| Titel: | Miszellen. | 
| Fundstelle: | Band 1, Jahrgang 1820, Nr. XXXVII., S. 374 | 
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                        XXXVII.
                        Miszellen.
                        Miszellen.
                        
                     
                        
                           Londner verbesserte Patent-Huͤte mit ovaler Form.
                           Mit AbbildungenAckermanns
                                          Repository. März 1820..
                           Nathaniel Dando und Comp., Verfertiger und
                              urspruͤngliche Erfinder der verbesserten ovalfoͤrmigen
                              Bieberhuͤte, Nro. 42. Cheapside zu London, empfehlen diese ihre
                              Patenthuͤte wiederholt dem Publikum, und versichern ihre Freunde, daß sie
                              nunmehr dem bisherigen Mangel einen der Form des Kopfes so ganz angepaßten Hut zu
                              verfertigen in Stande gesezt sind, den man beim Tragen kaum empfindet. Durch diese
                              Huͤte wird den haͤufigen Kopfschmerzen und sonstigen unangenehmen
                              Empfindungen begegnet, uͤber die man so oft klagt, wenn man den
                              gewoͤhnlichen rund geformten Hut auf einem mehr ovalen Kopfe traͤgt.
                              Durch die runde Huͤte wird ein ungleicher Druck auf die Venen veranlaßt, der
                              freie Blutumlauf in den Hauptgefaͤßen gehemmt, und nicht selten dadurch
                              ernsthafte Folgen herbeigefuͤhrt.
                           Die Erfinder Dando und Comp. koͤnnen sich auf viele
                              der ersten Aerzte beziehen, welche ihre oval geformten Bieder-Huͤte
                              tragen und empfehlen, weil dieselben besonders leicht und bequem sind.
                           Folgendes ist eine kurze Vergleichung der Vorzuͤglichkeit des verbesserten
                              ovalfoͤrmigen Bieder-Hutes zum Verhaͤltnisse des
                              gewoͤhnlichen Hutes.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 1, S. 374
                              Die natuͤrliche Gestalt des gewoͤhnlichen Hutes, welcher auf einer
                                 ganz runden Hutform gemacht, und nun mittelst der
                                 Haͤnde und Anwendung von Werkzeugen zu der ovalen Gestalt gebracht wird,
                                 giebt beim Tragen oder beim Einwirken von Daͤmpfen oder Regen nach, wird
                                 laß, an der Krempe schlapp, und kehrt zur natuͤrlichen Form
                                 zuruͤck; er verliert demnach seine Form, weil diese kuͤnstlich erzwungen worden ist.
                              
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 1, S. 374
                              Der verbesserte ovalfoͤrmige Bieber-Hut wird auf einen ovalen
                                 Hutform gearbeitet und vollendet, ganz nach der Form des Hauptes, und verliert seine Gestalt nie, weil er nicht mit den
                                 Haͤnden und den Werkzeugen kuͤnstlich gemacht ist, wie der
                                 gewoͤhnliche Hut; er ist vom ersten Beginnen in der Form bereitet, wie er
                                 getragen werden soll; und diese leidet auch nicht, weder durch Duͤnste
                                 noch durch RegenSchon vor mehreren Jahren haben in Deutschland die Hutmacher ovale
                                       Huͤte uͤber ovale Formen gemacht; die wechselndeMode
                                       hat aber diese Formungsart wieder verdraͤngt. Ein ungeleimter
                                       rund geformter Kastorhut wird das Haupt eben so wenig druͤcken,
                                       als ein oval geformter; diese Huͤte verlieren aber alle Form,
                                       wenn man damit in einen starken Regen kommt. Die jezige Mode der hohen
                                       runden Huͤte mit breiten den Kopf entstellenden Raͤndern,
                                       erfordern zur Bildung ihrer Form ein starkes Leimen; solche Huͤte
                                       muͤssen denn allerdings manchem nicht gut geformten Kopf
                                       beschwerlich fallen, selbst dann, wenn sie auf ovalen Formen gearbeitet
                                       wurden., Dingler..
                              
