| Titel: | Bücherschau. | 
| Fundstelle: | Band 341, Jahrgang 1926, S. 161 | 
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                        Bücherschau.
                        Bücherschau.
                        
                     
                        
                           „Mansfeld“ (Gedenkschrift
                              									zum 725jährigen Bestehen des Mansfeld-Konzerns. Von Dr. Walter
                                 										Hoffmann, ord. Professor an der Staatl. Bergakademie Freiberg. – Ecksteins
                              									Biographischer Verlag, Berlin, Berlin W. 62, Lützowplatz 6.
                           
                           Der Mansfeld-Konzern feiert die ungewöhnliche Tatsache seines 725jährigen Bestehens
                              									durch die Herausgabe eines sehr bemerkenswerten Buches; in fesselnder, dabei
                              									wissenschaftlicher Darstellung wird hier ein wichtiges Kapitel deutscher
                              									Wirtschafts- und Kulturgeschichte geschrieben, und zugleich das Wachstum eines heute
                              									so machtvollen Gebildes bis zu seinen Wurzeln verfolgt.
                           Was der Mansfeld-Konzern heute im deutschen Wirtschaftsleben bedeutet, ist nicht
                              									unbekannt, wird hier aber noch einmal an Hand eines zuverlässigen Ziffermaterials
                              									aufgezeigt. Mansfeld von heute heißt ein gewaltiges Großunternehmen in Erz, Kohle
                              									und Kali. Mit einem Aktienkapital von 38 Millionen Reichsmark (zuzüglich eines
                              									Reservefonds von 6 Millionen Reichsmark). Mit nicht weniger als 27000 Arbeitern. Mit
                              									einer Handelsorganisation, die die Welt umspannt und in allen Erdteilen ihre festen
                              									Stützpunkte hat.
                           Das Rückgrat dieses riesigen und verästelten Organismus sind noch heute die Bergwerke
                              									und Hütten, die Anlagen des Kupferschieferbergbaus in Mitteldeutschland. Gegenwärtig
                              									sind zwischen Eisleben und Hettstedt 7 Förderschächte in Betrieb, deren Ertrag in
                              									zwei Roh-, zwei Rost- und je einer Silber-, Kupfer- und Bleihütte augewertet wird.
                              									An 10000 Mann sind allein im Erzbergbau tätig. Im Jahre 1925 wurden hier über 19000
                              									Tonnen Kupfer gefördert, fast 100000 kg Silber, 2300 Tonnen Werkblei, fast 30000
                              									Tonnen Schwefelsäure und gegen 14 Millionen
                              									Schlackensteine. Einen nicht unerheblichen Teil seiner Erzeugung setzt Mansfeld in
                              									seinen eigenen verarbeitenden Werken in Draht, Seile, Bleche, Rohre um.
                           Zur Sicherung der Brennstoffversorgung hat Mansfeld auch im Kohlenbergbau Fuß gefaßt;
                              									seine Steinkohlenbergwerke mit seinen hochmodernen Zecheneinrichtungen (größtenteils
                              									in Westfalen gelegen) lieferten 1925 über 1 Million Tonnen Kohle, die eigenen
                              									Kokereien über 300000 Tonnen Koks, abgesehen von den gleichfalls bedeutenden
                              									Mengen an Nebenprodukten, wie Benzol, Ammoniakdünger, Rohnaphtalin usw. Der dritte
                              									Hauptzweig, die Kaliproduktion, steht bekanntlich infolge der Abmachungen mit der
                              									Kali-Vereinigung vor der Stillegung.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 341, S. 161
                              Ernste Feuermaschine.
                              
                           Einen außerordentlichen Umfang und eine wachsende Bedeutung auch für die Finanzierung
                              									des Konzerns hat der in Berlin unter einer eigenen Aktien-Gesellschaft konzentrierte
                              									Metallhandel gewonnen. Das ist Mansfeld von heute, dem auch chemische,
                              									Maschinen-Fabriken, Eisengießereien, Ziegeleien, Chamottefabriken – und ein
                              									bedeutender land- und forstwirtschaftlicher Besitz gehört. Außerdem besitzt Mansfeld
                              									¾ der Anteile der „Halleschen Pfännerschaft“ und damit die Kontrolle über
                              									Braunkohlenfelder, Salinen und Glasfabriken.
