| Titel: | Bücherschau. | 
| Fundstelle: | Band 331, Jahrgang 1916, S. 291 | 
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                        Bücherschau.
                        Bücherschau.
                        
                     
                        
                           Analytische Geometrie der Ebene
                                 										zum Selbstunterricht. Von Paul Crantz, Prof. am
                              									Askanischen Gymnasium zu Berlin. 93 Seiten mit 55 Abbildungen im Text. Leipzig und
                              									Berlin 1915. B. G. Teubner. Preis geb. 1,25 M.
                           
                           Das vorliegende Bändchen ist in der bekannten Sammlung „Aus Natur und
                                 										Geisteswelt“ erschienen. Es führt in anschaulicher, für das Selbststudium
                              									durchaus geeigneter Weise in die Grundlehren der analytischen Geometrie ein. Den
                              									Ausgang bildet die Bestimmung von Punkten, Strecken und Flächen durch rechtwinklige
                              									Koordinaten, dann die Einführung des Funktionsbegriffes und die Darstellung einer
                              									Funktion. Die nächsten Abschnitte behandeln die gerade Linie, den Kreis, die
                              									Parabel, Ellipse und Hyperbel. Ein weiterer Abschnitt beschäftigt sich mit
                              									schiefwinkligen und Polarkoordinatensystemen und mit der Koordinatenverwandlung. Im
                              									Schlußabschnitt endlich werden Parabel, Ellipse, Hyperbel einheitlich als
                              									Kegelschnitte betrachtet. Eine große Zahl sauber ausgeführter Figuren erleichtern
                              									das Verständnis, zahlreiche Aufgaben regen zu eigener Arbeit an.
                           A. Baruch.
                           Von Maschinen und Menschen.
                              									Novellen. Von Theodor Heinrich Mayer. Leipzig 1915. L.
                              									Staakmann. Preis brosch. 4,– M, geb. 5,– M.
                           
                           Der Verfasser, ein junger österreichischer Schriftsteller, tritt mit einem Bande
                              									ungemein spannender, neuzeitlicher Novellen vor das deutsche Lesepublikum. Es sind
                              									Erzählungen, die sich sämtlich auf dem Gebiete der Technik bewegen und zum Teil
                              									hochdramatische Schilderungen enthalten, die etwas an den berühmten Tunnelroman von
                              										Kellermann erinnern. Der eben gewählte Ausdruck
                              										„neuzeitlich“ ist in gewissem Sinne vielleicht nicht ganz richtig. Wenn
                              									nämlich im „Expreßzuge Wien-Nizza“ in stark realistischer Weise die Tat eines
                              									Wahnsinnigen geschildert wird, der einen vollbesetzten Expreßzug an einer bestimmten
                              									grausigen Stelle zum Entgleisen bringen will, oder wenn in „Ein Opfer seines
                                 										Berufs“ geschildert wird, wie ein Kino-Operateur eine ertrinkende Familie,
                              									die er retten könnte, kaltblütig „aufnimmt“ und durch die Gewissensbisse
                              									darüber schließlich wahnsinnig wird usw., so könnte man doch im Zweifel darüber
                              									sein, ob derartig auf die Nerven fallende Erzählungen in die gegenwärtige ernste und
                              									schwere Zeit hineinpassen. Sie entsprechen dem Geiste der Zeit unmittelbar vor
                              									Ausbruch des gewaltigen Völkerringens.
                           R. Vater.
                           Die willkürlich bewegbare Hand.
                              									Eine Anleitung für Chirurgen und Techniker von F. Sauerbruch. 143 Seiten 8° mit 104 Abbildungen. Berlin 1916. J. Springer.
                              									Preis geb. 8,40 M.
                           
