| Titel: | Erklärung des dem Joh. Thom. Barry, Chemiker und Specereyhändler in Plough-court, Lombard-street, zu London, ertheilten Patentes auf einen verbesserten Apparat zur Distillation, Abdampfung und Austroknung, auch zur Farbenbereitung und zur Zukerraffinerie. Dd. 24. May 1819. | 
| Fundstelle: | Band 5, Jahrgang 1821, Nr. XXXII., S. 157 | 
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                        XXXII.
                        Erklärung des dem Joh. Thom. Barry, Chemiker und Specereyhändler in Plough-court, Lombard-street, zu London, ertheilten Patentes auf einen verbesserten Apparat
                           zur Distillation, Abdampfung und Austroknung, auch zur Farbenbereitung und zur Zukerraffinerie. Dd. 24. May 1819.
                        Aus dem Repertory of Arts, Manufactures et Agriculture. II. Series. N. CCXXVII. April 1821. S. 257.
                        Mit Abbildungen auf Tab. IV.
                        Barry's Apparat zur Distillation, Abdampfung u. Austroknung etc.
                        
                     
                        
                           Ich erklaͤre, daß meine Erfindung in Folgendem
                              erklaͤrt und beschrieben ist: Mein verbesserter Apparat besteht aus einer Distillirblase
                              oder aus einem Abdampfer A. (Fig. 8.) Tab. IV, welche
                              so eingerichtet ist, daß die Luft in derselben ausgezogen werden kann. Sie ist an
                              ihrem Halse b mittelst der Leitungsroͤhre c mit dem Verdichter D
                              verbunden, welcher geraͤumiger ist, als sie selbst, und aus welchem die Luft
                              gleichfalls ausgezogen werden kann. Dieser Verdichter befindet sich in einer
                              angemessenen Cisterne E, welche eine
                              hinlaͤngliche Menge kalten Wassers oder anderer abkuͤhlender
                              Fluͤssigkeit enthaͤlt, um den Luͤftungshahn f und den Sperrhahn g zu
                              bedeken, welcher die Verbindung zwischen der Blase A und
                              dem Verdichter D sperrt. h
                              ist eine Roͤhre mit einem Sperrhahne i zur
                              Entleerung der verdichteten Fluͤssigkeit. k ist
                              eine Dampfroͤhre mit ihrem Sperrhahne l, durch
                              welche der Verdichter D nach Belieben aus einem
                              Dampfkessel oder aus irgend einem anderen in einer bequemen Lage angebrachten
                              Dampfgefaͤße mit Dampf gefuͤllt werden, kann. Wenn es die
                              Umstaͤnde erlauben, kann der Dampf aus einer benachbarten Dampfmaschine, oder
                              auf irgend eine andere bequeme Weise herbeigeleitet werden, da es sich bloß darum
                              handelt, denselben in hinlaͤnglicher Menge zu erhalten. N ist ein anderer Verdichter, gleichfalls so
                              eingerichtet, daß die Luft aus demselben ausgezogen werden kann, und mit der Blase
                              mittelst des Halses und der Roͤhren w und x und dem verbesserten Abkuͤhler y, (der in der Folge umstaͤndlich beschrieben
                              werden wird) verbunden. Dieser Verdichter befindet sich in einer passenden Cisterne
                              I, welche eine hinlaͤngliche Menge Wassers
                              oder anderer abkuͤhlender Fluͤssigkeit zu halten vermag um den
                              Luͤftungshahn v zu bedeken. Es ist mit einem
                              Abzugshahne z versehen.
