| Titel: | Bücherschau. | 
| Fundstelle: | Band 336, Jahrgang 1921, S. 355 | 
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                        Bücherschau.
                        Bücherschau.
                        
                     
                        
                           Herstellung und Eigenschaften des
                                 										optischen Glases. Von Dr. F. Weidert, Direktor
                              									der Optischen Anstalt C. P. Goerz A.-G., Berlin-Friedenau. Vortrag, gehalten in der
                              									Monatsversammlung des Berliner Bezirksvereins deutscher Ingenieure vom 2. Februar
                              									1921.
                           Der in Form eines Sonderabdruckes aus den Monatsblättern des Berliner Bezirkvereins
                              									deutscher Ingenieure vorliegende Vortrag verdient, weiteren Kreisen zugänglich
                              									gemacht zu werden, zeigt doch der Verfasser darin in ausgezeichnet klaren, durch
                              									eine ganze Anzahl Bilder unterstützten Ausführungen die nur wenigen bekannten
                              									Schwierigkeiten der technischen Herstellung des optischen Glases, wobei unter
                              										„optisches Glas“ solches im engeren Sinne verstanden werden soll, das
                              										„ausschließlich zur Herstellung von optischen Präzisionsinstrumenten dient,
                                 										wie photographischen Objektiven, Fernrohren, Mikroskopen, militärisch-optischen
                                 										Instrumenten usw.“ Mit freudiger Bewunderung liest man hier, welch eine
                              									Unsumme von Erfahrung und technisch-wissenschaftlicher Arbeit erforderlich ist, um
                              									jene optischen Glassorten herzustellen, denen die deutsche optische Industrie ihren
                              									seit Ernst Abbes grundlegenden Arbeiten begründeten
                              									Weltruf verdankt, wie weit wir es in diesem Hochzweige deutscher Technik gebracht
                              									haben, wie gering aber auch nach heutigem Ermessen für die Folgezeit die Aussichten
                              									auf Ueberwindung vorhandener grundsätzlicher Schwierigkeiten sind.
                           Heilmann.
                           Grundlagen und Geräte technischer
                                 										Längenmessungen. Von Prof. Dr. G. Berndt und Dr.
                              									H. Schulz, Privatdozenten an der Technischen Hochschule
                              									Charlottenburg. 216 Seiten mit 218 Textfiguren. Verlag von Julius Springer, Berlin
                              									1921. Geh. 48 Mk, geb. 54 Mk.
                           Unsere hochstehende Industrie arbeitet heute schon mit Genauigkeiten, die noch vor
                              									wenigen Jahrzehnten als nur in der Wissenschaft erforderlich und erreichbar
                              									betrachtet wurden. Mit der gesteigerten Genauigkeit sind nun auch die dazu nötigen
                              									Meßeinrichtungen und Meßmethoden durch die Technik übernommen, vielfach auch von ihr
                              									selbst ausgebildet worden. Das Verdienst der Verfasser ist es nun, die Entwicklung
                              									und den derzeitigen Stand der technischen Längenmessungen in einem handlichen Buche
                              									eingehend und kritisch dargestellt und erörtert zu haben.
                           Aus dem Inhalt seien genannt: Abschnitt I: Das metrische System: Entwicklung,
                              									Urmeter, Komparatoren, die Zurückführung des Meters auf die Wellenlänge des Lichtes,
                              									die staatliche Regelung des Maßwesens in Deutschland; Abschnitt II: Die technischen
                              									Maße: Entwicklung, Strichmaße, Endmaße, die Genauigkeit technischer Messungen (ein
                              									besonders dankenswert kritischer Teil), physiologische Fehler; Abschnitt III: Die
                              									technischen Meßgeräte mit Maßangabe: mit Strichmaß, Fühlhebel, Schraubenmikrometer,
                              									Meßmaschinen, Teilmaschinen, Interferenzkomparatoren; schließlich Abschnitt IV:
                              									Lehren (technische Meßgeräte ohne Maßangabe): Grundlagen, Außenmessungen,
                              									Innenmessungen.
