| Titel: | [Kleinere Mittheilungen.] | 
| Fundstelle: | Band 290, Jahrgang 1893, Miszellen, S. 190 | 
| Download: | XML | 
                     
                        [Kleinere Mittheilungen.]
                        Kleinere Mittheilungen.
                        
                     
                        
                           Heller Dachpappenanstrich.
                           Durch D. R. P. Nr. 70852 ist H. Gentzen in Cottbus ein
                              									Verfahren patentirt worden, durch welches die Dachpappen zuverlässiger, als es
                              									bisher möglich war, wasserdicht gemacht werden sollen. Das Verfahren will
                              									insbesondere den Uebelstand des Ablaufens von Theer bei grosser Wärme, sowie das
                              									Reissen der Theerpappen bei strenger Kälte vermeiden. Da bekanntlich die weisse
                              									Farbe weniger von den Sonnenstrahlen beeinflusst wird, so hat der Erfinder gesucht,
                              									die Pappe hell herzustellen.
                           Die zur Herstellung des nach vorliegender Erfindung benutzten hellen Dachanstriches
                              									erforderlichen Bestandtheile sind Harz, fettes Oel, Steinkohlentheeröle und ein
                              									Gemisch von Schwefel verbin düngen des Bariums und des Zinks, ein Material, welches
                              									als Nebenproduct gewonnen wird. Dieses der Hauptsache nach aus Schwefelbarium und
                              									Schwerspath bestehende Product enthält etwa 12 bis 16 Proc. Schwefelzink; es wird
                              									trocken und fein gemahlen in das noch heisse Gemenge von Oel und
                              									Steinkohlentheerölen, worin das Harz gelöst ist, eingetragen und heiss auf die damit
                              									zu schützenden Dächer gestrichen. Behufs Aufbewahrung wird die erkaltete Masse in
                              									kleine Stücke zerschlagen oder grob gemahlen.
                           Bei dem beschriebenen Verfahren wird ein späteres Weichwerden der Masse verhindert,
                              									sie bleibt verhältnissmässig geschmeidig und reisst im Winter nicht.
                           Der Patentanspruch lautet:
                           Verfahren zur Herstellung eines heilen Dachpappenanstriches durch Zusammenschmelzen
                              									von Harz, fettem Oel, Theer, Theerölen und einem Gemisch von Schwefelbarium und
                              									Schwefelzink.
                           
                        
                           Elektrische Bahn am Niagara.
                           Weder von einer amerikanischen noch von einer europäischen elektrischen Eisenbahn
                              									wird in irgend einer Beziehung die sehr sorgfältig gebaute Bahn übertroffen, welche
                              									am 24. Mai d. J. in Canada eröffnet worden ist und von Queenston, dem
                              									Hauptlandeplatz am Ontariosee, um die Wasserfälle und Stromschnellen des Niagara
                              									herum, bis hinauf nach Chippewa, dem Einschiffungsplatze am Erisee, läuft.
                           Da die Niagara Falls Park and River Railway Co. diese
                              									Bahn vorzüglich für die zahlreichen, besonders durch die schönen Schiffe der Niagara Navigation Co. von dem 64 km entfernten Toronto
                              									zugeführten Vergnügungsreisenden ausgeführt hat, ist dieselbe zu beträchtlichem
                              									Theile ihrer Länge über Staatsländereien, und zwar höchstens 18 m vom Rande der
                              									Klippe hingeführt und so angelegt worden, dass man von ihr aus möglichst überall das
                              									die herrliche Gegend durchströmende Wasser erblicken kann. Die 18,1 km lange, erst
                              									im Januar begonnene Bahn folgt allen Windungen des Niagara, und deshalb betragen
                              									ihre Krümmungen 37 Proc. der Länge, ihre Steigungen dagegen sind nicht der Rede
                              									werth, ausser denen von 5 Proc. bei Queenston, beim Ersteigen des mit der an den
                              									Krieg von 1812 erinnernden Brock-Säule gekrönten Hügels.