                           Dieses gewaltige und moderne Wirtschaftsunternehmen durch fast drei Viertel eines
                              									Jahrtausends bis zu seinen Anfängen zurückzuverfolgen, ist nun von besonderem Reiz.
                              									Nicht einmal bis zu seinen ersten Anfängen, die im Dunkel liegen; denn man weiß nur,
                              									daß das mitteldeutsche Erzgebiet zu Ausgang Hes Mittelalters fast ganz Europa mit
                              									Kupfer versorgte. In späteren Chroniken wird das Jahr 1200 als erstes des Bergwerks
                              									genannt. In die Hände der Grafen von Mansfeld kam es jedoch erst um die Mitte des
                              									14. Jahrhunderts, wo es ihnen von Kaiser Karl IV. zu Lehen gegeben wurde. Damals
                              									wurde das Erz im Tagbau oder in ganz geringen Tiefen gewonnen und mit Holzkohle
                              									zusammen geschmolzen; Blasebälge fachten die Glut. Welch ein Weg technischen
                              									Fortschritts aus diesen Tagen bis zum Mansfeld von heute mit seinen Kraftwerken,
                              									unterirdischen Bahnen, seinen Pumpanlagen und seinen fortgeschrittenen
                              									Hüttenbetrieben.
                           Mit den Grafen von Mansfeld blieb das Gebiet dann lange Zeit verbunden, unter
                              									wechselvollen Schicksalen, Verschuldung, Familienzwist, es gab auch Streiks, um
                              									deren Beilegung sich kein geringerer als Martin Luther, der Eislebener, bemühte.
                              									Aber trotz aller Krisen setzte sich allmählich die kapitalistische Betriebsform mehr
                              									und mehr durch, gemeinsamer Einkauf wurde geschaffen, und unter Beteiligung
                              									Nürnberger Kaufherren Syndikate begründet. Der Vermögensverfall der Grafen von
                              									Mansfeld führte dazu, daß der Betrieb an Kursachsen kam, und später an Leipzig.
                              									Durch den 30jährigen Krieg zerrütteten die Verhältnisse so sehr, daß Jahrhunderte
                              									danach noch die Folgen nachwirkten: während zu Luthers Zeit noch 40000 Zentner
                              									Kupfer gefördert wurden, sank der Ertrag bis gegen Ende des 18. Jahrhunderts auf
                              									etwa 15000 Zentner. Eine Besserung begann, als Friedrich der Große 1768 die
                              									Rothenburger Gewerke erwarb, und die Staatshilfe wurde noch wirksamer, als nach dem
                              									Wiener Kongreß ganz Mansfeld endgültig Preußen zugeteilt wurde. Nun erholte sich der
                              									Bergbau mehr und mehr, zumal auch die Technik nach langer Pause den Betrieb
                              									grundlegend umzugestalten begann. Koks trat an die Stelle der Holzkohle, die ersten
                              									Wagenschienen drangen unter die Erde. Neue Verhüttungsverfahren, die erste
                              									Dampfmaschine. 1852 vereinigten sich alle Gewerkschaften zur „Mansfeldschen
                                 										Kupferschiefer bauenden Gewerkschaft“. Die erste große industrielle
                              									Organisation Mitteldeutschlands war geboren. Die technische Vervollkommnung nahm nun
                              									ein anderes Tempo an; zugleich wuchsen die wirtschaftlichen Probleme, da auch Chile,
                              									Spanien, Australien, später Nordamerika, als Kupferlieferanten auftraten und starke
                              									Schwankungen des Weltmarktpreises herbeiführten. Damals ging Mansfeld zuerst – um
                              									die Risikobasis zu verbessern – zur Verarbeitung über, um später in Weiterführung
                              									dieses Grundsatzes dem Kupfer Kohle und Kali und schließlich den Metallhandel
                              									anzugliedern. Die Entwicklung wurde dann durch den Weltkrieg unterbrochen, in dem
                              									Mansfeld – freilich unter strenger Preiskontrolle – zum einzigen Kupferlieferanten
                              									des Reiches aufrückte; seit Friedensschluß ist sie jedoch wieder in gesunde Bahnen
                              									gelenkt, für die der riesige Montankonzern, der noch immer das Gewand der
                              									Gewerkschaft trug, 1921 auch die der Zeit gemäße Form der Aktiengesellschaft
                              									annahm.
