| Titel: | Erklärung des dem Samuel Shorthouse, Gentleman zu Dudley in Gloucestershire ertheilten Patentes auf eine Maschine, welche Stroh in beliebiger Länge schneidet, wodurch dasselbe zugleich ein besseres und brauchbareres Futter für Hornvieh, und der dadurch erzeugte Dünger zum unmittelbaren Gebrauche geschikt wird; auch auf die Weise, das trokene Stroh zum bequemen Dünger zu machen; ferner auf die Weise, das Stroh zu schneiden, damit es mit dem Kernfutter für Pferde gemengt werden kann; endlich auf die Weise Stroh in jeder gegebenen Länge zu irgend einem Zweke zu schneiden. Dd. 4. November 1819. | 
| Fundstelle: | Band 5, Jahrgang 1821, Nr. XLVII., S. 269 | 
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                        XLVII.
                        Erklärung des dem Samuel Shorthouse, Gentleman zu Dudley in Gloucestershire ertheilten Patentes auf eine Maschine, welche Stroh in beliebiger Länge schneidet, wodurch dasselbe zugleich
                           ein besseres und brauchbareres Futter für Hornvieh, und der dadurch erzeugte Dünger zum unmittelbaren Gebrauche geschikt wird;
                           auch auf die Weise, das trokene Stroh zum bequemen Dünger zu machen; ferner auf die Weise, das Stroh zu schneiden, damit es
                           mit dem Kernfutter für Pferde gemengt werden kann; endlich auf die Weise Stroh in jeder gegebenen Länge zu irgend einem Zweke
                           zu schneiden. Dd. 4. November 1819.
                        Aus dem Repertory of Arts, Manufactures et Agriculture. II. Series. N. CCXXVIII. Mai 1821. S. 1.
                        Mit Abbildungen auf Tab. VI.
                        Shorthouse's verbesserte Strohschneidemaschine.
                        
                     
                        
                           Ich erklaͤre, daß meine Erfindung in Folgendem besteht:
                              das Gestell derselben besteht großen Theils aus gegossenem Eisen, aus zwei
                              Saͤulen, zwei Traͤgern, einem Verbindungs-Stuͤke und
                              zwei Ekstuͤken.
                           Fig. 12. Tab.
                              VI. stellt eine der beiden Saͤulen vor: A von
                              vorne, B von der Seite.
                           Fig. 13. ist
                              der vordere Traͤger, A zeigt denselben von vorne,
                              und B in der horizontalen Ansicht.
                           
                           Fig. 14. ist
                              der hintere Traͤger, A zeigt ihn von der hinteren
                              Seite, und B ist eine horizontale Ansicht desselben.
                           Fig. 15. ist
                              das Verbindungsstuͤk, wovon A die Ansicht von
                              ruͤkwaͤrts, und B die horizontale ist.
                           Fig. 16.
                              zeigt die ganze Maschine im Aufrisse von vorne, und Fig. 17. von der
                              Seite.
                           Fig. 18.
                              zeigt das Gestell von ruͤkwaͤrts und Fig. 19. ist ein
                              horizontal Plan der Strohlade etc.
                           Die zwei Traͤger, Fig. 13. und 14. sind mit
                              Schraubenstiften an dem oberen Ende der Saͤulen befestigt, wie man bei a und E in Fig. 16. sieht, wo ab der vordere Traͤger ist; in Fig. 18. ist
                              ab der hintere Traͤger, so daß die
                              beiden Traͤger einander gegenuͤber stehen, waͤhrend die oberen
                              Enden der Saͤulen CD, Fig. 16. zwischen
                              denselben liegen. Jede Saͤule hat einen Vorsprung vorne an dem oberen Theile
                              derselben, wie in c, Fig. 12. wodurch der
                              vordere Traͤger vorwaͤrts kommt, und ein groͤßerer Raum
                              zwischen den Traͤgern erhalten wird. Jede Saͤule hat auch an dem
                              unteren Theile derselben einen Vorsprung, wie bei d,
                              Fig. 12.
                              woran das Verbindungsstuͤk Fig. 15. mit
                              Schraubenstiften, die durch die Saͤule gehen, wie ee in Fig. 16. und cc in Fig. 17. befestigt ist.
                              Der Traͤger Fig. 14. und das Verbindungsstuͤk Fig. 15. haben jeder zwei
                              Vorspruͤnge oder Ohren, wie cc
                              Fig. 14, und
                              dd
                              Fig. 15. auch
                              aa
                              Fig. 17.