                           Das Buch ist ein beredtes Zeugnis für das neuerdings in so umfangreichem Maße zutage
                              									getretene Bestreben, jenen unserer feldgrauen Helden, die im Kampfe für uns und
                              									unser Vaterland schweren körperlichen Schaden erlitten haben, diesen Schaden so weit
                              									zu vermindern, als es menschliche Kunst bis jetzt vermag.
                           Die Bemühungen, eine „künstliche Hand“ zu schaffen, sind ja schon all, aber
                              									die Unzulänglichkeit aller dieser beweglichen künstlichen Hände hat zu einer ganz
                              									anderen Entwicklung der Ersatzglieder geführt. Man war bestrebt, auf einfache Weise
                              									und unter Verzicht auf Form und Funktion der lebenden Hand dem Beschädigten die
                              									Möglichkeit zu verschaffen, in seinem Berufe tätig zu sein. Die Ersatzglieder
                              									sollten lediglich dem Zwecke dienen, bestimmte Arbeitsbewegungen zu vermitteln. So
                              									entstanden die Arbeitshaken oder die Arbeitszangen, die ja schon vor dem Kriege
                              									vielfach erprobt wurden. Der Verfasser griff nun, einer Anregung von Prof. Stodola folgend, den auch schon früher gelegentlich
                              									unternommenen Versuch wieder auf, die Muskeln der verstümmelten Arme selber zu einer
                              									der physiologischen ähnlichen Arbeit wieder zu benutzen und diese Muskelarbeit dann
                              										zur
                              									willkürlichen Bewegung einer Kunsthand zu verwenden. Wenn das Werk auch vorläufig
                              									noch mehr eine Anregung für Aerzte und Techniker ist, sich mit diesem wichtigen
                              									Gebiete zu befassen, so ist Verfasser doch schon in der Lage, ganz staunenswerte
                              									Erfolge in dieser Richtung vorzuführen. Er beweist vor allen Dingen, daß es
                              									grundsätzlich möglich ist, die Muskeln des amputierten Armes zur Arbeitsleistung
                              									heranzuziehen und gibt ein ungemein fesselndes Mittel an, diese Arbeitsleistung zur
                              									Bewegung einer künstlichen Hand zu benutzen. Die Beschaffung solcher künstlichen
                              									Hände in möglichster Vollkommenheit ist nun natürlich Sache des Technikers, und
                              									gerade für ihn ist das Buch, das sich durch klare, auch dem Nicht-Arzte
                              									verständliche Sprache sowie durch prächtige Abbildungen auszeichnet, ein
                              									hervorragendes Mittel, um sich über die anatomischen und chirurgischen Grundlagen
                              									der dankenswerten Aufgabe eingehend zu unterrichten. Möchte es den verdienten Erfolg
                              									haben!
                           R. Vater.
                           Einführung in die technische
                                 										Elektrochemie. Unter Mitwirkung hervorragender Fachgenossen herausgegeben
                              									von Dr. Paul Askenasy. Zweiter Band: Ausgewählte Kapitel
                              									der Elektrolyse wässeriger Lösungen und die Gewinnung des Aluminiums. 314 Seiten mit
                              									118 Abbildungen. Braunschweig 1916. Friedr. Vieweg & Sohn. Preis geh. 11,– M,
                              									geb. 12,40 M.
                           
