| Titel: | Ueber die Bienenzucht. | 
| Fundstelle: | Band 2, Jahrgang 1820, Nr. XXIV., S. 169 | 
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                        XXIV.
                        Ueber die Bienenzucht.
                        Von Isak Espinasse Aus den Transactions of the Society for the Encouragement of Arts, Manufactures
                                       and Commerce. Uebersezt aus Repertory of Arts, Manufactures and
                                       Agriculture Second Series CCXIV. March. 1820. p. 210. N. CCXV.
                                    April 1820. p. 288., Esq. von Chancery Lane.
                        Fuͤr diese Mittheilung wurde dem Herrn Espinasse die silberne Ceres-Medaille zuerkannt.
                        Espinaße über die Bienenzucht.
                        
                     
                        
                           Da die Betreibung und Ausbildung der Bienenzucht zu den
                              Gegenstaͤnden der Landwirthschaft gehoͤrt, welche die Gesellschaft
                              ihrer Aufmerksamkeit gewuͤrdiget, und fuͤr deren Foͤrderung
                              dieselbe Praͤmien ausgesezt hat, da die Gesellschaft ferner zugleich
                              erklaͤrt, daß sie erwarte, jeder Preiswerber werde seine gesammelten
                              Erfahrungen vorlegen, so wage ich es (obschon ich mit ganz andern Arbeiten
                              beschaͤftigt bin), gegenwaͤrtigen Versuch zur naͤhern
                              Wuͤrdigung zu bringen. Er ist das Resultat der Erfahrung, und
                              vieljaͤhriger wirklicher Beobachtung, nicht die Spekulation eines
                              Theoretikers, nicht eine Compilation aus Werken anderer Schriftsteller uͤber
                              denselben Gegenstand.
                           Ich uͤberreiche der Gesellschaft diese Schrift ohne irgend einen Anspruch auf
                              die von ihr ausgesezten Geldpreise: denn sollte sie mir entweder einen solchen
                              Anspruch oder das Recht auf diese Beifallsbezeugung verschaffen, so wuͤrde
                              ich dieselben zuruͤckerstatten, da ich mich aus keiner andern Absicht um dieselbe bewarb, als
                              daß ich die Ehre ansprechen duͤrfte, unter die Mitglieder der
                              Gesellschaft zu gehoͤren.
                           In der Ueberzeugung, daß die Arbeiten der Gesellschaft nicht bloß
                              spekulativ, sondern vorzuͤglich auf Gegenstaͤnde von praktischem Nuzen
                              gerichtet sind, kann ich fuͤr meine Person die vielen Schriften uͤber
                              die Fortpflanzung der Bienen, uͤber die Fruchtbarkeit der
                              Bienenkoͤnigung, uͤber den Bau ihrer Zellen, uͤber die
                              Verwaltung ihres Bienenstaates nur als sinnige und unterhaltende Theorien
                              betrachten, die aber durchaus nicht zur Belehrung derjenigen dienen koͤnnen,
                              welche diese hoͤchst nuͤzlichen Insekten in der Absicht ziehen wollen,
                              um den moͤglich hoͤchsten Ertrag von ihnen zu erhalten, oder sie
                              uͤberhaupt eintraͤglicher zu machen. Mehrere dieser Schriften habe ich
                              gelesen, und das darin beschriebene Verfahren mit glaͤsernen
                              Bienenkoͤrben, mit Schubladen etc., wodurch man die Bienen erhalten, und das
                              Ausnehmen des Honigs erleichtern will, so unterliegt dem Einwurfe, daß die
                              Beschreibungen zu verworren sind, um leicht verstanden zu werden, daß die
                              dazu nothwendigen Apparate zu theuer zu stehen kommen, daß nur wenige sich
                              dieselben beischaffen koͤnnen; daß man endlich bedenken
                              muͤße, daß nicht diese wenigen es sind, welche uns das
                              erforderliche Honig und Wachs liefern, indem die Zahl derjenigen, welche diese
                              unterhaltenden Versuche anstellen, unbedeutend ist; die Landwirthe, die
                              Paͤchter, die Gaͤrtner, die Huͤttenbewohner sind es, welche in
                              kleinen Beitraͤgen den eigentlichen Vorrath an Wachs und Honig
                              herbeischaffen.
                           Indem ich meine Beobachtungen der Gesellschaft uͤberreiche, finde ich jedoch
                              eine bedeutende Schwierigkeit darin, daß meine Ansicht uͤber den
                              Gegenstand ihrer Preisevertheilung gar sehr von jener der Gesellschaft abweicht,
                              denn wenn man die Bienen sich ins Unendliche vermehren ließe, so hieße
                              dies geradezu dieselben selbst vernichten, indem die Hungersnoth nur zubald diejenigen vollends
                              aufreiben wuͤrde, welche falsches Mitleid gerettet hatEine Beobachtung, die ich seit einigen Jahren selbst gemacht habe,
                                    fuͤhrte mich zu dieser Behauptung. In dem Dorfe, wo mein Haus liegt,
                                    haben viele, durch mein Beispiel angelockt, Bienenpflege versucht, die
                                    Bienen wurden bald mehr als das Futter; uͤber die Haͤlfte
                                    starb in dem darauf folgenden Winter, und fast ein Drittel der Meinigen
                                    wurde blos durch das Futter gerettet..
                           Der Ueberfluß und die Mannigfaltigkeit von Blumen, deren sie so sehr
                              beduͤrfen, findet sich nur in wenigen Theilen des Koͤnigreiches, wo
                              ich gewesen bin. Daß man selbst noch außer den Weiden, welche den
                              Bienenstand beim Beginnen der besseren Jahreszeit umgeben, und ehe noch neue
                              Schwaͤrme die Anzahl der Gaͤste vermehren, andere Weideplaͤze
                              aufsuchen muͤßen, ist von mehrern Schriftstellern in dieser Beziehung
                              hinlaͤnglich erwiesen worden: in Piemont und Savoyen bringen die
                              Bienenmeister ihre Bienenkoͤrbe auf Floͤße und legen dann auf
                              den Stroͤmen an verschiedenen Punkten des Ufers an, wo sie Blumen genug zum
                              Futter fuͤr ihre Bienen finden. Sollte dieß einen andern Grund haben
                              als den Futtermangel in der Heimath?Auch in Oesterreich fuͤhrt man nach der Erndte im August die
                                    Bienenstoͤcke meilenweit auf der Achse in jene Gegenden, wo nach dem
                                    Umreisen der Stoppeln, Haidekorn (Polygonum
                                       Fagopyrum) gebaut wird. Man zahlt sogar bedeutendes Standgeld
                                    fuͤr die Erlaubniß, die Bienenstoͤcke auf die Haidekorn
                                    Felder hinstellen zu duͤrfen. In England wo die Wiesen sehr rein
                                    gehalten werden, und wie es sich gebuͤhrt nur Gras, nicht aber
                                    Wiesenunkraut, d.h. Blumen aller Art auf denselben geduldet werden, mag
                                    allerdings Mangel an Bienenfutter statt haben, den wir auf unseren deutschen
                                    Wiesen, so lang dieselben noch mehr bunt als gruͤn sind, wohl nie
                                    besorgen duͤrfen. Es giebt eine Menge sogenannter Unkraͤuter,
                                    die der Landmann mit hohem Vortheile fuͤr seine Bienenwirthschaft an Stellen,
                                    wo keine andere Pflanze gedeiht, sich vermehren lassen koͤnnte, z.B.
                                    alle sogenannten Lippenblumen (Labiatae), die an
                                    Hecken, Zaͤunen, Graͤben sehr leicht fortkommen. Unter den
                                    Baͤumen verdienen vorzuͤglich die Linden die Aufmerksamkeit
                                    des Bienen-Wirthes; diese Linden, die der heilige Baum der Sklaven
                                    sind, wie die Eiche der Arbor Sacra der Celten,
                                    diese Linden sind es vorzuͤglich, die die Slaven jenseits der
                                    Weichsel, die Polen und die Rußen, zu den Großhaͤndlern
                                    mit Honig und Wachs fuͤr ganz Europa erhoben haben. Wenn man um die
                                    Doͤrfer Aleen oder kleine Haine von Linden haͤlt, wenn man
                                    dabei noch die Sorgfalt braucht, die drei verschiedenen Arten von Linden,
                                    die großblaͤttrige, die kleinblaͤttrige und die
                                    ungerische Linde abwechseln zu lassen, in der Anlage, so hat man, da die
                                    Bluͤthezeit jeder dieser Lindenarten um beinahe 14 Tage abweicht,
                                    sechs Wochen lang wenigstens das herrlichste und reichlichste Futter
                                    fuͤr die Bienen. Dieses ist eine Anmerkung von einem deutschen Leser, der uͤberzeugt ist, daß man
                                    die Bienen eben nicht toͤdten duͤrfe, um Honig von ihnen zu
                                    erhalten, wie es Kaiser Joseph II. der Menschenfreund, deutlich genug in
                                    seinen weisen Gesezen erwiesen hat.
                           
