| Titel: | [Kleinere Mittheilungen.] | 
| Fundstelle: | Band 309, Jahrgang 1898, Miszellen, S. 219 | 
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                        [Kleinere Mittheilungen.]
                        Kleinere Mittheilungen.
                        
                     
                        
                           Cursus für Handelswissenschaften.
                           Mit dem Beginn des Wintersemesters wird an der königl. technischen Hochschule in
                              									Aachen ein „zweijähriger Cursus für Handelswissenschaften“ eröffnet werden.
                              									Der Cursus ist geeignet, den zur späteren Leitung von kaufmännischen und
                              									gewerblichen Unternehmungen berufenen Personen eine akademische Ausbildung in
                              									wirthschaftlicher, juristischer, mathematischer, kunstgeschichtlicher, technischer
                              									und sprachlicher Beziehung in dem für Kaufleute erforderlichen Umfang zu vermitteln,
                              									und ermöglicht es auch den Studirenden der technischen Fächer, sich kaufmännisches
                              									Wissen und Sprachkenntnisse anzueignen.
                           Die Aufnahmebedingungen und Unterrichtshonorare für die Theilnehmer an diesem Cursus
                              									sind dieselben, wie sie für die technische Hochschule vorgesehen sind. Die
                              									aufnahmefähigen Personen werden in die technische Hochschule aufgenommen und der
                              									Abtheilung V (für allgemeine Wissenschaften) zugewiesen. Die Einschreibungen
                              									beginnen am 1. October, die Vorlesungen am 10. October.
                           Das Inslebentreten einer derartigen Einrichtung, welche geeignet ist, das Erreichen
                              									des angestrebten Zieles unserer technischen Hochschulen auch nach der
                              									wirthschaftlichen Richtung hin zu fördern, kann nur mit Freude auch von den
                              									technischen Kreisen begrüsst werden.
                           
                        
                           
                           Industrie- und Gewerbeausstellung Düsseldorf 1902.
                           Wir entnehmen darüber der Zeitschrift des Vereines deutscher
                                 										Ingenieure, Nr. 36 vom 3. September 1898 nachstehende Mittheilung.
                           Die „Nordwestliche Gruppe des Vereines deutscher Eisen- und
                                 										Stahlindustrieller“, der „Verein deutscher Eisenhüttenleute“ und der
                              										„Verein zur Wahrung der gemeinsamen wirthschaftlichen Interessen in Rheinland
                                 										und Westfalen“ haben beschlossen, sich für eine im J. 1902 in Düsseldorf
                              									abzuhaltende Industrie- und Gewerbeausstellung von Rheinland, Westfalen und
                              									benachbarten Bezirken, mit der eine aus Düsseldorfer Künstlerkreisen angeregte
                              									allgemeine deutsche Kunstausstellung verbunden werden soll, auszusprechen.
                              									Maassgebend für diesen Beschluss waren folgende Erwägungen:
                           Seit der letzten Düsseldorfer Ausstellung 1880, die überall in bester Erinnerung
                              									steht, hat die Bevölkerung der Provinzen Rheinland und Westfalen eine Steigerung von
                              									5710078 Einwohnern auf 7807422 Einwohner aufzuweisen, die sich bis 1902 auf rund 9
                              									Millionen Seelen vermehren dürften. In dem genannten Zeitraum aber haben sich auf
                              									allen Gebieten gewerblicher Thätigkeit so grosse Neuerungen und Fortschritte
                              									vollzogen, dass deren Vorführung gerade seitens der industriell und gewerblich am
                              									höchsten in Deutschland entwickelten Provinzen Rheinland und Westfalen als ein
                              									dringendes Bedürfniss für alle Industrie- und Gewerbezweige bezeichnet werden
                              									muss.
                           Unter Voraussetzung eines geeigneten, von der Stadt Düsseldorf zur Verfügung zu
                              									stellenden Ausstellungsplatzes, sowie einer angemessenen Bürgschaft, erhoffen die
                              									genannten Körperschaften von einer rheinisch-westfälischen Ausstellung, auf der nur
                              									hervorragende Erzeugnisse vorzuführen sein würden, während alles Mittelmässige
                              									ebenso Ausschluss zu finden hätte wie der jahrmarktsmässige Anstrich mancher
                              									Ausstellungen der letztvergangenen Jahre, eine Förderung des heimischen
                              									Gewerbfleisses in Deutschland und weit über dessen Grenzen hinaus, diesseits und
                              									jenseits des Meeres.