                           Zusammenfassend muß geurteilt werden, daß die Aufgabe, die sich die beiden Verfasser
                              									gestellt, vorbildlich gelöst worden ist.
                           Am Schluß des Bandes, dessen Druck-, Bild- und Papierausstattung sich auf alter
                              									Friedenshöhe bewegt, befindet sich ein ausgezeichnet vollständiges
                              									Schriftverzeichnis, während ein Stichwortverzeichnis, das den Wert des Buches auch
                              									als Nachschlagewerk zweifellos erhöhen würde, leider fehlt.
                           Heilmann.
                           Die Dampfmaschine. Von Richard Vater, weil. Geh. Bergrat, ordentl. Professor an
                              									der Technischen Hochschule zu Berlin. I: Wirkungsweise des Dampfes im Kessel und in
                              									der Maschine, Fünfte Auflage. Bearbeitet von Dr. Fritz
                                 										Schmidt, Privatdozent an der Technischen Hochschule zu Berlin. 108 Seiten
                              									mit 38 Abb. Sammlung: Aus Natur und Geisteswelt. Verlag B. G. Teubner, Leipzig und
                              									Berlin 1921. Kart. M. 6,81), geb. M. 8,80.
                           II: Ihre Gestaltung und Verwendung. Dritte Auflage. Bearbeitet von Dr. Fritz Schmidt, Privatdozent an der Technischen Hochschule
                              									zu Berlin. 100 Seiten mit 94 Abb. Sammlung: Aus Natur und Geisteswelt. Verlag B. G.
                              									Teubner, Leipzig und Berlin 1921. Karf. M. 6,80, geb. M. 8,80.
                           Die beiden Auflageziffern werden auch demjenigen, der die „Vater-Bändchen“
                              									noch nicht kennen sollte, einen Fingerzeig geben. Beide Bändchen des nur zu früh
                              									verblichenen ausgezeichneten technischen Pädagogen konnten auch in der Bearbeitung
                              									durch seinen langjährigen wissenschaftlichen Mitarbeiter nur wenig ergänzt und
                              									erweitert werden. Den geschickten Aufbau des Inhalts, die meisterhaft klare Sprache,
                              									unterstützt durch vorbildliche, das Wesentliche scharf hervorhebende
                              									Schemazeichnungen und gute Lichtbilder zeigten schon die ersten Auflagen wie aus
                              									einem Guß. So ist das Werkchen nach dem Willen seines Schöpfers geeignet, „die
                                 										Besitzer und Betriebsleiter von Dampfmaschinenanlagen, nicht zum wenigsten aber
                                 										auch die angehenden Studierenden unserer Technischen Hochschulen, Bergakademien
                                 										usw. schon vor dem Beginn ihres eigentlichen Hochschulstudiums einen kleinen
                                 										Einblick in jene inneren Vorgänge im Dampfkessel und in der Dampfmaschine
                                 										gewinnen zu lassen“, darüber hinaus aber auch jedem gebildeten Laien eine
                              									klare Vorstellung von den grundlegenden Dampfmaschinenfragen zu geben, deren
                              									Nichtkenntnis in unserm Maschinenzeitalter eigentlich beschämend sein sollte.
                           Heilmann.
                           Die Maschinenelemente. Von
                              									Friedrich Barth, Oberingenieur an der Bayrichen
                              									Landesgewerbeanstalt in Nürnberg. Kurzgefaßtes Lehrbuch für das Selbststudium und
                              									den praktischen Gebrauch. Vierte, vermehrte und verbesserte Auflage. 136 Seiten mit
                              									114 Abbildungen. Sammlung Göschen Nr. 3. Vereinigung wissenschaftlicher Verleger,
                              									Walter de Gruyter & Co., Berlin und Leipzig 1921. 2,10 Mk. und 100 %
                              									Verlegerteuerungszuschlag.
