| Titel: | Kleinere Mitteilungen. | 
| Fundstelle: | Band 313, Jahrgang 1899, Miszellen, S. 46 | 
| Download: | XML | 
                     
                        Kleinere Mitteilungen.
                        Kleinere Mitteilungen.
                        
                     
                        
                           Mängel des absoluten Masssystems.
                           Die Electrical World and Engineer in New York gibt die
                              									Anregung zu einer Abänderung des sogen. absoluten Masssystems mit dem Hinweis auf
                              									gewisse recht fühlbar werdende Mängel, die in der Bezeichnungsweise der
                              									Masseinheiten begründet sind. Auch gegen letztere selbst werden bekanntlich
                              									Einwendungen erhoben, so gegen das Centimeter wegen der Ungenauigkeit des Meter,
                              									gegen das Gramm als Bezeichnung für die Masse des Grammgewichts, gegen die
                              									abgeleitete Einheit der magnetischen Kraft wegen des für die Rechnung unbequemen
                              									Umrechnungsfaktors 4π, doch muss, wie mit Recht betont
                              									wird, eine Aenderung an diesen Grundlagen, welche internationale Bedeutung und
                              									Anwendung gefunden haben, ganz unthunlich erscheinen.
                           Dagegen wird dem für die Zwecke der Technik aus jenem abgeleiteten sogen. technischen
                              									Masssystem unseres Erachtens nicht mit Unrecht der Vorwurf gemacht, dass es geeignet
                              									sei, die Beziehungen zu cm, g, Sek. zu verdecken, die klare Uebersichtlichkeit des
                              									ganzen Systems in Frage zu stellen, so dass, was häufig geschieht, der Anfänger sich
                              									unter dem absoluten Masssystem etwas unendlich Schwieriges vorstellt und der
                              									Praktiker den bewussten Gebrauch der Grundeinheiten verlernt.
                           Die Ursache für diese Mängel ist darin zu suchen, dass man bei der Namenverleihung
                              									nicht die Grundeinheiten im Auge behielt, sondern die abgeleiteten technischen
                              									Einheiten durch Sondernamen unterschied. So ist das Ampère dem Techniker ein ganz
                              									geläufiges Mass geworden. Führt er aber eine Berechnung durch, welche als Resultat
                              									eine Stromstärke ergeben muss und wobei er alle Längen in cm, die Massen in g,
                              									die Zeit in Sek. einsetzt, so erhält er nicht Ampère, sondern ein Mass, welches
                              									einen besonderen Namen nicht trägt, aber als Deka-Ampère zu bezeichnen wäre. Würde
                              									es nicht richtiger gewesen sein, dieser eigentlichen Grundeinheit der Stromstärke
                              									den charakteristischen Namen zu geben, die abgeleitete technische Einheit dagegen
                              									etwa als Dezi-Ampère aufzuführen, um so mehr richtig, als das Ampère allmählich für
                              									die Bedürfnisse der Starkstromtechnik zu klein geworden ist, ähnliches gilt vom
                              									Volt, Farad u.s.w.
                           Erscheint nun auch die meist nach dem Dezimalsystem auszuführende Ableitung einfach
                              									genug, so lässt sich doch nicht verkennen, dass dem Techniker auf diese Weise
                              									sozusagen das Gefühl für die Grundeinheit verloren geht; er hält unwillkürlich sein
                              									besonders benanntes technisches Mass für das Absolute und findet Schwierigkeiten,
                              									wenn er sich gezwungen sieht, auf cm, g, Sek. zurückzugreifen.
                           So dürfte diese Anregung bei allen Beteiligten wohl voller Beachtung wert erscheinen;
                              									dass sich freilich, nachdem die technischen Einheiten überall eingebürgert sind,
                              									eine Majorität für den Antrag einer Abänderung finden wird, lässt sich kaum
                              									erwarten.
                           
                        
                           Asbest in seinem Verhalten als Verdichtungsmaterial.
                           Der Asbest ist ein Silikat der Formel (R)SiO3R, ein
                              									oder mehrere Metalle enthaltend, also ein zusammengesetztes Silikat, das in
                              									veränderlichen Verhältnissen aus Kalk, Magnesia, etwas Aluminium und Eisen
                              									besteht.
                           
                           Der Asbest gehört zur Abart der Tremolite und die wechselnden Mengen der
                              									verschiedenen Elemente, aus denen er sich zusammensetzt, ergeben die verschiedenen
                              									bekannten Arten von Asbest.