                           
                        
                           Einrichtungen für Materialprüfung durch das Reich.
                           In seiner Sitzung vom 29. Januar 1898 hatte der Reichstag beschlossen, den
                              									Reichskanzler zu ersuchen, dem Reichstage wegen Herstellung geeigneter Einrichtungen
                              									für das Materialprüfungswesen durch das Reich eine Vorlage zu machen. Der
                              									Staatssecretär des Innern, Staatsminister Graf Posadowsky, hatte in der Verhandlung über diesen Antrag das Bedürfniss
                              									einer Materialprüfungsstelle für das Reich anerkannt und nur die Frage noch als
                              									offen bezeichnet, ob das Reich eine eigene Versuchsanstalt errichten oder ob es der
                              									preussischen Versuchsanstalt einen einmaligen Zuschuss zur Erweiterung und dann
                              									einen fortgesetzten Unterhaltungszuschuss gewähren sollte. Nunmehr hat der Deutsche
                              									Verband für die Materialprüfungen der Technik an den Reichskanzler eine Eingabe
                              									gerichtet, worin dargelegt wird, dass die bestehenden Landesanstalten mittelbar und
                              									unmittelbar in hervorragender Weise zum Segen der deutschen Industrie auf den
                              									verschiedensten Gebieten gewirkt haben. Es müsse deshalb vermieden werden, dass eine
                              									Reichsversuchsanstalt im ungleichen Wettkampf mit den Landesanstalten das Ansehen
                              									der letzteren beeinträchtigen und dadurch zu deren Verkümmerung oder wohl gar zu
                              									ihrem völligen Eingehen führen könnte. Denn es sei klar: 1) dass die
                              									Unterrichtsaufgaben auf dem Gebiet der Materialprüfung nur durch die Landesanstalten
                              									in Verbindung mit Hochschulen gelöst werden können; 2) dass es für eine grosse Reihe
                              									von Forschungsarbeiten von höchstem Werthe ist, die Landesanstalten in ihrer
                              									völligen Unabhängigkeit zu erhalten, um einer grösseren Zahl von Männern der
                              									Wissenschaft die Möglichkeit zu wahren, ganz und gar aus eigenem Antrieb,
                              									unbeeinflusst durch höhere Weisung oder Anleitung, sich denjenigen Aufgaben zu
                              									widmen, zu denen sie selbst sich berufen und befähigt fühlen. 3) Auch von den
                              										„praktischen Arbeiten“, den gegen Entgelt zu erledigenden Aufträgen der
                              									Behörden und der Privatindustrie, wird ein grosser Theil durch mehrere
                              									Landesanstalten zweckmässiger und schneller zu besorgen sein, als durch eine Centralanstalt – und auf schnelle Erledigung ist
                              									hierbei in den meisten Fällen besonderer Werth zu legen! Es ist von Wichtigkeit,
                              									dass auf diesem Gebiete die Versuchsanstalten mit ihren Auftraggebern lebendige
                              									persönliche Fühlung bewahren. Alle diese Gründe sprechen für die Nothwendigkeit, die
                              									Landesanstalten zu erhalten und auf das kräftigste zu fördern. Dagegen sprächen
                              									Gründe, wie die hohen Anschaffungskosten für Prüfungsapparate, die einheitliche
                              									Regelung der Prüfungsmethoden, die sich immer mehr steigernde Nothwendigkeit der
                              									Ausdehnung der Prüfungen, dafür, dass das Reich mit seinen Mitteln eintrete. Der
                              									Deutsche Verband für die Materialprüfungen der Technik fasst schliesslich sein
                              									Ersuchen dahin zusammen, dass einmal der Reichskanzler für die Schaffung eines
                              									technischen Reichsamtes sorgen wolle, das die Aufgaben des Materialprüfungswesens zu
                              									bearbeiten hat, ohne die Wirksamkeit und die Selbständigkeit der bestehenden
                              									Landesanstalten zu beeinträchtigen, und sodann, dass er für die Zwecke dieses
                              									Reichsamts schon in den nächstjährigen Etat ausreichende Geldmittel einsetzen wolle.