                           Das Barthsche Göschenbändchen liegt bereits in der vierten
                              									Auflage vor. Wesentliche Neuerungen waren nicht erforderlich, weiß doch jeder der
                              									vielen Studierenden und Autodiktaten, denen es bisher im wahrsten Sinne ein
                              										„Taschenbuch“ und ein unermüdlicher Ratgeber bei der Einführung in die
                              									Berechnung und Konstruktion der wichtigsten Maschinenelemente gewesen ist, wie viel
                              									er den kurzen aber klaren, durch die vielen Abbildungen unterstützten,
                              									leichtverständlichen Ausführungen des Büchleins verdankt. Aber auch der in der
                              									Praxis stehende Techniker wird es gern weiter als wertvolles Nachschlagebüchlein
                              									benutzen, wobei ihm das Tabellen- und Formelmaterial auf manche Frage schnellere
                              									Auskunft geben wird, als es die vielen dickleibigen Nachschlagewerke vermögen.
                           Heilmann.
                           Untersuchung einer
                                 										Wagerecht-Stoßmaschine mit elektrischem Einzelantrieb und
                                 										Riemenzwischengliedern. Von Dr.-Ing. G. Schlesinger, Professor an der Technischen Hochschule zu Berlin, und Dr.
                              									techn. M. Kurrein, Privatdozent an der Technischen
                              									Hochschule zu Berlin. 34 Seiten mit 108 Abbildungen und 15 Zahlentafeln. Julius
                              									Springer Berlin 1921.
                           Die vorliegende Veröffentlichung bildet das 5. Heft der „Berichte des
                                 										Versuchsfeldes für Werkzeugmaschinen an der Technischen Hochschule zu
                                 										Berlin“. Es ist eine Pionierarbeit vorbildlichster Art. In 12jährigem
                              									unermüdlichem Forschen haben die beiden Verfasser, unterstützt durch eine ganze
                              									Reihe junger Ingenieure die nun in ihren Ergebnissen fertig vorliegende Arbeit
                              									durchgeführt. Sie bildet ein grundlegendes wichtiges Glied in der Kette neuzeitigen
                              									technischen Denkens, das sich nicht mehr mit der konstruktiv-rechnerischen
                              									Betrachtungsweise unserers maschinentechnischen Wissens und Könnens begnügt, sondern
                              									sich mit allen Hilfsmitteln neuzeitiger Meßtechnik darangibt, die vorhandenen
                              									Mechanismen auf ihre dynamischen Verhältnisse hin exakt zu untersuchen, um, auf den
                              									dabei gewonnenen neuen Einblicken fußend, nunmehr Aenderungsvorschläge zu machen,
                              									die eben auf Grund dieser neugewonnenen Erkenntnisse des tatsächlich Vorhandenen
                              									unbedingt eine Erhöhung des Wirkungsgrades und der Betriebssicherheit verbürgen.
                           Aus diesen Gesichtspunkten heraus ist es verhältnismäßig unwesentlich, daß die
                              									Untersuchungen gerade an einer Wagerecht-Stoßmaschine vorgenommen worden sind.
                              									Jedenfalls haben sie zu äußerst wertvollen Einblicken in die Arbeitsweise dieser
                              									Maschinenart geführt, woraus sehr bald die praktische Nutzanwendung gezogen werden
                              									wird. Ueber das behandelte Sondergebiet hinaus aber ist die Arbeit ein hohes Vorbild
                              									sowohl hinsichtlich der technischen Durchführung einer neuen wissenschaftlichen
                              									Aufgabe, als auch wegen des rastlosen Forschungsgeistes, der sie von der ersten bis
                              									zur setzten Seite durchweht.
                           Heilmann.
