| Titel: | BÜCHERSCHAU. | 
| Fundstelle: | Band 326, Jahrgang 1911, S. 752 | 
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                        BÜCHERSCHAU.
                        BÜCHERSCHAU.
                        
                     
                        
                           Planimetrie zum
                                 										Selbstunterricht. Von P. Crantz. Aus Natur und Geisteswelt Nr. 340. Leipzig
                              									1911. B. Q. Teubner.
                           
                           Es ist eine geschickte Einführung in die Grundlehren der Planimetrie, die weitesten
                              									Kreisen empfohlen werden kann. Vielleicht konnte man für den Selbstunterricht noch
                              									mehr Uebungen wünschen. Auch vermißt man orientierende Bemerkungen – die ja hier nur
                              									kurz auszufallen brauchten – über die Unmöglichkeit der Trisektion eines Winkels und
                              									über die Quadraten des Zirkels. Solche Bemerkungen können, nach meinen Erfahrungen
                              									als Redakteur gar nicht oft und eindringlich genug wiederholt werden.
                           Berlin.
                           E. Jahnke.
                           Die Grundlagen der angewandten
                                 										Geometrie. Von H. Dingler. VIII und 160 Seiten.
                              									Leipzig 1911. Akademische Verlagsges. m. b. H. Preis M 5,–.
                           
                           Es ist eine Studie über den Zusammenhang zwischen Theorie und Erfahrung in denjenigen
                              									Wissenschaften, wo Mathematik auf die Erfahrung angewendet wird. Im speziellen wird
                              									das Problem ausführlich abgehandelt an dem Beispiel der Geometrie unter Heranziehung
                              									der grundlegenden Untersuchungen Hilberts. Insbesondere
                              									findet die Frage nach der Geltung der euklidischen Geometrie im wirklichen Raume
                              									eingehende Erörterung.
                           Berlin.
                           E. Jahnke.
                           Mitteilungen des K. K. Technologischen
                                 										Gewerbe-Museums in Wien. Heft II und III. Neue Folge. XXI. Jahrgang. 179
                              									Seiten. 87 Figuren. Jährlich 3–4 Hefte im Gesamt-Ausmaß von etwa 16 Druckbogen.
                              									Preis f. d. Jahr 16 Kronen, für Deutschland M 16,–.
                           
                           Die vorliegenden Hefte bringen außer einer Chronik der dem Museum angegliederten
                              									niederen und höheren Fachschule für Bau- und Maschinenschlosserei (vom kommenden
                              									Schuljahr ab: „Höhere Fachschule für Maschinentechnik“ mit fünfjähriger
                              									Studiendauer) eine Reihe von Aufsätzen zweier an der Schule tätigen Lehrer. Die
                              									Aufsätze werden den Leser enttäuschen, der mit Ansprüchen an sie herantritt, wie man
                              									sie in Deutschland an die Mitteilungen wissenschaftlicher Institute zu stellen
                              									pflegt. Dem Unterzeichneten ist es nicht bekannt, ob die Mitteilungen vielleicht in
                              									erster Linie für die Schüler der Fachschule bestimmt sind; jedenfalls wäre dieser
                              									Umstand eine Begründung für die überaus breite und Fachleuten vielfach gar nichts
                              									Neues bietende Darstellung. Der ausführlich beschriebene „Wattmeter
                                 										Umschalter für Drehstrom-Leistungsmessungen nach der Zweiwattmeter-Methode“
                              									verspricht keine Vorteile gegenüber dem von den Siemens-Schuckert-Werken seit Jahren für gleiche Zwecke gelieferten
                              									Umschalter, ist aber wesentlich kostspieliger und umfangreicher. Die in einem andern
                              									Abschnitt gegebenen „Einfachen Näherungsformeln für das Biegungswiderstandsmoment
                                 										der wichtigsten Profile“ dürften wenig praktische Bedeutung haben, da wohl
                              									jedem Ingenieur – entgegen der Ansicht des Autors – auch „bei Aufnahmen an Ort
                                 										und Stelle sowie bei den Vorprojekten“ ein Taschenbuch mit den genauen
                              									Tabellen für die Widerstandsmomente zur Verfügung stehen dürfte. Die andern Aufsätze
                              									(Saalbeleuchtung mittels Wolfram-Lampen, Magnetische
                              									Messungen an neueren Stahlgußproben) enthalten im wesentlichen Zahlenwerte aus der
                              									Praxis, ohne neue Gesichtspunkte aufzustellen. Ein technischer Bericht über die
                              									Schülerexkursion nach Nordböhmen mit einer ausführlichen Abhandlung über das
                              									Porzellan und seine Beziehungen zur Elektrotechnik bildet den Schluß der
                              									Mitteilungen.
                           Dipl.-Ing. Holm.
                           Die Bedeutung der Kolloide für die
                                 										Technik Allgemeinverständlich dargestellt von K. Arndt. 2. verbesserte
                              									Auflage. Dresden. Theodor Steinkopff. Preis M 1,50.
                           
