| Titel: | Bücherschau. | 
| Fundstelle: | Band 341, Jahrgang 1926, Miszellen, S. 210 | 
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                        Bücherschau.
                        Bücherschau.
                        
                     
                        
                           Mathematik. Von Dr. Schleier, Studienrat. (Betriebstaschenbuch, herausgegeben
                              									von Ministerialrat Prof. Dipl.-Ing. R. Horstmann, Berlin,
                              									und Prof. Dr.-Ing. K. Laudien, Stettin.) 230 Seiten.
                              									Leipzig 1926. Dr. Max Jänecke.
                           
                           Das Buch enthält die Hauptsätze der elementaren Mathematik, soweit sie für Techniker
                              									nötig sind; es zerfällt in die vier Teile: Planimetrie, Arithmetik und Algebra,
                              									Trigonometrie, Körperberechnungen. Neben der anzuerkennenden klaren Anordnung und
                              									Auswahl des Stoffes sehe ich mich indessen zu einer Reihe von Beanstandungen
                              									veranlaßt. Der Verfasser sagt in seinem Vorwort, daß das Buch nicht für 10–12jährige
                              									Schüler, sondern für Erwachsene geschrieben ist, die durch die Arbeit in der
                              									Werkstatt eine Menge mathematischer Kenntnisse unbewußt schon in sich aufgenommen
                              									haben. Das hätte ihn aber andrerseits verpflichten müssen, das Dargestellte in
                              									einer, sachlicher Kritik standhaltenden Weise zu behandeln. Daß dies nicht geschehen
                              									ist, möge an den folgenden Stichproben gezeigt werden. S. 4: Das Meter wird als der
                              									10000000. Teil der Entfernung Nordpol-Aequator erklärt. Dem Erwachsenen muß gesagt
                              									werden, daß dies falsch ist; vielmehr ist 1 m der Abstand zweier Marken eines
                              									gewissen, nach internationaler Uebereinkunft hergestellten, in Paris aufbewahrten
                              									Platin-Iridiumstabes. S. 8/9: Der Beweis für die Gleichheit von Gegen- und Wechsel
                              									winkeln an Parallelen ist völlig verfehlt, ebenso der S. 11 gegebene Beweis für die
                              									Winkelsumme im Dreieck (wie seit langem bekannt). Hier wäre es am Platze gewesen,
                              									mit ein paar Worten auf die Grundlagen der Geometrie einzugehen, um an Stelle
                              									verschwommener Vorstellungen, die bei einem kritisch veranlagten Schüler leicht zu
                              									einem abfälligen Urteil über die Mathematik überhaupt führen können, eine klare
                              									Erkenntnis des wahren Sachverhalts zu erwecken. S. 44: Das zur Dreiteilung eines
                              									Winkels angegebene Verfahren ist überhaupt keins im Sinne der elementargeometrischen
                              									Konstruktionen. Dem unbefangenen und unwissenden Leser wird damit der Eindruck
                              									erweckt, als ob die Dreiteilung des Winkels eine mit Zirkel und Lineal exakt zu
                              									lösende Aufgabe wäre, was sie bekanntlich nicht ist. Hier hätte der Verfasser
                              									unbedingt auf den wahren Sachverhalt hinweisen müssen. Da das Buch für Techniker
                              									geschrieben ist, hätte auf die technischen Methoden zur Lösung der
                              									Fundamentalaufgaben hingewiesen werden müssen. Die angegebenen Konstruktionen für
                              									das Halbieren einer Strecke (S. 19), das Ziehen von Parallelen (S. 23), das Legen
                              									von Tangenten an einen Kreis (S. 37) sind vom praktisch zeichnerischen Standpunkt
                              									aus schlecht. Hier wäre es eine dankbare Aufgabe gewesen, mitzuteilen, wie der
                              									Praktiker diese und viele andere, exakt nicht lösbare Aufgaben löst. Aus der
                              									Arithmetik weise ich bloß auf den typischen Fehler bei der Einführung der Potenzen
                              									mit negativen Exponenten hin (S. 108). Wörtlich heißt es da: „nach den Regeln
                                 										über die Rechnung mit Potenzen ist a3 : a5 = a3–5 =
                                 											a–2.“!! Das kommt daher, wenn auf der
                              									Seite vorher aus a5 : a3 = a5–3 = a2 allgemein geschlossen wird: „Potenzen mit
                                 										gleicher Grundzahl werden dividiert, indem man die Exponenten subtrahiert“,
                              									oder in Formeln am : an = am–n, ohne die absolut notwendige
                              									Einschränkung hinzuzusetzen, wenn m > n. Ich unterlasse, dem noch etwas
                              									hinzuzufügen.
                           A. Barneck.
                           Repetitorium der
                                 										Experimentalphysik. Von Dr. Johannes Wiesent.
                              									Zweite, vermehrte und verbesserte Auflage. Mit 86 Textabbildungen und drei Tabellen.
                              									XII und 178 Seiten. Stuttgart 1926. F. Enke. Geh. 8,50 M., geb. 10 M.
                           
