| Titel: | Kleinere Mitteilungen. | 
| Fundstelle: | Band 320, Jahrgang 1905, Miszellen, S. 46 | 
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                        Kleinere Mitteilungen.
                        Kleinere Mitteilungen.
                        
                     
                        
                           Rohrbruchventil, System Hübner und Mayer.
                           Die Sicherheitsapparate, die ausser den Rohrbruchventilen an Kesseln sich finden,
                              									nämlich die Wasserstandsanzeiger und Sicherheitsventile, sind eigentlich nur dazu
                              									da, das Auftreten irgendwie gefährlicher Zustände im Kessel anzuzeigen. Fast nie ist
                              									durch sie allein ohne das Eingreifen des Heizers, der die schädlich wirkenden
                              									Einflüsse entfernte, ein Unglück verhütet worden. Demgegenüber sollen die
                              									Rohrbruchventile, die an Kesseln oder in Leitungen mit hochgespanntem Dampf
                              									eingebaut sind, selbsttätig durch Abschliessen des betreffenden Rohrstranges, der
                              									auf irgend eine Weise beschädigt wurde, alle hiermit verbundenen Gefahren
                              									beseitigen. Schon aus dieser Ueberlegung geht hervor, welche Wichtigkeit diesen
                              									Armaturen beizumessen ist, und wie viel darauf ankommt, ein wirklich sorgfältig
                              									konstruiertes, sicher und augenblicklich wirkendes derartiges Ventil zu
                              									besitzen.
                           Die meisten älteren Konstruktionen litten an erheblichen Mängeln: entweder war ihre
                              									Empfindlichkeit zu gross, indem schon eine einfache Schwankung im Dampfstrom ihren
                              									Schluss herbeiführte oder indem sie, auf Grund des Gesetzes der Schwere arbeitend,
                              									nur bei vollständig senkrechter Lage der Spindel ihre Schuldigkeit taten, oder sie
                              									waren nicht empfindlich genug, indem die Trägheit ihrer Masse zu gross war, als dass
                              									der Schluss so augenblicklich hätte eintreten können, wie das bei einem Bruch nun
                              									einmal erforderlich ist.
                           Demgegenüber besitzt das Ventil nach den Patenten von Hübner & Mayer, Maschinen- und
                              									Dampfkessel-Armaturen-Fabrik in Wien, eine so einfache und dabei sinnreiche
                              									Anordnung, dass es allen Ansprüchen gerecht werden dürfte, die man billigerweise an
                              									ein derartiges Ventil stellen kann. Es wird durch einen Doppelkegel D gebildet (s. Fig. 1),
                              									der in seiner Achse ausgebohrt und auf eine zylindrische Führung L gesteckt ist. Diese ist selbst hohl und bildet einen
                              									Auspuffkanal M, welcher in Verbindung mit der freien
                              									Luft oder irgend einem anderen Raum niedrigen Druckes steht.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 320, S. 45
                              Fig. 1.
                              
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 320, S. 45
                              Fig. 2.
                              