                           In einer Abhandlung, welche blos zur Lekture und zum Unterrichte der gemeineren
                              Klasse von Menschen, die weder Faͤhigkeit Versuche anzustellen, noch Mittel
                              die Wirkungen derselben zu pruͤfen besizt, die mit dem Thiere so wie sie es
                              findet, naͤmlich ihrer Sorge und Aufmerksamkeit werth, weil seine Produkte
                              als der Gesundheit zutraͤglich, und zu manchen Zwecken nuͤzlich auch
                              zugleich eintraͤglich sind, zufrieden ist. In einer solchen Schrift
                              uͤbergehe ich alle jenen Systeme welche die Spekulation erbauet, und alle
                              Theorien, in welcher die Phantasie sich selbst gefallen hat. Seit meiner Kindheit um
                              und bei den Bienen, und seit den lezteren achtzehn Jahren der Eigenthuͤmer
                              eines großen Bienenstandes, welchen ich selbst besorge, beobachte und
                              studire, stets und immer befliessen, denselben so sehr es nur immer moͤglich ist zu
                              vergroͤßern, keine Muͤhe und Sorge sparend um alles Unangenehme
                              von meinen Bienen abzuwenden, theile ich die hier enthaltenen Beobachtungen
                              vorzuͤglich fuͤr diejenigen mit, welche noch keine Bienen besizen,
                              jedoch gern welche halten moͤchten, damit sie sich meiner Erfahrungen zu
                              ihrem Vortheile bedienen moͤgen: jene hingegen welche bereits Bienen ziehen,
                              moͤgen dadurch den Ertrag derselben vermehren lernen. Dieß ist es, was
                              ich durch die verehrliche Gesellschaft gegenwaͤrtig zu erzwecken
                              wuͤnsche.
                           Ich weiß sehr wohl, daß man viele meiner Beobachtungen nicht ganz neu
                              finden wird, und eben so weiß ich auch, daß ich manche angenommene
                              Meinung zu bekaͤmpfen habe; allein ich will nichts behaupten, was ich nicht
                              selbst versucht habe, fuͤr deßen Erfolg und Gelingen ich nicht
                              vollkommen buͤrgen kann.
                           Es bedarf keines Beweises, daß die beste Gegend fuͤr Bienenzucht,
                              diejenige ist, in welcher die meisten Blumen sich finden, und es giebt nur wenige,
                              wo die Natur nicht Ueberfluß an denselben gewaͤhrte. Mein Haus liegt
                              im Dorfe Bexley in Kent, im Thale von Cray; die Heide von Dartford liegt eine
                              (englische) Meile davon entfernt, gegen Osten, und Bexley's Heide zwei und eine
                              halbe Meile gegen Nordwesten. Ich fuͤhre dieß in Beziehung auf die
                              Lage an, weil man glaubt, daß die Heiden vorzuͤglich reich an
                              Bienenfutter sind, indem sie die Heideblumen, HecksamenUlex europeus. Anmerk. eines Lesers. und wilden Thymian in Fuͤlle darbiethen. Die Lage ist daher in dieser
                              Hinsicht ein vorzuͤglich beachtenswerther Umstand. Wer dieses Thierchen nicht naͤher
                              kennt, waͤhnt, er besize das Freilehen jeder Blume, und ganze Gegenden
                              muͤßten ihm zu Gebrauche dienen. Allein die Sache verhaͤlt sich
                              ganz anders. Wenn die Dichter unsere Bienen auf Rosen ruhen und sie die
                              Suͤßigkeiten derselben einathmen laßen, so ist das Wahre an der
                              Sache dieses, daß die Biene aus der Rose so wenig Honig saugt, als aus vielen
                              anderen Blumen, und aus keiner Blume, deren Honigbehaͤlter so tief liegen,
                              daß sie mit ihrem Saugwerkzeuge den Grund des Theiles der Blume in welchem
                              der Honig sich befindet nicht zu erreichen vermoͤgen. Wer daher Bienen halten
                              will, darf nicht glauben, daß jede Blume fuͤr seine Bienen Nahrung
                              gebe; nur auf seichte und kleine Blumen muß er sehen, auf Blumen deren
                              Blaͤtter offen stehen, damit die Biene mit ihren Sauger auf den Grund
                              derselben reichen kann. Er darf sich nicht einzig und allein auf die Blumen der
                              Felder, der Wiesen, der Weiden und Heiden verlassen, er muß sich in seinen
                              Gaͤrten an seinen Hecken eigene Pflanzungen von Kraͤutern oder Blumen
                              anlegen, die seinen Bienen nuͤzlich werden koͤnnen. In dieser
                              Beziehung habe ich fuͤr die Bienen nichts Angenehmeres, nichts was leichter
                              fortzupflanzen waͤre, nichts bluͤthenreicher und nichts schmackhafter
                              gefunden als Citronen-Thymian.Thymus Serpyllum varietas ß, citriodorum.
                                    Anmerk. e. Lesers. Dieser ziert bei mir jede Gartenanlage. Da derselbe anfangs August
                              bluͤht, und der davon eingesammelte Honig zulezt in die Cellen gebracht wird,
                              so erhaͤlt dadurch aller uͤbrige Honig, welcher vorher eingebracht
                              wurde, und die Zellen zum Theil schon ausfuͤllte, seinen Wohlgeruch.
                           Redolentque thymo fragrantia mella. Virgil Georgic. 4.
                           
                           Auch der gewoͤhnliche Thymian,Thymus vulgaris. Anmerk. e. Lesers. Bergpfefferkraut,Im Originale heißt es Winter-Savoury
                                    (eigentlich sollte es heißen Savory).
                                    Diese Pflanze ist die zu wenig gekannte und benuͤzte Satureja montana. A. e. L. die Resede,Reseda odorata, engl. Mignonette A. e. L. werden wie ich weiß, sehr gierig gesucht, und sind wegen ihrer
                              spaͤten Bluͤthe schaͤzbar.
                           In Gaͤrten, welche den Bienen Futter gewaͤhren sollen, rathe ich
                              vorzuͤglich starke Pflanzungen von Stachelbeeren, Johannisbeeren und
                              Himbeeren.
                           Wenige Gartenzierblumen, wie die Ranunkel, Anemone, Nelke, biethen der Biene irgend
                              eine Speise dar, die Tulpe scheint mir sogar eine den Bienen schaͤdliche
                              Eigenschaft zu besizen. Folgende Wahrnehmung fuͤhrte mich auf diese
                              Vermuthung. Als ich im Monathe Mai des Jahres 1817 in meinem Garten, da eben die
                              Tulpen bluͤthen, die schoͤnsten unter denselben etwas genauer besah,
                              fand ich fast in jeder Tulpe eine tode Biene, in mancher auch zwei. Aufmerksam
                              musterte ich nun alle diese Blumenbeete durch, und fand auch kaum eine Tulpe, die
                              mir nicht die naͤmliche Erscheinung dargebothen haͤtte.Die eigentliche Veranlaßung hievon konnte ich nicht ergruͤnden;
                                    vielleicht kam es von einer schaͤdlichen Substanz her, welche die
                                    Biene aus der Blume eingesogen hat. Ich glaubte einst es koͤnnte
                                    vielleicht daher kommen, daß die Biene sich nicht aus der Tiefe der
                                    Blume aufzuschwingen vermag, nahm daher einige Bienen aus dem Korbe, und
                                    that sie in einige sehr tiefe Blumen; allein sie machten sich alle heraus,
                                    und flogen ohne Beschwerde davon. Anm. d. Verf. (Sollte nicht der eigenthuͤmliche
                                    Riechstoff der Tulpe es seyn, der diese Wirkung hervorbringt. Anm. d. Uebers.)Die Tulpe ist, wie viele andere Zwiebelgewaͤchse, eine wahre
                                    Giftpflanze, und ihre Zwiebel kann toͤdliches Erbrechen erregen, wenigstens
                                    in sensibeln Magen. Ein rußischer Soldat bereitete sich einst in
                                    Holland eine Tulpenzwiebel zum Fruͤhstuͤcke, die der
                                    Eigenthuͤmer auf 1000 Franken schaͤzte, und verzehrte sie ohne
                                    Nachtheil.
                           
