| Titel: | Bücherschau. | 
| Autor: | Schmolke | 
| Fundstelle: | Band 341, Jahrgang 1926, S. 234 | 
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                        Bücherschau.
                        Bücherschau.
                        
                     
                        
                           „Die Kultur der Gegenwart“.
                              									3. Teil, 3. Abt., 1. Band Physik. Von E. Lecher, 2. Auflage, 1925, B. G. Teubner, Leipzig.
                           
                           Die erste Auflage dieses von hervorragenden Physikern verfaßten Werkes erschien kurz
                              									vor dem Weltkriege. Es ist ein erfreuliches Zeichen für die allgemeine Teilnahme an
                              									der physikalischen Forschung, daß trotz der Hast unserer Zeit schon nach zehn Jahren
                              									eine neue Auflage dieses umfangreichen Bandes nötig wurde.
                           Mit Wehmut freilich muß man feststellen, wie viele der Mitarbeiter der ersten Auflage
                              									inzwischen durch den Tod abberufen sind und durch Nachfolger ersetzt werden mußten.
                              									Rubens, Dorn, Braun, Richards, Voigt, das Forscherpaar Elster und Geitel, Lummer,
                              									sind nacheinander gestorben, Hasenöhrl ist als Freiwilliger in Südtirol gefallen,
                              									und nach Erscheinen der von ihm geleiteten 2. Auflage ist nun auch noch der
                              									treffliche Lecher hinübergegangen, der sich ebenso als Forscher einen Namen gemacht
                              									hatte, wie er klar und gewandt für die Verbreitung der physikalischen Erkenntnis
                              									wirkte.
                           Nach dem Plane, nach dem die erste Auflage hergestellt wurde, und der auch für die
                              									neue Auflage galt, sollte die Darstellung der einzelnen Zweige durch Sonderfachleute
                              									wesentlich im Sinne der Entwicklungskunde und in einer Form erfolgen, die auch dem
                              									Fernerstehenden das Verständnis ermöglicht. Als Muster solcher, im edlen Sinne
                              									volkstümlichen Darstellungen wurden die von Lord Kelvin, Helmholtz u.a. genannt. Von
                              									diesen dürfte man noch besonders die Arbeiten von E. Mach hervorheben. So ist ein
                              									Werk entstanden und in der neuen Auflage weiter vervollkommnet, das namentlich auch
                              									für die vielen Techniker von hohem Werte sein wird, die mit der Physik in engerer
                              									Verbindung bleiben und über den Stand der Erkenntnis einen freien Ueberblick
                              									gewinnen wollen.
                           Ueber dreißig Mitarbeiter haben an dem Bande mitgewirkt und selbstverständlich können
                              									nicht alle in gleichem Grade dem Arbeitsplane gefolgt sein. Umgekehrt werden nicht
                              									alle Leser den einzelnen Abschnitten dasselbe Verständnis entgegenbringen. Solche
                              									unvermeidlichen Ungleichmäßigkeiten bilden aber für den vorausgesetzten Leserkreis
                              									keine Störung. Ebenso werden reife Leser nicht verwundert sein, sondern im Gegenteil
                              									als Zeichen vollständiger Freiheit in der Bearbeitung empfinden, daß hier und da
                              									auch gegenteilige Meinungen der Bearbeiter auftreten.
                           Dem Inhalte näher tretend sieht man gleich im ersten Abschnitte, „Die Mechanik im
                                 										Rahmen der allgemeinen Physik“, ein Beispiel der Ablehnung an anderer Stelle
                              									vorgetragener Lehren, nämlich der vielumstrittenen Relativitätstheorie. Der
                              									Verfasser, E. Wiechert, gibt einen Ueberblick über die Grundlagen der klassischen
                              									Mechanik und behandelt anschließend seine Einwände gegen den Relativismus in
                              									knapper, aber einleuchtender Behandlung. Die ganze Arbeit ist eine willkommene
                              									Ergänzung der Lehrbücher über Mechanik.
                           Der folgende Abschnitt über Akustik von Auerbach bringt auf dem knappen Räume
                              									vielleicht etwas zu viel Einzelheiten, der Blick für das Grundlegende wird dadurch
                              									leicht abgelenkt. (Das nur ganz kurz erwähnte Telephon darf übrigens nicht einfach
                              									als eine amerikanische Erfindung von Bell angesehen werden. Die Grundlage unseres
                              									jetzigen Telephonwesens ist von dem Deutschen Ph. Reis geschaffen.)
                           Die Wärmelehre, im weitesten Sinne verstanden, ist in zehn einzelnen Abschnitten
                              									behandelt, unter denen die Entwicklung der Thermodynamik von Henning Physiker und
