| Titel: | Erklärung des Patentes, welches dem Joh. Smith von Bermondsey in Surrey, Zimmerholz-Händler, auf eine Verbesserung in Verfertigung der Wagen-Achsen für Kutschen, Karren und Wagen und jede Art von Fuhrwerk am 20. Aprill 1819 ertheilt wurde. | 
| Fundstelle: | Band 2, Jahrgang 1820, Nr. XXXII., S. 285 | 
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                        XXXII.
                        Erklärung des Patentes, welches dem Joh. Smith von BerdmonseyBermondsey in Surrey, Zimmerholz-Händler, auf eine Verbesserung in Verfertigung der Wagen-Achsen für Kutschen, Karren und Wagen und
                           jede Art von Fuhrwerk am 20. Aprill 1819 ertheilt wurde.
                        Mit Abbildungen Tab. XIV.Aus dem Repertory
                                       of Arts, Manufactures et Agriculture. Second Series.CCVII. Jun.
                                    1820 p. 1. woͤrtlich uͤbersezt.
                        Smiths Verbesserung der Wagen-Achsen jeder Art von Fuhrwerk.
                        
                     
                        
                           Ich erklaͤre hiermit, daß meine Verbesserung an
                              den Wagen-Achsen aller Art in folgendem besteht: Ich baue meine Achsen so,
                              daß sie an beiden Enden nur auf einer kleinen Strecke an jedem derselben zu
                              tragen haben, und insofern sie an beiden Enden gleichen Durchmesser halten, eine Art
                              von Cylinder in der Buͤchse bilden. Das aͤusserste Ende der Achse ist
                              convex, und beruͤhrt folglich das Ende oder den Kopf der Buͤchse nur
                              in dem Mittelpunkte, wodurch die Reibung vermindert und der Ruͤcken des
                              Halsbandes an dem innern Ende der Achse gehindert wird auf der Buͤchse
                              aufzuliegen, wenn das Rad des Wagens zu rollen beginnt. Ein Ring oder ein rundes
                              Stuͤck von dickem Leder oder irgend einem anderen tauglichen Materiale wird
                              an der hinteren Flaͤche des Halsbandes der Achse angebracht, und durch einen
                              Metallring befestigt, der an dem Ende der Nabe des Rades eingesezt, oder auf irgend
                              eine andere Weise an dem Ende der Buͤchse befestigt ist. Da das Leder fest
                              an die hintere Kante der Buͤchse angedruͤckt und mit der hinteren
                              Flaͤche des Halsbandes der Achse in genauer Beruͤhrung ist, so wird
                              dadurch jedem Verluste des Oehles, mit welchem die Achse gespeiset wird, vorgebeugt.
                              Der Metallring, welcher den ledernen Ring festhaͤlt, ist genau jenem
                              walzenfoͤrmigen Theile der Achse angepaßt, welcher zunaͤchst an
                              der hinteren Flaͤche des Halsbandes derselben gelegen ist, und haͤlt
                              nicht nur diesen ledernen Ring stets in seiner Lage fest, sondern hindert zugleich
                              indem er mittelst Bolzen, welche durch die Nabe laufen, an dieser befestigt ist, das
                              Abgehen des Rades waͤhrend der Bewegung der Kutsche.
                           Um die Art meiner Erfindung noch deutlicher zu erklaͤren, habe ich folgende
                              Zeichnung beigefuͤgt, in welcher Fig. 1. einen
                              Durchschnitt der Nabe des Rades zeigt, worin die Buͤchse und die Achse liegt:
                              alles in einem auf ein Fuͤnftel der wirklichen Groͤße an einer
                              Kutsche verjuͤngten Maaßstabe.
                           Fig. 2.
                              stellt die aus der Buͤchse genommene Achse dar; sie ist, wie in Fig. 1, bei
                              k abgebrochen. Fig. 3. zeigt die
                              Buͤchse von aussen. Fig. 4. das vordere Ende
                              derselben. Dieselben Buchstaben bezeichnen in jeder Figur denselben Gegenstand.
                           AA in Fig. 1. ist die Nabe des
                              Rades mit einer Hoͤhlung zur Aufnahme der Buͤchse BB, welche aus gegossenem oder geschlagenen Eisen,
                              oder aus irgend einem anderen dauerhaften Metalle verfertigt und innewendig genau
                              walzenfoͤrmig, das ist cylindrisch ausgebohrt ist. Der Kopf der
                              Buͤchse aa, flach gedreht, wie hier in der
                              Zeichnung, oder convex, stuͤzt das entgegengesezte Ende der Achse d.Es ist offenbar, daß, wenn dieser Kopf der Achse flach gedreht ist,
                                    daß convexe Ende der Achse sich bald in denselben einbohren, oder am
                                    Ende selbst flach abschleifen, und das freie Spiel des Halsbandes bei bb endlich sperren muß. Anm. d.
                                    Ueb.
                           