                           Die fruͤhen Bluͤthen der oben erwaͤhnten Straͤuche geben
                              besonders an den Stachelbeeren die am fruͤhzeitigsten bluͤhen,
                              angenehme Nahrung; die Begierde mit welcher die Bienen daran saugen, gewaͤhrt
                              ganz das Bild eines Seemannes bei seiner Heimkehr, der, nachdem er, waͤhrend
                              der langen Fahrt nur eingesalzene Schiffskost genoß, nun wieder einmahl
                              frische Speisen und Gemuͤse zu kosten bekommt. Die Bluͤthen der
                              TurnipsBrassica rapa. Anm. eines Lesers. sind zu dieser Jahreszeit ebenfalls zutraͤglich, da sie Wachs und
                              Honig in Fuͤlle geben.
                           Ich will keineswegs alle Blumen aufzaͤhlen, welche den Bienen Nahrung geben;
                              ich habe sie im Allgemeinen schon bezeichnet; meine Bienen haben ihren Unterhalt
                              vorzuͤglich vom weißen Klee und von Lindenbluͤthen und sammeln
                              Wachs von den Blumen des Hecksaamens und vom Heidekraute. Mit dem Blumenstaube
                              welchen sie aus denselben ziehen bessern sie die Zellen aus, welche den Winter
                              uͤber angegangen wurden, um Futter daraus zu erhalten. Wenn man daher einen
                              guten Bienenstand gruͤnden will, so ist die Naͤhe einer solchen
                              Nahrungsquelle hoͤchst wuͤnschenswerth, wie ich mich durch eigene
                              Erfahrung im Laufe des Sommers von 1816 davon uͤberzeugte. Damals brachen die
                              Bluͤthen der Linde, welche sonst regelmaͤßig um die Sommermonde
                              zu bluͤhen pflegen, erst spaͤth im Monate Julius auf; um die
                              Sommermonde sind aber die alten Bienenkoͤrbe eben auf dem Punkte zu
                              schwaͤrmen oder hatten eben zu schwaͤrmen angefangen, und die Scheiben
                              in den neuen Koͤrben sind noch nicht geeignet, den Honig aufzunehmen, allein
                              im Spaͤtsommer des Jahres 1816 waren zur Zeit wo diese Baͤume in Bluͤthe traten, die
                              Scheiben uͤberall schon gebildet, und im Stande den Honig aus den Blumen
                              aufzunehmen. Die schoͤne und reiche Bogen-Alee von Monut-Mascal
                              nahe bei Bexley, welche durchaus aus Lindenbaͤumen bestehet, lieferte
                              fuͤr Millionen Bienen Honig, und alle Bienen, welche damals ihr Haus
                              verließen, nahmen, wie ich sah, zu Tausenden ihre Richtung nach
                              Suͤden, wo diese Alee von Bexley aus gelegen ist. Die Folge davon war,
                              daß alle meine Koͤrbe, die wegen der schlechten Witterung bis dahin
                              ganz leicht geblieben sind, binnen 14 Tagen reichlich mit Honig gefuͤllt
                              waren.
                           Der naͤchste Gegenstand, welcher bei Erweiterung und Verbesserung des
                              Bienenstandes beachtet werden muß, ist der Bienenkorb, und die Methode junge
                                 Schwaͤrme in den Korb zu bringen. Kein Vorurtheil hatte ich mehr zu
                              bekaͤmpfen, als die Gewohnheit, große Bienenkoͤrbe zu halten,
                              d.h. den Gebrauch von Bienenkoͤrben ohne Ruͤcksicht auf ihr
                              Verhaͤltniß zu den darin aufzunehmenden Schwaͤrmen. In Kent
                              liebt man Koͤrbe, die beinahe 2 Fuß hoch, und im Durchmesser eben so
                              weit sind. Man ist dort der Meinung, daß die Bienenkoͤrbe nicht weit
                              genug seyn koͤnnen, und daß es ganz gleichguͤltig sey, ob das
                              belastete und muͤde Thierchen seine Last noch zwei Fuß an der Wand des
                              Korbes aufwaͤrts zu tragen habe, oder nur Einen, ob der Korb ganz oder nur
                              zum Theil mit Scheiben versehen ist; und doch ist beides von hoͤchster
                              Wichtigkeit.
                           Ich habe stets und immer beobachtet, daß die Bienen nicht gut arbeiteten, wenn
                              der Korb nicht voll ist, (man muß daher beim Einfangen der Schwaͤrme
                              sehr darauf bedacht seyn, daß der Korb dem Schwarme selbst anpaße; ist
                              er zu klein, so liegen sie in Haufen aussen am Eingange und arbeiten nicht, weil sie
                              keinen Plaz haben, um das, was sie ein sammelten unterzubringen, ist aber der Korb
                              zu weit, und folglich
                              nur zum Theile gefuͤllt, so finden sie denselben bei ihrer
                              Zuruͤckkunft leer und kalt, und arbeiten daher nicht laͤnger mit
                              Fleiß und Lebhaftigkeit,) daß ferner, wenn der Korb nach aller Arbeit
                              doch leer bleibt, kalt und traurig aussieht, die Biene nicht mehr thaͤtig
                              ist.
                           Ich bemuͤhe mich daher immer einen solchen Schwarm zu erhalten, welcher den
                              Korb alsogleich bis auf zwei oder drei Reifen uͤber dem Boden
                              ausfuͤllen kann; ich erachtete es so nothwendig, daß der Korb vor dem
                              Anfange der eigentlichen Bienenarbeit mit Bienen hinlaͤnglich versehen sey,
                              daß ich zu einem kleinen Schwarme entweder einen Anderen, oder einen Ableger,
                              noͤthigen Falls auch deren zwei oder drei zusammen bringe, bis der Korb die
                              gehoͤrige Menge von Bienen erhalten hat. Dieß laͤßt sich
                              auf folgende Weise leicht ausfuͤhren. Man breitet naͤmlich ein Tuch
                              auf den Boden aus, und stuͤrzt den Korb, aus welchem man die
                              Verstaͤrkung nehmen will, schnell und stark auf dasselbe. Der Schwarm wird
                              nun in einem Klumpen auf das Tuch fallen, und muß sodann schnell mit dem
                              Korbe, welchen man verstaͤrken will, bedeckt werden. Ohne Verzug werden die
                              auf dem Tuche befindlichen Bienen in diesen neuen Korb hinaufsteigen, und sich mit
                              den uͤbrigen verbruͤdern. Auf diese Weise bildet man tuͤchtige
                              Bienenkoͤrbe, die mit Bienen gut gefuͤllt sind, und in welchen
                              fleißig gearbeitet wird. Das Summen von vielen Bienen am Flugloche scheint
                              die uͤbrigen aufzuregen und aufzumuntern, waͤhrend bei schwachen
                              Bienenkoͤrben der Mangel an Leben und Thaͤtigkeit auffallend sichtbar
                              ist. Dieß hat mich eigentlich dahin gebracht, meine Beobachtung
                              ruͤcksichtlich der Menge der Bienenkoͤrbe mitzutheilen, da nun dieser
                              Umstand sehr bedeutend scheint; denn wenn man jeden Schwarm oder Ableger einzeln
                              einfaͤngt, so bekommt man zwar eine wohl besezte Bienenstelle, allein ich war
                              nie so gluͤcklich eine Unze Honig von einem im Julius dem
                              gewoͤhnlichen Monate fuͤr solche Schwaͤrme gemachten Ableger zu
                              erhalten; daher ich deren mehrere, oft drei, in einen Korb zusammenthat, wo sie dann
                              mit Lust gearbeitet haben.
                           Es ist jedoch nicht genug auf den Bau und auf die Form der Bienenkoͤrbe allein
                              Ruͤcksicht zu nehmen; die Waͤrme, welche von der Dicke des bei
                              Verfertigung des Korbes gebrauchten Strohes abhaͤngt, und die Milde desselben
                              verdienen viele Aufmerksamkeit. Bei allen Bienenkoͤrben, die ich in Kent
                              gehabt habe, war das Geflechte duͤnn und hart, und man sah uͤberhaupt
                              weder auf die Farbe noch auf die Milde des Strohes. Die nothwendige Folge davon ist,
                              daß solche Koͤrbe im Winter kalt sind. Ich verschafte mir meine
                              gegenwaͤrtigen Bienenkoͤrbe von Chelmsford und Hertford. Bei diesen
                              ist das Geflechte dick, und nicht so hart, auch die Form gut berechnet und artig.
                              Die Form welche ich vorziehe, ist niedrig, weit, und oben spizig. Die Bienen fangen
                              ihre Arbeit nahe an der oberen Woͤlbung des Korbes an, und sezen dieselbe
                              nach abwaͤrts fort, so wie sich ihr Bau dem Boden naͤhert, vermindert
                              sich die Arbeit. Das Standbrett, worauf man den Korb sezt, soll von gutem Ulmenholze
                              und wenigstens einen Zoll dick seyn, indem es sich sonst bei großer
                              Sonnenhize wirft. Wenn nicht jeder Theil des Bodenrandes des Korbes genau auf dem
                              Brette aufsizt, so draͤngt sich Ungeziefer aller Art, wie Wuͤrmer,
                              Schnecken u. d. gl. in denselben, und sobald diese unwillkommnen Gaͤste sich
                              darin sehen laßen, werden die Bienen unzufrieden und ihre Lust und Liebe zur
                              Arbeit verschwindet.
                           Das Bienenhaus ist der naͤchste Gegenstand unserer Sorge. Ich sehe das meinige
                              als die schoͤnste Zierde meines Gartens an. Auf einem nahe daran befindlichen
                              Size bringe ich den groͤßten Theil des Tages damit zu, die
                              Thaͤtigkeit und geschaͤftige Industrie dieser schaͤzbaren
                              Thierchen zu betrachten, und wirklich haͤngt ein großer Theil des
                              Erfolges davon ab, daß der Herr des Bienenhauses selbst Liebe fuͤr die Sache hat.Allerdings, jedoch ist es unnoͤthig und unmoͤglich den
                                    groͤßten Theil des Tages vor der Bienenstelle zu sizen. Anm. e. L. Die Bienen muͤßen waͤhrend der Schwaͤrmezeit
                              bewacht, nicht minder muͤßen die Angriffe ihrer Feinde, deren sie
                              nicht wenig haben, sorgfaͤltig abgewehrt werden. Nur zwei Weltgegenden sind
                              es, gegen welche das Bienenhaus mit seiner Vorderseite hingerichtet werden darf; der
                              Suͤd, oder wenigstens doch eine einigermassen suͤdliche Gegend, und
                              der Ost.
                           In meinem großen Apiarium habe ich zwei Abtheilungen, davon jede acht
                              Koͤrbe enthaͤlt, die eine ist mit ihrer Vorderseite gegen Osten, die
                              andere gegen Suͤden gekehrt. Ich habe versucht zu erforschen, auf welcher von
                              beiden die Bienen am besten gedeihen, ich konnte indeßen in dieser Hinsicht
                              keinen Unterschied wahrnehmen. Doch ziehe ich, fuͤr meine Person, die
                              Suͤdseite vor, weil diese auch noch von der Wintersonne erfreut wird, deren
                              Waͤrme und Einwirkung auf die Trockenhaltung des Bienenhauses von unendlicher
                              Wichtigkeit ist. Dieß fuͤhrt mich auf die entschiedenste Wahrheit in
                              der Bienenwirthschaft: daß es naͤmlich zum Gedeihen der Bienen
                              wesentlich nothwendig ist, dieselben im Sommer wie im Winter vor aller Naͤsse
                              und vor allen Daͤmpfen zu bewahren. Wo es an Trockenheit und Waͤrme
                              gebricht, arbeiten die Bienen nicht. Man wende nur mitten im Sommer einen
                              unbeschirmten Bienenkorb an einem regnerischen Tage um, ein muͤrrisches
                              Summen kuͤndigt die Schlafsucht der Bienen an, wenn aber der Korb unter einem
                              Schirmdache steht, so daß der Regenfrost nicht in das Innere derselben
                              einzudringen vermag, so wird man sich uͤberzeugen, daß in dem
                              Augenblicke, wo die Atmosphaͤre wieder klar wird, beim ersten Sonnenblicke
                              die Bienen von ihren Koͤrben so munter zur Arbeit ziehen, als wenn kein
                              Tropfen Regen gefallen waͤre.
                           