                              										(Schwäb. Merkur.)
                           Der Verein deutscher Ingenieure fasste in seiner 39. Hauptversammlung seine
                              									diesbezüglichen Wünsche in folgendem Beschluss zusammen, welcher in einer Eingabe
                              									vom 5. Juli d. J. dem Reichskanzler unterbreitet wurde.
                           Die Absicht der Reichsregierung, das Materialprüfungswesen kräftig zu fördern,
                              									begrüsst der Verein deutscher Ingenieure aufs freudigste. Eingedenk der grossen
                              									Dienste, welche die vorhandenen deutschen Materialprüfungsanstalten der Industrie
                              									und den technischen Wissenschaften bisher schon geleistet haben, und in der
                              									Erwägung, dass diese Anstalten für zahlreiche und wichtige Aufgaben auf dem Gebiete
                              									des Materialprüfungswesens unentbehrlich sind, hält es der Verein deutscher
                              									Ingenieure im Falle der Errichtung einer Reichsanstalt für die Materialprüfungen der
                              									Technik für unerlässlich, dass die öffentlichen Versuchsanstalten der einzelnen
                              									Bundesstaaten in voller Gleichberechtigung neben der Reichsanstalt bestehen bleiben
                              									und trotz der Errichtung der letzteren mit reichen Geldmitteln ausgestattet werden;
                              									für ebenso unerlässlich hält er, dass in das für die Reichsanstalt zu bildende
                              									Curatorium ausser den Vorständen der Versuchsanstalten der einzelnen Bundesstaaten
                              									und den Abgeordneten technischer Staatsbehörden hervorragende Vertreter der
                              									ausführenden Technik, insbesondere der Industrie, berufen werden, und dass dem
                              									Curatorium ein weitgehender Einfluss auf den Arbeitsplan und die Thätigkeit der
                              									Reichsanstalt sowie bei Aufstellung des Etats derselben eingeräumt wird.
                           Für die Ausführung der von der Reichsregierung beabsichtigten Schritte stellt der
                              									Verein deutscher Ingenieure bereitwilligst seine Mitwirkung zur Verfügung und
                              									spricht den Wunsch aus, dass es ihm vergönnt sein möge, Sachverständige zu den von
                              									der Reichsregierung in Aussicht genommenen Berathungen zu entsenden.
                           
                        
                           Ballonfahrt über die Schweizer Alpen.
                           In der Schweiz findet demnächst ein äusserst kühnes und interessantes
                              									Luftschifferexperiment statt. Zum ersten Mal werden Luftschiffer eine Ballonfahrt
                              									über die höchsten Gipfel der Schweizer Alpen unternehmen. Der bekannte Luftschiffer
                              										Spelterini hat vor einem Jahr, gemeinsam mit Prof.
                              										Heim, einem anerkannten Meteorologen, und anderen
                              									Gelehrten, zum Zweck wissenschaftlicher Studien, namentlich auch meteorologischer
                              									Beobachtungen diese kühne Alpenluftballonfahrt beschlossen, und wurde in Paris
                              									sofort mit dem Bau des grossen Ballons begonnen. Der Ballon (nun auf den Namen
                              										„Vega“ getauft) ist in Zürich angekommen. Seine Grösse übertrifft die
                              									aller früheren von Spelterini oder anderen
                              									Luftschiffern benutzten Ballons. Seine Oberfläche beträgt bei 58 m Umfang 1065 qm.
