| Titel: | Bücherschau. | 
| Fundstelle: | Band 336, Jahrgang 1921, S. 265 | 
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                        Bücherschau.
                        Bücherschau.
                        
                     
                        
                           Die elektrometrische
                                 										Maßanalyse. Von Dr. E. Müller, ord. Prof. und
                              									Direktor des Laboratoriums für Elektrochemie und physikalische Chemie an der
                              									Technischen Hochschule Dresden. Mit 19 Abbildungen und 6 Schaltungsskizzen, Dresden
                              									und Leipzig. Verlag von Th. Steinkopff 1921. Preis geh. M. 30,–.
                           Die heutigen Forderungen, die an den Analytiker gestellt werden, gipfeln nicht nur
                              									darin, daß genauere Ergebnisse erzielt werden, sondern daß die Erreichung dieses
                              									Ziels in möglichst kurzer Zeit durchführbar ist. Durch Anwendung physikalischer
                              									Methoden und ihrer Vervollkommnung ist in dieser Richtung manches erreicht worden.
                              									Die hohen Anforderungen, die in physikalisch-chemischer Beziehung gestellt werden
                              									müssen und die zum Teil recht komplizierten Apparate, haben es bis jetzt verhindert,
                              									daß diese Methoden in der Praxis allgemeinen Eingang fanden. Von allen hier in
                              									Betracht kommenden Methoden sind die der sogenannten elektrometrischen Maßanalyse,
                              									wie es scheint, am meisten für die Praxis brauchbar gestaltet worden. Der Verfasser
                              									beabsichtigt mit seinem Werk: eine Klarlegung der theoretischen Grundlagen, eine
                              									Anleitung zur praktischen Ausführung und eine Zusammenstellung derjenigen
                              									maßanalytischen Reaktionen, die für elektrometrische Bestimmungen ganz besonders
                              									geeignet sind.
                           Beim Studium des Werkes werden manche Leser vor den zahlreichen mathematischen und
                              									anderen Formeln stutzen; wenn sie sich aber der Mühe unterziehen, sich in das Werk
                              									einzuarbeiten, werden sie zu der Erkenntnis kommen, daß es sich hier um einen
                              									brauchbaren Führer durch ein bis jetzt wenig bebautes Gebiet handelt.
                           Stavenhagen.
                           Wissenschaftliche
                                 										Forschungsberichte. Naturwissenschaftliche Reihe. Herausgegeben von Raphael Liesegang, Frankfurt a. Main. Band I, Analytische
                              									Chemie, bearbeitet von Dr. Th. Döring, ord. Prof. an der Bergakademie Freiberg i.
                              									Sa., Dresden und Leipzig. Verlag von Th. Steinkopff 1921. Geheftet M. 12,–.
                           Der Verfasser hat sich der dankenswerten Aufgabe unterzogen, eine Auswahl des
                              									Wichtigsten, was im Inland und Ausland seit 1914 auf dem Gebiete der analytischen
                              									Chemie veröffentlicht worden ist, zusammenzustellen.
                           Der Reagenzienschatz ist nicht nur erheblich vermehrt worden, sondern viele der
                              									bekannten Bestimmungsmethoden sind auch durch Vervollkommnung und Vermehrung der
                              									apparativen Hilfsmittel verbessert worden. Die physikalich-chemischen Meßmethoden
                              									sind so verbessert und vereinfacht worden, daß sie dem Analytiker, besonders auf dem
                              									Gebiete der Maßanalyse, große Vorteile bieten.
                           In übersichtlicher Weise sind die quantitativen Bestimmungen und Trennungen der
                              									Kationen und Anionen behandelt. An diese Kapitel schließen sich die Bestimmungen von
                              									Kohlenstoff, Sauerstoff und eingeschlossenen Gasen in Handelsmetallen und
                              									Elementaranalyse organischer Substanz an.
                           Das Buch kann allen Analytikern bestens empfohlen werden.