                           Die absolute Nothwendigkeit der Waͤrme im Winter, wenn man anders die Bienen
                              erhalten will, ist abgesehen von dem, was bereits hieruͤber gesagt wurde, die
                              beste Antwort, welche man hinsichtlich der Moͤglichkeit, den Honig ohne
                              Toͤdtung der Bienen auszunehmen, geben kann. Wenn man den Honig ausnimmt,
                              muß man auch die Wabe mit ausnehmen. Was ist aber der Erfolg hievon? Der Korb
                              wird leer; man kann die Kaͤlte nun nicht mehr von ihm abhalten, weil er nicht
                              mehr mit Scheiben ausgefuͤllt ist; die Bienen, welche in den
                              Zwischenraͤumen geschuͤzt wurden, haben keinen Ruheplaz mehr; das
                              Futter, das sie von dem Bienenkorbe und Wachse erhielten, ist jezt weg. Die Bienen
                              leben waͤhrend des Winters nicht vereint in einem Schwarme, sondern sind
                              zwischen die Scheiben zerstreut, und naͤhren sich entweder von den eigenen
                              Zellen oder von dem, was die Scheiben enthalten. Wie also ein Schwarm ohne diese
                              Scheiben in dem kalten, unthaͤtigen, unbeschuͤzten Zustande leben
                              solle, kann ich nicht begreifen. Ohne Futter koͤnnen sie nicht existiren; es
                              laͤßt sich aber nicht so leicht bestimmen, wie viel man ihnen Futter
                              geben soll, damit sie genug haben, und uͤberdieß hat bei dem
                              Fuͤttern noch uͤberhaupt manche Schwierigkeit statt. Die sinnreich
                              angebrachten Glasvorrichtungen, die man mit Waben fuͤllt, und bei Herrn
                              Wildmann finden kann, sind uns wohl bekannt; allein wie soll der arme Landmann
                              diesen kostbaren Apparat sich anschaffen, und wie soll er denselben gebrauchen?
                              Außer solchen Huͤlfsmitteln hat weder Erfindung eine andere
                              entsprechende Methode an die Hand gegeben, noch Spekulation ihr Augenmerk auf die
                              Ausfuͤhrbarkeit derselben gerichtet. Will man die Stoͤcke den Winter
                              durch erhalten, so darf man ihnen ihre natuͤrliche Huͤlfe und
                              Unterstuͤzung nicht entziehen; man muß den Bienen ihre Waben und ihre
                              Koͤrbe laßen, und ihnen die Freiheit goͤnnen, ihre von der
                              Natur bezeichnete Lebensweise zu verfolgen.
                           
                           Jedes Bienenhaus soll die hinlaͤngliche Tiefe besizen, damit man so wie es die
                              Witterung erfordert, die Koͤrbe vorwaͤrts schieben, oder
                              zuruͤckruͤcken kann. – Im Sommer kann man sie nicht genug in
                              das Licht und in die Hize bringen, weil Licht und Waͤrme die Bienen ins Leben
                              ruft, und sie zum Fleiße spornt; und eben so wenig kann man sie im Winter
                              genug gegen aͤußere Naͤße und Kaͤlte
                              verwahren.
                           Meine beiden Bienenhaͤuser sind auf jeder Seite, mit Ausnahme der
                              Mittags- und Morgenseite, durch Hecken geschuͤzt. Diese Hecken selbst
                              sind gegen Norden und gegen Nordosten von Buchen gebildet, welche stark unter der
                              Scheere gehalten werden. An der Vorderseite darf man keine Baͤume sezen, weil
                              sie die Sonne abhalten, deren Licht und Waͤrme die Bienen so maͤchtig
                              zur Arbeit anzureizen pflegt. Sechs Stoͤcke oder Koͤrbe sind, nach
                              meiner Meinung, fuͤr jedes Haus hinreichend; die Haͤuser selbst sollen
                              in einiger Entfernung von einander stehen, damit naͤmlich beim
                              Schwaͤrmen das Summen derjenigen, welche sich zuerst erheben, nicht auch die
                              anderen Stoͤcke zum Schwaͤrmen anlocke, und so zuweilen zwei gute
                              Schwaͤrme mit einander vereinigen; sollte dieß wirklich geschehen, so
                              muß man Sorge haben, daß die vereinigten Schwaͤrme in einen
                              hinlaͤnglich geraͤumigen Korb gelangen. Das Bienenhaus soll
                              ruͤckwaͤrts mittelst einzelner Thuͤren sich oͤffnen,
                              damit man jedem Bienenstocke nach Bedarf beikommen koͤnne, indem der Raum an
                              der Vorderseite zu enge ist, um dort einen Korb herausnehmen zu koͤnnen.
                              Uebrigens mag die Ruͤckseit waͤhrend des Winters gegen Diebe durch
                              Schließen oder Vernageln der Thuͤren geschuͤzt werden. Die Flur
                              muß genau horizontal seyn, um die Bienen nach Umstaͤnden futtern zu
                              koͤnnen.
                           Ruͤcksichtlich der Construktion des Bienenhauses muß es
                              unabaͤnderliche Regel bleiben, daß der Zugang zu den Koͤrben
                              jedesmal frei offen stehe, um dieselben, wenn es noͤthig ist, heraus nehmen zu koͤnnen.
                              Deswegen muͤßen auch die Thuͤren an der Ruͤckseite des
                              Bienenhauses offen seyn, wenn man im Herbste die Stoͤcke herausnimmt, um sie
                              zu waͤgen, und sich hierdurch zu uͤberzeugen ob die Bienen im Stande
                              sind sich im Winter selbst zu erhalten, um sie am Brette gehoͤrig gegen
                              Kaͤlte und Naͤße zu sichern, wie man zu sagen pflegt, zu
                              pflastern, um das Ungeziefer zu vernichten, welches sich im Hause oder unter den
                              Brettern eingeschlichen hat, denn auf alle diese Sachen muß genau gesehen
                              werden. Ehe das Bienenhaus vor dem Eintritte des Winters verschloßen wird,
                              muß man die Bienenstoͤcke heraus heben, und das ganze Innere desselben
                              mit aller Sorgfalt saͤubern, indem man zuverlaͤssig eine Menge
                              Insekten finden wird, die der Winter in ihre Schlupfwinkel jagt; und die in jeder
                              Spalte des Bienenhauses Schuz suchen, wie z.B. Ohrwuͤrmer, Spinnen und auch
                              Schnecken. Daß auch Maͤuse sich vor dem Winter in Bienenhaͤuser
                              fluͤchten, ja sogar in den Bienenkorb selbst dringen, davon habe ich nur zu
                              sichere Beweise.Es moͤchte daher nicht ohne Interesse fuͤr landwirthschaftliche
                                    Gesellschaften seyn, bei kuͤnftigen Preisbestimmungen fuͤr
                                    emsige Bienenfreunde, die Erringung des Preises nicht mehr, wie
                                    haͤufig geschehen, von der bloßen
                                       Mehrzahl der Bienenstoͤcke abhaͤngig zu machen. Anm.
                                    d. Uebers.
                           Denn die Gesellschaft scheint von dem Grundsaze auszugehen, daß derjenige,
                              welcher die Methode angiebt, nach welcher die Zahl der Bienenkoͤrbe vermehrt
                              und die Bienen selbst erhalten werden kann, sich um das Publikum sehr verdient
                              machen wird. Wenn es die Absicht der Gesellschaft ist, die fuͤr den Bedarf
                              der Consumtion noͤthige Quantitaͤt Wachs und Honig zu vermehren so
                              muß ich bemerken, daß man sich nicht leichter taͤuschen kann,
                              als wenn man annimmt, dieser Zweck muͤßte nothwendig durch Preise auf die groͤßte Anzahl von Bienenkoͤrben
                              ohne Ruͤcksicht auf die Schwere derselben erreicht werden, so sehr auch
                              uͤbrigens die Behauptung, daß der Zuwachs an Koͤrben keineswegs
                              mit dem Zuwachse an Honig in nothwendiger Verbindung steht, paradox klingen mag. Es
                              ist leicht die ganze Bienenstelle mit Koͤrben zu bedecken, man darf ja nur
                              jedem Schwarme, der verdraͤngt wird oder abzieht, einen Plaz auf der Stelle
                              einraͤumen, allein die Menge von Wachs und Honig wird dabei vielmehr
                              vermindert, wie ich der Gesellschaft im Verlaufe meiner Beobachtungen beweisen
                              werde.
                           Wohl bekannt ist mir die Klage, welche diejenigen, welche mit der Sache nicht
                              gehoͤrig bekannt sind, immerdar uͤber die Grausamkeit, das Honig
                              auszunehmen, und die Bienen dabei zu toͤdten, im Munde fuͤhren. Man
                              bejammert ihr Schicksal mit Pathos gerade als ob die Bienen die einzigen
                              Geschoͤpfe waͤren, welche von der Nothwendigkeit zur Versorgung des
                              Menschen das Ihrige beizutragen, ausgenommen waͤren.
                           Waͤhrend man uͤber den Marktplaz spaziert und ohne alles Gefuͤhl
                              von Mitleid in die Schlachthaͤuser schaut, weint man uͤber die
                              Bienenstelle im Monate September. Niemand kann die kleinen Bienchen mehr lieben, als
                              ich, und mehr als ich, alles aufbiethen, um sie zu schirmen, zu schuͤzen und
                              zu pflegen, indessen muß ich mit gebuͤhrender Achtung fuͤr die
                              Ansichten der Gesellschaft, welche die Erhaltung des Lebens der Biene als einen des
                              Preises wuͤrdigen Gegenstand angesehen hat, frei bekennen, daß, nach
                              meiner Ansicht, es weder nothwendig noch thunlich ist, das Leben der Bienen bei der
                              Ausnahme des Honigs erhalten zu wollen. Es ist nicht nothwendig, weil kein Insekt so
                              schnell sich vermehrt, als die Biene, denn eigne Erfahrung hat mich belehrt,
                              daß schon in den ersten drei Wochen, nachdem ein Schwarm den neuen Korb
                              bezogen hat, nicht nur alle Scheiben fertig, sondern auch voll Brut waren, und
                              daß saͤmmtliche Scheiben vom Maͤrz bis zum Oktober stets mit
                              neuem Nachwuchse angefuͤllt getroffen werden.
                           Daß es ferner auch nicht wohl thunlich ist, wird folgende Bemerkung beweisen.
                              Es besteht in der Natur, immerdar ein gewisses Verhaͤltniß zwischen
                              dem zu ernaͤhrenden Thiere und dem zu seiner Erhaltung nothwendigen Futter.
                              Die Erde laͤßt nur eine gewisse Menge Bluͤthen hervorsprossen,
                              und nicht alle Bluͤthen gewaͤhren Honig fuͤr die Bienen. Die
                              Anzahl der Bienen muß demnach nach Verhaͤltniß des zu ihrer
                              Erhaltung erforderlichen Futters beschraͤnkt werden.
                           Als ich im Oktober d. J. 1809 das Land verließ, hatte ich unter andern, meinen
                              aͤltesten Bienenstock in bedeutend staͤrkerm Zustande
                              zuruͤckgelassen. Beim Eintritte des Fruͤhlings nahm ich wahr,
                              daß nur wenige Bienen an der Arbeit waren; eine dumpfe Unthaͤtigkeit
                              schien sich desselben bemaͤchtigt zu haben. Als ich den Stock umkehrte, (ich
                              hatte denselben vorher schon ein oder zwei Mal gehoben) fand ich, daß die
                              eine Haͤlfte desselben mit Buchenlaub (es befindet sich eine Buchenhecke von
                              der Ruͤckseite meines Bienenhauses) ganz angefuͤllt war. Bei
                              naͤherer Untersuchung zeigte es sich, daß der hintere Theil des Korbes
                              etwas uͤber das Brett hinausragte, und eine Maus sich bei der hierdurch
                              entstandenen Oeffnung eingeschlichen hatte. Die Bienen zogen sich auf eine Seite des
                              Korbes, und die Maus nahm ihr Winterquartier auf der andern Seite. Sie bildete ihr
                              Nest, mit dem abgefallenen Laube, und Maus und Bienen wohnten, wie
                              Mitpaͤchter, waͤhrend dieser ganzen Jahreszeit im Korbe beieinander.
                              Ich entfernte die zerbrochenen Scheiben, und alle Reste des Mausnestes; die Bienen
                              gewannen sogleich wieder neues Leben, und der Stock wurde wieder hergestellt: er
                              schwaͤrmte zwar im naͤchsten Jahre nicht, allein er wurde Einer der
                              Besten, und blieb dieses noch viele Jahre hindurch.
                           
