| Titel: | [Kleinere Mittheilungen.] | 
| Fundstelle: | Band 296, Jahrgang 1895, Miszellen, S. 24 | 
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                        [Kleinere Mittheilungen.]
                        Kleinere Mittheilungen.
                        
                     
                        
                           Vergleichende Uebersicht
                           über die Frequenz der technischen Hochschulen des Deutschen
                              									Reiches im Wintersemester 1894/95
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 296, S. 23
                              Mathematik und Naturwissensch.;
                                 										Ingenieurwesen; Maschinenwesen (mit Elektrotechn.); Architektur; Chemie;
                                 										Forstwesen, Bergbau und Landwirthsch.; Keiner Fachschule angehörig; Gesammtzahl
                                 										der Studirende, Hospitanten, Hörer; Frequenz im Ganzen; Technische Hochschule;
                                 										1894/95; 1893/94; Bemerkungen.; Berlin; Maschinenwesen mit Schiffbau; München;
                                 										Karlsruhe; Hannover; Chemie mit Elektrotechnik; Stuttgart; Darmstadt; Dresden;
                                 										Braunschweig; Aachen; Chemie mit Bergbau und Hüttenkunde
                              
                           
                        
                           Ellermann's Accumulator.
                           Der Accumulator von F. W. Ellermann gestaltet die
                              									active Masse möglichst porös, zu welchem Zwecke der am besten aus Bleioxyden, z.B.
                              									Bleiglatte, bestehenden activen Masse im Elektrolyten lösliche Salze, z.B. Natrium-
                              									oder Magnesiumsulfat, zugesetzt werden; diese Salze lösen sich durch die Einwirkung
                              									der Flüssigkeit, so dass mit derselben gefüllte Poren entstehen. Dank dieser
                              									Porosität wird ausser der beträchtlichen Steigerung der Leistungsfähigkeit noch ein
                              									zweiter Vortheil erreicht: der zur Wirkung gelangende Elektrolyt wird fast ganz von
                              									der activen Masse aufgesaugt, so dass gewissermaassen ein Trockenaccumulator
                              									entsteht. Ferner wird der wie bei allen Accumulatoren bedeutende Widerstand der
                              									activen Masse dadurch möglichst verringert, dass dieselbe mit gut leitenden
                              									Quecksilberkügelchen durchsetzt ist. Endlich beseitigt diese Erfindung die Gefahr
                              									einer zu raschen Entladung bezieh. eines Kurzschlusses durch Beimischung eines
                              									elektrolytisch indifferenten Körpers, am besten Mangansuperoxyd, in feinster
                              									Vertheilung.
                           Die Herstellung der Accumulatormasse gestaltet sich am zweckmässigsten wie folgt: Zur
                              									Erzeugung der positiven Masse dienen 100 Th. Bleisuperoxyd, 10 Th. schwefelsaures
                              									Natron, 5 Th. schwefelsaure Magnesia und 3 Th. Mangansuperoxyd. Die mit 30proc.
                              									Schwefelsäure angeriebene Masse von erdiger Beschaffenheit wird in Ziegelform
                              									gepresst, getrocknet und in perforirtes Bleiblech eingehüllt, welch letzteres
                              									nicht nur die Platten vor dem Abbröckeln der Masse bewahrt, sondern auch den Strom
                              									ableitet. Die Bereitung der negativen Masse erfolgt in derselben Weise, nur werden
                              									folgende Stoffe verwendet: 100 Th. Bleiglätte, 10 Th. schwefelsaures Natron, 3 Th.
                              									schwefelsaure Magnesia und 8 Th. Quecksilbersulfat. Der Aufbau der Accumulatoren aus
                              									den so erhaltenen Elektrodenplatten geschieht in der üblichen Weise. Die fertigen
                              									Platten werden vor dem Formiren 8 bis 14 Tage in wiederholt erneuertes reines Wasser
                              									eingestellt, um die Natrium- und Magnesiumverbindungen bis auf einen geringen Rest
                              									auszulaugen.
                           Vergleicht man die Leistungsfähigkeit dieses Accumulators in Ampèrestunden für je ½ k
                              									Plattengewicht mit der Leistungsfähigkeit anderer Systeme, so ergeben sich für die
                              									bisher anerkannt besten, Julien und Faure, die Zahlen 6, 7 und 3, 7, während das System Ellermann die Zahl 15 erreicht. ½ k-Platten der Ellermann'schen Accumulatoren haben nach dieser
                              									Feststellung mehr als die doppelte Leistungsfähigkeit gegenüber den Julien'schen. (Nach Eisenzeitung.)
                           