                           A. Stavenhagen.
                           Lehr- und Handbuch der
                                 										Elektrotechnik. Für den Selbstunterricht. Von Bernhard Koenigsmann, Festungsbau-Major a. D., zuletzt Referent bei der
                              									elektrotechn. Abteilung des Ingenieur-Komitees. Dritte, vermehrte und verbesserte
                              									Auflage. Mit 402 Abbildungen. Berlin 1921. Verlegt bei E. S. Mittler & Sohn.
                              									Brosch. M. 22,–, geb. M. 28,50.
                           Das Buch ist bestimmt für angehende Elektrotechniker,
                              									Abendschulen, Lehrlingswerkstätten, Fortbildungsschulen usw. Die schwierige Aufgabe,
                              									die verwickelten elektrotechnischen Vorgänge leichtverständlich darzustellen und
                              									dabei doch so erschöpfend zu behandeln, wie es für gründlichen Selbstunterricht
                              									nötig ist, kann hier als befriedigend gelöst betrachtet werden. Wichtige
                              									Anhaltspunkte für die Bildung eines solchen Urteils sind: in der Gleichstromtechnik
                              									die Darstellung des Abschnitts: Ankerrückwirkung und Bürstenverschiebung; in der
                              									Wechselstromtechnik: die Selbstinduktion.
                           Die Aufgabe war hier umso schwieriger als in dem 362 Seiten umfassenden Buche auch
                              									die Schwachstromtechnik in aller Ausführlichkeit behandelt wird.
                           Der nächsten Auflage wäre eine wesentliche bessere Ausstattung zu wünschen.
                           Heintzenberg.
                           Die elektrische Kraftübertragung.
                              									Von Dipl.-Ing. Herbert Kyser, Oberingenieur. Erster Band:
                              									Die Motoren, Umformer und Transformatoren, ihre Arbeitsweise, Schaltung, Anwendung
                              									und Ausführung. Zweite, umgearbeitete und erweiterte Auflage mit 305 Textfiguren und
                              									6 Tafeln. Berlin, Julius Springer 1920.
                           Schon mit seiner ersten Auflage ist Kysers Buch das Buch
                              									des Projekteurs geworden und mit dem Erscheinen des vorliegenden ersten Bandes der
                              									zweiten Auflage ist dieses Ansehen gefestigt worden.
                           Neu aufgenommen wurden Periodenumformer und Quecksilberdampf-Gleichrichter.
                           Wie gesagt, das Werk hat sich mit Recht durch Inhalt und Behandlungsweise einen
                              									dauernden Ehrenplatz in der elektrotechnischen Literatur erobert. Schade, daß die
                              									sprachliche Behandlung nicht auf entsprechender Höhe steht. Sie zeugt vielfach von
                              									jener sprachlichen Sorglosigkeit, der sich viele unserer tüchtigsten Ingenieure
                              									(nicht nur Juristen) noch nicht bewußt geworden sind.
                           Ich wünsche dem Buch recht bald wieder eine Neuauflage, damit dieser Schönheitsfehler
                              									beseitigt werden kann.
                           Heintzenberg.
                           Der Weltverkehr und seine Technik im
                                 										20. Jahrhundert. Von Prof. Dr.-Ing. O. Blum. 2
                              									Bände. In Halbleinen 72,– M. Stuttgart, Deutsche Verlagsanstalt.
                           Von einem literarischen Unternehmen, das in größerem Ausmaß geplant und durch den
                              									Krieg aufgehalten wurde, sind zwei Bände erschienen, die dem Verkehr, vornehmlich
                              									den Eisenbahnen und Wasserstraßen, gewidmet sind. Der Betrachtung des
                              									Eisenbahnwesens im ersten Band sind Besprechungen der verkehrsgeographischen Grundlagen und der Verkehrsgeschichte vorausgeschickt. Der zweite Band enthält Seeverkehr, Binnenschiffahrt, die Stellung Deutschlands im Verkehr und Verkehrspolitik. Der umfangreiche Stoff ist hierin zu einem Bild
                              									zusammengestellt, das für den Sachkenner nichts Neues bringt, für den gebildeten
                              									Laien aber ungemein anregend ist.
                           Fesselnd ist die geschickte Art, in der hier ein großer Ausschnitt aus der
                              									Berufsarbeit des Ingenieurs und diese in ihrer Durchdringung mit den Forderungen des
                              									Wirtschaftslebens der Gegenwart geschildert ist.
