| Titel: | Kleinere Mitteilungen. | 
| Fundstelle: | Band 319, Jahrgang 1904, Miszellen, S. 765 | 
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                        Kleinere Mitteilungen.
                        Kleinere Mitteilungen.
                        
                     
                        
                           Die neuen deutschen Linienschiffe der
                              									„N“-Klasse.
                           Mit unserem neuen Linienschiff „N“, am 19. d. M.
                              									auf der Germania-Werft in Kiel vom Stapel gelassen und „Deutschland“ getauft,
                              									ist der Bau einer neuen Schlachtschiffsklasse begonnen, der als vervollkommneter
                              										„Braunschweig“s. D. p. J. 1903,
                                    												318, S. 159.-Typ bezeichnet werden
                              									kann und wieder für die ruhige, stetige Weiterentwicklung des deutschen
                              									Linienschiffsbaues seit der „Wittelsbach“-Klasse ein charakteristisches
                              									Beispiel bietet (vergl. Tabelle).
                           Die wesentlichsten Abweichungen, des in seinen Abmessungen mit der
                              										„Braunschweig“ übereinstimmenden neuen Typs sind der Fortfall der vier
                              									Türme für die Mittelartillerie, an deren Stelle vier 17 cm S.-K.S.-K. Schnellade-Kanone. in
                              									Einzelkasematten getreten sind, die teilweise Verstärkung und Erweiterung des
                              									Panzerschutzes und die Erhöhung der Antitorpedobootsartillerie von XII auf XXII 8,8
                              									cm. S.-K., zu derengunsten die 3,7 cm Masch.-Kanonen und 8 mm Masch.-Gewehre
                              									bis auf je vier Stück vermindert sind.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 319, S. 764
                              
                           Die Verbesserungen an der Panzerung sind folgende: Der Gürtelpanzer ist von 225 auf
                              									240 mm, der auf diesen aufgesetzte Zitadellpanzer von 150 auf 205 mm und der darauf
                              									stehende Kasemattpanzer von 150 auf 170 mm verstärkt sowie auf eine grössere Länge
                              									ausgedehnt. Hierdurch wird einmal erreicht, dass die einzelnen 17 cm Geschütze weiter auseinander
                              									stehen, daher ein Treffer die benachbarten Geschütze weniger leicht ausser Gefecht
                              									setzen kann, und zum anderen, dass ein grösserer Teil der Schiffsaussenfläche
                              									gepanzert ist, Was nach den Erfahrungen bei den letzten Seekämpfen in Ost-Asien als
                              									besonderer Vorteil anzusehen ist.
                           Das Mehr an Gewicht für die Panzerung dürfte sich zum Teil aus leichterer,
                              									rationellerer Bauart von Schiffskörper und Maschinenanlage, zum Teil aus der bei den
                              									vier Einzelkasematten gewonnenen Gewichtsersparnis ergeben haben.
                           Die gesamte Anordnung der Panzerung und die Aufstellung der Artillerie geht aus der
                              									hier wiedergegebenen, dem „Nauticus 1904“ entnommenen Skizze des neuen
                              									Linienschiffes hervor.
                           Im Vergleich zu den meisten ausländischen Schlachtschiffen, die sich jetzt im Bau
                              									befinden, nimmt auch der neueste deutsche Typ eine verhältnismässig bescheidene
                              									Stellung ein. Die grösseren Seemächte, wie England, die zur See ausserordentlich
                              									schnell mächtig gewordenen Vereinigten Staaten, Russland und auch Frankreich leisten
                              									sich Schlachtschiffe von beträchtlich grösserem Deplacement und können dadurch
                              									naturgemäss stärker armierte und besser gepanzerte Schiffe zu stände bringen als die
                              									kleineren deutschen; diese sind deshalb aber keine schlechten Schiffe, vielmehr ist
                              									bei ihnen das Deplacement mindestens ebenso gut ausgenutzt als bei den grösseren
                              
