| Titel: | [Kleinere Mittheilungen.] | 
| Fundstelle: | Band 321, Jahrgang 1906, S. 447 | 
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                        [Kleinere Mittheilungen.]
                        [Kleinere Mittheilungen.]
                        
                     
                        
                           Bücherschau.
                           Die Maschinenelemente. Ein
                              									Hilfsbuch für technische Lehranstalten sowie zum Selbststudium geeignet. Bearbeitet
                              									von M. Schneider, Ingenieur und Lehrer für
                              
                              									Maschinenbau. In zwei Bänden. Erster Band mit Beispielen, 107 Abb. und 77 Tafeln.
                              									Zweiter Band mit Beispielen, 320 Abb. und 52 Tafeln. Braunschweig, 1903/1905.
                              
                              									Friedrich Vieweg & Sohn.
                           Von diesem Buch sind nunmehr beide Bände erschienen. Das Buch ist bestimmt für
                              									technische Lehranstalten sowie zum Selbststudium. Innerhalb des durch die Bestimmung
                              									des Buches sich ergebenden Rahmens hat der Verfasser seine Aufgabe gut gelöst. Der
                              									Text ist klar und treffend. Die Ausstattung mit bildlichen Darstellungen ist reich
                              									und zweckentsprechend. Im Einzelnen ist folgendes zu bemerken:
                           Schrauben, welche nicht auf Abscheeren beansprucht
                              									werden sollen, dürfen seitlich nicht anliegen. In Fig. 35–37 wäre also die Lochweite
                              									grösser zu zeichnen. Eine Gegenmutter von nur ½ der Höhe der Hauptmutter über der
                              									Hauptmutter ist eine unzureichende Sicherung. Die Zahlenbeispiele sind gut gewählt.
                              									Bei den Schraubenschlüsseln mussten die Aussenmasse angegeben sein behufs
                              									Berücksichtigung bei der Zugänglichmachung von Schraubenmuttern.
                           Bei der Behandlung der Nietverbindungen würde ich trotz
                              									des Mangels an zureichendem Zahlenmaterial die von Bach
                              									in den Vordergrund gerückte Theorie des Gleitwiderstandes mehr betont haben. Die
                              									alte Methode der Berechnung auf Nietabscheerung ist nur in bestimmten Fällen
                              									anzuwenden. Es fehlt die Aufzählung dieser Fälle. Ferner ist im Text die
                              									Festigkeitsnietung zu kurz weggekommen, insbesondere fehlt der Hinweis auf die
                              									Mittel, welche verhüten, dass in den Nietungen schädliche Drehmomente auftreten und
                              									dass Nieten (besonders warm eingezogene) auf Zug beansprucht werden. Abkröpfungen
                              
                              									von Winkeln nach Fig. 51 Tafel 9 sollten und können vermieden werden.
                           Bezüglich der Keile könnten aus den Darlegungen von Bach mehr Schlüsse gezogen werden als es das
                              									vorliegende Werk getan hat, z.B. hinsichtlich der Wahl von Keilbreite im Verhältnis
                              									zum Stangendurchmesser. (Unterschied bei rundem und eckigem Keil). Auf Seite 22
                              									steht einmal „der grösseren Sicherheit wegen“. Solche allgemeine Begründungen
                              									sollte man unterlassen, dafür vielmehr genaue schlagende Gründe angeben. Auf der
                              									gleichen Seite steht: „Im allgemeinen berechne man die Keile auf Biegung“.
                              									Man muss – das ist vielleicht im ganzen Werk nicht genügend zum Ausdruck
                              									gekommen, unterscheiden zwischen Festigkeit gegen Bruch und Widerstand gegen
                              									Formveränderung. Letztere ist meistens das Wichtigere. Die Biegungsbeanspruchungen,
                              									Seite 24, sind zu oberflächlich begründet.
                           Bei der Behandlung der Zapfen fehlt der Hinweis auf die
                              									Abhängigkeit des Reibungskoeffizienten von der Umlaufzahl, auf die
                              									Lagererwärmung.
                           Die Lager, insbesondere auch die Kugellager, sind
                              									zweckentsprechend bearbeitet. Das Rechnungsbeispiel auf Seite 45 ist
                              