                           Der 5. Abschnitt des zweiten Bandes ist betitelt: Verkehr und
                                 										Siedlung. Er zählt zu dem besten, was über die deutschen Städte als Gebilde
                              									und Folge der technisch-industrie-ellen Entwicklung gesagt worden ist.
                           Ein 6. Abschnitt handelt von den Beziehungen zwischen Kultur
                                 										und Technik und Verkehr. Er gehört nicht eigentlich zu dem Thema, mag aber
                              									am Schluß einer so eindringlichen, klaren und überzeugenden Schilderung technischer
                              									Arbeit, die zugleich ein Stück unserer Kultur ist, um so wirkungsvoller sein.
                           Wir begrüßen das Buch als ein wertvolles Vorbild für gründliche Darstellungen der
                              									Technik in gemeinverständlicher, packender Form.
                           Prof. W. Franz-Charlottenburg.
                           
                           Jahrbuch der angewandten
                                 										Naturwissenschaften 1919–1920. Einunddreißigster Jahrgang. Unter Mitwirkung
                              									von Fachmännern herausgegeben von Dr. Joseph Plaßmann.
                              									Mit 147 Bildern auf 20 Tafeln und im Text. Geb. 40,– M. und Zuschläge.
                              									Verlagsbuchhandlung Herder & Co., G. m. b. H., Freiburg i. B. 1921.
                           Der 31. Band des Herderschen Jahrbuches liegt, wenn auch etwas verspätet, vor. Der
                              									Zweck, den die Herausgeber von Anbeginn gestellt haben, hat ihnen stets einen
                              									willigen und interessierten Leserkreis erhalten: jenseits von aller Fachsimpelei
                              									soll hier dem großen Publikum eine fortlaufende Uebersicht über die Erfolge und
                              									Leistungen der angewandten Naturwissenschaften aller Zweige gegeben werden und damit
                              									– unbemerkt vom Leser selbst – nicht nur eine edel unterhaltende, sondern in weit
                              									höherem Grade eine außerordentlich wünschenswerte und dankbare Erziehungaufgabe an
                              									weiten Volkskreisen gelöst werden. Der fast 400 Seiten starke, in gediegener
                              									Ausstattung vorliegende Band, wird mit seinen beinahe ebenso zahlreichen kleineren
                              									und größeren Aufsätzen jedem etwas, den meisten Lesern sogar recht viel bringen. Von
                              									Inhaltsgebieten seien nur angedeutet: Technik, chemische Technologie, Berg- und
                              									Hüttenwesen, Forst- und Landwirtschaft, Menschen- und Völkerkunde, Urgeschichte,
                              									Medizin, Luftfahrt- und Wetterkunde, Erdkunde, Himmelserscheinungen und die
                              									verschiedensten dringlichen Zeitfragen, wie etwa: das Eigenheim als Volkswohnung,
                              									neuzeitige Liebhaberphotographie usw. All das wird von gründlich den Stoff
                              									beherrschenden Fachleuten in ansprechendster Form dem Laienstandpunkt genieß- und
                              									verwertbar gemacht. Alles in allem wieder ein Band, der reichen Segen durch
                              									Aufklärung und Unterhaltung stiften kann.
                           Heilmann.
                           Weyls Handbuch der Hygiene.
                              									Herausgegeben von Prof. Dr. A. Gärtner. VII. Band.
                              									Besonderer Teil. 6. Abteilung. Hygiene der chemischen
                                 										Großindustrie, Anorganische Betriebe. Von Geh. Reg.-Rat Dr. R. Fischer in Potsdam. Mit 47 Abbildungen. Leipzig 1921.
                              									Johann Ambrosius Barth. Subskriptionspreis M. 20,–. Einzelpreis M. 25,–.
                           Der vorliegende Band des Weylschen Handbuches der Hygiene befaßt sich mit der Hygiene
                              									in den anorganischen Betrieben der chemischen Großindustrie.
