| Titel: | Bücherschau. | 
| Fundstelle: | Band 336, Jahrgang 1921, S. 207 | 
| Download: | XML | 
                     
                        Bücherschau.
                        Bücherschau.
                        
                     
                        
                           Festschrift zur Einweihung der
                                 										Großfunkstelle Nauen am 29. 9. 1920. Herausgegeben von der Gesellschaft für
                              									drahtlose Telegraphie m. b. H. Telefunken und von der Drahtlosen
                              									Uebersee-Verkehrs-A.-G. Transradio.
                           Zur Erinnerung an die feierliche Einweihung des Erweiterungsbaues der Großstation
                              									Nauen im vergangenen Jahr, mit der gleichzeitig die offizielle Uebergabe der Station
                              									in den Besitz und die Verwaltung der Transradio-Gesellschaft erfolgte, ist dies Buch
                              									herausgegeben. In würdiger Ausstattung enthält der mit einer großen Zahl vorzüglich
                              									ausgeführter Bilder geschmückte 164 Seiten starke Band eine Reihe von Aufsätzen, die
                              									sowohl den damaligen Festteilnehmern, unter denen sich, wie im einleitenden Aufsatz
                              									berichtet, die hervorragendsten Vertreter der deutschen Wissenschaft und Industrie,
                              									der deutschen Reichs- und Staatsbehörden und schließlich auch die Vertreter vieler
                              									fremder Regierungen befanden, eine dauernde Erinnerung an das Erlebte bedeuten
                              									werden, wie sie dem heutigen Leser ein erhebendes Gefühl des Stolzes über diese
                              									deutsche Großtat allerersten Ranges eingegeben werden.
                           In 17 verschiedenen Aufsätzen bringt das Werk aus den berufendsten Federn technische,
                              									wissenschaftliche, geschichtliche, ja selbst humordurchwürzte Darstellungen aus dem
                              									stürmischen Entwicklungsgange dieses Denkmals deutscher Schaffenskraft, der gerade
                              									in Anbetracht aller widrigen Nebenumstände für alle Zeiten Gegenstand staunender
                              									Bewunderung für alle Welt sein wird. Daß der kraftvollen und genialen
                              									Persönlichkeiten, die ihr Ganzes an dieses Werk setzten, in diesem Buch in
                              									ehrenvollster Weise gedacht wird, ist nur selbstverständlich.
                           Alles in allem ein Buch, das gerade in den heutigen schweren Tagen das Herz eines
                              									jeden deutschen Lesers in freudigem Stolze höher schlagen läßt, in der
                              									siegessicheren Zuversicht: ein Volk, das in seinen schwersten Tagen so etwas
                              									geschaffen hat und noch weiter schafft, kann nicht untergehen.
                           Heilmann.
                           Metallographie. Von Prof. E. Heyn und Prof. O. Bauer. Kurze
                              									gemeinfassliche Darstellung der Lehre von den Metallen und ihren Legierungen, unter
                              									besonderer Berücksichtigung der Metallmikroskopie. I. Die Technik der Metallographie
                              									und die Metallographie der einheitlichen Stoffe. Mit 62 Abb. im Text und 8
                              									Lichtbildern auf 4 Tafeln. II. Die Metallographie der zusammengesetzten Stoffe,
                              									insbesondere Eisen- und Kohlenstoff. Mit 40 Abb. im Text und 32 Lichtbildern auf 16
                              									Tafeln. Zweite, neubearbeitete Auflage. Sammlung Göschen. Preis je Bändchen 2,10 Mk.
                              									und 100 %. Berlin und Leipzig. Vereinigung wissenschaftlicher Verleger.
                           Das zwei Göschenbändchen umfassende kleine Werk der beiden Hochschullehrer aus Berlin
                              									und Breslau hat mit der Herausgabe der zweiten Auflage eine Neubearbeitung erfahren,
                              									die die Vorzüge, deren es sich bereits bei seinem ersten Erscheinen erfreute,
                              									nur weiter befestigt hat: auf insgesamt 250 Druckseiten bringt es eine gedrängte,
                              									aber doch übersichtliche und umfassende Darstellung der derzeit maßgebenden
                              									Arbeitsmethoden und -ergebnisse der metallographischen Forschung. Die vorbildliche,
                              									vielfach historischkritische Behandlung mancher noch unsicheren Fragen verdient auch
                              									die Anerkennung derjenigen Fachfreunde, die in schwierigen Einzelpunkten eine von
                              									den Verfassern abweichende Ansicht vertreten. Jedenfalls aber kann das Werk sowohl
                              									dem Fortgeschrittenen von Nutzen sein, wie es auch dem Anfänger und dem der
                              									Metallographie Fernerstehenden zur Gewinnung eines guten Einblicks in diese
                              									Wissenschaft warm empfohlen werden kann.
                           W. Heilmann.
                           Grundzüge der
                                 										Schwachstromtechnik. Von F. Ambrosius, Postrat.
                              									Ein Leitfaden für Studierende der Elektrotechnik und für Starkstromtechniker. Mit
                              									146 Abb. im Text. Preis geh. 54 M., geb. 62 Mk. Leipzig 1921, S. Hirzel.
                           Der Verfasser hat sich mit der Abfassung des 300 Seiten starken Leitfadens den Dank
                              									aller verdient, die als Lernende oder bereits ausübende Praktiker des Nachbarzweiges
                              									der Starkstromtechnik sich einen Ueberblick über das gesamte Gebiet der
                              									Schwachstromtechnik, die nach den Beschlüssen des Verbandes Deutscher
                              									Elektrotechniker auch treffender als Fernmeldetechnik bezeichnet werden kann,
                              									verschaffen wollen. Durch eine ausgezeichnete Beherrschung sowohl des Stoffes, des
                              									gesamten einschlägigen Schrifttums und der praktischen Erfahrung, wie auch der Form
                              									unterstützt, ist es ihm gelungen, in übersichtlicher, leichtverständlicher und
                              									fesselnder Darstellung ein festgefügtes Gesamtbild der Entwicklung des
                              									Fernschreibe-, Fernsprech- und Signalwesens von seinen ersten Anfängen bis auf die
                              									Höhe des jetzigen Standes zu geben. Geschichtliche Entwicklung, Theorie der
                              									Wirkungsweise, Bau, Betrieb und Ueberwachung der Telefon-, Telegraphen- und
                              									Signalanlagen werden in vorbildlich klarer Weise erörtert, wobei häufig gerade auf
                              									ausführliche Darlegungen neuerer Stoffe wie der automatischen Telephonie, des
                              									Vielfachfernsprechens usw. besonderer Wert gelegt wird. Dank verdient der Verfasser
                              									auch für die zahlreiche Beigabe von Fußnoten als genaue Literaturverweisungen mit
                              									Seitenangabe überall dort, wo der beschränkte Raum ihn zu knapper Darstellung nötigt
                              									und die betreffende Sonderfrage bereits anderweitig grundlegend behandelt worden
                              									ist. Den Schluß des Buches bildet ein über 7 Seiten starkes Namen- und
                              									Sachverzeichnis von erfreulicher Ausführlichkeit. Das Werk wird nicht nur den
                              									Elektrotechnikern ein Studien-, Hilfs- und Nachschlagewerk sein, sondern kann auch
                              									jedem nicht unmittelbar beruflich Interessierten eine ausgezeichnete
                              									Beantwortungsmöglichkeit vieler Fragen in die Hand geben, deren häufige Benutzung
                              									ihm zur dauernden Freude gereichen wild.