                              									Der Ballon vermag 3268 cbm Gas aufzunehmen. Seine Tragkraft wird auf 110000 k
                              									geschätzt. Sein eigenes Gewicht sammt Korb beträgt rund 1000 k, die Insassen, sowie
                              									die mitzunehmenden Instrumente, Messapparate und Werkzeuge werden auf 400 k
                              									veranschlagt, wozu noch mindestens 2000 k Ballast kommen. Bei Anfertigung des
                              									Ballons ist in der sorgfältigsten Weise vorgegangen worden. Als Material wurde der
                              									beste Seidenstoff verwendet. Es wurden zu diesem 6336 einzelne Seidenstücke
                              									verbraucht, deren Nähte eine Gesammtlänge von 4400 m haben. Durch wiederholtes
                              									Firnissen ist die Seide möglichst luftdicht gemacht worden. Der Ballon wird in
                              									Zürich zur öffentlichen Besichtigung ausgestellt und dann nach Sitten (Kanton
                              									Wallis) transportirt, wo die letzten Vorbereitungen getroffen und der Aufstieg Spelterini's und seiner Gefährten – sobald die
                              									Witterung für den Flug über die Alpen nach Süden günstig ist – auf eine Höhe von
                              									5000 m erfolgen soll. (N. Wiener Tagbl.)
                           
                        
                           Directe Umwandlung von Wärme in elektrische Energie.
                           Marcel Deprez macht in den Comptes rendus, II S. 511, darauf aufmerksam, dass Guillaume's Entdeckung des raschen Erlöschens der magnetischen Kraft der
                              									Eisen-Nickellegirungen bei Erwärmung einen neuen Weg zur directen Umwandlung von
                              									Wärme in elektrische Energie eröffne. Wenn man den in Hunderttheilen ausgedrückten
                              									Nickelgehalt einer solchen Legirung mit n und mit T diejenige Temperatur bezeichne,
                              									bei welcher jede magnetische Energie erlösche, könne folgende Formel aufgestellt
                              									werden:
                           T = 34,1 (n – 26,7) – 0,80 (n – 26,7)2.
                           Für Legirungen von 26,7 Proc. Nickel habe T den Werth 0°, für solche von 39,4 Proc.
                              									315° und für diejenigen von 48 Proc.den höchstmöglichen von 363°. Bei jeder dieser
                              									Legirungen trete der Uebergang aus dem starkmagnetischen in den nichtmagnetischen
                              									Zustand während einer Wärmesteigerung um nur 50° ein. – Aus angegebener Formel kann
                              									man berechnen, dass man, um durch eine Erwärmung auf etwa den Siedepunkt des Wassers
                              									den Magnetismus zu ersticken, eine Legirung von 30 Proc. Nickelgehalt wählen muss,
                              									die also bei 50° stark magnetisch wäre. Deprez möchte
                              									nun einen Apparat construiren, der aus einem Bündel von 30° nickelhaltigem Drahte
                              									zwischen den Polen eines Hufeisenmagneten bestände; eine um die Spule jenes
                              									Drahtbündels gewundene Spirale soll dabei einer isolirten Leitung zugehören, in
                              									welcher in der Stromrichtung wechselnde Ströme entstehen, so oft jenes Drahtbündel
                              									durch Erwärmung auf 100° seines Magnetismus beraubt wird und denselben bei der
                              									nachfolgenden Abkühlung wieder erhält. Nach demselben Princip will Deprez die Wärme auch direct in mechanische Arbeit
                              									umsetzen und getraut er sich, die Apparate so zu construiren, dass sie für die
                              									Praxis wirkliche Bedeutung erlangen und auch wirthschaftliche Vortheile bieten.
                           (Stahl und Eisen.)
                           
                        
                           Alcagewinnung in Ostindien.
                           Dieses in der Elektricität als Isolirmittel benutzte Material, welches auch als
                              									Glimmer bekannt ist, findet sich nach Mittheilungen von R.
                                 										W. Tompson in dem westlichen Theile von Nellores in Ostindien, dort, wo das
                              									flache Land in das Gebirgsland übergeht, vor. Das Anzeichen für das Vorhandensein
                              									des Mica ist das Zutagetreten von Quarz und Feldspath, in deren Begleitung Mica
                              									gewöhnlich vorkommt, und zwar zuweilen mit diesen Gesteinsarten zu einem
                              									grobkörnigen Granit vereinigt oder auch in grossen abgesonderten Massen. Es gibt
                              									Micaminen in Ausbeutung bei Inikurti, Utukur, Chaganum, Sydapuram und Khandali,
                              									welche Orte von West-Süd-West zu Süd-Süd-West in 20 bis 30 Meilen Entfernung von der
                              									Stadt Nellore liegen. Ebenfalls sind Anzeichen im Norden für das Vorhandensein von
                              									Mica da. Die erste Mine, jene zu Utukur, wurde im J. 1888 eröffnet. Das Mineral wird
                              									nahe der Oberfläche gefunden und kommt in Massen von 2,8 bis 5,7 cbm Inhalt vor.
