| Titel: | Bücherschau. | 
| Fundstelle: | Band 336, Jahrgang 1921, S. 120 | 
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                        Bücherschau.
                        Bücherschau.
                        
                     
                        
                           Wirtschaftlichkeit in technischen
                                 										Betrieben insbesondere der Kraftanlagen. Von Dr. Fritz Schmidt,
                              									Privatdozent an der Technischen Hochschule Berlin. Vereinigung wissenschaftlicher
                              									Verleger Walter de Gruyter und Co., Berlin W 10 und Leipzig. Geheftet Preis M 11,–,
                              									kart. M. 13,50.
                           Der Gewaltfrieden von Versailles und das Diktat von Spa lasten drückend auf dem
                              									gesamten industriellen Leben Deutschlands. Der durch unsere Feinde künstlich
                              									erzeugte Brennstoffmangel unserer Industrie zwingt uns mehr denn je mit dem
                              									kleinsten Energieaufwand eine möglichst große Leistung zu erhalten.
                           Der Verfasser behandelt in seinem Buche alle die Gesichtspunkte, die für eine
                              									wirtschaftlich arbeitende Kraftanlage in Betracht kommen. Auch die Abwärmeverwertung
                              									wird besprochen, allerdings nur im Prinzip und zu kurz. Aus zahlreichen, den
                              									verschiedenen Fachzeitschriften entnommenen Beispielen über neuzeitliche
                              									Kraftanlagen ergeben sich für den in der Praxis stehenden Ingenieur und
                              									Betriebsleiter wertvolle Fingerzeige für die Behandlung und Beurteilung solcher
                              									Anlagen. Dem Spudierenden, für den das Buch in erster Linie bestimmt ist, dient es
                              									als Einführung in die wirtschaftliche Betriebstechnik. Die einfachen und klaren
                              									Ausführungen des Verfassers erhöhen den Wert des sehr beachtenswerten Buches.
                           Wimplinger.
                           Raumheizung und Feuerungstechnik
                              									mit besonderer Berücksichtigung der Ofenheizung. I. Teil: Die Vorgänge bei der
                              									Wärmeerzeugung und Wärmeabgabe. Von Walter Bucerius. Sonderabdruck aus der Badischen
                              									Gewerbe- und Handwerkerzeitung, herausgegeben vom Badischen Landesgewerbeamt,
                              									Karlsruhe i. B. Preis Mk. 7.–
                           Wir wissen es alle, die Ofenheizung hat wieder eine viel höhere praktische Bedeutung
                              									erlangt, als man vor dem Kriege erwarten konnte. Nach den eingehenden
                              									Untersuchungen, die Meidinger über die Ofenheizung angestellt hat, wurde dieses
                              									Gebiet etwas vernachlässigt. Das Buch entstand aus der jetzigen Notwendigkeit
                              									heraus, die Wirtschaftlichkeit der Ofenheizung zu erhöhen, wobei Wissenschaft und
                              									Praxis Hand in Hand arbeiten müssen.
                           Das kleine Büchlein ist leicht verständlich geschrieben, auf praktische Anwendung
                              									durch Behandlung von Beispielen ist besonders Bedacht genommen. Es ist ihm eine
                              									möglichst weite Verbreitung zu wünschen und kann auf diese Weise ebenfalls zur
                              									Linderung der Brennstoffnot beitragen.
                           Wimplinger.
                           Das Ganze der
                                 										Fabrik-Buchhaltung nach doppelter und amerikanischer Art für höhere
                              									Textilschulen, höhere Handelsschulen, verwandte Lehranstalten und für das
                              									Geschäftsleben von Professor Eduard Feuerstein. Dritte Auflage besorgt von
                              									Handelsschulleiter Dr. O. Hertel. Preis geb. Mk. 10,– und 20 v. H. Teueungszuschlag.
                              									Verlag der modernen kaufmännischen Bibliothek, G. m. b. H., Leipzig-Reudnitz.
                           In dem nun in 3. Auflage erscheinenden Werke werden eingehend die Grundsätze der
                              									doppelten Buchführung, sowie die verschiedenen Konten an zahlreichen Beispielen
                              									erklärt. Wer bereits die Buchführung beherrscht, wird hier eine lückenlose Theorie
                              									leicht faßlich zusammengestellt finden, wer sich in die Buchführung erst einarbeiten
                              									will, findet in dem Buche alles Notwendige, Theorie und Praxis. Das in österreischen
                              									Eigenart abgefaßte Buch ist leicht verständlich geschrieben und zeugt von
                              									umfassenden Fachkenntnissen und methodischem Geschick in der Darstellungsweise.
                              									Hervorzuheben ist, daß der Herausgeber der dritten Auflage bemüht war, alle
                              									entbehrlichen Fremdwörter möglichst auszurotten. Der praktische Teil enthält zwei
                              									ausführliche Beispiele über vollständig ausgearbeitete Geschäftsgänge (für eine
                              									Maschinenfabrik und für eine eine Textilfabrik). Auch die amerikanische
                              									Buchhaltungsform wird ausführlich erläutert. Zahlreiche Vordrucke und Tabellen
                              									erleichtern das Studium des Buches.
                           Der Verlag hat alles getan, das Buch gut auszugestatten. Es ist ein gutes Lehrbuch
                              									für Schulen und kann dem Fabrikkaufmann und auch dem Ingenieur, der die Geheimnisse
                              									der Fabrikbuchhaltung kennen lernen will, sehr empfohlen werden.
                           Wimplinger.
                           Combinazioni chimiche fra
                                 										metalli. Von Dr. Michele Giua und Dr. Clara Giua-Lollini. 446 Seiten mit
                              									207 Abb. Mailand 1917. Ulrico Hoepli. Preis geh. 12,50 Lire.
                           In diesem von dem Reale Istituto Lombardo di Scienze e Lettere preisgekrönten Buche
                              									behandelt das Ehepaar Giua ein noch ziemlich junges Gebiet der anorganischen Chemie,
                              									die Verbindungen der Metalle untereinander. Nach kurzen Erläuterungen über
                              									thermische Analyse und Zustanddiagramme binarer Systeme wird die Natur der
                              									Metallverbindungen im Hinblick auf die Phasenregel und Valenztheorie näher
                              									geschildert, ferner werden die physikalischen Eigenschaften dieser
                              									Metallverbindungen eingehender beleuchtet, und zwar unter Berücksichtigung auch der in der Natur
                              									vorkommenden Metallverbindungen.
