| Titel: | Ueber die beste Methode Häuser und andere Gebäude zu wärmen und zu lüften. Von Hrn. Karl Sylvestre. | 
| Fundstelle: | Band 7, Jahrgang 1822, Nr. XLIX., S. 334 | 
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                        XLIX.
                        Ueber die beste Methode Häuser und andere Gebäude zu wärmen und zu lüften. Von Hrn. Karl Sylvestre.
                        Aus dem Repertory of Arts, Manufactures et Agriculture. Jaͤnner und Februar 1822. S. 94. S. 157, wo dieser Aufsaz aus dem Quarterly Journal of Science, Literature et the Arts entlehnt ist.
                        Mit einer Abbildung auf Tab. VII.
                        Sylvestre's Methode Häuser und andere Gebäude zu wärmen und zu lüften.
                        
                     
                        
                           Die Wirkung der Sonnenstrahlen auf die Oberflaͤche der
                              Erde, und die dadurch entstehende Anhaͤufung wahrnehmbarer Hize ist ein
                              hoͤchst lehrreicher Wink uͤber die beste Methode, kuͤnstliche
                              Hize zur Erwaͤrmung der Gebaͤude anzuwenden, so wie auch unsere besten
                              Ideen uͤber Luͤftung von jenen mechanischen Veraͤnderungen in
                              der Atmosphaͤre hergenommen sind, welche durch Verduͤnnung der Luft
                              vermittelst der Hize entstehen, die sie waͤhrend der Beruͤhrung der
                              Oberflaͤche der Erde erhaͤlt. Wenn die Erde vollkommen durchscheinend,
                              oder, wenn ihre Oberflaͤche einer vollkommenen Zuruͤkwerfung der
                              Lichtstrahlen faͤhig waͤre, so wuͤrde sie durch die
                              Sonnenstrahlen durchaus nicht erwaͤrmt werden, und unsere Atmosphaͤre,
                              vorausgesezt, daß eine solche unter diesen Umstaͤnden existiren
                              koͤnnte, wuͤrde jene Veraͤnderungen durchaus nicht zu erleiden
                              haben, die wir taͤglich in einer unendlichen Mannigfaltigkeit von
                              Stroͤmungen wahrnehmen. Waͤre die Erde, ihrer Natur nach, ein besserer
                              Waͤrmeleiter, so wuͤrden wir auf ihrer Oberflaͤche weniger
                              Extreme von Hize und Kaͤlte zu erleiden haben. Die Hize des Sommers
                              wuͤrde von der Erde schneller verschlungen, und die Strenge des Winters
                              wuͤrde durch die Waͤrme, welche die Erde waͤhrend der Abwesenheit
                              der Sonne abgibt, sehr gemildert werden. Die Natur verschiedener Arten von Boden
                              hat, in Hinsicht auf Leitungsfaͤhigkeit, ohne Zweifel großen Einfluß auf
                              Verringerung der Extreme der Temperatur im Winter, wie im Sommer. Die Hize, welche
                              die Sonnenstrahlen auf irgend einem Theile der Oberflaͤche der Erde zu
                              erzeugen vermoͤgen, wird dort die groͤßte seyn, wo die Sonnenstrahlen
                              vertical auffallen, und die Oberflaͤche von der Art ist, daß sie die Strahlen
                              mit der groͤßten Leichtigkeit aufnehmen kann, waͤhrend ihre Unterlage
                              zugleich der schlechteste Waͤrmeleiter ist. Die mit dieser Oberflaͤche
                              in unmittelbarer Beruͤhrung stehende Luft wird dadurch erhizt, und specifisch
                              leichter als die uͤber ihr liegende Schichte, und dadurch entstehen,
                              zuvoͤrderst, zwei gleichzeitige Stroͤmungen, die eine senkrecht nach
                              Aufwaͤrts, die andere von der Seite von allen sie umgebenden Theilen her
                              gegen den Mittelpunkt der erhizten Oberflaͤche. Nachdem die aufsteigende
                              Stroͤmung eine gewisse Hoͤhe erreicht hat, nimmt sie in ihrem
                              Fortschreiten eine schiefe und zulezt eine Seitenrichtung an, aber in
                              entgegengesezter Richtung gegen die untere Schichte. Durch diese herrliche Vorsorge
                              in der Oekonomie der Natur traͤgt die erhizte Luft des heißesten
                              Erdguͤrtels, wie die erstarrenden Stroͤmungen der Polarkreise,
                              abwechselnd dazu bei, jenen Extremen der Hize und Kaͤlte vorzubeugen, welche
                              sonst jeder Klasse belebter Wesen toͤdtlich seyn wuͤrde.
                           Um sich eine Idee von der Wirkung zu machen, welche von senkrechten Sonnenstrahlen
                              auf eine dieselben stark zuruͤkwerfendenEs scheint
                                    uns hier ein Schreib- oder Drukfehler im Originale zu liegen: statt
                                    zuruͤkwerfenden muß es, wenn anders
                                    das nachfolgende Beispiel gelten soll, verschlingenden (absorbing, und
                                    nicht reflecting) heißen. A. d.