                              									unvollständig.
                           Bei der Berechnung der Achsen wäre noch mehr Gewicht zu
                              									legen auf das Schrägstellen der Zapfen in den Lagern und das Schiefstellen von
                              									Rädern und Scheiben infolge der Durchbiegung der Achse bezw. Welle. Die
                              									Transmissionswellen sollten nicht nach der Verdrehung (¼° pro lfd. m), sondern stets
                              									auf zusammengesetzte Beanspruchung und mit Rücksicht auf die zulässige
                              
                              
                              									Formveränderung gerechnet werden. Massgebend sind: die Art der Lagerung und die
                              									aufgesetzten Triebwerksteile. Im übrigen ist die Behandlung der Berechnungsweise der
                              									Wellen gut.
                           Die in den Tafeln nach Prospekten gegebenen Bilder und
                              									Tabellen stellen zwar nicht immer mustergiltige Konstruktionen dar, bieten aber ein
                              									treffliches Anschauungsmaterial.
                           Die Verzahnungen bilden ein ausführliches Kapitel;
                              									leider sind aber die neuesten Fortschritte nicht ausreichend berücksichtigt. Die
                              
                              									Evoloentenverzahnung ist zu sehr in den Hintergrund gerückt. Verzahnungen nach Fig.
                              									134 und 138 können als Triebwerk nicht verwendet werden. Die neueren Mittel zur
                              									Erreichung eines Kompromisses zwischen langer Eingriffsdauer, guter
                              
                              									Flankenabwälzung, möglichst flachgebogener Flanken und grosser Arbeitslänge der
                              									Flanken sind nicht ausreichend angeführt. Die Zahnspielangaben sind unmodern.
                           Ueber Riemen- und Seiltriebe ist in klarer Weise das bislang Bekannte vorgetragen. Die
                              									Belastung der Riemen muss f. d. cm Riemenbreite statt f. d. qcm Querschnitt genommen
                              									werden. Die Riemendicke ist in anderer Weise zu berücksichtigen (wegen der
                              									Riemenqualität und wegen der Riemenbiegung).
                           Der Kürbeltrieb ist eingehend berücksichtigt und bietet
                              									in den Tafeln eine Reihe guter Konstruktionen.
                           Das Kapitel „Zylinder“ fällt etwas aus dem Rahmen
                              									heraus. Die Zylinder lassen sich so kurz, als es die Bestimmung des Buches
                              									erheischte, nicht behandeln.
                           Dagegen ist über Rohrleitungen ein wertvolles Material
                              									geboten.
                           Die Ventile und Schieber
                              
                              									sind mehr beschreibend als rechnerisch betrachtet, obwohl gerade diese ganz vorzügliche
                              									Schulbeispiele zur Berechnung und Konstruktion von Einzelteilen bieten.
                           Im ganzen würde ich an vielen Stellen genauere Begründungen der Koeffizienten und
                              									zulässigen Beanspruchungen, und kräftigeren Hinweis auf die Schädlichkeit der
                              									Formveränderungen gewünscht haben.
                           Im übrigen bietet das Buch, ohne viel Neues zu bvingen, das Wesentliche aus den
                              									Maschinenelementen in handlicher und anschaulicher Form.
                           Heinel.
                           Hilfsbuch für den Maschinenbau.
                              									Von Fr. Freytag. Zweite Auflage. Berlin, 1906. Verlag
                              									von Julius Springer.
                           Es sind kaum 1½ Jahre vergangen, seit der verdienstvolle frühere Herausgeber von
                              										„Dinglers Polytechnischem Journal“, Professor Pickersgill, die erste Auflage des obigen Werkes rühmend besprochen hat.
                              									Die Tatsache allein, dass schon jetzt die Verlagsbuchhandlung die zweite Auflage
                              