                           In der vorliegenden zweiten Auflage ist der Inhalt dem Anwachsen des Stoffes
                              									entsprechend bedeutend erweitert worden. Daneben wurden einzelne Kapitel
                              									umgearbeitet, andere ergänzt. Besonderes Augenmerk wurde der Darstellung der
                              									universellen Naturkonstanten und den Maßeinheiten geschenkt. Das Buch zeichnet sich
                              									durch seine klare und flüssige Art der Darstellung, die Reichhaltigkeit seines
                              									Inhaltes und die Exaktheit der Angaben vorteilhaft aus und kann bestens
                              									empfohlen
                           werden.
                           A. Barneck.
                           Die Differential- und
                                 										Integralgleichungen der Mechanik und Physik als 7. Auflage von
                              									Riemann-Webers partiellen Differentialgleichungen der mathematischen Physik
                              									herausgegeben von Dr. Philipp Frank, o. Professor an der
                              									Deutschen Universität in Prag, und Dr. Richard von Mises,
                              									o. Professor an der Universität Berlin. Erster, mathematischer Teil. Mit 76
                              									Abbildungen. XX und 686 Seiten. Braunschweig 1925. Friedr. Vieweg & Sohn
                              									Akt.-Ges. Geh. 40,– M., geb. 44,– Mk.
                           
                           Das altbekannte Lehrbuch über Differentialgleichungen von Riemann-Weber hat in der
                              									vorliegenden Auflage eine durchgreifende Neubearbeitung erfahren. Rein äußerlich
                              									macht sich diese in einer Trennung in einen „mathematischen“ Teil (l. Band)
                              									und in einen „physikalischen“ (2. Band) bemerkbar, zu der sich die
                              									Herausgeber aus Gründen der Uebersichtlichkeit und Konzentration der Darstellung
                              									entschlossen haben. Auch im einzelnen ist das Werk unter Hinzuziehung von
                              									hervorragenden Mitarbeitern von Grund auf neu bearbeitet worden. Der vorliegende
                              									erste (mathematische) Teil zerfällt in vier Abschnitte mit zwanzig Kapiteln. Der
                              									erste Abschnitt ist betitelt „Allgemeine Hilfsmittel“ und handelt von reellen
                              									Funktionen, linearen Gebilden, komplexen Veränderlichen, unendlichen Reihen und
                              									Produkten, Variationsrechnung in einer Ausdehnung von 212 Seiten und enthält alles,
                              									was für den eigentlichen Gegenstand irgendwie von Bedeutung ist. Der folgende
                              									Abschnitt ist den gewöhnlichen Differentialgleichungen, der dritte den
                              									Integralgleichungen und dem Potential und der vierte den partiellen
                              									Differentialgleichungen gewidmet. Man wird ohne Frage zugeben müssen, daß damit die
                              									theoretischen Dinge mit einer Gründlichkeit behandelt worden sind, die dem, der das
                              									Buch gewissenhaft durcharbeitet, in gediegenster Aufmachung das vollständige
                              									mathematische Rüstzeug liefert, das bei der Behandlung physikalischer Probleme
                              									gebraucht wird. Dem Erscheinen des zweiten Teiles, der diese physikalischen Probleme
                              									enthalten soll, sehen wir mit Spannung entgegen.
                           A. Barneck.
                           Bewegungsmechanismen von Henry T.
                                 										Brown, durchgesehen und durch rund 100 neuere Auführungen erweitert von F.
                              										Wilcke, Oberingenieur in Leipzig. Mit über 600 Abbildungen.
                              									1925. Alfred Kröner, Leipzig. In Ganzleinen geb. 6 RM.
                           
