| Titel: | Miszellen. | 
| Fundstelle: | Band 5, Jahrgang 1821, Nr. LXIII., S. 379 | 
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                        LXIII.
                        Miszellen.
                        Miszellen.
                        
                     
                        
                           Ueber den Purpur des Cassius.
                           Dr. Clarke zu Cambridge untersuchte
                              neulich den Purpur des Cassius, und schließt aus seinen angestellten Versuchen, daß
                              diese binarische Verbindung aus Zinn- und Gold-Oxiden besteht, und
                              diese Oxide chemisch verbunden in dem genauen Verhaͤltnisse von drei Theilen
                              Zinn auf einen Theil
                              Gold enthaͤlt; daß, wenn man 100 Theile Purpur des Cassius im gepulverten
                              Zustande schmilzt, die Metall-Composition, die man erhaͤlt, 75 Theile
                              metallischen Zinnes und 25 Theile metallischen Goldes gibt, weil 0,8 Gran dieser
                              Composition 0,6 metallischen Zinnes und 0,2 metallischen Goldes gaben.
                           Hr. Dr. Clarke behauptet, daß, wenn man den Purpur des
                              Cassius aus kochsalzsaurem Golde mit kochsalzsaurem Zinne niederschlaͤgt, die
                              beiden Metalle, Zinn und Gold, als Oxide niedergeschlagen werden, welche sich jedoch
                              nicht chemisch in einem unwandelbaren Verhaͤltnisse gegen einander
                              niederschlagen; daß immer mehr Zinn als Gold niederfaͤllt; und daß die
                              verschiedenen Nuͤancen der Farbe, welche man in den verschiedenen
                              Niederschlaͤgen bemerkt, dem verschiedenen Verhaͤltnisse, in welchem
                              sich die Oxide der beiden Metalle mit einander verbanden, und vielleicht auch dem
                              verschiedenen Grade ihrer Oxidation zuzuschreiben sind. (In den Annals of Philosophy,
                                 Mai 1821. S. 393. aus den Transactions of the Cambridge philosophical
                                    Society).
                           
                        
                           Sonderbares Phaͤnomen bei Kupfer-Granulation.
                           Folgender sonderbarer Umstand wurde mir von Hrn. W. Keates
                              an den KupferwerkenDer
                                    Gesammt-Ertrag aller Kupferbergwerke in England und Ireland wird in
                                    den Annals of Philosophy. Mai 1821. S. 395.
                                    fuͤr das Jahr 1819. zu 8567 Tonnen, 13 1/4 Ztr., fuͤr das Jahr
                                    1820. zu 8703 Tonnen, 15 1/2 Ztr. angegeben. A. d. Ueb. zu
                              Cheadle mitgetheilt:
                           
                              „Ich sende Ihnen einige Kupfer-Kuͤgelchen, die beinahe ganz
                                 hohl und so leicht sind, daß sie im Wasser schwimmen. Sie entstanden auf
                                 folgende Weise. Einer unserer Garoͤfen hielt ungefaͤhr 20 Zentn.
                                 geschmolzenen Kupfers, welches abgelassen werden sollte: indessen war das Kupfer
                                 noch nicht gar genug, so daß, als der Arbeiter den Ofen ablassen wollte, er dieß
                                 wegen der ungeheuren Menge schwefelig saurer Daͤmpfe, die der Ofen
                                 ausstieß, nicht zu thun vermochte. Man mußte also das Kupfer, statt es in Model
                                 ablaufen zu lassen, in eine Cisterne fallen lassen um es zu granuliren: allein,
                                 statt daß es Hier die gewoͤhnliche Form fester Koͤrner annahm,
                                 ward das ganze Kupfer so, wie ich Ihnen hier ein Muster davon vorlege, und diese
                                 Kuͤgelchen schwammen auf dem Wasser, wie Kork. Wie laͤßt sich nun
                                 dieses Phaͤnomen auf die wahrscheinlichste Weise erklaͤren?
                              