                              									ausländischen Schiffen.
                           Einen eigenartigen Linienschiffs-Typ baut zurzeit Italien. Mit einem um fast 6001
                              									kleineren Deplacement als die deutschen neuen Schiffe wird anscheinend versucht,
                              									Schlachtschiff und Panzerkreuzer in einem Schiffstyp zu vereinen. Das
                           
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 319, S. 765
                              Schiffsnamen; Wittelsbach;
                                 										Braunschweig; „N“; King Edward; Nelson; Louisiana; Imperator Pawel Perwi;
                                 										Démocratie; Vittorio Emanuele; Nation; deutsch; englisch; amerikanisch;
                                 										russisch; französisch; italienisch; Jahr der Inbaugabe; Länge; Grösste Breite;
                                 										Normaler Tiefgang; Deplacement dabei; Geschwindigkeit Knoten i. d. Stde.;
                                 										Maschinenleistung; Normaler Kohlenvorrat; Grösster kohlenvorrat; Teerölzuladung;
                                 										Armierung: schwere Artillerie; mittlere Artillerie; leichte Artillerie;
                                 										Torpedoarmirung: Panzerung; Gürtelpanzer; Zitadellpanzer; Deckpanzer;
                                 										Panzerschutz für schwere Art,; mittlere; Kommando-T.↓
                                       											Unterwasser-Torpedo-Lancierrohr.↑
                                       											Ueberwasser-Torpedo-Lancierrohr.
                              
                           italienische Schiff hat die Mittelartillerie und Panzerung eines
                              									Schlachtschiffes und die Geschwindigkeit eines Panzerkreuzers. Für ein Linienschiff
                              									auffällig schwach ist die schwere Artillerie von nur zwei 30,5 cm S.-K. und der Panzerschutz der gesamten Drehtürme. In dem
                              									Schiffstyp ist fraglos viel geleistet worden, ob er aber alle in ihn gesetzte
                              									Erwartungen erfüllen wird, dürfte erst seine praktische Verwendung ergeben.
                           Eines ist den Schiffen aller angeführten Seemächte im Gegensatze zu dem neuesten
                              									deutschen gemein: das Weiterschreiten in der Erhöhung der Kaliber der
                              									Mittelartillerie. Die vorstehende Zusammenstellung der wichtigsten Angaben über die
                              									neueren Schlachtschiffe lässt das deutlich erkennen. Es erscheint danach die Annahme
                              									berechtigt, dass der nächste deutsche Linienschiffstyp auch eine Mittelartillerie
                              									grösseren Kalibers als 17 cm erhalten und dazu eine gewisse Deplacementssteigerung
                              									nötig werden wird, die jedoch nicht zu der gewaltigen Wasserverdrängung der
                              									englischen, russischen und amerikanischen Schlachtschiffe der Gegenwart zu führen
                              									braucht.
                           
                        
                           Parkers Wasserstandsanzeiger.Engineering 1904, Bd. II, S.
                                    									371.
                           Dieser Wasserstandsanzeiger soll durch seine besondere Konstruktion leichte Reinigung
                              									des eigentlichen Glases während des Betriebes ermöglichen, ohne dass das Glas selbst
                              									herausgenommen zu werden braucht. Bekanntlich lagert fast jedes Wasser in mehr oder
                              									minder starkem Grade im Kessel und natürlich auch in dem Glase des
                              									Wasserstands-Anzeigers feste Bestandteile ab, die zur Trübung des Glases führen und
                              									es für seinen eigentlichen Zweck unbrauchbar machen müssen. Man versucht meistens
                              
                              									den Uebelstand dadurch zu beheben, dass man den Ablasshahn öffnet, um auf diese
                              									Weise dem Wasser- und Dampfgemisch die Möglichkeit zu geben, rasch das Glas zu
                              									durchströmen und es rein zu fegen. Sehr selten wird aber dieser Zweck auf so
                              									einfache Weise erreicht, indem das im Glase stehende Wasser unten abfliesst und der
                              									dann folgende Dampfstrom nicht genügt, um die ziemlich festhaftenden Schmutzteilchen
                              
