| Titel: | Kleinere Mitteilungen. | 
| Fundstelle: | Band 312, Jahrgang 1899, Miszellen, S. 192 | 
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                        Kleinere
                              								Mitteilungen.
                        Kleinere Mitteilungen.
                        
                     
                        
                           Bruun-Loewener's Wasserreinigungsapparat für Aetznatron
                              									oder Kalkmilch von Schumann und Co. in Leipzig-Plagwitz.
                           Nebenstehende Abbildung stellt einen Reinigungsapparat dar, bei welchem die Reinigung
                              									mit Aetznatron zu erfolgen hat.
                           Das Aetznatron ist in dem Behälter d und wird mit dem
                              									von dem Zuflussrohr k zuströmenden rohen Wasser in der
                              									Wippschale c gemischt, von wo es in den Raum b fliesst. Hier und in dem unteren Teile des Raumes a geschieht der Niederschlag, und das Wasser tritt
                              									schliesslich ganz gereinigt durch das Filter i
                              									hindurch. Oberhalb des Filters ist das Wasser also sowohl chemisch als mechanisch
                              									vollkommen gereinigt und kann durch das Rohr l
                              									fortgeleitet werden.
                           Die genaue Mischung des Wassers mit den Chemikalien geht in folgender Weise vor sich:
                              									Sobald der eine Raum der Wippschale c mit Wasser
                              									gefüllt ist, wird der Schwerpunkt verlegt, die Schale kippt über und entleert sich
                              									in den Mischraum b; gleichzeitig wird der zweite Raum
                              									der Wippschale vor die Auslauföffnung hinaufgedreht. Sobald dieser Raum gefüllt ist,
                              									wird der Schwerpunkt wieder verlegt, die Schale kippt über und entleert sich in den
                              									Mischraum b u.s.w., bis man das Zulaufrohr k schliesst. Der Apparat setzt sich also durch Oeffnen
                              									des Wasserzulaufhahnes sofort selbstthätig in Betrieb und bleibt stehen, sobald der
                              									Wasserzulauf abgesperrt wird.
                           Während der drehenden Bewegung der Wippschale hebt sich mittels der in der Figur
                              									ersichtlichen Verbindungsstangen s, t und u ein Ventil in dem Behälter d und lässt durch das Ausflussrohr nach der Wippschale ein der
                              									Beschaffenheit des Wassers angemessenes Quantum Chemikalien passieren. In der
                              									Wippschale wird es mit dem zufliessenden Wasser gemischt. Die Ventilstange ist mit
                              									Muttern y zum regulieren versehen, so dass man im
                              									stande ist, die Oeffnung des Ventiles einzustellen. Werden die Muttern in die Höhe
                              									geschraubt, so wird die Oeffnung verkleinert oder umgekehrt.
                           In dem Mischraume b zeigen sich die ausgeschiedenen
                              									Stoffe als Flocken, die in dem Wasser schwimmen und sich nach und nach auf dem Boden
                              									des Ausscheideraumes a lagern, während das
                              									Holzwollefilter i die Unreinigkeiten, die noch in dem
                              									Wasser enthalten sind, zurückhält, indem das Wasser in der durch den Pfeil
                              									angegebenen Richtung den Apparat passiert.
                           Sobald das Wasser das Filter passiert hat, ist es von allen steinbildenden Stoffen,
                              									Oelpartikeln und sonstigen Unreinigkeiten befreit und kann jetzt durch l nach dem Behälter für gereinigtes Wasser geleitet
                              									werden. Von diesem Behälter kann nun die Speisepumpe das Wasser nach dem Kessel
                              									bringen.
                           Bei Anwendung von Kalkmilch wird statt des oben beschriebenen Laugebehälters eine
                              									Trommel verwendet, die dazu dient, die Milch in fortwährender Lösung zu erhalten.
                              									Durch Benutzung von Kalkmilch erreicht man grosse Vorteile solchen Apparaten
                              									gegenüber, in welchen Kalkwasser benutzt wird. Dort, wo nur kaltes Wasser nach der
                              									Wippschale des Apparates läuft, ist der Apparat mit einem Vorwärmer versehen, der
                              									das Wasser mit Hilfe von Abdampf oder direktem Dampf erwärmt.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 312, S. 192
                              
                           Die Bauart des Apparates kann den örtlichen Verhältnissen angepasst werden. Ist
                              									man im Raume beengt, so wird der Apparat auch in cylindrischer Form ausgeführt, wie
                              									dies bei Apparaten zur Reinigung von grossen Quantitäten Wasser, über 1000 l pro
                              									Stunde, der Fall ist.
                           -h.
                           
                        
                           Bücherschau.
                           Berechnung von Hochbaukonstruktionen
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