                           W. Heilmann.
                           
                           Wasserkraft. Einführung in
                              									den Bau, die Anwendung, Regulierung und Prüfung der Wasserturbinen und -Räder. Von
                              									Wilh. Müller. Dritte, neubearbeitete und erweiterte
                              									Auflage. Mit 60 Abb. Leipzig 1921. Dr. Max Jänecke Leipzig, M. 11,90.
                           Das vorliegende kleine Werk gibt in leichtfaßlicher Form eine kurze Beschreibung der
                              									bekanntesten Wasserräder- und Turbinen- konstruktionen. Die hohen Preise der
                              									Brennstoffe lassen die große Wichtigkeit und Bedeutung der Wasserkräfte ohne
                              									Weiteres erkennen. Im ersten Abschnitt werden die Vorarbeiten zur Ausnützung der
                              									Wasserkräfte behandelt, im nächsten Abschnitt finden die Wasserräder und im dritten
                              									Abschnitt die Wasserturbinen eine eingehende Besprechung. Der vierte Abschnitt
                              									befaßt sich mit der Regulierung und Prüfung von Wasserkraftmaschinen.
                           Auf dem Gebiete der Wasserkraftmaschinen gibt es bereits eine umfassende
                              									Fachliteratur. Das vorliegende Buch, die Arbeit eines erfahrenen Fachmannes, eignet
                              									sich besonders für Studierende zur Einführung in das Studium der
                              									Wasserkraftmaschinen. Die theoretischen Entwicklungen sind dabei auf ein geringes
                              									Maß eingeschränkt. In der dritten Auflage sind Neuerungen durch Aufnahme weiterer
                              									Abbildungen und Beschreibungen, von Beispielen und Betriebsergebnissen
                              									berücksichtigt worden. Eine lückenlose Zusammenstellung deutscher Literatur über
                              									Wasserkraftmaschinen erhöht den Wert des Buches.
                           Das Buch ist aus der Praxis für die Praxis geschrieben. Guter Druck, gute Ausstattung
                              									und ein geringer Preis sind für dasselbe eine weitere Empfehlung.
                           Wimplinger.
                           Dynamik der Leistungsregelung von
                              									Kolbenkompressoren und -pumpen (einschl. Selbstregelung und Parallelbetrieb). Von
                              									Dr.-Ing. Leo Walther in Nürnberg. Mit 44 Textabbildungen, 23 Diagrammen und 85
                              									Zahlenbeispielen. Preis 24 Mk., geb. 30 Mk. Verlag von Julius Springer, Berlin
                              									1921.
                           Die vorliegende 150 Druckseiten umfassende Arbeit stellt eine Erweiterung der
                              									Doktor-Dissertation des Verfassers bei der Technischen Hochschule München dar. Es
                              									handelt sich um eine ausserordentlich fleißige analytische Untersuchung auf einem
                              									bisher so gut wie völlig unbeackerten Gebiet. Wenn sie aber auch in erster Linie
                              									dazu bestimmt scheint, den Erbauern und Benutzern von Kolbenkompressoren und -pumpen
                              									ungemein wertvolle Aufschlüsse auf bisher von der Praxis rein empirisch und
                              									gefühlsmäßig behandelte Regelungsfragen zu geben, so kann die scharfsinnige und
                              									übersichtliche Art der Untersuchung vorbildlich für die kritische Bearbeitung mehr
                              									oder weniger verwandter oder auch nur ähnlicher Aufgaben der Maschinentechnik
                              									wirken. Gerade aus diesem Grunde verdient das Buch die volle Beachtung der auch
                              									nicht gerade auf dem einschlägigen Sondergebiet fachlich Gefesselten.
                           W. Heilmann.
                           Die Lehre von der
                                 										Knickfestigkeit. Eine geordnete Darstellung und Untersuchung der Knick- und
                              									Kipperscheinungen mit besonderer Rücksicht auf die Anwendung. Erster Teil: Der
                              									gerade, nur an den Enden gestützte und belastete Stab. Von E. Elwitz, beratender Ingenieur in Düsseldorf. Verlag: Gebrüder Jänecke,
                              									Druck- und Verlagshaus, Hannover.
                           Die Frage der Knickfestigkeit ist in den letzten Jahren recht häufig Gegenstand der
                              									Betrachtung in der technischen Literatur gewesen. Schon allein der Umstand, daß die
                              									zum Teil sehr wertvollen Beiträge darüber sich in den verschiedensten Zeitschriften
                              									finden, macht eine zusammenfassende und kritische Würdigung der einschlägigen Fragen
                              										in einem Buche höcht wünschenswert. Verfasser geht
                              									aber noch einen Schritt weiter: neben einer „geordneten Darstellung und
                                 										Untersuchung der Knick- und Kipperscheinungen“ bringt er eine große Reihe
                              									selbständiger, noch nirgends veröffentlichter Untersuchungen, die dieses schwierige
                              									Gebiet auch demjenigen näher bringen, der sich bisher nur wenig mit dieser Materie
                              									beschäftigt hat. Es dürfta wohl angezeigt sein, etwas näher auf dieses interessante
                              									Buch einzugehen.
                           Einleitend behandelt Verfasser „das Wesen der Knickung“, wobei er von ganz
                              									einfachen Versuchen ausgeht, die jedermann selbst anstellen kann. Im Hauptteil, der
                              									sich in 10 Abschnitte gliedert, wir die Knickung beim
                                 										geraden Stab besprochen. Nach der Herleitung der Euler-Formel auf streng
                              									mathemathischem Wege, benützt Verfasser auch einige Näherungsmethoden zur Ermittlung
                              									der Knickkraft, wobei sowohl für die elastische Linie, wie für die Momentenlinie
                              									passende Formen zugrunde gelegt werden. Schon in diesen beiden Kapiteln gelingt es
                              									dem Verfasser, manchen Irrtum in der Literatur aufzuklären. In den beiden folgenden
                              									Abschnitten wird der Einfluß der verschiedenen Befestigungsarten der Stabenden auf
                              									die Größe der Knicklast untersucht, ferner mehr oder minder bedeutende Einflüsse
                              									erörtert, wobei sich folgender Lehrsatz aufstellen läßt: „Der Einfluß der
                                 										Querkräfte und die durch die Querdehnung bedingte Querschnittsverdickung dürfen
                                 										überall vernachlässigt werden.“
                           In dem folgenden Abschnitt werden die zurzeit gebräuchlichen Knickformeln kritisch
                              									beleuchtet; vor allem der Engessersche Knickmodul und die Tetmajergleichung (mit
                              									zeichnerischen Darstellungen!). Interessant ist die Tabelle auf Seite 110, welche
                              									auf Anregung des Verfassers bereits in die technische Literatur übergegangen ist.