                           Für gewöhnlich liegt der Ventilkegel fest auf seiner Führung
                              									und schliesst den Auspuffkanal. Der Dampfüberdruck sichert ihn in dieser
                              									Stellung. Die durch einen Rohrbruch entstehende Druckverminderung pflanzt sich rasch
                              									bis zu der oberen Fläche des Selbstschlusskörpers fort, während auf die untere
                              									Fläche noch nahezu der volle Kesseldruck wirkt. Durch diesen nach oben auf die
                              									grossen Flächen des Selbstschlusskörpers wirkenden Druckunterschied wird der
                              									Ventilkörper gehoben und das Ventil ohne Stoss abgeschlossen, weil die Dampfkraft
                              									auch während der Schliessbewegung fortwirkt. Beim Selbstschluss strömt ein dünner
                              									Dampfstrahl durch den Kanal M zischend ins Freie und
                              									gibt dem Kesselwärter ein Signal. Die Wiedereröffnung nach einem Selbstschluss
                              									erfolgt durch Schliessen des Absperrventiles C1, worauf das Selbstschlussventil nach erfolgtem
                              									Druckausgleich selbsttätig in seine Bereitschaftslage zurückkehrt.
                           Die das Ventil offenhaltende Dampfkraft ist vielfach grösser, als das Eigengewicht
                              									des Selbstschlusskörpers, so dass dieses unbeschadet seiner Funktion in beliebiger
                              									Lage eingebaut werden kann, was das Ventil besonders für Schiffe geeignet macht.
                           Eine für stabile Anlagen bestimmte Konstruktion zeigt Fig.
                                 										2; bei dieser wird das Eigengewicht des Ventilkörpers durch eine vom
                              									strömenden Dampfe erzeugte Saugwirkung vermehrt.
                           Die Ventile sind derart eingestellt, dass sie bei den im Betriebe vorkommenden
                              									grössten Dampfgeschwindigkeiten nicht, bei einem Rohrbruche jedoch sicher
                              									schliessen. Erfordern es aussergewöhnliche Betriebsverhältnisse, so kann man durch
                              									teilweises Herausdrehen der an dem äusseren Probierrade befindlichen Stellschraube
                              									den Hub des Selbstschlusskörpers vergrössern und dadurch das Ventil für einen
                              									Abschluss bei grösseren Dampfgeschwindigkeiten bezw. Druckabfällen einstellen. Die
                              									Führungsspindel des unteren Ventilkegels ist mit dem Absperrventilkegel fest
                              									verbunden, so dass bei jeder Bewegung des Absperrventiles eine Verschiebung der
                              									Führungsspindel im Ventilkörper erfolgt, wodurch dieser sicher beweglich erhalten
                              									wird.
                           Bei Fig. 1 und 2 sind
                              
                              									die Absperrventile lose verschiebbar auf der Absperrspindel geführt und schliessen
                              									sofort ab, wenn die Dampfströmungsrichtung wechselt. Beide Ventile haben
                              									Probierräder, welche derart mit dem Selbstschlusskörper in Verbindung stehen, dass
                              									durch Drehen derselben ein Anheben der Selbstschlusskörper erfolgt. Hierdurch kann
                              									man sich nicht nur von der Beweglichkeit der Ventilkörper überzeugen, sondern nach
                              									Anbringung entsprechender Vorrichtungen elektrisch oder mechanisch von fern her
                              									einen sofortigen Abschluss der Ventile bewirken, wenn nicht ein Rohrbruch, sondern
                              									ein Unfall anderer Art deren sofortiges Absperren erfordert.
                           Die Ventile werden sowohl als Eck- wie als Durchgangsventile ausgeführt. Als Material
                              									wird für die Gehäuse und Deckel Stahlguss, für die beweglichen Teile Rotguss und für
                              									die Sitze Nickel verwendet, so dass die Ventile für alle vorkommenden
                              									Betriebsspannungen, für gesättigten oder überhitzten Dampf geeignet sind.
                           Die vorstehend beschriebenen Rohrbruchventile haben sich bisher in der Praxis in
                              									vierzig Fällen von Rohr- und Ventilbrüchen, Kessel- und Ueberhitzerdefekten durch
                              									sofortigen Abschluss glänzend bewährt und damit unzweifelhaft eine Reihe von
                              									bedeutenden Unglücksfällen verhütet. Versuche, die mit den Ventilen an verschiedenen
                              									Orten des In- und Auslandes durchgeführt wurden, haben volle Bestätigung des
                              									Gesagten ergeben. Ein ausführlicher Bericht über Versuche mit diesen Ventilen ist in
                              									der Zeitschrift der Dampfkessel untersuchungs- und Versicherungs-Gesellschaft A. G.
                              									in Wien, Jahrgang 1903, No. 8 und 9, enthalten.
                           