                           -h.
                           
                        
                           Bücher-Anzeigen.
                           Adresssbuch für die deutsche Mechanik
                                 										und Optik und verwandte Berufszweige mit einer Auswahl der für die Mechanik
                              									und Optik in Betracht kommenden Bezugsquellen und einem Verzeichniss von in- und
                              									ausländischen Instituten, Lehranstalten, Vereinen und Gesellschaften, Importeuren
                              									und Exporteuren u.s.w. Zweite, vollständig neu bearbeitete und sehr vermehrte
                              									Ausgabe. Herausgegeben von Fr. Harrwitz, Redacteur der
                              									Fachzeitschrift „Der Mechaniker“. Erster Band. Berlin. Verlag von F. und M.
                              									Harrwitz. 376 und 40 S. 8 M.
                           Der ersten Auflage dieses Buches (vgl. D. p. J. 1894 294 144) ist nunmehr eine zweite gefolgt; dies beweist,
                              									dass ein Bedürfniss nach einem solchen praktischen Nachschlagebuch vorhanden ist.
                              									Wesentliche Verbesserungen in dieser Ausgabe haben erfahren das Firmen-, das Städte-
                              									und das Specialitätenverzeichniss. Etwas originell erscheint uns der für die
                              									Benutzung des Buches gegebene Rathschlag des Herausgebers, bei Anknüpfung von
                              									Geschäftsverbindungen in erster Reihe die im Adressbuch mit ** bezeichneten Firmen
                              									zu berücksichtigen, weil dieselben den Wunsch ihrer Aufnahme in diese zweite Ausgabe
                              									zu erkennen gegeben haben. Dann erst sollen diejenigen Firmen an die Reihe kommen,
                              									welche bei der ersten Ausgabe einige Angaben gemacht
                              									haben; sie sind mit * ausgezeichnet. Diejenigen aber, die nicht einmal sich
                              									veranlasst gesehen haben, den Fragebogen des Herausgebers auszufüllen, sind ohne
                              									jede Auszeichnung.
                           Ausgewählte Kapitel aus dem Gebiete
                                 										der Chemischen Technologie nebst einem Abriss aus der Eisen- und
                              									Metallhüttenkunde. Von Franz Walter. 390 Abbildungen.
                              									514 S. Wien und Leipzig. Wilhelm Braumüller.
                           Wie der Verfasser im Vorwort anführt, hat das vorliegende Buch die Bestimmung, an der
                              									k. k. technischen Militärakademie zu Wien als Lehrbehelf zu dienen. Die zu
                              									behandelnden Kapitel sind durch den Lehrplan dieser Anstalt vorgezeichnet. Dem
                              									anzustrebenden Lehrziele angepasst, erfahren die folgenden Kapitel eine Behandlung:
                              									Technologie der Leuchtstoffe, Brennstoffe, Feuerungsanlagen, Hüttenwesen,
                              									Keramik, Glasfabrikation und Technologie des Wassers. Besondere Aufmerksamkeit ist
                              									dem speciell militärisch wichtigen Kapitel, der Technologie der Explosivstoffe,
                              									gewidmet; auch der Abschnitt über die Technologie des Wassers erfährt eine
                              									erweiterte Behandlung. Die Wahl der Abbildungen ist, dem Lehrzwecke entsprechend,
                              									als eine glückliche zu bezeichnen. Bei der Besprechung der Fabrikationsverfahren
                              									finden die Fabriketablissements in der Oesterreich-Ungarischen Monarchie eine
                              									besondere Berücksichtigung.
                           Kosten der Krafterzeugung.