                           Fast in jeder Abhandlung uͤber die Bienen werden die Voͤgel unter den
                              Feinden derselben aufgefuͤhrt, mich hat Erfahrung belehrt, daß es nur
                              wenige Voͤgel giebt, welche dem Bienenhause gefaͤhrlich sind, und
                              daß die meisten die man unter diese zaͤhlte, nur solche Voͤgel
                              sind, welche die todten Bienen oder die Maden speisen, die aus den Koͤrben
                              geworfen werden. Obschon man die Schwalbe,
                           
                              »Procne manibus signata cruentis.
                                    Virgil.«
                              
                           vorzuͤglich unter die ersten Bienenwuͤrger rechnet, so ist doch, nach
                              meiner Beobachtung, die sogenannte Hauslerche (House-lark, ein kleiner aschgrauer Vogel von der
                              Groͤße der Wiesenlerche (titlark) und nach
                              diesem die Meise (tomtit) den
                              Bienen am gefaͤhrlichsten. Diese Voͤgel soll man daher ohne weiters
                              da, wo man Bienen haͤlt, toͤdten.Wie wenn aber diese Voͤgel auch andere Insekten wegfressen, die den
                                    Bienen noch weit gefaͤhrlicher sind, als sie selbst? das: du sollst nicht toͤdten! ist auch
                                    fuͤr manches Thier geschrieben. Es ist zu bedauern, daß der
                                    Hr. Verfasser nicht die systematischen Namen angab. Der einzige Name titlark ist rein englisch und bezeichnet unsere
                                    Wiesenlerche, (alauda
                                       pratensis). Was fuͤr eine Meise, Blau- oder
                                    Kohlmeise, der tomtit ist, wissen wir
                                    nicht, da dieser Name eben so wenig in Catham's Ornithology vorkommt, als
                                    der der houselark. Wann wird man es
                                    endlich einsehen lernen, daß man naturhistorische Kenntnisse besizen
                                    muͤße, wenn man uͤber naturhistorische
                                    Gegenstaͤnde schreibt. A. e. L.
                           Unter den Insekten giebt es hingegen viele, welche fuͤr die Bienen verderblich
                              sind; die verheerendsten sind die Motten. Diese gehoͤren unter die kleinsten
                              Arten der Gattung Phalaͤne, sind lichtweißlich braun und in ihren
                              Bewegungen aͤußerst rasch, man sieht sie mit außerordentlicher
                              Schnelligkeit um den Korb umherlaufen; sie belauern jede Gelegenheit, um in
                              denselben zu gelangen. Gelingt dieses mehreren zugleich, dann werden die Scheiben zu
                              Behaͤltnissen fuͤr ihre Eier; der Giebel derselben wird mit einem
                              seidenartigen Gespinste uͤberzogen, die Bienen werden verdraͤngt, und
                              die Scheiben gleichen beim zerreisen, dem Papiere. Darauf muß sehr gesehen
                              und dieses Insekt muß ohne Verzug zerstoͤrt werden; denn wenn es
                              einmahl im Stocke Brut erzeugt hat, so ist der Verlust desselben unvermeidlich.Hr. Mills sagt in
                                    seinem auf Befehl der Gesellschaft bekannt gemachten Traktate „die
                                       Motten zerbrechen die Scheiben zu Stuͤcken“ er kann
                                    nie einen von Motten angegriffenen Stock gesehen haben, denn diese Motten
                                    sind das schwaͤchste aller Insekten, unfaͤhig die Scheiben zu
                                    zerbrechen; die Wirkung des Mottenangriffes ist lediglich so, wie ich
                                    dieselbe beschrieben habe. Ich hatte nie einen Stock der mir auf diese Weise
                                    zu Grunde ging, allein ich halte die Motte in den Koͤrben fuͤr
                                    so verderblich, und bin ihres Schadens so gewiß, daß es
                                    fuͤr mich hinreicht einen Stock zu verdammen und im naͤchsten
                                    Herbste einzuziehen, aus welchem ich zufaͤllig eine Motte
                                    herauskommen, oder in welchen ich ein solches Insekt hineinkriechen sah. Anm. d. Verf. (Der Hr.
                                    Verfasser scheint nicht zu wißen, daß es zweierlei den Bienen
                                    verderbliche Motten giebt. Diejenige von welchen er spricht, die die Zellen
                                    umspinnt, ist Phalaena Tinea mellonella
                                       L., die andere die das Wachs frißt, u.s.w., nach Mill's Ausdrucke, die
                                    Scheiben zerbricht, ist Phalaena Tinea cerena
                                       L. (cerella Fabr.) Erstere hat der
                                    unsterbliche Reaumur in f. 3. t. 19. f. 7–9, leztere f. 14–15
                                    abgebildet, bei welchem der Hr. Verfaßer und unsere Leser den
                                    noͤthigen Unterricht uͤber diese boͤsen Gaͤste
                                    finden werden. Wann wird man einmal einsehen, daß gruͤndliches
                                    Studium der Naturgeschichte in jeden Zweig des menschlichen Lebens
                                    eingreift, und mehr Aufmerksamkeit verdient, als man denselben heute zu
                                    Tage, wo die Koͤpfe der jungen Leute auf den Universitaͤten
                                    mit dem abgeschmacktesten Zeuge vollgekrammt werden, zu goͤnnen
                                    scheint. Anm. e. Lesers.) Die Spinnen sind, obschon in einem geringern Grade nachtheilig; sie sind zumal den
                              ausgeflogenen Bienen durch das Umspinnen des Einganges des Bienenhauses hinderlich,
                              was jedoch nur im Sommer und im Herbste geschieht. Man kann sie sehr leicht
                              beseitigen, wenn man zur Nachtzeit, wo sie in der Mitte ihres Gewebes getroffen, und
                              leicht mit der Hand gefangen und zerstoͤrt werden koͤnnen, mit einem
                              Lichte nachsieht. Dieß sind die von Virgil angedeuteten Insekten:
                           Dirum tineae genus, aut ivisa Minervae laxos in foribus
                                 suspendit aranea casses. Virg. Georg. 4.Ist es moͤglich, daß dem Hrn. Verfasser die Verheerungen der
                                    Aranea calycina, die in den Kelchen
                                    und Tiefen der Blumen, auf die in denselben Honig suchenden Bienen lauert,
                                    unbekannt geblieben seyn sollte? Anm. e.
                                       Lesers.
                           Allein der kuͤhnste und fuͤrchterlichste unter den zahlreichen
                              Bienenfeinden ist die Wespe. Raubsuͤchtig stark
                              und verwegen greift diese den Stock an, dringt ohne Scheue ein und pluͤndert
                              schonungslos. In jeder Jahreszeit fallen viele Bienenstoͤcke als Opfer dieser
                              Raͤuberin. Die Zerstoͤrung ihrer in der Naͤhe des Bienenhauses
                              befindlichen Nester ist das einzige wirksame Gegenmittel gegen dieselben. Man findet
                              sie sehr leicht wenn man an der Seite eines Grabens, oder nahe beim Wasser, wo die
                              Wurzeln alter Erlen Hoͤhlungen haben, nachsieht; denn an solchen
                              Plaͤzen bruͤten sie gern. Nachts, wann sie alle in ihr Nest
                              zuruͤckgezogen sind, stecke man Zuͤndruthen in die Hoͤhlungen
                              oder brenne Stroh uͤber denselben. Indessen werden diese Nester nicht eher
                              wahrgenommen, bis sie nicht zahlreich geworden sind, und die haͤufige
                              Richtung ihres Fluges nach einem Punkte die Aufmerksamkeit des Beobachters rege
                              machen. Die Wespen richten gewoͤhnlich große und hoͤchst
                              verderbliche Verwuͤstungen in den Bienenstoͤcken an, ehe sie entdeckt
                              werden. Ich habe auf
                              gleichfoͤrmige Weise den Eingang zu meinen Bienenkoͤrben, wie folgende
                              Zeichnung ausweiset, so geschlossen, daß die Bienen durch zwei kleine
                              Oeffnungen in denselben gelangen, welche jedoch nur so weit sind, daß sie
                              einer Biene allein den Eingang gestatten.
                           Als ich den gewoͤhnlichen Versuch machte, Flaschen mit Honig oder
                              suͤsser Fluͤssigkeit nahe an dem Korbe aufzuhaͤngen,
                              uͤberzeugte ich mich bald, daß ich eben so viel Bienen verlor, als ich
                              Wespen vernichtete. Ich fand das beste Sicherungsmittel gegen Wespen fuͤr die
                              Bienenstoͤcke darin, das Flugloch, waͤhrend die Wespen heraus oder auf
                              dem Fluge sind, durch eine Vorrichtung so zu verengen, daß die Bienen zu
                              jeder Zeit ungestoͤrt aus- und eingehen koͤnnen.
                           Meine Erfindung deren Erfolg bis zur Bewunderung entsprach, und zwar nicht blos in
                              der Hinsicht, daß dadurch die Bienen in den Stand gesezt wurden, sich gegen
                              die Wespen zu vertheidigen, sondern daß sie auch waͤhrend des Herbstes
                              und Winters gehoͤrig geschuͤzt wurden; waͤhrend des Herbstes
                              gegen das Ungeziefer, und waͤhrend des Winters gegen die Kaͤlte, ohne
                              daß sie dabei die noͤthige Luft verlohren haͤtten, besteht in
                              Folgendem.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 2, S. 189
                              
