| Titel: | Kleinere Mitteilungen. | 
| Fundstelle: | Band 320, Jahrgang 1905, Miszellen, S. 304 | 
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                        Kleinere Mitteilungen.
                        Kleinere Mitteilungen.
                        
                     
                        
                           Ein Innenmikrometer,
                           welches hauptsächlich zur genauen Messung des Durchmessers
                              									zylindrischer Bohrlöcher bestimmt ist, wird in „Engineering“ vom 23.
                              									September 1904 beschrieben. Die für diesen Zweck bisher benutzten Lehren und Kaliber
                              									erfordern immerhin einige Geschicklichkeit und Sorgfalt zur Erreichung genauer
                              									Ergebnisse. Auch die bisher üblichen Mikrometer litten an dem Uebelstande, dass, wie
                              									bei ersteren der von innen zu messende Zylinder nur an zwei Punkten berührt wurde
                              									und zur Erreichung genauer Messungen diese beiden Punkte genau auf einem Durchmesser
                              									liegen müssen, was grosse Sorgfalt beim Messen erfordert.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 320, S. 304
                              Fig. 1.
                              
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 320, S. 304
                              Fig. 2.
                              
                           Das neue Innenmikrometer, welches durch die Fig. 1
                              									und 2 veranschaulicht wird, ist von diesem
                              									Uebelstande frei. Es läuft, wie Fig. 1 zeigt, in
                              									drei radiale Arme aus, deren jeder einen beweglichen, harten, an dem einen Ende
                              									abgerundeten Messzylinder aus Stahl enthält; anderseits enden diese Messzylinder in
                              									je einem Konus, der mit einem entsprechenden Konus der Mikrometerspindel vermittels
                              									Spiralfedern in sicheren Kontakt gebracht ist, wie Fig.
                                 										2 zeigt, so dass beim Drehen der Mikrometerspindel die Messzylinder sich
                              									gleichmässig nach aussen bewegen, bis ihre abgerundeten Enden mit der zu messenden
                              									Zylinderfläche des Bohrloches in Kontakt kommen. Der Durchmesser kann dann an der
                              									Teilung auf 1/1000
                              									Zoll abgelesen werden. Auswechselbare Messzylinder gestatten einen Messbereich von
                              									2½ bis zu 24 Zoll zu beherrschen.
                           Das Instrument wird von der Newall Engineering Company,
                              									Limited, Athertons Quay, Warrington, hergestellt.
                           Dr. K.
                           
                        
                           Brayshaws Härte-Ofen,
                           dessen Beschreibung wir aus „Engineering“ vom 14.
                              									Oktober 1904 entnehmen, bezweckt vor allem Gleichmässigkeit in der Erwärmung der zu
                              									härtenden Gegenstände. Bekanntlich ist die Erzielung einer gleichmässigen Temperatur
                              									beim üblichen Härteverfahren eine recht schwierige Sache und kleine
                              									Ungleichmässigkeiten sind oft Veranlassung zu Sprüngen, welche kostbare Werkstücke
                              									vernichten.
                           Wenn das Härten also bisher an die Geschicklichkeit und Aufmerksamkeit des
                              									Arbeiters grosse Ansprüche stellte, die oft durch äussere Umstände gestört wird, so
                              									scheidet der neue Härteofen diesen Faktor dadurch aus, dass er durchweg
                              									gleichmässige Temperatur erzeugt, welche die zu härtenden Gegenstände unbedingt
                              
                              									annehmen müssen.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 320, S. 304
                              Fig. 1.
                              
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 320, S. 304
                              Fig. 2.
                              
                           Erzielt wird dies durch ein Salzbad aus einer Mischung von Kalium und Natriumchlorid,
                              
                              									das bei einer Temperatur von 700° C. schmilzt und in welches die zu härtenden
                              									Gegenstände eingetaucht werden. Die Mischung ist nicht giftig und hat keine
                              									nachteiligen Wirkungen auf Stahl, auch ist der Verlust durch Verdampfung ein sehr
                              									geringer. Die Fig. 1 und 2 zeigen den Ofen im Durchschnitt und Querschnitt. Eine Reihe von
                              									Bunsenbrennern ist radial um den die Salzmischung enthaltenden Schmelztiegel
                              									angeordnet. Mit ihnen wird unter Zuhilfenahme eines Gebläses die Salzmischung zum
                              									Schmelzen gebracht, und nachdem die richtige Temperatur, welche mit Hilfe eines
                              									Pyrometers genau bestimmt werden kann, er reicht ist, werden die zu härtenden
                              									Gegenstände, welche sich auf einem über dem Tiegel schwebenden Sieb befinden, samt
                              									diesem Sieb in das Salzbad eingetaucht. Auf diese Weise kann eine grosse Zahl
                              									kleiner Gegenstände zweckmässig und schnell behandet werden, wobei ungleichmässige
                              									Erwärmung oder Ueberhitzung ausgeschlossen ist.
                           Der Verkauf des Ofens ist der Firma C. Churchill &
                                 										Co., London, übertragen worden.
                           Dr. K.