                              Eines der vorerwaͤhnten Ekstuͤke des Gestelles ist in Fig. 17. durch cdefgh dargestellt. Die unteren Erden dieser
                              beiden Ekstuͤke sind gegen die Vorspruͤnge oder Ohren des
                              Verbindungsstuͤkes gestellt, und an denselben mit Schraubenstiften befestigt,
                              wie gg in Fig. 16. und e in Fig. 17. auch ee in Fig. 18. Die oberen Enden
                              der Ekstuͤke legen sich an die correspondirenden Ohren der Traͤger
                              Fig. 14.
                              und sind daran mit Schraubenstiften befestigt, wie bei c
                              Fig. 17. und
                              gg
                              Fig. 18. die
                              beiden Ekstuͤke stehen also parallel mit einander und in rechtwinkeliger Richtung mit den beiden
                              Saͤulen CD, Fig. 16. Ein vierekiger
                              Fluͤgel oder eine hervorstehende Rippe ist an jedem Ekstuͤke
                              angebracht zwischen g und h,
                              Fig. 17.
                              wie Fig. 18.
                              kk zeigt. Ein Stuͤk Holz oder Eisen ist
                              an diese Fluͤgel mit Stiften befestigt, und dient zur Verbindung der beiden
                              Ekstuͤke, wie i, Fig. 18. kleine Ribben
                              oder Vorspraͤnge befinden sich noch uͤberdieß an den Saͤulen,
                              an dem Verbindungsstuͤke und an den Ekstuͤken, um sie dadurch
                              staͤrker zu machen, wie zzzz in Fig. 12, 15, 16, 17 und 18.
                           Jeder der oben erwaͤhnten Vorspruͤnge oder jedes Ohr besteht aus zwei
                              Hervorragungen, welche einen Trog bilden, und ein Stuͤk Holz zur
                              Ausfuͤllung des Raumes zwischen denselben aufnehmen, wie Fig. 20. zeigt, welches
                              einen Durchschnitt durch das Holz u und das Eisen
                              darstellt: cc sind die eisernen Hervorragungen und
                              b ist das Holz. Das obere Ende der beiden
                              Traͤger Fig.
                                 13 und 14. hat einen Fluͤgel, oder eine Rippe, wie b zeigt in Fig. 13. und b in Fig. 14. Diese
                              Fluͤgel oder Rippen bilden horizontale Flaͤchen an den
                              Traͤgern, welche dazu dienen, zwei Mittelstuͤke aus Holz zu tragen,
                              welche mit Schraubenstiften befestigt sind, wie mm
                              in Fig. 16.
                              mm, Fig. 18. und mm, Fig. 17. n, Fig. 16. ist ein Rad mit
                              Zaͤhnen an seinem unteren Umkreise. o
                              Fig. 16. und
                              o
                              Fig. 17. sind
                              zwei Ansichten eines Kniees; dieses Rad und das Knie arbeiten zwischen den zwei
                              Traͤgern ab, Fig. 16. und ab, Fig. 18. und werden von
                              denselben getragen: die Laͤufe des Knies und der Spindel des Rades sind in
                              den hoͤlzernen Mittelstuͤken mm,
                              Fig. 16.
                              und mm, Fig. 18.
                              eingefuͤgt. Der Mittelpunkt des Kniees ist erhoben, damit er Spielraum
                              gewinnt, wie in n, Fig. 18. und in q, Fig. 16. Das Knie o und das Rad n, Fig. 16. sind
                              mittelst einer eisernen Stange, wie pp zeigt,
                              durch bewegliche Gelenke pp verbunden.
                           
                           Fig. 21. ist
                              ein horizontaler Aufriß der Stange pp. Das Ende
                              der Spindel des Kniees bei q, Fig. 16. ist mit einem
                              Flugrade, rrr versehen: die Verbindung dieses
                              Rades mit dem Kniee ist noch deutlicher bei p, Fig. 17. zu
                              sehen. Der Griff q in Fig. 17. dient zum
                              Treiben der Maschine, und kann in irgend eines der Loͤcher s, Fig. 16. gestekt werden.
                              Durch jede der beiden Saͤulen CD, Fig. 16.
                              laͤuft eine laͤngliche Oeffnung, ee
                              in Fig. 12.