                                    Ueb. Oberflaͤche entstehen wuͤrde, z.B. auf eine schwarze Erde ohne Hinsicht
                              auf die oben erwaͤhnten Luftstroͤmungen, darf man nur die in
                              Treibhaͤusern erzeugte Hize betrachten, in welchen die erhizte Luft bis auf
                              einen gewissen Grad, vor dem Aufsteigen bewahrt, und folglich auch die
                              Seitenstroͤmung vom Eindringen abgehalten wird. Die auf diese Weise erzeugte
                              Hize wird also in dem Verhaͤltnisse groͤßer seyn, als die Erde schwarz
                              und leicht, das Mauer- und Fensterwerk luftdicht, und das Einfallen der
                              Lichtstrahlen mehr senkrecht ist. Hieraus erhellt auch, abgesehen von der
                              Nothwendigkeit zum Athemhohlen, die Wichtigkeit unserer Atmosphaͤre. Ohne sie
                              wuͤrden die Koͤrper nur an jener Seite erwaͤrmt werden, an
                              welcher die Lichtstrahlen auf sie fallen, und wuͤrden in umgekehrtem
                              Verhaͤltnisse zu ihrer Waͤrmeleitungskraft ungleich erhizt.
                           Taucht man Koͤrper in ein erwaͤrmtes Mittel, z.B. in Luft oder in
                              Wasser, so erhalten sie ihre Waͤrme von allen Seiten, und man fand durch
                              Erfahrung, daß diese Methode der Anwendung von Waͤrme von besonderer
                              Wichtigkeit in der thierischen und vegetabilischen Oekonomie ist.
                           Nichts kann mehr unlogisch seyn, als die gewoͤhnliche Methode, die Zimmer
                              mittelst offener Herde erwaͤrmen zu wollen. Um diese Heiz-Methode in
                              ihrem vollen Glanze zu zeigen, darf man sich nur an die Wirkung erinnern, die ein in
                              freier Luft angezuͤndetes Feuer hervorbringt. Hier kann der verduͤnnte
                              Luftstrom frei aufsteigen, und die Seitenstroͤmungen von kalter Luft, die auf
                              das Feuer rings umher sich hin stuͤrzen, fuͤhlt man auf allen Seiten,
                              vorausgesezt, daß nicht ohnedieß ein Wind ginge. Die Wirkung dieser kalten
                              Seitenstroͤmungen auf den menschlichen Koͤrper ist so auffallend, daß
                              nur wenig Menschen, die nicht daran gewohnt sind, sich ohne Gefahr von
                              Erkaͤltung denselben aussezen koͤnnen.
                           Unsere gewoͤhnlichen Wohnungen gleichen diesem freien Feuer in eben dem Maße, als das
                              Kamin weit, das Feuer groß und der Zutritt der kalten Luft durch Thuͤren und
                              Fenster stark ist. In jedem Falle muß soviel kalte Luft zugelassen werden, als zum
                              verbrennen des Feuer-Materiales und zum Athemholen nothwendig ist; und diese
                              Luft, die kaum zu diesen Zweken zureicht, wird, insofern sie unmittelbar aus der
                              kalten Atmosphaͤre her in Zimmer gelangt, die die bestgebauten Feuerherde
                              besizen, stets ein Hinderniß jener Bequemlichkeit seyn, die wir der Erfahrung
                              verdanken, und die wir durch andere Mittel leicht erhalten koͤnnen.
                           Ungeachtet der absoluten Nothwendigkeit eine gewisse Menge frischer Luft in jedes
                              Zimmer zu lassen, machen unsere Baumeister Thuͤren und Fenster nicht selten
                              so luftdicht, daß dieß allein die Ursache eines rauchenden Ofens wird. Um diesem
                              Uebel vorzubeugen, ließen Einige eine gewisse Menge atmosphaͤrischer Luft
                              unter oder nahe an dem Feuerherde ein. Auf diese Weise werden zwar diejenigen, die
                              um das Feuer herumsizen, nichts durch die kalten Stroͤmungen leiden; allein
                              es entsteht ein anderer Nachtheil hiedurch, der alle uͤbrigen Vortheile
                              dieser Vorrichtung aufwiegt. Die Luft, die so nahe an dem Feuer in das Zimmer tritt,
                              tritt unmittelbaar zu der Stroͤmung, die in dem Schornsteine aufsteigt, ohne
                              die Luft in dem Zimmer zu wechseln. Wenn viele Menschen oder viele Lichter in einem
                              solchen Zimmer sind, so werden sie die Luft in demselben zum Athemholen bald
                              untauglich machen. Es ist also klar, daß zwei Luftstroͤmungen in einem Zimmer
                              seyn muͤssen. Die Oeffnung, durch welche frische Luft in das Zimmer gelassen
                              wird, muß so angebracht werden, daß sie denjenigen, welche in dem Zimmer sizen,
                              nicht laͤstig wird, und die Oeffnung, durch welche die Luft aus dem Zimmer
                              austritt, befindet sich gewoͤhnlich im Schornsteine selbst, und reicht in den
                              meisten Faͤllen fuͤr Zimmer von gewoͤhnlicher Groͤße
                              hin, ist aber
                              fuͤr große oͤffentliche Versammlungsoͤrter meistens zu
                              klein.