                           Nach längerer, durch den Krieg bedingter Pause ist dem ersten Bande dieses Werkes,
                              									der die elektrothermischen Verfahren behandelte, nun der Schlußband gefolgt. Er
                              									enthält zehn, von bekannten Fachmännern der betreffenden Sondergebiete bearbeitete
                              									Monographien, und zwar über Galvanotechnik, über Kupferraffination, über die
                              									Herstellung von übermangansaurem Kali und Chromsäure, über die für die
                              									Textilindustrie wichtige Elektrolytbleiche, ferner über die zu großer Bedeutung
                              									gelangten, sehr verschiedenartigen Verfahren der Chloralkali-Elektrolyse, über die
                              									Herstellung der Magnetitelektroden und schließlich über die Gewinnung des
                              									Aluminiums. Als Verfasser dieser Abhandlungen zeichnen Ingenieur H. Krause, L. Addicks, Dr.-Ing.
                              									A. Koenig, Dr. B. Fraaß, Dr.
                              									R. Taussig, Dr. J. Nußbaum
                              									sowie der Herausgeber selbst. Durch diese Verteilung des Stoffes unter mehrere
                              									Mitarbeiter, die mit den von ihnen behandelten Fachgebieten besonders vertraut sind,
                              									ist das Buch ein besonders wertvolles Hilfsmittel für die Praxis geworden und wird
                              									ebenso wie der erste Band von allen Elektrochemikern häufig zu Rate gezogen werden.
                              									Man findet darin nicht nur die technische Entwicklung der einzelnen Arbeitsverfahren
                              									an Hand der Patentliteratur anschaulich geschildert, sondern auch zahlreiche
                              									Beschreibungen von ausgeführten Anlagen mit wertvollen Hinweisen auf die technischen
                              									und wirtschaftlichen Ergebnisse. Aber auch die theoretischen Grundlagen der
                              									einzelnen Verfahren werden gebührend berücksichtigt und an Hand von Skizzen und
                              									Schaubildern erläutert. Am Ende fast eines jeden Abschnittes findet sich eine
                              									Zusammenstellung der einschlägigen Literatur, wodurch dem Leser Gelegenheit
                              									gegeben wird, sich mit den Einzelheiten, die ihn besonders interessieren, noch näher
                              									zu beschäftigen. Auch die Ausstattung des Buches läßt nichts zu wünschen übrig.
                              									Alles in allem darf man sagen, daß das Werk eine sehr willkommene Bereicherung
                              									unserer elektrochemischen Literatur darstellt und eine recht weite Verbreitung
                              									verdient.
                           A. Sander.
                           Die elektrische Kraftübertragung.
                              									Von P. Köhn. (Aus Natur und Geisteswelt, 424. Bändchen.)
                              									122 Seiten mit 137 Abbildungen. Leipzig und Berlin 1915. B. G. Teubner. Preis geh.
                              									1,– M, geb. 1,25 M.
                           
                           Die recht schwierige Aufgabe der Bewältigung einer gemeinverständlichen Darstellung
                              									eines so umfangreichen Gebietes in einem Bändchen von 122 Seiten ist als durchaus
                              									gelungen zu bezeichnen dank einer ungemein knappen und inhaltreichen Ausdrucksweise,
                              									die ohne Umschweife, ohne Beiwerk sagt, was zu sagen ist, um unter einer umsichtigen
                              									Beschränkung in den Einzelheiten – die den Nichtfachmann doch nur verwirren würden –
                              									ein scharfes Bild der wichtigen Zusammenhänge und Ausführungsformen zu geben.
                              									Infolge dieser Konzentration ist das Bändchen kein Lehrbuch, soll es auch nicht
                              									sein; es wird aber beim Nachschlagen zur Aufklärung dem Ratsuchenden selten eine
                              									klare Antwort versagen.
                           Gerade für diesen Zweck ist das Fehlen eines Sachregisters sehr zu bedauern.
                           Dipl.-Ing. W. Speiser.
                           Pumpen und Kompressoren. Dritte,
                              									neubearbeitete Auflage. Von H. Haeder. Zweiter Band. Mit
                              									600 Abbildungen, 40 Tabellen, 200 Beispielen, 49 Konstruktionstafeln, 50
                              									Bildertafeln. Wiesbaden 1915. O. Haeder. Preis geb. 13,50 M.
                           