                           Im zweiten Teile des Buches behandeln die Verfasser ausführlich die einzelnen binären
                              									Metallverbindungen unter Anführung zahlreicher Erstarrungsdiagramme. Hieran
                              									schließen sich zwei Abschnitte über heteropolare und ternäre Metallverbindungen an,
                              									wobei durch zahlreiche Fußnoten jeweils auf die Originalabhandlungen hingewiesen
                              									ist. Da diese in der Literatur weit verstreut sind, ist das Erscheinen dieser
                              									fleissigen Arbeit sehr zu begrüßen. Das Buch wird weit über die Grenzen des
                              									Vaterlandes der Verfasser hinaus zahlreiche Leser finden, wie bereits die Herausgabe
                              									einer englischen Uebersetzung beweist.
                           A. Sander.
                           Mechanik I: Grundbegriffe der
                              									Mechanik. Von G. Hamel. ANnG Nr. 684. Leipzig 1921, B. G. Teubner. Kart. M. 2,80,
                              									geb. M. 3,50, Teuerungszuschlag 100 %.
                           Das Büchlein ist für Leser bestimmt, die einen Lehrgang über Mechanik bereits hinter
                              									sich haben und nun Zeit und Neigung verspüren, sich über prinzipielle Fragen
                              									Klarheit zu verschaffen. Es behandelt in Abschnitt I das Energieprinzip in der
                              									Mechanik; in Abschnitt II die Entwicklung des Newtonschen Grundgesetzes aus dem
                              									Energieprinzip sowie den Schwerpunkt- und Momentensatz; in Abschnitt III spezielle
                              									Flächenkräfte wie Reibung, Luftwiderstand und Stoß. Im letzten Teil setzt sich der
                              									Verfasser mit der Relativitätstheorie auseinander.
                           Jahnke.
                           Theoretische Mechanik. Eine
                              									einleitende Abhandlung über die Prinzipien der Mechanik mit erläuternden Beispielen
                              									und zahlreichen Uebungsaufgaben. Von A. E. H. Love. Autor, deutsche Uebers. der zweiten Aufl. von Dr.-Ing. H. Polster. Berlin 1920, J.
                              									Springer. Geh. M. 48,–, geb. M. 54,–.
                           Das Werk kann jedem, der Zeit und Neigung hat, sich in die Prinzipien der Mechanik zu
                              									vertiefen, dringend empfohlen werden. Ein weiterer Anreiz, das Buch in die Hand zu
                              									nehmen, dürfte in der sehr großen Zahl von Aufgaben und erläuternden Beispielen
                              									liegen, die den einzelnen Betrachtungen beigegeben sind.
                           E. Jahnke.
                           Chimica delle sostanze esplosive.
                              									Von Prof. Michele Giua. 556 Seiten mit 83 Abb. und 7
                              									Tafeln. Mailand 1919, Ulrico Hoepli. Preis geh. 28 Lire.
                           Verfasser gibt in dieser Arbeit eine sehr gründliche und klar geschriebene
                              									Darstellung der Chemie der Sprengstoffe. Er schildert zunächst die physikalischen
                              									und thermochemischen Grundlagen der Explosionsvorgänge und beschreibt dann eingehend
                              									die einzelnen Sprengstoffe, ihre Herstellung, Eigenschaften und Wirkung. Die
                              									einheitlichen Sprengstoffe und die Sprengstoffgemische werden getrennt behandelt,
                              									zwei weitere Abschnitte behandeln die Initialzündstoffe sowie die Untersuchung der
                              									Sprengstoffe und ihrer Rohmaterialien. Das Buch ist sehr gut ausgestattet,
                              									namentlich verdienen die wohlgelungenen Tafeln Erwähnung. Die Arbeit kann allen auf
                              									dem Sprengstoffgebiete tätigen Chemikern und Ingenieuren bestens empfohlen
                              									werden.
                           A. Sander.
                           II Selenio. Von Dr. Umberto Bianchi. 136 Seiten mit 37 Abb. Mailand 1919,
                              									Ulrico Hoepli. Preis geb. 4 Lire.
                           Das Büchlein behandelt in kurzer, allgemeinverständlicher Form die Eigenschaften und
                              									technischen Anwendungen des Selens, so die Phototelephonie, die Photometrie mit
                              									Hilfe von Selen und die Bildtelegraphie. Die Ausführungen des Verfassers werden
                              									durch eine Reihe guter Abbildungen unterstützt. Am Schluß des Bändchens findet man
                              									ein Verzeichnis der einschlägigen Literatur.
                           A. Sander.
                           Das Azetylen im Automobilbetrieb.
                              									Von Prof. C. F. Keel, Ingenieur. (Aus Technik und
                              									Wirtschaft, Band 4.) 72 Seiten mit 26 Abb. Zürich 1919, Verlag von Rascher & Co.
                              									Preis geh. 3,90 Fr.
                           Infolge des Mangels an flüssigen Motorbetriebstoffen wurden bekanntlich während des
                              									Krieges allenthalben Versuche zum Betrieb von Kraftwagen mit gasförmigen
                              									Brennstoffen, namentlich mit Azetylen angestellt. Ueber die Ergebnisse, die in der
                              									Schweiz mit dem Azetylenbetrieb erzielt wurden, macht in dem vorliegenden Bändchen
                              									der in Fachkreisen bestens bekannte Verfasser sehr interessante Mitteilungen. Im
                              									ersten Teil des Bändchens werden die für den Kraftwagenbetrieb in Frage kommenden
                              									Eigenschaften des Azetylens sowie seine Beschaffung und Reinigung besprochen, im
                              									zweiten Teil sind die Betriebsergebnisse kurz zusammengefaßt, während im dritten
                              									Teil an Hand zahlreicher guter Abbildungen die ausgeführten Konstruktionen, und zwar
                              									die bemerkenswerte Zahl von 12 verschiedenen Bauarten, beschrieben sind. In seinem
                              									Schlußwort äußert sich Verfasser über die künftigen Aussichten des Azetylenmotors
                              									wie folgt: Der Azetylenmotor ist zweifellos noch nicht am Ende seiner
                              									Ausbildungsmöglichkeit angelangt. Die bisher erreichten Resultate lassen erwarten,
                              									daß durch das Zusammenarbeiten der Automobilkonstrukteure, der Motorbauer und
                              									Azetylenfachmänner noch weitere Fortschritte verwirklicht werden können. Das
                              									Bändchen sei allen Interessenten bestens empfohlen.