                           
                           
                              Der aͤlteste unserer Arbeiter, der 40 Jahre lang an dem Werke ist, hat nie
                                 eine aͤhnliche Erscheinung gesehen.“
                              
                           Dieser Bemerkung habe ich bloß dieß zuzusezen, daß die mir uͤbersendeten
                              Kupferkuͤgelchen, obschon sie außerordentlich leicht waren, die Eigenschaft
                              im Wasser zu schwimmen verloren hatten: sie schwammen aber in Schwefelsaͤure.
                              Ich wage es nicht, irgend eine Erklaͤrung dieser Erscheinung geben zu wollen.
                              (Aus den Annals of
                                    Philosophy. Junius 1821. S. 469.)
                           
                        
                           Ueber Clarke's, (eigentlich Hare's) Gas-Loͤthrohr.
                           Auch bei uns ist das Gas-Loͤthrohr unter dem Namen Clarke's
                              Gas-Loͤthrohr bekaͤme, und im allerneuesten Stuͤke der
                              Annals of Philosophy, Junius 1821, findet sich S.
                              419. ein neuer Aufsaz des Hrn. Edward Clarke, Prof. der Mineralogie zu Cambridge,
                              uͤber das Gas-LoͤthrohrObservations upon the Gas Blowpipe, and upon some of
                                       the more remarkable Results which have been obtained in using this
                                       Instrument during a Course of Five Years, in which it has been
                                       constantly employed; being a Continuation of former Remarks upon the
                                       same subject. By Edw. Dan. Clarke etc.
                                    – Diese former Remarks oder Clarke's
                                    erster Aufsaz uͤber das Gas-Loͤthrohr, finden sich in
                                    den Annals of Philosophy. 10. B. 373. S. 14. B.
                                    143. S.. In dem neuesten Stuͤke des Philosophical Magazine et Journal. N. CCLXXVII. Mai 1821. S. 328. tritt
                              aber Hr. Robert Hare, Prof. der Chemie an der
                              Universitaͤt zu Pensylvania gegen Hrn. Clarke
                              aufStrictures on a Publication entitled
                                       „Clark's Gas-Blowpipe“. By Robert Hare
                                       etc., wo Hr. Dr. Hare sich auf seine
                                    fruͤhesten Aufsaͤze in Tilloch's
                                       Magazine 14. B. 1820. und Annales de
                                       Chimie 45. B. sich beruft., und behauptet auf eine
                              Weise, die Hr. Clarke schwerlich widerlegen wird, das
                              Recht der Erfindung. Da wir diesen Aufsaz des Hrn. Hare,
                              der zunaͤchst nur fuͤr den Litterator, dem die Geschichte der
                              Erfindungen am Herzen liegen muß, und fuͤr den Mineralogen (fuͤr
                              welchen auch obiger Aufsaz des Hrn. Clarke
                              zunaͤchst bestimmt ist) interessant seyn kann, so begnuͤgen wir uns
                              hier unsere Leser, die allenfalls lebhafteren Antheil hieran nehmen wollen, darauf
                              aufmerksam gemacht zu haben.
                           
                        
                           Erfinder der Dampf-Maschinen.
                           Im Junius Stuͤke von Tilloch's Philosophical Magazine
                                 et Journal Nr. 273. S. 426. befindet sich eine kurze Notiz uͤber den
                              Erfinder der Dampf-Maschine, welcher, in Folge eines Manuscriptes der
                              Harlei'schen Sammlung im Britischen Museum, wo es unter Nr. 5771. aufbewahrt wird, Sir
                              Samuel Morland, einer von Karls II. Werkmeistern, gewesen
                              ist. Seine Erfindung scheint aber in England wenig Gluͤk gemacht zu machen,
                              denn er wandte sich mit derselben nach Frankreich. Erst siebzehn Jahre
                              spaͤter (denn Morland datirte seine Erfindung vom
                              J. 1632, und stellte im J. 1633. Versuche vor dem Koͤnige zu St. Germain an) naͤmlich 1699, nahm Kapitaͤn
                              Savary ein Patent auf Errichtung von
                              Dampf-Maschinen, und galt daher bisher als Erfinder dieses so hoͤchst
                              wichtig gewordenen Apparates.
                           