                           Die Ursachen des molekularen Zerfalls des Asbestes sind hauptsächlich in der
                              									Einwirkung der in Wasser gelösten Kohlensäure zu erblicken und die in Deutschland
                              									gemachten Versuche haben dies bestätigt. Ist eine Asbestdichtung von Wasser bespült
                              									oder dem Dampf ausgesetzt, der an einer gewissen Stelle des porösen Asbestgefüges
                              									kondensiert, so wird solches Kondenswasser stark kohlensäurehaltig sein, sei es,
                              									dass Kohlensäure in gelöstem Zustand sich im Wasser befindet oder in Form von
                              									Bikarbonaten damit vereinigt ist. Wird diese Säure frei, so hat sie die Neigung,
                              									sich in dem Kondenswasser von niedrigerer Temperatur als derjenigen des Dampfkessels
                              									zu lösen und es wird dann dieselbe Reaktion stattfinden wie bei den vorerwähnten
                              									Experimenten: die Kohlensäure macht einen Teil des Kalks und der Magnesia frei und
                              									verbindet sich damit zu Dolomit, Aragonit und Kalkspath, je nach den
                              									Temperaturverhältnissen und der Zusammensetzung des Asbestes. Das Aluminium wird mit
                              									dem Silicium verbunden bleiben als Thon, während ein Teil des Siliciums frei
                              									wird.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 313, S. 47
                              Fig. 1.
                              
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 313, S. 47
                              Fig. 2.
                              
                           Diese Reaktionen, welche schon unter gewöhnlichem Druck leicht eintreten, werden
                              									durch Temperatur- und Druckerhöhung noch begünstigt, was gerade bei Dichtungen der
                              									Fall ist, die an Dampfkesseln oder Dampfleitungen verwendet sind. Die faserige
                              									Struktur des Asbestes wird sich also rasch in ein Gemenge von zerreiblichen und
                              									löslichen Krystallen in Form einer thonartigen Paste zersetzen, welche nach dem
                              									Trockenwerden zerbrechlich wird, was die Zerstörung des Dichtungsringes herbeiführt,
                              									denn dessen Gefüge hat dann seine ursprüngliche Weichheit und seinen Zusammenhang
                              									verloren und ist in eine Art trockenen Schlammes verwandelt, den die Maschinisten
                              									wohl kennen. Diesem Zerfall sind alle Dichtungsmaterialien aus Asbest unterworfen,
                              									welche mit Wasser oder Dampf in direkte Berührung kommen, sie mögen nun aus
                              									gewöhnlicher Asbestplatte bezw. Asbestfaden bestehen oder mit Zwischenlagen von
                              									Drahtsieb, Blech u. dgl. angeblich verstärkt sein, denn wenn der Asbest durch den
                              									oben beschriebenen chemischen Prozess seine faserige Struktur verloren und eine
                              									zusammenhanglose Beschaffenheit angenommen hat, so helfen alle Versteifungen und
                              									Zwischenlagen nicht mehr und alle derartigen Erzeugnisse von Asbestdichtungen müssen
                              									als wenig dauerhaft und für höheren Druck als unzuverlässig und ungeeignet
                              									bezeichnet werden.
                           Ein System, welches die fundamentale Bedingung des Schutzes der Asbestdichtung vor
                              									direkter Berührung mit Wasser und Dampf erfüllt, ist der von der Firma Paul Lechler in Stuttgart in den Handel gebrachte
                              									patentierte Dichtungsring aus Tupfer mit Asbesteinlage (Fig. 1), der in zahlreichen Betrieben schon seit Jahren mit bestem Erfolg
                              									in Verwendung ist. Nur ein sachgemässes Eingehen auf die chemischen und
                              									physikalischen Eigenschaften der wertvollen Produkte, welche uns die Erde bietet,
                              									kann zu deren richtiger Nutzbarmachung führen und deren zweckdienlichste Verwertung
                              									ermöglichen.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 313, S. 47
                              Fig. 3.
                              
                           Ausser den auf der äusseren Seite offenen Ringen mit sichtbarer Asbesteinlage werden
                              									in Fällen, wo von aussen Dampf oder Nässe einwirkt,
                              									auch vollständig geschlossene Ringe (Fig. 2)
                              									angewendet.