                           Die bedeutsame Denkschrift über ein so wichtiges Glied in der Entwicklung des
                              									deutschen Großgewerbes würde vielleicht noch wirksamer ausgefallen sein, wenn das
                              									Persönliche nähere Beachtung gefunden hätte. Auch von der Würdigung der eigentlichen
                              									Bergtechnik werden die Standesvertreter wohl nicht recht befriedigt sein. –
                              									Umstehend ist aus der Denkschrift die Zeichnung der ersten in Deutschland gebauten
                              										„Feuermaschine“ mitgeteilt, die auf Veranlassung von Friedrich d. Gr.
                              									1785 auf dem Schachte König Friedrich zur Wasserhaltung in Betrieb kam.
                           Deutscher Baukalender,
                              									herausgegeben von der Deutschen Bauzeitung. 54. Jahrgang.
                              									1926. – In drei Teilen.
                           
                           Die Neuauflage zeigt gegenüber der des Vorjahres wieder manch wertvolle Erweiterung
                              									und Abänderung, so im ersten Teil (Taschenbuch) die Aufwertungstabelle, die Gesetze
                              									über die Aufwertung von 1925 mit besonderer Berücksichtigung der
                              									Hypothekenaufwertung, die neuesten Versicherungsbestimmungen vom Herbst 1925, alle
                              									neueren Vorschläge und Beschlüsse bezügl. der Gebührenordnung. Der sehr wichtige
                              									Abschnitt „Grundlagen der Veranschlagung“ hat eine vollständige
                              									Neubearbeitung erfahren.
                           Im Nachschlagebuch (Teil II) wurden die neuen Bestimmungen vom Jahre 1925 über Beton,
                              									Eisenbeton, hochwertigen Baustahl usw. aufgenommen, der Abschnitt „Grundlagen des
                                 										Städtebaus“ ist durch Aufnahme der wichtigsten Bestimmungen aus dem neuesten
                              									Entwurf für ein praktisches Städtebaugesetz bereichert worden. In einem besonderen
                              									dritten Teil sind 48 Lichtbilder bemerkenswerter Architekturen, Aufnahmen von
                              									Prof. Blunck, zusammengestellt. Der altbewährte und allgemein eingeführte
                              									Baukalender, dessen Anschaffungskosten bei der Fülle des gebotenen Stoffes und der
                              									guten äußeren Ausstattung sehr mäßig sind, ist auch in der jetzigen Gestaltung aufs
                              									Wärmste zu empfehlen.
                           Samter.
                           Die Leuchtgasindustrie. Von Dr.
                              										Arthur Fürth, Abteilungsdirektor der
                              									Werschen-Weißenfelser Braun-kohlen-A.-G. in Halle a. S. 132 Seiten mit 50 Abb.
                              									(Sammlung Göschen, 907. Bändchen.) Berlin und Leipzig 1925, Walter de Gruyter u. Co.
                              									Geb. 1,25 RM.