                              									Techniker wohl zuerst fesseln wird. Für den verstorbenen Rubens
                              									(Wärmestrahlung) und Dorn (Experimentelle Atomistik) sind die Herren Hettner und
                              									Przibram eingetreten. Viele Leser werden erfreut sein, manche sonst in ihrer
                              									mathematischen Einkleidung etwas spröde Theorien, wie beispielsweise die
                              									Wärmestrahlung von Hettner und Wien, hier in so schlichter und verständlicher Form
                              									lesen zu können.
                           Die nächsten Beziehungen zur heutigen Technik werden auf dem weiten Gebiete der
                              									Elektrizität zu suchen sein. Hier ist mit Recht der Abschnitt über die Entwicklung
                              									der Elektrizitätslehre bis Faraday, den der jetzt verstorbene Richarz verfaßt hatte,
                              									unverändert geblieben. Die würdige Fortsetzung davon bildet die Schilderung der
                              									Fortschritte von Maxwell und Hertz durch Lecher. Auch hier ist, wie besonders betont
                              									werden mag, wie aber auch die Namen der beiden Verfasser erwarten lassen, die
                              									physikalische Anschauung die Grundlage der Behandlung. Eine klare Vorstellung von
                              									dem sachlichen Inhalte der Theorie zu geben, ist als Hauptzweck genommen. Damit sind
                              									einerseits die Ausgangspunkte für erweiterte Anwendungen gegeben, andererseits wird
                              									ein faßlicher Ueberblick über den Zusammenhang der betrachteten Theorie mit den
                              									Nachbargebieten gewonnen. Dasselbe ist in dem Abschnitte über die Elektronentheorie
                              									von H. A. Lorentz zu sagen. Weniger befriedigt dürften die meisten davon sein, daß
                              									in dem Abschnitte über die Theorien des Magnetismus (R. Gans) der Begriff des
                              									magnetischen Kreises ähnlich dem Ohmschen Gesetze nicht erwähnt ist. Allerdings wird
                              									die damit verbundene Vorstellungsweise von theoretischen Physikern vielfach
                              									abgelehnt, weil sie nicht wissenschaftlich sei. Tatsächlich ist aber das von
                              									Technikern (Werner Siemens, Hopkinson usw.) für ihren dringenden Bedarf geschaffene
                              									Gesetz so fruchtbar gewesen, daß es einfach nicht entbehrt werden kann. Seine
                              									Nichtbeachtung muß deshalb befremdlich erscheinen.
                           Ueber elektrische Schwingungen und ihre besondere Anwendung auf die drahtlose
                              									Telegraphie belehren Dieckmann (als Nachfolger von Braun) und Max Wien in einer
                              									Weise, die gewissermaßen als Muster für die Durchführung des Arbeitsplanes gelten
                              									könnte. Die klare und anschauliche Entwicklung der wichtigsten Erscheinungen führt
                              									den, der wenigstens einige Vorstellungen vom Wesen der Schwingungen besitzt, leicht
                              									in das besondere Gebiet ein und gibt andererseits dem darin schon praktisch Geübten
                              									eine tiefere Einsicht.
                           Ebenso geschickt die angestrengte geistige Mitarbeit fordernd, ohne aber schon
                              									Sonderkenntnisse vorauszusetzen, ist die Gruppe der Kathodenstrahlen und der
                              									verwandten Erscheinungen von H. Starke, Kaufmann u.a. behandelt. Leider sind nähere
                              									Hinweise auf Einzelheiten hier des Raumes wegen nicht durchzuführen.
                           Die Lehre vom Licht wird mit einer besonders einfachen, nachher aber um so
                              									eindringenderen Wellenlehre von 0. Wiener eingeleitet. Der Abschnitt von Lummer über
                              									Geometrische Optik ist von v. Rohr vervollständigt, während die Spektralanalyse (F.
                              									Exner und Gehrke) nur wenig verändert wurde, ebenso die Magnetooptik (Zeemann). Neu
                              									hinzugekommen ist der Abschnitt von Kramers über Quantentheorie und Verwandtes. Für
                              									den Neuling in dieser Gegend dürfte freilich diese Darstellung sehr knapp sein.
                           Unter dem Sammeltitel „Allgemeinere Gesetze und Gesichtspunkte“ sind
                              									schließlich noch sechs Abschnitte von meist physikalisch-philosophischer Richtung
                              									zusammengefaßt. Hier ist auch u.a. von Einstein die Relativitätstheorie behandelt,
                              									von Planck Fragen der allgemeinen Mechanik.
                           