                           Von einzelnen Fabriken werden namentlich für Zentralheizungsanlagen ausser den
                              									vorstehend beschriebenen beiden Arten Dichtungsringe aus Kupfer mit Asbesteinlage
                              									auch Dichtungsringe aus Asbestpappe mit innerer Kupfer- oder Bleirille mit Erfolg
                              									verwendet (Fig. 3). In dieser Ausführung sind die
                              									Vorzüge der rein metallischen Dichtung und der noch vielfach ausschliesslich
                              									verwendeten reinen Asbestdichtung vereinigt. Sie sind durch die den Asbestring
                              									umfassende Kupferrille gegen das Ausgeblasenwerden vollkommen geschützt und ergeben
                              									eine dauernd zuverlässige Dichtung.
                           
                        
                           Bücherschau.
                           Fabrikantenglück. Ein Weg, der
                              									dazu führen kann. Von Heinrich Freese. Eisenach. Verlag
                              									von M. Wilckens 1899. 86 S. Preis 1,50 M.
                           Diese zeitgemässe Abhandlung ist die Wiedergabe eines vom Verfasser am 9. Januar d.
                              									J. in der Staatswissenschaftlichen Gesellschaft in Berlin gehaltenen Vortrags; sie
                              									vertritt das System der Beteiligung der Arbeiter und Angestellten am erzielten
                              									Gewinn eines Geschäftsunternehmens. Die Schrift darf als ein wertvoller Beitrag zur
                              									national-ökonomischen Litteratur bezeichnet werden.
                           Die Akkumulatoren für stationäre
                              									elektrische Anlagen. Von Dr. Karl Heim, Professor an
                              									der Technischen Hochschule zu Hannover. Dritte, vermehrte Auflage. Mit 78
                              									Abbildungen. Leipzig. Verlag von Oskar Leiner. 116 S. Preis 3 M.
                           Die schnelle Aufeinanderfolge der zweiten und dritten Auflage ist ein Beleg sowohl
                              									für das Bedürfnis nach einem die so wichtigen Akkumulatoren behandelnden Buche, als
                              									auch für die gute Aufnahme, welche dasselbe infolge seiner leichtfasslichen und
                              									nicht ermüdenden Schreibweise gefunden hat.
                           Die Kunst des Färbens und Beizens
                              									von Marmor, künstlichen Steinen, von Knochen, Hörn und Elfenbein, und das Färben und
                              									Imitieren von allen Holzsorten. Ein praktisches Handbuch zum Gebrauche der Tischler,
                              									Drechsler, Galanterie-, Stock- und Schirmfabrikanten, Kammmacher u.s.w. Von V. H. Soxhlet, technischer Chemiker. Wien, Pest,
                              									Leipzig. A. Hartleben's Verlag 1899.
                           Im Laufe der letzten Jahre hat, wie so mancher andere Zweig der Technologie, auch die
                              									Färberei und das Beizen des Holzes, der Knochen, des Hornes und des Elfenbeines eine
                              									Reihe von Bereicherungen erfahren. Die neuen Anilinfarbstoffe machten uns mit einer
                              									Anzahl von Farben und Beizen bekannt, welche heute in grossen Mengen verbraucht
                              									werden und von deren Existenz viele Fabrikanten früher keine Ahnung hatten.
                           Der Inhalt des Buches gibt – trotz der gedrängten Kürze des Ausdruckes – ein
                              									erschöpfendes Bild, wie die Färberei des Holzes, der Knochen, Hörn, Elfenbein und
                              									Marmor heute ausgeführt und gehandhabt wird.
                           Der Verfasser war hauptsächlich darauf bedacht, zuverlässliche Farbrezepte in der
                              									Weise zu bringen, dass jeder Praktiker sofort im stände sein soll, Anwendung davon
                              									machen zu können.
                           Die Entstehung und Entwickelung
                                 										unserer elektrischen Strassenbahnen. In gemeinfasslicher Darstellung von
                              										Julius Weil. Mit 67 Abbildungen. Leipzig. Verlag
                              									von Oskar Leiner 1899. 92 S. Preis 3 M.
                           Im ersten Teil werden nach einem kurzen geschichtlichen Rückblick auf die Entwicklung
                              									der elektrischen Strassenbahnen (Beginn 1832) die verschiedenen Systeme und die
                              									wesentlichen Bestandteile behandelt; der zweite Teil enthält Beschreibungen von
                              									ausgeführten Bahnen von 20 in- und ausländischen Städten, die durch photographische
                              									Drucke illustriert sind.
