| Titel: | Bücherschau. | 
| Autor: | Schmolke | 
| Fundstelle: | Band 338, Jahrgang 1923, S. 137 | 
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                        Bücherschau.
                        Bücherschau.
                        
                     
                        
                           Lehrbuch der praktischen
                                 										Physik. Von Friedrich Kohlrausch. 14. stark
                              									vermehrte Auflage (47. bis 51. Tausend). Neu bearbeitet von E. Brodhun, H. Geiger,
                              									E. Giebe, E. Grüneisen, L. Holborn, K. Scheel, O. Schönrock und E. Warburg. Mit 395
                              									Figuren im Text. Verlag und Druck von B. G. Teubner, Leipzig-Berlin. 1923.
                           Das Neuerscheinen einer Auflage von Kohlrauschs Lehrbuch der praktischen Physik
                              									bedarf für alle diejenigen, die es für ihre Arbeit benötigen, keines besonderen
                              									empfehlenden Hinweises. Der „Kohlrausch“ ist längst zu einem unentbehrlichen
                              
                              									Werkzeug jedes experimentell arbeitenden Physikers geworden. Das Neuerscheinen der
                              									14. Auflage, der 3., die nach dem Tode des Verfassers durch einen Teil seiner
                              									ehemaligen Mitarbeiter in der Physikalisch-technischen Reichsanstalt herausgebracht
                              									worden ist, kann unter den heutigen erschwerenden Umständen nur als ein ganz
                              									besonders erfreuliches Dokument begrüßt werden, daß zielbewußte, verantwortungsvolle
                              									und bis ins kleinste sorgfältige deutsche Gelehrtenarbeit sich nicht hat abhalten
                              									lassen, das Denkmal, welches der zweite Präsident der Reichsanstalt sich selbst
                              									gesetzt hat, mit verständnisvoller Pietät und doch im Geiste wissenschaftlichen
                              									Fortschrittes zu pflegen und weiter auszubauen.
                           Ueber 50 Jahre sind jetzt verflossen, seit die erste Auflage des „Kohlrausch“
                              									erschienen ist und in dieser langen Zeit hat notwendig das Buch nach Inhalt und
                              									Umfang mancherlei Wandel erfahren. Seine Bestimmung war anfangs, dem Unterricht des
                              									physikalischen Anfängerpraktikums zu dienen. Mit der Entwickelung der Physik Schritt
                              									haltend, mußte mehr und mehr die wissenschaftliche Seite vervollständigt werden, so
                              									daß der im praktischen Beruf stehende Physiker es bei der Lösung wissenschaftlicher
                              									Aufgaben zu Rate ziehen kann.
                           Es ist nicht möglich, an dieser Stelle alle Einzelheiten aufzuführen, in welchen die
                              									14. Auflage gegenüber der vorigen Verbesserungen, Zusätze und Streichungen aufweist.
                              									Es können nur einige Beispiele hervorgehoben werden, soweit eine besonders
                              									durchgreifende Umarbeitung sich erkennen läßt. Das ist besonders auf dem Gebiete der
                              									Optik der Fall, wo ein neues Kapitel über magnetooptische Untersuchungen eingefügt
                              									wurde; außer der elektromagnetischen Drehung der Polarisationsebene wird der
                              									Zeemann- und der Stark-Effekt behandelt. Das Spektrometer wird eingehender als
                              									bisher behandelt.
                           Die elektrischen und magnetischen Messungen erscheinen in wesentlich besserer
                              									Uebersicht angeordnet. Ein besonderer Abschnitt „Dielektrika“ wird besonders
                              									dem in der Elektrotechnik tätigen technischen Physiker willkommen sein. Er behandelt
                              									Isolationsmessungen, dielektrische Verluste, Dielektrizitätkonstanten,
                              									Entladungsspannung, dielektrische Festigkeit. Auch der Abschnitt „Jonen und
                                 										Elektronen“ (zerfallend in: Jonisierte Gase, Kathoden- und Kanalstrahlen)
                              									stellt gerade in seiner gedrängten Darstellung eine wertvolle Bereicherung des
                              									Buches dar. Auf der gleichen Höhe steht das Schlußkapitel „Röntgenstrahlen und
                                 										Radioaktivität“.