                              									zu entfernen. Parker bringt deshalb nach nebenstehender
                              									Figur eine besondere zweite Röhre an, die den oberen oder Dampfhahn mit dem unteren
                              									oder Wasserhahn verbindet. Sobald jener geschlossen und der Ablasshahn geöffnet
                              									wird, treibt der Druck im Kessel das Wasser in der eigentlichen Schauröhre nach oben
                              									und durch jene Verbindungsröhre und den Ablasshahn ins Freie. Dabei ist in das
                              									Gehäuse des unteren Hahnkopfes eine kleine Spirale eingedreht, durch die dem von
                              									unten eintretenden Wasser eine lebhafte Wirbelbewegung erteilt wird. Hierdurch wird
                              									naturgemäss dessen reinigende Wirkung noch erheblich verstärkt. Die Lebensdauer der
                              									Gläser soll eine weit grössere als bei der gewöhnlichen Konstruktion sein, da bei
                              									dem Durchblasen des Wassers der Temperaturwechsel geringer ist.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 319, S. 766
                              
                           In den beiden Hahnköpfen sind Kugelventile so angeordnet, dass beim Bruch des Glases
                              									augenblicklich selbsttätiger Abschlussdes Dampf- und Wasserraumes stattfindet.
                              									Da dieser Vorgang so rasch und geräuschlos vor sich gehen kann, dass der Heizer
                              									garnichts davon bemerkt, so ist dafür gesorgt, dass durch eine feine Oeffnung ein
                              									dünner Dampfstrahl ins Freie tritt, der die Aufmerksamkeit unbedingt auf diese
                              									Stelle lenken muss.
                           
                              F. Mbg.
                              
                           
                        
                           Prüfung der Lichtstärke von Cooper Hewitt
                              									Quecksilberdampflampen.
                           In No. 26 der Zeitschrift „Electrical World and Engineer“ vom 25. Juni 1904
                              									veröffentlicht A. Freudenberger einige Versuche an
                              
                              
                              									Cooper Hewitt Quecksilberdampflampen, die im Handel als Type H. 4 bezeichnet sind,
                              									Versuche, die im Delaware-Kollege zu Newark ausgeführt wurden. Die Lampen waren für
                              									einen Strom von 3 Ampère und für 110 Volt Netzspannung bestimmt und hatten 17,5 mm
                              									Durchmesser und eine Länge des Lichtbogens von 1160 mm.
                           Die Lampe stand an dem einen Ende einer 5 m langen Photometerbank und war in einem
                              									langen hölzernen rechteckigen Kasten eingeschlossen. In der Achse der Photometerbank
                              									befand sich in diesem Kasten eine viereckige Oeffnung von' 50,8 mm im Quadrat. Es
                              									wurde also die Helligkeit einer 50,8 mm langen Lichtsäule gemessen durch Vergleich
                              									mit der Lichtstärke einer Normalglühlampe von 32 Kerzen und die gesamte Lichtstärke
                              
                              									der Quecksilberlampe senkrecht zu ihrer Längsachse gefunden aus dem Verhältnis 1160:
                              									50,8. Die Lampe war nicht wagerecht, sondern unter einem Winkel von 11° 20'
                              									aufgestellt. Als Photomoter diente ein solches von Lummer-Brodhun. Die Einstellungen auf der Photometerbank konnten innerhalb
                              									der Grenzen von 10 mm geschehen, indem ein bestimmter scharfer Kontrast der Flecke
                              									nach beiden Seiten eingestellt und aus je zwei Ablesungen das Mittel genommen
                              									wurde.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 319, S. 766
                              