                              									Viel des Lehrreichen bietet der Abschnitt: „die Knickkraft einseitig
                                 										(excentrisch) belasteter Stäbe“. Dabei ergibt sich, daß die „schlanken
                                 										Stäbe durch einseitigen Lastangriff weniger an Tragkraft einbüßen als die
                                 										gedrungenen Stäbe“. Darlegungen über verschiedene Arten von Rahmen, sowie
                              									den Einfluß der Wärme, das Knicken nach verschiedenen Richtungen, endlich
                              									Untersuchungen über die Knickkraft der Stäbe von veränderlichem Trägheitsmoment und
                              									über gegliederte Stäbe bilden den Schluß der Erörterungen.
                           Das Werk des Verfassers, dessen Inhalt nur in großen Umrissen angedeutet werden
                              									konnte, enthält so viel des Wissenswerten und Neuen, dass jeder Fachgenosse daraus
                              									Nutzen ziehen kann; es empfiehlt sich daher von selbst!
                           Kaiserslautern.
                           Dipl.-Ing. Professor A. Marx.
                           Handbuch der Chemie und Technologie
                                 										der Öle und Fette. Unter Mitwirkung zahlreicher Fachmänner herausgegeben
                              									von Prof. Dr. L. Ubbelohde und Dr. F. Goldschmidt. Band II, 881 Seiten mit 163 Abb. und 4
                              									Tafeln. Leipzig 1920, S. Hirzel. Geh. 96 Mk., geb. 120 Mk.
                           Von diesem groß angelegten, auf 4 Bände berechneten Werk liegt nun der zweite Band
                              									vor. Während im ersten Bande die Chemie der Fette, ihre Gewinnung und Untersuchung
                              									im allgemeinen besprochen wurde, behandelt der vorliegende Band sehr eingehend und
                              									ausführlich die große Zahl der Öle und Fette, die pflanzlichen sowie die tierischen,
                              									im einzelnen, und zwar ihr Vorkommen, ihre Gewinnung, Reinigung, Zusammensetzung und
                              									Verwendung, ihre Kennzahlen sowie die in der Literatur weit zerstreuten
                              									Analysendaten. Die überaus mühevolle Sammlung und Sichtung dieses umfangreichen
                              									Materials ist für Wissenschaft und Technik in gleicher Weise von hohem Wert, so daß
                              									diese Arbeit für alle auf dem Gebiete der Öle und Fette tätigen Chemiker ein
                              									unentbehrliches Nachschlagewerk darstellt, zumal die dem Buche beigegebenen drei
                              									Register mit besonderer Sorgfalt zusammengestellt sind.
                           Die einzelnen Abschnitte behandeln die pflanzlichen Öle und Fette, die als
                              									Kraftfuttermittel wichtigen Ölkuchen, die tierischen Öle und Fette und schließlich
                              									die natürlichen und künstlichen Speisefette. Im ganzen sind ungefähr 650 Öle und
                              									Fette der verschiedensten Herkunft von der botanisch-zoologischen, chemischen und
                              									technologischen Seite eingehend beschrieben. Hieraus ersieht man, daß das Buch nicht
                              									nur für den Chemiker, sondern auch für den Botaniker, Zoologen und Physiologen sowie
                              									für den in der Ölindustrie tätigen Ingenieur von grossem Nutzen ist. Der Verlag hat
                              									dem Werk eine seinem wertvollen Inhalt würdige Ausstattung gegeben.
                           A. Sander.
                           Bestimmung der Arbeitszeiten für die
                                 										Vorkalkulation im Maschinenbau in graphischen Tafeln. Von H. Eipel, Ingenieur. Mit 19 Abbildungen im Text und 4
                              									graphischen Tafeln im Anhang. Berlin, M. Krayn 1920. Preis geheftet Mk. 10.–
                           Auf 12 Seiten wird ein vollkommen neues Verfahren zur Bestimmung des für die
                              									Bearbeitung eines Werkstückes notwendigen Zeitaufwandes erläutert und an Beispielen
                              									erklärt. Irgendwelche Zahlenrechnungen sind dabei nicht notwendig, da es sich hier
                              									um ein graphisches Verfahren handelt. Es werden dabei gleichzeitig die für das
                              									Einrichten und Einspannen der Werkstücke und Werkzeuge erforderlichen Zeiten
                              									berücksichtigt, so daß auf diese Weise die Arbeitszeiten und somit auch die Löhne
                              									schnell bestimmt werden können.
                           Revolverbänke, Automaten und sonstige Spezialmaschinen sind bei diesem Verfahren
                              									nicht berücksichtigt. Die Tafeln sind nur für solche Arbeiten bestimmt, die an
                              									gewöhnlichen Leitspindelbänken, Bohr-, Hobel- und Fräsmaschinen ausgeführt werden
                              									können.
                           Die Tafeln werden in erster Linie dafür Verwendung finden, möglichst schnell und
                              									leicht für einfache Arbeitsstücke mit hinreichender Genauigkeit die Arbeitszeiten
                              									bestimmen zu können.
                           Wimplinger.
                           Einiges aus der Praxis über
                                 										Fräser, deren Konstruktion, Kraftaufwand, Fabrikation sowie Behandlung von
                              									Werzeugstahlarten. Von G. Willner, Ingenieur,
                              									Fabrikdirektor a. D. Mit 22 Abbildungen. Leipzig. Arthur Felix. 1920.