                           Auch die Tabellensammlung im Anhang ist in vielen Einzelheiten durch Zusätze
                              									erweitert worden. Neu hinzugekommen ist eine Tabelle über die Empfindlichkeit des
                              									Auges.
                           Gerdien.
                           Lehrbuch der allgemeinen mechanischen
                                 										Technologie der Metalle. Von Prof. Dipl.-Ing. Hermann
                                 										Meyer. Dritte, vollständig neubearbeitete Auflage, 292 S., mit 354
                              									Abbildungen im Text. Leipzig 1923. Dr. Max Jänecke, Verlagsbuchhandlung.
                           Dieses Buch ist, ebenso wie die vorangegangenen Auflagen, in erster Linie gedacht als
                              									ein Hilfsmittel für die Einführung in das große Gebiet der allgemeinen mechanischen
                              									Technologie. Die Einteilung des Stoffes ist die bei diesem Fach bisher übliche.
                           Zunächst wird die Herstellung des Roheisens einschließlich der sämtlichen
                              									schmiedbaren Eisensorten eingehend besprochen. Es folgen dann kurze Erörterungen
                              									über Kupfer, Blei, Zinn, Zink, Aluminium und Metallegierungen. Der zweite, große
                              									Abschnitt handelt über Gießerei. Es wird dabei über die Gußmetalle, Schmelzöfen,
                              									Herstellung der Gußformen, das Trocknen der letzteren, Putzen der Gußstücke und
                              									schließlich über besondere Arten von Gußstücken (Hartguß usw.) eingehend gesprochen.
                              									Der dritte Teil des Buches behandelt die Umformung der Metalle auf Grund ihrer
                              									Bildsamkeit, nämlich die Kapitel: Schmieden, Stanzen, Pressen, Prägen und Ziehen,
                              									Drücken, Schweißen, Schneiden mit Sauerstoff, Löten, Härten, Walzen, Drahtziehen und
                              									Herstellung der verschiedenartigen Rohre.
                           Der verdiente Verfasser hat m. E. sein Ziel in mustergültiger Weise erreicht.
                              									Ueberall geht er bei seinen Erörterungen systematisch vor. In außerordentlich klarer
                              									Sprache wird jedesmal das Wesentliche eines Vorganges an Hand sehr deutlicher
                              									schemat Darstellungen behandelt. Die zu diesem gehörigen Maschinen und Apparate
                              									werden dann in maßstäblichen Schnitt- oder Ansichtszeichnungen dargestellt und
                              									eingehend beschrieben. Daß gerade das Kapitel über die Gießerei im Verhältnis recht
                              									ausführlich behandelt wurde, ist besonders zu begrüßen mit Rücksicht darauf, daß
                              									viele Lernende keine Gelegenheit hatten, auf diesem Gebiete praktisch zu wirken.
                              									Doch dürfte es m. E. ratsam sein, den Abschnitt der „übrigen technisch wichtigen
                                 										Metalle“ bei Neuauflagen des Buches etwas ausführlicher zu behandeln und sei
                              									es gar auf Kosten anderer Kapitel.
                           Abgesehen von einigen kleinen Druckfehlern, die aber keineswegs sinnentstellend
                              									wirken, ist das Buch in seiner äußeren Ausführung in jeder Hinsicht lobenswert, und
                              									da auch, wie aus vorhergehendem zu schließen ist, der Inhalt zeitgemäß und dem Zweck
                              									wirklich entspricht, kann es demnach wärmstens empfohlen werden, nicht nur dem
                              									Lernenden, sondern auch sonstigen Interessenten, die sich schnell über den
                              									derzeitigen Stand der allgemeinen mech. Technologie unterrichten wollen.
                           Dipl.-Ing. Hofmann.
                           Die Maschinenelemente. Von Prof.
                              									Dr.-Ing. Laudien. II. Band, 3. Auflage. Leipzig 1923. Dr.
                              									Max Jänecke.
