| Titel: | [Kleinere Mittheilungen.] | 
| Fundstelle: | Band 272, Jahrgang 1889, Miszellen, S. 573 | 
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                        [Kleinere Mittheilungen.]
                        Kleinere Mittheilungen.
                        
                     
                        
                           Allen's Dampfzuschläger.
                           Wenn auch der Dampfzuschläger nur einen kleinen Theil der Schmiedearbeiten bewältigen
                              									kann, so ist seine Verwendung doch für manche Fälle empfehlenswerth. Im vorliegenden
                              									Falle (Fig. 1
                              									bis 3 Taf. 26)
                              									ist, wie schon bisher, zum Betriebe eine im Kreissegment bewegliche Klappe gewählt,
                              									welche durch Leisten, die mit Spiralfedern angedrückt werden, gedichtet wird. Die
                              									Steuerung wird durch ein Kolbenventil A mittels des
                              									Hebels B bewirkt und ist für Oberdampf eingerichtet.
                              									Das Dampfzulaſsventil E ist durch die Stange H an den Fuſstritt I
                              									angelenkt. Letzterer wird durch eine Spiralfeder in der Hochstellung gehalten. Der
                              									Hebel F gestattet den Amboſs zu verstellen. Bei 40 Pfd.
                              									Druck auf den Quadratzoll soll der Zuschläger 500 Schläge in der Minute machen.
                           