                        
                           Ueber die groͤßte bisher vorhandene Dampf-Maschine.
                           Ende Decembers vorigen Jahres errichtete man an den consolidirten Gruben (consolidated mines) bei
                              Redruth in Cornwall die dritte neue Dampfmaschine, welche, so wie noch eine der
                              fruͤheren, zu den riesenhaftesten Maschinen dieser Art gehoͤrt. Man
                              will dadurch vier oder fuͤnf Kupfergruben retten, welche ehevor mit Vortheil
                              belegt, und seit 16 Jahren wegen Grubenwassers aufgelassen wurden. Die Gesellschaft,
                              die sich zur Wiedererhebung dieser Gruben verband, schoß ein Kapital von 65,000 Pfd.
                              Sterl. zusammen, und uͤbertrug die Leitung des Unternehmens dem
                              Capitaͤn Wilh. Davey und Hrn. Joh. Taylor.
                           Die Streke unter der Erde, welche troken gelegt werden soll, betraͤgt
                              ungefaͤhr eine (engl.) Meile in der Laͤnge, und hat, an der
                              niedrigsten Stelle, ungefaͤhr 130 Lachter (fathoms) Tiefe. Um diesen ungeheuren Raum troken zu halten, und noch mehr
                              abteufen zu koͤnnen, brachte Hr. Arthur Woolf 3
                              Maschinen an. Die eine am westlichen Ende dieser Streke hat einen Cylinder von 70
                              Zoll im Durchmesser und treibt eine Pumpe meiner Tiefe von 70 Lachter: die andere
                              ist in der Mitte, die dritte am westlichen Ende angebracht.
                           Diese beiden lezteren Maschinen haben Cylinder von 90 Zoll im Durchmesser; die
                              Staͤmpel steigen bei jedem Schlage 10 Fuß tief in dieselben, und der
                              Mittelpunkt der Balken ist so befestigt, daß die Stangen acht Fuß tief in die Pumpe
                              schlagen, folglich auf diese Weise bei dem gewoͤhnlichen Druke eine Last von
                              85,000 Pfd. heben. Jede dieser Maschinen hat sechs Kessel von geschlagenem Eisen um
                              Hochdruk-Dampf zu erzeugen, welcher uͤbrigens auf die
                              gewoͤhnliche Weise angebracht wird. Drei Kessel sind so verbunden, daß sie
                              mit zwei Feuern geheizt werden koͤnnen, und reichen zu, um die Maschine in
                              Thaͤtigkeit zu sezen: die drei anderen dienen nur als Aushuͤlfe, wenn
                              die drei vorigen gereinigt oder ausgebessert werden muͤssen.
                           Diese ungeheuren Maschinen, die an Kraft und Groͤße alle bisher erbauten
                              Dampfmaschinen uͤbertreffen, sind wunderschoͤn gebaut, arbeiten ohne
                              alle Erschuͤtterung, und haben oft Tagelang 12–13 Schlaͤge in
                              einer Minute so gleichfoͤrmig gefuͤhrt, als ob ein Schwungrad sie in
                              Bewegung sezte. Die erstere dieser Maschinen brauchte in 35 Tagen 3,800 Bushel
                              Kohlen, oder 111 Bushel1 Bushel = 5734
                                    Wiener Mezen. A. d. Ueb. taͤglich, und fuͤr jeden
                              Bushel Kohlen hob sie 38,500,000 Pfd. Wasser: mehr als jede Maschine bisher
                              leistete. – Der Cylinder dieser Maschine wiegt, ohne Dekel und
                              Bodenstuͤk, ungefaͤhr 12 1/2 Tonne, und stekt in einem Gehaͤuse
                              von noch groͤßerem Umfange. Der Balken mit Zugehoͤr wiegt beinahe 25
                              Tonnen. Die Pumpenstangen in dem Schafte sind die staͤrksten
                              Mastbaͤume, die man in England auftreiben konnte, und 16 Zoll im Gevierte in
                              bedeutender Tiefe: das Ganze wird, mit allem uͤbrigen
                              Verbindungs-Apparate von Eisen, an 40 Tonnen wiegen. Rechnet man hierzu das
                              Gewicht der Wassersaͤule und des halben Balkens, so kommen beinahe 100 Tonnen
                              auf den einen Arm des Hebels, und folglich ein gleich starkes Gegengewicht auf den
                              anderen, so daß hier 200 TonnenDie Tonne
                                    wiegt nach Johnson 2000 engl. Pfd. A. d.
                                    Ueb. um den Stuͤzpunkt sich drehen. Der Staͤmpel
                              durchlaͤuft hier nicht selten 240 Fuß in jeder Minute, und theilt der
                              uͤbrigen ungeheueren Masse diese Geschwindigkeit mit.
                           Diese Werke wurden erst im Jaͤnner 1819 begonnen, und werden wahrscheinlich an
                              diesem einzigen Bergwerke in der Welt in wenigen Wochen alles Wasser
                              gewaͤltigt habenWie viele
                                    ersaͤufte Gold- und Silbergruben haben wir nicht auf dem
                                    festen Lande in Siebenbuͤrgen, Ungern und Steyermark; und was ist
                                    bisher fuͤr die Wiederbelegung derselben geschehen! Verlobt hat man
                                    die Bergwerke nach Mariazell und Mariataͤferl, aber gethan hat man
                                    nichts fuͤr sie. Wir wollen hoffen, daß man sie bald zu dem
                                    herrlichen kaiserl. Eisengußwerke zu Mariazell verloben, und dort
                                    Dampfmaschinen fuͤr sie fertigen lassen wird, die besser helfen
                                    werden als die kleinen Weihrauch-Dampfmaschinen.. (Aus den
                              Annals of Philosophy. N. III. und in Tilloch's Philosophical Magazine. April 1821. S.
                              309.)
                           
