| Titel: | Miszellen. | 
| Fundstelle: | Band 2, Jahrgang 1820, Nr. LI., S. 485 | 
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                        LI.
                        Miszellen.
                        Miszellen.
                        
                     
                        
                           Einfache Darstellung der Chromsaͤure. Vom Geh. Rath Dr. HermbstaͤdtVerhandlungen der Gesellschaft naturforschender Freunde in Berlin, 1ster Bd.
                                    1stes St. 1819..
                           Die von den Herren Vauquelin und Richter angegebenen
                              Verfahrungsarten zur Scheidung der Chromsaͤure aus dem natuͤrlichen
                              chromsauren Blei, sind so muͤhsam als kostspielig, und liefern bei alle dem
                              nie ein ganz reines Edukt. Folgende Methode habe ich, als Resultat mehrerer zur
                              Darstellung einer reinen Chromsaͤure unternommenen Arbeiten, als die
                              vorzuͤglichste befunden.
                           Ich lasse das natuͤrliche oder auch das kuͤnstlich bereitete chromsaure
                              Blei in einem Agatmoͤrser zum zartesten Pulver zerreiben. Zweihundert und
                              fuͤnfzig Theile des Zerriebenen uͤbergieße ich in einem
                              Cylindertiegel von Platin mit 70 Theilen hoͤchst reiner konzentrirter
                              Schwefelsaͤure von 1850 spezifischer Dichtigkeit, nachdem selbige vorher mit
                              ihrem achtfachen Gewichte Wasser verduͤnnt worden ist, und koche nun das
                              Gemenge unter oͤfterm Umruͤhren mit einem Spatel von Platin, bis
                              zulezt alles eine trockene Form angenommen hat.
                           Die trockene Masse wird hierauf mit Wasser erweicht und vollkommen
                              ausgesuͤßt.
                           Die weingelbe Fluͤßigkeit, welche dadurch gewonnen wird, dunste ich
                              soweit ab, bis solche eine dunkle rubinrothe Farbe angenommen hat, in welchem
                              Zustand sie nun die reine liquide Chromsaͤure darstellt.
                           Der ausgesuͤßte Ruͤckstand besizt eine gelbliche Farbe und zeigt
                              dadurch das Daseyn von einer geringen Masse noch unzerseztem chromsauren Blei an. Er
                              wird aufs neue mit einem Zusaz von Schwerfelsaͤure und Wasser so lange
                              gekocht, bis er voͤllig entfaͤrbt worden ist, dann
                              ausgesuͤßt.
                           Die hierdurch erhaltene Fluͤßigkeit ist ein Gemenge von
                              Chromsaͤure und Schwefelsaͤure, und kann bei einer neuen Zerlegung von
                              Chromerz statt der reinen Schwefelsaͤure benuzt werden, wodurch nichts von
                              der Chromsaͤure verlohren geht.
                           Die so gewonnene Chromsaͤure ist voͤllig rein, und schießt beim
                              langsamen Abdunsten zu saͤulenfoͤrmigen Krystallen von rubinrother
                              Farbe an, die leicht im Wasser loͤsbar sind, so wie sie an der Luft leicht
                              zerfließen.
                           Nach einer von Herrn Brandenburg in PolotczkS. Journal fuͤr Chemie und Physik etc. XIII. Bd. S. 274. mitgetheilten Bemerkung, soll das, was man bisher Chromsaͤure genannt
                              hat, keine wahre Saͤure, sondern eine Verbindung von gelbem Chromoxyd und irgend einer der
                              bekannten Mineralsaͤuren ausmachen: auch soll das rothe Bleierz blos aus
                              gelbem Chromoxyd und Bleioxyd zusammengesetzt seyn. Das gelbe Chromoxyd stehe daher
                              auf der leztern Stufe der Oxydation, deren das Chrom faͤhig sey.
                           Waͤre jene Bemerkung des Hrn. Brandenburg gegruͤndet, so wuͤrde
                              daraus folgen, daß die nach der von mir eben beschriebenen Zubereitung
                              erhaltene Chromsaͤure blos eine Verbindung von gelbem Chromoxyd und
                              Schwefelsaͤure ausmachen muͤße, also ein uͤbersauertes,
                              schwefelsaures, gelbes Chromoxyd.
                           Meine Chromsaͤure haͤlt aber keine Spur von Schwefelsaͤure
                              eingemengt: sie laͤßt sich mit dem leichtaufloͤslichen
                              chromsauren Kalk unter allen Verhaͤltnissen mischen, ohne daß eine
                              Spur von schwefelsaurem Kalk erzeugt wird, welches, falls die Meinung des Hrn.
                              Brandenburg in der Erfahrung gegruͤndet waͤre, unausbleiblich der Fall
                              seyn muͤßte.
                           Wenn uͤbrigens Hr. Brandenburg annimmt, die Chromsaͤure sey Chrom auf
                              der hoͤchsten Stufe der Oxydation: so wird ihm dieses Wortspiel Niemand
                              streitig machen; dann muͤßte man aber auch sagen, Arseniksaͤure
                              sey Arsenik auf der hoͤchsten Stufe der Oxydation; Schwefelsaͤure sey
                              Schwefel auf der hoͤchsten Stufe der Oxydation u.s.w.
                           So lange also kein triftigerer Grund fuͤr die Behauptung des Hrn. Brandenburg
                              aufgestellt werden kann, so lange muß die Chromsaͤure ihre
                              Eigenthuͤmlichkeit nach wie vor behaupten.
                           