                        
                           Fortschritte im Transportwesen.
                           Ueber die in den letzten Jahren beim Transporte erzielten wirthschaftlichen
                              									Fortschritte machte R. Ziese in der Sitzung des
                              									technischen Vereins zu Riga vom 16. März 1889 nachstehende Mittheilungen.
                           Im Güter- und Personenverkehre gibt es kaum eine Erscheinung, welche uns mehr mit
                              									Bewunderung über die Fortschritte der Technik erfüllen könnte, als eine Betrachtung
                              									der Ursachen, welche die heute üblichen ungemein billigen Frachtsätze für die
                              									Beförderung von Personen und Gütern herbeigeführt haben. Der Preisabschlag zeigt
                              									sich sowohl beim Land- wie beim Seeverkehre, jedoch in weit rascherer und
                              									erstaunlicherer Weise bei letzterem.
                           Während noch vor wenigen Jahren für eine Reise von London nach Australien 150 Pfd.
                              									Sterl. für die Person bezahlt wurden, kostet dieselbe Fahrt heute in den
                              									bestausgestatteten Dampfern kaum noch die Hälfte. Eine Fahrt von London nach Indien
                              									kostete vor etwa 20 Jahren 70 bis 80 Pfd. Sterl., jetzt gibt die P. und O. Comp. in ihren besten Dampfern Retourbillete
                              									für dieselbe Summe.
                           Die Fahrt nach New York dauerte früher 3 bis 4 Wochen und kostete 30 Pfd. Sterl.,
                              									jetzt kostet die Fahrt hin und zurück 25 Pfd. Sterl., und die einfache Reise wird in
                              									6 bis 7 Tagen vollendet. Die jetzt gebotenen Bequemlichkeiten sind dabei gar nicht
                              									mit den früher üblichen zu vergleichen. Beim Gütertransporte sind im Groſsen und
                              									Ganzen die Kosten des Gütertransportes auf der See für weitere Strecken auf ½ bis ⅓
                              									der vor noch 25 Jahren üblichen gefallen, während sie nur etwa ¼ derjenigen
                              									betragen, die vor einer Generation üblich waren.
                           Mit den vor 50 Jahren üblichen Tarifen hätte der Weltverkehr niemals den Umfang
                              									annehmen können, welchen er heute besitzt. Die Grundlagen, aus welchen der Land- und
                              									Seetransport herauswächst, sind Schnelligkeit und Oekonomie des Betriebes, und zwar
                              									ist die Schnelligkeit Hauptbedingung und mit ihr ist die Oekonomie eng verbunden.
                              									Zur Zeit der Segelschiffe durfte man auf mehr als 8 Knoten Geschwindigkeit in der
                              									Stunde nicht rechnen und selbst dies war für längere Fahrten nicht innezuhalten. Die
                              									Reise war von Wind und Wetter abhängig, niemals konnte man mit Sicherheit den Tag,
                              									ja die Woche der Ankunft im Voraus bestimmen. Jetzt kann man fast mit Bestimmtheit
                              									die Stunde der Ankunft vorausberechnen, und die See hat dadurch viele ihrer
                              									Schrecken verloren.
                           Die täglichen Unkosten eines groſsen Oceandampfers rechnet man heute zu annähernd 50
                              									Pf. für die Tonne bei einer Geschwindigkeit von 16 bis 17 Knoten in der Stunde.
                              									Zwischen Europa und Amerika können heute Güter zu Frachtsätzen von ½ bis ⅓ Pf. für
                              									die Meilentonne geführt werden. Küstenschifffahrt ist theurer und beträgt heute etwa
                              									5 Pf. für die Meilentonne.
                           Es ist wohl nicht allgemein bekannt, daſs heute die Dampfschifffahrtsgesellschaften
                              									bei gleichem Nutzen wie früher viel billiger transportiren können, und zwar in Folge
                              									der eingeführten gröſseren Geschwindigkeit und Sparsamkeit. Vor 50 Jahren hielt man
                              									für einen Dampfer eine andauernde Geschwindigkeit von über 8 Knoten in der Stunde
                              									für unmöglich. Noch im J. 1835 gab sich ein Dr. Larder
                              									in der Brittish association die Mühe, mit vielen
                              									wissenschaftlichen Gründen zu beweisen, daſs eine Fahrt über den Ocean mit mehr als 8 Knoten in der
                              									Stunde und mit weniger als einem Kohlen verbrauche von 12 Pfd. für die Pferdekraft
                              									und Stunde nicht auszuführen sei. Heute sind 15 bis 16 Knoten Geschwindigkeit
                              									allgemeine Regel, während viele Dampfer 18 bis 20 Knoten innehalten. Der
                              									Kohlenverbrauch beträgt dabei 1½ bis 1¾ Pfd. für die Pferdekraft und Stunde. Die
                              									Geschwindigkeit hat sich demnach verdoppelt und der Kohlenconsum ist auf 1/7 des früheren
                              									gesunken, ein Ergebniſs, welches wohl bewunderungswürdig genannt werden kann.
                           Erzielt sind diese Erfolge durch die neueren Fortschritte im Schiffs- und
                              									Schiffsmaschinenbaue, durch die Einführung des Stahles für den Schiffs- und
                              									Dampfkesselbau, die Anwendung höherer Dampfspannungen, und besonders hat das neue
                              									System der dreifachen Expansionsmaschine geradezu umwälzend gewirkt und in wenigen
                              									Jahren ganz ungeahnte Erfolge herbeigeführt. Wie gewaltig der Dampfverkehr in den
                              									letzten Jahren sich vergröſsert hat, beweisen folgende Zahlen. Im J. 1854 betrug die
                              									gesammte Tonnenzahl aller britischen Schiffe 3730000t, während sie im J. 1887 auf 7144000t
                              									angewachsen war.
                           Man sollte denken, daſs diese ungeheure Vermehrung der Tonnenzahl mit einem
                              									entsprechenden Anwachsen der zur Schifffahrt nöthigen Mannschaft Hand in Hand
                              									gegangen sei, dies ist jedoch nicht der Fall, und auch hier zeigt sich der
                              									Fortschritt der Technik. Die absolute Anzahl der Seeleute hat sich natürlich
                              									vermehrt, aber die relative Anzahl ist ganz ungemein gesunken. Während im J. 1854