                           Es ist, aus dem Obigen offenbar, daß, um ein Zimmer gemaͤchlich und gesund zu
                              machen, zwei Dinge nothwendig sind, naͤmlich, dasselbe stets in einer
                              gleichfoͤrmigen und angenehmen Temperatur zu erhalten, und, auf der anderen
                              Seite, zugleich fuͤr einen solchen Wechsel in der Luft zu sorgen, daß der zur
                              Erhaltung der Gesundheit wesentliche Grad der Reinheit derselben, den Leute mit
                              etwas zaͤrtlichen Lungen so genau zu schaͤzen wissen, stets
                              unterhalten werde.
                           Es ist ferner offenbar, daß der erste dieser obigen Zweke durch strahlende Hize nie
                              erreicht werden kann, und doch ist ein offenes Feuer, das kaum etwas anderes, als
                              strahlende Hize gewaͤhren kann, so sehr in unseren Hausgebrauch verflochten,
                              daß es noch lange hergehen wird, bis die offenen Feuerheerde gaͤnzlich bei
                              Seite gesezt werden koͤnnen. Unter diesen Umstaͤnden hat man es sehr
                              bequem gefunden, die strahlende Hize mit ununterbrochen zustroͤmender
                              frischer Luft zu verbinden, und diese waͤhrend des Winters bis zu einer
                              angenehmen Temperatur zu erhoͤhen, und, in gewissen Faͤllen,
                              waͤhrend einer zu hohen Sommerhize auch abzukuͤhlen.
                           Bei Anwendung der meisten bisher versuchten Mittel, die Luft zu erwaͤrmen, hat
                              man große Schwierigkeiten gefunden. Die Luft kann, zuvoͤrderst, nach dem, was
                              vorlaͤufig uͤber die Einwirkung der Sonnenstrahlen auf die Erde gesagt
                              wurde, durch keine durch dieselbe gehende strahlende Hize erwaͤrmt werden;
                              wir koͤnnen einer durchscheinenden Fluͤssigkeit nur dadurch
                              Waͤrme ertheilen, daß wir ihre Theilchen in Beruͤhrung mit einer
                              erhizten Oberflaͤche bringen; und in dem Verhaͤltnisse als elastische
                              Fluͤssigkeiten mehr ausdehnbar sind, werden sie auch schwerer erhizt.
                           
                           Es gibt eine Menge Eigenschaften, die ein Koͤrper besizen muß, wenn seine
                              Oberflaͤche zur Erwaͤrmung der Luft, um ein Zimmer dadurch zu heizen
                              und zu luͤften, geeignet werden soll. In oͤkonomischer Hinsicht soll
                              er ein guter Waͤrmeleiter seyn, um die strahlende Hize, die er auf einer
                              Seite empfaͤngt, auf der anderen mit Leichtigkeit fahren zu lassen. Die zu
                              erwaͤrmende Oberflaͤche soll rein, d.h. frei von jeder fremden
                              Materie, aber nicht poliert seyn, und, wenn die Temperatur sich anders
                              beschraͤnken laͤßt, so sollte sie niemals 300°
                              uͤbersteigen. Metalle scheinen die besten Substanzen zur Erwaͤrmung
                              der Luft zu seyn. Die Temperatur soll auf 300°300°
                                    Fahrenh. A. d. Ueb. beschraͤnkt bleiben, weil thierische
                              und vegetabilische Stoffe, welche stets der Luft mechanisch beigemengt sind,
                              alsobald zersezt werden, wenn die Temperatur nur etwas daruͤber
                              erhoͤht wird. Sobald diese Zersezung eintritt, wie man, wenn die erhizte
                              Oberflaͤche roth gluͤht, leicht wahrnehmen kann, werden gewisse
                              elastische Fluͤssigkeiten und Daͤmpfe erzeugt, welche der Luft einen
                              eigenen Geruch ertheilen, und eine verderbliche Eigenschaft, die der Gesundheit
                              derjenigen, welche dieselbe eine laͤngere Zeit uͤber einathmen, stets
                              gefaͤhrlich ist. Die druͤkende Empfindung, welche dadurch entsteht,
                              ist vorzuͤglich in Kirchen und anderen Oertern fuͤhlbar, wo große
                              eiserne Oefen gebraucht, und nicht selten bis zur Rothgluͤhehize geheizt
                              werden. Der eigene Geruch, der dadurch entsteht, wurde faͤlschlich dem Eisen
                              zugeschrieben, und in dieser Hinsicht hat man die aͤußere Oberflaͤche
                              des Ofens mit gebranntem Thone oder mit Stein belegt. Man wird indessen finden, daß,
                              man mag was immer fuͤr ein Material zum Ofen waͤhlen, derselbe Geruch
                              jedesmal entsteht, sobald die Temperatur sich der Rothgluͤhehize
                              naͤhert; denn dieser Geruch ruͤhrt nicht von dem heizenden Ofen, sondern
                              von Zersezung der in der Luft erhaltenen Stoffe her. Man kann diese Stoffe in einem
                              in ein dunkles Zimmer fallenden Lichtstrahle wohl auch mit freiem Auge sehen.