                        
                           Gegengift gegen vegetabilische Gifte.Annals of Philosophy. May 1820. S. 389.
                           Hr. Drapiez hat durch zahlreiche Versuche dargethan, daß die Frucht der Fevillea cordifolia
                              Fevillea cordifolia waͤchst in
                                    Suͤdamerika wild, und wurde von Linné dem Herrn de la Fevillé zu Ehren so genennt. Diese
                                    Pflanze traͤgt eine große dreifaͤcherige vielsaamige
                                    runde Beere mit harter Schale, und wird in Amerika schon lange als
                                    Arzeneimittel gebraucht. (Anmerk. eines Lesers.) gegen vegetabilische Gifte ein kraͤftiges Gegengift sey. Diese
                              Meinung wurde von Naturforschern lange behauptet, allein ich weiß nicht,
                              daß dieß je vorhin in einem Theile von Europa durch Versuche
                              konstatirt worden waͤre. Hr. Drapiez vergiftete Hunde mit Rhus toxicodendron, Schierling, und Nux vomica. Alle, die den Wirkungen des Giftes
                              uͤberlassen wurden, starben; alle jene dagegen, welchen die Frucht der Fevillea cordifolia gegeben wurde, erholten sich nach
                              einer kurz dauernden Uebligkeit vollstaͤndig wieder. Um nun zu sehen, ob
                              dieses Gegengift gleich wirksam sey, wenn es aͤusserlich bei Wunden
                              angewendet wird, in welche man Pflanzengift gebracht hat, nahm er zwei Pfeile,
                              welche in den Saft der ManschinelleDie Indier tauchen bekanntlich ihre Pfeile in den Saft des Manschenillenbaumes. Anm.
                                       d. Uebers. eingetaucht worden waren, und versezte damit zweien jungen Kazen leichte
                              Wunden. Bei der Einen gebrauchte er einen Breiumschlag aus der Frucht der Fevillea cordifolia, die Andere blieb ohne Anwendung
                              eines Mittels. Erstere hatte durchaus keine Ungemaͤchlichkeit als jene, welche von der Wunde
                              berruͤhrte, die jedoch schnell heilte. Die Andere fiel bald in Konvulsionen
                              und starb.
                           Daraus ist klar, daß die Meinung, welche man von den Eigenschaften dieser
                              Frucht in den Gegenden hat, wo sie waͤchst, vollkommen begruͤndet ist.
                              Dieselbe sollte daher auch als ein vorzuͤglich wichtiges Heilmittel in unsere
                              Pharmacopoͤen aufgenommen werden: doch muß man auch nothwendiger Weise
                              wissen, daß dieselbe seine Kraft verliert, wenn die Aufbewahrung
                              laͤnger dauert, als zwei Jahre nach der Einsammlung.
                           