                           Um mit diesem Apparate zu distilliren, wird die Blase A,
                              nachdem sie mit den zu distillirenden Materialien gefuͤllt ist, luftdicht
                              geschlossen, und die Haͤhne p, v und z werden gesperrt, die Cisterne I wird mit kaltem Wasser oder mit einer anderen
                              abkuͤhlenden Fluͤssigkeit gefuͤllt, waͤhrend die
                              Cisterne E leer bleibt, die Haͤhne f und g werden geschlossen,
                              und hierauf die Haͤhne i und l geoͤffnet, und so lange offen gehalten, bis
                              alle in dem Verdichter D enthaltene Luft durch das
                              Durchblasen des Dampfes ausgetrieben ist. Nun schließt man i und hierauf alsogleich l, und laͤßt
                              so viel kaltes Wasser uͤber die Oberflaͤche des Verdichters, bis es
                              kalt bei m ablaͤuft. Man oͤffnet jezt den
                              Sperrhahn g, und ein Theil der in der Blase A und dem Verdichter N
                              enthaltenen Luft wird in den im Verdichter D gebildeten
                              leeren Raum stuͤrzen. Man schließt g wieder, und
                              wiederholet die vorigen Operationen so lang, bis der Schwimmer s in dem offenen Schenkel des
                              Queksilber-Heberwaͤchters, welcher mit dem Halse der Blase verbunden
                              ist, anzeigt, daß der gehoͤrige Grad von Ausziehung der Luft erreicht wurde.
                              Wenn diese Ausziehung auf ihren aͤußersten Grad gebracht ist, (was ich jedes
                              mal thue), faͤllt der Schwimmer um vierzehn bis fuͤnfzehn Zoll (was
                              von dem Druke der Atmosphaͤre waͤhrend der Operation abhaͤngt).
                              Dieser Queksilber-Heberwaͤchter, der gewoͤhnlich aus Eisen
                              gemacht ist, ist zu bekannt, als daß er einer Beschreibung beduͤrfte. Nun muß
                              der Hahn g geschlossen, und die Blase A erhizt werden, so daß jezt die Distillation in einem
                              mehr oder minder vollkommenen Vacum geschieht, und die distillirte
                              Fluͤssigkeit sich in dem Verdichter N
                              sammelt.
                           Es ist einige Aufmerksamkeit noͤthig, damit der Einsaz in der Blase oder in
                              dem Abdampfer nicht in den Verdichter uͤberlaͤuft: in dieser Hinsicht
                              ist es noͤthig, den Anfang des Aufsiedens in der Blase durch die kleinen
                              Glasfensterchen zu beachten, welche ich oben an der Blase anbringe. Die Figur zeigt
                              sie bei rr; sie sind gut in Hanf und Bleyweiß mit
                              Oel eingebettet, und fest niedergeschraubt. Wenn bloß abgedampft werden sollSchon vor mehr als 20 Jahren hat der k. k.
                                    Salinenbeamte, Herr v. Ployer, in Tirol einen
                                    Plan entworfen, Kochsalz in luftleerem Raͤume zu sieden. Es scheint
                                    nicht, daß dieser Plan ausgefuͤhrt wurde; indessen glauben wir es in
                                    der Geschichte der Abdampfungs-Methoden bemerken zu muͤssen,
                                    daß die Idee wenigstens in luftleerem Raͤume zu sieden schon vor 20
                                    Jahren in Deutschland im Umlaufe war. Herr Barry's Vorrichtung kann wohl nirgendwo nuͤtzlicher werden,
                                    als bei den Salinen. A. d. Ueb., wird die Fluͤssigkeit in
                              die Blase oder in dem Abdampfer gebracht, und der Proceß, wie oben bei der
                              Distillation gesagt wurde, geleitet, so daß der Dampf sich in dem Gefaͤße N verdichtet. Um diesen Proceß zu erleichtern und zu
                              beschleunigen, muß die Cisterne E mit kaltem Wasser
                              gefuͤllt werden, so daß das Gefaͤß D bei
                              der Verdichtung mithelfen kann, wenn der Hahn g in
                              dieser Absicht geoͤffnet wird. Da das Austroknen nur der hoͤchste Grad
                              von Abdampfung ist, so geschieht es auf dieselbe Weise, und wird so lang fortgesezt,
                              bis der Ruͤkstand den verlangten Grad von Trokenheit erhalten hat.