                           
                        
                           
                           Beitrag zur Geschichte der Erfindung der conischen KugelnThe
                                          philosophical Magazine by Tilloch. Febr. 1820. Aus
                                    einem Schreiben von Chatham vom 5. Februar 1820 an den Herrn Tilloch..
                           Das philosophische Magazin Nro. 261. enthalt Bemerkungen uͤber die conischen
                              Kugeln; es duͤrfte fuͤr ihren Glasgower Korrespondenten nicht
                              uninteressant seyn, zu erfahren, daß Kugeln mit einer Eyform von den russischen
                              Garden schon im Jahr 1811 gebraucht worden sind. Der Erfinder, oder richtiger
                              derjenige, welcher diese Form eingefuͤhrt, erhielt von Sr. Majestaͤt
                              dem Kaiser dafuͤr eine Belohnung von 5000 Rubel. Es ist wohl moͤglich,
                              daß derjenige, welcher diese Form von Kugeln als seine Erfindung anspricht, nicht
                              wußte, daß sie bereits schon mehrere Jahre fruͤher in England empfohlen
                              wurden. Dieses geschah namentlich im europaͤischen Magazin fuͤr das
                              Jahr 1804; durch wen aber damals diese Kugelform empfohlen wurde, erinnere ich mich
                              nicht mehr, eben so wenig, kann ich das Datum genau verbuͤrgen. Ohne Zweifel
                              war es aber viel fruͤher, als diese Kugeln bei der russischen Armee
                              eingefuͤhrt wurden, naͤmlich vor dem Jahre 1808, in welchem Herr
                              Robertson seine Abhandlung uͤber diesen Gegenstand las.
                           
                        
                           Franzoͤsisches Steinsalz.
                           Im verflossenen Juli hat man zu Moyenire im Departement de la
                                 Meurthe foͤrmlich angefangen Nachsuchungen wegen Steinsalz zu
                              veranstalten. In einer Tiefe von 200 Fuß fand man ein Lager von 11 Fuß Durchmesser.
                              Unter diesem bohrten die Arbeiter in ein Lager von Gyps und Lehm von 546 Fuß, und
                              stießen dann auf eine neue Salzschichte von 8 Fuß. Das Salz von der ersten Schichte
                              ist ganz weiß, durchsichtig und sehr rein; das zweite enthaͤlt etwas Gyps und
                              Thon, ist braͤunlich wie dunkler Kiesel. Es enthaͤlt sehr wenig
                              salzsaure Magnesia und schwefelsauren Thon. Beide haben einen kubischen Bruch.
                           
                        
                           
                           Vergleichende Darstellung der Staͤrke der Europaͤer und Wilden.
                           Herr Peron hatte Gelegenheit zu
                              beobachten, daß die Menschen im Zustande der Wildheit weniger Staͤrke haben,
                              als civilisirte Menschen. Auch hat derselbe zur Evidenz erwiesen, daß die
                              Einfuͤhrung gesellschaftlicher Ordnung keineswegs, wie einige behauptet
                              haben, die physische Kraft zerstoͤren. Folgendes ist das Resultat der
                              Versuche, welche derselbe mit Herrn Regniers Dynamometer gemacht hat.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 1, S. 376
                              Wilde; Europäer; Kraft
                              
                           
                        
                           Mitteltemperatur der Erde.
                           Nach der Beobachtung des Herrn Laplace findet eine wirkliche Verminderung der
                              Mitteltemperatur der Erde durch die Verminderung der Tageslaͤnge statt. Nach
                              der Berechnung haͤtte ein Grad von Fahrenheits
                              Thermometer eine Aenderung von fast einer Secunde in der Tageslaͤnge, und
                              vier bis fuͤnf Minuten in der Zeitlaͤnge eines Jahres zur Folge.
                           