                           In Fig. 1
                              									gibt Kurve 1 ein Bild von der Abhängigkeit der Lichtstärke vom Strom; Kurve 2 die
                              									Abhängigkeit des spezifischen Wattverbrauches in der Lampe vom Strom, ohne
                              									Berücksichtigung des Vorschaltewiderstandes; Kurve 3 dasselbe mit Berücksichtigung
                              									des Vorschaltewiderstandes. Kurve 2 und 3 wurden erhalten, indem man die an der
                              									Lampe gemessene Spannung bezw. die konstante Netzspannung von 110 Volt mit dem
                              									beobachteten Strom multiplizierte und durch den Wert der Helligkeit in Kerzen
                              									dividierte. Kurve 4 gibt die Spannung an der Lampe als Funktion vom Strom.
                           Diese Kurven wurden aufgenommen, nachdem die Lampe bereits 24 Stunden gebrannt hatte;
                              									bei völlig neuen Lampen erhielt man die Kurven von Fig. 2, wo die Kurven
                              									5, 6, 7 und 8 den Kurven 1, 2, 3 und 4 von Fig. 1 entsprechen. Die
                              									mit längerer Brenndauer auftretende Abnahme der Helligkeit ist eine Folge der
                              									Trübung der Glaswände, die erst grau, später schwarz werden.
                           
                           
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 319, S. 767
                              Fig. 3.
                              
                           Es wurde zwar kein eigentlicher Lebensdauerversuch angestellt, aber von zwei
                              									ununterbrochen brennenden Lampen erlosch die eine nach 800 Stunden, während die
                              									zweite nach 1000 Stunden noch brannte. Die ausgebrannte Lampe war ganz ähnlich wie
                              									eine alte Glühlampe geschwärzt. Der unmittelbare Grund des Erlöschens war ein
                              									kleiner Sprung an der Einschmelzstelleder Stromzuführung und infolgedessen der
                              									Eintritt von Luft in die Lampe.
                           Alle Messungen wurden erst ausgeführt, nachdem die Lampe einige Zeit gebrannt hatte
                              									und konstante Verhältnisse eingetreten waren. Selbstverständlich war der Holzkasten
                              									gut ventiliert, damit nicht infolge der Einschliessung die Erwärmung einen
                              									ungewöhnlichen Grad erreichte. In Fig. 3 gibt Kurve
                              									9 die Abhängigkeit der Netzspannung vom Strom; sie zeigt also die geringste
                              									Netzspannung, bei welcher es möglich ist, die Lampe mit einem bestimmten Strom zu
                              									betreiben. Es wurde nämlich ein Ballast-Widerstand eingeschaltet und damit die
                              									Netzspannung für die Lampe samt ihrem Vorschaltewiderstand scheinbar langsam
                              									erniedrigt, bis die Lampe ausging. Die Kurven 10 und 11 zeigen den günstigsten
                              									spezifischen Wattverbrauch in Abhängigkeit vom Strom, und wurden erhalten, indem aus
                              									Kurve 9 die Netzspannung und durch eine kleine Reduktion die Spannung an der Lampe
                              									entnommen, und der Berechnung des spezifischen Wattverbrauches zugrunde gelegt
                              									wurden.
                           