                              und ss in Fig. 17. in die
                              laͤngliche Oeffnung der Saͤule D kommen
                              zwei Walzen, und eine in jene von C, wie die punktirten
                              Kreise ttu, Fig. 16. und von der
                              Seite in ss, Fig. 17. zeigen. Ein
                              Balken von gegossenem Eisen vv, Fig. 16. geht durch die
                              Oeffnungen in beiden Saͤulen, und ruht auf den Walzen tt. Der Balken vv hat auf jeder Seite an der oberen und unteren Kante kleine
                              Fluͤgel oder Rippen, welche bis an die Seiten der Oeffnungen in den
                              Saͤulen reichen, in welche er eingesezt ist, aber Spielraum genug geben, um
                              denselben frei arbeiten zu lassen, wie in ss, Fig. 17. x in Fig. 16. ist das Messer,
                              welches in Fig.
                                 22. noch deutlicher dargestellt ist. Der Ruͤken des Balkens vv ist von w zu w schief abgedacht oder allmaͤhlig duͤnner
                              werdend, wie t in Fig. 17. zeigt. Das
                              Messer ist an der schief abgedachten Seite des Balkens angebracht, und mit
                              Schraubenstiften daran befestigt, wodurch die Schneide des Messers schief gegen die
                              Vorderseite der Strohlade geneigt wird, gegen welche sie arbeitet.
                           Oben an dem Balken befindet sich ein Reker y, Fig. 16. in
                              dessen Zaͤhne die Zaͤhne an der unteren Seite des Rades n eingreifen. Wenn das Schwungrad mittelst des Griffes
                              q gedreht wird, so bewegt dasselbe den Balken vv ruͤk- und vorwaͤrts auf
                              den Rollen tt, und sezt so das Messer in Bewegung:
                              die Rolle u verwahrt den Balken vor dem Aufsteigen, wenn
                              das Stroh gegen die Schneide des Messers druͤkt. A, Fig.
                                 17. ist ein Seitenaufriß der Strohlade, oder der Trog, in welchem das zu
                              schneidende Stroh liegt, und Fig. 19. ist ein
                              horizontaler Aufriß derselben. Ein Fluͤgel oder eine Rippe befindet sich an
                              der inneren Seite eines jeden Ekstuͤkes von z bis
                              g. Fig. 17. wie es in aa und bb, Fig. 19. und
                              in oo, Fig. 18. dargestellt ist.
                              Auf jedem dieser Fluͤgel befindet sich ein Mittelstuͤk von Holz, das
                              durchlaufende Einschnitte besizt, wie vv, Fig. 17. und
                              cc und dd,
                              Fig. 19.
                              Diese Mittelstuͤke sind an den Fluͤgeln mit Schraubenstiften
                              befestigt, und werden gelegentlich vor- und ruͤkwaͤrts bewegt,
                              um die Vorderseite der Strohlade dem Messer anzupassen. Ein Laͤufer oder eine
                              Achse, w, Fig. 17. ist an dem Boden
                              der Strohlade mittelst Schraubenstiften befestigt: ee, Fig.
                                 19. stellt dasselbe vor. Da die Enden dieser Achse sich in den
                              Mittelstuͤken cc, dd, Fig. 19. bewegen, so wird
                              die Strohlade ein Hebel, der von den beiden Ekstuͤken des Geruͤstes
                              gestuͤzt wird, und zwischen denselben arbeitet.
                           Das Vordertheil der Lade ist mit einer Vorderseite von Eisen, Stahl, oder
                              gehaͤrtetem Eisen versehen, und an den Seiten kreisfoͤrmig, wie cats, Fig. 17. zeigt; der Boden
                              ist, wie ff in Fig. 19. ausweiset, und
                              A in Fig. 16. gerade Die
                              innere Kante des Bodens ist abgefeilt, um zu vermeiden, daß das Messer nicht auf
                              dieselbe auffaͤllt: die kreisfoͤrmige Kruͤmmung der Seiten ist
                              von der Achse w, Fig. 17. als von dem
                              Mittelpunkte aus, beschrieben. Ein kreisfoͤrmiger, mit Eisen
                              ausgefuͤtterter, Einschnitt, dessen Mittelpunkt gleichfalls die Achse w ist, Fig. 17. ist durch jede
                              Seite der Lade geschnitten, wie x in Fig. 17. zeigt. Die Lade
                              wird zwischen den vorderen Ekstuͤken durch ein Stuͤk Holz, welches an
                              jeder Seite derselben, wie bei HH, Fig. 16. befestigt ist,
                              geleitet. Eine Platte, oder ein laͤngliches Stuͤk gegossenes Eisen,
                              welches als Drukgewicht dient, ist unter der Lade angebracht, und seine Enden ruhen
                              in den Oeffnungen der Ekstuͤke: diese Oeffnungen koͤnnen von
                              beliebiger Hoͤhe und Weite seyn, je nachdem das Drukgewicht dik und breit ist; ein
                              Ende dieses Drukgewichtes sieht man bei b, Fig. 17. wo es
                              in der Oeffnung y ruht, und seine Laͤnge ist mit
                              d, Fig. 16. bezeichnet.