                        
                           Berichtigung des Berichts uͤber die christian'sche Flachsbrechmaschine.
                           In einem Berichte des Ministers des Innern an den Koͤnig von Frankreich,
                              uͤber die Verhandlungen des landwirthschaftlichen Rathes heißt es: Eine sehr
                              sinnreiche Flachsbrechmaschine hat unsern Erwartungen nur unvollkommen entsprochen.
                              Die Versuche damit sind unter den Augen einer Commission des (conseil d'agriculture) landwirthschaftlichen Raths angestellt worden. Der
                              vermittelst jener Maschine bearbeitete Hanf hat, so behandelt, weder das Weiche noch
                              das Elastische erlangen koͤnnen, das die Faser durch die gewoͤhnliche
                              Roͤstung erhaͤlt; es scheint, daß die in England gemachten Versuche
                              aͤhnliche Resultate geliefert haben. Die Unzulaͤnglichkeit jenes neuen
                              Prozesses ist um so mehr zu bedauern, da man lebhaft wuͤnschen mußte, ein
                              Mittel zu finden, die gewoͤhnliche Methode, die zugleich unsicher und
                              ungesund ist, mit Erfolg zu ersezen; zumal da jedes Wasser dazu nicht gleich tauglich, das Verfahren
                              selbst an verschiedenen Orten verschieden, und wahrscheinlich die schlechte Gattung
                              manchen Hanfes, den Fehlern derselben zuzuschreiben ist. Die deutsche Journalisten
                              haben es sich gleich den franzoͤsischen zur Pflicht gemacht, diesen
                              einseitigen Bericht ganz entstellt aufs schnellste ins Publikum zu bringen, ohne
                              bedacht zu haben, daß Hanf und Flachs zweierlei Pflanzen sind, und daß in diesem
                              Berichte vom Flachse gar keine Rede ist. Wir koͤnnen alle Freunde der
                              Flachskultur versichern, daß die neue, verbesserte christian'sche
                              Flachsbrechmaschine, in deren Besize wir gegenwaͤrtig sind, als solche alles
                              das leistet, was bisher von ihr nuͤzliches und gutes gesagt und geschrieben
                              wurde.
                           
                        
                           Geschmeidig gemachtes GußeisenAus der Bibliotheque Universelle 1819. Mars. p. 213..
                           Die franzoͤsische Aufmunterungs-Gesellschaft hat vor mehr als 14 Jahren
                              einen Preis ausgesezt fuͤr ein Verfahren, das Gußeisen so geschmeidig zu
                              machen, daß es zu gewoͤhnlichem Kuͤchengeschirr, als Pfannen, Kessel
                              u. dgl., wozu gewoͤhnlich Kupfer angewendet wird, verarbeitet werden
                              koͤnnte. Am 3. Sept., 1818 wurde dieser Preis den Herren Baradelle und Deodor
                              zuerkannt, nachdem man die von Herrn Bergwerks-Direktor Beauchet, und Herrn Mayor von
                                 Loulans vorgelegten Proben einer Pruͤfung unterworfen hatte.
                              Das Gußeisen war in die Form, welche das Geschirr erhalten sollte, gegossen, und
                              hierauf einem besondern Prozeß unterworfen, um ihm den erforderlichen Grad von
                              Geschmeidigkeit zu geben. Die vorgelegten Stuͤcke hielten Schlaͤge
                              aus, welche das gemeine Gußeisen zertruͤmmerten; auch zerbrach es nicht, wenn
                              man es 10 Fuß hoch auf Steinpflaster fallen ließ. Jedoch gieng es bei einem Fall von
                              20 bis 30 Fuß Hoͤhe auf einem Steine in Truͤmmer. Diese Utensilien
                              waren auf einer Drehbank abgedreht, und so glatt polirt wie Zinn. Die
                              Bruchflaͤchen waren koͤrnig wie Stahl. Naͤgel und
                              Schluͤssel aus diesem Gußeisen verfertiget, entsprachen ihrem Zwecke
                              vollkommen.
                           Thomson, welcher diese Nachricht auch in seinen Annals of Philosophy mittheilt, bemerkt dabei, daß die
                              Entdeckung der Herren Baradelle und Deodor wahrscheinlich nichts anders sein wird, als das englische
                              Verfahren, weiches Gußeisen (soft cast iron) zu machen,
                              welches schon seit laͤngerer Zeit fuͤr die oben genannten Zwecke
                              verfertiget wird. Dieses englische weiche Gußeisen hat einen koͤrnigen Bruch
                              wie Stahl, und ist weit weniger zerbrechlich als das weiße (grelle) Gußeisen,
                              welches auf dem Continent ausgeschmolzen wird.
                           Thomson versichert, Schluͤssel und selbst
                              Barbiermesser gesehen zu haben, welche zu Scheffield in England aus weichem Gußeisen
                              verfertiget werden, schoͤn aussehen und sehr wohlfeil sind. Dieses Gußeisen
                              ist aber nur fuͤr schneidende Instrumente gut.
                           