                        
                           Hulbards Doppelwasserstandsglas.„Enging.“ Okt. 14.,
                                    
                                    									1904.
                           Mit der gewöhnlichen Art der Anordnung von zwei vollkommen getrennten
                              									Wasserstandsanzeigern sind einige Nachteile verbunden, die mit der in Fig. 1–3
                              									dargestellten Konstruktion vermieden werden sollen. Sie nimmt weniger Platz
                              									ein, was in manchen Fällen z.B. bei Lokomotivkesseln mit ihren zahllosen Armaturen
                              									von grossem Wert ist, und verlangt bei voller Unabhängigkeit der beiden Schaugläser
                              									voneinander nur eine einfache Anbohrung des Kessels. Ein weiterer Vorteil ist, dass
                              									nur zwei Hähne notwendig sind und dass trotzdem jedes Glas für sich ganz oder
                              
                              									teilweise vom Kessel abgeschlossen werden kann, ohne dass dabei in dem Zustande des
                              									anderen irgend etwas geändert würde. Es ist dieses durch eine eigenartige Anordnung
                              									der Durchbohrungen im Hahnküken erreicht. Durch Skalen hinter den Hahngriffen sind
                              									die einzelnen Stellungen kenntlich gemacht. Wie Fig.
                                 										1 erkennen lässt, ist für jedes Glas eine besondere Verbindung nach dem
                              									Kessel vorhanden und auch auf die bekannte Vorschrift, dass man imstande sein muss,
                              									diese Verbindungsöffnung nach einfacher Lösung einer Mutter mit einem Draht zum
                              									Zwecke der Reinigung glatt durchstossen zu können, ist bei der Konstruktion
                              									Rücksicht genommen (Fig. 2). In beiden Hahnköpfen
                              									befinden sich kleine Kegelventile, die selbsttätigen Abschluss bei Bruch eines
                              									Wasserstandsglases herbeiführen, wobei die unteren vollständig abdichten, während
                              									die oberen einen ganz feinen Dampfstrahl durchlassen, durch den der Heizer
                              									aufmerksam gemacht wird. Diese Ventilchen sind jetzt so konstruiert, dass sie mit
                              									den Verschlusskappen zusammen abgenommen und wieder aufgesetzt werden müssen, so
                              
                              									dass es ausgeschlossen ist, eins derselben bei dem erneuten Zusammenbau zu
                              									vergessen. Besonders sorgfältig ist auch die Abdichtung der Gläser vorgenommen. Sie
                              									sind in messingene Schutzhülsen (Fig. 3) eingesetzt,
                              									wobei Filzscheiben als Packung dienen. Eine oder mehrere von diesen Schutzhülsen hat
                              									man als Reserve zum Einsetzen fertig liegen. Springt nun ein Glas, so brauchen nur
                              									die Stopfbüchsenmuttern, die über die Hülse geschoben sind, gelockert zu werden, die
                              									obere Verschlusskappe losgeschraubt und an Stelle der alten Hülse mit Glas eine neue
                              									eingesetzt zu werden. Wie ohne weiteres ersichtlich, tritt ein Druck auf das Glas in
                              									vertikaler Richtung nicht auf, der bei der gewöhnlichen Art der Verpackung so oft
                              									zum Bruch des eben neu eingesetzten Glases Veranlassung gibt. Als Vorteil ist auch
                              									anzusehen, dass bei der naturgemäss stets etwas hastigen Arbeit des Einsetzens das
                              									Glas durch die Hülse vollkommen geschützt ist, und dass ein zu kräftiges Anziehen
                              									der Stopfbüchsen ebenfalls nicht zur Beschädigung des Glases führen kann, da ja
                              									durch jene Stopfbüchsen nur die Hülse abgedichtet wird. Diese ist im Innern hinter
                              									dem Glase weiss emailliert und mit schrägen Schlitzen versehen, durch die die
                              									schwarze Kesselwand sichtbar ist. Dadurch nun, dass die auf diese Weise entstehenden
                              									weissen Streifen, durch das Wasser im Glase gesehen, gebrochen werden, tritt die
                              
                              									Höhe des Wasserstandes äusserst klar hervor.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 320, S. 46
                              Fig. 1.
                              