                           Einen ausführlichen, mit zahlreichen Abbildungen der Einzelheiten und Ansichten der
                              									Gegend geschmückten Bericht hat der New Yorker Electrical
                                 										Engineer, Bd. 16 * S. 121, gebracht. Hiernach ist die Bahn ganz wie eine
                              									Dampfeisenbahn gebaut, mit 1,44 m Spurweite. Den Oberbau hat die Ontario Construction Co., die elektrische Einrichtung
                              									die Canadiern General Electric Co. ausgeführt. Die
                              									Stromerzeuger und Motoren hat letztere in ihren Werkstätten zu Peterboro, Ont.,
                              									bauen lassen. Der Draht wurde aus englischen Kupferstangen von der Dominion Wire Manufacturing Co. zu Montreal gezogen und
                              									in Peterboro isolirt. Der in der Kraftanlage und auf den Wagen benutzte, mit
                              									Kautschuk überzogene Draht ist der als „C. C.“ (d. i. Canadian Core) bekannte
                              									Draht der Canadian General Company.
                           Der oberirdische Stromleiter liegt theils auf aus Stahlröhren von 102, 127 und 152 mm
                              									Durchmesser gebildeten Säulen, theils auf solchen aus Cedernholz, von 178 mm Stärke
                              									am oberen Ende; der grösste Abstand der Säulen misst 30,5 m. Der Leiter ist Nr. 00
                              									B. W. G.-Hartkupferdraht und liegt auf Eisenträgern. Die Schienen sind durch Nr. 0
                              									B. W. G.-Drähte und Kupfernieten verbunden und an jeder vierten Schiene ist eine
                              									Verbindung querüber angebracht. Kupferdrähte Nr. 00 führen nach als Erdleitung
                              									dienenden Schienenstücken im Flusse.
                           Entlang der Bahn befinden sich acht regelmässige Haltestellen mit erhöhten
                              									Bahnsteigen; auf Verlangen wird aber auch anderwärts gehalten. Ferner sind 20
                              									Ausweichestellen vorhanden. Die Bahn führt über drei gewöhnliche Brücken und über
                              									den Steg über die Bowman's Schlucht, welcher 152,5 m lang und 41,2 m hoch ist.
                           Der Wagenpark enthält vier 5,4 m gewöhnliche Buchsenwagen mit zwei „W. P.
                                 									50“-Motoren, 10 offene 8,4 m Wagen mit zwei „W. P. 50“-Motoren und 10
                              									Aussichtswagen von 10,5 m Länge auf zwei Gestellen und mit zwei „W. P. 50“
                              									-Motoren; ausserdem sind 18 offene und geschlossene Anhängewagen vorhanden und ein
                              									Privatwagen für Behörden und Herausgeber. Auch soll noch ein 6 m Gepäck- und Frucht
                              									wagen bald hinzukommen. Die Wagen haben schwere Räder von 825 mm Durchmesser. Die
                              									Wagen sind elektrisch beleuchtet und haben elektrische Signallichter. Im
                              									Victoria-Parke ist ferner auf der Spitze jeder Stahlsäule eine Gruppe von 5
                              									Glühlampen unter einer Haube angebracht, was sich recht hübsch ausnimmt, besonders
                              									von der amerikanischen Seite aus.
                           Die Betriebsleitung denkt bereits an Blocksignale zu weiterer Beschleunigung des
                              									Verkehrs.