                           Der zweite Band enthält Berechnung und Konstruktion der Kreiselpumpen, Turbopumpen
                              									und Turbokompressoren. Ausführung der Kolbenkompressoren (Ergänzung zum ersten
                              									Band), Gebläsemaschinen (Ergänzung zum ersten Band), Patente und
                              									Berechnungsbeispiele aller Art. Das Buch entspricht in Anlage und Ausführung genau
                              									der bekannten Art der übrigen Bücher des Verfassers. Sein großer Vorzug besteht in
                              									dem ungemein reichen Inhalt – sowohl an Text, wie an Abbildungen –, der allerdings
                              									ausschließlich zum Gebrauch für den Konstrukteur zugeschnitten ist. Dem
                              									Konstrukteur, namentlich demjenigen, der auch die anderen Bücher des Verfassers
                              									mehrfach benutzt hat, wird das Buch daher sicherlich von großem Nutzen sein. Die
                              									vielen in ihm enthaltenen guten Ratschläge machen es auch für den Betriebsingenieur
                              									sehr wertvoll. Die Nachteile des Buches bestehen meiner Ansicht nach darin, daß der
                              									Stoff nicht systematisch genug behandelt und daher die Uebersicht etwas erschwert
                              									ist. Die Fülle des Stoffes zwang fast durchweg zu einer starken Verkleinerung der
                              									Abbildungen, so zwar, daß ein Teil von ihnen eigentlich nur mit dem
                              									Vergrößerungsglas verständlich wird. Als ein weiterer Uebelstand erscheint es mir,
                              									daß auch das vorliegende Buch, trotz seines ja nicht gerade geringen Preises nicht
                              										in sich
                              									abgeschlossen, sondern nur für denjenigen völlig verständlich ist, der auch die
                              									übrigen Bücher des Verfassers, und zwar in der neuesten Auflage besitzt. Das
                              									beeinträchtigt zum Beispiel in hohem Maße den Wert der sonst sicherlich sehr
                              									zweckmäßigen Aufgaben, die in großer Zahl eingefügt sind, deren Lösungen aber eben
                              									nur den Besitzern verschiedener anderer Bücher des Verfassers völlig verständlich
                              									sind.
                           R. Vater.
                           Das Automobil. Von Karl Blau. Sammlung: Aus Natur und Geisteswelt. 105
                              									Seiten 8° mit 98 Abbildungen und einem Titelbild. Dritte Auflage. Leipzig 1916. B.
                              									G. Teubner. Preis 1,25 M.
                           
                           Nach einer Bemerkung im Vorwort soll das Buch in knappster Darstellung das Wichtigste
                              									aus dem gesamten Gebiete des Automobilbaues in recht faßlicher Form vor Augen
                              									führen, so daß es auch den Nichttechniker ohne Aufwand von Zeit und Mühe mit den
                              									Grundprinzipien rasch vertraut macht.
                           Das Buch ist bereits über 10000 mal verkauft worden. Ich kann mir aber nicht helfen,
                              									ich glaube, den Hauptanteil an dem Erfolge hat der gerade in gegenwärtiger Zeit
                              									äußerst dankbare Stoff, der hier für einen billigen Preis in knappster Form
                              									behandelt wird. Ich kann mich des Gedankens nicht erwehren, daß ein recht
                              									bedeutender Teil der Käufer des Buches bei näherem Zusehen etwas enttäuscht sein
                              									wird, da er sich über so manche Dinge, die in dem Buche behandelt sind, beim Lesen
                              									wohl kaum klar werden dürfte. Die Hauptschuld daran trägt die große Zahl zum Teil
                              									recht kümmerlicher, zum Teil unklarer, zum Teil geradezu fehlerhafter Zeichnungen.
                              									Die schematischen Skizzen übertreffen fast durchweg an, gelinde gesagt, Naivität die
                              									schlimmsten Patentzeichnungen (s. Abb. 3, 4, 5, 8, 12, 15, 35, 59, 66, 71). Wie sich
                              									der Schieber i in Abb. 5 bewegen soll – er ist
                              									unmittelbar an dem Kurbelzapfen der kleinen Kurbelt
                              									befestigt – bleibt rätselhaft. Verfehlt ist das Diagramm Abb. 6. Hat denn Verfasser
                              									noch niemals ein Gasmaschinendiagramm gesehen? Was soll denn dort die Linie 1 ~ 2 bedeuten? Die Gase dehnen sich doch ferner nicht
                              									bis auf at-Spannung aus! Abb. 12 wird wohl keinem Nichttechniker verständlich
                              									werden, ebensowenig Abb. 15, 35, 40, 59, 71. Die Skizze der Staufferbüchse, Abb. 66,
                              									wirkt geradezu erheiternd. Ein großer Mangel besteht dann weiter darin, daß
                              									umfangreiche verwickelte Abbildungen erklärt werden, ohne daß dem Beschauer die
                              									Möglichkeit gegeben ist zu erkennen, wo denn eigentlich der erwähnte Maschinenteil
                              									liegt. Abb. 2 z.B. stellt zwei für den Nichttechniker
                              									jedenfalls höchst verwickelte Bauzeichnungen eines Kraftwagens dar. Als Erklärung
                              									steht darunter: „Deutlich zu sehen sind: ...“ Und nun folgt eine lange
                              									Aufzählung aller möglichen Maschinenteile, die angeblich deutlich zu sehen sind,
                              									ohne daß auch nur einer dieser vielen Maschinenteile durch irgend einen Buchstaben
                              									oder dergleichen in der Zeichnung kenntlich gemacht wäre. Aehnlich steht es nachher
                              									mit vielen photographischen Abbildungen, bei denen der Kenner wohl das sieht, was
                              									der Verfasser zeigen will, der Neuling, namentlich der Nichttechniker, steht
                              									hilflos davor.
                           Bei der Steuerung des Wagens, Abb. 61, dürfen sich nach der Beschreibung „die
                                 										Vorderräder nicht parallel drehen“. Wie sie aber in die in Abb. 61
                              									skizzierte Stellung kommen sollen – sie sitzen ja an einem Parallelogramm! – und
                              									namentlich wie sie bei einer Drehung des Wagens nach der anderen Seite in eine
                              									entsprechende nicht parallele Lage kommen sollen, dafür bleiben Text und Skizze die
                              									Erklärung schuldig.
                           Es ist jammerschade, daß das in der Anlage entschieden gute Buch durch diese großen
                              									Mängel so entwertet wird.
                           R. Vater.
                           Die Arbeitsleistungen des
                                 										Menschen. Von Prof. Dr. H. Boruttau. (Aus Natur
                              									und Geisteswelt.) 84 Seiten mit 14 Abbildungen. Leipzig. B. G. Teubner. Preis 1,25
                              									M.
                           
