| Titel: | [Kleinere Mittheilungen.] | 
| Fundstelle: | Band 282, Jahrgang 1890, Miszellen, S. 24 | 
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                        [Kleinere Mittheilungen.]
                        Kleinere Mittheilungen.
                        
                     
                        
                           Heizungs- und Luftungsversuche mit eisernen Mantelöfen
                           verschiedener Systeme sind im Hygienischen Institute der
                              									Universität Berlin unter der Leitung des Directors, Geheimen Medicinalraths Dr. Koch, neuerdings angestellt worden, welche zu folgenden
                              									Ergebnissen geführt haben. Zur Prüfung der Lüftungswirkung wurde den Oefen, welche
                              									in Bezug auf die Mantel weite grosse Verschiedenheiten zeigten, die Aussenluft durch
                              									Kanäle von unten zugeführt. Die vorgenommenen Geschwindigkeits- und Wärmemessungen
                              									haben ergeben, dass die Lüftungswirkung sehr wesentlich von dem richtigen
                              									Grössenverhältniss des Mantels zum Ofen abhängt. Die beste Wirkung wurde im
                              									allgemeinen mit weitmanteligen Oefen erzielt, was dadurch erklärt werden kann, dass
                              									in einem engen Mantelraum die Geschwindigkeit der durchstreichenden Luft und
                              									folglich auch die geförderte Luftmenge verhältnissmässig gering ist. In gleichem
                              									Maasse ungünstig wirkt ein übermässig weiter Mantel, da bei diesem nur die der
                              									Ofenwandung zunächst liegende, höher erwärmte Luftsäule nach oben steigt, während am
                              									Umfange des Mantels ein kälterer, entgegengesetzter Luftstrom von oben nach unten
                              									entsteht, welcher sich dem Heizkörper zuwendet und nach erfolgter Erwärmung aufwärts
                              									in das Zimmer zurückströmt. Auf diese Weise wird ein Umlauf der Zimmerluft innerhalb
                              									des Mantelraumes erzeugt, welcher zwar zur Beheizung des Zimmers beiträgt, aber den
                              									Eintritt frischer Luft beeinträchtigt. Im allgemeinen hat es sich als zweckmässig
                              									erwiesen, dem Mantel etwa den doppelten Durchmesser des Ofens zu geben; jedenfalls
                              									soll der Abstand des Mantels vom Heizkörper nie weniger als 10 cm betragen und bei
                              									grossen Oefen nicht über 30 bis 40 cm hinausgehen. Durch die Versuche wurde
                              									bestätigt, dass die Beschaffenheit des Zuleitungskanals von wesentlichem Einfluss
                              									auf den Lüftungserfolg ist, und der Kanalquerschnitt mindestens gleich dem
                              									Querschnitt des Luftraumes im Mantel sein muss. Eine grosse Längenausdehnung und ein
                              									mehrfaches Knicken des Kanals hemmt die Luftbewegung so wesentlich, dass selbst bei
                              									gut construirten Mantelöfen der Luftwechsel erheblich verringert wird. Dagegen
                              									zeigte sich eine einmalige kurze Einengung des Kanals ohne erheblichen Einfluss auf
                              									die durchströmende Luftmenge. Die Lüftungswirkung wird selbstverständlich auch bei
                              									den in Rede stehenden Mantelöfen wesentlich gesteigert, wenn für die Abführung der
                              									Luft besondere Kanäle von ausreichender Weite hergestellt werden. (Thonindustriezeitung, 1891 S. 619.)
                           
