| Titel: | [Kleinere Mittheilungen.] | 
| Fundstelle: | Band 290, Jahrgang 1893, Miszellen, S. 48 | 
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                        [Kleinere Mittheilungen.]
                        Kleinere Mittheilungen.
                        
                     
                        
                           5,9 mm-Gewehr in der nordamerikanischen Marine.
                           Nach dem N. Y.-Herold soll ein neues Gewehr eingeführt
                              									werden, welches ein kleineres Kaliber und andere Einrichtungen als das in der
                              									nordamerikanischen Armee eingeführte Gewehr von Krag-Jörgens hat. Der Lauf soll von Nickelstahl gefertigt werden. Damit
                              									würde denn nun dieses Material bei allen Arten von Militärfeuerwaffen in Gebrauch
                              									genommen sein. Auf Grund besonderer, vom U. S. Navy-Departement aufgestellten
                              									Bedingungen soll der beste Verschluss durch Concurrenzverfahren ermittelt werden.
                              									Bewerber erhalten nach Meldung Läufe und Patronen durch den Staat geliefert. Ob die
                              									Verschlüsse hauptsächlich als Einzellader gebraucht werden sollen, wie die des
                              									Armee-Gewehres, ist nicht bekannt gemacht; es dürfte aber sehr zu bezweifeln
                              									sein.
                           
                        
                           Sanders und Thomson's elektromagnetische Trennmaschine.
                           Eine sehr einfache Einrichtung zeigt die Erztrennmaschine von Sanders und Thomson (1893). Nach Lumière
                                 										Électrique, 1893 Bd. 49 * S. 424, wird der Elektromagnet mit seinen beiden
                              									sehr langen Schenkeln in eine Neigung von etwa 70° gegen die Wagerechte gebracht.
                              									Quer über die Schenkel vom Bug bis zu den Polen wird an die untere Seite eine Platte
                              									gelegt, gegen welche das Erz aus einem Trichter zugeführt wird und von den Polen
                              									nach dem Bug hinabgleitet. Die Gangart fällt zeitig von der Platte ab, das Mineral
                              									bleibt, bis es am Bug ankommt, und fällt da in einen anderen Kasten, als die
                              									Gangart. Die Pole sollen so weit von einander entfernt sein, dass der magnetische
                              									Staub nicht eine Verbindung des einen mit dem anderen herbeizuführen vermag.
                           
                        
                           Ocean-Telephonie.
                           Ausgehend von der Ueberzeugung, dass ein Telephoniren zwischen Europa und Amerika
                              									durch den Atlantischen Ocean möglich sein müsse und dass wir früher oder später doch
                              									dazu gelangen würden, hat Prof. Silvanus P. Thompson in
                              									einem am 22. August vor dem Internationalen elektrischen Congresse zu Chicago
                              									gehaltenen Vortrage, welcher im Electrician, 1893 Bd.
                              									31 * S. 439 und * 473, abgedruckt ist, seine Ansichten darüber entwickelt, welche
                              									Einrichtung den Ocean-Telephonkabeln im Gegensatze zu den jetzt üblichen und seit 30
                              									Jahren nicht wesentlich anders gewordenen Telegraphenkabeln zu geben wäre, damit die
                              									von der Capacität des Kabels herrührende Verzögerung der Ströme beseitigt wird. Er
                              									erörtert dabei namentlich 1) die Anwendung von Nebenschluss-Widerständen zwischen
                              									den beiden gegen einander isolirten Leitern im Kabel bezieh. die Hinzufügung eines
                              									dritten Leiters von genügendem Widerstände und ausreichender Selbstinduction, der in
                              									entsprechenden Abständen abwechselnd mit dem einen und dem anderen Leiter zu
                              									verbinden wäre, und 2) die Zerlegung des langen Kabels in mehrere kurze, welche an
                              									den Stellen, wo sie an einander stossen, durch Inductoren elektrisch mit einander zu
                              									verbinden wären. Der Vortragende schliesst mit dem Hinweise, dass ein Kabel von der
                              									neuen Einrichtung nicht viel mehr kosten würde, als ein gewöhnliches, und dass es,
                              									wenn es ja nicht das telephonische Sprechen möglich machen würde, sicher doch fürs
                              									Telegraphiren tauglich sein würde und zwar mit weit grösserer Geschwindigkeit. Nicht
                              									mit Unrecht hebt die Redaction (a. a. O. S. 433) dem gegenüber hervor, dass mit
                              									Rücksicht auf ununterbrochene Sicherheit des Betriebes ein einziges Kabel, welches
                              									10 mal so viel leisten könnte, doch nicht die jetzt im Atlantischen Ocean
                              									arbeitenden Kabel würde ersetzen können. Ueber die Besprechung, welche sich an den
                              									Vortrag anschloss, ist im New Yorker Electrical
                                 										Engineer, 1893 Bd. 16 S. 202 und 207, kurz berichtet worden. Dabei wurden
                              									einerseits die grossen Kosten solcher Kabel als die Sache sehr erschwerend
                              									bezeichnet, andererseits die Richtigkeit der Schlüsse Thompsons als noch weiterer Bestätigung bedürftig hingestellt; immerhin
                              									erscheint die gegebene Anregung dankenswerth und führt hoffentlich mit der Zeit zu
                              									einer Lösung der Frage.
                           