                        
                           
                           Wirkung des Eisens auf WasserJournal de Pharmacie. Juny 1818.
                           Guibourt hat durch eine Reihe von Versuchen dargethan,
                              daß das Eisen die Eigenschaft besizt, das Wasser bei der gewoͤhnlichen
                              Lufttemperatur zu zersezen, indem es sich mit dem Sauerstoffe desselben verbindet,
                              und den Wasserstoff frei macht. Die Zersezung erfolgt sehr schnell, wenn das Eisen
                              dem Wasser eine große Oberflaͤche darbietet. In diesem Falle erhoͤhet
                              sich die Temperatur betraͤchtlich, und die Wasserzersezung und Oxydation des
                              Eisens erfolgt um so rascher, je betraͤchtlicher die Warme ist, welche sich
                              dabei entwickelt, Uebrigens ist es bekannt, daß sich das reine Eisen weder in
                              wasserfreier Luft, noch in luftfreiem Wasser oxydiren kann, und daß die Oxydation
                              nur dann schnell erfolgt, wenn Wasser und Luft gleichzeitig auf das Eisen
                              einwirken.
                           Nobiquet hat sich durch Versuche uͤberzeugt, daß
                              das schwarze Eisenoxyd, welches durch diese Einwirkung des Wassers bei der
                              gewoͤhnlichen Temperatur gebildet wird, gar nicht verschieden ist von dem,
                              welches durch Einwirkung des Wasserdampfes auf rothgluͤhendes Eisen entsteht.
                              Man weiß, daß dieses Oxyd zusammengesezt ist aus einem Massentheil Protoxyd und
                              einem Massentheil Peroxyd. Das octendrische Eisenerz der Mineralogen stellt genau
                              dieselbe Zusammensezung dar.
                           
                        
                           Beitrag zur Geschichte der Erfindung der Uhren.
                           In Thomsons AnnalenAnnals of Philosophy. Febr. 1820. S. 148 findet sich mit Benuͤzung der astronomischen Korrespondenz des B. von
                              Zach, folgender belehrender Artikel uͤber die
                              Uhren.
                           Die erste Uhr, von der man in Frankreich weiß, wurde im fuͤnften Jahhundert in
                              der Kathedrale zu Lyon angebracht. Gondebaut oder Gombaut III., Koͤnig von Burgund, hoͤrte,
                              daß Theodorich, Koͤnig der Gothen, welcher sich
                              damals in Ravenna aufhielt, Maschienen habe, welche, die Zeitordnung nach den
                              Bewegungen des Himmels und der Sterne bezeichneten; er schrieb daher an diesen, um
                              eine solche Maschine zu erhalten. Theodorich gab dem
                              beruͤhmten Boccius den Auftrag, ihm zwei solche
                              moͤglichst vollkommne Maschienen zu machen. Theodorich schickte sie an Gondebaut mit einem
                              vortrefflichen Briefe, den man in den Werken des Cassiodors, Theodorichs
                              Staats-Sekretairs, lesen kann.
                           
                        
                           
                           Ehrenbezeugung.
                           Se. Majestaͤt der Koͤnig von Baiern haben
                              geruht, den Herausgeber dieses Journals, zur huldvollsten Anerkennung seiner
                              Verdienste um Verbreitung polytechnischer Kenntnisse, durch des Herrn
                              General-Kommissairs und Regierungs-Praͤsidenten im
                              Oberdonaukreise, Freiherr von Gravenreuth Erz. die
                              goldene Medaille: Ingenio et Industriae, nebst einem
                              huthvollen Handschreiben zustellen zu lassen.
                           