                              									erscheinen lassen konnte, beugt davon, dass der Verfasser mit seinem Werke einem
                              									wirklichen Bedürfnis entgegenkam; und wenn ich ausserdem noch hervorhebe, dass die
                              									hauptsächlichsten der in jener ersten Besprechung geäusserten Wünsche in dieser
                              									zweiten Auflage durchaus erfüllt sind, so bedarf es eigentlich keiner weiteren
                              									Empfehlung. Dahin rechne ich namentlich die Einschiebung der beiden Abschnitte
                              										„Mechanik“ und „Elektrotechnik“. Der erstere gibt in knappster
                              									Form die Grundsätze der Lehre von der Bewegung und der Mechanik starrer Körper
                              									wieder, von letzteren insbesondere diejenigen über Schwerpunktslagen und
                              									Trägheitsmomente. Der verhältnismässig umfangreiche, 88 Seiten umfassende Abschnitt
                              										„Elektrotechnik“ ist von Professor Dr. Kollert in Chemnitz mit grosser Sorgfalt bearbeitet und gerade durch diese
                              									Erweiterung ist die Brauchbarkeit des Hilfsbuches wesentlich erhöht worden. Aber
                              									auch die bereits in der ersten Auflage vorhandenen Abschnitte haben wesentliche
                              									Erweiterungen und Verbesserungen erfahren, ich nenne unter anderen nur die Kapitel
                              									über Dampfturbinen, Kreiselpumpen und Verbrennungsmotoren, wo ja die überaus rasche
                              									Entwicklung der jüngsten Vergangenheit naturgemäss manche Aenderung erforderlich
                              									machte. Dass überall die grundlegenden grossen Werke ausgibig benutzt sind, möchte
                              									ich ohne weiteres als einen Vorzug des „Hilfsbuches“ bezeichnen: ist es doch
                              									bei dem heutigen Umfang des Maschinenbaues einfach ausgeschlossen, dass ein Mann die in ihm vereinigten Spezialitäten genügend
                              									beherrscht, um ein Buch wie das hier vorliegende vollständig selbständig schreiben
                              									zu können.
                           Dem für dieses Mal unerfüllt gebliebenen Wunsche Pickersgills, dass das Kapitel Heizung, Lüftung und Beleuchtung ebenfalls
                              									mit behandelt werden möchte, darf ich meinerseits wohl das gleiche für den
                              									Werkzeugmaschinenbau hinzufügen. Bei einer dritten Auflage wird ja das jetzt schon
                              									1152 Seiten umfassende Buch vermutlich an und für sich schon zu stark werden, als
                              									dass es wie bisher in einem Bande erscheinen kann. Denn der Stoff wächst naturgemäss
                              									weiter und grössere Abstriche erscheinen immer bedenklich; so wird z.B. wohl mancher
                              									in dieser neuen Auflage die Mitteilungen über das Patentgesetz, die Gebührenordnung
                              									der Ingenieure, gerichtlichen Zeugen und Sachverständigen nur ungern vermissen.
                              									Schreitet man aber nach dem Vorbilde der „Hütte“ zu einer Zweiteilung, dann
                              									dürfte auch sofort genügend Platz zur Behandlung der meistens in derartigen Werken
                              									recht stiefmütterlich bedachten Werkzeugmaschinen geschaffen sein. Und dass das von
                              
                              
                              									vielen Seiten mit besonderer Freude begrüsst werden würde, erscheint mir nicht
                              									zweifelhaft.
                           Friedrich Meyenberg.
                           Bautechnische Kalkulationen.
                              									Anleitung zur Prüfung und Berechnung der Kosten von wichtigeren Gebäudeteilen von
                              
                              										L. Wiessmann, Architekt. Königsberg, 1906. Gräfe
                              									& Unger.
                           Das kleine Buch enthält in 38 Seiten eine Zusammenstellung der Kosten fertiger
                              									Bauarbeiten einschliesslich der Materialien, jedoch ausschliesslich der Anfuhr. Die
                              									Kosten sind in der Regel nach Material- und Arbeitslohn getrennt aufgeführt.
                           Behandelt sind die Kosten für Maurer- und Putzarbeiten, für fertige
                              									Deckenkonstruktionen (ausschl. der zahlreichen massiven, gesetzlich geschützten
                              									Deckensysteme), für massive Fussböden und Wandverkleidungen, für Dacheindeckungen,
                              									für Holzfussböden, für hölzerne Dachkonstruktionen, für Türen, Fenster und
                              									Verglasungen.
                           Ueber die Kosten des inneren Ausbaues sind auf nur drei Seiten einige Angaben
                              									gemacht.
                           Hinzugefügt sind noch einige Tabellen über Bauholzquerschnitte, Mörtel- und
                              									Betonmischungen, Masse, Eigengewichte, Nutzlasten und Festigkeitszahlen.
                           Bei den nach Material und Lohn getrennten Arbeiten fehlen die Zuschläge für die
                              									Abnutzung und Vorhaltung der Geräte, ferner wäre es besser gewesen, an Stelle des
                              									Arbeitslohnes die erforderlichen Arbeitsstunden anzugeben und ausserdem eine Tabelle
                              									des Arbeitslohnes für die verschiedenen grösseren Städte anzugeben.
                           Bei der Kürze des Inhaltes (45 Seiten) ist das Buch zur überschläglichen und
                              									schnellen Orientierung über die Kosten einzelner Gebäudeteile wohl geeignet und kann
                              									auch beim Unterricht im Veranschlagen an gewerblichen Unterrichtsanstalten benutzt
                              									werden.
                           Kassel, Mai 1906.
                           Dr.-Ing. Weiske.
                           