                           Arbeits- und Gewerbehygiene bilden heutzutage bereits einen anerkannt wichtigen Teil
                              									der öffentlichen Gesundheitspflege. Die Grundlage vieler Zweige dieser
                              									Gewerbehygiene ist eine Weiterbildung der Physiologie der Arbeit, zu deren Pflege ja
                              									neuerdings mit der Einrichtung eines Institutes für Arbeitsphysiologie im Rahmen der
                              									von der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft errichteten Forschungsinstitute begonnen wurde.
                              									Die Methoden der experimentellen Physiologie und Psychologie können dazu dienen, die
                              									für die einzelnen Berufszweige geeigneten Arbeiter auszuwählen, die Arbeit weniger
                              									anstrengend zu gestalten, die mit ihr verbundenen Gefahren zu erkennen, kurz die
                              									Gesundheit der Arbeiter zu erhalten und zu fördern.
                           Eine Einführung in dieses für Volkswirtschaft und Volksgesundheit so ungemein
                              									wichtige Gebiet stellt das vorliegende kleine Buch dar. Nach einigen kurzen
                              									Betrachtungen über Arbeit, Erhaltung der Energie und Hauptsätze der Thermodynamik
                              									wird die allgemeine Physiologie der Muskeln erörtert nebst Messung der Muskelarbeit
                              									auf mechanischer Grundlage sowie Berechnung der Arbeitsleistung aus den Ergebnissen
                              									der Messung des respiratorischen Stoffwechsels. Ein weiterer Abschnitt geht auf die
                              									Frage der Meßarbeit der Geistesarbeit ein und behandelt die Erhöhung der
                              									Leistungsfähigkeit mit der Fortentwicklung der Menschheit. Der letzte Abschnitt
                              									enthält eine fesselnde Statistik der gesamten mechanischen Arbeitsleistung der
                              									Menschen, Nutztiere und Arbeitsmaschinen auf der Erde, sowie eine kritische
                              									Würdigung des bekannten Taylorsystems.
                           Verfasser hat es verstanden, durch fesselnde, klare Darstellungsweise das
                              									interessante und wichtige Gebiet einem weiten Leserkreise näher zu bringen. Da der
                              									Stoff ja nicht ganz einfach ist, würde es zu leichterer Verständlichkeit beitragen,
                              									wenn die einzelnen Abschnitte durch Unterteilung eine schärfere Gliederung
                              									erhielten. Eine Erläuterung der wichtigen Abbildungen 9 und 10 wäre sehr erwünscht.
                              									Das kleine Buch kann angelegentlich empfohlen werden.
                           R. Vater.
                           