                           A. Sander.
                           Kohle und Eisen. Von Prof. Dr. A.
                              										Binz. (Wissenschaft und Bildung, Band 69). Zweite
                              									Auflage. 120 Seiten mit 6 Tafeln und zahlreichen Abbildungen. Leipzig 1919,
                              									Quelle & Meyer. Preis geb. M. 2,50 und Zuschlag.
                           Verfasser behandelt in dem kleinen Bändchen ein sehr zeitgemäßes Thema sowohl von der
                              									historischen und technischen als auch von der wirtschaftlichen Seite. Die
                              									Darstellung ist sehr anregend und allgemein verständlich. Im einzelnen werden die
                              									Erzeugung von Eisen und Stahl, die Gewinnung und Veredlung der Kohle, besonders die
                              									Herstellung des Leuchtgases und die Entwicklung der künstlichen Beleuchtung näher
                              									geschildert. Die beiden letzten Abschnitte geben einen gedrängten Ueberblick über
                              									die Industrie des Ammoniaks und des Steinkohlenteers. Das interessante Büchlein kann
                              									bestens empfohlen werden.
                           A. Sander.
                           Wissenschaftliche Veröffentlichungen
                                 										aus dem Siemens-Konzern. I. Band, 1. Heft (abgeschlossen am 1. März 1920).
                              									201 Seiten, mit 115 Textfiguren und 2 Bildnistafeln. Herausgegeben von Prof. Dr.
                              									Carl Dietrich Harries. Berlin, Verlag von Julius Springer 1920.
                           Von dem, was an wissenschaftlicher Arbeit in unseren großen Industriebetrieben
                              									geleistet wurde, hatte der Außenstehende kaum eine schwache Vorstellung. War es doch
                              									an vielen Stellen Sitte oder vielmehr Unsitte, die Ergebnisse dieser
                              									Forschungstätigkeit in den Geheimarchiven zurückzuhalten. Nur ausnahmsweise wurde
                              									hiervon im allgemeinen abgewichen; dann erschienen die Veröffentlichungen, ihrer
                              									Natur entsprechend, in den für die jeweilige Fachrichtung in Betracht kommenden
                              									Zeitschriften. Es ist deshalb mit ganz besonderer Freude zu begrüßen, daß wenigstens
                              									ein großes Werk eine Ausnahme hiervon zu machen beginnt. Einem Plane Wilhelm v.
                              									Siemens folgend gibt jetzt der Siemens-Konzern seine wissenschaftlichen Arbeiten in
                              									zwanglosen Heften heraus, die durch den Buchhandel vertrieben werden. Aber noch aus
                              									einem anderen Grunde dürfen wir stolz darauf sein: sind diese Veröffentlichungen
                              									doch auch ein Beweis dafür, wie von maßgebenden Stellen der Industrie die
                              									wissenschaftliche Arbeit eingeschätzt und als die durch nichts zu ersetzende
                              									Grundlage unseres technischen Fortschrittes und damit unseres Wiederaufbaues
                              									anerkannt wird! Leider hat das Wort, das, Geheimrat Haber kürzlich aussprach, seine
                              									große Berechtigung, daß viele Unternehmen ihre wissenschaftlichen Laboratorien nur
                              									als ein Prunkstück ansehen, das sie in Zeiten geschäftlichen Niederganges möglichst
                              									schnell als „unproduktiv“ wieder bei Seite schieben. Vielleicht gibt auch
                              									diesen die Veröffentlichung des Siemens-Konzern zu denken. Als Zeichen eines
                              									gesunden Optimismus, ohne den jeder Fortschritt unmöglich ist und als auch äußeres
                              									Zeichen der Anerkennung der Wissenschaft von technischwirtschaftlicher Seite sollen
                              									diese Veröffentlichungen des Siemens-Konzern uns hoch willkommen sein.
                           Den reichhaltigen Inhalt dieses ersten Heftes des ersten Bandes eingehend zu
                              									schildern, dazu fehlt es hier an Raum. Eine knappe Aufzählung der einzelnen
                              									Verfasser und Titel muß statt dessen genügen. Die Einleitung bildet ein warm
                              									empfundener und aus persönlicher Berührung geschöpfter Nachruf des Herausgebers
                              									Geheimrat Harries, auf den eigentlichen Begründer der Siemens Zeitschrift, Wilhelm
                              									v. Siemens. Es folgen dann: W. Hausser, Ueber die mit Sekundärstrahlen arbeitende
                              									Hohlvakuumglühkathodenröhre als Schwingungserzeuger. H. Zöllich, Prüfung von
                              									Meßgeräten zur Aufzeichnung sich rasch verändernder Größen. W. Schottky, Zur
                              									Raumladungstheorie der Verstärkerröhren. Gg. Erlwein u. H. Becker, Ueber die
                              									Verwendung der. stillen Entladung zum Nachweis schlagender Wetter und zur
                              									Gasanalyse. H. Becker, Ueber die Extrapolation und die Berechnung der Konzentration
                              									und Ausbeute von Ozonapparaten. H. Gerdien u. R. Holm, Der
                              									Luftgeschwindigkeitsmesser der Siemens und Halske A.-G. H. Gerdien u. W. Rihl, Ein
                              									Resonanzrelais. K. Boedeker u. H. Riegger, Ueber Frequenzrelais. H. Gerdien u. H.
                              									Riegger, Ein akustischer Schwinger. K. Boedeker u. H. Riegger, Ueber Bau und
                              									Anwendungen eines mechanischen Schwingers. E. Wilke-Dörfurt, Zur Reindarstellung von
                              									Uranverbindungen. M. Moeller, Technische Gasanalyse durch Messung der
                              									Wärmeleitfähigkeit. Herrn, v. Siemens, Ueber die Ableitung des zweiten Hauptsatzes
                              									der Thermodynamik und verwandte Fragen. M. Pirani, Beobachtungen über die
                              									Spitzenentladung in Stickstoff. R. Rüdenberg, Fremd- und Selbsterregung von
                              									magnetisch gesättigten Gleichstromkreisen.