                           Elastizität und Festigkeit von
                                 										Spezialstählen bei hohen Temperaturen. Von Dr.-Ing. Georg Welter. Heft 230 der Forschungsarbeiten auf dem Gebiete
                              									des Ingenieurwesens. Verlag des Vereins deutscher Ingenieure, Berlin 1921. 67 Seiten
                              									mit zahlreichen Abbildungen, Diagrammen und Zahlen tafeln. 18 Mk. postfrei.
                           Das Heft bringt eine verdienstvolle Arbeit aus dem Metallographischen Laboratorium
                              									der Technischen Hochschule zu Berlin. Die Untersuchung der elastischen und
                              									Festigkeitseigenschaften von Konstruktionsstählen bei höheren Temperaturen hat mit
                              									der Verwendung einer sich ständig erweiternden Zahl von Sonderstählen nicht mehr
                              									Schritt gehalten. Dankbar muß es daher begrüßt werden, wenn der Verfasser es
                              									unternommen hat, in ungemein fleißiger und sorgfältiger Laboratoriumsarbeit von
                              									nicht weniger als 11 der Praxis entnommenen Stahlarten (Kohlenstoff- und
                              									Manganstähle) wertvollste exakte Meßwerte festzulegen. Welche Bedeutung derartigen
                              									Untersuchungsergebnissen beizumessen ist, braucht niemand gesagt zu werden, der die
                              									vielfach unangenehmen und kostspieligen Erfahrungen der Praxis an Dampfturbinen-,
                              									Damptmaschinen-, Gasmaschinen-, Oelmotoren-, Automobil- und Flugzeugmotorengliedern
                              									kennt, die eben gemacht wurden, weil man bisher noch lange nicht genügend Einblicke
                              									in die Aenderung der Elastizitäts- und Festigkeitseigenschaften der
                              									Konstruktionsmaterialien bei den auftretenden höheren Temperaturen auf forschendem
                              									Wege gewonnen hat. Die Arbeit, die Temperaturen bis 500° C berücksichtigt hat,
                              									bildet einen wertvollen Baustein auf diesem Erkenntnisgebiet.
                           Heilmann.
                           
                           Die Lösung der
                                 										Verdingungsfrage. Von Dr.-Ing. Richard Rothacker, Oberregierungsbaurat. Ein Weg zum Aufstieg. Julius Springer, Berlin
                              									1921. 4,50 Mk.
                           Das nur etwa 30 Seiten starke Heftchen bildet einen neuerlichen Mahn- und Kampfruf
                              									des Verfassers, der „es sich zur Lebensaufgabe gemacht hat, auf eigene Faust die
                                 										Uebelstände des Verdingungswesens bis zu ihren letzten Wurzeln zu
                                 									verfolgen“, und „dessen persönliches Erleben vielseitig und reich genug war,
                                 										um die Erreichung seines Zieles zu ermöglichen“. Das Ergebnis seiner mehr
                              									als 20 jährigen Beobachtungen in der Staatsbauverwaltung veröffentlichte er 1919 in
                              									dem Buch: „Das Verdingungswesen, seine Abhängigkeit von der Erziehung und
                                 										Stellung der Baubeamten und seine Heilung“. Die vorliegende Schrift zeigt
                              									erneut in knappen eindringlichen Ausführungen die für unser ganzes gewerbliches
                              									Leben immer noch viel zu stark unterschätzte Bedeutung des staatlichen
                              									Verdingungswesens. Mit überaus sachkundiger Hand legt der Verfasser wieder einmal
                              									die seit Jahrzehnten besonders auf der Behördenseite bestehenden Krebsschäden bloß,
                              									gibt aber auch eingehende Ratschläge zu einer unbedingt erforderlichen Heilung.
                           Möge das Werkchen die Beachtung und Nutzanwendung finden, die es um seiner streng
                              									sachlichen Ausführungen willen verdient, sowohl im Wirtschafts-, wie noch vielmehr
                              									in dem aufs eindringlichste betroffenen Verwaltungsleben.
                           Heilmann.