                           
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 2, S. 189
                              
                           
                           
                           Das Fallbrettchen aa stellt zwei kleine
                              Stuͤcke Holz dar, welche 1 1/2 Zoll lang, 1/6 Zoll breit und eben so dick
                              sind. An diesem befindet sich ein Fals um ein ungefaͤhr 1 1/4 Zoll breites
                              Fallbrett aufzunehmen, in welches zwei kleine Flugloͤcher eingeschnitten
                              werden, die nur so weit sind, daß sie einer Biene allein den Zutritt
                              gestatten. Die Holzstuͤcke a sind auf jeder Seite
                              der in dem Korbe selbst angebrachten Oeffnung befestiget, und haften mittelst zwei
                              großer Stifte an dem Korbe; das Holzstuͤck b wird in die zwei Falzen eingesezt und nach Gefallen aufgezogen oder
                              niedergelassen.
                           Diese Vorrichtung bringe ich fruͤhzeitig im Augustmonate an den
                              Bienenstoͤcken an; indem ich dadurch im Stande bin, den Bienen mehr oder
                              minder Raum zur Arbeit zu geben, waͤhrend ich gleichzeitig jedem Insekte den
                              Eingang verwehre. Diesem fruͤhzeitigen Schließen der Oeffnungen, und
                              dem zugleich durch Ziehung des Schubes moͤglichen Gewaͤhren eines
                              vollkommen freien Ausfluges verdanke ich die Erhaltung der Bienenstoͤcke,
                              indem der eigentliche Vorrath der Bienen unberuͤhrt bleibt, die
                              Stoͤcke selbst trocken erhalten, und alle schaͤdliche Insekten, als
                              SchneckenSind, Gott sey Dank, keine Insekten auf dem festen Lande.Anm. e. Lesers., Motten etc. dadurch ausgeschlossen werden.
                           Vier Perioden oder Jahresabschnitte muͤßen bei der Bienenzucht
                              vorzuͤglich beachtet werden.
                           Nach meinem Dafuͤrhalten beginnt die erste mit der fruͤhesten
                              Weide- und Stachelbeerbluͤthe. Man empfiehlt zu dieser Zeit den Korb
                              zu heben, und das Brett zu reinigen; indem man naͤmlich den Boden mit
                              Abfaͤllen von Wachs bedeckt findet, womit die Schuͤber beim Eintritte
                              des Winters verschloßen wurden, da dieses zu Boden faͤllt, wenn die
                              Zellen zum Gebrauche
                              angegriffen wurden. Dieses Verfahren habe ich jedoch nie gewaͤhlt, weil auf
                              solche Art die Bienenkoͤrbe, welche waͤhrend des Winters dicht an das
                              Brett angekittet sind, nothwendig von dem Kitte losgerissen werden
                              muͤßen, und auf solche Weise dann die Kaͤlte eindringen
                              laßen, welche, meinem Urtheile nach in dieser Jahreszeit den Bienen mehr
                              schadet, als es Nuzen stiftet, wenn man das los gewordene Wachs von dem Brette
                              abraumet. Wenn die Bienen zu dieser Zeit feurig sind, und zahlreich aus dem Korbe
                              ziehen, dann soll man sie durchaus nicht fuͤttern lassen, dieß
                              wuͤrde nur ihre fruͤhe Thaͤtigkeit und Arbeitslust
                              schwaͤchen, indem sie zu Hause das zur Genuͤge finden, was sie sonst
                              auswaͤrts suchen muͤßten. Ueberdieß belebt sie der aus
                              der Blume gezogene Honig mehr, und ist ihnen heilsamer, als jedes andere Futter.
                              Bemerkt man hingegen, daß beim Beruͤhren des Stockes ein dumpfes
                              mattes Summen aus demselben hervordringt, und die Bienen nur einzeln aus dem Korbe
                              gehen, dann mag Futterung gerathen seyn; doch darf diese nur maͤßig
                              und blos und nur so gereicht werden, daß sie Kraft zum Ausfliegen erhalten.
                              Von diesem Zeitpunkte bis zum Schwaͤrmen fordern sie nur etwas Aufmerksamkeit
                              und wenn die Witterung heiter trocken und mild ist, eigentlich gar keine; wenn aber
                              der Mai feucht und kalt ist, so daß die Bienen nach dem ersten
                              Schwaͤrmen nicht arbeiten koͤnnen, dann muß man sie warten und
                              fuͤttern, indem sie sonst zu Grunde gehen, weil sie in ihrem Stocke keine
                              Unterstuͤzung finden.Im lezten Jahre hatte ich einen Schwarm am 17. Mai, bald darauf wurde das
                                    Wetter sehr unguͤnstig, fast fortwaͤhrend naß. Ich
                                    mußte sie 14 Tage fuͤttern; viele kamen um, allein die
                                    Erhaltenen vergalten meine Bemuͤhung, und arbeiteten sobald sich der
                                    Himmel aufgehellt hatte. Am Ende gaben sie mir einen Stock, der fast
                                    dreißig Pfunde wog.
                           