                           Von den Getrieben, die in den verschiedensten Zweigen des Maschinenbaus, insbesondere
                              									bei Werkzeugmaschinen, Walzwerken, der Textilfabrikation und den Kraftmaschinen,
                              									Verwendung finden, dürfte es wenige geben, die in dem Brownschen Buch nicht
                              									aufgenommen sind. Wenn sonach der Zweck des Werkes, auf gedrängtem Raum Skizzen und
                              									Beschreibungen der wichtigsten Bewegungsmechanismen für Anregungen am
                              									Konstruktionstisch zu bringen, erfüllt erscheint, mißfällt andererseits das wilde
                              									Durcheinander des Stoffes, der ohne jeglichen Versuch einer systematischen
                              									Gliederung zusammengetragen ist. In wohltuendem Gegensatz dazu steht Reulauxs
                              									Kinematik, die als überragendes Werk auf dem betreffenden Gebiet in dem am Schluß
                              									befindlichen recht ausführlichen Literaturverzeichnis bedauerlicherweise keine
                              									Beachtung gefunden hat.
                           Samter.
                           Aufgaben über die Grundgesetze der
                                 										Starkstromtechnik. Ein Uebungsbuch für Studierende der Elektrotechnik und
                              									des Maschinenbaus von Dipl.-Ing. Franz Sallinger,
                              									Professor an der Württ. Höheren Maschinenbauschule Eßlingen. Mit 113 Abbildungen.
                              									1926. Ferdinand Enke, Stuttgart. Geh. 7 RM., Geb. 8,20 RM.
                           
                           Das 246 Seiten enthaltende Buch bringt über 100 vollständig durchgeführte praktische
                              									Rechnungsbeispiele aus der Gleichstrom- und Wechselstrom-Technik, die sehr geeignet
                              									erscheinen, den Studierenden mit den Grundbegriffen und Grundgesetzen der
                              									Starkstromtechnik vertraut zu machen. Kurze theoretische Entwickelungen sind den
                              									einzelnen Abschnitten vorangestellt, so daß das Buch auch als Repetitorium dienen
                              									kann und älteren Ingenieuren zur Wiederauffrischung ihrer Kenntnisse auf besagtem
                              									Gebiet zu empfehlen ist. Etwas zu dürftig ist der Drehstrom behandelt, wo über den
                              									Schlupf, den asynchronen Motor mit und ohne Phasenwicklung, die Regulierung der
                              									Umlaufszahl Angaben vermißt werden, die in der Praxis sehr häufig vonnöten sind.
                              									Vielleicht entschließt sich der Herr Verfasser bei einer weiteren Auflage zu einer
                              									diesbezüglichen Ergänzung.
                           Samter
                           Elektrowärmewirtschaft in der
                                 										Industrie. Von Dr. Bruno Thierbach. Mit 152
                              									Abbildungen. S. Hirzel, Leipzig, 1926. Geb 15 RM.
                           
                           Für ein junges Problem öffnet uns der Verfasser die Augen. Ich denke hierbei weniger
                              									an die Verwendungsarten der Elektrowärme, bei denen der elektrische Strom nur
                              									sozusagen den Prometheusfunken „Feuer“ ersetzen soll. Nicht an die
                              									Werkstätten, in denen eine rußige Kohlenesse nunmehr durch einen blanken Ofen mit
                              									genau regelbarer Temperatur und einstellbarer Heizwirkung verdrängt wird. Freilich –
                              									auch diese Fragen sind wichtig genug, um das Leben eines Forschers und einen
                              									hochinteressanten Teil des vorliegenden Buches zu füllen.
                           Aber der Blick geht daran vorbei in die Zukunft. Was uns fehlte, war eine
                              									Möglichkeit, elektrische Ueberschußenergie aufzustapeln. Ein Kraftwerk samt seinem
                              									Leitungsapparat arbeitet bekanntlich nur bei dauernd voller Belastung mit dem höchst
                              									erreichbaren Wirkungsgrad. Da in seiner Bemessung die täglich gegen Abend
                              									einsetzende Spitzenbelastung berücksichtigt werden muß, läuft das Werk häufig halb
                              									leer und erleidet große Verluste, vor allem bei dem Minimum während der Nacht. Noch
                              									ungünstiger liegen die Verhältnisse bei einem Wasserkraftwerk. Während der
                              									Entlastungszeiten läuft die unschätzbare Kraftquelle ungenützt über das Wehr. Könnte
                              									man diese Kraft doch verwerten! Da kommt uns die Elektrowärmewirtschaft zu Hilfe.
                              									Sie lehrt uns, alle freie Kraft, die bisher verloren war, unmittelbar durch
                              									Heizung von Elektroden in Wärme, in Dampf und heißes Wasser umzuwandeln und sie
                              									dadurch aufzuspeichern – heute nur zur Verwendung als „Wärme“, zukünftig
                              									vielleicht nach Belieben in eine eben gebrauchte Energieform gebracht.
                           In klaren Ausführungen weist der Verfasser auf die verschiedenen Erzeugungsarten von
                              									Elektrowärme sowie auf die vielfachen industriellen Verwendungsmöglichkeiten hin,
                              									wobei besonders gelungen die Abschnitte sind, die von den Elektroofen für die
                              									metallerzeugenden und chemischen Industrien handeln.
                           Das Buch ist – auch hierin den übrigen Bänden der Sammlung „Elektrizität in
                                 										industriellen Betrieben“ ebenbürtig – mit einem ausgewählt schönen und
                              									lehrreichen Bild- und Tabellenmaterial ausgestattet.
                           Franz.
                           Das Kraftwerk Fortuna II,
                              									Monographie eines Dampfkraftwerkes in systematischer Darstellung. Von Albert Schreiber. 141 Abbildungen und 7 Tafeln. Walter de
                              									Gruyter & Co., Berlin und Leipzig. In Leinen geb. 6,50 M.
                           