                           Das vorliegende Buch füllt insofern eine Lücke in der Litteratur aus, als es den
                              									Laien über das Wichtigste bei elektrischen Strassenbahnanlagen belehrt.
                           Regenerativgasöfen.
                              									Wissenschaftliche Grundsätze für die Berechnung der Querschnitte solcher Oefen. Von
                              										Friedrich Toldt, Ingenieur, Dozent an der k. k.
                              									Bergakademie in Leoben. Zweite vollständig umgearbeitete und erweiterte Auflage von
                              									des Verfassers „Ueber Details von Siemens-Martin-Oefen“. Mit 49 Abbildungen im Text
                              									und 8 Tafeln. Leipzig. Verlag von Arthur Felix 1898. 440 S. Preis 18 M.
                           Im ersten Teil werden die Kapitel Brennstoffe und Verbrennung ausführlich behandelt,
                              									im zweiten Teil die Details der Regenerativöfen beschrieben, der dritte Teil ist der
                              									Berechnung der Dimensionen verschiedener Ofensysteme gewidmet. Das Buch zeichnet
                              									sich durch Ausführlichkeit und Gründlichkeit aus.
                           Kalender und Uhren am Ende des
                                 										Jahrhunderts. Von Prof. Dr. Wilhelm Foerster,
                              									Geh. Regierungsrat und Direktor der königl. Sternwarte in Berlin. Braunschweig.
                              									George Westermann 1899. 79 S.
                           Unter obigem Titel veröffentlicht der Verfasser eine zusammenfassende
                              									geschichtlich-technische Betrachtung über die gegenwärtige Entwickelungsstufe dieser
                              									wichtigen Einrichtungen des Gemeinschaftslebens. Der Verfasser ist bekanntlich
                              									einer der eifrigsten und kundigsten Förderer dieser Entwickelung, und er hat es
                              									verstanden, von derselben sowohl nach ihren idealen als nach ihren praktischen
                              									Seiten ein sehr lebendiges Bild zu entwerfen. Für den bevorstehenden
                              									Jahrhundertwechsel ist der Inhalt der interessanten Schrift von besonderer
                              									Bedeutung.
                           Bauunterhaltung in Haus und Hof.
                              									Von E. Hilgers †, königl. Baurat. Siebente Auflage,
                              									bearbeitet von Dr. O. v. Ritgen, königl. Baurat.
                              									Wiesbaden. Verlag von Rud. Bechtold und Co. Gr. 8°. 434 S. Preis geh. 5 M., eleg.
                              									geb. 6 M.
                           Ueber alle an Wohn- und Wirtschaftsgebäuden vorkommenden Bauarbeiten sind in diesem
                              									Buche mit Voranstellung einer klaren und gemeinverständlichen Beschreibung die
                              									Erfordernisse an Material und Arbeit übersichtlich zusammengestellt und die
                              									zugehörigen Preise detailliert angegeben. Indem das Buch in belehrender Weise so den
                              									Hausbesitzer vor grösseren Fehlgriffen schützt, wird es durch die gegebenen
                              									Voranschläge und Preisangaben überhaupt allen, die mit Hausbau zu thun haben, den
                              									Bauunternehmern, Baubeamten und Bauhandwerkern, grosse Dienste leisten. Ueber
                              									Baumaterialien, fertige Baugegenstände, Hausrequisiten u.s.w. sind direkte
                              									Bezugsquellen in angemessener Anzahl angeführt.
                           Das Werk ist in lexikalischer Form verfasst und durch das am Schluss beigesetzte
                              									alphabetische Sachregister als bequemes Nachschlagebuch eingerichtet, in welchem
                              									alles Gesuchte leicht gefunden werden kann.
                           Wie uns die Verlagsbuchhandlung mitteilt, hat in Hinsicht auf den praktischen Wert
                              									dieses Buches der preussische Minister der öffentlichen Arbeiten mittels Erlass vom
                              									11. Mai 1892 III 6536 die königlichen Regierungen auf das Erscheinen dieses Werkes,
                              									welches für zweckentsprechend und empfehlenswert zu erachten sei, besonders
                              									aufmerksam gemacht mit dem Anheimgeben, auch ihrerseits auf die weitere Verbreitung
                              									desselben hinzuwirken.
                           Leitfaden der montanistischen
                                 										Buchführung. Als Lehrbehelf an montanistischen Hochschulen, sowie für den
                              									praktischen Gebrauch zusammengestellt von Alois Waink,
                              									Montanbuchhalter zu Donawitz, Dozent an der k. k. Bergakademie Leoben. Ludwig
                              									Nüssler 1898. 123 S.