                           Ein kleines Heftchen aus der Sammlung technischer Forschungsergebnisse von Hofrat und
                              									o. ö. Professor Hans von Jüptner herausgegeben, das zu jenen literarischen
                              									Erzeugnissen gehört, die besser nicht geschrieben worden wären. Wenn man das
                              									Inhaltsverzeichnis liest, so erwartet man wenigstens, daß ein Mann aus der Praxis
                              									über die vielen dort angeführten Hauptpunkte etwas zu sagen hat. Wenn man aber den
                              									bezüglichen Text liest, so findet man den größten Teil aus alten, bekannten Werken
                              									oder Katalogen abgeschrieben und wenn irgendwo, wie auf S. 5 eine einfache
                              									trigonometrische Ableitung versucht wird, so kann sie in drei Zeilen statt in ⅓
                              									Seite gemacht werden. Wenn z.B. auf S. 7 über Kühlung der Fräser von 5 Zeilen die
                              									drei letzten Phrasen sind, aber nicht eine Bemerkung über eine etwa notwendige
                              									Kühlwassermenge gesagt wird, oder über den Einfluß des Ueberflutens, so
                              									charakterisiert dies das Büchlein. Der Absatz vorher über Fräser aus Schnellstahl
                              									ist eine einfache Verkennung der tatsächlichen Umstände, der geehrte Herr Verfasser möchte doch
                              									einmal nachsehen, was man in einem modernen Betrieb unter
                              										fachgemäßer Leitung mit einem Schnellstahlfräser auf
                              									einer modernen Hochleistungsfräsmaschine erreichen kann, von den Kreuzzahnfräsern
                              									oder dem Fräsen mit Ueberflutung ganz abgesehen. Wenn er auf S. 9 es notwendig
                              									findet, eine Tabelle aus der Hütte vom Jahre 1911 abzudrucken, so möchten doch bei
                              									der Korrektur so sinnstörende Fehler wie „Umdrehung“ statt „Minute“
                              									beseitigt werden, auf S. 14 wäre statt „konvex“
                              									„konkav“ zu setzen.
                           Was soll ein Satz wie „Die durch Reibung des Spanes erzeugte Wärme ist nahezu
                                 										proportional dem Schnittdruck“ auf S. 3 bedeuten, wo die Beziehungen hierfür
                              									noch ganz im Dunklen liegen und bisherige Ergebnisse, selbst wenn sie richtig sind,
                              									für die Praxis noch gar keinen Wert haben.
                           In dieser Art könnte man Zeile für Zeile vornehmen, nur wird mit vielen Worten dem
                              									Arbeiter, der so unvorsichtig ist, ein solches Buch auf den umfassenden Titel hin zu
                              									kaufen, nichts gesagt, als was er aus dem Betrieb schon weiß, bezw. werden, wie bei
                              									der Behandlung von Werkzeugstahlarten, ganz unnötige und für ihn unverständliche
                              									Erzählungen aus der Lösungstheorie gebracht, die ohne die metallographischen Bilder
                              									für den Laien gar keinen Vorstellungsbegriff verbinden.
                           Wenn dem Verfasser das Unglück passiert, das er als Bestandteil des
                              									Schnelldrehstahles auf S. 24 „Iridium“ anführt, so läßt das auf eine
                              									vollständige Unkenntnis dieses Gebietes schließen, dagegen hätte dies dem
                              									Herausgeber dieser Sammlung nicht durch die Finger schlüpfen dürfen!
                           Kurzum, ich warne jeden, dieses Büchlein zu kaufen.
                           Dr. Kurrein, Charlottenburg.
                           Der praktische Werkmann.
                              									Technische Angaben und Tabellen für den Unterricht an gewerblichen Lehranstalten.
                              									Ausgabe für das Baugewerbe. Von K. Hoffmeister,
                              									Gewerbelehrer, und und G. A. Sandermann, Gewerbelehrer,
                              									Architekt, Hannover. Gebrüder Jänecke, Druck- und Verlagshaus, Hannover 1920.
                           „Der Praktische Werkmann“ enthält eine Reihe von Tabellen und Zahlentafeln,
                              									die sich zum Gebrauch in Schule und Praxis wohl eignen. Eine Anzahl von kurz
                              									gelösten Aufgaben aus dem Gebiete der Geometrie, sowie der Mechanik und Physik,
                              									endlich praktische Angaben über Mauerwerk, Bauhölzer, Dächer usw. vervollständigen
                              									das empfehlenswerte Nachschlagebüchlein.
                           Dipl.-Ing. Prof. Marx.
                           Die Selbstanfertigung galvanischer
                                 										Elemente. Von Hanns Günther. Mit 29 Abb. Preis
                              									geheftet Mk. 5,20. Frankhsche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart.
                           Die Selbstanfertigung von
                                 										Kleintransformatoren und Gleichrichtern. Von Hanns Günther. Mit 23 Abb.
                              									Preis geheftet Mk. 5,20. Frankhsche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart.
                           Die beiden neuen Basteibüchlein suchen eine der wichtigsten Fragen für jeden Bastler
                              									– ob groß, ob klein – der sich mit elektrischen Versuchen beschäftigt – und welcher
                              									Junge wird nicht gerade von der geheimnisvollen Kraft der Elektrizität angezogen –
                              									zu lösen: die Herstellung einer leistungsfähigen Stromquelle mit geringsten Mitteln.
                              									Hanns Günther, der Verfasser des „Elektrotechnischen Bastelbuches“, der
                              										„Elektrotechnik für alle“, des Flugmaschinenbuches für Jungen und anderer
                              									Bastelbücher schildert im ersten Bändchen die Selbstanfertigung einer Reihe
                              									empfehlenswerter galvanischer Elemente wie des Salmiak-, Chromsäure-, Daniell-,
                              									Bunsen-, Trockenelementes und ihrer vielen Geschwister sowohl unter
                              									gemeinverständlichster Darlegung ihrer Wirkungsweise und der daraus abzuleitenden
                              									Regeln für ihren Aufbau, wie dankenswerterweise mit genauen Zahlenangaben für
                              									Abmessungen und Größenordnungen. Ein Abschnitt berichtet schließlich über die
                              									üblichen Schaltungsarten und einer über die galvanische Verkupferung von
                              									Kohleelektroden.
                           Um nun aber demjenigen, der im Hause bereits Anschluß an eine Wechselstromleitung
                              									hat, unter Verzicht auf andere Sonderstromquellen auch diese seiner
                              									Bastelleidenschaft unterwerfen zu helfen, gibt der gleiche Verfasser im zweiten
                              									Büchlein eine klar geschriebene Anleitung zum Bau von Kleintransformatoren.
                              									Einleitend mit einer Darlegung der Wirkungsweise von Transformatoren als Grundlage
                              									ihres Aufbaus, gibt er genaue Anleitung zur Herstellung von kleineren und größeren
                              									Mantel- und Kerntransformatoren wie auch vorübergehend benutzbaren behelfsmäßigen
                              									Transformatoren Aber auch demjenigen, der zeitweilig mit Wechselstrom nichts
                              									anzufangen weiß, hilft er durch genaue Einführung in den Bau von handlichen
                              									elektrolytischen Gleichrichtern.
                           Beide Bändchen, von einer großen Zahl praktischer Winke erfüllt, in klarer Sprache
                              									geschrieben, werden das Herz manches Bastlers höher schlagen lassen und ihm zu
                              									mancher Freude an der Beherrschung der geheimnisvollen elektrischen Naturkraft
                              									verhelfen.
                           Heilmann.
                           Aus Natur- und Geisteswelt.
                              									Verlag B. G. Teubner, Leipzig. Preis jedes Bändchens kart. 2,80, geb. 3,50 Mk. u.
                              									T.-Z.
                           Band 593.Grundzüge der Volkswirtschaftslehre. Von G. Jahn.