                           Als Darstellung des zeitigen Standes der Physik durch die Einzelschriften
                              									berufenster Vertreter befriedigt das Werk sowohl das Verlangen nach Aufklärung um
                              									ihrer selbst willen, wie auch den Wunsch nach sicherer Stütze in den Anwendungen der
                              									physikalischen Lehren. Das Werk bildet zugleich einen Prüfstein für die Erkenntnis
                              									des Lesers. Es sei noch erwähnt, daß eingehende Namen- und Sachverzeichnisse den
                              									Gebrauch sehr erleichtern.
                           Rotth.
                           Physik und Technik des
                                 										Hochvakuums. Von Dr. A. Goetz. 2. Auflage. 260
                              									S. mit 121 Abb. und 3 Tafeln. Fr. Vieweg & Sohn A.-G., Braunschweig. 1926. Geb.
                              									18 M.
                           
                           Die zweite vermehrte Auflage des Buches baut sich in ähnlicher Weise auf wie die
                              									erste, doch ist bei der Umarbeitung die Physik des Vakuums, d.h. der physikalische
                              									Standpunkt des Buches mehr zum Ausdruck gekommen, als in der ersten Auflage.
                           Hinzugekommen ist ein Kapitel über die Sorptionsmittel. Ebenso sind ferner alle neuen
                              									Fortschritte auf dem Gebiet des Hochvakuums eingehend berücksichtigt worden.
                           Das Buch gliedert sich seinem Inhalt nach in fünf Abschnitte. Der erste bringt die
                              									Grundbegriffe der kinetischen Gastheorie und deren Anwendung hinsichtlich der
                              									Vakuumphysik. Im zweiten Abschnitte werden die modernen Pumpen eingehend behandelt
                              									und einer kritischen Besprechung unterzogen. Der dritte Hauptabschnitt bringt die
                              									Evakuierung durch Sorptionsmittel, d.h. unter Benutzung der Bindung von Gasen durch
                              									Adsorption, Okklusion und chemische Bindung. In den letzten beiden Abschnitten wird
                              									die Vakuummessung und der Aufbau und Betrieb der Vakuumanlagen besprochen.
                           Das Buch zeichnet sich durch klare flüssige Darstellung aus und bringt unter
                              									Zusammenfassung der zerstreuten Literatur eine gute Uebersicht über dieses Gebiet,
                              									so daß es für die an der Hochvakuumtechnik interessierten Fachkreise von großem
                              									Werte sein dürfte.
                           F. Kock.
                           Die moderne Hochvakuumtechnik.
                              									Von Dr. G. Germershausen. 48 S. mit 48 Abb. Hachmeister
                              									& Thal, Leipzig. 1926. Geh. 2,50 M.
                           
