verwendet
                              									wurden und dazu die Kohlen etwas gegen einander verstellt wurden, so daſs sich in
                              									der unteren Kohle ein einseitiger Krater bildete und das Licht vorwiegend in einer
                              									bestimmten Richtung warf, wogegen nach der Rückseite der Lampe sehr wenig Licht
                              									fällt. Werden die nämlichen Kohlen einander gerade gegenüber gestellt, so verhält
                              									sich die ringsum gleichmäſsige Lichtstärke zu jener vorwiegend in einer Richtung
                              									gestrahlten, wie 1 : 2,83, die Lampe vermag daher zwar einen Strahl von 2000 Kerzen
                              									Stärke zu geben, aber ein ringsum gleichmäſsiges Licht von nur wenig über 700 Kerzen
                              									(vgl. Iron, 20. Januar 1888).
                           
                        
                           Elektrische Beleuchtung der Schnellzüge zwischen Kiew und
                              									Odessa.
                           Für die Schnellzüge auf der Strecke Kiew-Odessa ist die elektrische Beleuchtung
                              									eingeführt worden und auf der abzweigenden Linie nach Nicolajew soll sie in Kurzem
                              									eingeführt werden. Eine kräftige Crompton-Dynamomaschine mit gemischter Wickelung, welche 110 Volt Spannung
                              									liefert, sendet (nach den Annales Industrielles, vom
                              									20. November 1887 S. 646) ihren Strom in 3 Stromkreise, die ungefähr 675, 450 und
                              										2000m Länge haben. Jeder Stromkreis besitzt
                              									eine Mittelschiene, die jedoch nur in den Tunneln gelegt ist; als Rückleiter dienen
                              									die Fahrschienen. Contactrollen sind am Gestell jedes Wagens befestigt, so daſs
                              									jeder Wagen von dem anderen unabhängig ist und keine besonderen Leitungen entlang
                              									dem Zuge geführt zu werden brauchen. Hält der Zug im Tunnel, so dauert die
                              									Beleuchtung fort. Der Preis soll unter ⅓ des Preises der Gasbeleuchtung sein. Die
                              									Gesellschaft hat bereits 74 ihrer Wagen mit dieser Einrichtung versehen. Aufgabe war
                              									nur die Beleuchtung am Tage, während der Fahrt durch die zahlreichen Tunnel dieser
                              									Bahnstrecke (vgl. 1887 265 456. 266 587).
                           
                        
                           
                           Carrière's Speicherbatterie mit Kohlenelektroden.
                           Um in Speicherbatterien (Accumulatoren) die Gesammtmenge des verwendeten Bleies in
                              									Thätigkeit setzen zu können und ein günstiges Verhältniſs zwischen Leistungsvermögen
                              									und Gesammtgewicht zu erreichen., stellt Carrière nach
                              									den Annales Industrielles vom 5. Februar 1888 S. 190
                              									die Elektroden mit einem Kern aus einer festen, harten und gut leitenden Kohlenmasse
                              									her; auf beiden Seiten der Kohle wird eine Schicht von Bleiglätte aufgetragen, die
                              									in einem mit 0,1 Schwefelsäure angesäuertem Wasser geknetet ist. Die Platten sind
                              									eben oder gewellt, voll oder mit Höhlungen versehen.
                           
                        
                           Mittel, um Glas zu feilen, zu drechseln und kantig zu
                              									machen.
                           Eine einfach gehauene Feile wird mit Benzin, welches mit Campher gesättigt ist,
                              									benetzt und damit das Glas möglichst leicht bearbeitet. Beim Drechseln des Glases
                              									wird eine in gleicher Weise benetzte Feile in dem Werkzeugstock befestigt. Um eine
                              									Glasröhre zu kanten, befestigt man dieselbe auf einer Spindel aus hartem Holz in der
                              									Drehbank. Groſse Löcher bohrt man in Glastafeln mittels Stahl- (oder
                              									Messing-)röhren. Dabei muſs die Scheibe gut unterstützt sein, und die Umdrehung darf
                              									nicht zu rasch erfolgen (aus Beiblätter zu den Annalen der
                                 										Physik und Chemie, 1888 Bd. 12 S. 216).
                           
                        
                           Einkitten von Glasbestandtheilen in metallene Fassungen und
                              									Beschläge.
                           Hierfür gibt H. Krätzer folgende Vorschriften: 1) 160g fein gepulvertes Colophonium, 40g weiſses Wachs und 80g Englisch Roth (Caput mortuum) schmilzt man vorsichtig zusammen, setzt
                              									der schmelzenden Masse 20g venetianisches
                              									Terpentin hinzu und rührt nach Entfernen des Feuers den fertigen Kitt mittels
                              									Holzspatels bis zum Erkalten um. 2) Verkitten der erwärmten Theile durch guten,
                              									nicht spröden Siegellack (die Sprödigkeit wird durch Zusatz von ein wenig
                              									venetianischem Terpentin aufgehoben). 3) Schellack wird vorsichtig mit einem
                              									gleichen Gewichte äuſserst fein gepulverten Bimssteines versetzt und warm
                              									aufgetragen. 4) Zum Schleifen werden die Gläser mit einem Gemenge von 10 Th. Pech
                              									und 1 Th. weiſsem Wachs befestigt (nach den Beiblättern zu
                                 										den Annalen der Physik und Chemie, 1888 Bd. 12 S. 216).
                           