                           Die einzelnen Arbeiten behandeln also nicht nur rein elektrische Themen, wenn diese
                              									auch naturgemäß im Vordergrunde stehen, sondern können zum großen Teil auch darüber
                              									hinaus auf allgemeineres Interesse rechnen.
                           Berndt.
                           Der Eisenbahnban. Von A. Schau.
                              									1. Allgemeine Grundlagen, Bahngestaltung, Grundzüge für die Anlage der Bahnen.
                              									Vierte verbesserte Auflage. B. G. Teubner, Leipzig-Berlin 1921. Kart. 9,60 Mark +
                              									100 % Teurungszuschläge.
                           Das Werkchen, dessen erster Band über den Oberbau in der Neuauflage 167 Textseiten
                              									mit 182 Abbildungen umfaßt, hat sich als Leitfaden für den einschlägigen Unterricht
                              									an den Tiefbauabteilungen der Baugewerkschulen usw. bewährt. Es gibt stets eine
                              									Zusammenstellung der Vor- und Nachteile der einzelnen Bauanordnungen und versucht
                              									durchweg, das selbstständige Denken des Benutzers zu fordern. Dem ausführenden
                              									Eisenbahntechniker wird es ein sicherer Führer und wegen der zahlreichen
                              									Zahlenangaben ein unentbehrliches Handbuch sein. Gegenüber der vorhergehenden
                              									Auflage finden sich manche kleine Veränderungen und Verbesserungen. Naturgemäß
                              									ergaben sich besondere Schwierigkeiten bei den Kostenangaben, die im Einverständnis
                              									mit maßgebenden Stellen der Eisenbahnverwaltung dadurch umgangen wurden, daß im
                              									allgemeinen die früheren Preise beibehalten wurden und nur an einzelnen Stellen
                              									vergleichsweise die jetzigen Preisen angegeben wurden.
                           Stephan.
                           Stoffkunde, Einführung in die
                              									Waren, insbesondere in die Chemikalienkunde. Von Prof. Dr. Viktor Pöschl
                              									(Hochschulbibliothek), herausgegeben von Dr. Max Apt, Band 17). Leipzig 1919, G. A.
                              									Gloeckner. 457 Seiten geb. 20 Mark und Zuschläge.
                           Stoffkunde ist die Lehre von den Stoffen, ihren Eigenschaften und ihren
                                 										Veränderungen in ihren mannigfaltigen Beziehungen zur gesamten Natur. Demnach
                                 										gehört die Stoff künde allen Lehrgebieten an, welche sich mit der Natur in
                                 										irgendeiner Hinsicht befassen. Sie darf also weder eine Physik noch eine Chemie
                                 										der Stoffe sein, sondern muß auf lebensvoller Verknüpfung beider aufgebaut
                                 										sein“. – Ein reichhaltiges Programm! Zu seiner Durchführung stellt sich das
                              									Buch als eine ganz eigenartige Mittelform eines Lehrbuches der Chemie und Physik,
                              									der chemischen Technologie und der kaufmännischen Warenkunde dar. Mit einer tief
                              									zielenden Gründlichkeit wird zunächst das Arbeitsgebiet im Rahmen des gesamten
                              									Naturgeschehens umrissen, wobei bereits physikalische und chemische Grundbegriffe
                              									zur Erörterung kommen. Der erste Hauptteil „Allgemeine Stoffkunde“, erweitert
                              									die physikalischen Grundbegriffe und -gesetze und gibt gleichzeitig Einblicke in die
                              									Laboratoriums-Apparatur; die für den eigentlichen Hauptzweck des Buches wichtigsten
                              									Erörterungen der chemischen Begriffe schließen sich an und es folgt eine Darstellung
                              									der Stoffe als Handelswaren. Hier sind besonders die Umgangs- und handelsüblichen
                              									Bezeichnungen der Stoffe mit einer stets beigefügten Erklärung der lateinischen
                              									Namen und Bezeichnungen von hohem praktischen Wert, ebenso mannigfache Abbildungen
                              									der handelsüblichen Formen und Verpackungen von Chemikalien. Der zweite Hauptteil,
                              									die „Besondere Stoffkunde“, bringt die „Stoffkunde der wirtschaftlich
                                 										wichtigsten Elemente und Verbindungen“ nach Art eines guten Schulbuches der
                              									Chemie, wobei die Besprechung der einzelnen Stoffe Gelegenheit gibt, auf ihre
                              									Darstellung auf dem Experimentiertisch und in der Praxis einzugehen. Die innere
                              									Begründung der Reihenfolge der Anordnung ist nicht ersichtlich; von einer Trennung
                              									in anorganische und organische Stoffe bezw. einer Abteilung der Chemie der
                              									Kohlenstoffe hat der Verfasser – mit Recht abgesehen. Besonderer Wert ist namentlich
                              									im Sinne einer Drogenkunde stets auf die Namenbezeichnung, auf die Kennzeichnung der
                              									Handelssorten, auf die äußeren Eigenschaften und auf die Angaben der Verwendung
                              									gelegt. Das Streben nach allzugroßer Gründlichkeit verführt freilich den Verfasser
                              									hier und da zu Trivialitäten, die einigermaßen lächerlich wirken müssen. „Das
                                 										Meer stellt eine die Oberfläche überziehende zusammenhängende dünne Decke
                                 										dar“ (S. 151); Verwendungsarten des Wassers: „In der Weltwirtschaft ist
                                 										das Wasser als Weltmeer Verbindungsglied aller Erdteile“ (S. 163).
                              									Demgegenüber fallen dem Verfasser als Verwendungsgebiet des technischen (!) Eisens
                              									nur „Laboratoriumsapparate“ ein (S. 420)
                           Das Buch, – das wohl zunächst als ein Versuch anzusehen ist, einem neu abgegrenzten
                              									Wissensgebiet eine neue Form zu geben – ist von einer erstaunlichen Vielseitigkeit.
                              									Was ihm fehit, ist bei aller offenbar angestrebten Tiefgründigkeit – oder vielmehr
                              									gerade deshalb? – die klare Uebersicht. Nicht nur der Erfahrene wird die gewohnte
                              									Stoffgliederung vermissen und Einzelangaben daher mühsam an verschiedenen Stellen
                              									zusammensuchen müssen, sondern auch dem Lernenden wird es bei Vielem sehr schwer
                              									sein, den Ueberblick zu erhalten, auf den gerade die systematisch-theoretischen
                              									Teile des Buches hinzielen.