                           Kurze Einführung in die Volkswirtschaftslehre, hervorgegangen aus Vorträgen an
                              									Volkshochschulen, und für diese geschrieben in der richtigen Erkenntnis, daß die
                              									Wirtschaftslehre immer mehr „zum Kampfobjekt der politischen Parteien“ wird
                              									und daß daher die breiten Massen des Volkes das Bedürfnis nach Aufklärung über die
                              									grundlegenden Tatsachen haben. Der Verfasser hat zwar „im ganzen den rechten Ton
                                 										getroffen“, dürfte aber leider nicht stets „verständlich geblieben“
                              									sein, wenigstens sicher nicht für den gemeinen Mann des Volkes, der von
                              									beispielsweise 24 Fremdwörtern auf einer Seite (44) kaum die Hälfte dem Sinne nach
                              									richtig erfassen wird. Wer zum Volke sprechen will, muß sich schon die Mühe geben,
                              									deutsch zu sprechen; sonst bleibt er unverständlich oder, was noch schlimmer ist,
                              									wird mißverstanden. Der einfache Mann Mann hat ein sehr feines Empfinden gegen den
                              									Gelehrten- und Bildungsdünkel der „Bourgeoisie“, für die er empfindungsgemäß
                              									völlig richtig keine deutsche Bezeichnung kennt. Abgesehen von dem Fehler der
                              									Fremdwörterei ist das Buch recht verständlich, klar und sachlich geschrieben, mit
                              									gut gewählten Beispielen versehen, und kann als erste Einführung in das Gebiebt
                              									sozusagen für den Hausgebrauch nur empfohlen werden.
                           Pr.
                           Band 828 und 829.Statik und Festigkeitslehre. Von A. Schau.
                           Die beiden Bändchen bieten eine klare und übersichtliche Darstellung der
                              									Grundtatsachen, wie sie etwa in das Wissensgebiet des Bau- und Maschinentechnikers
                              									gehören. Viele Beispiele in Form von Aufgaben mit zahlreichen guten Abbildungen
                              									erläutern die einzelnen Lehren und geben diesen die für das gemeine Verständnis
                              									nötige Tatsächlichkeit.
                           Die Bändchen können Bau- und Maschinentechnikern als kurze gediegene
                              									Nachschlagebücher über das Wichtigste der Statik und Festigkeitslehre nur empfohlen
                              									werden. Zum Selbstunterricht eignen sich für den, der die einfachen Grundgesetze der
                              									Naturlehre und der Mathematik, beherrscht.
                           Pr.
                           Technische Mechanik, II. Prof.
                              									Max Galka. 2. Auflage. 191 Seiten, 96 Abbildungen. S.
                              									Hirzel, Leipzig. Geb. 27 Mk.
                           Eine kurze übersichtliche Zusammenstellung des wichtigsten aus dem Gebiete der
                              									Festigkeitslehre und der Mechanik der tropfbaren Flüssigkeiten und der gasförmigen
                              									Körper. Zahlenbeispiele fehlen; diese sollen später in einer Aufgabensammlung
                              									folgen. Die Bezeichnungen der höheren Mathematik erscheinen nur an wenigen Stellen,
                              									sodaß auch jeder Mittelschultechniker das Buch benutzen kann.
                           M. P.
                           Der Mensch als Kraftmaschine,
                              									Prof. Dr. Carl Oppenheimer. Georg Thieme, Leipzig. Geh.
                              									15 Mk.
                           „Das Buch behandelt ein Grenzgebiet zwischen Biologie, Chemie, Physik und Technik,
                                 										das noch nicht in dieser zusammenfassenden Form behandelt worden ist.“ Der
                              									Verfasser will ein zusammenhängendes Bild von der Umsetzung und Verwertung der
                              									aufgenommenen chemischen Energie in der lebenden Substanz geben; untersuchen,
                              										„welche Arbeiten sie leistet, auf welche Weise die abgegebene Wärme entsteht,
                                 										und welche Transformationsmechanismen aufzufinden sind.“
                           Ein für den Referenten ziemlich neues Gebiet, um so reizvoller war das Lesen des
                              									Buches. Man gewinnt den Eindruck, daß der Verfasser die neuesten Forschungen und
                              									Erfahrungen geschickt und ausgiebig benutzt hat; jedenfalls ist es ihm gelungen,
                              									eine für jedermann klare Darstellung – soweit das heute möglich ist – der geheimen
                              									inneren Vorgänge zu geben, die wir allgemein mit dem Sammelwort „Leben“
                              									bezeichnen. Das anregende Buch verdient gelesen zu werden.
                           M. P.
                           Der Einfluß der Aufhängung
                                 										schwingender Glocken auf ihre Tongebung. Von Johannes Biehle, Prof. und Kirchenmusikdirektor. 36 Seiten mit 8 Fig. Verlag Dr.
                              									Wedekind & Co., G. m. b. H. Berlin 1920.
                           Der Verfasser des Büchleins stellt sich die Aufgabe, die als Doppler-Effekt bekannte
                              									Erscheinung der Tonhöhenveränderung beim Auftreten einer relativen Bewegung zwischen
                              									Tonquelle und Hörer in seiner Anwendung auf schwingende Kirchenglocken zu
                              									untersuchen, ist es doch nach ihm „selbst in der Fachwelt wenig bekannt und
                                 										beobachtet worden, welche hervorragende Rolle diese Relativität der räumlichen
                                 										und akustischen Bewegungen bei der schwingenden Glocke für ihre Tongebung und
                                 										für die des ganzen Geläuts spielt.“ In fesselnden
                              									mathematisch-physikalischen Betrachtungen setzt er die Wirkungsweise der beiden
                              									gebräuchlichen Arten der Glockenaufhängung: mit geradem und mit gekröpftem Joch,
                              									auseinander. Im Besonderen untersucht er dann aber die Toneindrücke, die ein
                              									Beobachter empfängt, der sich in gleicher Hohe mit der Glocke und in ihrer
                              									Schwingungsebene befindet, da in diesem Falle die durch das Pendeln hervorgerufenen
                              									Ortsveränderungen der Glocke vom Standpunkt des Hörers am größten sind. Seine Untersuchungen
                              									führen ihn zu dem Ziel, das tatsächlich eine Tonhöhenschwankung von einigen
                              									Hunderstel Oktave für die Glocke errechenbar ist, eine Eigenschaft, die sie mit der
                              									menschlichen Stimme beim Singen und Sprechen gemein hat, und die gerade die Glocken
                              									Von jeher zu einem kultischen Instrument aller christlichen Völker gemacht hat. Dies
                              									gerade, weil „die Glocke in ihrem Wesen den menschlichen Aeußerungen so überaus
                                 										verwandt ist.“
                           In weiteren Untersuchungen zeigt Biehle dann noch, daß diese Eigenschaften den
                              									Glocken mit geradem Joch vorzugweise zukommt und wie sich in einem ganzen Geläut
                              									diese Tonhöhenschwankungen in einen Gesamteindruck einer Tonhöhenverbreiterung und
                              									Verdickung umsetzen, eine ähnliche Erscheinung, wie wir sie an einem hundertköpfigen
                              									Männerchor oder an einem stark besetzten Streichorchester bewundern. Als
                              									Gesamtergebnis kann er dann zusammenfassen, daß mit zunehmender Schwungweite der
                              									Klang der Glocken lebendiger und gehaltvoller wirkt, indem auf- und niederbebend
                              									eine Verbreiterung des Gehöreindruckes stattfindet, wobei er von einer Aufhängung im
                              									gekröpften Joch abraten muß.