                           Die vorliegende Neuauflage erscheint vor allem für die Hand des Schülers einer
                              									höheren Maschinenbauschule sehr geeignet. Es werden in Ergänzung des ersten Bandes
                              									Riemen-, Seil- und Kettentriebe, Maschinenelemente zum Heben von Lasten sowie zur
                              									Umsetzung einer geradlinigen in eine drehende oder schwingende Bewegung,
                              									Stopfbüchsen, Kolbenstangen, Zylinder, Rohre und Ventile besprochen. Die Behandlung
                              									ist in technischer Hinsicht einwandfrei. Die Form der Darstellung klar und
                              									anschaulich. Fortschritte, welche die letzte Zeit auf dem behandelten Gebiete
                              									brachte, wurden weitgehend berücksichtigt, so daß die Schrift durchaus dem heutigen
                              									Stande der Technik entspricht. Sie kann dem oben gekennzeichneten Leserkreis als
                              									Lehrbuch sowie auch dem schon in der Praxis tätigen Ingenieur als Nachschlagewerk in
                              									jeder Hinsicht empfohlen werden.
                           Schmolke.
                           Die Statik des Eisenbaues. Von W.
                              									L. Andrée. Zweite Auflage. Verlag R. Oldenbourg,
                              									München-Berlin 1922. Grundpreis geh. 15 Mark.
                           Die Bücher des rühmlich bekannten Verfassers beabsichtigen, dem mit den Grundgesetzen
                              									der Statik, auch der statisch unbestimmten Systeme, schon vertrauten Ingenieur die
                              									Anleitung zur Lösung der hauptsächlichsten in der Praxis vorkommenden Aufgaben an
                              									die Hand zu geben. Eigentliche die Theorie vermittelnde Lehren fehlen also, dagegen
                              									wird eine große Zahl von Beispielfällen mehr oder weniger ausführlich
                              									durchgerechnet. Das vorliegende, in der Neuausgabe 518 Textseiten umfassende Werk
                              									ordnet demgemäß die behandelten Aufgaben im allgemeinen nach dem Verwendungszweck
                              									der betreffenden Konstruktionen und zerfällt so in die Hauptabschnitte Druckstäbe
                              									und Säulen (20 Seiten), Gebäude, Werkstätten und Hallen (122 S.), Kranlaufbahnen (89
                              									S.), Luftschiffhallen (26 S.), Hellinggerüste (31 S.), Fördergerüste (51 S.),
                              									Kühltürme (24 S.), Brücken (46 S.), deren Aufzählung schon die reichen und
                              									vielseitigen praktischen Erfahrungen des Verfassers erkennen läßt. Ihnen folgt noch
                              									eine Reihe von Berechnungen unter dem Titel „Praktische Aufgaben“ (32 S.),
                              									die sich in die vorhergehenden Abschnitte nicht eingliedern lassen, und schließlich
                              									ein kurzer Anhang von 24 Seiten, der die hauptsächlichsten Regeln der Statik
                              									begründet bzw. erklärt, sowie ein Nachtrag, der im wesentlichen das vom Verfasser
                              									eingeführte sehr vorteilhafte Verfahren der Belastungsumordnung an einigen
                              									Beispielen genauer auseinandersetzt.
                           Der in der Praxis zu schnellem Arbeiten genötigte Ingenieur wird sehr erfreut sein,
                              									bei jeder einzelnen Aufgabe mindestens den Berechnungsgang klargelegt zu sehen, und
                              									ihm werden die häufigen Wiederholungen, die dadurch auftreten, wenig stören, da er
                              									das Buch hauptsächlich als Führer bei der Bearbeitung bestimmter Aufgaben benutzen
                              									will. Auch die vielfachen Hinweise auf Mängel in gebräuchlichen Berechnungen oder
                              									Annahmen sind äußerst wertvoll und genügen schon, das Buch angelegentlichst zu
                              									empfehlen.