                           Am Grunde dieses Drukgewichtes kann ein Brett befestigt werden, wie c, Fig. 16. Fig. 25. zeigt ein
                              Drukbrett, mit einem quer durch dasselbe oben hin laufenden Stifte h, welchen man auch in h,
                              Fig. 19.
                              sieht. Dieses Drukbrett hat einen durch dasselbe laufenden Durchschnitt, welcher mit
                              seiner Oberflaͤche parallel ist, wie Fig. 23. als
                              Seitendurchschnitt desselben zeigt. Das Drukbrett ist hinter der Vorderseite der
                              Lade bei B, Fig. 17. und der Stift
                              g, Fig. 19. laͤuft
                              durch Loͤcher an den Seiten der Lade, und durch den Einschnitt in dem
                              Drukbrette, wie bei C, Fig. 17. und die Enden
                              des anderen Stiftes h, Fig. 19. laufen durch die
                              kreisfoͤrmigen Einschnitte x, Fig. 17. an den Seiten
                              der Lade. Zwei eiserne Stangen, wovon eine in DE,
                              Fig. 17.
                              dargestellt ist, befinden sich zu jeder Seite des Stiftes h, Fig.
                                 19. (an jeder Seite der Lade naͤmlich einer), und das untere Ende
                              dieser Stangen ist an das Drukgewicht, mittelst beweglicher Gelenke an beiden Enden,
                              wie D und E, Fig. 17. befestigt.
                           Quer uͤber dem oberen Theile der Lade (in beliebiger Lage uͤber dem
                              Drukgewichte) ist ein Stift befestigt, an welchem sich eine Rolle dreht, wie F, Fig. 17. und K in Fig. 19. Eine Walze an
                              einer Spindel (welche Spindel in Fig. 24. dargestellt ist)
                              ist oben auf der Lade bei G, Fig. 17. quer
                              uͤbergelegt, und noch deutlicher bei m, Fig. 19.
                              dargestellt. Da die Laͤufe aa, Fig. 24. quer
                              uͤber die Lade in die Loͤcher derselben als ihre Mittelpunkte der
                              Bewegung zu liegen kommen, wie oo, in Fig. 19.
                              zeigt, so ragen die Enden der Spindel aus den Seiten der Lade hervor, wie pp zeigt. An einem Ende dieser Spindel ist das
                              Stellrad H, Fig. 17, befestigt, und an dem anderen Ende sind die
                              vier Griffe IIII
                              Fig. 17.
                              angebracht. L
                              Fig. 17. ist
                              ein Balken, der sich an dem Stifte S, Fig. 17. dreht, und von
                              der Eisenplatte M geleitet wird. An dem einen Ende
                              dieses Balkens ist der Haken N befestigt, an welchem
                              eine Kette aufgehaͤngt ist, deren unteres Ende an dem Gewichte Q angebracht ist. Der Treibhaken T ist an dem Balken bei P eingefuͤgt,
                              so daß er sich um einen Stift dreht, und an demselben Stifte, (welcher durch den
                              Balken laͤuft) ist der Wagbalken U, dessen oberes
                              Ende hinter den Treibhaken T, bei P, gekehrt ist, und dazu dient, das obere Ende des Treibhakens gegen das
                              Stellrad anzudruͤken. W ist ein Faͤnger
                              oder ein Stellhaken. Das Ende des Balkens L ruht auf dem
                              Stuͤke R, welches mit Stiften an der Seite der
                              Lade befestiget ist. Das Stuͤk R hat einen durch
                              dasselbe laufenden Einschnitt, wie n in Fig. 19. zeigt. Durch den
                              Balken V, Fig. 17. laͤuft
                              ein Loch, uͤber welchem eine eiserne Schraubenmutter befestigt ist; der Stift
                              O, welcher durch den Einschnitt n in dem Stuͤke R und
                              durch das in dem Balken unmittelbar uͤber demselben befindliche Loch
                              laͤuft, wird durch die weibliche Schraube gedreht, und mittelst eines Knopfes
                              oder einer Nuß an seinem oberen Ende, wie v in Fig. 17. in
                              jeder verlangten Lage befestigt. Der Stift O ist mit
                              einem runden Kopfe versehen, und hat einen Waͤscher an demselben; auch ist er
                              mit einem kleinen gekruͤmmten Stifte, der an seinem Kopfe befestigt ist, und
                              als Handhabe beim Drehen desselben dient, ausgeruͤstet. Der Schieber ist eine
                              Art von hohler Lade, von welcher Fig. 26. ein
                              Seitendurchschnitt ist, und Fig. 27. der horizontale
                              Grundriß derselben. Dieser Schieber ist innenwendig in der Strohlade angebracht, und
                              muß Spielraum genug erhalten, um mit Leichtigkeit in derselben fortgeschoben werden
                              zu koͤnnen: er hat, wie man bei aa, Fig. 27.