                           Die unterseeische
                                 										Schiffahrt. Erfunden und ausgeführt von Wilhelm
                                 										Bauer. In geschichtlicher und technischer Hinsicht auf Grund authentischer
                              									Urkunden und Belege dargestellt und mit Andeutungen über weitere Erfindungen Bauers
                              									versehen von Ludwig Hauff. Mit vier lithographierten
                              									Zeichnungen und einem Anhange das Philipps-Delanysche submarine Boot betreffend.
                              									Getreue Wiedergabe der einzigen 1859 erschienenen Ausgabe unter Hinzufügung von zwei
                              									Aufnahmen des 1851 gesunkenen, 1887 wieder gehobenen und im Museum für Meereskunde
                              									in Berlin aufgestellten ersten Unterseebootes. VI und 78 Seiten. Bamberg 1915. C. C.
                              									Buchner. Preis 1,50 M.
                           
                           Bei den großen Erfolgen, welche unsere U-Boote in diesem Kriege erzielt haben, und
                              									ihrer dadurch bedingten Volkstümlichkeit kann dieser Neudruck der 1859 erschienenen
                              									Broschüre über das erste Unterseeboot und die Schicksale seines Erfinders, des
                              									Artillerie-Unteroffiziers Bauer, auf allgemeines
                              									Interesse rechnen, zumal sich die von L. Hauff gegebene
                              									Darstellung auf mündliche Berichte des Erfinders und das zugängliche Aktenmaterial
                              									stützt. Bei dem Kriege gegen Dänemark 1849 kam Bauer der
                              									Plan zu einem Tauchboote, welches ungesehen Minen an feindliche Schiffe legen
                              									konnte. Nach mancherlei Schwierigkeiten gelang es ihm, die Mittel zum Bau desselben
                              									durch private Sammlungen zu beschaffen. Da aber die Marinekommission auf Anstellung
                              									praktischer Versuche drängte, so unternahm Bauer am 1.
                              									Februar 1851 in Kiel eine Fahrt, obwohl er schwere Bedenken wegen der gegen seinen
                              									Willen zu schwach ausgeführten Konstruktion des Tauchbootes hatte. Durch einen
                              									Unglücksfall kam es zum Sinken, und nur mit Mühe gelang es Bauer, sich und seine zwei Begleiter zu retten. Dieses erste U-Boot ist
                              									später beim Bau des Kieler Torpedohafens wieder aufgefunden und gehoben worden und
                              									befindet sich jetzt im Museum für Meereskunde. Es wurde durch Tritträder bewegt; Bauer hatte aber auch schon an Maschinenkraft
                              									gedacht.
                           Nun begann für Bauer eine Irrfahrt zur Ausführung und
                              									Verwertung seiner Erfindung, ein typisches Erfinderschicksal. Von allen Staaten
                              									abgewiesen, von England um die Früchte seiner Tätigkeit betrogen – man möge dies in
                              									dem Buche selbst nachlesen – fand er endlich in Rußland die nötige Unterstützung und
                              									baute hier ein neues Tauchboot von 52 Schuh Länge, das den an ihn gestellten
                              									Forderungen bei 134 Fahrten genügte, nur wurde die verlangte Geschwindigkeit nicht
                              									ganz erreicht. Er stellte in diesem auch photographische Versuche unter Wasser an.
                              									In Rußland scheiterte er schließlich an persönlichen Schikanen. Das Buch gibt dann
                              									noch Mitteilungen über weitere Erfindungen Bauers und
                              									eine genaue Beschreibung der technischen Einzelheiten seiner Boote.
                           Wenn Bauer trotz seines großen Geschickes und aller seiner
                              									Energie ein vollständiger Erfolg versagt blieb, so lag dies einmal an dem
                              									Unverständnis, Widerstände und Mißgunst der Menschen, zum anderen aber auch an der
                              									Rückständigkeit der Technik. Erst mußte der Antrieb durch Menschenkraft durch
                              									einen für das U-Boot geeigneten Motor ersetzt und das Sehrohr erfunden werden,
                              									welches auch dem untergetauchten Boote eine Beobachtung über Wasser ermöglichte, ehe
                              									das U-Boot seine heutige Bedeutung als Waffe erlangen konnte.
                           Berndt.
                           Messungen an elektrischen
                                 										Maschinen. Von Rudolf Krause. 3. Auflage. Berlin
                              									1916. J. Springer. Preis geb. 5,40 M.
                           