                           
                           Verfasser gibt auf Grund seiner langjährigen praktischen Tätigkeit in einem unserer
                              									größten Gaswerke in dem vorliegenden Bändchen der bekannten Sammlung einen bei aller
                              									Kürze doch recht klaren und leicht verständlichen Ueberblick über die Einrichtung
                              									und den Betrieb eines neuzeitlichen Gaswerkes, über die Verwendung des Gases, die
                              									Verarbeitung der Nebenerzeugnisse, die chemische Untersuchung von Kohle und Gas
                              									sowie über die wirtschaftliche Bedeutung der Gasindustrie. Alle Neuerungen der
                              									letzten Jahre haben hierbei Berücksichtigung gefunden, ebenso sind die Abbildungen
                              									gut gewählt und tragen wesentlich zur Erläuterung des notgedrungen oft recht knappen
                              									Textes bei. Das Bändchen vermag auch dem Fernerstehenden ein zutreffendes Bild von
                              									dem heutigen Stande der Leuchtgasindustrie zu geben, weshalb es bestens empfohlen
                              									werden kann.
                           Dr.-Ing. A. Sander.
                           Das Schmieden. Die
                              									Schmiedewerkzeuge, Schmiedemaschinen und sonstige -Einrichtungen. Das Schweißen, Die
                              									Konstruktion eines Schmiedestückes. Von Prof. Dipl.-Ing. H. Meyer und Ing. Rinno.
                              									(Horstmann-Laudien, Betriebstaschenbuch.) Bibliothek der gesamten Technik. Band 326.
                              									Leipzig, Dr. Max Jänecke, Verlagsbuchhandlung, 1926. Preis 3,45 RM.
                           
                           Nach einer Einleitung über die Grundlagen der Materialverschiebung beim Schmieden,
                              									sowie über die Anwendung der Stoßgesetze auf das Schmieden (Bestimmung der
                              									Schlagleistung eines Hammers) werden zunächst die Schmiedefeuer und Schmiedeöfen
                              									eingehend besprochen. Die Schmiedetemperaturen, die Brennstoffe und die Arten der
                              									Feuer und Oefen spielen in diesem Abschnitt eine große Rolle. Der nächste Abschnitt
                              									ist den Schmiedewerkzeugen und deren Benutzung gewidmet. Unter der Ueberschrift
                              										„Schmiedemaschinen“ werden die verschiedenen Arten von Maschinenhämmern
                              									zusammengefaßt: Stiel-, Hebel- oder Winkelhämmer; Fallhämmer; Federhämmer und
                              									Dampfhämmer. Einige Bemerkungen über die Hammerfundamente schließen sich an diese
                              									Ausführungen an. Auch die Schmiedepressen (hydraulische, Spindel- und
                              									Exzenterpressen) werden in diesem Abschnitt behandelt. In dem Kapitel
                              										„Gesenkschmieden“ kommen nach einer ausführlichen Besprechung des
                              									Gesenkbaues die eigentlichen Schmiede- oder Stauchmaschinen zu ihrem Rechte. Der
                              									nächste umfangreiche Abschnitt ist dem Schweißen gewidmet, Hier werden die
                              									verschiedenen Schweiß verfahren: Feuerschweißen, Wassergasschweißen, autogenes oder
                              									Gasschmelzschweißen, Thermitschweißen, sowie die beiden Arten des elektrischen
                              									Schweißens (Widerstandsschweißung und Lichtbogenschweißung) ausführlich geschildert.
                              									Auch einige Beispiele für die Anwendung des Schweißens werden erwähnt. Einige Worte
                              									über das elektrische Schmieden beschließen diesen Abschnitt. – Der nächste Abschnitt
                              									spricht von den Arbeitern in der Schmiede und deren Einteilung nach ihrer
                              									Beschäftigung. – Ueberaus wertvolle Winke für die Einrichtung der Schmieden werden gegeben in
                              									dem Abschnitt „Die Anordnung der Feuer und Oefen, sowie der Hämmer und Pressen in
                                 										der Schmiede“. – Von großem Interesse für den praktischen Schmiedefachmann
                              									ist der letzte Abschnitt „Die Konstruktion eines Schmiedestückes“, in dem an
                              									Hand zahlreicher Beispiele ohne umfangreichen und schwierigen Formelkram praktische
                              									Winke für die zweckmäßige Konstruktion einfacherer und schwierigerer Schmiedestücke
                              									gegeben werden. – Zur Erläuterung des Wortlautes dienen insgesamt 257 Abbildungen,
                              									meist ausgezeichnete Zeichnungen. Ein sorgfältig: zusammengestelltes
                              									Stichwörterverzeichnis wird die Benutzung des Werkes durch den vielbeschäftigten und
                              									in seiner Zeit arg beschränkten Betriebsfachmann sehr erleichtern. Wir können das
                              									Werk allen Schmiedefachleuten mit gutem Gewissen empfehlen.