                              sieht, zwei Fuͤße: eine Seitenansicht des einen dieser Fuͤße sieht
                              man bei ab, Fig. 26. Der Boden dieses
                              Schiebers ist uͤber dem Grunde seiner Fuͤße, wie man bei cb, Fig. 26. sieht, und
                              dadurch erhaͤlt man einen kleinen Raum zwischen dem Boden der Lade und dem
                              Boden des Schiebers. Oben an dem Schieber ist ein Loch b, Fig.
                                 27. angebracht, welches auf einem Stuͤke Holzes aufgesezt ist. Oben
                              an der Lade, laͤngs den Kanten, sind Leisten oder Falze von Holz, wie rrrr, Fig. 19. diese Leisten
                              halten den Schieber in der Lade: auch an dem oberen Ende des Schiebers ist an jeder
                              Seite eine Leiste von Holz befestigt, wie dd in
                              Fig. 26.
                              zeigt. Diese Leisten laufen unmittelbar unter den Leisten rrrr, welche, zugleich mit den oberwaͤhnten
                              Fuͤssen, den Schieber aufrecht erhalten. s, Fig. 19. ist
                              ein Zug, durch welchen die Lade in Bewegung gebracht wird. Ein Ende eines
                              Seilstuͤkes ist an der Walze oo, Fig. 19.
                              befestigt, das andere Ende an einem Haken, welcher mit dem Schieber verbunden ist:
                              wenn die Lade mit Stroh gefuͤllt ist, (der Schieber befindet sich dann bei
                              a, Fig. 28), laͤuft
                              das Seil von der Walze oo uͤber die Rolle
                              k, Fig. 19. und kehrt zu dem
                              Schieber zuruͤk, an welchem dasselbe mittelst eines Hakens in dem Loche b, Fig. 27. befestigt ist:
                              die Lage dieses Seiles sieht man bei b, c, d, e, f, g,
                              Fig.
                                 28.
                           Wenn der Zug X, Fig. 17. (dasselbe
                              Stuͤk, welches in Fig. 19. s ist), gehoben wird, so senkt sich das Ende der
                              Strohlade nieder, und erlaubt dem Strohe unter dem Drukgewichte den Durchgang bis
                              zur Schneide des Messers. Wenn der Zug X oder s hierauf niedergedruͤkt wird, so druͤkt
                              das Gewicht b auf das Stroh vorne in der Lade, indem
                              dasselbe zu gleicher Zeit durch die Gewalt der Lade gegen die Schneide des Messers
                              gedruͤkt wird: da dieses sich gleichzeitig vor und ruͤkwaͤrts
                              bewegt, so schneidet es das Stroh unmittelbar durch. Das Stroh wird in der Lade auf
                              folgende Weise vorwaͤrts geschoben: wenn der Zug X, wie oben gesagt wurde, in die Hoͤhe gehoben ist, so wird der Balken
                              bei N durch die Kette und durch das Gewicht Q niedergedruͤkt, und zwar so lang, bis der Kopf
                              des Stiftes bei O mit dem Stuͤke R in Beruͤhrung kommt. Der Treibstok T treibt zugleich das Stellrad um ein, zwei, drei
                              Zaͤhne uͤber den Punkt, wo der Faͤnger W das Rad festhaͤlt, je nachdem naͤmlich die Entfernung von
                              O bis R, welche durch
                              das auf- oder abwaͤrts Schrauben des Stiftes so bestimmt wird,
                              groͤßer oder geringer ist. Das Stellrad dreht die Walze oo
                              Fig. 19. um,
                              welche sich an derselben Spindel befindet, und die Rolle bewegt, mittelst des oben
                              erwaͤhnten Seiles, den Schieber, welcher das Stroh vorwaͤrts bringt.