                           Es werden die technisch und hygienisch wichtigen anorganischen Körper behandelt,
                              									unter anderem Kupfer, Zinn, Zink, Silber, Arsen, Antimon, Ultramarin, Nickel,
                              									Aluminium, Braunstein, Chrom und die Chromate und Quecksilber, sowie deren
                              									Verbindungen. Besonders ausführlich wird ferner das Blei und seine Verbindungen
                              									besprochen. Es werden hierbei die Pathologie der Bleivergiftung, der Arbeiterschutz
                              									in den bleiverarbeitenden Betrieben, die gesetzlichen Schutzbestimmungen, die
                              									technischen Maßnahmen zur Bekämpfung der Bleigefahr und die hygienischen Maßnahmen
                              									zum Schütze der Bleiarbeiter eingehend erörtert.
                           Der darauf folgende reich illustrierte Abschnitt macht den Leser mit der Herstellung
                              									des Portlandzementes und mit dem Arbeiterschutz in Portlandzementfabriken
                              									bekannt.
                           Anschließend wird die Herstellung der künstlichen Düngerstoffe: Superphosphat,
                              									Thomasmehl und Kalkstickstoff, sowie die zu ergreifenden Maßnahmen zum Schütze von
                              									Leben und Gesundheit der Arbeiter in diesen Betrieben besprochen. Ein alphabetisches
                              									Namen- und Sachregister beschließen das Buch.
                           Zum Studium der Hygiene in den anorganischen Betrieben der chemischen Großindustrie
                              									kann das Buch infolge seiner eingehenden Behandlung aller wichtigen Fragen auf
                              									diesem Sondergebiet der Hygiene aufs wärmste empfohlen werden.
                           Otto Brandt.
                           Beitrag zur Berechnung von
                                 										Mastfundamenten. Von H. Fröhlich. Zweite,
                              									erweiterte Auflage. Verlag Wilhelm Ernst & Sohn, Berlin 1921. Preis geh. 18
                              									Mark.
                           Der im Jahre 1905 erschienene Bericht über Versuche, die 1913 an Mastfundamenten
                              									verschiedener Größe und Bauart angestellt worden waren, ist hier nach einem
                              									Verfahren, das die Verlagsbuchhandlung allein in größerem Umfang anwendet, ohne
                              									Neusatz wieder aufgelegt worden. In einem eingeschobenen Teil wird die damals
                              									gegebene Berechnungsweise dadurch abgeändert, daß der Hauptberechnungswert von der
                              									Eingrabetiefe abhängig gemacht wird. Außer der so durch die Versuche gestützten
                              									Berechnung der Blockfundamente wird in der Neuauflage auch noch die Berechnung der
                              									Plattenfundamente gebracht, die in mancher Beziehung vorteilhafter sind. Durch diese
                              									Verbesserungen und Erweiterungen wird die Neuauflage den vielen Interessenten sicher
                              									von großem Wert sein, wenn auch alle Fragen noch nicht völlige Klärung gefunden
                              									haben.
                           Stephan.
                           Kegelförmige Behälterböden, -Dächer
                                 										und Silotrichter. Von F. Kann. Verlag Wilhelm
                              									Ernst & Sohn, Berlin 1921. Preis geh. 16,50 Mark.
                           Das Heft von 39 Seiten Text fußt auf den Arbeiten von Meißner und Dubois aus den Jahren 1913 und
                              									1917. Da ihre mathematische Behandlung des Themas jedoch weit über das Maß von
                              									Sonderkenntnissen hinausgeht, die im allgemeinen bei praktisch tätigen
                              									Ingenieuren vorhanden sind, so versucht der Verfasser ein neues, einfacheres
                              									Berechnungsverfahren aufzustellen, das freilich noch immer ziemlich hohe
                              									Anforderungen an die mathematische Schulung des Lesers stellt. Um die Ergebnisse für
                              									die technische Praxis anwendbar zu machen, werden verschiedene Beispiele ziemlich
                              									eingehend durchgerechnet, die die praktische Benutzung der Kurven- und Zahlentafeln
                              									zeigen. Der Zweck ist damit sicher auch erreicht worden. Auffällig ist der Gebrauch
                              									gewisser österreichischer Ausdrücke, statt „Kräfteplan“ steht z.B. im Text
                              									ein glücklicherweise in Deutschland ziemlich unbekannt gebliebenes Wort, u.a.m.