                           Weniger befriedigt ist der Berichterstatter von dem ersten Abschnitt. Bei der
                              									zahlenmäßigen Durchrechnung der Säulen ist übersehen worden, daß die Knickkraft für
                              									die senkrecht zu der vom Verfasser der Rechnung zugrundegelegten Hauptachse nur rund
                              									420 t beträgt. Eine genaue Rechnung (die vom Verfasser gegebene ist eine ziemlich
                              									rohe Annäherung) ergibt die Knickkraft der vergitterten Säule in bezug auf die vom
                              									Verfasser angenommene Achse zu rund 432 t statt 447 t. Daß der Verfasser vorschlägt,
                              									bei Fundamentankern und dergl., die ihnen durch das Festschrauben gegebene
                              									Vorspannung ganz außer Acht zu lassen, weil sie vermeintlich doch nicht genau genug
                              									festgelegt werden kann, scheint dem Berichterstatter das Kind mit dem Bade
                              									auszuschütten. Es ist doch tatsächlich möglich und wird im Maschinenbau oft gemacht,
                              									daß man durch geeignete Aufbauvorschriften die Vorspannung innerhalb gewisser gar
                              									nicht so weit auseinanderliegender Grenzen hält, und dann kann man auch mit dem
                              									Mittelwert dieser Vorspannung rechnen. Freilich werden die Berechnungen
                              									umständlicher und man muß für die schnelle Lösung ein für alle Mal ausgerechnete
                              									Kurvenzüge benutzen. Das gilt aber auch sonst nicht als Grund, als fehlerhaft
                              									erkannte Ansätze beizubehalten.
                           Stephan.
                           Allgemeine Maschinenlehre.
                              									Vorlesungen über Arbeitsgewinnung und Kraftmaschinen. Von Hugo
                                 										Fischer. Leipzig 1923. Otto Spamer.
                           Es ist keine leichte Aufgabe, die sich der Verfasser stellte. In gedrängter Form soll
                              									im Rahmen eines Bandes von mittlerer Größe das Wesentlichste über Dampfkessel,
                              									Generatoren, Dampfmaschinen, Verbrennungsmotoren, elektrische Kraftmaschinen,
                              									Luftdruckmotoren, kurz über Arbeitsgewinnung jeder Art gebracht werden. Daneben
                              									erfährt die Meßkunde eine ziemlich eingehende Behandlung und werden noch zahlreiche
                              									andere Gebiete der Technik gestreift. Um so erfreulicher ist es, daß man bei der
                              									Lektüre der Schrift in steigendem Maße den Eindruck gewinnt, eine zwar kurze,
                              									indessen in jeder Hinsicht erstklassige Darstellung vor sich zu haben. Das Buch soll
                              									dem Studierenden, der gerade gegenwärtig unter der Not der Zeit so überaus
                              									schwer zu leiden hat, als Leitfaden dienen, der unter Ausschaltung alles
                              
                              
                              									Nebensächlichen nur das Grundsätzliche bringt. Dieses Ziel wurde erreicht.
                              									Zahlreiche Abbildungen ergänzen und beleben den Text. Indessen nicht nur der junge
                              									Hochschüler wird der Schrift viel Belehrendes entnehmen, sondern auch dem in der
                              									Praxis stehenden Ingenieur dürfte das Studium des Buches wesentlichen Nutzen
                              									bringen. Dessen weite Verbreitung wäre daher durchaus wünschenswert.
                           Schmolke.
                           Der Kranbau. Berechnung und
                              									Konstruktion von Kranen aller Art. Von Dr.-techn. R. Dub.
                              									2. Auflage. Mit 623 Abbildungen und 26 Tabellen. Wittenberg (Bez. Halle) 1922. A.
                              									Ziemsen.
                           Der Verfasser der vorliegenden wertvollen Schrift ist als Professor an der Deutschen
                              									Technischen Hochschule zu Brunn tätig. In Anlehnung an die von ihm gehaltenen
                              									Vorträge über Hebezeuge bringt er in gedrängter und dabei sehr klarer Form das
                              									Wissenswerteste über den gesamten Kranbau. Besonderer Wert ist auf die
                              									Konstruktionselemente gelegt. Das Werk bildet infolgedessen eine wertvolle Ergänzung
                              									vielen in letzter Zeit erschienenen, dasselbe Fachgebiet behandelnden Schriften, die
                              									sich überwiegend mit vollständigen Krananlagen beschäftigen. Als Vorzug ist es zu
                              									betrachten, daß die rechnerische Entwicklung zwar unter Benutzung der einfachsten
                              									Gesetze der Mechanik, aber dennoch möglichst voraussetzungslos erfolgt. Statisch
                              									unbestimmte Systeme wurden nicht in den Kreis der Betrachtungen einbezogen. Die
                              									Neuauflage, welche der ersten Veröffentlichung innerhalb von drei Jahren folgte,
                              
                              									berücksichtigt die modernen Fortschritte im Hebezeugbau in weitgehendstem Maße.