                              									auf 100t Schiffsgehalt 7,7 Seeleute gerechnet
                              									wurden, beträgt dieses Verhältniſs jetzt nur 2,5 Mann für 100t, d.h. nur ⅓ oder relativ 70 Proc. Menschenkraft
                              									weniger. Ermöglicht ist diese Ersparniſs an Menschenkraft durch die zweckmäſsigere
                              									Einrichtung der Schiffe und Maschinen, die bei gröſserem Raumgehalte und gröſserer
                              									Leistung dennoch weniger Aufsicht und Bedienung verlangen als früher. Das
                              									Dampfschiff überhaupt braucht eine viel geringere Besatzung, als verhältniſsmäſsig
                              									das Segelschiff. Die dadurch im Betriebe erzielten Ersparnisse werden für die
                              									englische Handelsflotte allein auf jährlich 130000 Menschen mit 6500000 Pfd. Sterl.
                              									Lohn berechnet. Im Ganzen und Groſsen kann man sagen, daſs die Kosten der
                              									Dampfschifffahrt bei verdoppelter Geschwindigkeit nur etwa ½ derjenigen vor 25
                              									Jahren betragen, ein Ergebniſs, welches beweist, mit wie mächtiger Hand die Technik
                              									im Dienste der Menschheit Raum und Zeit überwindet.
                           Im Anschlusse hieran führt der Vortragende zur Vergleichung die Verhältnisse und
                              									Gewichte einiger älteren und neueren Schiffsmaschinen an.
                           Vor etwa 50 Jahren arbeitete man mit Dampfspannungen von 7 bis 8 Pfd. auf den
                              									Quadratzoll. Die Kolbengeschwindigkeit betrug rund 200 Fuſs in der Minute, das
                              									gesammte Gewicht etwa 500k für die indicirte
                              									Pferdekraft bei einem Kohlenverbrauche von 4 bis 5k in der Stunde. Vor 25 Jahren noch betrug die Dampfspannung im Kessel
                              									selten über 30 Pfd. (etwa 2at), die
                              									Kolbengeschwindigkeit war bereits auf 400 bis 500 Fuſs in der Minute gestiegen, das
                              									Gewicht betrug 150 bis 200k für die Pferdekraft,
                              									und der Kohlenverbrauch war auf etwa 2k gesunken.
                              									Jetzt arbeiten wir meistens mit Dampfdrucken von 10 bis 12at und mit 1000 Fuſs Kolbengeschwindigkeit. Das
                              									Gewicht ist bei natürlichem Zuge auf 60 bis 70k
                              									für die Pferdekraft verringert, bei etwas verstärktem Zuge noch bedeutend geringer,
                              									und der Kohlenverbrauch beträgt 0k,6 bis 0,7.
                              									Während man früher mit der Tonne Kesselgewicht einschlieſslich Wasser, höchstens 4
                              									bis 5 indicirte Pferdekraft erzielte, erreicht man jetzt 14 bis 15, bei künstlichem
                              									Zuge bis zu 24, und bei Torpedobooten noch bedeutend mehr Leistung, bei demselben
                              									Gewichte. Vergleicht man das gesammte Gewicht der Maschinen, Kessel mit Wasser und
                              									der Kohlen für eine achttägige ununterbrochene Arbeitsleistung, so treten die
                              									Unterschiede noch weit stärker hervor. Hiernach ersparte die Verbundmaschine
                              									gegenüber den früheren Niederdruckmaschinen fast ½ des Gesammtgewichtes, während der
                              									durch Einführung der dreifachen Expansionsmaschine herbeigeführte Gewinn weitere 30
                              									bis 50 Proc. betrug. Aus diesen Zahlen erklärt sich einigermaſsen das im
                              									Vorhergehenden über die Erniedrigung der Frachtsatze Gesagte, und es wird
                              									ersichtlich, wie langdauernde, weite Dampferreisen, an die man früher nicht hatte
                              									denken können, nicht nur ermöglicht, sondern ökonomisch vortheilhaft gemacht werden
                              									konnten.
                           Bezüglich weiterer Entwickelungen auf diesem Gebiete scheint es fast, als ob wir bei
                              									der Benutzung des Wasserdampfes und mit unseren jetzigen Constructionsmaterialien,
                              									uns einer nicht fernen Grenze nähern, welche nur durch die Einführung neuer
                              									Materialien und eines neuen Arbeitsmediums überwunden werden kann.
                           Beim Landtransporte sind in den letzten Jahrzehnten ebenfalls, wenn auch nicht so
                              									bedeutende Fortschritte und Verbilligerung der Tarife erzielt worden, jedoch sind
                              									dieselben weniger auf Vervollkommnung der Locomotive, als auf organisatorische
                              									Verbesserungen des Verkehrswesens zurückzuführen. Beim Landtransporte spielt der
                              									Zustand des Weges die Hauptrolle. Groſse Geschwindigkeit der Züge und starker
                              									Verkehr läſst sich nur auf stark gebautem Unterbaue erzielen und innehalten. Erst
                              									wenn die Vorbedingung des guten Weges erfüllt ist, wird man auch den Motor weiter
                              									verbessern. Das Verbundsystem für Locomotiven hat in den letzten Jahren nicht
                              									unerhebliche Fortschritte gemacht, und es befinden sich gegenwärtig mehrere Hunderte
                              									solcher Maschinen im Betriebe. Die Brennmaterialersparniſs wird zu 15 bis 20 Proc.
                              									angegeben, auſserdem arbeiten diese Maschinen ruhiger und sind dadurch weniger oft
                              									Reparaturen ausgesetzt. Es ist daher wohl anzunehmen, daſs dieses System auch für
                              									den Locomotivbetrieb mehr und mehr Bedeutung gewinnen wird.
                           Beim Landtransporte auf der Eisenbahn bedingt erhöhte Geschwindigkeit erhöhte Kosten.
                              									Dies gilt auch für den Wasserverkehr; aber die Geschichte des Seetransportes zeigt,
                              									wie die Marinetechnik es möglich gemacht hat, bei erhöhter Geschwindigkeit heute mit
                              									geringeren Kosten als früher zu transportiren, und das läſst hoffen, daſs auch auf
                              									dem Lande noch bedeutende Fortschritte nach dieser Richtung hin gemacht werden
                              									können.
                           