                        
                           Nachweis von Baumwollensamenöl in Olivenöl.
                           F. Jean hat die von E.
                                 										Becchi angewandte Methode controlirt und befriedigende Resultate erhalten
                              										(Revue internat. d. denrées alimentaires 1. Januar
                              									1888 S. 82). Für die Untersuchung hat man nöthig:
                           1) eine Lösung von 1g AgNO3 in 200cc
                              									gleicher Theile Alkohol und Aether
                           2) eine Lösung von 85 Th. Amylalkohol (Siedepunkt 130 bis 132°) und 15 Th. reinem
                              									Rapsöl.
                           10cc des zu prüfenden Oeles werden in einem
                              									Glasröhrchen mit 11cc der alkoholischen
                              									Silberlösung und 8 bis 10cc der Rapsöllösurg
                              									gemischt und während 15 Minuten in kochendem Wasser erwärmt. Bei Gegenwart von
                              									Baumwollensamenöl tritt bräunliche Färbung ein. Von der landwirthschaftlichen
                              									Behörde zu Florenz ist diese Methode als die sicherste empfohlen.
                           C.H.
                           
                        
                           Bücher-Anzeigen.
                           Sieben Abhandlungen aus der
                                 										Wohnungs-Hygiene. Zugleich Anhang zu: Theorie und Praxis der Ventilation
                              									und Heizung von Dr. A. Wolpert. Leipzig. Baumgärtner.
                              									119 Seiten. 4 M.
                           Das Werk enthält: 1) Ueber Reinheit der Zimmerluft, 2) Rationelle Heizung und
                              									Lüftung, 3) Luftfeuchtigkeit, 4) Formeln für die Berechnung von Luftgeschwindigkeit,
                              									5) Berechnung von Anlagen für mechanische Ventilation, 6) die Gasheizung, 7) die
                              									Carbon-Natron-Heizung und das Kohlenoxyd. Das Werk behandelt den Stoff unter Berücksichtigung der
                              									neuesten Erscheinungen, nach deren Werth oder Unwerth; auch die viel angepriesenen
                              									Carbon-Natron-Oefen finden ihre eingehende Beurtheilung.
                           Die Säulenordnungen und das
                              									Wichtigste über Bauentwürfe und Bauausführung von Prof. G.
                                 										Delabar. Mit 79 Figuren auf 28 lithographischen Tafeln. Neuer revidirter
                              									Abdruck. Sechstes Heft der Anleitung zum Linearzeichnen
                              									u.s.w. Freiburg-Breisgau. Herders Verlag. Geb. 2,80 M.
                           Das bekannte und anerkannte Werk bedarf wohl weiter keiner Besprechung und
                              									beschränken wir uns hier darauf, das Neuerscheinen dieses auch für weitere Kreise
                              									werthvollen Heftes zu erwähnen.
                           Recherches théoriques et
                                 										expérimentales sur les oscillations de l'eau et les machines hydrauliques à
                                 										colonnes liquides oscillantes. Par le Mis Anatole de Caligny. Paris. Baudry
                              									éditeur, Rue des Saints-Pères 15. Zwei Bände, 964 Seiten mit 8 Tafeln.
                           Der Inhalt ist: Bewegung in Röhren, Wellen, Ansaugen des Wassers, Intermittirende
                              									Quellen, Schiffsschleusen, Hydraulische Motoren, Hebe- und Schöpfmaschinen,
                              									Compressionsmaschinen und Pumpen.
                           
                        
                           Zuschriften an die Redaktion.
                           Kraft- und Arbeitsmaschinen-Ausstellung, München 1888.
                           Die Ausstellung, für welche noch immer, obwohl der Anmeldetermin abgelaufen ist,
                              									zahlreiche Anmeldungen einlaufen, wird ein mannigfaches Bild von den Hilfsmitteln,
                              									die dem Kleingewerbe die Technik der Neuzeit bietet, entfalten. Motoren jeder Art
                              									und jeden Systems, Arbeitsmaschinen für die verschiedensten Branchen werden eine
                              									lebhafte Thätigkeit in den Ausstellungshallen entwickeln, praktische Werkzeuge der
                              									neuesten Construction den Interessenten vor Augen geführt werden. Alle Bundesstaaten
                              									sind vortheilhaft, am hervorragendsten aber das industrielle Sachsen vertreten.
                              									Neben der allgemeinen Handwerksmaschinen-Ausstellung werden die beiden
                              									Collectivausstellungen für die Bürsten-, Pinsel- und Kammfabrikation, sowie die
                              									Schuh-Industrie einen hochinteressanten Anziehungspunkt bilden; auch hierfür sind
                              									zahlreiche Anmeldungen eingetroffen und werden fortlaufend, nachdem der Anmeldemtermin vorläufig auf unbestimmte Zeit verlängert
                                 										wurde, entgegengenommen.
                           Neuerdings hat der Wittelsbacher-Landesstiftungsrath eine bedeutende Summe bewilligt,
                              									welche in erster Linie für Erlassung oder Ermäſsigung der Platzgebühr an
                              									minderbemittelte bayerische Aussteller zu verwenden ist, worauf wir hiermit
                              									aufmerksam machen.