| Titel: | [Kleinere Mittheilungen.] | 
| Fundstelle: | Band 277, Jahrgang 1890, Miszellen, S. 240 | 
| Download: | XML | 
                     
                        [Kleinere Mittheilungen.]
                        Kleinere Mittheilungen.
                        
                     
                        
                           Schiefer als Isolator für elektrische Leitungen.
                           Seit einiger Zeit stellt man die verschiedenen Nebenstücke für elektrische Anlagen
                              									aus Schiefer her und ersetzt durch diesen haushälterisch die isolirenden Theile aus
                              									Ebonit, Glas, Porzellan; z.B. Unterlagscheiben, Platten, Wannen ü. s. w. Nach dem
                              										Moniteur industriel, 1890 S. 93, würde die
                              									Verwendung des Schiefers zur Isolirung im Trockenen liegender Leiter für elektrische
                              									Anlagen den Vortheil groſser Dauerhaftigkeit und Widerstandsfähigkeit bei geringer
                              									Dicke bieten und die nöthigen Arbeiten und Kosten bei unter der Erde zu führenden
                              									elektrischen Leitungen wesentlich vermindern.
                           
                        
                           Glühlampe von Langhans und Co.
                           In der für Langhans und Co. in Berlin patentirten
                              									elektrischen Glühlampe ist der zum Glühen kommende Leiter als Spirale um einen
                              									aufrecht stehenden Stab gewickelt und an dessen Spitze befestigt; die beiden
                              									Zuleitungsdrähte sind der eine an den Stab, der andere an die Spirale geführt. Die
                              									Spirale besteht aus einem Kern und einer Hülle; letztere ist aus zwei Metallen (oder
                              									Legirungen) hergestellt, welche verschiedene Ausdehnungscoefficienten besitzen. Die
                              									gestrahlte Wärme veranlagt einen Unterschied in der Ausdehnung zwischen Kern und
                              									Hülle und in den inneren Spannungen, so daſs alle seitlichen Biegungen verhindert
                              									werden. (Telegraphic Journal, 1890 Bd. 26 * S.
                              									489.)
                           
                        
                           Länge des Volta'schen Lichtbogens in verschiedenen
                              									Mitteln.
                           Nach den von Villari angestellten und im Moniteur industriell 1890 S. 93, kurz mitgetheilten
                              									Versuchen über die Aenderung der Länge des Volta'schen
                              									Bogens in verschiedenen umgebenden Mitteln ergeben sich bei wagerechter Lage der
                              									Kohlen folgende Verhältniſszahlen für die Bogenlänge: 3,9 in einer
                              									Wasserstoffgasumgebung, 7,4 in Sauerstoff und 8,4 in gewöhnlicher Luft. Bei
                              									senkrecht über einander stehenden Kohlen hingegen – also bei der üblichen Stellung
                              									der Kohlen in den Bogenlampen – weichen die Ergebnisse hiervon ab, und der Bogen hat
                              									eine gröſsere Länge; dies prägt sich besonders aus, wenn die positive Kohle die
                              									obere ist. Villari hat in diesem Falle den Bogen im
                              									Sauerstoffe 25,7mal gröſser gefunden als im Wasserstoffe. Wenn dagegen die positive
                              									Kohle unten steht, ist der Bogen im Sauerstoffe nicht mehr als 5mal so groſs als der
                              									im Wasserstoffe.
                           
                        
                           Heiman's Bogenlampe mit Kohlenscheiben.
                           Gebrüder Heiman in Boston ersetzen in ihren elektrischen
                              									Bogenlampen die Kohlenstäbe durch zwei Scheiben aus demselben Stoffe. Diese
                              									Scheiben, zwischen denen sich der Lichtbogen bildet, werden in beständiger Umdrehung
                              									erhalten, so daſs neue Theile herbeigebracht werden in demselben Maſse als die
                              									Verbrennung vor sich geht. Solche Lampen können 40 Stunden hinter einander brennen,
                              									bevor die Kohlen erneuert werden müssen.