                        
                           Farbenfälschungen.
                           An der Versuchsanstalt der deutschen Gesellschaft zur Beförderung rationeller Mal
                              									verfahren (A. V.) in München wurden wiederholt eine grosse Anzahl der im Handel
                              									befindlichen Farbstoffe eingehenden Untersuchungen unterworfen und hat sich gemäss
                              									eines von dieser Versuchsstation veröffentlichten Gutachtens die alte Erfahrung
                              									bestätigt, dass besonders die Materialien für die Decorationsmalerei und den
                              									Anstrich in geradezu unverantwortlicher Weise gefälscht werden. Insbesondere hat
                              									sich ergeben, dass die soliden, echten grünen und blauen Farbstoffe (die grünen und
                              									blauen Ultramarine) von sogen. Wand- und Kalkgrünen, Modeblaus, Ultramarinersatz und
                              									wie die Schwindelnamen alle heissen, zum Schaden der Consumenten verdrängt werden.
                              									Diese Surrogate, sowohl Blau wie Grün, bestehen öfters nur aus Thon oder Schwerspath
                              									und sind mit geringen Mengen von nicht lichtbeständigen Anilin- bezieh.
                              									Theerfarbstoffen aufgeschönt. Dem Lichte ausgesetzt, verschwinden diese Farben zum
                              									Theile schon in wenigen Stunden, während die echten Ultramarinfarben lichtecht und
                              									wetterbeständig sind.
                           Im Interesse der Abnehmer sowie der gewissenhaften Farbenfabriken scheint es bei der
                              									nunmehr herannahenden Bauzeit dringend geboten, Behörden, Architekten und
                              									Baumeister, Maler, Hausbesitzer u.s.w. zu veranlassen, den im Handel erscheinenden
                              									Farben Vorsicht entgegen zu bringen und von den Lieferanten Garantie für
                              									Lichtbeständigkeit der betreffenden Fabrikate zu verlangen.
                           
                        
                           Nutzbarmachung von Hochofengasen.
                           Auf den Eisenwerken in Esch in Luxemburg werden nach dem französischen Patent von M. Gredt aus dem Jahre 1893 die Gichtgase der Hochöfen
                              									einem systematischen Waschprocess unterzogen, um auf der einen Seite die
                              									Verschmutzung der Winderhitzer durch den Flugstaub auf ein möglichst kleines Maass
                              									herabzudrücken und auf der anderen die Staubbestandtheile und diejenigen Gase,
                              									welche technische Bedeutung haben, in verwerthbarer Form zu gewinnen. Bei Verwendung
                              									der Erze aus dem lothringisch-luxemburgischen Becken enthalten die Gase Ammoniak und
                              									der in den Gichtgasen suspendirte Staub Salze von Kali, Natron und Kalk gebunden an
                              									Chlor und nicht unerhebliche Mengen Jod. M. G. Arth
                              									gibt (Bull. soc. chim., 1895 S. 155) eine Analyse des
                              									Abdampfrückstandes eines solchen Waschwassers. Dieser Rückstand enthielt neben 11
                              									Proc. unlöslichen Bestandtheilen (CaCO3, FeS, Kohle,
                              									Thon) in seinen löslichen Antheilen
                           
                              
                                 Jod
                                   1,43
                                 Proc.
                                 
                              
                                 Chlor
                                 45,94
                                 „
                                 
                              
                                 Kalium
                                 13,12
                                 „
                                 
                              
                                 Calcium
                                   4,62
                                 „
                                 
                              
                           Natron, welches auch in erheblicher Menge darin sich fand, sowie Schwefelsäure,
                              									welche nur einen kleinen Procentsatz ausmachte, wurden nicht bestimmt. Nach
                              									Berechnungen des Erfinders, M. Gredt, wären etwa 100 k
                              									des vorstehend angegebenen Salzgemisches in calcinirtem Zustande jeweils bei der
                              									Darstellung von 100 t Guss zu erzielen. Auf 100 t Guss kämen also 1,869 k Jod und
                              									24,22 k Chlorkali. Bezüglich der Cyan- und Ammoniakausbeute sind keine Angaben
                              									gemacht.
                           
                              H.
                              
                           
                        
                           Wärmeverlust durch unvollständige Verbrennung.
                           W. A. Dixon weist, anknüpfend an die Tatlock'sche Untersuchung über die Heizkraft des
                              									Rauches (vgl. 1894 294 216) darauf hin, dass der
                              									Wärmeverlust, der durch das Russen einer Feuerung entsteht, durchaus nicht
                              									verwechselt werden dürfe mit der Verbrennungswärme der im Rauche noch
                              									vorhandenen verbrennlichen Antheile. Dass der letztere Betrag ungemein klein ist,
                              									leidet keinen Zweifel und ist von Tatlock in der
                              									angezogenen Arbeit von Neuem überzeugend dargelegt worden. Die unverbrannten
                              									Antheile veranlassen aber einen sehr ansehnlichen Wärmeverlust erstens dadurch, dass
                              									sie sich an die Heizflächen als schlecht wärmeleitende Schicht anlegen und den
                              									Wärmedurchtrittscoëefficienten erheblich verkleinern; andererseits, indem sie in den
                              									Verbrennungsgasen suspendirt einen Schleier bilden, der die Wärmestrahlung in hohem
                              									Maasse absorbirt und sie damit den Abgasen, in denen die Russtheilchen suspendirt
                              									sind, statt den Erhitzungsflächen, die hinter ihnen liegen, zu Gute kommen lässt.
                              									Das Ergebniss beider Vorgänge ist Steigerung der Abgangstemperatur der Endgase. Eine
                              									russende Feuerung ist also zwar nicht darum irrationell, weil sie viel Heizmaterial
                              									unverbrannt verloren gehen lässt, wohl aber deshalb, weil sie immer mit einer
                              									schlechten Wärmeausnutzung verbunden ist. (Chem. News,
                              									70248.)
                           