                           Bei der Farbenbereitung laͤßt sich mein Apparat zur Verdampfung eines Theiles
                              oder alles Wassers, oder jeder anderen Fluͤssigkeit anwenden, worin die
                              Farben aufgeloͤset oder schwebend erhalten worden sind, oder mit welcher sie
                              vereinigt und gemischt wurden. Da diese Abdampfung in einem mehr oder minder
                              vollkommen leeren Raͤume geschieht, so duͤrfen die Farben nicht jenem
                              hohen Grade von Hize ausgesezt werden, der zum kochen auf die gewoͤhnliche
                              Weise noͤthig ist, und bei welchem einige zaͤrtliche Pflanzen
                              bekanntlich leiden. Es ist wesentlich, daß nicht bloß die Blase oder der Abdampfer
                              und Verdichter, sondern daß alle Theile meines verbesserten Apparates, aus welchen
                              die Luft ausgezogen wird, von hinlaͤnglicher Staͤrke seyen, um den Druk der
                              aͤußeren Atmosphaͤre zu ertragen, wenn die Luft aus denselben
                              ausgezogen wird, und es ist durchaus nothwendig zum gelingen der verschiedenen
                              Operationen, die mit diesem Apparate vorgenommen werden, daß die verschiedenen
                              Theile desselben luftdicht gearbeitet und luftdicht verbunden werden. Wenn also die
                              Verbindungen der Blase oder des Abdampfers nicht hinlaͤnglich luftdicht sind,
                              stelle ich entweder das ganze Gefaͤß unter Wasser, oder unter eine andere
                              Fluͤssigkeit, oder in eine bei niedriger Temperatur fluͤssig werdende
                              Substanz, oder ich richte die verschiedenen Verbindungen so ein, daß sie,
                              waͤhrend der Operation, vor dem Zutritte der Luft leicht geschuͤzt
                              werden koͤnnen entweder dadurch, daß ich sie mit einem aufstehenden Rande
                              oder Gehaͤuse umgebe, oder, wenn ihre Lage es erlaubt, unter die
                              Oberflaͤche des sie umgebenden Theiles niederdruͤke. Ein Durchschnitt
                              eines hervorstehenden Randes, der in dieser Hinsicht angebracht ist, findet sich bei
                              tt, wo er so gelegen ist, daß er eine
                              hinlaͤngliche Menge Fluͤssigkeit enthaͤlt, um alles
                              Gefuͤge an dem oberen Theile der Blase oder des Abdampfers A zu deken. Wenn der ganze oder groͤßte Theil der
                              Blase oder des Abdampfers so eingesenkt ist, so ist es am besten die denselben
                              umgebende Fluͤssigkeit zu dem Medium zu machen, welches dieses Gefaͤß
                              heizt, in welchem Falle es rathsam ist eine Ausleerungsroͤhre mit einem Hahne
                              an der Blase oder dem Abdampfer anzubringen.