                           Die Kraftanlage befindet sich im Victoria-Parke. Hier wird das Wasser des Niagara zum
                              									erstenmal auf der Canadischen Seite benutzt und zwar in so ausgedehntem Maasse, dass
                              									man einen Schluss darauf zu machen vermag, was geleistet werden kann, wenn das
                              									Niagaragebiet ein Fabriksmittelpunkt wird. Das Wasser wird von den Stromschnellen
                              									gerade über dem Wasserfalle 60 m weit geführt und da mit 18,9 m Gefälle in zwei 1000
                              									-Turbinen eingeführt und geht dann durch einen etwa 180 m langen Tunnel nach
                              									den Horseshoe Falls, in deren Schaum es verschwindet und sich mit den 37800000 cbm
                              									Wasser vereinigt, welche in jeder Minute über jene wunderbare V-förmige Krümmung
                              									fliessen. Auf den Horseshoe Falls merkt man keine Wasserabnahme durch die
                              									Kraftanlage, wohl aber wird die schöne Form des Falles jetzt minder rasch zerstört
                              									werden. Das steinerne Haus ist 30,5 m lang und 18,9 m breit und enthält reichlichen
                              									Raum für 3 Turbinen. Zwei sind bereits aufgestellt und treiben mittels Riemen drei
                              										„M. P. 200“-Motoren der Canadian General Electric
                                 										Co., welche eine Gesammtleistung von ungefähr 800  haben. Die
                              									Turbinen haben 1,143 m Durchmesser und sind von W. Kennedy
                                 										and Sons in Owen Soud (Ont.); sie sollten jede 1000  leisten bei
                              									16,75 m Gefälle und mit einem Gefälle bis 19,2 m arbeiten können. Das Räderwerk ist
                              									so gewählt, dass die Welle mit 250 Umdrehungen läuft.
                           Am Ende nach Queenston zu ist eine Hilfsdampfanlage; dieselbe enthält zwei Canadian General Electric
                              									„M. P. 100“-Dynamo, welche durch Riemen unmittelbar durch zwei von W. Goldie and Mc Culloch in Galt (Ont.) gebaute und mit
                              									90 Umdrehungen laufende Wheelock-Condensationsmaschinen getrieben werden. Diese
                              									Anlage soll nur in geschäftsreichen Sommermonaten benutzt werden, wo Ausflüge von
                              									1000 bis 1500 Personen von den Toronto-Dampfern in Queenston gelandet werden und auf
                              									den Steigungen befördert werden müssen. Für gewöhnlich ist diese Anlage geschlossen
                              									und die ganze Bahn wird von den Fällen aus betrieben. Vor Ausführung dieser Anlage
                              									hatte man sich aber durch sorgfältige Untersuchung überzeugt, dass es billiger sein
                              									würde, sie auszuführen, als die zur Beförderung der gedrängt vollen Wagen auf den
                              									Steigungen von 5 bis 6 Proc. auf 2,4 km Länge erforderliche Kraft von der fernen
                              									Hauptanlage zu beschaffen.
                           Die Rückfahrkarte für die ganze Bahnstrecke, die in etwa einer Stunde durchfahren
                              									wird, kostet nur 3 M.; ja zwischen der Stadt Niagara Falls und den Fällen die
                              									einzelne Fahrt nur 20 Pf. Die Bahn ist täglich 15 Stunden, Sonntags 12 Stunden
                              									in Betrieb. Zur Erprobung, was geleistet werden könne, ward die Bahn einmal in
                              									29 Minuten, mit bloss einmaligem Halt durchfahren, d.h. mit einer Geschwindigkeit
                              									von 38 km in der Stunde. Der Verkehr war sehr lebhaft; an einem Tage wurden nicht
                              									weniger als 17126 Personen befördert. Mit dem Schluss der Ausflüge, Ende October,
                              									sollte aber der Betrieb eingestellt werden. Das laufende Jahr wird trotz des
                              									erzielten Erfolges als Versuchsjahr angesehen und mehrere Verbesserungen des
                              									Dienstes sind bereits in Erwägung. Namentlich soll auch die Heranziehung der
                              									Bevölkerung von Buffalo über Chippewa nach Queenston hin erstrebt werden. Günstig
                              									werden die an den beiden Endpunkten vorhandenen Anschlüsse an die Michigan Central Railroad und an die Grand Trunk wirken.