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 320, S. 46
                              Fig. 2.
                              
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 320, S. 46
                              Fig. 3.
                              
                           F. Mbg.
                           
                        
                           
                           Gibsons Vorrichtung zum Bearbeiten von Ventilsitzen.Anmerkungszeichen zu dieser Fußnote fehlt im Text.Nach Enging. Oct. 14, 1904.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 320, S. 47
                              
                              
                           Es ist häufig sehr angenehm, den Sitz von Absperrventilen, Sicherheitsventilen und
                              									dergl. neu bearbeiten zu können, ohne dass man genötigt ist, das Ventilgehäuse
                              									selbst aus der Rohrleitung herauszunehmen. Das zu ermöglichen, ist die Aufgabe des
                              									im folgenden näher beschriebenen Werkzeuges, das für Ventile mit konischem oder
                              									flachem Sitz in Grössen von 1¼ bis 8'' Durchmesser passt. Die Spindel A trägt an ihrem unteren Ende den Schneidstahl N. Ueber die Spindel ist die Hülse B geschoben, die am oberen Ende gespalten und aussen
                              									mit Schraubengewinde versehen ist; über dieses ist die ebenfalls gespaltene Mutter C
                              									gedreht, durch deren Klemmschraube C auf B und B auf A festgeklemmt werden kann. Am unteren Ende ist aussen
                              									auf die Hülse B ebenfalls Gewinde geschnitten und die
                              									hier sitzende Mutter bildet einen Teil des Kugellagers G. Eine zweite Hülse E ist über jene erste
                              									geschoben, die sich mit ihrem oberen Ende gegen die Mutter C legt, am unteren Ende den zweiten Teil des Kugellagers G trägt. Hülse B und damit
                              									Spindel A können sich in E
                              
                              									frei drehen. Aussen ist E mit Schraubengewinde versehen
                              									und trägt eine Mutter F (s. auch Fig. 3), die durch die
                              									gerändelte direkt über ihr sitzende Gegenmutter in einer bestimmten Höhe auf E festgestellt werden kann. F ist mit Hilfe von vier versenkten Schrauben an zwei Stangen befestigt,
                              									die ihrerseits durch Stützen in irgend einer Weise mit dem Ventilgehäuse verbunden
                              									sind. Diese Stützen sind so ausgebildet, dass sie bequem benutzt werden können, mag
                              									nun der Deckel des Ventilgehäuses durch Stiftschrauben oder durch Bolzen befestigt
                              									sein. Der Schneidstahl N wird am Ende der Spindel A mit Hilfe einer Mutter zwischen zwei mit
                              									entsprechenden Einschnitten versehene Scheiben geklemmt, von denen sich die untere
                              									gegen einen Ansatz auf der Spindel legt. Unterhalb dieses Ansatzes wird noch eine
                              									Führung angebracht, bestehend aus einer hölzernen Scheibe mit einer Messingnabe, die
                              									genau in die Bohrung des Sitzes passt. Wie ohne weiteres ersichtlich, ist die Lage
                              									des Stahles der Höhe nach im allgemeinen durch die Mutter C und das Kugellager G festgelegt; sie kann jedoch nach Lösen der
                              									gerändelten Gegenmutter von F durch Drehen der Hülse
                              										E geändert werden. Letzteres geschieht, indem man
                              									in die Löcher an dem oberen Ansatz von E ein passendes
                              									Rundeisen steckt und mit dessen Hilfe E dreht.
                           Das ganze Werkzeug wird, abgesehen von der Mutter F
                              									und der unteren Führung, aus Stahl hergestellt. Es arbeitet sich sehr leicht damit,
                              									da das Kugellager den durch den Stahl hervorgerufenen Druck in Richtung der
                              									Spindelachse aufnimmt und so die Reibung auf ein sehr geringes Mass herabgesetzt
                              									wird. Als besonderer Vorzug der ganzen Anordnung muss noch erwähnt werden, dass der
                              									Arbeiter den Stahl ununterbrochen verfolgen kann.
                           F. Mbg.
                           