                           Wenn der Ofen aus gebranntem Thone oder aus Stein gebaut wird, so gestattet die
                              geringere Waͤrmeleitungsfaͤhigkeit desselben seiner aͤußeren
                              Oberflaͤche nur selten einen solchen Grad von Erhizung, daß die oben bemerkte
                              Wirkung auf die ihn umgebende Luft hervorgebracht werden kann; und in dieser
                              Hinsicht sind solche Oefen der Reinheit der Luft weniger nachtheilig.
                           Indessen muß man doch gestehen, daß, wenn der Koͤrper, welcher zur Erhizung
                              der Luft gebraucht wird, keiner Veraͤnderung unterliegt, Metall, weil es ein
                              guter Leiter ist, jeder anderen Substanz vorgezogen werden muß; muͤßte man
                              nicht Ruͤksicht auf die Kosten nehmen, so waͤre Silber und Platinna
                              ohne weiters das Beste. Erfahrung hat aber gezeigt, daß das Eisen alle wesentlichen
                              Eigenschaften besizt. Die leicht oxidirte Oberflaͤche, welche alles Eisen,
                              wie es aus der Schmiede oder aus dem Guße kommt, besizt, ist ganz geeignet zur
                              Aufnahme der strahlenden Hize, und wenn dasselbe unter der Temperatur der
                              Rothgluͤhehize gehalten wird, so ist fuͤr seine Dauer durchaus nichts
                              zu besorgen. Was diesen lezteren Punkt betrifft, so ist man uͤber denselben
                              um so mehr im Reinen, als es zur Natur der Sache gehoͤrt, daß das Eisen nie
                              bis zu jenem Grade erhizt werde, wo es thierische und vegetabilische Stoffe zersezen
                              kann, wenn anders die Luft, welche in Beruͤhrung mit seiner
                              Oberflaͤche erwaͤrmt wird, rein erhalten werden soll.
                           Um diesen Zwek zu erreichen, wird es nothwendig, die durch Verbrennung des
                              Brennstoffes erzeugte Hize so anzubringen, daß eine bedeutende Oberflaͤche
                              von Eisen gleichfoͤrmig, und ohne Gefahr einer Erhizung, welche 300°
                              uͤbersteigt, erwaͤrmt werden kann. Dieß kann durch Anschuͤrung eines Feuers,
                              dessen Groͤße der inneren Oberflaͤche eines eisernen Gefaͤßes
                              angemessen ist, geschehen, indem man gefunden hat, daß strahlende Hize weit
                              wirksamer ist, als Hize, welche durch Flamme und leitende Zuͤge
                              hervorgebracht wird. Wenn man die innere Oberflaͤche eines eisernen
                              Gefaͤßes erhizt, so kann man wohl denken, daß die aͤußere
                              Oberflaͤche schnell denselben Grad erreichen wird, und daß die Hize, die von
                              dieser abgegeben wird, schnell von jener ersezt und augenbliklich durch das
                              strahlende Feuer wieder hergestellt wird.
                           Der zweite wichtige Gegenstand betrifft die Mittel, die Hize der aͤußeren
                              Oberflaͤche vortheilhaft anzuwenden. Wenn sie von einem offenen Raume
                              umgeben, und dieser mit einem Zuge oder Rauchfange von einer bestimmten Hoͤhe
                              in Verbindung gebracht ist, so wird die Luft, vorausgesezt, daß sie weder von unten
                              in denselben hinein, noch von obenhinaus kann, anfangen zu circuliren; diejenige
                              Schichte, welche der erhizten Oberflaͤche zunaͤchst ist, wird in die
                              Hoͤhe steigen, und bestaͤndig aus der umgebenden Luft wieder ersezt
                              werden. Es werden also zwei Stroͤmungen entstehen; eine aufwaͤrts von
                              der erhizten Oberflaͤche, und die andere abwaͤrts außen am Rauchfange,
                              und diese StroͤmungenStoͤmungen werden so lang anhalten, als irgend ein Unterschied in der Dichtigkeit der
                              Luft in den verschiedenen Theilen des die erhizte Oberflaͤche umgebenden
                              Raumes statt hat. Oeffnet man nun den Rauchfang unten und oben, und so wird eine
                              Stroͤmung nach Aufwaͤrts entstehen, und zwar im Verhaͤltnisse
                              der Dichtigkeit der erhizten Luftsaͤule und der aͤußeren Luft und wie
                              die Quadratwurzel der Hoͤhe des Rauchfanges.