                           Die Gliederung des Lehrstoffes ist folgendermassen zurechtgelegt:
                           I. Allgemeines. Ueber Zweck, Grundbedingungen und Umfang der Buchführung.
                           II. Theoretischer Teil. Erklärung der gebräuchlichsten Kunstausdrücke und der
                              									Geschäftsbücher.
                           III. Praktischer Teil. Vorführung einer einmonatlichen Buchführung bei einem
                              									kombinierten Montanbesitz nebst Erklärung der angewendeten Konten und des
                              									Kontenabschlusses.
                           IV. Anhang. Beschreibung einiger weiteren Konten.
                           Dem kurzgefassten Lehr- und Nachschlagebuch ist eine freundliche Aufnahme in
                              									montanistischen Kreisen gesichert.
                           Der Fahrradreparateur.
                              									Ausführliche Darstellung aller bei Fahrrädern und Motorfahrzeugen vorkommenden
                              									Reparaturen, einschliesslich der Vernickelungs- und Emaillierarbeiten. Ein Handbuch
                              									für Radfahrer, Schlosser, Mechaniker, Fahrradhändler und
                              									Reparaturwerkstättenbesitzer. Herausgegeben von R. R. v.
                                 										Paller, Ingenieur. Mit über 100 Textabbildungen. Leipzig 1899. Verlag von
                              									Bernh. Friedr. Voigt. 126 S. Preis 3 M.
                           Da die deutsche Fachliteratur noch kein Werk besitzt, das sich den in dieser jungen
                              									und so rasch emporgeblühten Industrie vorkommenden Reparaturarbeiten widmet, so hat
                              										v. Faller den Versuch unternommen, ein solches
                              									Buch, nach welchem in Fachkreisen ein anerkanntes Bedürfnis besteht, zu schreiben.
                              									Dasselbe legt in demselben sowohl die eigenen Erfahrungen seiner 12jährigen Praxis
                              									in der Fahrradbranche, sowie im Motorfahrzeugwesen, als auch Ratschläge und Winke
                              									seiner Kollegen in grösseren Betrieben nieder. Es kann deshalb das Buch dem
                              									Schlosser, Mechaniker, Vernickler, Lackierer, kurz jedem, der in die Lage kommt, ein
                              									Gebrechen an einem Fahrrade oder fahrradartigen Motorfahrzeug abzuhelfen, von Nutzen
                              									sein.
                           Materialistisch-hypothetische Sätze
                                 										und Erklärung des Wesens und der Kraftäusserungen des elektrischen
                                 									Fluidums. Von F. Th. Stögermayr.
                              									(Elektrotechnische Bibliothek. Band LI und LII.) Wien, Pest und Leipzig. A.
                              									Hartleben's Verlag. In zwei Bänden, mit zusammen 88 Abbildungen. 30 Bogen Oktav.
                              									Geh. 1 fl. 65 kr. = 3 M. pro Band. Elegant gebunden in zwei Bänden: 2 fl. 20 kr. = 4
                              									M. pro Band.
                           Der Verfasser des vorliegenden Werkes hat sich an die Aufgabe gewagt, das
                              									rätselhafte Wesen des elektrischen Fluidums elementar fasslich zu deuten und aus dem
                              									Geheimnisse desselben die mögliche Wahrheit herauszuschälen; er ist auf diesem Wege
                              									zu den durch das bezeichnete Werk der Allgemeinheit zugänglich gemachten,
                              									überraschenden Thesen und Schlussfolgerungen gelangt.
                           Von den einfachen Schwankungen der gewöhnlichen Magnetnadel ausgehend, erreicht er
                              									mit Hilfe von ihm aufgestellter, durchwegs neuer, metaphysisch-hypothetischer Sätze
                              									den schönen Erfolg, nicht allein die Beziehungen zwischen Wärme, Elektrizität und
                              									Materie nachweisen, sondern auch die aus diesen gegenseitigen Beziehungen
                              									resultierenden Erscheinungen in der Natur nach Möglichkeit erklären zu können.