                           Waͤhrend des Sommers muß die Aufmerksamkeit nur dahin gerichtet seyn,
                              daß man jene Stoͤcke nie aus den Augen laße, an welchen sich
                              Anzeigen zum Schwaͤrmen finden, damit kein Schwarm davon abziehe.
                           Ich mache keineswegs Anspruch, hier eine vollstaͤndige und
                              erschoͤpfende Anleitung uͤber jeden Gegenstand zu geben, welcher
                              ruͤcksichtlich des Fassens der Bienen (des Einbringens in Stoͤcke)
                              vorkommen kann; und deswegen begnuͤge ich mich als wesentliches
                              Erforderniß eines guten Erfolges bei diesem Fassen zu Empfehlen, daß
                              der Schwarm den neuen Stock so viel als moͤglich fuͤllen soll, oder,
                              wenn dieß nicht der Fall waͤre, daß wenigstens ein anderer
                              Schwarm oder Ableger hinzugebracht werde, um diese Fuͤllung zu bewirken; die
                              Gruͤnde dafuͤr habe ich schon fruͤher angegeben. Ich komme nun
                              auf die Zeit, wo der Honig ausgenommen werden soll, ein Geschaͤft, was nie
                              ohne Widerwillen unternommen, nie ohne Bedauern ausgefuͤhrt wird. Wenn wegen
                              Mangels an Bluͤthen wenig oder gar kein Zuwachs an Wachs oder Honig in dem
                              Stocke zu hoffen ist, und ich rechne, indem wiederholte Beobachtung mich hievon
                              uͤberzeugte, nach der Mitte Augusts niemals mehr auf einen solchen, so glaube
                              ich, daß dieses der eigentliche Zeitpunkt sey, jene Bienenstoͤcke zu
                              raͤumen, welche zu schwach sind um den Winter uͤber durchzukommen.
                              Dieß allein vermag uns mit dem Ausnehmen wieder auszusoͤhnen, indem
                              ein langsamer allmaͤhliger Hungertod jene Bienen erwartet, wenn
                              Thaͤtigkeit nicht vermoͤgend war die Wintervoraͤthe
                              aufzubringen.Unsere deutschen
                                 Leser werden das aͤcht englische dieses Grundsazes nicht verkennen. Was
                                 nicht fuͤr den Winter zu freßen hat, soll – aus
                                 Barmherzigkeit todgeschlagen werden. Es ist ja dann auch nur „aus Schickung Gottes“, wie alle
                                 diejenigen, gestorben, die englische Großmuth den Hungertod sterben ließ.
                                    Wir erwarten in den naͤchsten Sizungen des Parlaments den Durchgang
                                    einer Bill, die Armen aus Barmherzigkeit todt zu schlagen, damit sie nicht
                                    aus Schickung Gottes sterben, d.h.
                                    verhungern, duͤrfen. Um wie vieles menschlicher ist nicht das
                                    Verfahren deutscher Bienen – und der deutschen Armenvaͤter!
                                    Anm. eines Lesers. Ich
                              raͤume meine
                              Stoͤcke aus diesen Gruͤnden um die Mitte Augusts, wo zugleich auch der
                              Honig noch schneller aus den Scheiben fließt. Der Ueberrest giebt den noch
                              uͤbrigbleibenden Bienen Nahrung, und der Bewerber um das Futter, welches die
                              Herbstblumen allenfalls noch gewaͤhren moͤgen, werden weniger.
                           Der Honig muß bei dem Ausnehmen um rein wohlduftend und schmackhaft erhalten
                              zu werden, blos so wie er von selbst aus der Wabe, die man quer in ein Haarsieb
                              einsezt, ablaͤuft, genommen werden. Aus dem Siebe laͤßt man ihn
                              in ein unter dasselbe gestelltes Gefaͤß abfließen, ohne die
                              Waben zu preßen oder das Ablaufen durch Anwendung von Hize zu erzwingen. Wenn
                              nun der Honig so durch das Haarsieb abgelaufen ist, so soll er noch einmal durch ein
                              feineres Sieb durch getrieben werden, damit auf diese Weise jeder Wachstheil
                              weggeschafft wird, indem sonst eine Gaͤhrung entsteht, und der Honig
                              verdirbt.
                           So bereiteter selbst aus der Wabe ausfließender Honig wird immer
                              Zuckerstoffhaltig, wenn man aber den Stock selbst erhaͤlt und nur die
                              Scheiben wie man sie braucht, ausnimmt, so behaͤlt der schoͤne
                              durchsichtige Honig seine Klarheit, Reine und Frische wenigstens ein Jahr hindurch.
                              Ich habe immer bis zu dem lezten so ungewoͤhnlich spaͤthen Sommer
                              gesehen, daß die Bienen nach der ersten oder zweiten Woche im August wenig
                              mehr zu ihren gesammelten Vorraͤthen eintragen; daher ist es zu dieser Zeit
                              und vor dem folgenden Monate hoͤchst noͤthig, ihnen dasjenige, was sie
                              sich errungen haben, sorgfaͤltig aufzubewahren, und sowohl gegen die Raͤubereien der
                              Wespen, diesen verderblichen Pluͤnderern der Bienenvorraͤthe, als
                              gegen jeden andern Angriff zu schuͤzen. Wenn ein alter Stock den
                              unverbrauchten Honig fruͤherer Jahre in irgend einer bedeutenden Menge als
                              Zuschuß zu den Erzeugnißen des laufenden Jahres enthaͤlt, und
                              die Zahl der Bienen in demselben zu gering ist, so ist es auffallend, zu sehen, wie
                              bald diese Schwaͤche ausgespaͤhet, und ein solcher Stock als gute
                              Beute von seinen Nachbarn erklaͤrt wird. Das bestaͤndige Summen um
                              denselben, welches die an seinem Flugloche umherschwaͤrmenden Bienen
                              hoͤren laßen, die Versuche dieser Freibeuter in denselben
                              hinaufzusteigen, und die Ausfaͤlle derjenigen, die ihre Vorraͤthe
                              bewachen, ist ein untruͤgliches Kennzeichen, daß dieser Stock zum
                              Raube bestimmt ist. In diesem Falle habe ich die Oeffnung des Flugloches so viel
                              moͤglich verengt, und die Vorderseite des Stockes mit einem Tuche behangen,
                              und dadurch fuͤr einige Zeit die vollkommene Pluͤnderung verschoben;
                              denn Rettung ist keine moͤglich, da die angreiffenden Bienen sich durch
                              nichts abschrecken laßen. Der Stock wird immer von groͤßeren
                              Haufen angefallen, uͤberwaͤltiget, aller Honig wird ausgenommen und
                              weggebracht. Da ich mich uͤberzeugte, daß es durchaus
                              unmoͤglich ist, einen Stock vor der Pluͤnderung der Nachbarn zu
                              sichern, welcher reich an Honig, aber arm an Bienen, und daß derselbe sobald
                              seine Schwaͤche bekannt wird, nimmermehr im Stande ist, sich zu vertheidigen,
                              so nehme ich denselben aus, indem ich glaube, daß dieses vortheilhafter ist,
                              und andere Stoͤcke, in welchen die Anzahl der Bienen bedeutend
                              groͤßer ist, und die ich ihrer Schwere zum ausnehmen bestimmte,
                              dadurch gerettet werden koͤnnen.
                           Nun komme ich auf die lezte Abtheilung meiner Abhandlung, welche jedoch an
                              Wichtigkeit den uͤbrigen nicht nachsteht. Es soll naͤmlich das Urtheil
                              uͤber die Stoͤcke gesprochen werden, welche von ihnen als Stammkoͤrbe behalten
                              werden sollen; entweder in Hinsicht auf ihren gesammelten Honigvorrath, oder bei
                              denjenigen, welche nur mittelst Futterung den Winter uͤber erhalten werden
                              koͤnnen, in Hinsicht dessen, was sie zum gluͤcklichen Durchdringen des
                              Winters beduͤrfen, denn davon haͤngt sehr vieles ab. Es mag
                              indeßen die Wahl was immer fuͤr Stoͤcke getroffen haben, so
                              muͤßen die Koͤrbe am Stande gut mit Kalk angekittet
                              (gepflastert) werden. Dieß befoͤrdert Waͤrme, haͤlt
                              Wuͤrmer und Insekten ab, und laͤßt auch das Wasser, wenn
                              welches auf das Brett fallen sollte, nicht an den Korb gelangen, welcher sonst
                              dadurch am Rande faul und morsch wuͤrde. Wenn aber alles in der Runde umher
                              bis zum Flugloche gehoͤrig verkittet ist, so kann außer durch die
                              beiden Einschnitte am Fallbrettchen, nichts in den Korb gelangen.
                           Die Vorderseite des Bienenhauses muß mit Holztafeln oder mit Wachsleinwand
                              gedeckt, die Koͤrbe muͤßen zuruͤckgeschoben werden:
                              dadurch wird es zugleich dunkeler vor denselben, was die Bienen im Winter vom
                              Ausfluge abhaͤlt. Wenn die Anzahl der Stoͤcke so groß ist,
                              daß man eine beliebige Zahl derselben auswaͤhlen kann, dann
                              entscheidet die Schwere des Stockes; den schwersten soll man zum Stammstocke
                              waͤhlen, ohne daß man sich jedoch hierbei durch die Schwere allein
                              bestimmen laßen duͤrfte, indem man sich vorher auch von der
                              Staͤrke des Bienenstandes uͤberzeugen muß. Dieß
                              laͤßt sich mit Sicherheit berechnen, wenn man die Bienen im Herbste
                              außer dem Stocke an der Arbeit beobachtet, oder wenn man die Scheiben der
                              ausgenommenen Stoͤcke, aus welchen der Honig abgeflossen ist, auf das Gras
                              vor dem Bienenhause hinlegt, die Bienen kommen dann in großer Zahl heraus, um
                              den noch in den Scheiben zuruͤckgebliebenen Honig auszusaugen; beobachtet man
                              sie sodann bei ihrem Ruͤckfluge, so kann man ihre Anzahl leicht berechnen.
                              Diese Aufmerksamkeit auf
                              die Zahl der Bienen verbunden mit dem Gewichte der Stoͤcke ist ein Gegenstand
                              unerlaͤßlich nothwendiger Beobachtung, von welchem alles
                              abhaͤngt. Es ereignet sich oft, daß ein an Honig schwerer Stock sich
                              uͤberschwaͤrmt hat, und die im Korbe zuruͤckbleibende Zahl zu
                              gering ist, als daß er im naͤchsten Winter mit Vortheile durchgebracht
                              werden koͤnnte. Ich habe meine Stoͤcke immer Ende Herbst gewogen, und
                              zwar nicht nach dem Gesichte, sondern genau mit der Wage; ich waͤge sie
                              naͤmlich mit dem Standbrette, dessen Gewicht ich vorher schon ziemlich genau
                              bestimmt habe. Wenn der Stock fuͤnf und zwanzig Pfunde wiegt, so wird er im
                              Winter ohne Fuͤtterung gut durchkommen; ich hatte einige Stoͤcke die
                              nur zwei und zwanzig und drei und zwanzig Pfunde wogen, und die mit diesem Gewichte
                              gleichfalls durchgekommen sind, allein ich konnte bei solchen nicht mit
                              Gewißheit entscheiden, ob sie den Winter und die erstere Zeit des
                              Fruͤhjahres ohne Futter aushalten werden. Mit Futter hingegen kann man jeden
                              Stock uͤber Winter erhalten. Es sey wir hier erlaubt, jeden Schriftsteller,
                              welcher die Fuͤtterung fuͤr ein eitles, unnuͤzes, ja
                              unmoͤgliches Mittel erklaͤrt, einen Stock, waͤhrend des Winters
                              zu erhalten, auf das Feierlichste zu widersprechen. Viele haben dieß geglaubt
                              und gethan, viele solche Behauptungen habe ich selbst gehoͤrt; allein ich
                              stimme durchaus nicht mit ihnen uͤberein, und mein Widerspruch
                              gruͤndet sich auf wiederholte Erfahrungen. Viele Stoͤcke habe ich auf
                              solche Art beinahe den ganzen Winter durch erhalten; die Bienen haben in der Folge
                              uͤber die Maßen zugenommen, und sind im kommenden Jahre meine besten
                              Stoͤcke geworden.
                           Bei spaͤtem oder naßem Sommer treiben die Schwaͤrme oft erst in
                              der lezteren Zeit des Monates Julius ab, auch ist die Brut gleich zahlreich,
                              kraͤftig und stark: sie haben allerdings nicht mehr Zeit um ihre
                              Vorraͤthe an Scheiben und Honig zu ergaͤnzen; allein ihre Anzahl, und die
                              dann aufzugruͤndenden Erwartungen fuͤr die Zukunft machen sie
                              schaͤzenswerth, obschon ihr Fleiß ihnen nur erlaubt, die
                              Stoͤcke halb zu fuͤllen, und nur fuͤr einige Wintermonate
                              Nahrung zu sammeln. Nichts ist leichter als solche Stoͤcke mittelst der
                              Fuͤtterung den Winter uͤber durchzubringen, geschieht dieß, so
                              fuͤllt sich die uͤbrige Haͤlfte des Stockes im kommenden Jahre
                              sehr zeitig, und ob sie gleich wahrscheinlich nicht schwaͤrmen, weil sie ihre
                              Stoͤcke mit Scheiben und Honig zu versehen haben, so habe ich doch lezteren
                              immer in reichlicher Menge vorhanden getroffen, und auch den Bienenstand in
                              gehoͤrigem Verhaͤltniße gefunden, ihr Eifer wird nicht durch
                              das Bilden neuer Schwaͤrme gestoͤrt; ihre Brut wird zu Hause zu eben
                              der Arbeit verwendet, welche sie in eine neue Wohnung gebracht, dort eben so
                              verrichten mußten, da auch diese wieder mit Scheiben und Honig zu
                              fuͤllen ist.
                           Ich kann fuͤr diesen Erfolg buͤrgen. Mehrere Jahre schon habe ich
                              dieß wiederholt gethan, besonders beim Beginnen dieses meines
                              Lieblingsunternehmens. Ich bin so sehr entfernt, das Futtern der Bienen fuͤr
                              ein unnuͤzes und uͤberfluͤßiges Bemuͤhen
                              anzusehen, daß ich dasselbe Jahr fuͤr Jahr ohne Abweichung fortseze,
                              und fruͤher oder spaͤther nach dem Gewichte oder der Staͤrke
                              beim Aufstellen der Stoͤcke im Oktober damit angefangen habe. Nach
                              Ausmittelung des Gewichtes der einzelnen Stoͤcke berechne ich hiernach, wie
                              lange der Honigvorrath dauern koͤnne, und bestimme auf diese Weise den Anfang
                              des Fuͤtterns. Meine Stoͤcke sind mit Nummern bezeichnet 1. 2. 3. 4.
                              etc.; wenn ich in die Stadt ziehe, laße ich meinem Aufseher folgende Weisung
                              zuruͤck; z.B. Nro. 1, soll um Weihnachten gefuͤttert werden; Nro. 2.
                              nur Mitte Jaͤnners; Nro. 3. gegen den Schluß des Februars; Nro. 4.
                              braucht keine Fuͤtterung, weil ich ihn fuͤr stark genug halte, auch
                              ohne solche Huͤlfe den Winter uͤber durchzubringen. Als erklaͤrter
                              Vertheidiger des Fuͤtterns der Bienen waͤhrend des Winters, und
                              uͤberzeugt von der Nuͤzlichkeit und von den Vortheilen desselben, so
                              wie von jenen der Methode selbst, nach welcher sie zu geschehen hat, theile ich
                              nunmehr die von mir mit Erfolge gebrauchte Verfahrungsweise mit. Die Mischung welche
                              meine Bienen erhalten, ist nasser Zucker und suͤßes Bier zur
                              Theriaksdicke eingekocht. Diese Mischung wird in einem kleinen Troge von Holz,
                              welcher hohl und von der hier vorgezeichneten Gestalt ist, in den Bienenstock
                              gebracht.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 2, S. 198
                              
