| Titel: | BÜCHERSCHAU. | 
| Fundstelle: | Band 326, Jahrgang 1911, S. 512 | 
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                        BÜCHERSCHAU.
                        BÜCHERSCHAU.
                        
                     
                        
                           Lehrbuch der
                                 										Leuchtgasindustrie. Von Dr. Wilhelm Bertelsmann,
                              									Diplomingenieur. Zwei Bände. Bd. I. Die Erzeugung des Leuchtgases. XVIII und 581
                              									Seiten. Mit 12 Tafeln und 401 Figuren. Stuttgart 1911. Ferdinand Enke.
                           
                           Die Fortschritte auf den einzelnen Gebieten der Gastechnik sind in den letzten Jahren
                              									von verschiedenen Autoren behandelt worden, so daß wir an guten Monographien über
                              									diesen Industriezweig keinen Mangel haben. Es fehlte jedoch bisher ein Buch, das das
                              									ganze Gebiet der Gaserzeugung und -Verwendung mit seinen zahlreichen Fortschritten
                              									zusammenfassend behandelt, wie dies in dem klassischen Handbuch der Steinkohlengasbeleuchtung von Dr. N. H. Schilling der Fall
                              									ist. Dieses Werk, das bis heute das Lehrbuch und der Ratgeber der Gasfachmänner
                              									geblieben ist, erschien zuletzt in dritter Auflage im Jahre 1879 und wurde im Jahre
                              									1892 von Dr. E. Schilling durch einen Nachtrag ergänzt.
                              									Bei den großen Wandlungen, die die Gasindustrie seit jener Zeit durchgemacht hat,
                              									war die Schaffung eines alle Neuerungen enthaltenden Lehrbuches geradezu ein
                              									Bedürfnis. Dieser Aufgabe hat sich der Verfasser des vorliegenden Buches unterzogen,
                              									und er ist sowohl durch seine Tätigkeit in dem größten Gaswerke Deutschlands, wie
                              									auch durch seine früheren Schriften hierzu besonders geeignet. Das neue Buch soll,
                              									wie im Vorwort angegeben, in erster Linie zum Studium dienen, und zwar Ingenieuren
                              									und Chemikern, die sich diesem Spezialfach widmen wollen; es werden daher keinerlei
                              									Sonderkenntnisse vorausgesetzt. Der vorliegende erste Band behandelt sehr
                              									ausführlich das ganze Gebiet der Gaserzeugung mit seinen zahlreichen Neuerungen.
                              									Ausgehend von den Rohstoffen für die Gasbereitung, beschreibt der Verfasser die
                              									einzelnen Apparate einer Gasfabrik in der Reihenfolge, wie sie von dem Gas bei der
                              									Fabrikation durchströmt werden, so die Oefen, die Erzeugung und Reinigung des
                              									Rohgases, die Bewertung und Aufspeicherung des gereinigten Gases, die Gasversorgung
                              									und das Rohrnetz, sodann die Aufarbeitung der Nebenprodukte und im letzten Abschnit
                              									die Ersatzmittel für Leuchtgas, darunter das Azetylen, das Oelgas und das Luftgas.
                              									Diese Gasarten können, wenn sie auch in letzter Zeit in zunehmendem Maße Verwendung
                              									finden, dem Steinkohlengas nur in ganz bestimmten Fällen, wie z.B. bei der
                              									Kleinbeleuchtung, Konkurrenz machen. Wie alle Schriften des Verfassers zeichnet sich
                              									auch dieses Buch durch leichtfaßliche, klare Darstellung aus; ebenso tragen die
                              									überaus zahlreichen Abbildungen wesentlich dazu bei, die Ausführungen klar und
                              									anschaulich zu machen, so daß man dem neuen Werke eine recht weite Verbreitung
                              									wünschen darf.
                           
                              A. Sander.
                              
                           10. Mitteilung aus dem
                                 										mechanisch-technischen Laboratorium der k. k. technischen Hochschule in
                                 										Wien.„Kerbgröße und Kerbwirkung“. Von Privatdozent Dr.
                              										Alfons Leon. Wien 1910. Lehmann & Wentzel, G. m.
                              									b. H.
                           