                        
                           Kleber des Waizen (Gluten)Annals of Philosophy. May. S. 389..
                           Hr. Taddey, ein italienischer
                              Chemiker, hat vor Kurzem dargethan, daß der Kleber (gluten) des Weizens in zwei Bestandtheile zerlegt werden koͤnne; er
                              unterscheidet dieselbe durch die Bezeichnungen glladine
                              (von γλiα, gluten) und zimome (ζuμη
                              Gaͤhrungsstoff). Man erhaͤlt sie gesondert, wenn man den frischen
                              Kleber in allmaͤhlichen Portionen Alkohol abknetet, so lange bis das
                              Fluͤßige fortfaͤhrt milchig zu werden, wenn es mit Wasser
                              verduͤnnt wird. Ueberlaͤßt man die alkoholische
                              Aufloͤsung der Ruhe, so schlaͤgt sich nach und nach eine
                              weißliche Substanz daraus nieder, welche aus kleinen Kleber-Fasern
                              bestehet, und vollkommen durchsichtig ist. Laͤßt man nun den Alkohol
                              langsam verdunsten, so bleibt die Gliadine zuruͤck, in
                              Honig-Konsistenz, und mit etwas gelber harziger Materie, von der man sie
                              mittelst Digestion in Schwefel-Aether, worin die Gliadine sich nicht merklich
                              aufloͤset, befreien kann. Der Theil des Klebers, welcher durch Alkohol nicht
                              aufgeloͤst wird, ist die Zimome.
                           Eigenschaften der Gliadine.
                           Im trockenen Zustande hat die Gliadine eine strohgelbe Farbe, ist etwas durchsichtig,
                              und in duͤnnen Schichten bruͤchig, hat wenig Geruch aͤhnlich
                              dem einer Honig-Scheibe, etwas erwaͤrmt, verbreitet dieselbe einen
                              Wohlgeruch gleich jenem von gekochten Aepfeln. Im Munde wird sie anklebend, und hat
                              einen suͤßen und balsamischen Geschmack. Sie loͤset sich in
                              kochendem Alkohol leicht auf, die Fluͤßigkeit truͤbt sich aber
                              beim Abkuͤhlen, und es bleibt nur mehr eine geringe Menge in der
                              Aufloͤsung. Sie bildet auf feste Koͤrper, applicirt eine Art
                              Firniß. Im kalten destillirten Wasser erfolgt wohl eine Erweichung, aber
                              keine Aufloͤsung. Bei der Siedhize bildet sich Schaum und die
                              Fluͤßigkeit bleibt etwas milchig, uͤbrigens ist die Gliadine
                              specifisch schwerer als Wasser.
                           Die alkoholische Aufloͤsung von Gliadine wird milchig, wenn man sie mit Wasser
                              mischt, durch kohlensaure Alkalien werden weiße Floken daraus
                              niedergeschlagen. Mineralische und vegetabilische Saͤuren affiziren sie kaum.
                              Trockene Gliadine loͤset sich in aͤzenden Alkalien und in
                              Saͤuren auf. Auf roth gluͤhenden Kohlen schwillt sie auf und zieht
                              sich dann, wie thierische Substanzen, zusammen. Sie brennt mir einer ziemlich
                              lebhaften Flamme, und laͤßt eine leichte schwammige Kohle
                              zuruͤck, die schwer einzuaͤschern ist. In manchen Beziehungen naͤhert sich
                              die Gliadine den Eigenschaften der Harze; unterscheidet sich jedoch davon wieder
                              dadurch, daß sie in Schwefel-Aether nicht aufloͤsbar ist.
                              Gallaͤpfel-Tinktur wirkt sehr merklich darauf. Die Gliadine ist
                              uͤbrigens faͤhig, von selbst eine allmaͤhliche Gaͤhrung
                              zu bestehen, und erregt diese auch in zuckerartigen Substanzen.
                           Eigenschaften der Zimome.
                           Der mir Alkohol behandelte Kleber betraͤgt nur mehr den dritten Theil seiner
                              vorigen Masse. Diese Abnahme kommt nicht bloß von dem Verluste der Gliadine,
                              sondern auch von jenem des Wassers her. Der Ruͤckstand ist Zimome, welche man
                              durch oͤfteres Kochen oder Digeriren mit Alkohol, bis dasselbe keine Gliadine
                              mehr abgiebt, rein darstellen kann. Die so gereinigte Zimome stellt kleine
                              Kuͤgelchen, oder eine formlose Masse dar, welche hart, ohne Kohaͤsiou,
                              und von aschgrauer Farbe ist. Wird sie in Wasser gewaschen, so gewinnt sie wieder
                              einen Theil ihrer Klebrigkeit (viscosité), und wird sogleich braun, wenn sie mit der Luft in
                              Beruͤhrung gesezt wird. Sie ist spezifisch schwerer als Wasser. Ihre Art zu
                              gaͤhren ist nicht mehr jene des Klebers; denn wenn sie in Faͤulung
                              uͤbergeht, gibt sie einen stinkenden Urin-Geruch von sich. Sie
                              loͤst sich in Weinessig ganz auf, eben so in den
                              Mineral-Saͤuren bei der Sied-Hize. Mit aͤzendem Kali
                              verbindet sie sich, und bildet eine Art Seife. Wird sie in Kalkwasser gebracht, oder
                              in Aufloͤsungen von kohlensauren Alkalien, dann
                              wird sie haͤrter und gewinnt ein neues Aussehen ohne sich aufzuloͤsen.
                              Auf gluͤhende Kohlen gebracht, verbreitet sie einen Geruch, aͤhnlich
                              dem von brennenden Haaren oder Horn, und brennt mit Flamme. Die Zimome findet sich
                              in verschiedenen Pflanzen-Theilen. Sie bringt verschiedene Arten von
                              Gaͤhrung nach der Natur der Substanz hervor, mit welchen sie in
                              Beruͤhrung kommt.
                           