                           Vorschläge zur Verbesserung des
                                 										kaufmännischen Briefstils Von J. Kähler,
                              									Kaufmann in Hamburg. Ueber 70 Seiten, gr. Oktavformat, 21.–25. Tausend. 7,50 Mk.
                              									zuzügl. Teuerungszuschlag. Hanseatische Verlagsanstalt A.-G., Hamburg 36.
                           Ein Heftchen, das in der Kaufmannswelt weit verbreitet und dessen Inhalt – beherzigt
                              									werden sollte. In knappen, treffenden Ausführungen legt der Verfasser – selbst
                              									Kaufmann – den Finger auf eine Wunde, die bei jedem Deutschen von Bildung und
                              									Geschmack im brieflichen kaufmännischen Verkehr Anstoß erregt: der heutige
                              									kaufmännische Briefstil. An dem Leben entnommenen Beispielen zeigt er die Unarten
                              									und Sinnwidrigkeiten, an denen das übelberüchtigte Kaufmannsdeutsch krankt. Zugleich
                              									aber gibt er Rat, wie ein schlichter aber doch würdiger Geschäftsbrief auszusehen
                              									habe.
                           Ob das Büchlein, das in großer Auflagezahl erschienen ist, merkliche Erfolge zeitigen
                              									wird? Wer seit Jahren in der Sprachreinigungsbewegung steht, wird seine Hoffnungen
                              									nicht zu hoch spannen. Der Kampf gegen die menschliche Trägheit ist gerade auf
                              									diesem Gebiet ein niederdrückender. Was die Schule an guten Grundlagen gelegt,
                              									verdirbt erfahrungsgemäß die kaufmännische Lehre in einem winzigen Bruchteil
                              									der Zeit. Doch das soll nicht entmutigen. Besonders die deutschen Großfirmen haben,
                              									nicht zuletzt unter dem Geist der Deutschbesinnung im Kriege, bereits wacker
                              									gearbeitet. Fortbildungsschule, Fachschule, Lehrherren, Vorgesetzte, alle sollten
                              									das Büchlein, oder wenigstens seinen Geist, ihren Schutzbefohlenen zugänglich
                              									machen, soweit sie überhaupt selbst bereits seines Geistes sind. Der Erfolg wird ja
                              									nur tropfenweise quellen. Dem Verfasser aber Dank und Anerkennung für tapferes
                              									Streiten!
                           Heilmann.
                           Wirkungsvolle Reklame. Von Karl
                              										Bott. 2. Teil: Werbewirksame Geschäftsdrucksachen und
                              									Schriftplakate. (Kaufmanns Taschenbücher.) 48 Seiten. 7 Mk. zuzügl.
                              									Teuerungszuschlag. Hanseatische Verlagsanstalt A.-G., Hamburg 36.
                           Das erste Bändchen des zweiteiligen Werkchen beantwortet die Frage: „Wie
                                 										Zeitunganzeigen aussehen sollen“; das vorliegende zweite Bändchen behandelt
                              									die an ganz bestimmte Person gerichtete Werbedrucksache. Auf engem Raum zeigt der
                              									Verfasser geschickt, wie Werbebriefe, Geschäftsdrucksachen, Briefbogen und Umschläge
                              									wirkungs- und geschmackvoll als Werbeträger auszustatten sind. Aus dem Inhalt seien
                              									kurz erwähnt: das Aeußere, die sprachliche Form, die Einheitlichkeit der
                              									Drucksachen; dann die verschiedenen Arten der Drucksachen, Preisbücher,
                              									Geschäftskarten usw. Eine Reihe von vorbildlichen Beispielen eindringlicher Schrift-
                              									und Bildwirkung ergänzen den Text.
                           Heilmann.
                           Chemiestudium und
                                 										Chemieunterricht. Von Prof. Dr. A. Gutbier,
                              									Stuttgart. 16 Seiten. Stuttgart 1921, Konrad Witwer. Geh. 2,20 Mk.