                           Es sey D gleich der Dichtigkeit der aͤußeren Luft;
                              d jene der Luft in dem Rauchfange, welche sich
                              umgekehrt wie die angewandte Hize verhaͤlt; V die
                              Schnelligkeit, welche ein schwerer Koͤrper bei seinem Falle durch den Rauchfang erhaͤlt;
                              v die Schnelligkeit der aufsteigenden Luft; so wird
                              v = V × (D – d)/D. Eben diese Formel gilt auch fuͤr
                              Rauchfaͤnge, wenn d die Dichtigkeit des Rauches
                              ist.
                           Das Bloßstellen der erhizten Oberflaͤche allein in einem offenen Raume, wie
                              z.B. der Raum eines kleinen Zimmers ist, ist nicht hinreichend, um die
                              groͤßte Wirkung zu erzeugen. Indessen ist dieß die gegenwaͤrtig
                              gewoͤhnlich gebraͤuchliche Methode, und selbst die Zukerbaͤker
                              bedienen sich derselben zur Heizung der Stuben, in welchen sie ihre Zukerwaaren
                              ausstellen. Das Gefaͤß, welches sie in dieser Hinsicht gebrauchen, ist von
                              gegossenem Eisen, und wird bei uns cockle genannt.
                           Man hat verschiedene Modifikationen dieser Methode, die Luft zu heizen, angewendet.
                              Die Wand, welche das erhizte Gefaͤß umgibt, wurde in verschiedenen
                              Entfernungen angebracht, um das Maximum der Wirkung eines gegebenen Feuers zu
                              finden. Man hielt es fuͤr eine große Verbesserung, die Wand in einiger
                              Entfernung anzubringen, um eine hinlaͤngliche Menge von Luft zutreten zu
                              lassen, und hat in dieser Hinsicht eine Menge von Oeffnungen, ungefaͤhr zwei
                              und einen halben Zoll im Gevierte, angebracht, um die Luft zu zwingen auf die
                              gehizte Oberflaͤche anzublasen. Diese Methode hat Hr. Wilh. Strutt, Esqu. in Derby, seit mehr als 30
                              Jahren auf seinen Kattunwerken angewendet. Spaͤter hat er diese Methode
                              dadurch sehr vervollkommnet, daß er an diesen Oeffnungen in der Wand Roͤhren
                              anbrachte, die nahe an die erhizte Oberflaͤche reichten. Dadurch wird die
                              Luft gehindert aufzusteigen, ehe sie in Beruͤhrung mit der erhizten
                              Oberflaͤche kommt. Eine andere neue Verbesserung an diesem Apparate war die,
                              daß man aͤhnliche Roͤhren uͤber der Oberflaͤche des
                              Gefaͤßes (cockle) einfuͤgte, welches die
                              Form eines
                              vierekigen Prisma mit einer schenkelfoͤrmigen Spize hat. Die kalte Luft wurde
                              durch die Haͤlfte dieser Roͤhren eingelassen, und die erhizte Luft
                              noch mehr dadurch erhizt, daß sie gezwungen wurde, in entgegengesezter Richtung
                              durch die andere Haͤlfte der Roͤhren in ein oberes Zimmer
                              hinaufzusteigen, das man das Luftzimmer nannte. Dieser so verbesserte Ofen wurde
                              zeither von den HHrn. Strutts
                              in ihren Manufakturen mit dem besten Erfolge angewendet, und ist ganz demjenigen
                              aͤhnlich, mit welchem das allgemeine Krankenhaus von Derbyshire geheizt
                              wirdDer
                                    Uebersezer sah im Jahre 1792, als noch Forster zu
                                    Mainz lebte, das dortige neu angelegte Klinikum auf folgende Weise von Hrn.
                                    Prof. Molitor, der
                                    damals Chemie daselbst lehrte, geheizt. In einem kleinen vierekigen Raume,
                                    (Fig.
                                       31. Tab. VII.) R der einem Schuͤrloche glich, aus dessen Deke ein
                                    Schornstein aufstieg, stand ein gewoͤhnlicher, großer,
                                    dreifuͤßiger Windofen aus Eisenblechs, gut ausgefuͤttert.
                                    Durch diesen Windofen lief quer eine porcellanene Rohre BC, die an ihrem Ende B mit einem großen Trichter D in Verbindung stand, dessen weitere Oeffnung
                                    außen an der Wand der freien Luft zugekehrt war, und deren anderes Ende C in eine luftdichte Roͤhre E uͤbergieng, welche durch das ganze
                                    Gebaͤude lief, und in jedem Zimmer mit einem Thuͤrchen
                                    versehen war, das man oͤffnen und schließen konnte. Der Ofen wurde
                                    mit Torf oder Steinkohlen voll gelegt, und die porcellanene Roͤhre
                                    zur Rothgluͤhehize gebracht. Die in das hiedurch erzeugte Vacuum der
                                    gluͤhenden Roͤhre BC von
                                    außen durch den Trichter D einstroͤmende
                                    Luft wurde, waͤhrend ihres Durchganges durch die gluͤhende
                                    Roͤhre BC, so sehr erhizt, daß sie,
                                    aufsteigend durch die Roͤhre E, in einer
                                    Entfernung von 20 Klaftern von BC noch so
                                    heiß ankam, daß man kaum die Hand vor der Thuͤre erleiden konnte,
                                    durch die sie einstroͤmte. A. d. Ueb.. Man hat ihn in
                              verschiedenen Gegenden unserer Insel, und selbst zu London, zuweilen mit Erfolg
                              angewendet; indessen ließen mehrere Umstaͤnde, nebst den Maͤngeln, die
                              in der Natur dieses Ofens selbst gelegen sind, diese Vorrichtung in vielen
                              Faͤllen unter den von ihr gehegten Erwartungen zuruͤk. Dieß wird stets und immer auch bei
                              den vortrefflichsten Erfindungen der Fall seyn, sobald sie in Haͤnde von
                              Leuten gelangen, welche mit den Grundsaͤzen, worauf sie beruhen, nicht
                              vertraut sind.