                           Neben den Wasserkraftwerken sind heute noch die Dampfkraftwerke für die
                              									Elektrizitätsversorgung der meisten Länder von ausschlaggebender Bedeutung.
                              									Insbesondere für solche Gebiete, wie Deutschland, die an natürlichen Hilfsquellen
                              									verhältnismäßig arm sind, bedeutet die wirtschaftlichste Ausbeutung der wenigen
                              									vorhandenen Kraftquellen geradezu eine Lebensfrage.
                           Die ausgedehnten Braunkohlenlager, über die unser Land verfügt, lassen sich nun
                              									wirtschaftlich nur in der Weise voll ausnützen, daß man am Ort der Gruben selbst die
                              									aufgespeicherte Kohlenenergie in elektrischen Strom umwandelt, der sich billig auch
                              									dorthin noch übertragen läßt, wo die Kohle selbst bei ihrem relativ geringen
                              									Heizwert infolge der hohen Transportkosten nicht mehr konkurrenzfähig wäre. So
                              									werden unsere hochwertigen Kohlen durch minder wertvolle ersetzt und für wichtigere
                              									Ziele freigehalten.
                           Eines der allergrößten Dampfkraftwerke, Fortuna II, ersteht unter der Führung des
                              									Verfassers vor unsern Augen, eine Wunderwelt, kunstvoll ersonnen, gegen tausend
                              									Vorurteile und Widerstände kraftvoll aufgebaut. An der Hand einer zielsicheren
                              									Disposition, die aus dem verwirrt scheinenden Getriebe des Werkes 5 Kreisläufe
                              									herausschält: Kohle – Asche, Verbrennungsluft, Speisewasser – Dampf, Kühlwasser,
                              									elektrischer Strom, lernen wir sämtliche Einrichtungen des Betriebes, samt den
                              									jeweils dazugehörigen Hilfsmaschinen in einer Weise kennen, die das Interesse am
                              									Stoff nie ermüden läßt. Da der Verfasser es versteht eine Fülle reicher, zu eigenem
                              									Besinnen anregender Gedanken in eine scharfgefaßte, einfache Form zu gießen und das
                              									Wort durch eine Auswahl instruktiver Bilder zu beleben, wird er nicht nur den
                              									Ingenieur, sondern auch den technisch interessierten Laien fesseln.
                           Franz.
                           Die schnellbewegten Elektronen.
                              									Stand und Entwicklung der heutigen Kenntnis mit besonderer Rücksicht auf die
                              									Vorgänge beim radioaktiven Zerfall. Von Dr. Franz Wolf.
                              									Sammlung Vieweg: Tagesfragen aus den Gebieten der Naturwissenschaften und der
                              									Technik, Heft 81. Mit 26 Abb., VI und 125 Seiten. Friedrich Vieweg & Sohn,
                              									A.-G., Braunschweig, 1925. Geh. 7,50 M.
                           