                        
                           Magnalium.
                           Diese Magnesium-Aluminiumlegierung rührt von Dr. L. Mach
                              									her. Er hat 17 verschiedene Zusammensetzungen hauptsächlich auf ihr optisches
                              									Verhalten als Spiegelmetall untersucht.Sitzber.
                                    											der k. Akad. d. Wissenschaft, Wien; CVIII, 135. 1899. Sein lichtelektr.
                                    											Verhalten; Dr. Schweider dieselben Berichte; CXII, 975, 1903.
                              									DiegelVerh. d. Ver.
                                    											Gewerbefl. 1901, 277–288, und SaackeD. Essigindustr., Berlin, 6., 1902, 86–87,
                                       												95–97. haben die Elastizität und Festigkeit des
                              									Magnalium, sein Verhalten im Seewasser und andere Eigenschaften ermittelt.
                           Das spezifische Gewicht beträgt 2,4 – 2,64, also etwa ⅓ von dem des Eisens.
                           Mit Magnalium mit 4 v. H. Magnesiumgehalt, das von der Maschinen- und Metallwaren-Fabrik Malovich & Cie. in Wien bezogen wurde, sind die nachstehenden Ergebnisse erzielt. Bis
                              									zu dem Gehalt von 6 v. H. Magnesium lässt es sich rotgeglüht schmieden, mit mehr
                              									Magnesiumgehalt ist es spröde und zerfällt geglüht. Es wird ohne Säure gelötet, die
                              									zu verlötenden Stellen werden gut blank gemacht, vor der Berührung mit der Flamme
                              
                              									geschützt erwärmt, bis das aufgelegte eigene Magnaliumlot sie vollständig benetzt,
                              									wozu letzteres mit einem Eisenstab verstrichen wird. In diesem Zustande werden beide
                              									Teile fest aneinandergedrückt, bis das Lot erkaltet ist. Die Lötungen halten sehr
                              									gut.
                           Die Biegungsfestigkeit wurde an einer Röhre mit 0,5 cm äusserem Durchmesser und 0,05
                              									cm Wandstärke bei 100 cm Stützweite und Belasten in der Mitte festgestellt. Die gut
                              									ausgeprägte Proportionalitätsgrenze wurde bei 1600 kg/qcm, die Bruchgrenze bei 2180 kg/qcm ermittelt;
                              									bei der Proportionalitätsgrenze ergab sich eine maximale Durchbiegung von 0,76
                              									cm.
                           Die in der Spalte „Elastizitätsmodul“ nachstehender Tabelle angegebenen Zahlen
                              									sind durch Dehnungen ermittelt, bei einer Länge von 1,4 m.
                           
                              
                                 Probe
                                 Durch-messer in cm
                                 Elastizi-tätmodulkg/qcm
                                 Torsions-modult/qcm
                                 Torsions-proportio-nalgrenzekg/qcm
                                 LinearerWärme-ausdehn.-koeffizient
                                 Spezif.Wärme
                                 Spezif.Gewicht
                                 
                              
                                 Röhre
                                 0,5 äuss.0,04 inn.
                                 690
                                 –
                                 –
                                 0,000022
                                 0,23
                                    2,543
                                 
                              
                                 Draht
                                 0,048
                                 678
                                 –
                                 –
                                 –
                                 –
                                 –
                                 
                              
                                 –
                                 0.01
                                 778
                                 302
                                 7540
                                 –
                                 –
                                 –
                                 
                              
                                 –
                                 0,03
                                 810
                                 –
                                 –
                                 –
                                 –
                                 –
                                 
                              
                                 Reines Aluminium
                                 650
                                 –
                                 –
                                 0,000023
                                 0,22
                                 2,7
                                 
                              
                                 Reines Magnesium
                                 400
                                 –
                                 –
                                 0,000027
                                 0,25
                                 1,7
                                 
                              
                           Der Torsionsmodul wurde auf zwei Arten ermittelt: 1. nach der Schwingungsmethode,
                              									wobei 300 t/qcm,
                              									2. durch stetige Verdrehung, wobei 304 t/qcm erhalten wurden. Das Verhältnis des
                              									Torsionsmodul zum Zugelastizitätsmodul beträgt im Mittel ⅖ das stimmt auch sehr gut
                              									mit den gefundenen Werten überein.
                           Arthur Boltzmann.
                           