                           In dieser gelegentlich der Uebernahme des Rektorats der Technischen Hochschule
                              									Stuttgart gehaltenen Rede stellt Verfasser sehr beachtenswerte Forderungen auf für
                              									die künftige Gestaltung des Chemiestudiums sowie des Chemieunterrichts an unseren
                              									Schulen. Er betont namentlich die Bedeutung der Forschung, der die deutsche
                              									chemische Industrie in erster Linie ihre führende Stellung in der Welt verdankte und
                              									mit deren Hilfe sie hoffentlich auch den neuen schweren Wettkampf siegreich bestehen
                              									wird. Mögen die Ausführungen des Verfassers vor allem bei unseren jungen
                              									Chemiestudierenden die gebührende Beachtung finden.
                           A. Sander.
                           Technische Chemie für
                                 										Maschinenbauschulen. Von Prof. Dr. Siegfried
                                 										Jakobi, Elberfeld. Zweite, verbesserte Auflage. 160 Seiten mit 101 Abb.
                              									Berlin 1920, Julius Springer. Geh. 11 Mark.
                           Auf dieses kleine Lehrbuch wurde bereits bei seinem ersten Erscheinen an dieser
                              									Stelle empfehlend hingewiesen. Verfasser hat
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 336
                              
                           mit Geschick die nicht gerade leichte Aufgabe gelöst, aus dem von Jahr zu
                              									Jahr größer werdenden Gebiet der chemischen Technik diejenigen Zweige
                              									herauszuwählen, die für den Unterricht an Maschinenbauschulen und ähnlichen
                              									technischen Lehranstalten von Wichtigkeit sind. Die einzelnen Abschnitte sind knapp,
                              									manchmal vielleicht etwas zu knapp (dies gilt namentlich für die Ausführungen über
                              									die Brennstoffe) gehalten, dafür aber reichlich mit instruktiven Abbildungen
                              									versehen. Neben der Herstellung, Bearbeitung und Verwendung der Metalle, denen
                              									naturgemäß ein breiter Raum gewidmet ist, werden noch die Baustoffe, Fette und Oele,
                              									Brennstoffe, Luft und Wasser, die Reinigung des Kesselspeisewassers sowie die
                              									Sauerstoffverbindungen (Säuren, Basen und Salze) besprochen. Diesen speziellen
                              									Kapiteln gehen zwei kurze Abschnitte voran, in denen die chemischen Grundgesetze und
                              									Umsetzungen erläutert sind.
                           Im folgenden mögen für die nächste Auflage einige Ergänzungen vorgeschlagen sowie auf
                              									einige Ungenauigkeiten hingewiesen werden. So erscheint es zweckmäßig, auf S. 124
                              									etwas näher auf die Elektrostahlgewinnung und die Bedeutung der Spezialstähle
                              									einzugehen. Auf S. 129 ff. vermißt man einen Hinweis auf das Metallspritzverfahren
                              									sowie auf die homogene Verbleiung. Auf S. 107 wäre ein Hinweis auf die im Kriege
                              									geschaffene deutsche Aluminiumindustrie angebracht. Den Schmiermitteln sollte
                              									unbedingt etwas mehr Raum gewährt werden. In der Tabelle über die gasförmigen
                              									Brennstoffe (S. 78) sind die Heizwerte teils für 1 kg, teils für 1 cbm angegeben,
                              									ohne daß dies vermerkt wäre. Oelgas (S. 71) wird heute (bei uns wenigstens)
                              									nicht mehr zur Beleuchtung der Eisenbahnwagen verwendet. In der Tabelle über die
                              									Explosionsgrenzen von Gas-Luftgemischen (S. 72) sind die Ueberschriften der zweiten
                              									und dritten Spalte vertauscht. Die Wasserstoffdarstellung durch Spaltung von
                              									Azetylen (S. 73) ist seit bald 10 Jahren aufgegeben und kann daher ganz wegbleiben,
                              									wogegen die nur mit 3 Zeilen erwähnte Gewinnung des Kalkstickstoffs dafür
                              									ausführlicher zu behandeln wäre. Die Abb. 41 stellt keinen Skrubber, sondern einen
                              									Standardwascher dar.