                              H.
                              
                           
                        
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                           Erdmann-König's Grundriss der allgemeinen Waarenkunde für Handels- und
                              									Gewerbeschulen sowie zum Selbstunterrichte. Zwölfte, vollständig neubearbeitete und
                              									umgeänderte Auflage von Prof. Eduard Hanausek, Vorstand
                              									des Laboratoriums für Waarenkunde an der Wiener Handelsakademie. Leipzig. Verlag von
                              									Joh. Ambr. Barth (Arthur Fleiner). 144 Abbildungen. 570 S. geh. 6,75 M.
                           Schon die Thatsache, dass in verhältnissmässig kurzer Zeit elf Auflagen dieses Werkes
                              									vergriffen waren, beweist, welchen Beifall dasselbe gefunden hat. Gegenüber den
                              									früheren Auflagen zeigt die neue erhebliche Aenderungen. Zwar ist die dem Buche
                              									durch die früheren Verfasser gegebene Eigenthümlichkeit beibehalten worden, doch
                              									wurden die Abweichungen nothwendig erachtet wegen der eingehenderen Besprechung
                              									einiger Waarengruppen und der mechanisch-technologischen Processe und deren
                              									Erzeugnisse. Der Stoff ist nach Gruppen eingetheilt, die einerseits nach
                              									naturhistorischen, andererseits nach technologischen Gesichtspunkten geordnet sind.
                              									Neben dem Haupttexte sind in Kleindruck Erklärungen und Anmerkungen eingestreut, die
                              									besonders für den Praktiker bestimmt sind. Eine grosse Menge guter Abbildungen
                              									erhöht die Brauchbarkeit dieses Buches noch besonders und trägt zum Verständniss und
                              									zur Anschaulichkeit des Gebotenen in erheblichem Maasse bei.
                           Der erste Theil behandelt die anorganische (mineralische), der zweite Theil die
                              									organische (vegetabilische, animalische) Waare.
                           Der erste Theil hat folgenden Inhalt: 1) Schmucksteine (Edelsteine, Halbedelsteine),
                              									2) Sculpturstoffe, Bausteine, 3) Bindemittel, 4) Mühlsteine, 5) Schleif- und
                              									Polirmittel, 6) Thonwaaren (Keramische Waaren), 7) Glaswaaren, 8) Zündstoffe, 9)
                              									Erdöl, Asphalt, 10) Kohlen, Torf, 11) Metallurgische Berg- und Hüttenproducte
                              									(Edelmetalle, unedle Metalle, Leichtmetalle, Legirungen, Gusswaaren,
                              									Schmiedewaaren), 12) Mineralsäuren, 13) Salze des Mineralreiches, 14) Schreib-,
                              									Zeichen- und Farbenmaterialien (Schreib- und Zeichenmaterialien, Farben).
                           Der zweite Theil enthält folgende Gruppen: Pflanzliche und thierische Nahrungsmittel,
                              									alkaloidhaltige und alkoholische Genussmittel (Essig), Gewürze, pflanzliche und
                              									thierische Arzneiwaaren, Extracte, Kautschukgruppe (Milchsäfte), gummiartige
                              									Producte, Gummiharze, Harze, Balsame, ätherische Oele, pflanzliche Fette und Wachse,
                              									thierische Fette (Seifen, Kerzen), Wachs, Kork, Holz, Spinn- und Papierfaser,
                              									thierische Haare (Flechtstoffe, Polstermaterialien), Spinnereiproducte, Gewebe,
                              									Papier, Gerbstoffmaterialien, Felle und Thierhäute, Rauchwaaren, Pelzwerke (Federn),
                              									Leder, pflanzliche und thierische Farbstoffe, verschiedene technisch verwerthete
                              									thierische Theile, organische Säuren, Düngemittel.
                           Akustik des Baumeisters oder der
                                 										Schall im begrenzten Raume. Entwickelt von A.
                                 										Sturmhoefel. Mit 22 Abbildungen im Text. Berlin. Schuster und Bufleb. 88
                              									S.