                           Die Gesellschaft hat ein Actienkapital von 1275000 M. und auf 1 km bis etwa 120000 M.
                              									Prioritäten. Bis jetzt hat die Bahn etwa 2 500000 M. gekostet. Ausser der jährlichen
                              									Zahlung von 42500 M. für die Benutzung der Staatsländereien musste die Gesellschaft
                              									einen Bon über denselben Betrag vor Eröffnung des Betriebes geben.
                           
                        
                           C. T. B. Brain's elektrische Bahn; Love-Anordnung.
                           Um die Schwierigkeiten zu umgehen, mit welchen man bei elektrischen Bahnen mit
                              									unterirdischer Leitungsführung zu kämpfen hat, wenn der den Stromabnehmer zur
                              									Leitung zulassende Schlitz offen ist (vgl. auch GriffenA. a. O. heisst es irrthümlich Griffin. 1893 289 * 228), hat C. T. B.
                                 										Brain in Liverpool eine Anordnung in Vorschlag gebracht und versuchsweise
                              									mit günstigem Erfolge in den Werken der Telegraph
                                 										Manufacturing Co. in Helsby ausgeführt, bei welcher der Schlitz für
                              									gewöhnlich durch eine stramme, in der Fläche der Bahn liegende Schiene geschlossen
                              									wird. Diese Schiene wird, wenn der Wagen darüber hinläuft, durch zwei kleine, am
                              									Wagen durch Träger befestigte Rollen von ihrem Lager so weit emporgehoben, dass der
                              									den Stromabnehmer tragende Arm bequem unter der Schiene hin in dem ziemlich breiten
                              									Schlitze und dem übrigens sehr einfachen, den Stromleiter enthaltenden Kanäle
                              									entlang der Bahn fortgehen kann. Die Schiene ist etwa 50 mm breit, 10 mm dick, wird
                              									etwa 38 mm hoch gehoben und senkt sich vor und hinter dem Wagen in geringer
                              									Entfernung zufolge ihrer Biegsamkeit auf ihre Lagerung herab. (Industries, 1892 * S. 258; Londoner Electrical Engineer, 1892 Bd. 9 * S. 235; Bd. 10 S. 180
                              									und * 254.)
                           Eine der erwähnten Hauptschwierigkeiten ist bei der Love-Anordnung dadurch beseitigt, dass die Decke des Leitungskanales aus
                              									entsprechend langen gewalzten Stahlstreifen besteht, welche an der den Schlitz
                              									begrenzenden Seite eine tief herabgehende Flansche besitzen. Diese Streifen werden
                              									durch quer über das Gleise reichende Klampen in ihrer Lage fest gehalten und können
                              									nach der leicht zu bewerkstelligenden Wegnahme dieser Befestigungsmittel bequem
                              									beseitigt werden, wodurch der ganze Kanal offen und für Prüfung, Reinigung und
                              									Ausbesserung zugänglich wird. Eine 2,6 km lange derartige Bahn ist 1892 in Chicago
                              									ausgeführt worden und hat sich gut bewährt. (Electrical
                                 										World, durch Londoner Electrical Engineer,
                              									1892 Bd. 10 S. 118.)
                           
                        
                           E. J. Houghton und W. White's elektrischer Regulator.
                           In eigener Weise wollen E. J. Houghton und W. White in London nach ihrem englischen Patente Nr.
                              									207 vom 5. Januar 1892 die Stärke des elektrischen Stromes selbsthätig reguliren.