                           Die moderne Hochvakuumtechnik bildet mit ihren Methoden ein wichtiges Gebiet für die
                              									Herstellung von Glühlampen, Röntgenröhren und Verstärkerröhren. Es wäre eine
                              									derartig schnelle Entwicklung der genannten Industrien ohne gleichzeitigen Ausbau
                              									der Hochvakuumtechnik wohl kaum möglich gewesen.
                           Das Buch will eine Zusammenfassung der hauptsächlichsten Punkte und Fragen der
                              									Hochvakuumtechnik geben und behandelt zunächst die zur Herstellung eines Vakuums
                              									dienenden Pumpen, wobei Vorvakuumpumpen, Wasserstrahlpumpen, Oelpumpen,
                              									Quecksilberpumpen sowie die modernen Difussions- und Dampfstrahl- und
                              									Kondensationspumpen besprochen werden. In weiteren Abschnitten sind die
                              									Vakuummeßmethoden und die Vakuumanlagen kurz behandelt.
                           Das Buch kann zu einer schnellen Orientierung auf dem Gebiete der Hochvakuumtechnik
                              									empfohlen werden.
                           F. Kock.
                           Ueber die Festigkeitsbedingungen.
                              									Von G. D. Sandel. Leipzig, Dr.
                              									Max Jänecke, 1925. 4,65 M.
                           
                           Das Heft enthält auf 70 Textseiten und einigen Figurentafeln nach einer kurzen
                              									Darlegung des allgemeinen Spannungs- und Formänderungszustandes eine kritische
                              									Untersuchung der bestehenden Theorien der Festigkeitsbedingungen. Es wird gezeigt,
                              									daß sie alle gewisse Mängel haben und nicht durchweg mit den Versuchsergebnissen
                              									übereinstimmen. Der Verfasser gibt dann eine eigene erweiterte Schubtheorie, die auf
                              									einer zahlenmäßigen Festlegung des Begriffes der Sprödigkeit beruht. Das
                              									Hauptergebnis ist, daß die Bachsche Verbesserungszahl α in der Ponceletschen Formel
                              									für die zusammengesetzte Beanspruchung durch einen anderen Ausdruck ersetzt wird.
                              									Das Heft, das in gedrängter Kürze eine Menge von Einzelheiten beibringt, bildet
                              									entschieden einen wesentlichen Fortschritt in der Theorie, der freilich erst dann
                              									zur allgemeinen Anwendung kommen dürfte, wenn noch weitere, hinreichend genaue
                              									Versuche vorliegen, zu deren Durchführung die Schrift anregen will.
                           Stephan.
                           Die Werkstoffe des
                                 										Maschinenbaues. Von Dr. A. Thum, Vorstand der
                              									Versuchsanstalt der Brown, Boverie & Cie. A.-G., Mannheim. Band I: Die Metalle
                              									als Konstruktionswerkstoffe, ihre Festigkeitsaufgaben und Prüfungsarten. Die
                              									Eisenlegierungen und ihre allgemeinen Eigenschaften. Mit 54 Abbildungen. 132 Seiten.
                              									Sammlung Göschen Bd. 476. – Band II: Die Eisen- und Metallegierungen, ihre
                              									Festigkeitseigenschaften, ehem. Zusammensetzung und ihr Verwendungszweck. Die
                              									Hilfswerkstoffe des Maschinenbaues. Mit 19 Abbildungen. 130 Seiten. Sammlung Göschen
                              									Bd. 936. Walter de Gruyter & Co., Berlin W. 10 und Leipzig. Preis pro Band: 1,50
                              									RM.
                           
