| Titel: | [Kleinere Mittheilungen.] | 
| Fundstelle: | Band 272, Jahrgang 1889, Miszellen, S. 603 | 
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                        [Kleinere Mittheilungen.]
                        Kleinere Mittheilungen.
                        
                     
                        
                           Elektrische Maschine zum Fällen von Bäumen von Ganz und
                              									Comp.
                           Aus mehreren Rücksichten wird sich die Handarbeit beim Fällen von Bäumen wesentlich
                              									leichter durch eine elektrische Maschine ersetzen lassen, als durch eine
                              									Dampfmaschine. Ganz und Comp. in Budapest haben eine
                              									solche entworfen, welche in den galizischen Wäldern zur Anwendung kommen soll. Der
                              									Baum wird von ihr nicht abgesägt, sondern es kommt ein Bohrer zur Verwendung. Es
                              									werden entweder eine Reihe von Löchern dicht neben einander gebohrt, oder es wird
                              									streichend gebohrt. Letzteres empfiehlt sich für mittelharte und weiche Hölzer und
                              									ist bei der Maschine von Ganz der Fall. Der
                              									Elektromotor ruht auf einem leichten zweiräderigen Wagen; dieser wird dicht an den
                              									Baum herangefahren und mit Ketten an den Achsen befestigt, doch so, daſs er leicht
                              									los gemacht werden kann, wenn etwa der Baum zu fallen droht. Der Motor ist mit seiner Grundplatte auf
                              									einer lothrechten Achse befestigt, so daſs er zugleich mit dem von ihm durch einen
                              									Riemen getriebenen Bohrer in wagerechter Richtung gedreht werden kann* dabei
                              									streicht der Bohrer arbeitend im Bogen durch den Baum. Ist er durch, so wird er
                              									zurückgedreht, etwas vorgestellt und ein neuer Schnitt gemacht. Wenn der Baum so
                              									halb durchgeschnitten ist, müssen Klammern eingetrieben werden, welche verhindern,
                              									daſs der Baum durch sein Gewicht die Schnittfuge schlieſse (Industries vom 11. Januar 1889 * S. 43).
                           
                        
                           Die Herstellung von Kohlenstäben aus
                              									Mineralöl-Rückständen.
                           Von einer hervorragenden englischen Fabrik werden Kohlenstäbe für elektrische
                              									Beleuchtung aus dem bei der Destillation von Mineralöl bleibenden Rückstande in
                              									folgender Weise hergestellt. Dieser Rückstand, der ein glänzendes Aussehen hat, sehr
                              									leicht und spröde ist und von vornherein den Eindruck von reiner Kohle macht, wird
                              									pulverisirt, sodann erhitzt und mit sogen. Theer gemengt, welcher jedoch, dem
                              									Gerüche nach zu urtheilen, wahrscheinlich aus einer Mischung von schwerem Oel und
                              									Pech besteht. Eine Menge von 65 Pfd. der Mischung, bestehend aus etwa 3 Th. Koks und
                              									1 Th. Theer, wird 45 Minuten lang gemahlen, um die beiden Stoffe innig mit einander
                              									zu vermengen. Hierauf wird die Masse durch Maschinen in ähnlicher Weise wie beim
                              									Pressen von Bleiröhren in die gewünschte Form gebracht. Der hydraulische Cylinder
                              									ist wagerecht; in ihm wird die Masse einem Drucke von 5t,5 auf 1 Quadratzoll ausgesetzt. Der die Presse verlassende Kohlenstrahl
                              									wird auf Rollen in einem Troge fortgeleitet und sobald er eine Länge von drei
                              									Kohlenstäben erlangt hat, in drei Stücke zerschnitten. Die Stäbe werden sodann in
                              									Packete zusammengelegt, wobei durch Kohlenstaub das Zusammenkleben verhütet wird;
                              									sie werden sodann von Arbeitern ausgerichtet und soweit getrocknet, daſs sie in
                              									eiserne Kästen verpackt werden können. Die Kästen werden in geeigneten Oefen mehrere
                              									Stunden lang der Rothglühhitze ausgesetzt, wodurch alle noch vorhandenen vergasbaren
                              									Stoffe ausgetrieben werden; es bleibt sodann reine Kohle übrig von groſser Dichte
                              									und metallischem Klange. Wenn die Stäbe den Ofen verlassen haben, werden sie in
                              									einer Maschine selbsthätig auf ihre Leitungsfähigkeit geprüft und die guten Stäbe
                              									von denjenigen gesondert, die zu viel Widerstand zeigen. Die für gut befundenen
                              									Stäbe werden sodann an einem Ende gerade, am anderen spitz geschliffen und sind
                              									somit fertig; sollen sie jedoch noch verkupfert werden, so werden sie noch in einem
                              									galvanoplastischen Bade wenige Minuten der Wirkung des Stromes ausgesetzt.
                           
                        
                           Acheson's Schutzvorrichtung für Kabel mit Bleihülle.
                           Um zu verhüten, daſs in den mit einer Bleischutzhülle versehenen Kabel die im Kabel
                              									auftretende statische Elektricität sich nach der Bleihülle entladet, dabei das
                              									Isolirmittel durchbricht und mit der Zeit das Kabel unbrauchbar macht, bringt Acheson, der Elektriker der Waring Comp., am Kabel zwei Spitzen an, deren Entfernung von einander
                              									kleiner ist als die Dicke der Isolirschicht. Die eine Spitze wird, nach dem Electrician, 1889 Bd. 22 * S. 747, mit der Bleihülle
                              									verbunden, die andere aber mittels eines Abschmelzdrahtes mit dem kupfernen Leiter.
                              									Diese Entlader sollen etwa in Entfernungen von 60m
                              									angebracht werden.
                           
                        
                           Berichtigung.
                           Anstatt Cousinier lies „Cuisinier“ auf S. 90.