                        
                           Deutsches Hufnageleisen.
                           In der Sitzung des Vereins zur Beförderung des
                                 										Gewerbefleißes vom 4. März 1889 hielt Geh. Bergrath Wedding einen Vortrag über deutsches
                                 										Hufnageleisen.
                           Derselbe knüpfte an die Behauptung des Herrn Möller-Eberswalde, daſs schwedisches Eisen zur Hufnagelfabrikation nicht durch
                              									deutsches ersetzt werden könne, an und führte aus, daſs die Behauptung Möller's die Verwaltung der Peiner Walzwerke nicht von weiteren Versuchen, ein dem schwedischen
                              									vollkommen ebenbürtiges Hufnageleisen zu erzeugen, abgeschreckt habe, und daſs
                              									dieselbe der Königl. mechanisch-technischen Versuchsanstalt
                                 										zu Charlottenburg eine Reihe von Eisensorten, von denen sie glaubte, daſs
                              									sie den Anforderungen entsprächen, zur Vornahme von Versuchen zur Verfügung gestellt
                              									habe.
                           Redner beschreibt hierauf die gethätigten Zug-, Stauch- und Verwindungsversuche,
                              									sowie Kaltbiege- und Schmiedeproben der verschiedensten Art und bemerkt, daſs das
                              									Peiner Fluſseisen bei seiner Verarbeitung zu Nägeln etwas anders behandelt werden
                              									müsse, als das schwedische Schweiſseisen. Man muſs bei Fluſseisen die Temperatur
                              									etwas niedriger nehmen, darf aber trotzdem bei der Bearbeitung Blauhitze nicht
                              									eintreten lassen. Wenn auch die deutsche Globe-Hufnagelfabrik zu Bahrenfeld bei Altona Nägel im kalten Zustande aus
                              									schwedischem Fluſseisen hergestellt hatte, so ist es an sich nicht als Nachtheil zu
                              									bezeichnen, daſs verschiedene Temperaturen bei dieser Fabrikation angewendet werden.
                              									Der Vortragende glaubt, daſs dem Peiner Fluſseisen auch dieselbe Anfangshitze, die
                              									man dem schwedischen Schweiſseisen gibt, nichts schaden würde. Aus den vorgetragenen
                              									Ergebnissen ergibt sich unzweifelhaft, daſs das schwedische Eisen nicht über dem
                              									deutschen Fluſseisen steht, daſs bei vielen Proben sogar das schwedische vom
                              									deutschen Eisen überragt wird. Der Direktor des Peiner Walzwerkes, Herr Wild, hat erklärt, daſs er bereit sei, nicht nur
                              									Proben, sondern jede beliebige, mit seiner Fabrikation überhaupt im Einklänge
                              									stehende Menge von Hufnageleisen genau von den Eigenschaften des in der Königl. Versuchsanstalt geprüften zu liefern.
                           