                           Dieser kleine Trog muß taͤglich gefuͤllt werden. Wollte man ihn
                              durch die vordere Oeffnung in den Korb einlaßen, so wuͤrden schnell
                              die Bienen aller benachbarten Bienenstoͤcke daran Antheil nehmen wollen, und
                              Streit und Todschlag wuͤrde erfolgen. Da mein Bienenhaus sich
                              ruͤckwaͤrts ganz oͤffnet, so mache ich einen Einschnitt in
                              erforderlicher Breite an der Ruͤckseite des Stockes um durch denselben den
                              Trog einzuschieben. Wenn dieß geschehen ist, so schließe ich die
                              aͤußere Thuͤre schnell, dadurch werden die Bienen der daran
                              stehenden Stoͤcke nicht beunruhiget, und der Stock, dem die Fuͤtterung
                              bestimmt ist, erhaͤlt sie auch ganz, nur muß darauf gesehen werden,
                              daß das Brett oder der Stand des Stockes vollkommen wagrecht sey, damit das
                              Futter nicht verschuͤttet werde, was allerdings geschehen wuͤrde, wenn
                              das Brett an der vorderen oder hinteren Seite des Korbes hoͤher
                              waͤre.
                           Es ist eine allgemein angenommene Meinung des großen Haufens, daß kein
                              Korb laͤnger als drei Jahre dauern koͤnne, da er im vierten Jahre
                              gewiß aussterben oder unnuͤz werden muͤßte. Nichts ist
                              irriger als eine solche Meinung: ich nahm im lezten Jahre einen Stock aus, der vierzehn Jahre lang
                              gestanden hat, und den ich versuchsweise behielt, er gab mir im lezten Sommer einen
                              Schwarm; da er jedoch erst im vorigen Jahre geschwaͤrmt hatte, so fand ich
                              die Bienenzahl so sehr herabgekommen, und den Stock so leicht, daß die
                              Ueberwinterung desselben unmoͤglich war, und ich ihn folglich gegen meinen
                              Willen ausnehmen mußte.
                           Ich schließe nun den Vortrag, welchen ich der Societaͤt zu
                              uͤberreichen die Ehre habe, mit der Bemerkung, daß die von derselben
                              angebothene Ehren- oder Geldbelohnung demjenigen aufbehalten bleiben
                              moͤge, welcher einen Bienenstock von bestimmter Groͤße, im
                              groͤßten Gewichte und folglich groͤßten Gehalte an Honig
                              und Wachs vorzuzeigen vermag. Die Zuerkennung des Preises an denjenigen, dessen
                              Anspruͤche sich blos auf die Zahl, nicht auf das Gewicht der Stoͤcke
                              gruͤnden, hieße jeden ermaͤchtigen die Gesellschaft zu
                              taͤuschen, deren Absicht keine andere ist, als Ermunterung zur Erzeugung der
                              groͤßten Menge von Wachs und Honig, indem jeder dadurch angereizt
                              wird, jeden kleinen Spaͤthschwarm als einen bestimmten Stamm in einen Korb zu
                              faßen, da ich niemals einen solchen Spaͤthling gefunden habe, der auch
                              nur die geringste Menge von irgend einem brauchbaren Honig geliefert
                              haͤtte.
                           Ich erklaͤre der Gesellschaft, daß ich sechs und fuͤnfzig
                              Bienenstoͤcke besaß, ehe ich im August des Jahres 1817 auszunehmen
                              begann; alle waren von meinem alten Vorrathe des vorangegangenen Jahres, und von dem
                              Schwaͤrmen derselben vom J. 1817. Mein Bienenstand vom Jahre 1816 bestund aus
                              52 Bienenstoͤcken, wovon ich 24 ohne Verlust uͤberwinterte, nachdem
                              ich die Uebrigen ausgenommen hatte. Von den 24 Stoͤcken hatte ich mehr als 40
                              Schwaͤrme und Ableger, welche ich in 32 Koͤrbe faßte.