                           Das vorliegende Bändchen stellt in zweiter Auflage die Wiedergabe eines Vortrages
                              									dar, den der Verfasser November 1908 im Verein zur Beförderung des Gewerbefleißes
                              									gehalten hat. Als Einleitung gibt der Verfasser in den ersten zehn Seiten einen
                              									wohlgelungenen Ueberblick über die wichtigsten kolloid-chemischen Grundlagen. Am
                              									klassischen Beispiel der Kieselsäure wird der Begriff des Kolloids und der Dialyse
                              									kurz erläutert. In der nun folgenden Besprechung der kolloiden Metalle in wäßriger
                              									Lösung wird das Ultramikroskop von Siedentopf als
                              									wichtiges Werkzeug der Kolloidforschung erwähnt und kurz in seiner Wirkungsweise
                              									beschrieben. Mit den Ausflockungserscheinungen im Zusammenhang bespricht der
                              									Verfasser dann das Verhalten der Kolloide im elektrischen Feld und schließt den
                              									allgemeinen Abschnitt mit einem Kapitel über Suspensions- und Emulsionskolloide.
                              									Sodann folgt als zweiter Teil eine Reihe interessanter Beispiele, in denen Kolloide
                              									eine technisch wichtige Rolle spielen. Im ersten Teil hätte man, mit Hinblick auf
                              									die gewählten Beispiele, auch die von R. Lorenz
                              									beschriebenen Metallnebel erwähnen dürfen.
                           W. Treadwell.
                           
                        
                           BEI DER REDAKTION EINGEGANGENE BÜCHER.
                           Statistik der Elektrizitätswerke in Oesterreich
                              									nach dem Stand vom 1. Juli 1911. Vom Elektrotechnischen Verein in Wien. Wien 1911.
                              									Selbstverlag des Elektrotechnischen Vereins. Preis 3,80 Kronen.
                           Gleichgang und Massenkräfte bei Fahr- und
                                 										Flugzeugmaschine. Eine Untersuchung über Zylinderzahl und
                              									Zylinderanordnung. Von Otto Kölsch, Assistent für
                              									Maschinenbau an der Technischen Hochschule zu München. Mit 66 Figuren. Berlin 1911.
                              									Julius Springer. Preis geh. M 5,–.
                           Die Württembergische Torfwirthschaft. Eine
                              									wirthschaftsgeschichtliche Studie unter besonderer Berücksichtigung Oberschwabens
                              									nach den Ergebnissen einer Privaterhebung. Von Fridolin
                                 										Liebel, Doktor der Staatswirthschaft. Stuttgart und Berlin 1911. J. Q.
                              									Cottasche Buchhandlung Nachfolger. Preis geh. M 6,–.
                           Die Organisation eines Fabrikbetriebes. Aus der Praxis
                              									von Robert Hopfelt, Ingenieur. Mit 29 Tabellen. Leipzig
                              									1911. H. A. Ludwig Degener. Preis geh. M 1,50, geb. M 2,–.
                           Hilfsbuch für Elektropraktiker. Begründet von H.
                              										Wietz und C. Erfurth, neu
                              									bearbeitet von C. Erfurth und B. Koenigsmann, Festungsbau-Hauptmann bei der elektrotechnischen Abteilung
                              									des Königlichen Ingenieur-Komitees. Zwölfte, vermehrte und verbesserte Auflage.
                              									Erster Teil mit 318 Figuren. Leipzig 1911. Hachmeister & Thal. Preis geb. M
                              									2,50.
                           Der Brückenbau. Lehr- und Nachschlagebuch für
                              									Studierende und Praktiker. Von M. Strukel, Professor an
                              									der Finnland. Technischen Hochschule zu Helsingfors. Erster Teil: Allgemeines,
                              									Statik der Brückenträger, Erddruck, feste, hölzerne und eiserne Brücken. Mit 521
                              									Figuren und 43 Tafeln. Leipzig 1911. A. Twitmeyer.
                           Der Maschinenflug. Seine bisherige Entwicklung und
                              									seine Aussichten. Von Josef Hofmann, Preußischer
                              									Regierungsbaumeister und Kaiserlicher Regierungsrat a. D. in Genf. Mit 160 Figuren.
                              									Frankfurt a. M. 1911. Franz Benjamin Auffahrt. Preis geb. M 6,–.