                              Wenn aber das Stroh in groͤßerer Laͤnge geschnitten werden soll, als
                              man dasselbe dadurch erhaͤlt, daß man das Rad nur um drei Zaͤhne
                              bewegt, so muß die Walze mittelst der Griffe IIII
                              gedreht werden, wodurch das Stroh vorwaͤrts geschoben und in jeder beliebigen
                              Laͤnge abgeschnitten werden kann. Die Laͤnge des kuͤrzesten
                              Schnittes steht in Verhaͤltniß des Durchmessers der Walze und der Zahl der
                              Zaͤhne an dem Stellrade.
                           Wenn diese Maschine in großem Maßstabe erbaut wird, um bloß lange Schnitte zu
                              schneiden (eine große Menge oder eine bedeutende Tiefe von Stroh in der Lade erlaubt
                              keine seinen Schnitte) so muß die Saͤule D, Fig. 16. bei
                              b statt bei E befestigt
                              werden, wie man dieß bei a, Fig. 29. sieht. Der
                              horizontale Theil der Ekstuͤke muß laͤnger seyn, im
                              Verhaͤltnisse der Laͤnge der Lade, wie bei AB, Fig. 30. Die
                              Ekstuͤke muͤssen in groͤßerer Entfernung von einander
                              angebracht werden, im Verhaͤltnisse zur Weite der Strohlade, wie man bei AA, Fig. 20. sieht. Der
                              Balken bb, das Messer d, und das Drukgewicht f, muß in demselben
                              Verhaͤltnisse laͤnger seyn, wie man bei Fig. 29. sieht. Das Knie
                              h muß kuͤrzer, und im Verhaͤltnisse
                              zur angewandten Kraft
                              seyn. Die Walze muß groͤßer seyn, wie bei a, Fig. 31. Der
                              Zug an der Lade kann so, wie man bei b, Fig. 31. sieht,
                              angebracht seyn. Der Balken L, der Treiber T, der Stift O, und Kette
                              und Gewicht Q, Fig. 17. muͤssen
                              wegbleiben. Das Stellrad und die Griffe koͤnnen an einem und demselben Ende
                              der Spindel, wie bei C, Fig. 31. und bei C, Fig. 30. angebracht
                              werden; oder die Griffe koͤnnen an einem Ende der Spindel, und das Stellrad
                              an dem anderen angebracht werden. Ein beweglicher Rahmen von Holz, wie in d, e, f, g, h, i,
                              Fig. 31. muß
                              oben auf die Lade gelegt werden, um das Stroh niederzuhalten, so daß es sich sachte
                              der Laͤnge nach fortbewegen kann: es wird bei hi durch zwei Stuͤke Holzes kk
                              niedergehalten, die an den Latten befestigt sind, und bei de durch Stuͤke Holzes, die an den Seiten
                              der Lade angebracht sind, wie man an D in Fig. 30.
                              sieht, und durch andere Stuͤke Holzes, die unter den Enden de, Fig. 31. befestigt sind,
                              wie man bei aa, Fig. 32. sieht, wo die
                              lezteren unter die vorigen laufen. Die Verhaͤltnisse der Theile dieser
                              Maschine, so wie die Materialien, aus welcher sie gemacht werden kann,
                              koͤnnen abgeaͤndert werden, so wie die Arbeiter es gut finden, ohne
                              jedoch von meiner urspruͤnglichen Anreihung und meinem Baue abzuweichen.
                              Urkunde dessen etc.
                           
                        
                           Bemerkungen uͤber den Bau der groͤßeren Maschine.
                           Wenn Stroh in gehoͤriger Laͤnge zu Duͤnger oder zu Winterfutter
                              fuͤr mageres Vieh geschnitten werden soll, so kann die Lade in vier Minuten
                              gefuͤllt und ausgeschnitten seyn, und wird acht Striche (StrikeEin Strike ist soviel als 2 Bushel. Der Bushel
                                    enthaͤlt 1801 Franz. Cubikzoll. Anm. d. Uebers.)
                              eingedruͤkt und aufgehaͤuft liefern.