                        
                           Bücherschau.
                           Theorie und praktische Berechnung
                                 										der Heissdampfmaschinen mit einem Anhang über die
                                 										Zweizylinder-Kondensations-Maschinen mit hohem Dampfdruck. Von Josef Hrabák, K. K. Hofrat, Emer. Professor der K. K.
                              									Bergakademie in Pribram. Berlin, 1904. Julius Springer.
                           Hrabák hat seinem weitverbreiteten „Hilfsbuch für
                                 										Dampfmaschinen-Techniker“ nunmehr einen zeitgemässen Ergänzungsband folgen
                              									lassen, in welchem er die rechnerischen Ueberschlagsmethoden seines grundlegenden
                              									Werkes auf die Heissdampfmaschine ausdehnt. Der Verfasser hat seine Aufgabe dadurch
                              									bewältigt, dass er zunächst Verhältniszahlen ausmittelt, welche die entsprechenden
                              									Bestimmungsgrössen von Heissdampfmaschine und Sattdampfmaschine in Beziehung setzen.
                              									Die gesuchten Werte einer Heissdampfmaschine ergeben sich dann durch einfache
                              									Umrechnung aus denen der entsprechenden Sattdampfmaschine. Auf diese Weise baut Hrabák die Theorie der Heissdampfmaschine auf jener der
                              									Sattdampfmaschine auf. Er hat diesen Weg schon deswegen eingeschlagen, weil der
                              									gesättigte Dampf von bestimmter Spannung physikalisch eindeutig bestimmt ist und ihm
                              									eine ganz bestimmte Temperatur zukommt.
                           Dagegen besitzt der Heissdampf, um mit Hrabák zu reden,
                              									ein physikalisch unstetes, höchst schwankendes Wesen und vermag, auch bei
                              									gleichbleibender Spannung, alle möglichen Temperaturgrade des ihm zur Verfügung
                              									stehenden Ueberhitzungsgebietes anzunehmen. In den tabellarischen Zusammenstellungen
                              									wäre es zudem unangängig bezw. unmöglich, die Ueberhitzungsgrade alle einzeln zu berücksichtigen. Deshalb hat Hrabák die Rechnung jeweils für gewisse Ueberhitzungsstufen des praktisch üblichen Temperaturbereiches
                              									zusammengefasst. Die Einteilung der Ueberhitzungsstufen ist, wie folgt
                              									getroffen:
                           
                              
                                 
                                    A
                                    0
                                    
                                 „mässige“
                                 Ueberhitzung
                                 um
                                   50°
                                 bis
                                   80°
                                 
                              
                                 
                                    A
                                    
                                 „mittelhohe“
                                 „
                                 „
                                   80°
                                 „
                                 120°
                                 
                              
                                 
                                    B
                                    
                                 „sehr hohe“
                                 „
                                 „
                                 120°
                                 „
                                 160°
                                 
                              
                                 
                                    C
                                    
                                 „höchste“
                                 „
                                 „
                                 160°
                                 „
                                 200°
                                 
                              
                           Hrabák legt seinen Rechnungen das polytropische
                              									Expansionsgesetz
                           p . vk = konst.
                           zugrunde. Für Sattdampf ist der Exponent k = 1 gesetzt, für Heissdampf k
                                 										= 1,1 bis 1,25, je nach dem Mass der Ueberhitzung. Gleichzeitig liegt den
                              									Betrachtungen die Auffassung zugrunde, dass die Ueberhitzung für ein bestimmtes
                              									Betriebssystem um so grösser ausfällt, je kleiner die Füllung der Maschine ist und
                              									umgekehrt.
                           Zur Bestimmung des Leistungsverhältnisses, d.h.
                              									derjenigen Verhältniszahl, mit welcher die indizierte Leistung einer Maschine mit
                              									gesättigtem Dampf zu multiplizieren ist, um die indizierte Leistung derselben
                              									Maschine mit überhitztem Dampfe zu erhalten, schlägt Hrabák folgenden Weg ein.
                           Aus dem Expansionsgesetz ermittelt sich der sog. Spannungskoeffizient
                           
                              (f)=\frac{l_1}{l}+\frac{\frac{l_1}{l}+m}{k-1}\,\left\{1-\left(\frac{\frac{l_1}{1}+m}{1+m}\right)^{k-1}\right\}
                              