                              									Viele Neuerungen gelangen zur Darstellung, die bisher infolge der erschwerten
                              									Verbindung mit dem Auslande der Allgemeinheit nicht bekannt waren. Unzweifelhaft
                              									wird das Buch den zahlreichen Studierenden gute Dienste leisten, die infolge der
                              									wirtschaftlichen Verhältnisse auf Nebenerwerb angewiesen sind und nicht ihre volle
                              									Arbeitskraft der Ausbildung widmen können. In deren Interesse wäre es sehr
                              									wünschenswert, wenn ähnliche kurze, technisch einwandfreie, ein großes Stoffgebiet
                              									umfassende Darstellungen auch für andere Zweige des Hochschulstudiums erschienen.
                              									Die vorzüglichen Abbildungen erhöhen den Wert des Werkes, dem eine weite
                              									Verbreitung, auch im Kreise der bereits in der Praxis stehenden Ingenieure,
                              									wärmstens zu wünschen ist.
                           Schmolke.
                           Entdeckungsfahrten in den elektrischen
                                 										Ozean. Von Slaby. Ein Vierteljahrhundert
                              									drahtlose Telegraphie. VI. Auflage, neu bearbeitet von O. Nairz. Verlag von Leonhard
                              									Simion, NO, Berlin.
                           Wer die fesselnden Vorträge von Professor Slaby zu hören Gelegenheit hatte, die ohne
                              									unwissenschaftlich zu sein, auch für den Laien durchweg verständlich waren, wird dem
                              									Bearbeiter der VI. Auflage der Slabyschen Vorträge, dem ehemaligen ersten
                              									Assistenten von Slaby, Dank wissen. Bei der Gründlichkeit und Klarheit der
                              									Darstellung behält der Inhalt dauernden Wert, obwohl seit dem Tode Slabys
                              									wesentliche Fortschritte in der drahtlosen Nachrichtenübertragung gemacht wurden. Es
                              									brauchte daher nur wenig an der bilderreichen Darstellung geändert zu werden. Das
                              									Buch bringt nicht blos die Entwickelung der drahtlosen Telegraphie, die Slaby von
                              									den ersten bescheidenen Anfängen an miterlebt hat. Alle die Gebiete der Physik, die
                              									für das Verständnis der drahtlosen Uebertragung in Betracht kommen, werden anschaulich
                              									behandelt. Eine Reihe von Versuchen werden vorgeführt und durch zahlreiche
                              									Abbildungen erläutert. Trotz der Vielseitigkeit des Gebotenen ist die Darstellung so
                              									lebendig, daß der Leser nicht ermüdet. Jeder Abschnitt ist für sich verständlich. So
                              									wirkt das Buch trotz dem lehrreichen Inhalt nicht lehrbuchartig. „Was uns vor
                                 										wenig Jahren fast wie ein Wunder berührte, erscheint uns heute als
                                 										selbstverständlich und naheliegend“ schrieb Slaby 1901. Das gilt auch heute.