                        
                           Nekrologe.
                           Zu Hameln starb am 31. Dezember 1819 Dr. J. F. Westrumb, Senator und Bergkommissaͤr und Mitglied
                              mehrerer gelehrten und naturforschenden Gesellschaften, im 64sten Jahre seines
                              ruͤhmlich thaͤtigen Lebens. Seine Verdienste um die Polytechnik sind
                              zu allgemein bekannt, als daß es noͤthig waͤre sie hier den Lesern ins
                              Gedaͤchtniß zuruͤck zu rufen.
                           Zu Augsburg starb am 23 Maͤrz 1830 der Mechanikus, Christoph Kaspar Hoͤschel, geboren am 4. Maͤrz 1744; ein
                              Mann der seiner Vaterstadt Augsburg im Inn- und Auslande viel Ehre machte.
                              Die physikalischen und mathematischen Instrumente, die theils selbst erfunden,
                              theils zweckmaͤßig verbessert, aus seinen kunstreichen Haͤnden
                              hervorgiengen, erwarben ihm an Hoͤfen, bei gelehrten Instituten und bet
                              Privaten einen gefeierten Namen, den selbst das kunstsinnige England mit Achtung
                              nannte, so wie es verschiedene seiner Arbeiten dankbar benuzte. Das Etablissement
                              wird unter der bisherigen Firma: Brander und
                              Hoͤschel von dem sehr geschickten Sohne des Verstorbenen
                              fortgefuͤhrt.
                           --------
                           
                        
                           Kurze Erlaͤuterung uͤber die monatlichen Auszuͤge aus den vollstaͤndigen meteorologischen Beobachtungen von Canonikus Stark, Professor und Conrektor am Koͤnigl. Baierschen Gymnasium in Augsburg, des K. B. St. Michaelordens Ehrenritter, der K. B.
                              Akademie der Wissenschaften, und mehrerer gelehrten Gesellschaften Mitglied.
                           Die Pflicht eines Meteorologen fordert sowohl eine sehr genaue Angabe der
                              meteorologischen Beobachtungen, als auch eine ausfuͤhrliche Beschreibung
                              derjenigen Instrumente, mit welchen die Beobachtungen angestellt wurden. Da dies
                              aber in einem solchen Journale nur in gedraͤngter Kuͤrze geschehen
                              kann, so muß ich die Leser sowohl auf meine vollstaͤndigen Beobachtungen, als
                              auch auf meine ausfuͤhrliche. Beschreibung der meteorologischen Instrumente hinweisen.
                           Von meinen nicht blos meteorologischen, sondern auch meteorischen und astronomischen
                              Beobachtungen sind bereits meteorologische
                              Jahrbuͤcher von 1813 bis 1818 in groß Quart auf eigene Kosten auf dem Wege
                              der Subscription erschienen; auch von den Jahrbuͤchern von 1818 und 1819 ist
                              schon uͤber die Haͤlfte abgedruckt.
                           Meine ausfuͤhrliche Beschreibung der meteorologischen Instrumenten, nebst
                              einer Anleitung zum Gebrauche derselben bei den Beobachtungen, kam als nothwendige
                              Beilage zu meinen vollstaͤndigen meteorologischen Jahrbuͤchern im
                              Jahre 1815 in groß Quart um fuͤnf Kupfern heraus. Von dieser, so wie von den
                              Jahrbuͤchern sind noch vorraͤthige Exemplare sowohl bei mir, als in
                              allen soliden Buchhandlungen zu haben.
                           Zur noͤthigen Erlaͤuterung der in diesem Journale mitzutheilenden
                              Auszuͤge aus meinen vollstaͤndigen Beobachtungen gebe ich jezt
                              folgende Beschreibung meiner dabei gebrauchten Instrumente.
                           