                           worin \frac{l_1}{1} die Füllung und m = 0,05 den schädlichen Raum bedeutet.
                           Dann ergibt sich die indizierte Spannung:
                           (pi) =
                              										(f) . p – 1,15 für
                              									Auspuffmaschinen,
                           (pi) =
                              										(f) . p – 0,20 für
                              									Kondensationsmaschinen,
                           wenn p der absolute
                              									Eintrittsdampfdruck ist. Vorausgesetzt wird bei Auspuff eine Expansionsendspannung
                              									von 1,5 Atm. und bei Kondensation von 0,5 Atm. Sind die einer bestimmten Maschine
                              									zugeordneten, indizierten Spannungen für Heissdampf und Sattdampf gefunden, so
                              									erhält man unmittelbar das Leistungsverhältnis, welches dem der indizierten
                              									Spannungen gleich ist,
                           
                              y=\frac{(N_i)}{N_i}=\frac{(p_i)}{p_i}
                              
                           wobei Hrabák die den überhitzten
                              									Dampf betreffenden Grössen in eine Klammer ( ) setzt.
                           Die rechnerischen Ausführungen zeitigen das beachtenswerte Ergebnis, dass sich das
                              									Leistungsverhältnis je nach der Höhe der Ueberhitzung und je nach der der Maschine
                              									zukommenden Füllung sehr verschieden gestaltet und beiläufig Werte zwischen 0,95 und
                              									0,80 annimmt, d.h. dass die Heissdampfmaschine je nach
                                 										Umständen um 5 bis 20 v. H. weniger leistet als die gleiche Nassdampfmaschine.
                                 
                                 										Hrabák rechnet selbst ein Beispiel über die Ausmittlung einer
                              									Dreizylinder-Kondensationsmaschine vor; dieselbe Maschine leistet unter sonst
                              									gleichen Umständen mit Nassdampf 5000 PS und mit Heissdampf 4000 PS! Damit steht
                              									eine noch vielfach übliche Gepflogenheit der Dampfmaschinenfabriken nicht recht im
                              									Einklang, welche bei Anfragen Nassdampfmaschinen ausrechnen und anbieten und daneben
                              									den Heissdampfbetrieb nur insofern berücksichtigen, dass sie für diesen die
                              									entsprechend günstigere Dampfverbrauchsziffer angeben, eine Praxis, die ich
                              									seinerzeit in Dampfmaschinenangeboten selbst geübt habe. Derartige Verfahren sind
                              									unzulänglich und können geschäftliche Nachteile im Gefolge haben. Hunger, Direktor der Maschinenfabrik Gritzner in Durlach, welche zu den ersten Firmen für
                              										Schmidtsche Heissdampfanlagen gehörte, räumt in
                              									diesem Sinne ein: „Mehrfach mussten deshalb Dampfzylinder
                                    											der ersten Maschinen gegen grössere ausgewechselt werden“.Zeitschr. d. V. deutsch. Ing. 1901, S.
                                    											597.
                           Den Dampfverbrauch ermittelt Hrabák durch Summation der drei Glieder: nutzbarer Dampfverbrauch,
                              									Abkühlungsverlust und Lässigkeitsverlust, ein Weg, den der Verfasser in seinem
                              										„Hilfsbuch“ erstmals eingeschlagen hat. Der nutzbare Dampfverbrauch der
                              									Heissdampfmaschine folgt aus dem einer gleich grossen Nassdampfmaschine durch
                              									Multiplikation mit dem reziproken Wert des Leistungsverhältnisses und mit dem
                              										DichteverhältnisHrabák setzt das Dichteverhältnis des
                                    											Heissdampfes zum Sattdampf „wegen der gleichen Spannung nach dem Gay-Lussacschen Gesetze“ gleich dem
                                    											reziproken Werte der absoluten Temperaturen. Dieser Ansatz ist grundsätzlich
                                    											unzutreffend, da er nur für vollkommene Gase gilt, welche der
                                    											Gleichungp . v = R .
                                       											Tgenügen. Für überhitzte Wasserdämpfe
                                    											sind indes die entsprechenden Zustandsgleichungen, etwa diejenige von Zeuner oder Batelli-Tumlirz, anzuschreiben. Der zahlenmässige Unterschied ist
                                    											glücklicherweise praktisch ziemlich belanglos, zumal die Einschätzung der
                                    											Abkühlung grössere Schwankungen im Ergebnis herbeiführt. der
                              									beiden Dampfarten. Um letzteres richtig zu bewerten, muss die Einbusse an
                              									Ueberhitze, d.h. die Abkühlung des Heissdampfes an den Wänden während des Eintritts
                              									berücksichtigt werden. Da der Abkühlungs- und Lässigkeitsverlust theoretisch nicht
                              									fassbar erscheint, werden vom Verfasser empirische Schätzungsregeln angegeben.
                           