                           Nichts kann einleuchtender seyn, als der entschiedene Vortheil, den dieser Ofen, vor
                              allen uͤbrigen voraus hat, und nichts bliebe zu seiner Vollendung
                              uͤbrig, als den verschiedenen Theilen desselben ihr gehoͤriges
                              Verhaͤltniß zu geben, und seinen Bau so abzuaͤndern, daß er zu jedem
                              haͤuslichen Gebrauche leicht anwendbar wuͤrde. Durch die
                              fruͤhere Verbesserung wurde eine, verhaͤltnismaͤßig fuͤr
                              das Feuer groͤßere und folglich kuͤhlere, Menge Luft zugelassen. Die
                              Vortheile hievon sind offenbar. Das dadurch gewaͤrmte Zimmer wird
                              vollkommener geluͤftet, weil eine groͤßere Menge Luft
                              zustroͤmt; die Temperatur ist mehr gleichfoͤrmig, weil die
                              Waͤrme mehr zerstreut wird; und endlich wird der Apparat selbst, weil die
                              Luft von einer groͤßeren Oberflaͤche bei einer niedrigeren Temperatur
                              erhizt wird, nicht im Mindesten von dem Feuer beschaͤdigt, und kann also eine
                              unbestimmte Zeit uͤber dauern.
                           Nichts ist wohl so unbestimmt und ungewiß, als die Meinungen, die man uͤber
                              die verschiedenen Apparate zum heizen der Zimmer mittelst warmer Luft vorgetragen
                              hat. Es schien mir daher bei Untersuchungen dieser Art ein Desideratum, die Kraft
                              und die Guͤte eines Ofens so zu bestimmen, wie man dieß bei Maschinen zu thun
                              pflegt. In dieser Hinsicht gieng mein erstes Streben dahin, mir ein Instrument zu
                              verschaffen, mit welchem ich die Schnelligkeit der Stroͤmungen messen konnte.
                              Nach vielen verschiedenen Versuchen fand ich endlich eines, welches mir vollkommen
                              Genuͤge leistete. Es besteht aus einem leichten messingenen Rade von der Form
                              desjenigen, welches einem Rauchzieher seine erste Bewegung mittheilt. Eine Schraube
                              ohne Ende auf derselben Achse bewegt ein Rad von 50 Zaͤhnen, an dessen Achse ein Zeiger angebracht
                              ist, den man mit dem Auge verfolgen kann, wenn das Instrument einer Stroͤmung
                              ausgesezt wird. Das Rad, auf welches die Stroͤmung wirkt, hat
                              ungefaͤhr zwei Zoll und einen halben im Durchmesser, und acht Fluͤgel
                              oder Faͤnge, welche den ganzen Umkreis desselben einnehmen, wenn ihre
                              Flaͤchen parallel mit der Richtung der Bewegung stehen. Sie sind unter einem
                              Winkel von 45° angebracht. Unter diesen Umstaͤnden habe ich
                              wahrgenommen, daß, wenn fuͤnfzig Umdrehungen des ersten Bewegers statt haben,
                              die Stroͤmung, welche dieselben erzeugt, sich waͤhrend dieser
                              Umdrehungen 46 Fuß weit bewegt.
                           Um die Staͤrke und Guͤte eines Ofens zu bemessen, nehme ich
                              gewoͤhnlich eine Periode von 12 Stunden, angefangen mit einem guten Feuer und
                              mit demselben aufgehoͤrt. Waͤhrend dieser Zeit wird die Schnelligkeit
                              und Temperatur in dem großen Luftzuge der warmen Luft jede halbe Stunde genommen,
                              und hievon der Durchschnitt, so wie der Bedarf der waͤhrend dieser Zeit
                              verbrauchten Kohlen, berechnet. Da die Temperatur der aͤußeren Luft
                              gleichfalls bekannt ist, so gibt der Ueberschuß des Durchschnittes der Temperatur
                              uͤber jene der Atmosphaͤre das verlangte Datum.
                           Aus dem Durchschnitte der Schnelligkeit wird die Anzahl von Kubikfußen Luft, welche
                              in 12 Stunden durch den Zug durchlaͤuft, gefunden.