                           Den Schluß der fleißigen Arbeit bildet ein Schriftenverzeichnis der bisherigen
                              									Veröffentlichungen des gleichen Verfassers über das Glockenwesen, den Kirchenbau,
                              									die Raumakustik, den Orgelbau, das allgemeine Musikleben und Liturgik.
                           Heilmann.
                           Kolbendampfmaschinen und
                                 										Dampfturbinen. Von Prof. Heinrich Dubbel. Ein
                              									Lehr- und Handbuch für Studierende und Konstrukteure. Fünfte, vermehrte und
                              									verbesserte Auflage. Mit 554 Textfiguren. Verlag von Julius Springer, Berlin 1921.
                              									Preis geb. M. 52
                           Nachdem der Krieg die Herausgabe der 4. Auflage bis Anfang 1919 verzögert hatte,
                              									wurde die Nachfrage nach dem allbekannten Dubbelschen Dampfmaschinenwerk so rege,
                              									daß bereits Ende 1920 sich das Erscheinen der 5. Auflage als notwendig erwies. Die
                              									allgemeine Wertschätzung des Werkes bei Lernenden und Praktikern ist zu bekannt, um
                              									hier noch besonders unterstrichen werden zu müssen. Unermüdlich ist der Verfasser
                              									bestrebt, durch Verzicht auf Veraltetes, Neuaufnahme der Ergebnisse jüngster
                              									Arbeiten in Theorie und Praxis, durch wissenschaftliche Vertiefung des Dargestellten
                              									den Ruf seines Werkes auf der Höhe zu halten und nach Möglichkeit zu steigern. So
                              									sind beispielsweise besonders Neuerungen auf dem Gebiete der Kondensation
                              									eingehender berücksichtigt worden, wie auch die Kapitel über Dampfturbinen eine den
                              									Jüngsten Forschungsergebnissen entsprechende Ueberarbeitung gefunden haben.
                           Bei aller Anerkennung aber muß doch auf eine Eigenheit aufmerksam gemacht werden: daß
                              									sich heute noch in einem solchen Werk ganz elementare Fehler in der Bezeichnung der
                              									Maßeinheiten breit machen, ist außerordentlich bedauerlich: Dimensionsbezeichnungen
                              										PS1/st, KW/St, kg/m (!), wie sie durchweg
                              									besonders im Abschnitt Berechnung der Dampfturbinen für PS1st, KWst oder KWh und kgm oder mkg (alles Arbeitsgrößen!) benutzt werden,
                              									sind unentschuldbar. Möge die nächste Auflage endlich einmal damit gründlich
                              									aufräumen. Solche Schönheitsfehler, die ja im Ernste den Wert des Werkes nicht
                              									beeinträchtigen können, sind doch wirklich entbehrlich.
                           W. Heilmann.
                           Die Entwicklung der
                                 										Kaltsägemaschinen von ihren Anfängen bis in die neueste Zeit. Von Dr.-Ing.
                              									Wilhelm Theobald, Geheimer Regierungsrat. Mit 353
                              									Textabbildungen. Berlin, Julius Springer 1921.
                           Dieses Buch, das eine Folge von Aufsätzen aus der „Werkzeugmaschine“ Jahrgang
                              									1919/20 darstellt, ist eine gründliche historische Behandlung des Titelthemas, das
                              									in fünf Hauptpunkte gegliedert ist. Nach einer kurzen Einleitung behandelt der
                              									Verfasser die Sägen mit hin- und hergehendem Sägeblatt, die Bandsägen, die
                              									Kreissägen, die Schnellreibsägen und die Sägeblätter. An die Spitze eines jeden
                              									Abschnittes setzt er die ausländischen Vorläufer in einer ihm geeignet erscheinenden
                              									Auswahl, die in Verbindung mit den beigefügten Zeitangaben den Einfluß des Auslandes
                              									auf die Entwicklung der inländischen Konstruktionen erkennen und bewerten lassen. Ob
                              									es aber nicht auch angebracht gewesen wäre, im letzten Entwicklungsstadium der
                              									neueren inländischen Maschinen die gleichzeitigen ausländischen Bauarten zu bringen,
                              									besonders mit Rücksicht auf den großen Fortschritt, den z.B. die letzte
                              									Olympiaausteilung in London gezeigt hat, wäre für eine zweite Auflage zu erwägen.
                              									Vielleicht genügt der Hinweis, daß derartige vorwiegend historische Werke
                              									hauptsächlich für den Konstrukteur von großem Werte sind, der dann auch ersehen
                              									kann, wie viel das Ausland von den inländischen Erzeugnissen übernommen hat.
                           Innerhalb der aufgezählten fünf Hauptpunkte gliedert der Verfasser den Stoff nach
                              									konstruktiven Gesichtspunkten, teils in Zusammenhang damit nach den Firmen. Diese
                              									Einteilung ist besonders lehrreich mit Rücksicht auf den Entwicklungsgang der
                              									Konstruktionen bei den einzelnen Fabriken, besonders, da der Verfasser hierfür die
                              									führenden Fabriken herangezogen hat und kaum einer der wichtigen Namen fehlt.
                           Je nach dem Charakter der Besprechung wechseln in gut geordneter Auswahl
                              									Strichzeichnungen und Halbtonätzungen, wobei nur zu bedauern, wenigstens vom
                              									Standpunkt des Konstrukteurs, ist, daß keinerlei Maße in den Zeichnungen eingetragen
                              									sind. Soweit es sich um Wiedergabe von Patentzeichnungen handelt, ist diese wohl
                              									selbstverständlich, doch erhalten die Konstruktionszeichnungen in ihrer Wiedergabe
                              									einen unverhältnismäßig größeren Wert, wenn wenigstens einige Bezugmaße angegeben
                              									werden, damit man auch die konstruktive Lösung einzelner wichtiger
                              									Konstruktionseinzelheiten auf rechnerische Grundlagen hin prüfen und beurteilen
                              									kann.