                           Bei der vorliegenden dritten Auflage hat der Abschnitt „Instrumentenkunde“
                              									eine vollständige Umarbeitung erfahren; es sind unter anderen eine Anzahl
                              									neuzeitlicher Instrumententypen aufgenommen worden. Der Abschnitt über Aufzeichnung
                              									periodischer Vorgänge ist erweitert durch die Einfügung des Oszillographen.
                           Das Buch beschäftigt sich in knapper, praktischer Form, aber umfassender Weise mit
                              									den Erfordernissen des Prüf- bzw. Versuchsfeldbetriebes. Es dürfte eines der besten,
                              									auf dem Gebiete bestehenden Werke sein und hat daher in den beteiligten Kreisen
                              									lebhaften Anklang gefunden.
                           Die Hauptabschnitte behandeln: Die Meßinstrumente, ihre Wirkung und ihre Schaltungen,
                              									die Messung der elektrischen Leistung, die Widerstandsbestimmung, die Meßverfahren
                              									zur Ermittlung der Frequenz, Ermittlung der Drehzahl sowie der Schlupftouren,
                              									Widerstandsmessungen an elektrischen Maschinen, magnetische Messungen, Bestimmung
                              									von Feld- und Spannungskurven, das Verhalten elektrischer Maschinen bei Belastung,
                              									Messung des Wirkungsgrades und der Belastbarkeit (Temperaturerhöhung,
                              									Bremseinrichtungen usw.), Bestimmung und Trennung der Verluste in elektrischen
                              									Maschinen. Den Schluß bilden Bemerkungen über wichtige, bei Messungen zu beachtende
                              									Regeln und über Protokollführung. Das Buch umfaßt etwa 200 Seiten und enthält 207
                              									Abbildungen im Text.
                           Rich. Müller.
                           Die Hebezeuge. Einführung in die
                              									Berechnung und Konstruktion. Von Prof. Hermann Wilda. 2.
                              									Auflage. Mit 399 Abbildungen. Sammlung Göschen. Berlin 1916. Preis 0,90 M.
                           
                           Berechnung und Konstruktion der Hebezeuge innerhalb eines so eng beschränkten Raumes
                              									zu behandeln, ist natürlich ein Wagnis, aber man wird zugeben müssen, daß Verfasser
                              									diese Aufgabe mit beachtenswertem Geschick gelöst hat. Der Inhalt ist ungemein
                              									reichhaltig und die auf ungefähr 40 ganzseitigen Tafeln zusammengefaßten zahlreichen
                              									Skizzen, durchweg maßstäblich gehalten, sind trotz ihrer Kleinheit von
                              									staunenswerter Sorgfalt, Sauberkeit und Deutlichkeit. Auch der Text ist bei aller
                              									durch die gebotene Raumbeschränkung bedingten Knappheit klar und übersichtlich, so
                              									daß das Buch als Hilfsmittel beim Entwerfen und Berechnen z.B. für Studierende wohl
                              									empfohlen werden kann. Wasserdruckhebezeuge sind nicht besprochen. In dem
                              									Literaturverzeichnis hätte vielleicht das Taschenbuch der Hütte noch angeführt
                              									werden können, unter den Zeitschriften hätte „Stahl und Eisen“ nicht fehlen
                              									dürfen.
                           R. Vater.
                           
                        
                           