                           Es sey A die Zahl der Pfunde Luft, welche in 12 Stunden
                              erhizt wird; ein Pfund Luft zu 14 Kubikfuß gerechnet. T
                              der Ueberschuß der Temperatur uͤber jenen der Atmosphaͤre. W das Gewicht der waͤhrend dieser Zeit
                              verbrauchten Kohlen in Pfunden. E die Wirkung des Ofens,
                              welche, bei allen Oefen von demselben Baue, wenn sie auch von verschiedener
                              Groͤße sind, eine bestaͤndige Groͤße seyn wird, indem A, die Menge, und T, der
                              Ueberschuß der Temperatur, die von W, oder von dem Gewichte der Kohle
                              erzeugten Vortheile sind. Es wird also E sich gerade wie
                              A. und T, und umgekehrt
                              wie W verhalten. Also E =
                              AT/W seyn.
                           Um ein Beispiel aus der Erfahrung zu geben, so wird ein Ofen, der in der
                              kaͤltesten Witterung im Stande ist 100,000 Kubikfuß Raum auf 60°
                              (Fahrenh.) zu erwaͤrmen, wenn er 9 Fuß unter dem Niveau steht, auf welchem
                              die warme Luft entwikelt wird, in jeder Secunde 45 Kubikfuß Luft zu 60°
                              uͤber der Temperatur der Atmosphaͤre liefern. Um diese
                              Stroͤmung und diesen Ueberschuß der Temperatur 12 Stunden lang zu
                              unterhalten, werden nicht mehr als drei Bushel oder 252 Pfund Kohlen noͤthig
                              seyn. In diesem Falle sind also 45 Kubikfuß LuftIm Originale
                                    heißt es 49; es muß aber 45 heißen. A. d. Ueb. jeder Secunde
                              1,944,000 Kubikfuß in 12 Stunden, oder 138,857 Pfund. Es ist also E = (138,857 × 60)/252 = 32,930. Diese Zahl kann
                              man als bestaͤndige Groͤße, durch welche die Staͤrke irgend
                              eines Ofens ausgedruͤkt werden kann, betrachten; sie druͤkt zugleich
                              auch das Gewicht der Luft, welches ein Pfund Newcastler Steinkohle um einen Grad am
                              Fahrenheit'schen Thermometer erwaͤrmt, in Pfunden aus.
                           Allein strenge genommen, ist diese Zahl doch keine bestaͤndige Groͤße,
                              indem kleinere Oefen nicht mit demselben Vortheile wirken, wie groͤßere, und
                              oͤrtliche und andere Umstaͤnde koͤnnen in einem gewissen Grade
                              das Resultat der obigen Versuche veraͤndern. Dieß ist vorzuͤglich dann
                              der Fall, wenn der Zutritt der kalten Luft und die Entladung der verdorbenen Luft
                              auf irgend eine Weise durch den Wind gehindert wird.
                           Die kalte Luft kommt gewoͤhnlich geradezu aus der Atmosphaͤre, und so wie ihr
                              Fortschreiten in derselben durch den Wind gehindert oder beguͤnstigt wird,
                              wird eine groͤßere oder geringere Menge derselben durch den Ofen ziehen. Wenn
                              es an Luft fehlt, so wird weniger warme Luft von der erhizten Oberflaͤche
                              abgesezt werden, und eine groͤßere Menge wird durch den Schornstein
                              hinausgehen; wenn aber im Gegentheile der Wind in den fuͤr die kalte Luft
                              bestimmten Luftzug hineinblaͤst, dann vereinen sich zwei Kraͤfte zu
                              einer und derselben Wirkung; es tritt mehr Luft ein, es wird mehr Hize durch
                              dieselbe abgefuͤhrt, und es geht folglich weniger durch den Schornstein
                              hinaus.
                           Wo es nur immer thunlich ist, bediene ich mich eines sehr kraͤftigen Mittels,
                              um das Einstroͤmen der kalten Luft und das Entweichen der verdorbenen zu
                              regulieren, indem ich an dem Anfange und Ende dieser Oeffnungen eine Drehekappe oder
                              einen Luftfang anbringe, dessen Fluͤgel so befestigt sind, daß sie den Wind
                              durch die eine herein blasen lassen, und die Entweichung der Luft durch die andere
                              beguͤnstigen. Obschon diese Vorrichtung stets der Entstehung einer
                              Gegenstroͤmung, welche ohne dieselbe zuweilen statt hat, vorzubeugen im
                              Stande ist, so vermag sie doch nicht zu hindern, daß nicht ungleiche Mengen von Luft
                              einstroͤmen, je nachdem naͤmlich die Staͤrke des Windes
                              verschieden ist. Indessen ist dieß in praktischer Hinsicht eben nicht von großer
                              Bedeutung, da selbst waͤhrend der vollkommensten Windstille die durch die
                              Gewalt des Ofens allein herbeigefuͤhrte Luft zu jeder Erwaͤrmung und
                              Luͤftung hinreicht, und, bei einem mittelmaͤßigen Feuer in dem Ofen,
                              die Luft, wenn der Wind bedeutend stark ist, in einer hoͤheren Temperatur,
                              als noͤthig, in die Zimmer gelangt. Hier haͤtte also hoͤchstens
                              ein erwuͤnschter Fehler statt. Sollte jedoch die Menge der
                              zustroͤmenden Luft unter jedem Winde dieselbe seyn muͤssen, so
                              koͤnnte die Oeffnung in der Drehekappe, durch welche die kalte Luft
                              einstroͤmt, so
                              eingerichtet seyn, daß sie sich selbst gehoͤrig zu stellen vermag, und
                              jedesmal dem Winde eine Flaͤche darbiethet, die in umgekehrtem
                              Verhaͤltnisse mit der Schnelligkeit des Windes steht. Auf diese Weise
                              wuͤrde in gleichen Zeitraͤumen immer dieselbe Menge von Luft
                              einstroͤmen.