                              									Es wird uns recht lebendig vor Augen geführt, welche Schwierigkeiten zu überwinden
                              									waren, bis die rechten Wege gefunden wurden, welche Geduld dazu gehörte, bei den
                              									vielen unvermeidlichen Fehlschlägen immer wieder neue Wege zu suchen, wir lernen die
                              									riesige Geistesarbeit schätzen, die von einer Reihe von Erfindern und Gelehrten für
                              									die Entwickelung der drahtlosen Telegraphie und Telephonie aufzuwenden war, die nur
                              									schrittweise vor sich ging. Slaby war es nicht vergönnt, die großen Fortschritte der
                              									Neuzeit zu erleben. Er starb 1913. Ein Lebensbild wird uns von Nairz am Schluß des
                              									Buches gebracht. Der Bearbeiter des Buches hat es auch übernommen, die weitere
                              									Entwickelung der drahtlosen Technik bis in die neueste Zeit in übersichtlicher Weise
                              									vorzuführen, an der deutscher Geist hervorragenden Anteil hat, unter anderem auch
                              									durch Schaffen der Großstationen „Nauen, das eigenartige riesige Umformerwerk mit
                                 										gewaltigen Turmbauten, aus deren Drahtharfen die Faust eines Giganten die Wellen
                                 										in den Aether schleudert“ und „Geltow, der auf größte Sensibilität
                                 										gebrachte Empfindungsnerv der Radiostation, der im Berliner Zentralorgan
                                 										gewollte Wirkungen auslöst“, wie in dem Buche ausgeführt wird. Die
                              									beigefügte Chronik gibt uns kurz den ganzen Werdegang von den ersten Anregungen
                              									Faradays bis zu den neuesten Errungenschaften.
                           Es wird niemand das Buch unbefriedigt und ohne Bereicherung seines Wissens aus der
                              									Hand legen.
                           Dr. Michalke.
                           Eine Darstellung des Nernstschen
                                 										Wärmetheorems. Von Viktor Fischer. Frankfurt a.
                              									M. 1923. Blazek und Bergmann.
                           Das nur wenige Seiten umfassende Heftchen bringt eine einwandfreie Darstellung
                              									des 3. Wärmesatzes unter Benutzung zeichnerischer Hilfsmittel. Die Lektüre der
                              									geistreichen Abhandlung kann nicht nur dem Physiker, sondern auch dem Wärmeingenieur
                              									aufs wärmste empfohlen werden.
                           Schmolke.
                           Jahreszahlen der Erdgeschichte.
                              									Von R. Lotze. Stuttgart 1923. Frankhsche
                              									Verlagshandlung.
                           Das Büchlein enthält eine in den rühmlich bekannten, die vom „Kosmos“,
                              									Gesellschaft der Naturfreunde, herausgegebenen Schriften kennzeichnenden anmutigen
                              									Plaudereien gehaltene Schilderung der Methoden, die zur Bestimmung des Alters der
                              									Erde dienen. Insbesondere sei auf den Abschnitt über geologische Zeitmessung auf
                              									Grund radioaktiver Vorgänge hingewiesen.
                           Schmolke.
                           Taten der Technik. Herausgegeben
                              									von Hanns Günther. Zürich und Leipzig 1923. Rascher &
                              									Cie. A.-G.
                           Die nunmehr erschienene 4.–10. Lieferung des unter Mitarbeit verschiedener Autoren
                              									entstandenen Sammelwerks entspricht den Erwartungen, welche die ersten Hefte
                              									erweckten, auf die bereits in D. p. J. Heft 6 1923 hingewiesen wurde. Die Aufsätze
                              									sind volkstümlich und anschaulich geschrieben, und der Bilderschmuck läßt nichts zu
                              									wünschen übrig. Daß hier und dort technische Fehler unterlaufen, ist nicht allzu
                              									schwerwiegend, da die Schrift für die Hand des Laien bestimmt ist, für den es sich
                              									vor allem darum handelt, eine allgemeine Vorstellung zu gewinnen. Verbesserungsfähig
                              									wäre u.a. die Darstellung der Vorzüge des Heißdampfes auf Seite 305. Der Sattdampf
                              									besitzt natürlich vor Beginn der Ueberhitzung nicht etwa eine Temperatur von 100°,
                              									wie der Verfasser erklärt. Auch befiindet sich letzterer im Irrtum bei der Angabe,
                              									daß der Vorteil, den man durch Vermeidung der Dampfkondensalien erzielt, vor allem
                              									darin besteht, daß alle Teile des Dampfes zur Arbeit kommen und nichts als Wasser
                              									ungenutzt verloren geht.
                           Schmolke.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 338