                           Stephan.
                           Freitragende Holzbauten. Von C.
                              										Kersten. Verlag Julius Springer, Berlin 1921. Preis
                              									geb. 74 Mark.
                           Das im April d. J. erschienene Buch von 221 Seiten großen Formates ist aus einer
                              									Reihe von Vorträgen entstanden, die im November 1919 in Berlin gehalten wurden. Die
                              									ersten kurzen Vorträge beschäftigen sich außer mit der wirtschaftlichen Lage des
                              									Holzmarktes mit dem anatomischen Aufbau des Holzes, seiner mechanischen Prüfung und
                              									den Feuerschutzmitteln. Leider geben die beigebrachten Tabellen nur die ermittelten
                              									Festigkeitszahlen, während die Streck- und die Proportionalitätsgrenze viel
                              									wichtiger für die praktische Verwendung sind. Hieran schließt sich eine allgemeine
                              									Darstellung aus der Entwicklung des Holzbaues für größere Dach- und
                              									Ingenieurkonstruktionen, und dann folgen Sondervorträge über die einzelnen, zurzeit
                              									in größerem Umfang eingeführten Holzbauweisen, denen sich noch ein nachträglicher
                              									Anhang des Herausgebers anschließt über Ausführungen, die bei den Vorträgen nicht
                              									erwähnt wurden.
                           Der Zweck des Werkes ist, weitere Kreise von der Zweckmäßigkeit und den Vorteilen der
                              									neuen Holzbauweisen zu überzeugen. Er wird entschieden auch erreicht werden, denn
                              									das Buch gibt tatsächlich einen guten Ueberblick über die freitragenden
                              									Holzkonstruktionen und ihre Verwendungsmöglichkeiten. Leider sind die Angaben über
                              									die konstruktiven Einzelheiten recht knapp und wenig erschöpfend, was der Verfasser
                              									selbst zugibt. Es ist auch nicht zu erwarten, daß im Laufe einer späteren
                              									Vortragsreihe darüber mehr bekanntgegeben wird, denn vorläufig sind die einzelnen,
                              									zum größten Teil patentgeschützten Bauweisen und Einzelheiten durchaus nicht
                              									Gemeingut auch nur eines größeren Teiles von Baufachleuten, sondern Sonderheiten
                              									einiger weniger Spezialfirmen, die aus Geschäftsgründen bestrebt sind, so wenig wie
                              									möglich davon allgemein bekannt werden zu lassen. Allerdings dürfte auch nicht jedes
                              									beliebige Baugeschäft ohne besonders geschultes Personal in der Lage sein, derartige
                              									Bauten zweckmäßig aufzuführen.
                           Stephan:
                           Die Kolbenpumpen einschließlich
                              									der Flügel- und Rotationspumpen. Von H. Berg, Prof. an
                              									der der Technischen Hochschule Stuttgart. Zweite, vermehrte und verbesserte Auflage.
                              									425 Seiten mit 536 Textfiguren und 13 Tafeln. Julius Springer, Berlin 1921.
                           Bereits eineinhalb Jahre nach Kriegsende war die erste Auflage des erst 1914
                              									erschinenen Werkes vergriffen. Das Buch entstand bekanntlich, als der ausgezeichnete
                              									Forscher und Lehrer auf diesem Sondergebiet der Maschinentechnik bei der
                              									Neubearbeitung des großen Sammelwerkes Hartmann-Knoke:
                              										„Die Pumpen,“ das sich in ganz umfassendem Rahmen als Aufgabe die
                              										„Berechnung und Ausführung der für die Förderung von Flüssigkeiten
                                 										gebräuchlichen Maschinen“ gestellt hat, zu der Einsicht kommen mußte, daß
                              									eine zusammenfassende Behandlung aller Pumpengattungen in einem Gesamtwerk untunlich wurde. Nur durch die Beschränkung auf das im
                              									Titel gekennzeichnete Programm war es möglich, dem ausübenden wie dem lernenden
                              									Ingenieur ein Werk in die Hand zu geben, das allen berechtigten Ansprüchen
                              									hinsichtlich kritischer Bearbeitung auch der entlegeneren Erkenntnisspitzen auf
                              									diesem maschinentechnischen Sondergebiet genügt. So bringt denn die vorliegende
                              									Neuauflage neben der weiteren Durchfeilung des alten Stoffes als dankenswerte
                              									Bereicherung die Ergebnisse der jüngsten Forschungen des Verfassers auf dem
                              									schwierigen Gebiet der Aufklärung des Verhaltens der Pumpenventile. Und der
                              									verdienstvolle Lehrer kann sicher sein, daß seine bescheiden geäußerte Absicht,
                              										„mit der vorliegenden Arbeit den deutschen Fachgenossen einen weiteren Dienst
                                 										zu erweisen,“ von diesen mit ehrlichstem Dank anerkannt wird.