                           Jeder Theil des hier beschriebenen Apparates kann von solcher Form, von solchem
                              Umfange und von solcher Materie gefertiget seyn, welche sich fuͤr den Umfang
                              und fuͤr die Natur der Operationen, zu welchen er bestimmt ist, am besten
                              schikt. Die Blase oder der Abdampfer kann von jener Materie verfertigt werden,
                              welche bei den gewoͤhnlichen Distillations- und
                              Abrauchungs-Prozessen angewendet wird, da der Umstand, daß die Luft aus diesem
                              Gefaͤße ausgezogen werden muß, keinen Unterschied macht, außer dem, daß
                              dasselbe vollkommen luftdicht und stark genug seyn muß, um den Druk der
                              Atmosphaͤre zu ertragen, wenn die Luft ausgezogen ist; eben dieß gilt auch
                              von den Verdichtern, welche ich jedoch vorzugsweise aus verzinntem Kupfer
                              verfertigen lasse. In einigen Faͤllen wird es sehr gut seyn, die Blase oder
                              den Abdampfer mit einem Loche zu versehen, durch welches ein Mann aus- und
                              einkriechen kann, oder mit einer anderen hinlaͤnglich großen Oeffnung, um
                              dieses Gefaͤß leeren und fuͤllen zu koͤnnen: in anderen
                              Faͤllen wird es besser seyn, dieses Gefaͤß erst dann zu
                              fuͤllen, wann die Luft aus demselben mittelst einer Roͤhre oder eines
                              Hebers ausgezogen ist, welcher mit dem einen Schenkel sich in die Blase
                              oͤffnet, und mit dem anderen in jene Fluͤssigkeit taucht, mit welcher
                              die Blase gefuͤllt werden soll, so daß diese Fluͤssigkeit durch den
                              Druk der Atmosphaͤre auf ihre Oberflaͤche in die luftleere Blase oder
                              den Abdampfer getrieben wird, wenn man den Sperrhahn p
                              an dem Schenkel des Hebers oͤffnet. Auf diese Weise kann dieses Gefaͤß
                              wiederhohlt gefuͤllt werden, ohne daß es deßhalb noͤthig waͤre,
                              die Operation zu unterbrechen und den Apparat wieder luftleer zu machen.
                           Der verbesserte Abkuͤhler, von welchem oben die Rede war, kann aus
                              verschiedenen Materialien gefertiget werden, von verschiedenen Dimensionen und von
                              verschiedener Form seyn. Seine relative Lage ist in Fig. 8. bei y gezeigt. In seiner einfachsten Form ist er auf
                              folgende Weise gebaut. Eine Platte von verzinntem Kupferbleche von solcher Dike, daß
                              ein Quadratfuß vier und zwanzig Unzen wiegt, ist an einer ihrer beiden
                              Flaͤchen mit dichten Metallknoͤpfen beschlagen, welche, wie Fig. 10.
                              zeigt, reihenweise so in Linien stehen, daß von dem Mittelpunkte eines Knopfes bis
                              zu jenem seines Nachbars die Entfernung einen Zoll betraͤgt. Diese Knoͤpfe werden
                              durch weiches Schlagloth an der Platte befestigt, und sind etwas abgeplattet, wie
                              a zeigt in Fig. 9; jeder hat drei
                              Achtelzoll im Durchmesser und ein Viertelzoll in der Dike. Auf diese Knoͤpfe
                              kommt eine andere Platte von derselben Groͤße und Dike, und die Kanten dieser
                              beiden Platten sind mittelst eines Saumes, wie b in Fig. 9. zeigt,
                              verbunden, und dieser Saum wird durch weiches Schlagloth luftdicht. Dieses
                              Gefaͤß ist so gebildet, daß, wenn die Luft aus demselben ausgezogen ist, die
                              beiden Waͤnde mittelst der Knoͤpfe, welche jedes weitere
                              Zusammenfaͤllen hindern, auf einander ruhen. Sollte man weniger
                              Knoͤpfe wuͤnschen, so muͤßte die Dike der Platten