                        
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                           Die Eiskeller, Eishäuser, Kühlräume
                                 										und Lagerkeller. Deren Bau und Construction nach bewährten Anlagen unter
                              									Berücksichtigung aller bisher zu diesen Bauten verwendeten Baumaterialien und der
                              									Verwendung von Ammoniak bei Kühlanlagen. Von H.
                                 										Schatteburg. L. Hofstetter. Halle a. S.
                           Das mit vielen und guten Originalzeichnungen ausgestattete Werk erläutert zunächst
                              									die Einrichtung der Räume, welche lediglich zum Aufbewahren von Eisvorräthen dienen,
                              									dann solche, die zugleich mit Kühlräumen zum Auf bewahren von Speisen und Getränken
                              									verbunden sind, gibt ferner eine Reihe von Ausführungen von Kellereianlagen. Zum
                              									Schluss werden noch Kühlräume für Fleisch u. dgl. beschrieben, wie sie neuerdings
                              									für Schlachthöfe u. dgl. ausgeführt werden, und die nöthigen Angaben über Temperatur
                              									der Kühlräume, Luftwechsel u. dgl. gemacht.
                           Was ist beim Anschluss an die
                                 										Wasserleitung und Canalisation zu beobachten? Rathschläge zur Ausführung
                              									der Anlage in Haus und Hof von Metzger. J. Wallis.
                              									Thorn. 46 S.
                           Das Werk enthält kurze Auskunft über Alles, was den Consumenten bei dem Anschlusse
                              									speciell an das Wasserwerk in Thorn zu wissen wünschenswerth erscheint; es wird in
                              									ähnlichen Fällen an jedem Orte sich nutzbringend zeigen. Der erste Theil handelt
                              									über den Anschluss und die Einrichtungen zum Gebrauche, der zweite Theil über die
                              									nicht minder wichtige Abführung des Wassers und die Wegschwemmung von
                              									Abfuhrstoffen.
                           Abhandlung über die Ursache der
                                 										Schwere von Chr. Huyghens. Deutsch
                              									herausgegeben von R. Mewes. 47 S. 1,60 M.
                           Ueber die bewegende Kraft der
                                 										Wärme von E. Clapeyron. Deutsch herausgegeben
                              									von R. Mewes. 48 S. 1,60 M. Verlag von A. Friedländer.
                              									Berlin.
                           Die beiden Hefte geben in guter Uebersetzung zwei für die Entwickelung der
                              									Naturwissenschaft bedeutende Arbeiten wieder. In geschickter Weise hat der
                              									Bearbeiter die neueren Errungenschaften der Forschungen nachgetragen. Für jeden
                              									Freund der Naturwissenschaften bieten diese Abhandlungen Vieles von Interesse.