                           Die Buͤchse hat bei bb einen Ausschnitt zur
                              Aufnahme des Halsbandes E an der Achse, der jedoch so
                              vorgerichtet ist, daß das Halsband davon nicht im mindesten beruͤhrt
                              wird. Die hintere Kante der Buͤchse bey ee
                              ist, wie in Fig.
                                 1. und 4., so voll Furchen oder ringfoͤrmigen Vertiefungen, daß
                              von den erhabenen Grathen derselben der lederne Ring eingegriffen, und alles
                              Entweichen des Oehles gehindert wird. CD ist der
                              Arm der Achse, welcher vollkommen walzenfoͤrmig gedreht und an beiden Enden
                              so genau wie moͤglich in die innere Hoͤhlung der Buͤchse
                              eingepaßt wurde, sey es nun durch Schleifen oder auf irgend eine andere
                              Weise. Es ist von gutem geschlagenen Eisen und hat bei C
                              und D staͤhlerne Reifen, auf welchen er aufliegt,
                              und die genau in die Buͤchse passen. Er kann auch ganz aus Eisen seyn, und in
                              der Mitte so abgedreht werden, daß er an beiden Enden staͤrker bleibt
                              worauf er dann gehoͤrig gehaͤrtet werden muß, um das
                              Abschleifen desselben zu vermeiden.
                           Das Ende des Armes ist von einer convexen oder abgerundeten Gestalt, wie d zeigt, um an diesem Theile, mit welchem er gegen den
                              Kopf der Buͤchse aa druͤckt, die
                              Reibung zu vermindern. An E befindet sich an diesem Arme
                              ein Halsband, welches aufgeschmidet oder auf irgend eine andere Weise befestiget,
                              und ganz flach abgedreht wird. Gegen die hintere flache Seite derselben ist der
                              lederne Ring oder die Lederscheibe so angebracht, daß das Oehl aus dem
                              Gehaͤuse, das hier den Arm umgibt, nicht entweichen kann. Dieses Leder wird
                              in seiner Lage fest gehalten, an die Kante der Buͤchse fest
                              angedruͤckt, und in Beruͤhrung mit der hinteren Flaͤche des
                              Halsbandes E erhalten durch den Metallring FF, welcher bei gg einen Ausschnitt hat, (Fig. 5. und 6.) der in
                              denselben eingedrehet ist, um darin das Leder aufzunehmen. GG sind Bolzen von Metall, welche durch die
                              Hoͤhlungen in der Nabe und auch durch den Metallring FF
                              laufen, und an ihren
                              Enden mit Schraubenmuͤttern und Aufsaͤzen hh versehen sind, um alles fest zusammenzuhalten, und das Rad vor dem
                              Abgehen zu sichern.Diese Schraubenbolzen sind ziemlich lang und koͤnnen weil sie durch
                                    die Nabe gehen, nicht stark gemacht werden, weil fuͤr die
                                    Speichenloͤcher noch hinlaͤnglicher Raum bleiben muß.
                                    Es steht daher zu befuͤrchten daß bei schlechten Wegen diese
                                    Schrauben, welche das Rad fuͤr das Abgehen sichern sollen, durch die
                                    Stoͤße desselben, in dem Gewinde, wo sie durch das Schneiden
                                    ohnehin etwas sproͤde werden, abspringen. Dingler.S ist ein Schraubenstift, den man herauszieht, um
                              das Oehl, so oft es noͤthig ist, in die Buͤchse zu lassen.
                           Fig. 7.
                              stellt den ledernen Ring oder die Leder-Scheibe besonders dar.
                           Ich bemerke, daß ich nicht als Erfinder der einzelnen Theile dieser Achsen,
                              sondern bloß auf diese gegenwaͤrtige Zusammenstellung der bereits
                              erfundenen und vorher schon gebrauchten Theile, insofern sie die Reibung vermindern
                              und das Oehl behalten, nicht vertrocknen, und sich erhizen, Anspruch mache.
                           Fig. 8. zeigt
                              eine andere Form fuͤr das convexe Ende des Armes, da hier der Theil d laͤnger ist, als in den vorhergehenden Figuren,
                              und der Kopf der Buͤchse nach einwaͤrts, bei aa in der Mitte convex oder sehr hoch gelassen,
                              oder ein Stuͤck gut gehaͤrteten Stahles von der Form von x in den Kopf der Buͤchse eingelassen ist, damit
                              die Spize des Armes der Achse (d) an demselben laufe.
                              Diese Form des Armes und der Buͤchse faßt weit mehr Oehl, als jene in
                              Fig. 1.
                              und 2. Im
                              Falle, daß das Oehl von S nicht bei C voruͤber in die Mitte der Buͤchse
                              gelangen koͤnnte, kann in C eine kleine rundliche Vertiefung, oder ein Kanal,
                              der Laͤnge nach eingeschnitten werden, wie er bei i angezeigt ist.
                           Urkunde dessen etc.
                           
                        
                     
                  
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