                           Zwei der neusten Bände aus der bekannten Sammlung Göschen behandeln die Werkstoffe
                              									des Maschinenbaus. Der Verfasser, ein alter Praktiker, bringt in knapper, aber recht
                              									eingehender Weise das Wichtigste und Wissenswerteste dieses Gebietes. Im ersten Band
                              									sind die verschiedenen Prüfverfahren eingehend dargestellt, den dynamischen
                              									Prüfungen ist ein besonders breiter Raum gewidmet entsprechend ihrer großen
                              									Bedeutung, die allerdings erst allmählich erkannt wird. Anschließend werden die
                              									technologischen Prüfungen sowie die chemischen und metallographischen Untersuchungen
                              									behandelt. An Hand einer Anzahl guter Lichtbilder von Metallschliffen werden mit
                              									wenigen Worten die wichtigsten Grundzüge der Metallographie sehr gut erläutert.
                              									Hieran schließt sich eine Darstellung der Legierungen des Eisens, ihrer Benennung
                              									und ihrer wichtigsten Eigenschaften. Der zweite Band behandelt ebenfalls die
                              									Legierungen des Eisens sowie die der wichtigsten Nichteisen-Metalle im Hinblick auf
                              									die besonderen Verwendungszwecke; in den letzten Abschnitten werden die Einflüsse
                              									der Temperatur, die Korrosionserscheinungen, die wichtigsten Hilfswerkstoffe wie
                              									Kitte, Lote, Isoliermittel usw. dargestellt und schließlich ist auch der
                              									Werkstoffnormung ein kurzer Abschnitt gewidmet.
                           Die beiden Bände bieten trotz ihres geringen Um-fanges sehr viel; sie werden zum
                              									Studium der Grundlagen der Werkstoffkunde sowie zur Auskunft über die wichtigsten
                              									Werkstoffragen gute Dienste leisten.
                           Parey.
                           Die Erzeugung kurzer elektrischer
                                 										Wellen. Von Dr. A. Scheibe. Mit 28 Abbildungen.
                              									Hachmeister & Thal, Leipzig 1925.
                           
                           Durch die in jüngster Zeit bekanntgewordenen erstaunlichen Ergebnisse bei
                              									Sendeversuchen mit kurzen Wellen, wurde das Interesse der Oeffentlichkeit in
                              									erhöhtem Maße auf die praktische Bedeutung der Wellen unter der 100-m-Grenze
                              									hingelenkt.
                           Insbesondere für die Schar der Amateure weisen diese kurzen Wellen neben der
                              									beträchtlichen Reichweite den schätzenswerten Vorteil auf, daß sie mit einfachen
                              									Mitteln und geringem Leistungsaufwand hervorgerufen werden können. Andererseits
                              									setzt die Notwendigkeit der Wellenkonstanz eine außergewöhnliche Feinheit der
                              									Schaltungen voraus zur Bekämpfung der gerade hier besonders wirksamen Störeinflüsse.
                              									An die Stelle der imponierenden Kraft tritt die Eleganz in der Lösung des Problems
                              										„Ueberwindung des Raumes“!
                           Unter Vermeidung alles überflüssigen Ballastes gibt der Verfasser in gedrängter
                              									Ausführung ein Bild über die heute angewandten Verfahren zur Erzeugung kurzer Wellen
                              									durch den Röhrensender, dessen Eignung zur Erzeugung ungedämpfter Wellen von 10 bis
                              									H m klar ersichtlich ist. Ein weiterer Abschnitt ist der Erzeugung gedämpfter Wellen
                              									von 12 cm bis 1/10
                              									mm durch Oszillatoren gewidmet, wobei in dem sogenannten „Massenstrahler“ ein
                              									besonders eigenartiges Verfahren beschrieben ist.
                           Die eingehenden Angaben über die Art, Dimension und Behandlung der bei den
                              									Versuchsreihen verwendeten Geräte ermöglichen ohne weiteres den Uebergang von der
                              									Theorie zur praktischen Ausführung.
                           Franz.
                           Das Wasserglas, seine Eigenschaften,
                                 										Fabrikation und Verwendung. Von Dr.-Ing. Hermann
                                 										Mayer. (Sammlung Vieweg, Heft 79.) 52 Seiten mit 6 Abb. Braunschweig 1925,
                              									Friedr. Vieweg & Sohn, A.-G. Geh. 2,50 RM.
                           