                           Im vorliegenden Buche gibt der Verfasser eine zusammenfassende vollständige
                              									Darstellung der Ergebnisse von Untersuchungen an schnellbewegten Elektronen, die in
                              									den letzten Jahren von den verschiedensten Gesichtspunkten ausgehend durchgeführt
                              									wurden. Das Buch ist daher besonders allen denen zu empfehlen, die diesem
                              									Spezialgebiet der Physik zwar Interesse entgegenbringen, an seiner Entwicklung
                              									jedoch nicht persönlich beteiligt sind.
                           Nach einer Einleitung über den Begriff des Elektrons führt der Verfasser seine Leser
                              									von der Entdeckung der Radioaktivität und der Erkenntnis des Wesens der β-Strahlen
                              									zu den Untersuchungen über die Masse des Elektrons und ihre Abhängigkeit von der
                              									Geschwindigkeit. Er berichtet ausführlich über die Wechselwirkung zwischen
                              									Elektronen und Materie und über die Messungen der Geschwindigkeit der von
                              									radioaktiven Stoffen ausgesandten β-Strahlen. Die verschiedenen Versuche zur Deutung
                              									der β-Strahlspektren werden behandelt und schließlich die Abhängigkeit der Kräfte
                              									von der Geschwindigkeit besprochen.
                           Zahlreiche Abbildungen und eine vollständige Literaturübersicht unterstützen die
                              									klare Darstellungsweise des Verfassers, so daß das Buch nicht nur „dem
                                 										Studierenden den Weg zum Verständnis moderner physikalischer Vorstellungen
                                 										erleichtern“, sondern auch für den Fachmann von Wert sein wird.
                           F. Güldenpfennig.
                           Der Wasserstoff. Von Geh. Bergrat
                              									Prof. Dr. A. Stavenhagen, Berlin. (Sammlung Vieweg, Heft
                              									76.) 104 Seiten mit 39 Abb. Braunschweig 1925, Friedrich Vieweg & Sohn, A.-G.
                              									Preis geh. 5 RM.
                           
                           Nach einem kurzen Ueberblick über Geschichte und Vorkommen des Wasserstoffs sowie
                              									über seine Darstellung im Laboratorium berichtet Verfasser ausführlich über die
                              									zahlreichen Verfahren zur technischen Herstellung dieses Gases, das früher fast nur
                              									für die Luftschifffahrt Bedeutung hatte, in den letzten Jahren aber auch in der
                              									Industrie in größten Mengen Verwendung findet. Infolgedessen besteht zweifellos für
                              									eine zusammenfassende Darstellung der Fortschritte auf diesem Gebiete lebhaftes
                              									Interesse, sofern dabei die Bedürfnisse der Praxis gebührend berücksichtigt werden.
                              									Leider beschränkt sich der Verfasser des vorliegenden Buches aber in der Hauptsache
                              									auf eine Schilderung der einzelnen Verfahren an Hand der deutschen Patentschriften,
                              									wobei längst überholten oder völlig bedeutungslosen Gewinnungsverfahren häufig
                              									ebensoviel Raum gewidmet wird wie denjenigen, die heute in größtem Maßstabe
                              									Anwendung finden. Eine kritische Würdigung wird nirgends versucht, ebenso vermißt
                              									man Angaben über Anlage- und Betriebskosten der einzelnen Verfahren, die doch für
                              									den Mann der Praxis von größtem Werte wären.
                           Im Anschluß an die Beschreibung der Verfahren zur Wasserstoffgewinnung werden dann
                              									auf rund 30 Seiten die Eigenschaften dieses Gases, seine Untersuchung, Verwendung,
                              									Lagerung und sein Versand näher besprochen, während ein Literaturverzeichnis und ein
                              									Namenregister den Schluß bilden. In dem Literaturverzeichnis fehlt neben einigen
                              									ausländischen Arbeiten der Hinweis auf den ausführlichen Artikel
                              										„Wasserstoff“ in Prof. Ullmanns Enzyklopädie der technischen Chemie; dies
                              									ist um so auffallender, als Verfasser gerade aus der zuletzt genannten Arbeit nicht
                              									nur die gesamte Anordnung des Stoffes, sondern auch ganze Sätze übernommen hat.
                           Das Buch ist zur allgemeinen Orientierung über den Wasserstoff und seine technische
                              									Bedeutung ganz geeignet, dagegen wird es dem Ingenieur, der eine Wasserstoffanlage
                              									beschaffen will und sich für ein bestimmtes Verfahren entscheiden muß, recht wenig
                              									nützen.
                           Dr.-Ing. A. Sander.
                           
                        
                           Mitteilungen der Polytechnischen Gesellschaft zu
                              									Berlin.
                           Polytechnische Gesellschaft zu Berlin.
                           Sitzungssaal: Berlin W., Köthener Straße 38, Meistersaalgebäude.
                              									Geschäftsstelle: Berlin-Friedenau, Kaiserallee 78, Fernspr.: Amt Rheingau 9995.
                           Am Donnerstag, dem 14. Oktober, abends 8 Uhr, findet im Grünen Saal des
                              									Meistersaalgebäudes für die verehrlichen Mitglieder und deren Damen ein Vortrag
                              									des Herrn Dozenten Jens Lützen über: „Vorweltliche Tiere,
                                    											ihre Lager und Fundstätten“ mit Lichtbildern statt. Gäste
                              									willkommen.
                           Der Vorstand:        
                           A. Nichterlein, I. Ordner.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 341