| Titel: | Blankscheit bei verunstaltetem Wuchse oder Schwäche in der Rükenwirbel-Säule, worauf Denny Gardner, auf Edmund Place, Aldersgate-Street in London im August 1822 ein Patent erhielt. | 
| Fundstelle: | Band 10, Jahrgang 1823, Nr. LI., S. 291 | 
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                        LI.
                        Blankscheit bei verunstaltetem Wuchse oder Schwäche in der Rükenwirbel-Säule, worauf Denny Gardner, auf Edmund Place, Aldersgate-Street in London im August 1822 ein Patent erhieltWir theilen diese englische Erfindung unseren ehrsamen Mieder-Schneidern mit, auf
                                 daß auch sie die Salbung zu hohenlohischen Mirakeln erlangen moͤgen. A.
                                 d. Ueb..
                        Aus dem London Journal of Arts. November 1822. S. 241.
                        Mit Abbildungen auf Tab. VII.
                        [Blankscheit bei verunstaltetem Wuchse oder Schwäche in der Rükenwirbel-Säule.]
                        
                     
                        
                           Diese Erfindung besteht in einem gegliederten
                              Seiten-Stahl-Blankscheite, das zu jeder Seite unter dem Arme des Patienten, und
                              uͤbrigens so wie ein gewoͤhnliches Blankscheit an einem Mieder (man
                              vergl. die punctirten Linien in Fig. 24 Tab. VII.)
                              angebracht wird: bei Maͤnnern bringt man es im Guͤrtel an. Die beiden
                              Enden dieser Blankscheite haben die Form einer Kruͤke, damit sie oben dicht
                              unter dem Arme anschließen, und unten auf den Huͤften aufsizen. Die, nach der
                              verschiedenen Groͤße der Person noͤthige, Laͤnge kann diesen
                              Blankscheiten mittelst ihrer Schrauben gegeben werden, und sie selbst werden
                              mittelst Laͤppchen und Baͤndchen an dem Mieder etc. befestigt.
                           An dem oberen Kruͤkentheile, Fig. 25, sind
                              Loͤcher angebracht, welche zur Aufnahme der Schraube dienen. a und b sind
                              laͤngliche Loͤcher in der oberen Stellplatte, durch welche diese
                              Schrauben laufen. c ist eine andere Schraube, welche
                              eine Art von Achse bildet, auf der die Kruͤke sich etwas vor- und
                              ruͤkwaͤrts bewegen kann. e, e, e sind
                              verschiedene Loͤcher, in welche die Schrauben, d
                              und f, passen, durch welche die Laͤnge des
                              Blankscheites geregelt werden kann. d oder f kann wieder eine Art von Achse bilden, um welche der
                              mittlere Theil des Blankscheites sich bewegen kann, und zwar entweder an der Stelle
                              von c, oder neben demselben. Die Achse des unteren
                              Kruͤkenstuͤkes bildet die Schraube bei g:
                                 h und i sind wieder laͤngliche
                              Loͤcher mit Schrauben, wie a und b an dem oberen Ende, durch welche die Wirkung des
                              Gelenkes bei g beschraͤnkt wird. Man kann also
                              die Schrauben nach Belieben wechseln, je nachdem die Bequemlichkeit des Kranken es
                              fodert.
                           Herr Gardner schlaͤgt vor, wenn der Patient
                              ausgewachsen ist, alle diese Gelenke des Blankscheites mit unbeweglichen Schrauben
                              fest zu schrauben, oder, noͤthigen Falles, irgend eines dieser Gelenke unter
                              einem bestimmten Winkel mittelst der Schrauben a, b, d, f, h,
                                 i, fest zu stellen, indem der Schraubenkopf fest an die Stahlplatte
                              angedruͤkt wird, und dann, wie der Patient mehr Kraͤfte gewinnt, die
                              Schrauben oben und unten oder in der Mitte mehr beweglich zu machen. Er bemerkt
                              ferner, daß man diese Blankscheite auch aus anderem Metalle, selbst aus Holz,
                              Fischbein, Horn etc. verfertigen kann. Die anliegende Seite des Blankscheites muß
                              mit Leder oder irgend einer weichen Substanz gefuͤttert werden. Man kann mit
                              solchen Blankscheiten nicht bloß gehen, sondern auch tanzen und sich buͤken.
                              Das Mieder kann vorne oder ruͤkwaͤrts geschnuͤrt werden: das
                              Ruͤkgrat muß jedoch gleichfalls eine Stuͤze bekommen. Der beßte Stoff
                              zum Mieder ist Jagdguͤrtel-Zeug (hunting
                                 belt-web).
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