                           Der Vortragende hält dafür, daſs kein Hinderniſs mehr entgegen stehe, das deutsche
                              									Eisen an Stelle des schwedischen zu setzen, und hofft, daſs Veranlassung genommen
                              									wird, die Prüfung an der Stelle vorzunehmen, von der aus die sichersten Ergebnisse
                              									zu erwarten sind, nämlich bei unserer Armee, welche damit auch nach dieser Richtung
                              									hin vom Auslande unabhängig gemacht werden könnte.
                           
                        
                           Zuschriften an die Redaction.
                           Von geschätzter Seite wird uns unter Beifügung der betreffenden
                              									Zeichnungen Nachstehendes mitgetheilt mit der Bitte um Veröffentlichung, der wir,
                              									zugleich auf Wunsch unseres Referenten, gerne nachkommen.
                           
                              „In Ihrer Nr. 4 Bd. 272 befindet sich ein Aufsatz über die
                                 										Doppelsteppstich-Nähmaschine in ihrer Verwendung als Stickmaschine. Der Aufsatz
                                 										sagt – Seite 157 – daſs, nach Wissen des Berichterstatters, W. v. Pittler in Gohlis-Leipzig der erste war,
                                 										welcher auf der Doppelsteppstich-Nähmaschine stickte. Nach mir vorliegenden
                                 										Nachrichten stimmt dieses nicht, und zur Ehre des eigentlichen Erfinders
                                 										gestatte ich mir daher, die ergebene Bitte an Sie zu richten, folgenden Zeilen
                                 										in Ihrem werthen Blatte Raum zu schenken.
                              
                           
                              Der Dessinatör Wuillemin,
                                 										seinerzeit in Rorschach, jetzt in Gurwolf bei Murten in der Schweiz, hat bereits
                                 										im Frühjahr 1885, also vor der Anmeldung des ersten Pittler'schen Patentes, einen Stickapparat gebaut und ihn schon damals
                                 										verschiedenen Herren, welche für das Verfahren Interesse haben, vorgezeigt
                                 										bezieh. angeboten. Der Mann selbst berichtet, daſs er in seinem Hause im Mai
                                 										1885 dem Chef des Hauses F. Saurer Söhne in Arbon,
                                 										Herrn Adolf Saurer nebst Familie den Stickapparat
                                 										in Thätigkeit vorgeführt habe. Dem Chef des Hauses Rieter und Comp. in Winterthur habe er den Apparat im Juni gezeigt und
                                 										im Juli 1885 habe er bereits dem Hause Pfaff in
                                 										Kaiserslautern denselben zum Verkauf angeboten. Unvorsichtigerweise wurde
                                 										jedoch, bevor ein Patentschutz für diese sehr interessante Erfindung erzielt
                                 										worden war, an der St. Gallener Börse über den Apparat gesprochen und es sollen
                                 										damals Sächsische, dem Stickereigewerbe Nahestehende die Erfindung kennen
                                 										gelernt haben. Auf diese Weise sei der Gegenstand bekannt geworden. Als dann im
                                 										J. 1886 das Haus Rieter und Comp. in Winterthur
                                 										sich ein Patent auf den Wuillemin'schen
                                 										Stickapparat erwerben wollte, wurde dasselbe auf Grund des inzwischen
                                 										nachgesuchten Pittler'schen ersten Patentes (welches denselben Apparat darstellt)
                                 										abgewiesen.
                              
                           
                              Die vorstehenden Zeilen sollen nur den Zweck haben, das
                                 										Verdienst der nach meinem Dafürhalten so sehr interessanten Erfindung dem
                                 										wirklichen Erfinder zu Theil werden zu lassen. Eine Zeichnung des fraglichen
                                 										Apparates, welchen Rieter und Comp. seinerzeit zum
                                 										Patente anmelden wollten und der dem ursprünglichen Wuillemin's genau entspricht, erlaube ich mir beizulegen.“