                        
                           Barometer.
                           Dieses von Herrn Meckanikus Hoͤschel verfertigte Instrument besteht aus einem
                              glaͤsernen, das Quecksilber enthaltenden Cylinder, dessen Hoͤhe 2 Zoll
                              2 Linien mit einem Durchmesser von 1 Zoll 4 Linien Pariser Maaß; betragt. Dieser
                              Cylinder ist bis auf den dritten Theil seiner Dicke in ein viereckigtes
                              Stuͤck von hartem Holze, unter welchem eine eben so große 2 Linien dicke
                              Stahlplatte fest angefuͤgt ist, eingedreht und luftdicht eingekittet. Sowohl
                              die Stahlplatte als das hoͤlzerne Stuͤck ist mit einer kleinen
                              Oeffnung versehen, durch welche das Quecksilber des Cylinders von dem Druck der Luft
                              afficiert wird. Durch die Stahlplatte geht von oben herab eine hohle
                              staͤhlerne Schraube, in welche die 31 Zoll lange und uͤberall 3 Linien
                              weite Barometerroͤhre fest eingekittet ist; diese reichet mit ihrem untern
                              offenen Ende durch die Masse des Quecksilbers bis auf den Grund des Cylinders.
                              Dieser Grund ist in Form eines Deckels gemacht, der mit saͤmischem Leder
                              uͤberfuͤttert ist, und genau auf den untern Theil des Cylinders
                              passet, an welchem der Deckel mittelst einer messingenen Zwinge und dabei
                              angebrachten Stahlschraube fest angedruͤckt wird. Dieser Deckel hat unten
                              etwas seitwaͤrts von außen hinein eine kleine runde Oeffnung mit einem
                              kleinen Zaͤpfchen von Elfenbein, wodurch das Quecksilber herausgelassen
                              werden kann. Auf dem glaͤsernen Cylinder ist eine Scale von 12 Pariser Linien
                              mit Diamant eingegraben, von welchen die mittelste Linie das Niveau bestimmt; die unten und uͤber dem Niveau stehenden Linien geben an, wie viel zu der beobachteten
                              Hoͤhe addiert, oder von derselben abgezogen werden muß, wenn naͤmlich
                              der Merkur im Cylinder unter oder uͤber der mittelsten Linie steht, weil von
                              dieser = ○ die Theilung der Zolle und Linien anfaͤngt. Diese zum
                              Cylinder gehoͤrige Anrichtung ist unten an ein prißmatisches Brett
                              befestiget, in welches die Barometer-Roͤhre bis auf die Haͤlfte
                              ihrer Weite eingelassen ist; hinter der Roͤhre befindet sich bis auf die
                              Hoͤhe von 17 Zoll ein Band von schwarzem Sammet, auf welches die
                              Glasroͤhre durch den am Nonius angebrachten Zeiger sanft angedruͤckt
                              wird. Von dem 17 Zoll bis an den oben zugeschmolzenen Theil der Glasroͤhre
                              ist hinter derselben das prismatische Brett ganz durchgeschnitten, und in einer
                              Entfernung von 2 Pariser Zoll ein 7 Zoll langer und 2 1/2 Zoll breiter Planspiegel
                              mit Scharnieren senkrecht angebracht, um durch dessen ruͤckwaͤrts auf
                              die Barometer-Roͤhre reflektirtes Licht das Zusammentreffen der Schneide des
                              Nonins-Zeigers mit der Oberflaͤche des Merkurs, das ist die genaue
                              Hoͤhe vollkommen richtig zu erhalten.
                           Zur genauen Vertikal-Befestigung des Barometers ist von oben hinter dem
                              prismatischen Brett ein Senkel angebracht, dessen Aufhaͤngepunkt mit der
                              Mitte des obersten Theil der Glasroͤhre zusammentrifft, und dessen seine
                              Seidenschnur immer mit der Mitte der Roͤhre herab entsprechen muß, welches
                              durch zwei unten gegen das prismatische Brett an beiden Seiten desselben angebrachte
                              Stellschrauben erhalten wird.
                           Die Barometer-Roͤhre, welche mit so viel als moͤglich
                              gereinigten Quecksilber gefuͤllt, und mit vieler Muͤhe ausgekocht ist,
                              wurde von 19 Zoll an bis oben auf der Vorderseite Plan abgeschliffen, und die
                              Theilung der Pariser Zoll und Linien auf dieselbe mit Diamant aufgetragen, um durch