                              									Sie lassen durch eine Spiralfeder den Kern eines Solenoides nach unten drücken; die
                              									Stärke des Druckes kann regulirt werden, weil die die Feder enthaltende Röhre mit
                              									ihrem unteren Ende tiefer oder weniger tief in eine Mutter eingeschraubt werden
                              									kann. Der Kern trägt einen Stab, an dessen oberen Ende ein isolirter Knopf sitzt,
                              									woran das innere Ende einer in den Stromkreis eingeschalteten, von einer kupfernen
                              									Grundplatte aus in immer engere Windungen sich nach innen und empor nach dem Knopfe
                              									wickelnden Spiralfeder aus Neusilber befestigt ist. Wächst die elektromotorische
                              									Kraft im Stromkreise, so zieht das Solenoid den Kern nach oben zu in sich hinein und
                              									dieser hebt eine Anzahl der Spiralfederwindungen von der Kupferplatte ab, vermehrt
                              									dadurch den eingeschalteten Widerstand und regulirt so die Stromstärke.
                           
                        
                           Eröffnung der Telephonlinie Spokane-Portland.
                           In den Vereinigten Staaten ist am 2. October bereits wieder eine neue lange
                              									Telephonlinie (vgl. 1893 288 72) eröffnet worden, deren
                              									Herstellung, wie Electrician, 1893 Bd. 31 S. 689 (nach
                              									dem Chicagoer Western Electrician) mittheilt, etwa
                              									250000 Dollars (über 1000000 M.) gekostet hat. Die Hauptlinie ist über 750 engl.
                              									Meilen (1200 km) lang. Die Linie läuft von Spokane aus bis Garfield, darauf am
                              									Palouse-Flusse hinab nach Colfax, von da quer durchs Land, über Almota, Pomeroy Dayton und Walla
                              									Walla, an den Columbia-Fluss nach Wallula, sodann an diesem Flusse hinunter an der
                              									Union Pacific-Eisenbahn entlang bis nach Portland. Von hier aus gehen zwei Zweige
                              									weiter; der eine führt südlich in das Willamelte-Thal, der andere nördlich über
                              									Vancouvez zu den Olympia-, Seattle-, Tacoma- und Puget Sound-Spitzen. Zwischen
                              									Spokane und Portland sind drei Stationen beständig eingeschaltet, nämlich Colfax,
                              									Walla Walla und The Dallas; auch können in jeder derselben Verbindungen mit
                              									benachbarten Städten hergestellt werden.
                           
                        
                           Bücher-Anzeigen.
                           Die Drahtseilbahnen der Schweiz.
                              									Ergebnisse einer auf Veranlassung des kaiserl. Ministeriums für Elsass-Lothringen
                              									unternommenen Studienreise. Von K. Walloth. Wiesbaden.
                              									C. W. Kreidel's Verlag. 82 S. gr. Quart. Mit 10 lithogr. Tafeln. 11 M.
                           Zu den interessantesten Werken des Ingenieurbauwesens gehören die hier beschriebenen
                              									Drahtseilbahnen. Im vorliegenden Werke werden 19 Bahnen, die nach verschiedenen
                              									Systemen (mit Wasserkraftmotor oder Dynamo, mit Wasserübergewicht oder Ballast, mit
                              									oder ohne Seilausgleichung) gebaut sind, durch Wort und Bild dargestellt und
                              									kritisch besprochen. Der Text ist sehr übersichtlich angeordnet, die Figuren sind
                              									sorgfältig ausgeführt, so dass dem Leser ein genauer Einblick ermöglicht wird.
                           
                              Hartleben's Chemisch-technische Bibliothek.
                              
                           Von der vorgenannten Bibliothek liegen uns neue 3 Auflagen älterer Bände und der neue
                              									Band 205 vor.
                           Bd. 32. Die Natur der Ziegelthone und
                                 										die Ziegelfabrikation der Gegenwart von Dr. H.
                                 										Zwick. Zweite sehr vermehrte Auflage. 544 S. 7,50 M.
                           Das Werk behandelt eingehend die Natur der Thone, ihre Entstehung, Eigenschaften und
                              									Prüfung, S. 1 bis 195 beschreibt dann die Gewinnung, Verarbeitung und das Brennen
                              									des Thones und die dazu erforderlichen Geräthe, Maschinen und Oefen, wo es nöthig
                              									erschien, mit Zuhilfenahme von Abbildungen.