                              verhaͤltnißmaͤßig staͤrker seyn. In der Naͤhe eines
                              seiner Enden ist eine Oeffnung, f in Fig. 10, von einem Zoll
                              im Durchmesser, durch welche der Dampf aus der Blase eindringt, und an dem
                              entgegengesezten Ende ist eine andere Oeffnung g, durch
                              welche derselbe austritt, wenn er verdichtet ist. Die Weise, auf welche diese
                              Oeffnungen mit der Blase verbunden sind und mit der Vorlage, zeigt ccc im Laͤngen-Durchschnitte Fig. 9, wo d die, der Oeffnung e
                              gegenuͤberstehende Concavitaͤt zeigt. Wenn die Platte, wie in Fig. 8. zwei
                              Fuß lang und einen Fuß breit ist, so ist eine Oeffnung an jedem Ende hinreichend;
                              wenn aber die Platte bedeutend groͤßer ist, so ist noch eine oder es sind
                              mehrere besondere Oeffnungen noͤthig um die Daͤmpfe eindringen zu
                              lassen. Statt der aufgesehen dichten Knoͤpfe, die ich oben beschrieb,
                              koͤnnen dieselben Hervorragungen auch dadurch erzeugt werden, daß die eine
                              dieser Platten sorgfaͤltig zahnfoͤrmig eingeschnitten wird: in diesem
                              Falle muͤssen die Hervorragungen an ihrer Basis ungefaͤhr einen halben
                              Zoll im Durchmesser haben, und kaum mehr als ein Achtelzoll hervorstehen, wodurch
                              die Platten also naͤher, als in dem vorigen Falle, an einander kommen. Oder,
                              statt aller dieser Methoden, kann man dieselbe Menge von Stuͤzpunkten auch dadurch erhalten,
                              daß man Streifen von verzinnten Kupferplatten anwendet, deren jeder in Halbkreise
                              mit dazwischen angebrachten Fuͤßen rrr,
                              ausgetrieben ist, mittelst welcher sie, wie Fig. 11. zeigt, fest an
                              eine dieser Platten angeloͤthet sind, in zeigt diese Halbzirkel in
                              natuͤrlicher Groͤße, wenn der Kupferstreifen drei Achtelzoll breit,
                              und das Metall so dik ist, daß ein Quadratfuß vier und zwanzig Unzen wiegt. Diese
                              Streifen sind in Linien so gereiht, daß sie fuͤnf Achtelzoll von einander
                              entfernt stehen. Findet man es besser, so koͤnnen auch Metallruͤken,
                              ein Viertelzoll breit, an der inneren Flaͤche einer dieser Platten befestigt
                              werden, nur mit der Vorsicht, daß die Zwischenraͤume nicht uͤber drei
                              Viertelzoll in der Breite betragen. Diese Ruͤken koͤnnen auch dadurch
                              erzeugt werden, daß man die Platten an ihrer Außenseite ausfluͤtet, und zwar
                              so, daß die der einen Platte die anderen durchkreuzen, und auf denselben ruhen. Oder
                              wenn man es besser findet, daß diese Mittelstuͤzen gar nicht an den Platten
                              befestigt sind, so koͤnnen diese aus vierekigen Draͤhten gebildet
                              werden, die sich durchkreuzen und in Entfernung von drei Viertelzoll an einander
                              geloͤthet sind. Dieses Gitterwerk kann so groß gemacht werden, als es der
                              Raum zwischen den beiden Platten erlaubt. Die Draͤhte muͤssen
                              wenigstens ein Viertelzoll breit seyn. Oder, statt dieses Gitterwerkes, kann
                              dieselbe Stuͤze auch dadurch hervorgebracht werden, daß man eine Platte
                              verzinnten Kupfers von bereits erwaͤhnter Dike auf die in Fig. 12. dargestellte
                              Weise biegt (diese Figur zeigt einen Theil dieser Platte in natuͤrlicher
                              Groͤße im Querdurchschnitte) und dieselbe zwischen die beiden Platten des
                              Refrigerators bringt: an dem oberen und an dem unteren Ende macht man einen oder