                        
                           
                           Bücherschau.
                           Grundzüge der
                                 										Gleichstromtechnik. Als Lehrbuch beim Unterricht an technischen
                              									Fachschulen, sowie als Hilfsbuch für Studierende höherer technischer Lehranstalten
                              									bearbeitet von R. von Voss. II. Teil. Karlsruhe, 1904.
                              									Otto Petzold. Mit 94 Abbildungen und 11 Tafeln.
                           Der vorliegende Band behandelt die elektrischen Verhältnisse der Gleichstrommaschine,
                              									ohne auf die konstruktiven Einzelheiten einzugehen. Nacheinander werden besprochen
                              									und an Beispielen erläutert: die verschiedenen Arten der Ankerwicklungen, die
                              									Berechnung der elektromotorischen Kraft und des Ankerwiderstandes, die
                              									Ankerrückwirkung, Stromkommutierung und Funkenbildung, Kraftlinienverteilung in
                              									Nutenankern, die Schaltungen der dynamoelektrischen Maschine, die Wirkungsweise der
                              									Gleichstrommotoren, Energieverluste und Wirkungsgrad. Am Schluss folgt die
                              									vollständige Berechnung einiger Maschinen.
                           Die einzelnen Abschnitte bringen das Wesentliche in kurzer und elementarer
                              									Darstellung, so dass das Buch für den elektrotechnischen Fachschulunterricht
                              									empfohlen werden kann, wenn auch kleine Mängel zu bemerken sind. Die in der
                              									Einleitung gegebene Bezeichnung Transformatoren für Maschinen zur Umwandlung
                              									elektrischer in elektrische Arbeit wird gewöhnlich nur für die ruhenden
                              									Wechselstromapparate gebraucht, richtiger wäre wohl der allgemeinere Ausdruck
                              									Umformer. Die auf einigen Tafeln dargestellten Wicklungsschemata für mehrpolige
                              									Maschinen enthalten zu viel Linien; erfahrungsgemäss wirken derartige Figuren auf
                              									den Anfänger direkt abschreckend. Die zur Vermeidung der Funkenbildung angegebenen
                              									Mittel hätten wohl noch schärfer kritisiert werden können.
                           Stephan.
                           Entwurf und Konstruktion moderner
                                 