                           Die Drehekappe am Ausgange fuͤr die verdorbene Luft ist oben an dem Dache, so
                              daß alle Zimmer, welche warme Luft erhalten, ihren Luftzug fuͤr die
                              verdorbene Luft, und zwar jedes, fuͤr sich einzeln, oben unter dem Dache
                              haben, und sich unter der Drehekappe entleeren.
                           Diese Vorrichtung ist in dem allgemeinen Krankenhause von Derbyshire und in dem
                              Lunatic Asylum zu Wakefield eingefuͤhrt. Im Sommer, wo der Ofen nicht im
                              Gange ist, haͤngt die Luͤftung von dem Winde ab, welche zu weilen dem
                              in Krankenhaͤusern so noͤthigen Wechsel der Luft nicht entsprechen
                              mag. Fuͤr diesen Fall habe ich eine andere Vorrichtung getroffen. Statt die
                              Drehekappe fuͤr die verdorbene Luft am Dache anzubringen, stellte ich sie
                              oben auf eine cylindrische Hoͤhlung, die ich in dem Dache selbst erbaute. In
                              diese Hoͤhlung leite ich alle Zuͤge der verdorbenen Luft, welche, wenn
                              sie aus Ziegelsteinen gebaut sind, in diesem Falle auch als Schornsteine dienen
                              koͤnnen. Mit eben dieser Hoͤhlung verbinde ich auch den Schornstein
                              des Ofens, und, wenn moͤglich, alle Rauchzuͤge in dem Gebaͤude.
                              Auf diese Weise laͤßt sich erwarten, daß stets einige Verduͤnnung in
                              dieser cylindrischen Hoͤhle im Dache statt hat, und daß hiedurch ein
                              anhaltender Zug aus jedem Zimmer in den allgemeinen Entleerer der verdorbenen Luft
                              hervorgebracht wird. Bei alten Gebaͤuden wird eine solche Vorrichtung sich
                              schwerlich ohne bedeutende Veraͤnderungen am Dache anbringen lassen,
                              waͤhrend an einem neuen Gebaͤude keine Schwierigkeit hieruͤber
                              statt haben kann, und die Vortheile, welche fuͤr gewoͤhnliche
                              Wohnzimmer dadurch entstehen, wirklich sehr groß sind. Denn erstens kann es bei dieser Art
                              von Heizung, gar keinen rauchenden Schornstein im ganzen Hause geben, und zweitens
                              kann kein Abwaͤrtsstroͤmen des Rauches in einem unbesezten
                              Schornsteine entstehen, und das Niederfallen des Rauches aus einem Rauchfange in den
                              anderen wird dadurch ganz und gar unmoͤglich; endlich gewinnt auch noch die
                              Schoͤnheit des Hauses, wenn man nur einen einzigen Schornstein fuͤr
                              dasselbe noͤthig hat, dem man uͤberdieß noch eine gefaͤllige
                              Form geben kann, waͤhrend unsere vielen heutigen Schornsteine die
                              Gebaͤude so sehr entstellen.
                           Wo man immer einen Luftzug fuͤr kalte Luft in einer bedeutenden Laͤnge
                              unter der Erde anbringen kann, ist es der Muͤhe werth sich denselben zu
                              verschaffen. Ich weiß durch Erfahrung, daß ein solcher Luftzug von 50 Yards (150
                              Fuß) Laͤnge die Luft beinahe bis zur arithmetischen Proportionale zwischen
                              der Temperatur der Erde und jener der Luft im Sommer abzukuͤhlen vermag.
                              Aehnlichen Vortheil hat man von demselben auch im Winter, da die Erde die Luft zu
                              dieser Jahreszeit waͤrmt. Die Form dieses Luftzuges soll die moͤglich
                              groͤßte Oberflaͤche darbiethen, waͤhrend gerade die
                              entgegengesezte Form wesentlich die beste fuͤr die Leitungszuͤge der
                              warmen Luft ist.
                           Diese Angaben werden zwischen den Wendekreisen mit eben so vielem Vortheile zur
                              Kuͤhlung der Luft in den Zimmern, als bei uns, wo die Temperatur der Luft im
                              Winter so sehr unter jener der Erde ist, zur Erwaͤrmung derselben mit dem
                              besten Erfolge angewendet werden koͤnnen.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