                              dies und dessen mit dem Auge des Beobachters parallel entgegengesezten Befestigung
                              alle moͤgliche Parallaxe zu vermeiden. Nebst dieser Theilung auf die
                              Glasroͤhre befindet sich noch auf der einen Seite des Brettes eine eben so,
                              und mit der Glastheilung genau korrespondirende Scale von Messing, auf welcher der
                              in Decimaltheilen getheilte Nonius vermittelst eines Getriebes sehr sanft auf und ab
                              bewegt, und mit dessen mit einer Schneide versehenen Zweige an die
                              Oberflaͤche des Quecksilbers genau kann gebracht werden.
                           Wie aber dieser Barometer auch zugleich auf Reißen kann gebraucht werden, muß ich die
                              verehrlichen Leser an meine vollstaͤndige Beschreibung der meteorologischen
                              Instrumenten hinweisen, wo die Verfahrungsart durch das in derselben abgebildete
                              Kupfer erleichtert wird.
                           Das Niveau dieses Barometers befindet sich in einer
                              Hoͤhe von 35 Pariser Fuß vom Erdboden an in einem Observations-Zimmer,
                              (dessen Erhoͤhung uͤber die Meeresflaͤche spaͤter
                              angegeben wird) welches von Nordost und Suͤdwest bis gegen Nord 1/4 Nordwest,
                              besonders aber von Suͤd bis 1/4 Nordwest einen Bogen freien Horizont hat;
                              zugleich aber ist der Barometer so angebracht, daß keine Sonnenstrahlen auf
                              denselben direkt wirken koͤnnen.
                           Nach diesem beschriebenen Barometer sind die in dieses Journal aus meinen
                              vollstaͤndigen Beobachtungen uͤbertragene Barometerstaͤnde
                              fruͤh 7, Mittags 2, und Nachts 9 Uhr, wie auch sowohl aus diesen, als auch
                              aus allen Barometerhoͤhen zusammen das Mittel angegeben, und zwar ohne
                              Correktion, das ist ohne Ruͤcksicht der durch Kaͤlte oder
                              Waͤrme vergroͤßerten oder verminderten Ausdehnung der der
                              Quecksilbersaͤule.
                           Da aber die Ausdehnung einer Quecksilbersaͤule von 27 Pariser Zoll
                              Hoͤhe bei einer Waͤrme-Veraͤnderung an dem vom
                              Eis- bis zum Siedpunkte des in 80 Grade getheilten Reaumurschen Quecksilber
                              Thermometer nach Roy 5,5262 (Philosoph. Trans. Vol.
                                 LXVII.
                              n. 34.) nach Rosenthal 5,56 (Beitraͤge zur
                              Verfertigung Kenntniß und Gebrauch meteorol. Werkzeuge Band I. und II.) nach Luz 5,5
                              (Beschreib, v. Barom. §. 78.) nach de Luc 6 Pariser Linien (Recherches §. 364.) und nach Gay-Lussac's
                              neuern Versuchen aber 5,98 Pariser Linien betragt, was mit de Luc und Schukburgh
                              zunaͤchst uͤbereinkoͤmmt, folglich den Barometerstand um so
                              viele Linien durch die Verlaͤngerung oder Verkuͤrzung
                              veraͤndert, so wird zur Erhaltung der wahren Barometer-Hoͤhen
                              erfordert das Thermometer neben dem Barometer.
                           
                              
                                 (Die Fortsezung folgt.)
                                 
                              
                           
                        
                           
                           [Auszug des meteorologischen Tagebuchs vom Canonic. Stark in Augsburg.]
                           
                              
                              Auszug des meteorologischen Tagebuchs vom Canonic. Stark in Augsburg
                              1820 Februar; Barometer ohne Correction; Barometer mit Correc.; Reaumur, Thermometer
                              
                              
                           
                           
                              
                              Auszug des meteorologischen Tagebuchs vom Canonic. Stark in Augsburg
                              1820 Februar; Thermometer; Winde
                              
                              
                           
                           
                              
                              C. Stark's Auszug seines meteorol. Tagebuchs.
                              1820 Februar; Witterung; Summarische Uebersicht