                                 										elektrischer Maschinen für Massenfabrikation. Von Ernst Schulz. Hannover, 1904. Gebr. Jänecke. 132 Seiten mit 110
                              									Abbildungen.
                           Der Verfasser veröffentlicht hier in dankenswerter Weise die ausführliche Berechnung
                              									einer Reihe von kleinen Gleich- und Drehstrommaschinen zwischen 1 bis 20 PS und
                              									zeigt dabei, dass durch geschickte Wahl einzelner Grössen und Konstruktionsteile
                              									auch kleinere Werke, die nicht den grossen Absatz haben wie die ersten Weltfirmen,
                              									sich die Vorteile der Massenfabrikation verschaffen können. Im allgemeinen pflegen
                              									die Konstrukteure elektrischer Maschinen die vollständigen Berechnungen nicht
                              									herauszugeben und aus dem Buch erhellt auch der Grund dafür: Trotzdem die
                              									Berechnungsmethoden besonders in den letzten Jahren sehr vervollkommnet sind, bleibt
                              									doch noch ein Rest dem durch die praktische Erfahrung gestärkten technischen Gefühl
                              									des Konstrukteurs überlassen, so dass die mehr oder minder genau hergeleiteten
                              									Faustformeln der einzelnen Autoren für dieselbe Sache oft recht abweichende
                              									Ergebnisse liefern, da jeder die Konstanten der Gleichungen eben an den von ihm
                              									oder seiner Firma gebauten Maschinen durch Versuche ermittelt hat. Ein sehr
                              									interessantes Beispiel hierfür bietet die in dem Buch gegebene Zusammenstellung und
                              									Vergleichung der Formeln für den funkenlosen Gang und die konstante Bürstenstellung
                              									bei Gleichstrommaschinen.
                           Das von einem Praktiker für die Praxis geschriebene Buch ist, wie der Verfasser
                              									selbst hervorhebt, kein Lehrbuch im üblichen Sinne, wohl aber das einzige, welches
                              									alle Punkte enthält, die beim Entwurf einer Typenreihe,
                              									der in der Praxis oft wiederkehrenden Aufgabe, zu beachten sind. Deshalb dürfte es
                              									auch trotz verschiedener Mängel im Ausdruck in der Hand eines vorgeschrittenen
                              									Studierenden von Wert sein; es setzt allerdings voraus, dass der Leser mit den
                              									einschlägigen Lehrbüchern bekannt ist.
                           Stephan.
                           Dreieck und Kraftübertragung in
                                 										Baukonstruktionslehre und Bauwesen. Von Dr. Friedrich Heinzerling, Professor an der Kgl. technischen Hochschule zu
                              									Aachen. Leipzig, 1904. Carl Scholtze. 96 Seiten mit 156 Textfiguren und 3
                              									Figurentafeln.
                           Nach der allgemein anerkannten physikalisch-chemischen Anschauung bestehen die festen
                              									Körper aus getrennt von einander in bestimmten Abständen befindlichen Molekülen,
                              									deren Entfernungen und kleine Schwingungen um die Gleichgewichtslage von dem
                              									Temperatur- und Spannungszustand an der betreffenden Stelle abhängen. Auf Grund
                              									dieser Anschauung gibt der Verfasser in der vorliegenden Schrift, welche die
                              									Grundzüge einer Dynamo-Statik enthält, eine sehr interessante Darstellung der
                              									Hauptsätze der Festigkeitslehre, die selbstverständlich zu denselben Ergebnissen
                              									kommt, wie die ältere Theorie. Da das hauptsächlich für Bauingenieure bestimmte Buch
                              									nur eine vorläufige Untersuchung auf dem Gebiet der Dynamo-Statik geben und zu
                              
                              									weiteren Arbeiten anregen will, so können kleine Ungenauigkeiten, wie die in Fig. 10
                              									für alle Baustoffe, auch Gusseisen und Holz vorausgesetzte Giltigkeit des Hookeschen Gesetzes und einige andere den Wert des
                              									Buches nicht schmälern.
                           Im praktischen Teil wird ein sehr einfaches zeichnerisches Verfahren zur Berechnung
                              									der in einem Fachwerk auftretenden Spannkräfte angegeben, das vor dem Cremonaschen Kräfteplan den Vorzug hat, bei der
                              									Entwicklung der einzelnen Stabkräfte klar zu zeigen, wie die Lastkräfte von der
                              									Mitte aus nach den Auflagern von den Fachwerksgliedern übertragen werden.
                           Für die Verbreitung der vorgetragenen Gedanken wäre es wohl besser gewesen, wenn der
                              									Verfasser nicht nach Möglichkeit vermieden hätte, die nun einmal in der
                              									Festigkeitslehre fast allgemein benutzten Buchstabenbezeichnungen zu verwenden und
                              									zwar mit dem Erfolg, dass mehrfach ein Buchstabe auf derselben ganz verschiedene
                              									Bedeutung hat.
                           Stephan.
                           
                        
                           Bei der Redaktion eingegangene Bücher.
                           Herzogliche Technische Hochschule Carolo-Wilhelmina zu
                                 										Braunschweig. Die öffentliche Feier der Rektoratsübergabe am 28. Oktober
                              									1904. Braunschweig, 1904. Friedrich Vieweg & Sohn.
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