                        
                           Chemische Analyse des Kamphers v. T. Thomson.Annals of Philosophy. Mai. 1810. S. 389..
                           Die besondern Eigenschaften des Kamphers sind den Chemikern wohl bekannt. Seine
                              große Fluͤchtigkeit, sein starker Geruch, seine Schmelzbarkeit in der
                              Waͤrme, seine Aufloͤslichkett in Salpetersaͤure und in Alkohol.
                              In mancher Hinsicht gleicht er den fluͤchtigen Oelen; doch unterscheidet er
                              sich durch die Eigenschaft, in der Salpetersaͤure unzersezt zu bleiben, wenn
                              nicht eine große Menge Saͤure angewendet wird, und die Hize zugleich
                              einwirkt, sattsam von diesen Koͤrpern. Er schmilzt bei einem Hizgrade von
                              288°, und kocht bei einer Temperatur von 400°.
                           Ich suchte ihn dadurch zu analysiren, daß ich ihn langsam durch
                              rothgluͤhendes Kupfer-Peroxyd leitete. Durch diesen Prozeß
                              wurde er in Kohlensaͤure und Wasser verwandelt. Erstere sammelre ich
                              uͤber Quecksilber und maß dieselbe, waͤhrend lezteres an
                              salzsauren Kalk gebunden und dessen Quantitaͤt durch das
                              vergroͤßerte Gewicht des Salzes bestimmt wurde. Ein Gran so
                              behandelter Kampher gab
                              5,537 Kubikzoll kohlensaures Gas bei mittlerer Temperatur und mittlerm Druck, und
                              1,3 Gr. Wasser. Daher die Bestandtheile des Kamphers sind
                           
                           
                              
                                 Kohlenstoff in Kohlensaͤure
                                 0,738
                                 
                              
                                 Wasserstoff in Wasser
                                 0,144
                                 
                              
                                 Sauerstoff (zur Ausgleichung des Abgangs)
                                 0,118
                                 
                              
                                 
                                 –––––
                                 
                              
                                 
                                 1,000
                                 
                              
                           Dieses naͤhert sich fast zu
                           
                           
                              
                                 8 1/2 Atom Kohlenstoff
                                 =
                                 6,375
                                 73,91
                                 
                              
                                 10 Atom Wasserstoff
                                 =
                                 1,250
                                 14,49
                                 
                              
                                 1 Atom Sauerstoff
                                 =
                                 1,000
                                 11,66
                                 
                              
                                 
                                 
                                 –––––
                                 –––––
                                 
                              
                                 
                                 
                                 8,025
                                 100,00
                                 
                              
                           