                           Heilmann.
                           Praktische Elektrizitätslehre.
                              									Auf der Grundlage der Elektronentheorie dargestellt von Dr.-Ing. P. B. Arthur Linker. Mit 79 Abbildungen. Kommissionsverlag Otto
                              									Hammerschmidt, Hagen (Westf.) 1921.
                           „Noch eine Elektrizitätslehre?“ möchte man fragen. Der Büchersegen in
                              									Deutschland, besonders auf allen Gebieten der Naturwissenschaften und der Technik
                              									schwillt bereits wieder in fast besorgniserregender Fülle an. Besorgniserregend
                              									nicht für uns. Nein, im Gegenteil, stolz sollten wir sein, denn er beweist Kraft,
                              									unbezwingbare Geisteskraft. Mögen unsere bedauernswert kurzsichtigen Feinde uns
                              									unsere militärischen Waffen zerschlagen, die geistige Waffenschmiede Deutschlands arbeitet fort!
                              									Und das trotz aller Not der Zeit. Dafür bürgt die Fülle der Neuerscheinungen auf
                              									allen Gebieten des Geisteslebens, die unser Volk wappnen, wieder stärken wollen,
                              									angefangen in der Volksschule, über die Fortbildungs-, die höhere und die
                              									Hochschule. Und nicht zuletzt durch den Selbstunterricht, der bei uns eine
                              									bewunderswerte Verbreitung und dementsprechende Erfolge hat und ständig zeitigt.
                           Da kann das vorliegende 200 Seiten starke Buch nur wieder als Vorbild gelten. Der
                              									Verfasser hat sich, auf seinen Unterrichtserfahrungen fußend, schon seit langen
                              									Friedensjahren die Aufgabe gestellt, die Grundlehren der Elektrizität auf den
                              									Fortschritten der neuzeitigen Physik und Chemie, vor allem der Elektronentheorie,
                              									die „unsere Anschauungen über die elektrischen und magnetischen Erscheinungen in
                                 										vollständig andere Bahnen gelenkt hat,“ aufzubauen. Und daß ihm das in
                              										„einer auch weitesten Kreisen entgegenkommenden, leichtfaßlichen
                                 										Behandlungsweise in einer gerade auf die praktische Anwendung bedachten Form und
                                 										Stoffauswahl“ gelungen ist, wird ihm der Besitzer und Benutzer seines
                              									Lehrbuches gern bestätigen. In dankenswerter Weise gibt Linker auch dem, der noch
                              									weiter in einzelne Cebiete neuzeitiger elektrischer Forschung eindringen will, in
                              									einer großen Zahl von Fußnoten wertvolle Hinweise auf die jüngere und jüngste
                              									Literatur.
                           Heilmann.
                           Werkstoffe, Handwörterbuch der
                              									Technischen Waren und ihrer Bestandteile. Von Paul Krais.
                              									Erster Band: A–F, Johann Ambrosius Barth, Leipzig. Brosch, M. 90,–, geb. M.
                              									115,–.
                           Von diesem dreibändigen Werk liegt der erste Band vor und er läßt erkennen, daß es
                              									sich hier um ein sehr wertvolles Hilfsmittel für Ingenieure und technische Kaufleute
                              									handelt, ein Nachschlagewerk, in dem die alphabetisch geordneten Auskünfte Anspruch
                              									auf Zuverlässigkeit machen können, da sie von Sonderfachleuten erteilt werden.