                              mehrere Einschnitte um die distillirten Daͤmpfe durchzulassen. Andere Mittel,
                              diese Platten sowohl zu stuͤzen, als zu verbinden, sind der Discretion des
                              Mechanikers uͤberlassen, da meine Erfindung nicht in den angezeigten Mitteln,
                              sondern in dem Grundsaze besteht die zwei Seiten des Abkuͤhlers an sehr
                              vielen Punkten auf einander ruhen zu lassen, und zwar entweder unmittelbar, oder
                              mittelst eines oder mehrerer dazwischen eingesezter Koͤrper, so daß sie, wenn
                              die Luft aus dem Abkuͤhler ausgezogen wird, und derselbe einen Druk der
                              Atmosphaͤre von 15 Pfund auf jeden Quadratzoll zu erleiden hat, nicht ganz
                              zusammenfallen. Mehrere dieser Refrigeratoren koͤnnen in derselben kalten
                              Wasser-Cisterne eingesezt, und alle oben mit einer Roͤhre oder einem
                              Leiter verbunden werden, der aus der Blase oder dem Abdampfer abfuͤhrt, und
                              unten mit einer anderen Roͤhre, welche abwaͤrts nach einem oder
                              mehreren luftleeren Vorlagen von hinlaͤnglicher Weite leitet. Auf diese Weise
                              kann eine große Menge Daͤmpfe schnell verdichtet werden ohne sich in den
                              Abkuͤhlern anzuhaͤufen. Da die zahlreichen Stuͤzpunkte, welche
                              die Seiten dieser Refrigeratoren gegen einander haben, die Staͤrke des
                              Gefaͤßes vermehren, so kann man demselben eine sehr
                                 ausgedehnte Oberflaͤche von duͤnnem Metalle geben,
                              waͤhrend sein kubischer Inhalt nur sehr klein ist; dadurch wird die Auslage fuͤr dasselbe vermindert, die Luft laͤßt sich leicht ausziehen, und man
                              erhaͤlt dadurch schnelle Verdichtung des Dampfes
                              bei dem Processe der Distillation und Abrauchung in luftleeren Gefaͤßen.
                           Ich nehme das Distilliren, Abrauchen oder Austroknen in Gefaͤßen, aus welchen
                              die Luft ausgezogen ist, nicht als meine Erfindung in Anspruch; auch nicht die
                              Methode die Luft aus den Gefaͤßen durch das Durchblasen des Dampfes ohne
                              Luftpumpe auszutreiben; noch die Verdichtung des Dampfes mit oder ohne Injection;
                              noch die Erhaltung eines Vacuums durch Schuͤzung des ganzen Gefaͤßes,
                              aus welchem die Luft
                              ausgezogen ist, oder eines Theiles desselben gegen den Zutritt der Luft mittelst
                              einer Fluͤssigkeit, wie oben angegeben wurde; noch die Methode, diese
                              Gefaͤße mittelst der sie umgebenden Fluͤssigkeit zu hizen; denn jede
                              derselben ist, fuͤr sich betrachtet, nicht neu; auch nehme ich keinen der
                              einzelnen Theile des hier beschriebenen Apparates als meine Erfindung in Anspruch,
                              außer dem verbesserten Refrigerator, und keine der besonderen Formen dieser Theile.
                              Was ich aber als meine Erfindung in Anspruch nehme, und als den Haupttheil meiner
                              Verbesserungen, dieß ist die Verbindung der Haupttheile der Blase oder des
                              Abdampfers, des Verdichters, und des Dampfgefaͤßes, welche so vorgerichtet
                              sind, daß sie die drei folgenden Eigenschaften besizen: 1) den Apparat
                              hinlaͤnglich von Luft zu befreyen, ohne daß man die Luftpumpe oder irgend
                              eine aͤhnliche Maschine hierzu noͤthig hatte; 2) den Dampf durch die
                              Anwendung von Kaͤlte zu verdichten; 3) zu distilliren und abzudampfen beim
                              Aufwallen, ohne die Materie einer hoͤheren Temperatur auszusezen als
                              noͤthig ist, um im luftleeren Raͤume zu sieden.