                        
                           Merkwuͤrdige Mineralquellen auf der Insel St. LucieAnnals of Philosophy. April 1820. Sollte diese
                                    Nachricht nicht zu Beobachtungen und Vergleichungen bei andern warmen
                                    Quellen fuhren? Anm. d. Uebers..
                           Auf der Insel St. Lucie befinden sich am Eingange eines großen Thales viele
                              heiße Quellen, deren Zahl zu verschiedenen Zeiten verschieden ist; immer aber
                              sprudeln am bis zehn gleichzeitig. Sie trocknen aus, und brechen dann
                              ploͤzlich mit Gewalt wieder hervor. Das Aufwallen ist so stark, daß
                              ausser den durch Waͤrme erzeugten Wasserdaͤmpfen, welche
                              herausdringen, auch eine große Quantitaͤt Schwefelluft
                              ausstroͤmt, und daß sich die schwarze schlammige Materie, welche sich
                              im Becken zeigt, bis auf eine Hoͤhe von sieben oder acht Fuß
                              emporhebt. Der Wasser-Ausfluß von der Quelle ist unbedeutend; bei
                              mancher Quelle wird derselbe durch die Erd-Hize ganz in Daͤmpfe
                              umgewandelt. – Nach langer Trockne versiegen die Quellen fast ganz;
                              faͤllt Regen, so stroͤmen sie mit verdoppelter Wuth hervor. –
                              In der Naͤhe dieser Quellen sind ansehnliche Erhoͤhungen von
                              krystallisirtem Schwefel; auch weiße Erde wird in Menge daselbst gefunden.
                              Die Farbe des ausstroͤmenden Wassers ist hoͤchst verschieden;
                              besonders bemerkenswerth ist, daß einige dieser Quellen in einer Entfernung
                              von weniger als einer Nuthe, verschiedenfarbiges Wasser von sich geben; nur bei
                              einer Quelle ist es durchsichtig hell; bei den uͤbrigen geht die
                              Verschiedenheit von der Milchweiße bis zu einem ganz tiefen Schwarz. Die
                              benachbarten Huͤgel sind hoch; einige tragen noch Kennzeichen von ehemaligen
                              vulkanischen Ausbruͤchen.
                           
                        
                           Naphta von PersienAnnals of Philosophy. April 1820..
                           Mineralogen und Chemiker wissen von der Existenz der Naphta in Persien, so wie von
                              den wundervollen Erzaͤhlungen uͤber ihre Fluͤchtigkeit und
                              Verbrennlichkeit. Durch die Guͤte eines viele Jahre in der Naͤhe von
                              Persien sich aufhaltenden Mannes erhielt ich neulich eine Probe der Naphta im reinsten Zustande. Sie
                              ist farblos wie Wasser, hat die spezifische Schwere 0,753, Geruch und Geschmack ganz
                              so wie die hiesige durch die Kohlen. Destillation gewonnene. So weit ich vergleichen
                              konnte, zeigre sich zwischen beiden Arten in allen ihren chemischen Eigenschaften
                              kein Unterschied; nur war keine der hier erzeugten so leicht, wie die aus Persien;
                              von der leichtesten, welche ich fand, war das spezifische Gewicht 0.817;
                              wuͤrde sie aber ein oder zweimal rectifizirt, so wuͤrde sie auch so
                              leicht wie die Persische werden.
                           
                        
                           CadmiumAnnals of Philosophy etc. by Thomas Thomson.
                                       March 1820. No. LXXXVII. Das Cadmium
                                    ist ein neues vom Professor Stromeyer und Dr. Roloff im Zink entdektes
                                    Metall. Hr. Bergrath Karsten nennt es Melinum und Hr. Staberoh Kleprothium,
                                    um das Andenken dieses großen Scheidekuͤnstlers zu ehren. Im
                                    reinen Zustande ist es silberweiß; polirt gleicht es dem Silber so
                                    sehr, daß es damit sehr fuͤglich verwechselt werden kann. Eine
                                    Zusammenstellung alles dessen, was bis jezt von diesem neuen Metalle bekannt
                                    wurde, findet man im 4 Supplementband von Klaproths und Wolffs chemischen
                                    Woͤrterbuch. Berlin 1819. Dingler..
                           Doktor Clarke, Professor der Mineralogie zu Cambridge, hat
                              das Cadmium in der glaͤnzenden Blende von Derbishire entdeckt. Diese
                              Entdeckung ist noch von mehrern Chemikern zu London, welche dasselbe auch in andern
                              Zinkerzen gefunden haben, bestaͤtiget worden.
                           