                        
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                              									288 Holzschnitten, 9 Tafeln, 1 Karte. Wien. C. Gerold's Sohn.
                           Der vorliegende Band, der sich seinen Vorgängern würdig anschliesst, geht von
                              										„Deutsche Localbahn“ bis „Fahrgeschwindigkeit“. Um die Wichtigkeit
                              									des vorliegenden Bandes hervorzuheben, führen wir nur einige Schlagwörter an:
                              									Dienst, Drehbank, -gestelle, -brücken, Eisenbahnbrücken, Eisen und Stahl,
                              									Fahrgeschwindigkeit.
                           Aus einer Mittheilung der Verlagshandlung geht hervor, dass dieselbe eine Heftausgabe
                              									der Eisenbahnencyclopädie beabsichtigt, um das Werk auch den kleineren Beamten
                              									zugänglich zu machen. Wir werden nach Erscheinen der ersten Hefte auf dies
                              									lobenswerthe Unternehmen näher zurückkommen.
                           Leitfaden der Elektromaschinentechnik mit besonderer
                              									Berücksichtigung der elektrischen Beleuchtung für Vorträge, sowie zum
                              									Selbstunterrichte von J. Pechan. Reichenberg. J.
                              									Fritsche's Verlag. 202 S. 3,60 M.
                           Die Absicht des Verfassers, „eine rasche Orientirung“ über die einschlägigen
                              									Fundamentalgesetze der Elektrotechnik im Allgemeinen, insoweit dieselben das hierbei
                              									in Betracht kommende Gebiet der durch Dynamomaschinen erzeugten Ströme, also das
                              									Gebiet der Elektromaschinentechnik betreffen, zu liefern und eine kurze, leicht
                              									fassliche Darstellung der Einrichtung, Wirkungsweise, Eigenschaften und Handhabung
                              									der Maschinen, Messapparate, Lampen und Leitungen, ohne weitschweifige
                              									Beschreibungen und schwer fassliche theoretische Erörterungen zu geben, ist in
                              									vorliegendem Werke glücklich durchgeführt werden. Auf die einschlägigen
                              									Berechnungen, sowie auf Deutlichkeit der Abbildungen ist grosse Sorgfalt verwendet.
                              									Zur Einführung in die Elektrotechnik, auch bei Selbstunterricht, erscheint das
                              									Werkchen recht geeignet.
                           Die Elektricität und ihre Anwendungen zur Beleuchtung,
                              									Kraftübertragung, Metallurgie, Telegraphie und Telephonie. Für weitere Kreise
                              									dargestellt von Dr. L. Graetz, Docent an der
                              									Universität München. Mit 364 Abbildungen. 3. Auflage. Stuttgart. J. Engelhörn 1891.
                              									Preis 7 M.
                           Bei der steigenden Bedeutung der Elektricität für das praktische Leben tritt auch an
                              									den Laien die Notwendigkeit heran, sich mit dem Gebiete der Elektrotechnik bekannt
                              									zu machen, will er überhaupt den Fortschritten der Zeit mit Verständniss folgen.
                              									Eins der besten Hilfsmittel zu diesem Zwecke ist in vorliegendem Werke geboten,
                              									welches die Hauptlehren der Theorie und eine gut gewählte Reihe von Ausführungen
                              									elektrotechnischer Maschinen und Anlagen enthält. Der Stoff erstreckt sich über alle
                              									wichtigen Gebiete, doch ist Beleuchtung, Kraftübertragung und Telephonie, als von
                              									hervorragender Verwendung, ausführlicher behandelt. Wir können das Werk allen
                              									denjenigen empfehlen, welche sich für Elektrotechnik interessiren.
                           Kurzes Handbuch der Maschinenkunde von E. v. Hoyer. 2. Lieferung. München. Th. Ackermann's
                              									Verlag. S. 97 bis 192. 2,40 M. (Vgl. 1890 278
                              									576.)
                           Inhalt: Haltungsausrüstung, Verschlussorgane, Klappen, Ventile, Schieber, flüssige
                              									und dauernde Verschlüsse, Stopfbüchsen und Kolben, Flüssigkeitsstandzeiger,
                              									Dampftrockner, Druckmesser und -regier, Flüssigkeitsmesser, Kraftübertragung und
                              									-vertheilung, Wellen, Riemen, Zahnräder, Schutz gegen Unfälle.