                           Daneben kann eine leider recht große Zahl von Ungenauigkeiten nicht verschwiegen
                              									werden. Es ist mindestens schief ausgedrückt, daß der Physiker und Chemiker unter
                              									einer Molekel die kleinste Menge eines Stoffes versteht, die überhaupt gedacht
                              									werden kann und möglich ist (S. 93), ebenso entzieht bei der Begriffsbestimmung
                              										„Dämpfe und Gase“ (S. 62) der Ausdruck „Dämpfe, d.h. leicht
                                 										kondensierbare Gase“ einer sinngerechten Begriffsfestlegung von vornherein
                              									den Boden. Daß (S. 95) „die Moleküle der Grundstoffe bei den Gasen aus zwei
                                 										Atomen bestehen“, kann wohl nicht durchaus verallgemeinert werden (z.B. O3);; ob man (S. 256) Gasströme „zerstäuben“
                              									kann; mag dahingestellt bleiben. Bei der Schwefelsäure ist der Gegensatz „saure
                                 										Salze“ und „Sulfate schlechtweg“ kein klarer Ausdruck, weil eben die
                              									sauren schwefelsauren Salze keine Sulfate sind (S. 217). Ouecksilberverbindungen (S.
                              									395) sind bekanntlich durchaus nicht „alle sehr giftig“ (z.B. Kalomel); nicht
                              									alle anorganischen Stoffe sind unverbrennlich oder schwer verbrennlich (S. 128), man
                              									denke an Natrium, Phosphor, Schwefel!
                           Gegenüber diesen offenbaren Unrichtigkeiten – ihre Liste könnte noch beträchtlich
                              									erweitert werden – fallen einige Ungenauigkeiten und Unzweckmäßigkeiten im Ausdruck
                              									weniger ins Gewicht. Nicht jede Mischung von Eisen und Schwefel wird bei der
                              									Erhitzung Schwefeleisen ergeben (S. 48) – es gehört die Pulverform dazu –;
                              										„15 mal leichter als Luft“ (S. 145) sollte ein Lehrbuch nicht sagen.
                              									Sterling ist nicht die Abkürzung für ein englisches Pfund als Gewichtseinheit (S.
                              									22) sondern durchaus nur für Pfund Sterling gebräuchlich. Der Einführung von km für
                              									Kubikmeter (S. 7) steht der (auch amtliche) Gebrauch von km für Kilometer entgegen;
                              									kdm dürfte weithin unverständlich sein. Daß Hg2
                              										Cl2 als „Kathartikum, Antiseptikum sowie als
                                 										Anthemintikum“ verwendet wird, ist auch, wenn diese Fremdwörter an anderer
                              									Stelle erklärt worden sind, nicht eben geschmackvoll und wohl für zahlreiche
                              									Benutzer des Buches nicht besonders deutlich ausgedrückt.
                           Durch die Aufzählung dieser Mängel sollen indessen die beträchtlichen Verdienste, die
                              									das Buch unbestreitbar hat, nicht überdeckt werden. Die Durchbildung eines
                              									umfassenden Lehrbuches für das Sondergebiet der Drogenkunde, um das der Verfasser
                              									sich in erfolgreicher Tätigkeit an der Mannheimer Handelshochschule u.a. namentlich
                              									durch die Schaffung von besonderen Hochschulkursen für Drogisten hochverdient
                              									gemacht hat, ist unzweifelhaft eine ungemein schwierige Aufgabe, die nicht auf den
                              									ersten Wurf restlos gelingen konnte. Man wird auf der geschaffenen Grundlage, die
                              									als solche offenbar sehr reichlich durchdacht ist, sicher weiterbauen können, aber
                              									das bisher erreichte Gebäude selbst braucht noch mancher Ueberarbeitung, um
                              									mindestens Schönheitsfehler auszugleichen. In diesem Sinne ist dem Buch recht bald
                              									eine neue Auflage zu wünschen.
                           Dipl.-Ing. W. Speiser.
                            „Flugtechnik“, Grundlagen des
                              									Kunstfluges. Von 3)t. mg. Arthur Pröll, Professor an der Technischen Hochschule
                              									Hannover Mit 95 Textabbildungen. München, R. Oldenbourg. Geh. 24,20 M., geb. 26,40
                              									M. zuzüglich Sortiments-Teuerungszuschlag.
                           Das Buch stellt eine erweiterte Bearbeitung der Vorlesungen über flugtechnische
                              									Aerodynamik des Verfassers an der Technischen Hochschule in Hannover dar.
                           Ähnlich wie das bekannte Werk über Fluglehre von R. v. Miseo behandelt es das in den
                              									Kriegsjahren zu ungeahnter Höhe emporgeblühte Flugzeugwesen in eingehender und
                              									umfassender Weise. Es bietet dem Studierenden grundlegende Berechnungen und
                              									Betrachtungen über die wichtige Anwendung der Aerodynamik auf Flugzeuge, dem
                              									ausübenden Fachingenieur ist es ein wertvolles Hilfsmittel für den Entwurf und die
                              									Ausführung von Flugzeugen und zwar insbesondere von Doppeldeckern und auch
                              									Eindeckern, weniger von G- (Groß-), R- (Riesen-) und Wasserflugzeugen.
                           Nacheinander werden folgende Abschnitte behandelt: Allgemeine physikalische
                              									Eigenschaften der Luft. Höhenmessungen und Berogramme. Der Luftwiderstand;
                              									allgemeine Theorien und Versuchsergebnisse. Die ebene Potentialströmung. Wirbel und
                              									Zirkulation, Reibung und Theorie der Grenzschichten. Aerodynamik der Profilströmung.
                              									Die Wirkung der Wirbel auf Tragflächen und deren gegenseitige Beeinflussung.
                              									Kurvendarstellungen der Flugelemente. Betriebsverhältnisse der Flugzeuge. Leistungs-
                              									und Zugkraftdiagramme. Praktische Gesichtspunkte für den Entwurf eines Flugzeuges.
                              									Faustformeln für Flugzeugbewertung. Druckpunkt und Momente ebener und gewölbter
                              									Flächen. Längsstabilität und Höhenleitwerk. Der Flug in der Kurve, Seitensteuerung
                              									und Querstabilität. Übersicht über die Bauarten der Flugzeuge.
                              									Festigkeitsberechnung. Experimentelle Flugtechnik.