                              									Tabellen über die Kosten der effectiven Pferdekraftstunde für Leistungen von 4 bis
                              									1000 e bei Verwendung von Dampf, Gas,
                              									Kraftgas oder Petroleum als Betriebskraft. Aufgestellt von Chr. Eberle. Halle a. S. Verlag von Wilhelm Knapp. 56 S. Preis 5 M.
                           Um der Lösung der Frage: „Wie kann die effective Pferdekraftstunde mit
                                 										Berücksichtigung aller zu ihrer Erzeugung nöthigen Ausgaben am billigsten
                                 										erhalten werden?“ nahe zu kommen, berechnet, der Verfasser für die
                              									verschiedenen Wärmekraftmaschinen die Kosten der effectiven Pferdekraftstunde. Die
                              									Zahlen sind aufgestellt für Leistungen von 4 bis 1000 e unter Annahme verschiedener Brennstoffpreise und
                              									verschiedener Betriebsverhältnisse. Für die Anlagen von 4 bis 200 e sind die Werthe zusammengestellt für eine
                              									Betriebsdauer von 300 Tagen zu 10 Stunden und für eine solche von 300 Tagen zu 5
                              									Stunden; bei den Anlagen in der Grösse von 100 bis 1000 e ist die Berechnung auch für Dauerbetrieb (365 Tage
                              									zu 24 Stunden) durchgeführt.
                           Kurze Angaben über die Rechnungsgrundlagen und über die Quellen der benutzten
                              									Versuchszahlen gehen den Tabellen voraus, so dass die Benutzung dieser mit
                              									Leichtigkeit und ohne Misstrauen geschehen dürfte.
                           Die mechanische Wärmetheorie
                                 										(Thermodynamik) unter besonderer Berücksichtigung der Molekulartheorie und
                              									der sich daraus ergebenden Erweiterung des Anwendungsgebietes der Thermodynamik;
                              									nebst Anwendungen auf Wärmemotoren, Kältemaschinen und andere technische
                              									Einrichtungen. Leichtfasslich behandelt für Ingenieure, Techniker, Industrielle und
                              									zum Selbstunterricht, sowie zum Gebrauch an technischen Lehranstalten. Von Dr. G. Gross. Erster Band. Mit 47 Abbildungen. 254 S. Jena.
                              									Verlag von Hermann Costenoble. 8 M.
                           Das vorliegende Buch soll insbesondere dem Studirenden eine Vorstufe zu den
                              									klassischen, jedoch an die wissenschaftliche Ausbildung des Lesers hohe Ansprüche
                              									stellenden Werken eines Clausius, eines Zeuners u.a. bilden. Um dies zu erreichen, knüpft der
                              									Verfasser seine Ausführungen an die geschichtliche Entwickelung der Wärmetheorie an,
                              									und sucht die Leichtverständlichkeit unter Anwendung der synthetischen Methode mit
                              									den Hilfsmitteln der Elementarmechanik zu erreichen.
                           Rathgeher für Anfänger im
                                 										Photographiren von L. David. 6. und 7.
                              									Auflage. Halle. W. Knapp.
                           Das bewährte und zur Einführung in die Photographie geeignete Werk erscheint hier bis
                              									auf die neuere Zeit fortgeführt und mit guten Vorbildern versehen.
                           Die Jungfraubahn. Elektrischer
                              									Betrieb und Bau. Mit einem ersten Preis gekrönte Eingabe auf die internationale
                              									Preisausschreibung zur Erlangung von Entwürfen für die Anlage. Mit 1 Titelbild,
                              									Tafel und Figuren im Text. Von C. Wüst-Kunz und L. Thormann. Zürich. Art. Institut Orell Füssli. 70
                              									S.
                           
                        
                           Eingesandt.
                           Die Auer-Gesellschaft hat sich, wie sie mittheilt,
                              									entschlossen, den seit Jahren von allen Seiten an sie herangetretenen Wünschen
                              									entgegenzukommen, und von nun ab ihre durch den Stempel „Auerlicht“
                              									gekennzeichneten echten Auer-Glühkörper auf Brenner aller Arten aufzusetzen. Wenn
                              									jedoch minderwerthige Brenner mit ihren Glühkörpern versehen werden, so kann die
                              									Gesellschaft keine Garantie für gute Beleuchtung übernehmen.