                        
                           Firniß fuͤr Holz. Von J. MurrayAnnals of Philosophy. March. 1820..
                           Im XI B. S. 119 und S. 371 der Annals of Philosophy. hat
                              Hr. Gill interessante Bemerkungen uͤber den franzoͤsischen
                              Firniß fuͤr Schreinwert mitgetheilt. Vorzuͤglich schoͤn
                              schien mir das Schreinwerk von Rom zu seyn. Sachverstaͤndige
                              erlaͤuterten mir, daß man zur Hervorbringung dieses Glanzes das Holz
                              zuerst mit Oliven-Oel eintraͤnke und dann die Oberflaͤche mit
                              einer Aufloͤsung von arabischem Gummi in kochendem Alkohol behandle.
                           
                        
                           Ueber Schwein-Mastung. Von J. Murrayebend..
                           Ein englisches Blatt versichert, daß ein Schwein, welches Hrn. Fischer, von
                              Scrooby Inn, gehoͤrte, durch Fuͤttern mit Indianischem Korn (Mays) innerhalb sechs Wochen und
                                 drei Tagen das ungeheure Gewicht von fuͤnfzehn
                                 Stein (210 Pfund) erhielt.
                           Die Schweine in der Nachbarschaft von Neapel sind so fett, daß sie sich nur
                              mit Muͤhe bewegen koͤnnen; ich war begierig zu erfahren, wie man dieß so weit
                              bringen koͤnnte. Man belehrte mich, daß die Schweine anfangs mit
                              indianischem Korn gefuͤttert, und dann gewoͤhnlich sich selbst
                              uͤberlassen wuͤrden. Die Art, durch die sich die Neapolitaner
                              versichern, ob sich ein Schwein zum Stechen eigne, ist eben so
                              außergewoͤhnlich als grausam; sie stoßen naͤmlich dem
                              Thiere eine eiserne Sonde in die Seite: wenn nun die Spize dieser Sonde die
                              Muskelfieder beruͤhrt, so gibt es das Thier durch den Ausdruk des Schmerzes
                              zu erkennen. – Obige Thatsache ist hier bestaͤttiger und der Landmann
                              kann sich mit Vortheil diese Entdeckung zu Nuzen machen.
                           
                        
                           Mittel, um Obstbaͤume vor Frost zu schuͤzenAus der Bibliotheque
                                       physico-économique.
                                    .
                           Dieses in dem Repertory of Arts, Manufactures et Agriculture,
                                 second Series Nr. CCXI. p. 54 aufgenommene
                              Mittel ist kein anderes, als der bei uns in Deutschland laͤngst bekannte
                              Bienenberg'sche Frostleiter aus gewundenen Strohe, mit welchem man den Baum
                              umschlingt, und dessen eines Ende man in ein nebengestelltes Gefaͤß
                              mit Wasser haͤngen laͤßt. Bei der Angabe dieses Mittels ist Hr.
                              Bienenberg zu Liegniz hier nach Siberien versezt. Es heißt naͤmlich:
                              „M. Bienenberg of Lignitz in
                                    Siberia“ statt Silesia.
                              
                           
                        
                           Ehrendes Andenken beruͤhmter MaͤnnerTillochs Philosophical-Magazin. July 1820.
                                    S. 75.
                           Es ist eine Subscription eroͤffnet, um hundert Medaillen in Bronze, Silber und
                              Gold zu praͤgen zum ehrenden Andenken solcher Maͤnner in allen
                              Laͤndern, welche den groͤßten reellen Ruhm errungen haben durch
                              die ausgezeichnetsten Dienste fuͤr die Sache der menschlichen Gesellschaft
                              und der Welt im Großen. S. M. der Koͤnig von Schweden hat gegen 6000
                              Pfund zur Ausfuͤhrung dieses Unternehmens unterzeichnet.
                           
                        
                           
                           [Auszug des meteorologischen Tagebuchs vom Canonic. Stark in Augsburg.]
                           
                              
                              Auszug des meteorologischen Tagebuches vom Canonic. Stark in Augsburg
                              
                              1820; Barometer ohne Correction; Barometer mit Correction; Reaumur
                              
                           
                              
                              Auszug des meteorologischen Tagebuches vom Canonic. Stark in Augsburg
                              
                              1820; Thermomter; Winde
                              
                           
                           
                              
                              C. Stark's Auszug seines meteorologischen Tagebuchs.
                              
                              1820; Witterung; Summarische Uebersicht der Witterung