                           Besonders hervorzuheben ist neben der Übersichtlichkeit und Klarheit der Darlegungen
                              									die Schärfe der zahlreichen, in den Text eingestreuten Abbildungen sowie der häufige
                              									Hinweis auf die einschlägige Fachliteratur.
                           Das Werk kann allen Interessenten bestens empfohlen werden.
                           Fritz Schmidt.
                           Legierungen. Von Dr. M. v.
                              									Schwarz, Privatdozent der Metallographie an der Technischen Hochschule München. Mit
                              									45 Textabbildungen, gr. Lex. 8°. 1920. Geh. 16.– M. Ferdinand Enke,
                              									Stuttgart.
                           Der vorliegende Sonderabdruck „Legierungen“ bildet einen Abschnitt von Dr.
                              									Otto Dammers „Chemische Technologie der Neuzeit“ und ist in zweiter Auflage
                              									vollkommen neu bearbeitet Es wird hier eine Übersicht über die sehr umfangreiche
                              									Spezialliteratur gegeben. Anschließend daran werden die allgemeinen Eigenschaften
                              									der Metall-Legierungen besprochen. Kürzer als in dem bekannten Lehrbuch von A.
                              									Ledebur werden an Hand von Tabellen und Schaubildern die Fertigkeit und die Härte
                              									der Legierungen erläutert, anschließend daran die Dehnbarkeit, Schmelztemperatur,
                              									Dichte, spezifisches Volumen, Widerstandsfähigkeit gegen chemische Angriffe usw.
                           Der Hauptbestandteil des Buches besteht aber aus einer ausgedehnten alphabetischen
                              									Übersicht der bekannten Metall-Legierungen. Für alle, die mittelbar oder unmittelbar
                              									mit solchen Legierungen zu tun haben, wie Chemiker, Ingenieure, Gießereifachleute
                              									usw. ist hier ein Nachschlagewerk geschaffen, das in gedrängter Kürze alles
                              									Wissenswerte enthält. An manchen Stellen würden dem Gießereifachmann genaue Angaben
                              									über Zusammensetzungen usw. erwünscht sein. Ein kurz gefaßtes Lehrbuch kann aber
                              									nicht jahrzehntelange praktische Erfahrungen ersetzen.
                           Die sorgfältige und gewissenhafte Arbeit wird in weiten Kreisen der hier in Betracht
                              									kommenden Fachleute volle Würdigung und Anerkennung finden.
                           
                           Dynamik starrer Körper.
                              									Prof. Martin Kübler. 77 Abbildungen, Julius Springer, Berlin. 1921. Preis 24
                              									Mark.
                           Die Dynamik ist der dritte Band des bekannten Lehrbuchs der technischen Mechanik des
                              									Verfassers. Er behandelt hier in 16 Abschnitten die Grundlehren der technischen
                              									Dynamik, beginnend mit der gradlienigen Bewegung eines Massenpunktes und schließend
                              									mit den Bewegungen sich ändernder Massen. Das Werk zeichnet sich durch sicheres
                              									Herausarbeiten der Gesetze und eine klare zweckbewußte Formelsprache aus.
                              									Ueberflüssige Abschweifungen sind vermieden. Am Schluß jedes Abschnittes findet man
                              									einige gut gewählte Beispiele zur Erläuterung der gewonnenen Tatsachen. Diese
                              									Aufgaben sind zwar nicht zahlenmäßig durchgerechnet, jedoch stets derart gestellt
                              									und behandelt, daß jeder eine Zahlenanwendung ohne besondere Mühe anschließen kann.
                              									Auch enthält jede Aufgabe in sich genügend Anregungen für weitere. Hier könnte aber
                              									vielleicht eine neue Auflage dem Wunsche und dem Bedürfnis der Studierenden durch
                              									Andeutung weiterer Aufgaben noch etwas entgegenkommen.
                           Pr.
                           Gießereimaschinen. Von Dipl.-Ing.
                              									E. Treiber, Oberingeneur in Karlsruhe. Mit 69 Figuren. Zweite umgearbeitete Auflage.
                              									1920. Sammlung Göschen Nr. 548. Vereinigung wissenschaftlicher Verleger Walter de
                              									Gruyter & Co., Berlin W 10 und Leipzig. 2,10 Mk. und 100 %
                              									Verlegerteuerungszuschlag.
                           Das günstige Urteil über die 1912 erschienene erste Auflage des Bändchens
                              										„Gießereimaschinen“ hat den Verfasser in der Zwischenzeit nicht ruhen
                              									lassen. Die Fortschritte auch auf diesem Arbeitsgebiete ließen manches veraltet
                              									erscheinen. So wurde Platz für Ausführungen über eine ganze Reihe von Neuerungen und
                              									Verbesserungen an Arbeits- und Hilfsmaschinen des Gießereibetriebes.
                           Auf 150 Seiten gibt der Verfasser einen gedrängten Ueberblick über den gegenwärtigen
                              									Stand der Ablösung der Handarbeit durch Kraft, Zeit und damit Geld sparende
                              									Maschinen im gesamten Gießereiwesen, angefangen bei den Maschinen für die
                              									Aufbereitung der Rohstoffe über die verschiedensten Arten der Formmaschinen bis zu
                              									den Gußputzmaschinen und schließlich auch anhangsweise den Fördervorrichtungen im
                              									Betriebe. Oft mit einem kurzen geschichtlichen Rückblick auf die Entwicklung der
                              									Lösung einer besonders schwierigen Aufgabe, stets mit klarer Herausschälung der Vor-
                              									und Nachteile der einzelnen Maschinenbauten unter besonderer Betonung der
                              									Wirtschaftlichkeit ihres Betriebes. Soweit angesichts des beschränkten Raumes
                              									Vollständigkeit zu erwarten ist, wird der Benutzer des Büchleins befriedigt
                              									werden.
                           Hervorgehoben sei die große Zahl vorzüglicher klarer Abbildungen nach neuen
                              									Lichtbildern. Die Sprache ist anerkennenswert sorgfältiges Deutsch.
                           Dipl.-Ing. Heilmann
                           Die Elektrizität im Dienste der
                                 										Kraftfahrzeuge von Dr. Ing. Richard Albrecht, Geheimem Regierungsrat. Mit
                              									46 Abb. Berlin und Leipzig, Vereinigung wissenschaftlicher Verleger, Walter de
                              									Gruyter und Co., 1920. Preis geh. M. 4,20.