                           Es werden der Reihe nach die kosmische, tellurische, galvanische, die
                              									Induktionselektrizität, sowie der Magnetismus und die Magnetinduktion einer
                              									eingehenden Erörterung unterzogen, die Ursachen der Adhäsion, des Atomgewichtes, der
                              									Schwere, des spezifischen Gewichtes, der Verdunstung, der anorganischen
                              									Körperbildung, der Entstehung anorganischer und organischer Individuen und Arten,
                              									der tellurisch-elektrischen Erdströme etc. nachgewiesen und das Entstehen und
                              									Vergehen der Weltkörper, die Gravitation derselben und ihre Bewegungsbahnen, die
                              									Entstehung des Sonnenlichtes und eine Reihe anderer kosmischer und tellurischer
                              									Vorgänge beschrieben und erläutert.
                           Der Stil des Buches ist ein guter und die Beweisführung eine einfache,
                              									gemeinverständliche und frei von schweren, mathematischen Formeln, wodurch das Werk
                              									sich als eine beachtenswerte und dankbare Lektüre empfiehlt.
                           Die im Schlussworte des zweiten Bandes niedergelegten Folgerungssätze sind als das
                              									Endergebnis der durch beide Bände hindurch gepflogenen Betrachtungen und
                              									Nachweisungen anzusehen und dürfte gegen die Richtigkeit derselben wohl schwer von
                              									irgend welcher Seite ein berechtigter Einwurf erhoben werden können.
                           Die technische Verwertung von
                                 										tierischen Kadavern, Kadaverteilen, Schlachtabfallen u. s. w. Von Dr. H. Haefcke, Agrikulturchemiker. Mit 27 Abbildungen.
                              									(Chemisch-technische Bibliothek. Bd. 235.) Wien, Pest und Leipzig. A. Hartleben's
                              									Verlag. 20 Bogen Oktav. Geh. 2 fl. 20 kr. = 4 M. Elegant gebunden 2 fl. 65 kr. =
                              									4,80 M.
                           Seit Jahren schon ist die in dem vorliegenden Buche bearbeitete Materie der
                              									Gegenstand allgemeinen Interesses, insofern die Hygiene die verschiedenen Verfahren
                              									der technischen Ausnutzung von tierischen Leichen einer scharfen Kritik unterzogen
                              									und energisch ihre Forderungen geltend gemacht hat. Handelt es sich doch um die
                              									Verarbeitung bezw. Beseitigung von Abfallstoffen, deren nachlässige Behandlung mit
                              									den allerschwersten Gefahren für Menschen und Tiere verbunden ist.
                           Der Verfasser entwirft zunächst ein interessantes Bild von dem Umfang des zu
                              									verarbeitenden Materials in allen Erdteilen und liefert den Nachweis, dass zur Zeit
                              									nur ein verschwindend geringer Bruchteil desselben zur Ausnutzung kommt. Es werden
                              									sodann die Verfahren geschildert, welche die technische Verwertung der einzelnen
                              									Teile der tierischen Kadaver bezwecken, die Verwertung der Häute, der Haare, des
                              									Fleisches, des Blutes, der Knochen u.s.w. Von besonderem Interesse sind die in dem
                              									zweiten Teile des Buches beschriebenen und besprochenen modernen
                              									Fleischvernichtungs- und -Verwertungsapparate, welche berufen erscheinen, eine weite
                              									Verbreitung zu finden und in wirtschaftlicher und hygienischer Beziehung eine gleich
                              									bedeutende Rolle zu spielen. Die technische Entwickelung dieser Apparate ist vom
                              									Verfasser auf Grund langjähriger praktischer Erfahrungen eingehend geschildert, und
                              									die Arbeitsweise der einzelnen Apparate durch Betriebsergebnisse belegt.
                           Nicht nur dem Fachmanne im engeren Sinne, sondern ganz besonders auch Sanitäts- und
                              									Verwaltungsbeamten kann das Buch, welches mit zahlreichen überaus klaren und
                              									anschaulichen Abbildungen versehen ist, angelegentlichst empfohlen werden.
                           Gummi, Guttapercha und Balata,
                              									ihr Ursprung und Vorkommen, ihre Gewinnung, Verarbeitung und Verwendung. Von Franz Clouth, Inhaber der Firma Franz Clouth,
                              									Rheinische Gummiwarenfabrik in Cöln-Nippes. Mit 45 Abbildungen, Karten und
                              									graphischen Darstellungen. Leipzig 1899. Verlag von Bernh. Friedr. Voigt. 232 S.
                              									Preis 7,50 M.
                           Berichtigung.
                           S. 24, linke Spalte unten, Anmerkung 1) lies Liebetanz-Düsseldorf statt
                              									Lietanz-Düsseldorf.