                           Mit Recht weist Verfasser im Vorwort darauf hin, daß das Wasserglas (Natriumsilikat)
                              									trotz seiner vielseitigen Anwendung von der exakten Wissenschaft bisher etwas
                              									stiefmütterlich behandelt worden ist. Es ist daher zu begrüßen, daß er durch
                              									vorliegende Arbeit das Interesse weiterer Kreise auf dieses Erzeugnis zu lenken
                              									versucht. Nach kurzen Angaben über Geschichte, Zusammensetzung und Analyse bespricht
                              									er eingehender die Eigenschaften der Wasserglasarten, die dem Physiko-chemiker noch
                              									manche interessante Aufgabe bieten. Ein weiterer Abschnitt mit einigen guten
                              									Abbildungen enthält alles Wesentliche über die Fabrikation, während der letzte
                              									Abschnitt besonders ausführlich die verschiedenen Anwendungen des Wasserglases als
                              									Waschmittel, Seifenzusatz, Klebmittel, Imprägnier- und Beizmittel, für
                              									Kunststeinfabrikation, Kittherstellung und noch mancherlei andere Zwecke behandelt.
                              									Ein Namen- und Sachregister bilden den Schluß des Bändchens, das allen Interessenten
                              									bestens empfohlen werden kann.
                           Dr.-Ing. A. Sander.
                           Jahrbuch der deutschen Braunkohlen-,
                                 										Steinkohlen-, Kali- und Erz-Industrie 1926. Herausgegeben unter Mitwirkung
                              									des Deutschen Braunkohlen-Industrie-Vereins, Halle a. S. 17. Jahrgang. Bearbeitet
                              									von Dipl.-Bergingenieur H. Hirz. 480 Seiten. Halle a. S.
                              									1926, Wilhelm Knapp. Geb. 16 Mk.
                           
                           Das bekannte Jahrbuch hat diesmal eine weitere Vervollkommnung erfahren. Es enthält
                              									ein ausführliches Verzeichnis aller Bergbauunternehmungen des Deutschen Reiches mit
                              									wissenswerten Angaben über Besitzverhältnisse, Leitung, Einrichtung und Förderung
                              									der Gruben, Belegschaft, Anschrift, Anschlußgleise usw. Ein weiterer Abschnitt
                              									behandelt die Bergbaubehörden, Bildungsanstalten, Körperschaften, Syndikate und
                              									Fachvereine. Ein umfangreiches Bezugsquellenverzeichnis bildet den Schluß. Die
                              									Angaben sind mit Sorgfalt zusammengestellt und übersichtlich angeordnet, so daß das
                              									Handbuch für alle, die mit dem Bergbau in geschäftlicher Verbindung stehen, äußerst
                              									nützlich, vielfach geradezu unentbehrlich ist.
                           Dr -Ing. A. Sander.
                           Jahrbuch der Technik. 12.
                              									Jahrgang 1925/26. Dieck & Co. (Franckh's Techn. Verlag), Stuttgart.
                           
                           Seit geraumer Zeit gibt der Verlag Dieck & Co. ein Jahrbuch heraus, in dem die in
                              									der letzten Zeit auf dem Gebiet der Technik gemachten Fortschritte in allgemein
                              									verständlicher Darstellungsweise geschildert werden. Auch der jetzt vorliegende
                              									neueste Band bringt eine Fülle des Wissenswerten. In anschaulicher Form sind
                              									Einzelbeschreibungen technischer Neuerungen aus zahllosen Zeitschriften und Büchern
                              									durch Umarbeitung in eine auch für den Laien leicht faßliche Gestalt gebracht und zu
                              									einem Werk vereinigt worden, dessen Lektüre jedermann, insbesondere aber der
                              									heranwachsenden Jugend, empfohlen werden kann. Der Text wird belebt durch viele,
                              									vorzüglich ausgeführte Bilder. Die gebrachten Erläuterungen legen Zeugnis von der
                              									Mitarbeit hervorragender Fachleute ab. Eine weite Verbreitung wäre daher der ebenso
                              									volkstümlichen wie wertvollen Schrift durchaus zu wünschen.
                           Schmolke.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 341