                        
                           Ueber Opiumbau und Bereitung in England.
                           Von Joh. Young, Esq., Wundarzte zu Edinburgh, aus den Transactions of the Society for the Encouragement of Arts,
                                 Manufactures et Commerce. Frei uͤbersezt aus dem Repertory of Arts, Manufactures et Agriculture. II. Series.
                                 N. CCXXVIII. Mai 1821. S. 363.
                           Seit ich fuͤr Mittheilung meiner Weise Opium zu sammeln von der Gesellschaft
                              die goldne Isis Medaille erhielt, habe ich im vorigen Sommer meinen Versuch mehr im
                              Großen fortgesezt, und 19 1/2 Pfd. Opium und 25 Gallonen Mohnoͤl erzeugt
                              nebst 40 Bolls fruͤhen Erdaͤpfeln, und zwar auf 129 Falls 18□
                              Yards, was 30 Falls weniger als ein Acre istDiese Maaße sind in unserer Uebersezung a. a. O. erklaͤrt. A. d.
                                    Ueb.. Mein Verfahren war ganz so, wie ich es im 2 und 3
                              Stuͤke des Edinb. Philos. Journal (Repertory XXXVI. p. 175.Wir haben schon fruͤher den Aufsaz
                                    uͤber diesen Gegenstand mitgetheilt im 1 Bd. S. 429. unseres
                                    Journals. A. d. Ueb.) beschrieb, nur daß ich die Sammler den
                              milchichten Saft mit ihrem Daumen statt mit dem Buͤrstchen sammeln ließ, was
                              ich fuͤr eine wesentliche Verbesserung in der Einsammlungs-Methode
                              halte. Ich hatte zwoͤlf bis zwanzig Jungen von 12–14 Jahren
                              waͤhrend des Sommers zum Einsammeln verwendet, von welchen nur zwei
                              betaͤubt wurden, ohne daß ich jedoch sagen koͤnnte, ob dieß der
                              Wirkung des eingesogenen Opiums oder der Hize zuzuschreiben war. Auf diese neue Art
                              die Milch der Mohnkoͤpfe zu sammeln fuͤllte ein Knabe mehr dann ein
                              mal sein Flaͤschchen binnen 10 Stunden, und dieses Flaͤschchen hielt
                              vierzehn Unzen, welche abgeraucht, drei Unzen und zwei Drachmen festes Opium gaben.
                              Ich muß noch bemerken, daß wegen der außerordentlichen Hize und wegen Mangels an
                              Regen meine Pflanzen so schnell reiften, daß ich nicht soviel Opium, als
                              gewoͤhnlich bei abwechselnden Regen einsammeln lassen konnte.
                           