                           Cr.
                           Fachkunde für Maschinenbauerklassen an
                                 										gewerblichen Berufsschulen. I. Teil: Rohstoff künde von K. Uhrmann und F. Schuth. Heft 2
                              									der Lehrmittel für gewerbliche Berufsschulen. 5. Auflage mit 116 Abbildungen und 4
                              									Tafeln. B. G. Teubner, Leipzig und Berlin, 1925. Kart. 1,20 ℛℳ.
                           
                           Bei dem außerordentlich umfangreichen Stoff, der beim theoretischen Unterricht
                              									während der Ausbildung der Maschinenbauerlehrlinge zu verarbeiten ist, und bei den
                              									wenigen hierfür zur Verfügung stehenden Wochenstunden muß bisher eine Menge Zeit
                              									geopfert werden zum Niederschreiben bzw. Ausarbeiten des vom Lehrer Vorgetragenen.
                              									Diesem sehr fühlbaren Mangel soll durch das vorliegende Werkchen abgeholfen werden,
                              									in dem in kurzen Abschnitten in leichtfaßlicher, knapper Schreibweise die Grundlagen
                              									allen technischen Wissens des praktischen Maschinenbauers behandelt werden, nämlich
                              									die Rohstoffe Eisen und Stahl, ihre Gewinnung und Verarbeitung, werden eingehend
                              									besprochen. Einen breiten Raum nimmt die Herstellung der Werkstücke durch Schmieden,
                              									Schweißen und Gießen ein, wobei die verwendeten Werkzeuge und Geräte, sowie die
                              									sonstigen Hilfsmittel für die verschiedenen Arbeitsverfahren in Wort und Bild klar
                              									und deutlich geschildert werden. Im Anschluß daran kommen die wichtigsten im
                              									Maschinenbau verwendeten Metalle und Legierungen zu ihrem Recht. Von großem Einfluß
                              									ist ferner die Materialprüfung, die deshalb auch in einem ihrer Bedeutung
                              									entsprechenden Maße behandelt wird. Auch die Schmier- und Schleifmittel, ihr Zweck,
                              									ihre Arten und Eigenschaften, werden nicht vergessen. Von sonstigen Rohstoffen, mit
                              									denen der zukünftige Maschinenbauer häufig zu tun hat, kommen vor allem Holz und
                              									Leder in Frage, die gleichfalls hier erwähnt werden. Den Schluß bildet eine
                              									Abhandlung über die Brennstoffe, ihr Vorkommen und ihre Gewinnung. Als Anhang sind
                              									einige Beispiele für das Einformen im Maschinenbau häufig vorkommender Gegenstände
                              									bildlich dargestellt, und zwar für die Handformerei: Platte und Ring; für die
                              									Kastenformerei: Lagerbock und Kolben. Als Beispiel für die Kernmacherei ist die
                              									Herstellung eines Krümmerkernes veranschaulicht. Das Werkchen wird Lehrern und
                              									Schülern stets ein gleich willkommenes und gern und viel benutztes Hilfsmittel beim
                              									Unterricht sein.
                           Cr.