                           In der kleinen 120 Seiten umfassenden Schrift wird die gesamte Anwendung der
                              									Elektrotechnik für Kraftfahrzeuge besprochen: Kraftfahrzeuge mit reinem
                              									Akkumulatorenantrieb, Kraftfahrzeuge mit benzin-elektrischem Antrieb, die
                              									elektrische Zündung der Benzinmotoren, die elektrische Beleuchtung der
                              									Kraftfahrzeuge, elektrische Anlasser, Vereinigung von Dynamo mit Anlaßmotor in einer
                              									Maschine, Geschwindigkeitsmesser, elektrische Hupen.
                           Die hohen Brennstoffkosten für Kraftfahrzeuge veranlassen, daß man dem elektrischen
                              									Antrieb zur Zeit wieder große Aufmerksamkeit schenkt. Zweifellos ist der elektrische
                              									Antrieb, wie der Verfasser mit Recht ausführt, bei gewissen Spezialfahrzeugen dem
                              									Leichtölmotor überlegen. Elektromobile werden wohl in großen Städten noch
                              									ausgedehntere Verwendung finden, können aber den „Benzinwagen“ nicht
                              									verdrängen.
                           Die Gebiete, die augenblicklich im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stehen, so z.B.
                              									Zündkerzen, elektrische Beleuchtung, elektrische Anlasser sind vom Verfasser, soweit
                              									der geringe Umfang des Buches es gestattet, möglichst ausführlich besprochen. Für
                              									Abb. 23 wäre eine Schnittzeichnung zum besseren Verständnis zu empfehlen. Der zur
                              									Zeit besonders wichtige Abschnitt „Vereinigung von Beleuchtungsdynamo und
                                 										Anlaßmotor in einer Maschine“ wird durch eine einzige schematische Zeichnung
                              									zu wenig erklärt.
                           Die Ausführungen des Verfassers sind klar und leicht verständlich. Fremdwörter wie
                              										„Tourenzahl“, „Kompsundwicklung“ u.s.w. könnten vermieden werden.
                              									Das kleine Büchlein ist jedermann, der sich auf dem genannten Gebiet unterrichten
                              									will, zum Anfangsstudium sehr zu empfehlen. Auf dem schwierigen Gebiet des
                              									Automobilwesens sind aber praktisches Können und Erfahrungen niemals allein durch
                              									Bücherlesen zu erwerben. Druck, Abbildungen und die sonstige Ausstattung des Buches
                              									sind trotz der heutigen schwierigen Verhältnisse gut.
                           Wimplinger.
                           Bau und Berechnung der
                                 										Verbrennungskraftmaschinen. Von Franz Seufert. Berlin 1920. J. Springer.
                              									Preis 11 Mark.
                           Leider hat der Verfasser die Anregungen, die in der sehr ausführlich gehaltenen
                              									Besprechung von R. Vater auf Seite 135 des Jahrganges 1918 dieser Zeitschrift
                              									gegeben sind, so gut wie garnicht beachtet. Eine neue Besprechung des Werkes
                              									erübrigt sich daher. Es wäre der vorgenannten Kritik höchstens noch hinzuzusetzen,
                              									daß der Unterzeichnete in dem Werke eine Beurteilung des Zweitakt-Verfahrens
                              									vollkommen vermißt. Es müßte darnach dem Leser unverständlich sein, weshalb nicht
                              									überhaupt nur noch Zweitakt-Motoren gebaut werden. Im übrigen soll ausdrücklich
                              									betont werden, daß das Buch seinen beabsichtigten Zweck, insbesondere Schülern der
                              									Mittelschulen ein Leitfaden für den Bau- und die Berechnung der
                              									Verbrennungskraftmaschinen zu geben, vollkommen erfüllen dürfte.
                           Prof. Dr.-Ing. Wilke.
                           Kurzer Leitfaden der
                                 										Elektrotechnik für Unterricht und Praxis in allgemeinverständlicher
                              									Darstellung. Von Ingenieur Rudolf Krause. Vierte verbesserte Auflage. Herausgegeben
                              									von Professor H. Vieweger. Berlin 1920. Julius Springer. M. 20.–.
                           Ausgehend von den elektrischen und magnetischen Grunderscheinungen werden zunächst
                              									die hauptsächlichsten Stromerzeugungsarten und die Stromerzeugungsmaschinen für
                              									Gleichstrom, für ein- und mehrphasigen Wechselstrom sowie die dabei benötigten
                              									Meßapparate behandelt. Im Anschluß hieran folgt eine Beschreibung der Gleichstrom-
                              									und Wechselstrommotoren, der Umformer und Transformatoren, der Schalter, Sicherungen
                              									und sonstigen Schutzvorrichtungen, der Beleuchtungsanlagen und der Schaltanlagen für
                              									Kraftwerke. Zwei weitere Abschnitte sind den Erscheinungen gewidmet, die der
                              									elektrische Strom in verdünnten Gasen erzeugt (Kathoden- und Röntgenstrahlen) sowie
                              									den Hochfrequenzströmen und ihre Anwendung bei der drahtlosen Telegraphie und
                              									Telephonie.
                           Das Buch ist weniger für Fachingenieure oder Studierende der Elektrotechnik bestimmt.
                              									Es wendet sich vielmehr an alle diejenigen, die sich beruflich aus irgendeinem
                              									Grunde mit der Elektrotechnik zu beschäftigen haben oder sich für dieses wichtige
                              									Sondergebiet der Technik besonders interessieren. Es setzt also keine weitgehenden
                              									Kenntnisse der Mathematik und Elektrizitätslehre voraus, sondern gibt vornehmlich
                              									eine Darstellung von den inneren Vorgängen der elektrischen Stromerzeuger und
                              									Stromverbraucher sowie eine Beschreibung der verschiedenen Bauarten und Einzelteile
                              									der elektrischen Maschinengattungen, der gebräuchlichen Meßinstrumente, Zubehörteile
                              									zu den elektrischen Maschinen und Schaltanlagen. Das Buch ist überaus klar und
                              									leicht verständlich geschrieben und seine 375 Textabbildungen zeichnen sich durch
                              									eine bewunderungswürdige Schärfe und Uebersichtlichkeit aus.