                           Bd. 33. Die Fabrikation der Mineral-
                                 										und Lackfarben. Enthaltend die Anleitung zur Darstellung aller künstlichen
                              									Maler- und Anstreicherfarben, der Email-, Russ- und Metallfarben von Dr. J. Bersch. 2. Auflage. 632 S. 6,80 M.
                           Das Buch soll ein Leitfaden für Praktiker sein und setzt elementare Kenntnisse in der
                              									Chemie voraus. Um das Werk für Consumenten und Kaufleute geeignet zu machen, werden
                              									auch die Ermittelungen von Fälschungen gelehrt. Die beliebten Recepte hat der
                              									Verfasser zu vermeiden gesucht und den Schwerpunkt auf sachliches Verständniss
                              									gelegt.
                           Bd. 41. Die Fabrikation der
                                 										Erdfarben. Enthaltend die Beschreibung aller natürlich vorkommenden
                              									Erdfarben, deren Gewinnung und Zubereitung. Von Dr. J.
                                 										Bersch. Zweite vermehrte Auflage. 222 S. 2,20 M. (Bildet eine Ergänzung zu
                              									vorstehendem Bd. 32.)
                           Bd. 205. Vegetabilische und
                                 										Mineral-Maschinenöle (Schmiermittel), deren Fabrikation, Raffinirung,
                                 										Entsäuerung, Eigenschaften und Verwendung. Ein Handbuch für Fabrikanten und
                              									Consumenten von Schmierölen von L. E. Andés. Mit 61
                              									Abbildungen. 372 S. 5,20 M.
                           Die vorstehenden Bände verfolgen die für die ganze Sammlung geltenden Grundsätze, der
                              									praktischen Verwendung zu dienen, wofür sie bestens empfohlen werden können.
                           Handbuch für die Concessionirung und
                                 										den Betrieb der Dampfkessel in Preussen. Eine nach amtlichen Quellen
                              									bearbeitete Ausgabe der diesbezüglichen Gesetze und neuesten Verordnungen; sowie
                              									Berechnungen, praktische Angaben und Tabellen für die Construction, Unterhaltung und
                              									Untersuchung der Dampfkessel. Zum Gebrauche für Dampfkesselbesitzer, -Fabrikanten,
                              									Kesselprüfer und Aufsichtsbehörden herausgegeben von H.
                                 										Jäger. Mit zahlreichen Abbildungen im Text und 4 lithogr. Tafeln. Bonn.
                              									Verlag von F. Cohen. 523 S. 10 M.
                           Die Bemerkung des Vorwortes des vorliegenden Handbuches:„Eine möglichst
                                 										erschöpfende Zusammenstellung der gesetzlichen und reglementarischen
                                 										Bestimmungen über die Genehmigung und Prüfung der Dampfkessel, welche die
                                 										jüngsten wichtigen Neuerungen unter Anschluss der dieselben ergänzenden
                                 										Ministerialerlasse berücksichtigt, ist meines Wissens bisher nicht bearbeitet
                                 										worden,“ ist als der Gesichtspunkt anzusehen, von dem der Verfasser
                              									vorliegenden Handbuches ausgegangen ist, und den er auch erreicht hat. Neben den
                              									gesetzlichen Bestimmungen sind noch viele Angaben über Berechnungen, Tabellen und
                              									Erfahrungen im Dampfkesselbau zusammengestellt, unter andern die Würzburger Normen,
                              									Vorschriften des Bureau Veritas, Berechnung der Blechstärken, Bemessung der bei
                              									Kesseleinrichtungen wesentlichen Grössen. Ein alphabetisches Sachverzeichniss bildet
                              									eine angenehme Zugabe für das rasche Auffinden der Einzelheiten.
                           Das Patentgesetz vom 7. April
                                 										1891, erläutert von Robolski. 176 S. geb. 2
                              									M.