                           
                           Die Maschine braucht einen Mann zur Fuͤhrung des Messers, und einen zur
                              Leistung der Strohlade. Diese beiden Leute koͤnnen des Tages an tausend
                              Striche schneiden, und hierbei noch Zeit genug zum Essen, zum Messerwezen, und zum
                              Entfernen des geschnittenen Strohes an der Vorderseite der Maschine finden, so daß
                              die Auslage fuͤr das Strohschneiden zu diesem Zweke nur sehr gering seyn
                              kann.
                           Die Laͤnge des zu obigem Zweke geschnittenen Strohes ist vier und einen halben
                              Zoll; diese Laͤnge kann aber, nach Gutbefinden, abgeaͤndert
                              werden.
                           Man kann wohl nicht daran zweifeln, daß dieselbe Menge Strohes, die man dem Hornviehs
                              geschnitten gibt, dasselbe mehr naͤhrt und gesuͤnder erhaͤlt,
                              als wenn man ihm das Stroh ganz und lang, wie es ist, verfuͤttert.
                           Wenn man dem Hornviehs geschnittenes Stroh fuͤttert, so kann der
                              Duͤnger desselben alsogleich gebraucht werden.
                           So wuͤrde auch der Stallduͤnger alsogleich gebraucht werden
                              koͤnnen, wenn das zur Streue verwendete Stroh vorlaͤufig geschnitten
                              waͤre.
                           Wenn ein Paͤchter bei seinem nicht in Maͤstung stehenden Viehe keine
                              andere Absicht hat, als sein Stroh zum bequemen Duͤnger zu machen, so wird er
                              finden, daß diese Maschine von großer Wichtigkeit ist. Sie erspart die
                              Nothwendigkeit der Anwendung eines Kapitales, und die Gefahr die man laͤuft,
                              wenn man in dieser Hinsicht Vieh haͤlt: denn auf diese Weise kann Stroh am
                              besten als Duͤnger sowohl auf Garten- als Akerland angewendet
                              werden.
                           Wenn verfaulter vegetabilischer Duͤnger auf Wiesenland ausgestreut wird, und
                              es kommt trokenes Wetter, so wird der Duͤnger hart und hindert das Wachsthum;
                              kommt aber nasses Wetter, so wird der groͤßte Theil des Nahrhaften in dem
                              Duͤnger weggewaschen und geht fuͤr den Boden verloren. Wenn man
                              hingegen trokenes Stroh anwendet, so werden diese beiden Nachtheile vermieden, und der Boden
                              bei weiten mehr verbessert, indem er nach und nach die ganze Wohlthat des
                              Duͤngers, ohne allen Verlust, empfaͤngt.
                           Wenn, nachdem man Weizen gesaͤet hat, eine gehoͤrige Menge Strohes auf
                              der Oberflaͤche des Landes ausgestreut wird, so schuͤzt dieses Stroh
                              die jungen Pflaͤnzchen vor Frost und kalten Winden, und wird zugleich
                              Duͤnger fuͤr die naͤchste Ernte.
                           Die schoͤne und uͤppige Grasernte, welche man an jenen Stellen
                              erhaͤlt, wo Stroh und Heu lang aufgeschobert steht, und kein andere;
                              Duͤnger angewendet wird als trokenes Stroh oder Heu, welches von den Schobern
                              umher verstreut wird, ist ein deutlicher Beweis der guten Wirkung des trokenen
                              Strohes, wo man dasselbe als Duͤnger verwendet.
                           Wenn diese Art von Wirtschaft angenommen wuͤrde, so wuͤrde man eine
                              weit groͤßere Flaͤche Landes mit derselben Menge Strohes
                              duͤngen koͤnnen, als bei dem gegenwaͤrtigen Verfahren nicht
                              moͤglich ist.
                           Herr Humphry Dary sagt in seiner Agricultural
                              ChemistryLecture the Sinth. S. 417., wo er vom
                              Duͤnger spricht: »Trokenes Stroh von Weizen, Hafer, Gerste, Bohnen,
                                 Erbsen, auch verdorbenes Heu und jede andere aͤhnliche Art trokener
                                 vegetabilischer Materie ist in jedem Falle ein nuͤzlicher Duͤnger.