                        
                           Bei der Redaktion eingegangene Bücher.
                           Die praktische Wartung der Dampfkessel und
                                 										Dampfmaschinen. Ein Lehrbuch für Dampfkessel- und Dampfmaschinenwärter,
                              									sowie für Fabrikbeamte ohne technische Vorbildung. Von Ingenieur J. Wilhelm Meyer, K. K. Professor an der
                              									Staatsgewerbeschule Wien I, K. K. Kommerzialrat und K. K.
                              									Dampfkessel-Prüfungskommissär und Ingenieur Edmund
                                 										Czap, K. K. Professor an der Staatsgewerbeschule Wien I, K. K. Dampfkessel
                              									– Prüfungskommissär S. Dritte sehr vermehrte und erweiterte Auflage. Leipzig, 1906.
                              									B. G. Teubner. Preis geh. M. 3,50.
                           Jahrbuch für das Eisenhüttenwesen. Ergänzung zu „Stahl
                              									und Eisen“. Ein Bericht über die Fortschritte auf allen Gebieten des
                              									Eisenhüttenwesens im Jahre 1903. Im Auftrage des Vereins deutscher Eisenhüttenleute,
                              									bearbeitet von Otto Vogel. 4. Jahrgang. Düsseldorf,
                              									1906. A. Bagel. Preis geb. M. 10,–.
                           J. J. Thomson. D. SH. LLD. PH. D. ER. S. Fellow. ETC.
                              										Elektrizitätsdurchgang in Gasen. Deutsche
                              									autorisierte Ausgabe. Unter Mitwirkung des Autors besorgt und ergänzt von Dr. Erich Marx, Privatdozent an der Universität Leipzig. In
                              									drei Lieferungen. Erste Lieferung. Mit 54 Abb. Leipzig, 1905. B. G. Teubner. Preis
                              									geb. M. 18,–.
                           Henri Poincaré. Membre de l'Institut. Der Wert der
                              									Wissenschaft. Mit Genehmigung des Verfassers ins Deutsche übertragen von E. Weber, Mit Anmerkungen und Zusätzen von H. Weber, Prof. in Strassburg. Und einem Bildnis des
                              									Verfassers. Leipzig, 1906. B. G. Teubner. Preis geb. M. 3,60.
                           Beiträge zur Frage der Regulierung hydraulischer
                                 										Motoren. Sammlung einschlägiger Aufsätze. Von Ing. Prof. A. Budau. Zweites Heft. Die Geschwindigkeitsregulierung
                              									der hydraulischen Motoren von ihren Anfängen bis in die achtziger Jahre des vorigen
                              									Jahrhunderts für Lehrer und Studierende höherer und mittlerer technischer
                              									Lehranstalten und Ingenieure, historisch und kritisch dargestellt von Ing. Prof. A. Budau. Mit 69 Abb. und einer Tafel. Wien und
                              									Leipzig, 1906. Carl Fromme. Preis geh. M. 4,–.
                           Statik für Hoch- und Tiefbautechniker. Ein Lehrbuch für
                              									den Unterricht an bautechnischen Lehranstalten sowie zum Selbstunterricht und
                              									Nachschlagen mit 194 Uebungsaufgaben und 486 Abb. nebst einem Anhang von Tabellen.
                              
                              									Bearbeitet von Prof. J. Vonderlinn, Direktor der
                              									Königl. Baugewerkschule zu Münster i. W. Dritte Auflage. Bremerhaven. L. v.
                              									Vangerow. Preis geh. M. 5,–, geb. M. 5,50.