                           Diese kleinen Mängel vermögen jedoch den Wert des Buches nicht zu schmälern, das im
                              									übrigen seinen Zweck recht gut erfüllt.
                           A. Sander.
                           Aenderungen der Struktur und des
                                 										Spektrums chemischer Atome. Von Prof. Dr. Johannes
                                 										Starck, Würzburg. 15 Seiten. Leipzig 1920, S. Hirzel. Geh. 3 Mk.
                           Die kleine Schrift enthält den Vortrag, den Verfasser bei der Entgegennahme des
                              									Nobelpreises in Stockholm gehalten hat. Ausgehend von dem Begriff der Quanten und
                              									Elektronen gibt Verfasser in kurzen Zügen ein anschauliches Bild von der Entwicklung
                              									der Atomforschung, unter besonderer Berücksichtigung seiner eigenen Arbeiten über
                              									den Zusammenhang zwischen der Aenderung der Struktur und der Aenderung der Spektren
                              									chemischer Atome. Da die Arbeit mit zahlreichen Literaturhinweisen versehen ist,
                              									kann sie für das Studium dieses interessanten Gebietes auch dem Fernerstehenden
                              									bestens empfohlen werden.
                           A. Sander.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 336
                              
                           
                        
                           
                           Bei der Schriftleitung eingegangene Bücher.
                           Prof. Dr. H. E. Timerding, Die Fallgesetze, ihre
                              									Geschichte und ihre Bedeutung. 2. Auflage. Mit 25 Figuren im Text. Verlag B. G.
                              									Teubner, Leipzig und Berlin 1921. Preis M. 5,–.
                           Prof. Dr. Alexander Witting, Einführung in die
                              									Trigonometrie. Eine elementare Darstellung ohne Logarithmen. Mit 26 Figuren und
                              									zahlreichen Aufgaben. Verlag B. G. Teubner, Leipzig und Berlin 1921. Preis M.
                              									5,–.
                           Prof. Dr. Wiegner u. Prof. Dr. Stephan, Lehr- und Aufgabenbuch der Physik. Für Maschinenbau- und
                              									Gewerbeschulen sowie für verwandte technische Lehranstalten und zum
                              									Selbstunterricht. 2. Teil: Lehre von der Wärme, Lehre vom Licht (Optik),
                              									Wellenlehre. 2. verbesserte Auflage. Verlag von B. G. Teubner, Leipzig und Berlin
                              									1921. Preis M. 22,–. 3. Teil: Elektrizität (einschl. Magnetismus), Einführung in die
                              									Elektrotechnik. 2. verbesserte und vermehrte Auflage.
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                           Dr. Alfred Lotze, Die Grundgleichungen der
                              									Mechanik insbesondere starrer Körper. Neu entwickelt mit Graßmanns Punktrechnung.
                              									Verlag von B. G. Teubner, Leipzig und Berlin 1922. Preis M. 16,–.
                           Otto Stolzenberg, Maschinenbau. 3. Band: Methodik der
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                           Arthur Dix, Politische Erdkunde. Verlag von Ferd. Hirt
                              									in Breslau, 1922. Jedermanns Bücherei. Preis geh. M. 12,50, geb. M. 15,–.
                           Ernst Bergmann, Der Geist des XIX. Jahrhunderts. Verlag
                              									von Ferdinand Hirt in Breslau 1922. Jedermanns Bücherei. Preis kart. M. 12,50, geb.
                              									M. 15,–.
                           Alexander Brückner, Russische Literatur. Verlag von
                              									Ferdinand Hirt in Breslau 1922. Jedermanns Bücherei. Preis kart. M. 12,50, geb. M.
                              									15,–.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 336