                           Fachkunde für Maschinenbauerklassen an
                                 										gewerblichen Berufsschulen. II. Teil: Arbeitskunde. Von Otto Stolzenberg. Heft 3 der Lehrmittel für gewerbliche
                              									Berufsschulen. 4. Auflage mit 405 Abbildungen. B. G. Teubner, Leipzig und Berlin
                              									1925. Kart. 2,40 ℛℳ.
                           
                           Die Aufgabe des vorliegenden Leitfadens soll, wie das Vorwort zur 1. Auflage
                              									sagt, darin bestehen, die. Arbeit in der gewerblichen Berufsschule fruchtbringender
                              									zu gestalten. Er soll das zeitraubende Diktieren überflüssig machen, den Schüler
                              									aber auch zum Nachdenken über seine Werkstattsarbeit veranlassen. Aus diesem Grunde
                              									bringt das Buch nicht nur die wichtigsten Tatsachen aus der Arbeitskunde, sondern
                              									auch nach Möglichkeit eine gemeinverständliche Begründung der einzelnen Vorgänge.
                              									Besonderer Wert ist dabei auf die Darstellung neuzeitlicher, zeitsparender, also
                              									wirtschaftlicher Arbeitsverfahren gelegt. Ausgegangen wird von der Grundlage
                              									jeglicher Bearbeitungstechnik: dem Messen und den Meßwerkzeugen. Es folgt als
                              									Vorbereitung für die spätere Bearbeitung des Werkstückes das Anreißen mit
                              									Besprechung der dazu verwendeten Werkzeuge und Vorrichtungen. Den breitesten Raum
                              									nimmt naturgemäß die Beschreibung der verschiedenen Bearbeitungsverfahren selbst
                              									ein: Biegen, Ziehen und Drücken, Spanbildung durch Meißeln, Sägen, Stanzen usw.,
                              									Feilen und ähnliche Vorgänge, Drehen und Schleifen, das eine immer größere Rolle in
                              									der Bearbeitung spielende Fräsen, und schließlich das Bohren, Hobeln und Stoßen. Den
                              									Schluß bildet die Schilderung der Zusammenstellungsarbeiten, wobei die verschiedenen
                              									Möglichkeiten und Mittel zur Verbindung einzelner Teile gezeigt werden: Vernieten,
                              									Aufschrumpfen, Verstiften, Verbindung durch Keile, Verschrauben und zuletzt die
                              									Verbindung durch Löten. Die überaus klare und leichtverständliche Schreibweise wird
                              									in ausgezeichneter Weise unterstüzt durch eine große Anzahl vorzüglich ausgewählter
                              									Abbildungen und Zeichnungen mit Darstellungen von Werkzeugen, Werkzeugmaschinen,
                              									sowie von zahlreichen einzelnen Arbeitsvorgängen. Für den Lehrer bietet der
                              									Leitfaden reiche Anhaltspunkte für den Unterricht und für den Schüler ein gediegenes
                              									Lehrbuch während der Ausbildung, aber auch ein Nachschlagebuch in Zweifelsfällen bei
                              									seiner späteren Berufstätigkeit.
                           Cr.
                           Technische Mechanik. V. d.
                              									J.-Verlag G. m. b. H., Berlin 1925. Preis broschiert 10 Mk.
                           
                           Das Heft enthält auf 74 Seiten mit 166 Abbildungen 16 verschiedene Arbeiten aus den
                              									verschiedensten Gebieten der Technischen Mechanik, die alle von großem Interesse und
                              									hohem Wert für die beteiligten Fachkreise sind. Die Schriftleitung der Zeitschrift
                              									des V. d. J. hat diese Abhandlungen in einem besonderen Heft zusammengestellt,
                              										„um den hauptsächlich beteiligten Lesern durch die Zusammenfassung das
                                 										Studium zu erleichtern und um zu ermöglichen, daß die Aufsätze noch im Jahr 1925
                                 										erschienen“. Der letztere Grund ist beachtlich, der erstgenannte trifft nur
                              									für die verhältnismäßig geringe Zahl von Lehrern mittlerer technischer Lehranstalten
                              									zu, von denen nun einmal verlangt wird, daß sie mehrere Gebiete der Technik
                              									beherrschen. Den Fachleuten der einzelnen Industriezweige mit Einschluß der
                              									Hochschulprofessoren wäre es sicher lieber gewesen, wenn die zusammengehörigen
                              									Arbeiten in einem oder zwei auf einander folgenden Heften etwa der Zeitschrift des
                              									V. d. J. oder des „Maschinenbau“ gestanden hätten. So sind sie zu einer
                              									besonderen Geldausgabe und zu besonderen Merkzetteln gezwungen, um für später
                              									festzuhalten, wo die betreffenden Angaben zu finden sind. Alle diejenigen, die
                              									Interesse an den Fortschritten der technischen Wissenschaft und ihrer praktischen
                              									Auswertung haben, seien hiermit auch von dieser Stelle aus eindringlichst auf dieses
                              									Sonderheft aufmerksam gemacht.