                           Ferner nehme ich als meine Erfindung in Anspruch, und als den zweiten Theil meiner
                              Verbesserungen: die Verbindung an diesem Distillir, Abdampfungs- und
                              Austroknungs-Apparate, die Einsenkung der ganzen Blase oder des ganzen
                              Abdampfers, oder eines Theiles desselben nebst dem Austreiben der Luft mittelst des
                              Dampfes (ohne alle Luftpumpe oder aͤhnliches Werkzeug), sey es nun daß der
                              Dampf bei diesem Apparate in der Blase oder in dem Abdampfer, oder anderswo erzeugt
                              wird, oder daß seine Verdichtung mit oder ohne Einsprizung geschieht.
                           Und endlich, nehme ich noch als meine Erfindung und als den dritten Theil meiner
                              Verbesserungen den oben beschriebenen Refrigerator in Anspruch. Urkunde dessen
                              etc.
                           
                        
                           
                           Bemerkungen des Patenttraͤgers.Fuͤr Zukerraffineurs und Andere.
                           Oben beschriebener Apparat laͤßt sich bei einigen Manufakturen gut gebrauchen,
                              bei welchen die bearbeiteten Substanzen oͤfters durch das Sieden leiden, wie
                              besonders der Zuker: er verdient besonders die Aufmerksamkeit jener Zukerraffineurs,
                              welche Howard's Patente zu befolgen gesonnen sind, indem er ihnen einige sehr
                              bedeutende Vortheile gewaͤhren kann.
                           Diese Vortheile bestehen vorzuͤglich in folgenden:
                           1tens. Die geringen Kosten des Apparates, da keine
                                 Luftpumpe, oder aͤhnliche Maschine noͤthig ist.
                           2tens. Die Ersparung großer jaͤhrlicher Ausgaben,
                              die man bloß zum Herbeischaffen der Kraft noͤthig
                              hat, welche die schweren Maschinen, die die Pumpen bewegen, in Thaͤtigkeit
                              sezen muͤssen.
                           3tens. Als Folge hiervon, kostbare Reparaturen vermieden.
                           4tens. Vermeidung der Gefahr eines Stokens in der Maschine und folglich auch in der
                              Arbeit, als weitere Folge.
                           5tens. Große Ersparung an Wasser durch den Gebrauch eines
                              besonderen Refrigerators, welcher eine der Verbesserungen dieses Patentes
                              ausmacht.
                           6tens. Die Leichtigkeit, mit welcher der leere Raum erhalten wird, indem diese Operation in
                              weniger als fuͤnf Minuten vollendet ist, und nicht mehr wiederholet zu werden
                              braucht: – und die Vollkommenheit dieses leeren
                              Raumes: der Patenttraͤger hat bei seinen Versuchen selbst bei einer niedrigeren
                              Temperatur Zuker gesotten, als auf Howard's Scala angegeben ist.
                           Von der Richtigkeit dieser Bemerkungen kann man sich durch Versuche am Modelle
                              uͤberzeugen, welches der Patenttraͤger mit Vergnuͤgen jedem
                              Manufakturisten zeigt, der zur Einfuͤhrung dieser Verbesserung geneigt seyn
                              moͤchte, und der sich in Briefen an ihn unter der Addresse:
                           Wilh. Allen et Comp. Plough-court,
                                 Lombard-street wenden will.
                           Das Patent wurde fuͤr Schottland und Irrland, so wie fuͤr England und
                              die Colonien genommen.
                           Da dieser Apparat nicht allgemein im Publikum bekannt ist, so erlaubten mir folgende
                              Herren, welche ihn sahen und gut hießen, die Anfuͤgung ihrer Namen:
                           W. T. Brande, Sek. R. S.
                           W. H. Pepys, F. R. S.
                           W. Babington, M. D. F. R. S.
                           Ar. Aikin, F. L. S. und Sek. Soc. of. Arts etc.
                              
                           J. F. Daniell, F. R. S.
                           Will. Allen, F. R. S.
                           Rich. Phillips, F. R. S. E.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