                           Die aus lokalen Verschwächungen herrührenden Spannungsstörungen haben nur soweit
                              									strenge Giltigkeit, als die Ausdehnung der Kerben, Blasen, Lochungen usw. sehr klein
                              									ist gegenüber dem Stabquerschnitt. Um den Einfluß von solchen Querschnittsänderungen
                              									ziffermäßig bestimmen zu können, die einen beträchtlichen Teil des Querschnittes
                              									ausmachen, werden empirische Formeln aufgestellt, die der wechselnden Größe der
                              									Verschwächung möglichst genau Rechnung tragen. Die so gewonnenen
                              									Abminderungskoeffizienten gestatten die theoretischen Ergebnisse des
                              									Verschwächungsproblems, an dessen Ausbau der Verfasser hervorragenden Anteil hat,
                              									unmittelbar auf die Festigkeitsrechnungen der Praxis anzuwenden.
                           Von besonderem Interesse ist auch der Nachweis, daß die langwierigen und
                              									kostspieligen Wiederholungsproben, mit welchen Föppl den
                              									Einfluß von Kerben studiert hat, in sehr vorteilhafter Weise sich durch
                              									Bruchversuche mit Glaskörpern ersetzen lassen.
                           Dr. Ing. Eugen Nather.
                           11. Mitteilung aus dem
                                 										mechanisch-technischen Laboratorium der k. k technischen Hochschule in
                                 										Wien.„Ueber die Zerstörung in tunnelartig gelochten
                                    											Gesteinen“. Von Privatdozent Dr. A. Leon und F. Willheim. Wien 1910. Lehmann & Wentzel, G. m. b.
                              									H.
                           
                           Zur Aufklärung mancher noch offenen Fragen des Druckproblems in Tunnelwandungen
                              									werden mit verschiedenen Tunnelquerschnitten und verschiedenem Steinmaterial
                              									Druckproben vorgenommen, die Brucherscheinungen an den polierten Endflächen, wo sich
                              									erst Risse und hernach Fließfiguren ausbilden, beobachtet, und zwar in allen Fällen
                              									bis zum Eintritt der völligen Zerstörung durch Zermalmen des Materials. Auch
                              									Versuche mit parallellaufenden Stollen sind miteinbezogen. Die beschriebenen
                              									Druckproben beziehen sich auf lotrechten Druck allein, doch stehen Versuche mit
                              									allseitiger Pressung in Vorbereitung
                           Dr. Ing. Eugen Nather.
                           
                        
                           BEI DER REDAKTION EINGEGANGENE BÜCHER.
                           Gesetzmäßigkeiten in der
                                 										Statik des Vierendeel-Trägers nebst Verfahren zur unmittelbaren Gewinnung
                              									der Einflußlinien durch Reihenbildung. Von Dr. Ing. Freytag, Oberingenieur der M. A. N., Werke Nürnberg. Berlin-München 1911.
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                              									Herstellung von Zeichnungen des Hoch- und Tiefbaues. Von Dr. Hortig. Berlin und Leipzig 1911. B. G. Teubner. Preis geh. M 1,20, geb. M
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                           Aerodynamik, ein Gesamtwerk über das Fliegen.
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                           Versuche mit Eisenbetonbalken zur Ermittlung der
                              									Widerstandsfähigkeit verschiedener Bewehrung gegen Schubkräfte. 1. Teil. Ausgeführt
                              									in der Materialprüfungsanstalt zu Stuttgart 1909/10. Bericht erstattet von Prof. C.
                              									Bach und O. Graf. Mit 190 Figuren und 31
                              									Zusammenstellungen. Berlin 1911. Ernst & Sohn. Preis geh. M 9,–.
                           Die Festigkeitseigenschaften der
                                 										Konstruktionsmaterialien des Maschinenbaues. Von Dipl.-Ing. P. Stephan, Reg.-Baumeister. Berlin 1911. L. Sitneon Nchfg.
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                           Wasserkraftmaschinen. Eine Einführung in Wesen, Bau und
                              									Berechnung moderner Wasserkraftmaschinen und -Anlagen. Von Dipl.-Ing. L. Quantz, Oberlehrer an der Kgl. Höheren Maschinenbauschule
                              									zu Stettin. Zweite Auflage. Mit 159 Figuren. Berlin 1911. Julius Springer.
                           Die Gleichstrom-Dampfmaschine. Von J. Stumpf, Professor an der Kgl. Technischen Hochschule zu
                              									Berlin. Mit 194 Figuren und 7 Tafeln. München und Berlin 1911. R. Oldenbourg. Preis
                              									geh. M 10,–.