                           Die Besprechung der einzelnen Konstruktionen erfolgt vorwiegend als eine
                              									beschreibende, teilweise kritische Untersuchung der kinematischen Beziehungen des
                              									Konstruktionsaufbaues, wogegen die wirtschaftlichen und Betriebsverhältnisse weniger
                              									berücksichtigt werden. Von großem Werte hingegen sind die zahlreichen Zahlenangaben,
                              									die sonst mühevoll aus den einzelnen Katalogen gefunden werden müssen, über Größe
                              									der aufzunehmenden Stücke und die von den Firmen angegebenen Kraftbedarfszahlen.
                           Gleichfalls von großem Werte für denjenigen, der auf diesem Gebiete zu arbeiten hat,
                              									sind die zahlreichen genauen Quellenangaben, die von den ältesten historischen
                              									Veröffentlichungen bis in die neuere Zeit reichen.
                           Es liegt hier ein sehr gründlich durchgearbeitetes Werk vor, dem die wohldurchdachte
                              									Verbindung zwischen historischer und systematischer Einteilung ihren Wert und eine
                              									leichte Uebersicht über den bisher noch ungeordnet, überall verstreuten Stoff
                              									gibt.
                           Dr. Kurrein, Charlottenburg.
                           Die Brücke, Typologie und
                              									Geschichte ihrer künstlerischen Gestaltung. Von Paul Zucker. Berlin 1921, Ernst
                              									Wasmuth A. G. Preise in Halbleinen gebunden 90 Mark.
                           Das Buch stellt sich die Aufgabe, die Eigenart der Brücke als eines
                                 										architektonischen Kunstwerkes zu umgrenzen, die Besonderheiten der
                                 										künstlerischen Aufgabe klar zu legen und aus dem Laufe der geschichtlichen
                                 										Entwicklung die bedeutenden und wesentlichen Lösungen hervorzuheben.“ Es
                              									verfolgt auf 106 Seiten mit 183 Abbildungen die Wandlungen der Brückenarchitektur
                              									von den altrömischen Bauwerken an bis in die Neuzeit, wobei freilich auf die
                              									hölzernen Brücken wenig eingegangen wird, da sie sich im Laufe der betrachteten Zeit
                              									wenig geändert haben. Immerhin sind die größeren Holzbauten des 18. und 19.
                              									Jahrhunderts durch gute typische Abbildungen vertreten. Da es sich um die
                              									ästhetische Würdigung der betreffenden Bauwerke handelt, so ist klar, daß mancher
                              									Leser über Einzelheiten anderer Ansicht sein kann und wohl nicht immer mit dem
                              									Verfasser übereinstimmt. Mit dem abfälligen Urteil über die Fisch bauch träger der
                              									großen Brücken zwischen Hamburg und Harburg oder über die durch nichts
                              									gerechtfertigte Burgenarchitektur der Abschlußtore großer neuzeitlicher Eisenbrücken
                              									wird man mit dem Verfasser sicher derselben Meinung sein; dem Berichterstatter
                              									erscheint aber die Abb. 112 des Kaisersteges bei Niederschönweide ebenso unruhig wie
                              									die der Harburger Elbbrücken.
                           Die beigegebenen Abbildungen sind größtenteils sehr gut und werden Architekten, die
                              									die Ausgestaltung neuer Brücken zu bearbeiten haben, vielseitige Anregung geben.
                              									Verunglückt ist die Abb. 132. Die Abb. 83 ist wohl nur ein Scherz, der
                              									veranschaulicht, wie ein moderner Künstler, der nicht zeichnen gelernt hat, eine
                              									verhältnismäßig einfache Aufgabe nicht zu meistern versteht. Das Buch kann allen,
                              									die Interesse für die künstlerische Seite des Brückenbaues haben, trotz seines
                              									Preises empfohlen werden.
                           Stephan.
                           Lexikon der gesamten Technik und ihrer
                                 										Hilfswissenschaften. Von O. Lueger.
                              									Ergänzungsband II. 684 Seiten mit zahlreichen Textabbildungen. Stuttgart und
                              									Leipzig, Deutsche Verlagsanstalt. Preis geb. M. 140.–.
                           Die seit der Veröffentlichung des ersten Ergänzungsbandes im Jahre 1914 auf fast
                              									allen Gebieten der Technik eingetretenen Fortschritte waren die Veranlassung zur
                              									Abfassung des vorliegenden, von Prof. Dr. Fünfstück herausgegebenen zweiten
                              									Ergänzungsbandes des bekannten Nachschlagewerkes. Hierbei haben die zahlreichen
                              									Erfahrungen und wichtigen Fortschritte auf vielen technischen und verwandten
                              									Gebieten in der Kriegszeit weitgehende Berücksichtigung gefunden. Es sei nur an die
                              									gewaltigen Leistungen im Schiffsund Luftschiffbau, im Flugzeug- und Kraftwagenbau,
                              									in der chemischen Industrie, in der Heizungs- und Gesundheitstechnik sowie an die
                              									mannigfachen Ersatzstoff e, die ganze Industriegründungen zur Folge hatten,
                              									erinnert.
                           Die Uebersichtlichkeit in der Anordnung des umfangreichen Stoffes auf einen
                              									verhältnismäßig kleinen Raum verleiht dem Werke einen ganz besonderen Wert. Dazu
                              									tritt eine Fülle guter, klarer Abbildungen und Skizzen. Aber auch die äußere
                              									Ausstattung – Druck, Papier und Einband – ist besonders hervorzuheben.
                           Durch die Herausgabe des vorliegenden Bandes ist das Werk auf den heutigen Stand der
                              									Technik ergänzt worden, und der Zweck des ausgezeichneten Lexikons, ein
                              									Nachschlagewerk für das gesamte Gebiet der Technik zu sein, hat dadurch eine ganz
                              									wesentliche Förderung erfahren.
                           Fritz Schmidt.
                           
                            „Die rationelle
                                 										Haushaltung.“ Betriebswissenschaftliche Studie von Christine Frederick. Autorisierte Übersetzung von Irene Witte. Mit einem Geleitwort von Adele
                                 										Schreiber. Berlin 1921. Julius Springer. Preis geb. 15. M.