                           Die Rechnungswerte sind schliesslich in Tabellen zur Vergleichung der
                              									indizierten Leistung und des Dampfverbrauches guter Maschinen mit und ohne
                              									Ueberhitzung zusammengestellt.
                           Hrabák hat den vorbesprochenen Gegenstand in zwei
                              									getrennten Abhandlungen vorgeführt, die sich in ihren Grundlagen nicht
                              									unterscheiden. Der Unterschied besteht hauptsächlich darin, dass die erste
                              									Abhandlung nur die Ueberhitzungsstufen A und B behandelt, während die zweite alle vier Stufen
                              									umfasst.
                           Die Ausmittlung der einer Heissdampfmaschine zugrunde liegenden Nassdampfmaschine
                              									soll im allgemeinen nach dem „Hilfsbuche“ geschehen. Um das vorliegende Buch
                              									jedoch ohne jenes tunlichst gebrauchsfähig zu machen, folgt eine Uebersicht
                              									derjenigen Angaben für Nassdampfmaschinen, welche zur Berechnung der
                              									Heissdampfmaschinen vornehmlich benötigt werden. Ausserdem enthält der Anhang über
                              									die Zweizylinder-Kondensationsmaschinen mit hohem Dampfdruck (9, 10, 11 und 12 Atm.)
                              									wertvolle Tabellen mit Bezug auf die Heissdampfmaschinen, weil jene vielfach auch
                              									auf Heissdampf eingerichtet werden. Hier ist das allgemeine Ergebnis wiederum
                              									beachtenswert, dass die einfachere Zweizylindermaschine bis
                                 										zu 12 Atm. gegenüber der umständlicheren und teueren Dreizylindermaschine
                                 										vorzuziehen sein wird, während von 12 Atm. aufwärts die dreistufige Dampfdehnung
                                 										sich betriebswirtschaftlich als vorteilhaft erweist. Ebenso hat Hrabák bemerkt, dass die
                                 										Zweizylinder-Auspuffmaschinen ohne Ueberhitzung unter 10 Atm., mit Ueberhitzung
                                 										aber sogar unter 12 Atm. gegenüber den Einzylindermaschinen unvorteilhaft
                                 										sind.
                           Schliesslich bespricht Hrabák die überschlägliche
                              									Ermittlung der Brennstoffersparnis bei Anwendung der
                              									Dampfüberhitzung. Bei Verfolgung dieser Frage begegnen dem Verfasser mancherlei
                              									Schwierigkeiten. Erstens ist die spezifische Wärme des überhitzten Dampfes noch mit
                              									einer gewissen Unsicherheit behaftetZeitschrift
                                    											des Vereins deutscher Ingenieure, Jahrg. 1902, S. 729, Jahrg. 1903, S. 1545,
                                    											1586, 1852, 1880, Jahrg. 1904, S. 698, 1189. und zweitens fehlen
                              									für die Bewertung des mittelbar und unmittelbar befeuerten Ueberhitzers und der
                              									Zwischenüberhitzung die genügende Zahl einwandfreier Untersuchungen. Hrabák begnügt sich daher vorläufig mit der Bestimmung
                              									eines Reduktionskoeffizienten, welcher schärzungsmässig für verschiedene
                              									Betriebsverhältnisse abgestimmt wird. Der Koeffizient ergibt sich als Produkt zweier
                              									Verhältnisse, nämlich der Speisewassermenge und des Wärmewertes für beide
                              									Dampfarten, vorausgesetzt, dass die Feuerung mit keinerlei Verlusten behaftet wäre.
                              									Im allgemeinen wird man wohl behaupten dürfen, dass sich eine Betriebsverwaltung mit
                              									einer derartig errechneten Brennstoffersparnis kaum zufrieden geben wird, vielmehr
                              									wird der praktische Versuch Aufklärung geben müssen. Zur Beurteilung einer
                              									Heissdampfanlage wird überhaupt eine umfassende BetriebskostenrechnungVergl. Marr: Die
                                    											neueren Kraftmaschinen. auf Grund genauer Feststellungen
                              									aufzumachen sein, welche die Heissdampfanlage heute im allgemeinen nicht zu scheuen
                              									braucht.
                           Im übrigen bedarf das neue Buch des bekannten Verfassers, der schon in seinem
                              										„Hilfsbuche“ widerspenstiges Versuchsmaterial gemeistert und in praktisch
                              									brauchbare Regeln und Tabellen gezwängt hat, keiner besonderen Empfehlung. Die
                              									Einschätzung des Gegenstandes übernimmt Hrabák selbst
                              									in dem Vorwort: „Es muss zugegeben werden, dass es seit dem letzten Dezennium mit
                                 										der Anwendung des überhitzten Dampfes Ernst zu werden beginnt, ja es ist kaum
                                 