                           Bei der Redaktion eingegangene Bücher.
                           Leitfaden der Rutenlehre (Wünschelrute) Von Prof.
                              									Dr. Moriz Benedikt. Mit 6 Abb. Berlin und Wien 1916.
                              									Urban & Schwarzenberg. Preis geh. 2,50 M.
                           Ueber die Beanspruchung der Förderseile, der Kran- und
                                 										Aufzugseile beim Anfahren und Bremsen. Von Dr.-Ing. Adolf Heilandt. München und Berlin. R. Oldenbourg. Preis geh. 1,50
                              									M.
                           Otto Mohr zum achtzigsten Geburtstag gewidmet von E.
                              										Bähr, G. Barckhausen, F.
                              										Bohny, A. Föppl, W. Gehler, M. Grübler, F. Kögler, K. Hager, R. Mehmke, H. Spängenberg, F. Wittenbauer. Mit Bildnis Otto Mohrs und 140 Abb. Berlin
                              									1916. Wilhelm Ernst & Sohn. Preis geh. 8,– M, geb. 9,50 M.
                           Mathematische Bibliothek. Herausgegeben von W. Lietzmann und A. Witting.
                              									Soldaten-Mathematik von Dr. A. Witting. Mit 37
                              									Abbildungen. Leipzig und Berlin 1916. Preis geh. 0,60 M.
                           Bibliothek der gesamten Technik. 168. Band. Taschenbuch der
                                 										Schaltungen aus dem Gebiete der Starkstromtechnik. Von Ingenieur R. Edler, Professor am k. k. Technologischen Gewerbemuseum
                              									in Wien. Mit 295 Abbildungen. Leipzig 1916. Dr. Max Jänecke. Preis geb. 3,50
                              									M.
                           Die Elektrotechnik. Die Grundgesetze der
                              									Elektrizitätslehre und die technische Erzeugung und Verwertung des elektrischen
                              									Stromes in gemeinverständlicher Darstellung von Dipl.-Ing. K. Laudien. Dritte, erweiterte Auflage. Mit 618 Abbildungen. Leipzig 1916.
                              									Dr. Max Jänecke. Preis geh. 6,– M.
                           Der Stollenbau. Winke und Ratschläge für angehende
                              									Stollenbauer. Von Arnold von Gunten, Ingenieur. Zürich
                              									1915. Rascher & Cie.
                           Lehrbuch der Physik für Studierende. Von Dr. H. Kayser, Professor an der Universität Bonn. Fünfte,
                              									verbesserte Auflage. Mit 349 Abbildungen. Stuttgart 1916. Ferd. Enke.
                           Die deutsche Ausstellung: „Das Gas“, seine
                                 										Erzeugung und seine Verwendung in der Gemeinde, im Haus und im Gewerbe. München
                                 										1914. Herausgegeben vom Deutschen Verein von Gas- und Wasserfachmänner.
                              									München u. Berlin 1916. R. Oldenbourg. Preis geh. 4,– M.
                           Lüftung und Heizung im Schulgebäude. Von Dr. M. Rothfeld, Stadtschularzt in Chemnitz. Berlin 1916. J.
                              									Springer. Preis geh. 4,80 M.
                           Montanische Rundschau. Die zunehmende wirtschaftliche
                              									Bedeutung der Kokerei mit Gewinnung von Nebenprodukten. Von Prof. Ed. Donath in Brünn. Wien und Berlin. Verlag für
                              									Fachliteratur. Preis geh. 1,50 M.
                           Gerichts- und Verwaltungsgeologie. Von Geh. Bergrat
                              									Prof. Dr. P. Krusch. Mit 157 Abbildungen. Stuttgart 1916.
                              									Ferd. Enke, Preis geh. 24,– M.
                           Die Mineralschätze der Balkanländer und Kleinasiens. Von
                              									K. K. Hofrat Prof. Dr. C. Doelter. Mit 27 Abb. Stuttgart
                              									1916. Ferd. Enke. Preis geh. 6,40 M.
                           Störungen am Flugmotor, ihre Ursachen, Auffindung und
                                 										Beseitigung nebst Flugmotorenkunde. Von Dr. Fritz
                                 										Huth. Mit 58 Abbildungen. Berlin 1916. Richard Carl Schmidt & Co. Preis
                              									geb. 2,80 M.
                           Jahrbuch der Elektrotechnik. Uebersicht aber die
                              									wichtigeren Erscheinungen auf dem Gesamtgebiete der Elektrotechnik. Unter Mitwirkung
                              									zahlreicher Fachgenossen herausgegeben von Dr. Karl
                                 										Strecker. Vierter Jahrgang, Das Jahr 1915. München und Berlin 1916. R.
                              									Oldenbourg. Preis geb. 16,– M.
                           Die Grundlagen der Fabriksbuchhaltung. Von Dr. Emmerich Wächter. Eine Gesetzesdeutung und
                              									Konteninhaltsbestimmung. Wien 1916. Pichlers Witwe & Sohn.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 331