                           Stephan.
                           
                        
                           
                           Bei der Schriftleitung eingegangene Bücher.
                           Fedor Möller, Wärmewirtschaft in der Textilindustrie.
                              									Band I der Wärmelehre und Wärmewirtschaft in Einzeldarstellungen. Verlag v. Theodor
                              									Steinkopff, Dresden. Preis geh. 6.–, geb. 7.20 RM.
                           Ernst Börnstein, Einführung in die Chemie und
                              									Technologie der Brennstoffe. Preis 6.30 RM., geb. 7.80 RM. Verlag von Wilhelm Knapp,
                              									Halle-S.
                           F.Wenzel, Das Lackierbuch. Geh. 10.–, geb. 11.– RM. Jüstel
                              									& Göttel, Leipzig.
                           G.Puschmann, Die Kolben-Dampfmaschinen. 2. verb. Aufl.
                              									(Bibl. d, ges. Technik Bd. 244.) Preis geh. 7.35, geb. 8.50 RM. Dr. Max Jänecke,
                              									Verlagsbuchhandlung, Leipzig.
                           J. H.Jeans, Dynamische Theorie der Gase, übers, u. m. einer
                              									Ergänzung versehen von Reinhold Fürth. Preis geh. 35.–, geh. 38.– RM. Friedr. Vieweg
                              									& Sohn, A.-G., Braunschweig.
                           O. D.Chwolson, Lehrbuch der Physik 3. Aufl. 1. Band. 1. Teil:
                              									Mechanik und Meßmethoden, vor der Drucklegung durchgesehen von Gerhard Schmidt. Geh.
                              									15.–, geb. 17.50 RM. Verlag v. Friedr. Vieweg & Sohn A.-G., Braunschweig.
                           Richard Ambronn, Methoden der Angewandten Geophysik
                              									(Band XV d. Wissenschaftl. Forschungsberichte. Naturwissenschaftl. Reihe). Geh.
                              									15.–, geb. 16.50 RM. Verlag v. Theodor Steinkopff, Dresden.
                           E. Sachsenberg, Wirtschaftliches Verpacken. Handbuch f.
                              									d. täglichen Gebrauch in Handel und Industrie. Preis geb. 7.80 RM. VDI-Verlag G. m.
                              									b. H., Berlin NW 7.
                           Bernhard Osann, Lehrbuch der Eisenhüttenkunde. 2. Band,
                              									2. Aufl., geh. 29.–, geb. 32.– RM. Verlag v. Wilhelm Engelmann, Leipzig.
                           Richard von Dallwitz-Wegner, Kreisprozeßkunde. Preis
                              									geb. 17.50 RM. A. Ziemsen Verlag, Wittenberg, Bez. Halle.
                           Bruno Thierbach, Elektrowärmewirtschaft in der
                              									Industrie. Preis geh. 12.–, geb. 15.– RM. Verlag von S. Hirzel, Leipzig.
                           Hugo Krause, Maschinenkunde für Chemiker. Preis geh.
                              									19–, geb. 22.– RM. Verlag von Friedr. Vieweg & Sohn A.-G., Braunschweig.
                           Karl Trautvetter, Die Werkzeugmaschinen für
                              									Holzbearbeitung (Sammlung Göschen 582). Preis geb. 1.50 RM. Walter de Gruyter &
                              									Co., Berlin.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 341