                        
                           
                           Auszug eines Schreibens des Hrn. d'Arcet an Hrn. Hachette, Mitglied des Akerbau-Rathes, uͤber die Wirkung der als Duͤnger angewendeten Knochen.
                           Aus den Annales de Chimie et de
                                 Physique. April 1821. S. 361.
                           Paris 1. Maͤrz 1821.
                           
                              „Es ist allgemein bekannt, daß Knochen als Duͤnger dienen
                                 koͤnnen; ich fand aber nirgendwo gedrukt, wie sie dieß koͤnnen.
                                 Hier ist das Resultat der Beobachtungen, welche ich uͤber diesen
                                 Gegenstand zu machen Gelegenheit fand.“
                              
                           
                              „In der Nachbarschaft einer kuͤnstlichen Soda-Fabrik sah ich
                                 oͤfters einen bedeutenden Haufen von Knochen, der der Luft ausgesezt lag,
                                 sich mit einer dichten weißen Wolke, aus Ammonium-Salzen in Dampfgestalt,
                                 oder noch schwebend in der Luft, bedeken, sobald die sauren Daͤmpfe der
                                 Fabrik auf denselben hingewehet wurden. Ich habe diese der Luft ausgesezten
                                 Knochen oͤfters untersucht, und sie stets in einem geringen Grade
                                 alkalisch gefunden. Mit destillirtem Wasser abgewaschen ließen sie in dem
                                 Waschwasser immer thierische Materie aufgeloͤset
                                 zuruͤk.“
                              
                           
                              „Ich breitete Knochen auf einer Wiese ein Jahr lang aus; sie wurden weiß,
                                 alles Fett, welches sie enthielten, hatte sich in der Naͤhe infiltrirt,
                                 und wurde entweder von der Erde eingesogen oder zersezt: diese Knochen hatten
                                 beilaͤufig, nur 2 p. C. Gallerte
                                 verloren.“
                              
                           
                              „Aus diesen Vorgaͤngen schließe ich, daß, wenn man. Knochen als
                                 Duͤnger anwendet, das Fett, welches sie enthalten, durch die Hize der
                                 Sonne geschmolzen und zum Theile von der Erde eingesogen wird; daß die Knochen,
                                 auf diese mechanische Weise abgefettet, jezt der vereinten Wirkung der Luft und
                                 des Wassers leichter zugaͤngig werden; daß dann erst chemische
                                 Gegenwirkung eintritt, in deren Folge ein Theil des Fettes und der Gallerte,
                                 welche in den Knochen enthalten ist, sich in Ammonium verwandelt; daß dieses
                                 Ammonium einen anderen Theil der Gallerte in Seife umwandelt, diese in
                                 Regenwasser aufloͤsbar macht, und sodann uͤber der Erde
                                 verbreitet, auf welche sie nun in diesem Zustande als Duͤnger wirkt.
                                 Solange nun Fett und Gallerte in den Knochen bleibt, bringen dieselben Ursachen
                                 dieselben Wirkungen hervor. Diese Wirkung geschieht aber desto langsamer, je
                                 fester, dichter oder aͤlter die Knochen sind; und dieß ist die Ursache,
                                 warum die Knochen einen so andauernden Duͤnger bilden, dessen Wirkungen
                                 so sicher und so gleichfoͤrmig sind, indem sie eine beinahe unmerkliche
                                 Zersezung erleiden, und im Durchschnitte, an 40 p.
                                    C. thierische Materie enthalten: Wahrscheinlich wirken eine Menge
                                 anderer Duͤnger-Arten, wie Horn, Haare, altes Leder, thierische
                                 Reste etc. auf dieselbe Weise. Ich habe vor ungefaͤhr 8 Monathen an die
                                 Wurzeln eines Pomeranzenbaumes 200 Gramme fein geraspeltes Horn gebracht; ich
                                 werde die Veraͤnderungen, welche diese thierische Substanz erleidet, von
                                 Jahr zu Jahr verfolgen, und sehen, ob die oben geaͤußerte Idee richtig
                                 ist, oder ob sie berichtigt werden muß.“