| Titel: | Verfahren, um der Baumwolle eine haltbare Nankin-Farbe zu geben. Von Hrn. Bucher. | 
| Fundstelle: | Band 10, Jahrgang 1823, Nr. XXXIII., S. 205 | 
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                        XXXIII.
                        Verfahren, um der Baumwolle eine haltbare Nankin-Farbe zu geben. Von Hrn. Bucher.
                        Aus der Description des Brevets d' Invention, im Repertory of Arts, Manufactures et Agriculture. N. CCXLIX. S. 181. Februar 1823.
                        Buchers Verfahren, der Baumwolle eine Nankin-Farbe zu geben.
                        
                     
                        
                           Man reinigt die gesponnene Baumwolle in Bachwasser, welches
                              auf 100 Kilogramme100 Kilogramms sind gleich 178,559 Pfund Wiener Handelsgewicht, oder 213,924
                                    Leipziger Handelsgewicht. D. 10 Litres100 Litres sind gleich 70,669 Wiener Maß oder 83,047 Leipziger, oder 106,805
                                    Dresdner Kannen. Wie stark aber die kaustische Lauge seyn soll, ist nicht
                                    angegeben. D. kaustische Lauge statt der Pottasche enthaͤlt.
                           Nachdem die Baumwolle drei Stunden lang gesotten hat, wird sie in Flußwasser
                              gewaschen, und in ein Nankin-Bad, das zur Haͤlfte aus Regenwasser, zur
                              Haͤlfte aus einem gelben Bade, das mit Eisenoxid bereitet wird, besteht, eingesezt. Zu
                              diesem kommt eine Eisen-Aufloͤsung aus salpetersaurem EisenSalpetersaures Eisen kann man in einem sehr billigen Preis bei mir haben.
                                    D., und eine kaustische Lauge aus Asche und Kalk und aus gemeiner AscheAuch hier vermißen wir die Gewichts- und Maaß-Verhaͤltnisse. Das
                                    kalische Eisenoxid, durch salpetersaures Eisen in kohlensaurem Kali
                                    geloͤst, laͤßt sich, wenn das Kali nicht stark vorwaltet,
                                    nicht viel mit Wasser verduͤnnen. Das kaustische Kali oder die
                                    kaustische Lauge dient hier zur Loͤsung der Thonerde des Alauns. Das
                                    Verfahren wird am beßten gelingen, wenn man die 2 1/2 Kilogramme Alaun in
                                    Wasser loͤst, mit kohlensaurem Kali die Thonerde
                                    niederschlaͤgt, (wozu beilaͤufig die Loͤsung von 1 3/4
                                    Kilogr. Pottasche erfoderlich sind) aussuͤßt, auf einem Filtrum von
                                    der groͤßern Menge Wasser befreit, und dann in der noͤthigen
                                    Quantitaͤt kaustischer Lauge aufloͤst, und dem kalihaltigen
                                    salpetersauren Eisen zusezt. Der Bleizuker (essigsaures Blei) ist hier ganz
                                    entbehrlich. D., und auf 50 Kilogramme Baumwolle (= 772207 engl. Gran) kommen 2 1/2
                              Kilogramme gemeiner Alaun und 1 Kilogram Blei-Zuker oder essigsaures Blei (Proto-Acetas plumbi).
                           In dieser Mischung wird die Baumwolle drei Stunden lang kalt fleißig umgekehrt,
                              hierauf in Flußwasser gewaschen, und dann in ein Faß gebracht, welches mit
                              Flußwasser gefuͤllt ist, und auf 50 Kilogramme 500 Gramme500 Gramme sind = 1/2 Kilogr. D. Krapp und Gallaͤpfel-Tinctur, die mit weißem Weine bereitet wurde,
                              enthaͤlt: in diesem Fasse laͤßt man die Baumwolle zwei Stunden lang
                              liegen, worauf man sie heraus nimmt, zum leztenmal im Flußwasser waͤscht, und
                              dann troknet.