                           Werkstoffe im Sinne des Handwörterbuches sind: Alle natürlichen und zubereiteten
                              									technischen Stoffe, welche die Materie oder materielle Teile einer Ware des
                              									Großhandels bilden, gleichviel ob sie künstlich geformt sind oder nicht.
                           Ausgenommen sind: Eß-, Trink-, Genuß- und Arzneiwaren, Pflanzen und Tiere, Futter-,
                              									Dünge-, Würz- und Riechstoffe, kosmetische Mittel, Kleidung und Schuhwerk, Hausrat,
                              									Schmuck-, Kunst- und Luxusgegenstände.
                           Ist so der Umfang des Werkes stark abgegrenzt, so ist den Bearbeitern der einzelnen
                              									Abhandlungen auch für die Reihenfolge der Gesichtspunkte, nach denen dies
                              									geschehen soll, ein ganz ausführliches Schema gegeben, das dem Buche vorangestellt
                              									ist und als mustergültig für ähnliche Zwecke bezeichnet werden kann; es füllt mehr
                              									als sechs Spalten.
                           Der Herausgeber hat es vorgezogen, Werkstoffe von umfassender Bedeutung unter dem
                              									Gruppenstichwort zu behandeln und bei den Unterstichworten nur auf die Gruppe zu
                              									verweisen. So nimmt beispielsweise die Behandlung der Gruppe: Eisen- und Stahl über
                              									100 Seiten des ersten Bandes in Anspruch.
                           Die Gruppe: Fette und Oele füllt etwa 70 Seiten und durch zahlreiche Unterstichworte,
                              									z.B. Abfallfette, Adhäsionsfette, Baumwollsamenöl, Benzin, Bergpech, Candelite,
                              									Dynamoöle usw. wird darauf verwiesen.
                           Andere im ersten Band besonders hervortretende Gruppen sind: Brennstoffe und
                              									Farbstoffe.
                           Um eine Vkrstellung von der Gründlichkeit zu geben, mit der die einzelnen Stichworte
                              									behandelt sind, mögen die Haupt-Ueberschriften des eingangs erwähnten Schemas
                              									wiedergegeben werden:
                           Namen (da auch die franz. und engl. Bezeichnungen angegeben
                              									sind, kann das Werk auch als Wörterbuch benutzt werden). Chemische Natur
                           Morphologie
                           Thermische Eigenschaften und Dichte
                           Mechanisch-technische Eigenschaften
                           Optische Eigenschaften
                           Elektrische und magnetische Eigenschaften
                           Sonstige physikalische Eigenschaften
                           Chemisches Verhalten
                           Physiologische Eigenschaften
                           Materialprüfung
                           Technologisches
                           Warenkunde
                           Volkswirtschaftliches, Wirtschaftsgeographisches
                           Kurze Zusammenfassung der technischen, wirtschaftlichen
                              									Vorzüge, sowie der Mängel und Schäden
                           Literatur
                           Mir scheint, daß sich Herausgeber, Mitarbeiter und Verlag mit der Bewältigung dieser
                              									mühevollen Arbeit ein gleich großes Verdienst erworben haben und daß das Werk jedem,
                              									der zuverlässige und bequeme Auskünfte über Werkstoffe braucht, auf das wärmste
                              									empfohlen werden kann.
                           Heintzenberg.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 336
                              
                           
                        
                           
                           Bei der Schriftleitung eingegangene Bücher.
                           R. Lauenstein, Die Eisenkonstruktionen des
                              									Hochbaues, für den Schul- und Selbstunterricht sowie zum Gebrauch in der Praxis.
                              									Zweiter Teil: Eisen- und Deckenbau in Ausführung und Anwendung. Fünfte Auflage. Neu
                              									bearbeitet von P. Bastine, mit 635 Abbildungen. Verlag
                              									Alfred Kröner, Stuttgart 1921. Preis geheftet M. 24,–, gebunden M. 30,–.