                                 Man laͤßt zwar im Allgemeinen solche Substanzen gaͤhren, ehe man
                                 sie anwendet; allein es laͤßt sich noch zweifeln, ob dieses Verfahren
                                 allgemein befolgt werden soll.«
                              
                           
                              »Es unterliegt keinem Zweifel, daß Stroh von allen Ernten, wenn es
                                 unmittelbar untergepfluͤgt wird, den Pflanzen Nahrung gibt: allein, ein
                                 Einwurf, den man gegen diese Methode das Stroh als Duͤnger anzuwenden,
                                 machen kann, ist die Schwierigkeit langes Stroh unterzugraben, und die
                                 Unsauberkeit, die dadurch auf den Gruͤnden entstuͤnde.«
                              
                           
                              »Wenn man das Stroh gaͤhren laͤßt, so wird es ein bequemerer
                                 Duͤnger; allein man verliert hier zugleich wieder sehr viel an
                                 naͤhrender Materie. Man erhaͤlt dadurch vielleicht mehr
                                 Duͤnger fuͤr eine einzelne Ernte, allein der Bos den selbst wird
                                 dadurch weniger verbessert, als es geschehen seyn wuͤrde, wenn alle
                                 vegetabilische Materie klein zertheilt und mit dem Boden gemengt worden
                                 waͤre.«
                              
                           
                              »Man wirft gewoͤhnlich alles Stroh, welches man zu nichts Besserem
                                 brauchen kann, auf einen Misthaufen um es daselbst gaͤhren und sich
                                 zersezen zu lassen; es waͤre aber des Versuches werth zu sehen, ob es
                                 nicht wirtschaftlicher waͤre, dasselbe durch eine zwekmaͤßige
                                 Maschine klein schneiden zu lassen, und dann troken aufzubewahren, bis es als
                                 Duͤnger fuͤr die kuͤnftige Ernte untergepfluͤgt
                                 wird. Auf diese Weise wuͤrde es, obschon es sich um vieles langsamer
                                 zersezte und Anfangs weniger Wirkung hervorbrachte, einen weit anhaltenderen
                                 Einfluß auf die Verbesserung des Bodens aͤußern.«
                              
                           
                        
                           Bemerkungen über die Wirkungen der kleineren Maschine.
                           Diese Maschine verrichtet die laͤngeren Schnitte auf dieselbe Weise, wie die
                              groͤßere Maschine, und die Menge Strohes, die sie schneidet, steht im
                              Verhaͤltnisse zu ihrer Groͤße. Sie schneidet aber auch zugleich das
                              Stroh so klein und fein, daß man es mit dem Kernfutter fuͤr Pferde mengen
                              kann, und zwar sowohl in Bezug auf Quantitaͤt als auf Qualitaͤt auf
                              eine ganz ausgezeichnete Weise.
                           NB. Diese Maschinen sind sehr einfach (? Uebers.) und stark, sowohl in dem
                              Geruͤste als in ihren Bewegungen; sie gerathen also nicht leicht in
                              Unordnung. Das Messer kann mit einem gemeinen Wezsteine gewezt werden, ohne daß man
                              noͤthig haͤtte, dasselbe aus der Maschine zu nehmenDaß unsere bisherigen
                                    Strohschneide-Maschinen zu einfach sind und zu wenig leisten, ist
                                    vielleicht eben so wahr, als daß diese Maschine, wie Abbildung und
                                    Beschreibung beurkundet, zu zusammengesezt ist. Sie enthaͤlt jedoch
                                    mehrere sehr schoͤne Ideen, die zur Vervollkommnung unserer
                                    gewoͤhnlichen Maschine dienen koͤnnten. Wenn wir auch, solang
                                    nicht wiederholte Versuche im Grossen fuͤr die groͤßeren
                                    Vortheile trokener Strohduͤngung gesprochen haben, an den
                                    Vorzuͤgen derselben vor der gewoͤhnlichen, wenn gleich noch
                                    mangelhaften, Art zu duͤngen zweifeln, so wuͤrde doch bei
                                    jedem staͤrkeren Pferdestande, vorzuͤglich bei
                                    Cavallerie-Regimentern, ein Ersparniß in den nicht unbedeutenden
                                    Ausgaben fuͤr Strohschneider hoͤchst wuͤnschenswerth
                                    seyn, und es waͤre der Muͤhe werth, auch bloß des Versuches
                                    wegen, eine solche Maschine verfertigen zu lassen, um ihren Ertrag mit
                                    unseren gewoͤhnlichen Maschinen nach Abzug aller Kosten vergleichen
                                    zu koͤnnen. Anmerk. d. Uebers..
                           
                        
                     
                  
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