                           Das Gesetz betreffend den Schutz von
                                 										Gebrauchsmustern vom J. Juni 1891, erläutert von Robolski. C. Heymann's Verlag. 109 S. geb. 1 M.
                           Beide Werke geben den Textlaut der Gesetze mit Erläuterungen, die zur Ausführung
                              									derselben erlassenen kaiserlichen Verordnungen und die wichtigeren Bekanntmachungen
                              									des Patentamtes. Das erstere Werk enthält auch das Uebereinkommen mit Oesterreich
                              									und Italien.
                           Dem Kleingewerbe, das in erster Reihe bei dem Gebrauchsmustergesetze interessirt ist,
                              									wird die hier vorliegende Erläuterung sehr willkommen sein, da bekanntlich auf dem
                              									Gebiete des Musterschutzes noch manche Unklarheit herrscht. Der Verfasser ist
                              									Abtheilungsvorsitzender im Patentamt, was seinen Mittheilungen wohl einen besonderen
                              									Werth verleiht.
                           Das deutsche Patentgesetz vom 7. April
                                 										1891 nebst Gesetz betreffend den Schutz von Gebrauchsmustern vom 1. Juni
                                 										1891, unter Benutzung der Vorarbeiten für den Reichstag und
                              									Berücksichtigung der Rechtsprechung des Patentamtes und des Reichsgerichtes sowie
                              									der Landgerichte, für den praktischen Gebrauch erläutert von W. Weber, Rechtsanwalt. Essen. G. D. Bädeker. 512 S. 4 M.
                           Die vorstehende Ausgabe ist wegen ihrer übersichtlichen Anordnung für den praktischen
                              									Gebrauch sehr empfehlenswerth, das Auffinden in Frage kommender Fälle ist durch ein
                              									ausführliches Register erleichtert.
                           Anleitung zu elektrochemischen
                                 										Versuchen von Dr. Felix Oettel. Mit 26
                              									Figuren. Freiberg i. S. Verlag von Craz und Gerlach. 134 S. 4 M.
                           Der Verfasser will mit der vorstehenden Schrift denjenigen zu Hilfe kommen, die von
                              									der Elektrolyse praktischen Gebrauch zu machen haben. Er zeigt, „welcher
                                 										Hilfsmittel man bedarf und wie man sie handhabt, auf welche leitende
                                 										Gesichtspunkte es ankommt, kurz, wie man ein elektrochemisches Problem auffasst
                                 										und seiner Lösung entgegenführt, um sich ein Bild über die Durchführbarkeit und
                                 										den commerciellen Werth des betreffenden Verfahrens zu machen.“ Die
                              									einschlägigen Fragen sind vom Standpunkt der Praxis aus behandelt worden. An
                              									Vorkenntnissen wird lediglich die Bekanntschaft mit den elektrischen Grundbegriffen
                              									vorausgesetzt. Wir lassen hier zur Andeutung des Inhaltes die Hauptüberschriften
                              									folgen: A) Beschaffung, Messung und Regulirung des Stromes; B) Zurüstung der
                              									Versuche; C) Erscheinungen bei der Elektrolyse; D) Vorversuche zu einem
                              									elektrochemischen Verfahren; E) Berechnung des Kraftbedarfes, Wahl der
                              									Dynamomaschine; F) Praktischer Theil; G) Tabellen.
                           Glühlicht mittels Gas erzeugt.
                              									Erörterungen und Betrachtungen von F. H. Aschner.
                              									Leipzig. Verlag von O. Leiner. 19 S.
                           Eine geharnischte Schrift gegen das sogen. Auer'sche Gasglühlicht.
                           Verbesserung der Gasfeuerungen durch
                                 										Einführung einer Verbrennung unter constantem Volumen. Eine Beleuchtung des
                              									neuesten Fortschrittes der Feuerungstechnik von C.
                                 										Otto, mit einem Beitrage über Korund von Doelter. Berlin. C. Heymann's Verlag. 39 S. 1 Tafel. 0,80 M.