                           Prof. Dr. Gustav Benischke, Die asynchronen
                              									Drehstrommotoren-Induktions- und Kommutatormotoren. Zweite, erweiterte Auflage, mit
                              									2 farbigen Tafeln und 168 Abbildungen. Verlag Friedrich Vieweg & Sohn,
                              									Braunschweig 1921. Preis geheftet M. 20,–, gebunden M. 24,– und
                              									Teuerungszuschlag.
                           Otto Graf, Die Druckfestigkeit von Zementmörtel, Beton,
                              									Eisenbeton und Mauerwerk. Die Zugfestigkeit des unbewehrten und bewehrten Betons,
                              									mit 49 Abbildungen. Verlag Konrad Wittwer, Stuttgart 1921. Preis geheftet M. 28,–,
                              									gebunden M. 34,–
                           Paul Groddek, Praktischer Ratgeber für die
                              									Elektromontage.
                           Prof. Dr. G. Berndt und Dr. H.
                                 										Schulz, Grundlagen und Gerate technischer Längenmessungen, mit 218
                              									Textfiguren. Verlag Julius Springer, Berlin 1921. Preis M. 48,–, gebunden M.
                              									54,–.
                           Dipl.-Ing. W. Lehmann, Energie und Entropie, eine
                              									leicht verständliche Darstellung ihres Wesens und der Grundlagen der
                              									Energiewirtschaft, mit 8 Textfiguren. Verlag Julius Springer, Berlin 1921. Preis M.
                              									5,40.
                           K. Friedrich, Neue Grundlagen und Anwendungen der
                              									Vektorrechnung. Verlag R. Oldenbourg, München und Berlin 1921. Preis kart. M.
                              									24,–.
                           Dr.-Ing. R. Colell, Außergewöhnliche Druck- und
                              									Temperatursteigerungen bei Dieselmotoren. Eine Untersuchung, mit 26 Textfiguren.
                              									Verlag Julius Springer, Berlin 1921. Preis M. 20–.
                           Kurt Gabriel, Wohnhäuser. Sammlung Goschen. I.
                              									Anlage und Konstruktion des Wohnhauses, mit 91 Abbildungen. Verlag Veinigung
                              									wissenschaftlicher Verleger Walter de Gruyter & Co., Berlin und Leipzig
                              									1921.
                           Curt Gabriel, Wohnhäuser. Sammlung Göschen. II. Die
                              									Räume des Wohnhauses, mit 44 Abbildungen. Verlag Vereinigung wissenschaftlicher
                              									Verleger Walter de Gruyter & Co., Berlin und Leipzig 1921.
                           Ferdinand Wittenbauer, Aufgaben aus der Technischen
                              									Mechanik. III. Band, Flüssigkeiten und Gase. Dritte, vermehrte und verbesserte
                              									Auflage. 634 Aufgaben nebst Lösungen und einer Formelsammlung, mit 433 Textfiguren.
                              									Verlag Julius Springer, Berlin 1921. Preis gebunden M. 50,–.
                           Prof. K.
                              									Memmler, Materialprüfungswesen, Einführung in die moderne
                              									Technik der Materialprüfungen. I. Allgemeine Materialeigenschaften –
                              									Festigkeitsversuche, Hilfsmittel für Festigkeitsversuche, mit 58 Figuren. Sammlung
                              									Göschen. Verlag Vereinigung wissenschaftlicher Verleger Walter de Gruyter & Co.,
                              									Berlin und Leipzig 1921. Preis M. 2,10 und 100 % Verlegerteuerungszuschlag.
                           Prof. Hermann Wilda, Die Werkzeugmaschinen für
                              									Metallbearbeitung. Sammlung Göschen. II. Die Bohr- und Schleifmaschinen – Die
                              									Herstellung von Zahnrädern auf Werkzeugmaschinen, mit 128 Abbildungen. Verlag
                              									Vereinigung wissenschaftlicher Verleger Walter de Gruyter & Co., Berlin und
                              									Leipzig 1921. Preis M. 210 und 100 % Teuerungszuschlag.
                           Dr.-Ing. A. Jackson, Ingenieur-Holzbau, mit 168
                              									Figuren. Verlag Konrad Wittwer, Stuttgart 1921. Preis gebunden M. 42,–.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 336