                           Erwünscht wäre es, wenn bei einer Neuauflage der in den letzten Jahren immer mehr an
                              									Bedeutung zugenommene Drehstrom auf Kosten weniger wichtiger Gebiete, wie
                              									Bogenlampen, veraltete Instrumente, eingehender dargetan werden würde, und wenn
                              									weiterhin die Behandlung der verschiedenartigen elektrischen Maschinen für die
                              									verschiedenen Gebrauchszwecke, insbesondere die wichtigen Vorrichtungen zur Regelung
                              									der Drehzahl sowohl bei Gleichstrom- wie vor allem auch bei Drehstrommotoren, mehr
                              									Berücksichtigung finden würde.
                           Fritz Schmidt.
                           Einführung in die Technische
                                 										Wärmelehre (Thermodynamik) von Richard Vater, weil. Geh. Bergrat,
                              									ordentlicher Professor an der Technischen Hochschule Berlin. Zweite erweiterte
                              									Auflage, bearbeitet von Dr. Fritz Schmidt, Privatdozent an der Technischen
                              									Hochschule Berlin. Mit 46 Abb. im Text. Aus Natur und Geisteswelt, Sammlung
                              									wissenschaftlich-gemeinverständlicher Darstellungen, 516. Band. B. G. Teubner in
                              									Leipzig und Berlin 1920. 2,80 Mk. und 100 v. H. Teuerungszuschlag.
                           In den einleitenden Sätzen des Vorwortes der ersten Auflage kennzeichnet der
                              									Verfasser die Aufgabe, die er sich hier gestellt hat, und den Weg, auf dem er sie
                              									losen will: Das kleine Buch soll in das schwierige Gebiet der technischen Wärmelehre
                              									einführen, und diese Einführung soll an Hand vieler guter Skizzen und gut gewählter
                              									Beispiele geschehen. Auf diese Weise hofft der Verfasser die falsche Ansicht zu
                              									beseitigen, daß die mechanische Wärmetheorie ein sehr schwieriges und langweiliges
                              									Kapitel sei.
                           Die Darstellung ist bescheiden an Worten, die Ausdrucksweise ist klar und so
                              									zutreffend gewählt, daß der besprochene Gegenstand nach jeder Richtung scharf
                              									hervorgehoben wird. Das kleine Buch ist deshalb eine willkommene Ergänzung der
                              									bereits vom Verfasser herausgegebenen Bücher über Wärmekraftmaschinen. Die
                              									vorliegende zweite Auflage hat nach dem Tode des Verfassers Dr. Fritz Schmidt
                              									herausgegeben und an manchen Stellen erweitert. Besonderer Wert wurde, wie bei der
                              									ersten Auflage, vor allem auf die Ausführung zahlreicher Uebungsbeispiele gelegt.
                              									Sorgfältige Literaturangaben am Schlusse eines jeden Abschnittes wären bei einer
                              									neuen Auflage erwünscht.
                           Das Buch erfüllt seine Aufgabe, dem Lernenden eine gute Einführung in die technische
                              									Wärmelehre zu sein, es ist gut ausgestattet, eine weite Verbreitung ist ihm zu
                              									wünschen.
                           Wimplinger.
                           Die Nachkalkulation nebst
                              									zugehöriger Betriebsbuchhaltung in der modernen Maschinenfabrik. Für die Praxis
                              									bearbeitet unter Zugrundelegung von Organisationsmethoden der Berlin-Anhaltischen
                              									Maschinenbau-A.-G. Berlin von J. Mundstein. Mit 30 Formularen und Beispielen.
                              									Berlin, Julius Springer 1920. Geh. 12 Mk.
                           
                           Das Buch, das allerdings keine leichte Lektüre darstellt, ist aus der Praxis für
                              									die Praxis geschrieben. Es zerfällt in drei Hauptabschnitte: Der Zweck der
                              									Nachkalkulation, die Unterlagen der Nachkalkulation, die Nachkalkulation und ihre
                              									Tätigkeit. Jede Fabrik, die sich vor Schaden durch unrichtige Preisfestsetzung
                              									bewahren will, muß eine Kontrollabteilung, das ist die sogenannte Nachkalkulation,
                              									besitzen. Diese Abteilung muß, wenn sie nutzbringend arbeiten soll, so aufgebaut
                              									sein, daß alle Unterlagen, die sie von den Betriebsabteilungen erhält, sachgemäß
                              									ordnen, verbuchen und verwerten kann.
                           Der Verfasser legt in ausführlicher Weise seine reichen Erfahrungen auf diesem
                              									Sondergebiet in der 78 Seiten umfassenden Schrift nieder. Seine Ausführungen
                              									beziehen sich in erster Linie auf eine mittelgroße Maschinenfabrik von etwa 500–700
                              									Arbeiter, die nicht auf Massenfertigung eingestellt ist. Die Schlußfolgerungen des
                              									Verfassers haben aber allgemeine Giltigkeit. Diese Folgerungen genau zu erwägen, sie
                              									entsprechend für jeden Sonderfall zu verwenden, kann allen sehr empfohlen werden,
                              									die in jetziger trüber Zeit am Auf- und Ausbau von Fabrikunternehmungen
                              									mitarbeiten.
                           Wimplinger.
                           
                        
                           Bei der Schriftleitung eingegangene Bücher.
                           Ing. Erich Jasse. Die Berechnung der Anlaß- und
                              									Regelwiderstände. Preis geh. M. 27,–.
                           Dr. techn. Milan Vidmar. Die Transformatoren. Mit 297
                              									Abb. Preis geh. M. 110,–, geb. M. 120,–.
                           Dr.-Ing. Wilhelm Theobald. Die Entwicklung der
                              									Kaltsägemaschinen von ihren Anfängen bis in die neueste Zeit. Preis geh. M.
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                           Clemens Winklers praktische Uebungen in der Maßanalyse.
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                              									Felix. Preis geh. M. 16,–, geb. M. 24,–.
                           Ing. Hugo Bronneck. Einführung in die Berechnung der im
                              									Eisenbetonbau gebräuchlichen biegungsfesten Rahmen. Mit 114 Abb. Zweite
                              									neubearbeitete und erweiterte Auflage. Preis geh. M. 34,–, geb. M. 39,–.
                           J. Georg Türk. Wie mache ich eine brauchbare Erfind1ng?
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                           J. Georg Türk. Meine Erfahrungen über den Verkauf
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                              Textabbildung Bd. 336