                                 										mehr zu bezweifeln, dass die Heissdampfmaschinen – und neben ihnen für
                                 										Schnellbetrieb die Dampfturbinen – die herrschenden Umtriebsmaschinen des
                                 										zwanzigsten Jahrhunderts sein werden, wenn auch in gewissen Fällen die
                                 										Gasexplosionsmaschinen mit denselben in Konkurrenz treten sollten.“
                           
                              Karl H. Merk.
                              
                           
                        
                           Bei der Redaktion eingegangene Bücher.
                           Fünfter Bericht des technologischen Gewerbemuseums
                                 										(Gewerbeförderungsinstitutes) der Handels- und Gewerbekammer in Prag.
                              
                              									Amtlicher Bericht über die Tätigkeit des Institutes im Jahre 1903. Prag, 1904. A.
                              									Haase. Selbstverlag.
                           Kalender für Strassen- und Wasserbau- und
                                 										Kultur-Ingenieure. Begründet von A. Rheinhard.
                              									Neu bearbeitet unter Mitwirkung von Fachgenossen von R.
                                 										Scheck, Regierungs- und Baurat in Stettin. Zweiunddreissigster Jahrgang
                              									1905. Wiesbaden. J. F. Bergmann.
                           Kalender für Eisenbahn-Techniker. Begründet von Edm. Heusinger von Waldegg. Neu bearbeitet unter
                              									Mitwirkung von Fachgenossen von A. W. Meyer, Königl.
                              									Eisenbahnbau- und Betriebs-Inspektor in Allenstein. Zweiunddreissigster Jahrgang.
                              									1905. Wiesbaden. J. F. Bergmann. Preis 4 M.
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                              									Mitwirkung bewährter Ingenieure herausgegeben von Wilhelm
                                 										Heinrich Uliland, Ingenieur und Patentanwalt in Leipzig. Einunddreissigster
                              									Jahrgang. In zwei Teilen. Erster Teil: Taschenbuch. Zweiter Teil: Für den
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                              									Herausgegeben von H. f. Klinger, Oberingenieur. Zehnter
                              									Jahrgang. 1905. Halle a. S. Carl Marhold. Preis 4 M.
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                              									herausgegebenvon C. Franzen, Zivil-Ingenieur in
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                                 										Röhm. Mit 14 Abb. Leipzig, 1904. G. J. Göschen. Preis geb. 80 Pf.