                           Das vorliegende Buch ist eine autorisierte Übersetzung des amerikanischen Werkes
                              										„The New Homekeeping. Efficiency Studie in Home Management“ von Christine
                              									Frederick. Es will die in der Industrie immer mehr an Bedeutung zunehmende
                              									wissenschaftliche Betriebstechnik auch auf die Hauswirtschaft übertragen wissen, um
                              									bei einem sinngemäßen Ausnutzen der zur Verfügung stehenden Kräfte und bei einer
                              									Vermeidung jeder Zeitverschwendung aus einem möglichst kleinen Energie- und
                              									Kostenaufwand eine größtmögliche Leistungsfähigkeit herauszuholen. Gewiß ist, daß in
                              									den meisten Haushaltungen in dieser Hinsicht sich noch vieles im Argen befindet und
                              									nur zupft eine Zeit und Kraft vergeudende Arbeitsweise vorliegt. Diese Tatsache
                              									ist wohl darauf zurückzuführen, daß die Haushaltungsarbeiten im allgemeinen
                              									irrtümlicherweise als nebensächliche und untergeordnete angesehen werden. Ob aber
                              									die in dem Buche vorgeschlagene, auf amerikanische Verhältnisse zugeschnittene
                              										„wissenschaftliche Betriebsführung“ in Deutschland namentlich in der
                              									jetzigen schweren Zeit mit ihrer Wohungsnot und ihrem wirtschaftlichen Elend sich so
                              									ideal durchführen läßt, wie es die Verfasserin vorschlägt, möchte ich dahingestellt
                              									sein lassen. Immerhin: das Buch ist sehr beachtenswert und sollte weitere
                              									Verbreitung in den Kreisen, die es besonders angeht, finden. Die vielen
                              									interessanten, zu einer Arbeitsersparnis führenden Anregungen sollten, soweit
                              									angängig, beherzigt werden, nicht zuletzt im Interesse des nicht immer genügend
                              									gewürdigten Hausfrauenstandes.
                           Fritz Schmidt.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 336
                              
                           
                        
                           
                           Bei der Schriftleitung eingegangene Bücher.
                           Dr.-Ing. Ellerbeck, Erläuterungen zu den
                              									Preußischen Hochbaubelastungsvorschriften 1919, zweite, neubearbeitete Auflage mit
                              									13 Textabbildungen, Verlag Wilhelm Ernst & Sohn, Berlin 1921, Preis geheftet M.
                              									7,80.
                           Dr. Linker, Praktische Elektrizitätslehre, mit 79
                              									Abbildungen, Kommissionsverlag: Otto Hammerschmidt, Hagen (Westf.) 1921.
                           Baurat Otto Rappold, Kanal- und Schleusenbau, Sammlung
                              									Göschen, mit 79 Abbildungen, zweite, verbesserte Auflage, Verlag Vereinigung
                              									wissenschaftlicher Verleger Walter de Gruyter & Co., Berlin und Leipzig 1921.
                              									Preis M. 2,10 und 100 % Verlegerteuerungszuschlag.
                           Dr. Karl Kähler, Luftelektrizität, Sammlung Göschen,
                              									mit 19 Abbildungen, zweite Auflage, Verlag Vereinigung wissenschaftlicher Verleger
                              									Walter de Gruyter & Co., Berlin und Leipzig 1921, Preis M. 2,10 und 100 %
                              									Verlegerteuerungszuschlag.
                           Dr.-Ing. N. A. Halbertsma, Der Lichtstrombegriff und
                              									seine Anwendungen, Verlag M. Krayn, Berlin 1921, Preis brosch. M. 10.–.
                           Prof. Dr.-Ing. A. Kleinlogel, Rahmenformeln,
                              									Gebrauchsfertige Formeln für einhüftige, zweistielige, dreieckförmige und
                              									geschlossene Rahmen aus Eisen oder Eisenbetonkonstruktion nebst Anhang mit
                              									Sonderfällen teilweise und ganz eingespannter Träger, 273 Rahmenfälle mit 485
                              									Abbildungen, dritte, neubearbeitete Auflage, Verlag Wilhelm Ernst & Sohn, Berlin
                              									1921, Preis geheftet M. 48,–, geb. M. 54.–.
                           Dr.-Ing. H. Fröhlich, Beitrag zur Berechnung von
                              									Mastfundamenten, zweite erweiterte Auflage, mit 74 Abbildungen, Verlag Wilhelm Ernst
                              									& Sohn, Berlin 1921, Preis geheftet M. 18.–
                           v. Löw, Das Automobil, vierte Auflage, mit 378
                              									Abbildungem im Text, Nachschlagewerk für die Praxis, Verlag C. W. Kreidel, Berlin
                              									und Wiesbaden 1921, Preis gebunden M. 51.–.
                           Dr. Lothar Schrutka, Elemente der höheren Mathematik,
                              									für Studierende der Technischen und Naturwissenschaften, zweite, werbesserte
                              									Auflage, mit 143 Abbildungen im Text, Verlag Franz Deuticke, Leipzig und Wien 1921,
                              									Preis M. 36.–, K. 288.–.
                           Ingenieur Karl Barth, Technischer Selbstunterricht
                              									für das deutsche Volk, Verlag R. Oldenbourg, München 1921, Preis geheftet M.
                              									6.–.
                           Oberingenier Wilhelm E. Germer, Wärmewirtschaft und
                              									Betriebskontrolle in Dampfkesselanlagen.
                           Bopp & Reuther, Betriebskontrolle, durch
                              									Kesselspeise – Wassermesser. Berichte und Abhandlungen der Wissenschaftlichen
                              									Gesellschaft für Luftfahrt (Beiheft zur Zeitschrift für Flugtechnik und
                              									Motorluftschiffahrt), Verlag R. Oldenbourg, München 1921, Preis geheftet M. 32.–,
                              									für Mitglieder M. 20.–, M. 29.- für Nichtmitglieder.
                           Dr.-Ing. Th. Gesteschi, Hölzerne Dachkonstruktionen,
                              									ihre Ausbildung und Berechnung, zweite, neubearbeitete Auflage, mit 470 Abbildungen,
                              									Verlag Wilhelm Ernst & Sohn, Preis geheftet M. 43,50, geb. M. 48.–.
                           Prof. Heinrich Dubbel, Die Steuerungen der
                              									Dampfmaschinen, zweite, umgearbeitete und erweiterte Auflage, mit 494 Textfiguren,
                              									Verlag Julius Springer, Berlin 1921, Preis gebunden M. 69.–.
                           Franz Seufert, Technische Wärmelehre der Gase und
                              									Dämpfe. Eine Einführung für Ingenieure und Studierende, zweite verbesserte Auflage,
                              									mit 26 Textabbildungen und 5 Zahlentafeln, Verlag Julius Springer, Berlin 1921,
                              									Preis M. 11.–.
                           Prof. Dipl.-Ing. C. Eberhardt, Flugtechnik, Sammlung
                              									Göschen, mit 62 Figuren, Verlag wissenschaftlicher Verleger Walter de Gruyter &
                              									Co., Berlin und Leipzig 1921, Preis M. 2,10 und 100 %
                              									Verlegerteuerungszuschlag.
                           Prof. Dipl.-Ing. C.
                              									Eberhardt, Luftschiffahrt, Sammlung Göschen, mit 38
                              									Figuren, Verlag Vereinigung wissenschaftlicher Verleger Walter de Gryuter & Co.,
                              									Berlin und Leipzig 1921, Preis M. 2,10 und 100 % Verlegerteuerungszuschlag.
                           Zellstoff und Papier, Chemisch-technische
                              									Monatsschrift, Verlag Carl Hofmann, Berlin S. W. 11, Papierhaus.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 336