| Titel: | Große (!) Verbesserungen in der Art, verschiedene Farben zu färben und zu druken, so daß sie auf Baumwolle, Leinen, Seide, Ziegenhaar, (Mohairs), sogenanntem Worsted und Wollenzeugen, Stroh, Bast und Strohhüte fest und haltbar bleiben, und worauf Robert Frith, Färber zu Salford in der Grafschaft Lancaster ein Patent erhielt. dd. 9. October 1820. | 
| Fundstelle: | Band 10, Jahrgang 1823, Nr. LV., S. 324 | 
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                        LV.
                        Große (!) Verbesserungen in der Art, verschiedene Farben zu färben und zu druken, so daß sie auf Baumwolle, Leinen, Seide,
                           Ziegenhaar, (Mohairs), sogenanntem Worsted und Wollenzeugen, Stroh, Bast und Strohhüte fest und haltbar bleiben, und worauf Robert Frith, Färber zu Salford in der Grafschaft Lancaster ein Patent erhieltSeit ein paar Jahren haben uns die englischen Journale nichts Neues aus dem
                                 Gebiete der Druk- und Faͤrbekunst gebracht. Auch die Beschreibung dieses
                                 Patents enthaͤlt, außer vielem Unsinn, nichts
                                    wesentlich Neues. Wir theilen daher dieses Patent bloß zum Belege
                                 unserer fruͤheren Behauptung, daß die Englaͤnder in der
                                 Kattundrukerei, hinsichtlich des Geschmaks und des Colorits, weit hinter den
                                 bessern deutschen und franzoͤsischen Drukereien zuruͤk sind, in
                                 einer Uebersezung mit. Daß aber auch Englands wissenschaftliche Maͤnner
                                 diesen Mangel fuͤhlen, glauben wir am beßten durch Anfuͤhrung eine
                                 Urtheils, das der Redacteur des London Journals of Arts
                                    et Sciences in Nr. 11. S. 229 uͤber dieses Patent faͤllt,
                                 zu bewahrheiten. Er sagt: „Obschon ein erfahrner Kuͤnstler
                                    vielleicht aus demselben etwas Nuͤzliches lernen kann, so
                                    muͤßen wir doch die Dunkelheit und Incorrectheit vieler der hier
                                    gegebenen Anweisungen sehr beklagen. Bei Bereitung der Aufloͤsung Nr.
                                    1 heißt es, wir sollen Kochsalzsaͤure
                                    nehmen; man sagt uns aber mit keinem Worte, wieviel. Bei den Aufloͤsungen Nr. 3 und 4 wird Salpetersaͤure erwaͤhnt; es kommt
                                    aber
                                    keine Silbe uͤber die Menge derselben vor.
                                    Bei der Aufloͤsung Nr. 5 wird starke
                                    Sumach, Gallaͤpfel, Myrobalanen oder Valonia Fluͤßigkeit befohlen; man spricht aber keine Silbe
                                    uͤber die Art, wie diese Fluͤßigkeit bereitet werden soll.
                                    Ueber dieß kommt eine Menge dunkler und unverstaͤndlicher Anweisungen
                                    hier vor, uͤber welche wir es nicht der Muͤhe werth finden,
                                    unsere Zeit zu verlieren. Bemerken muͤßen wir jedoch, daß das Ganze
                                    auf eine hoͤchst barbarische und unwissenschaftliche Weise
                                    zusammengestoppelt ist. Moͤchten doch die Patenttraͤger
                                    unseren wiederholten Ermahnungen Gehoͤr schenken! Wir glauben ferner,
                                    daß in dem ganzen Patente auch nicht Ein Ingrediens vorkommt, welches nicht
                                    bereits fruͤher in der Faͤrberei gebraucht worden
                                    waͤre, und wir sehen nicht ein, wie ein Patenttraͤger auf
                                    verschiedene Verbindungen von Materialien, woran nichts neu ist, ein Recht
                                    auf ein ausschließendes Privilegium in Anspruch nehmen kann.“
                                 Weitere Bemerkungen uͤber dieses Patent wuͤrden uns zu weit
                                 fuͤhren. D.. dd. 9. October 1820.
                        Aus dem Repertory of Arts, Manufactures et Agriculture. N. CCXLIX. Februar 1822. S. 134.
                        Frith's Verbesserungen in der Art, verschiedene Farben zu färben und zu druken.
                        
                     
                        
                           Folgende Bereitungen oder Mischungen von Metallen,
                              Aufloͤsungen und Beizen sind die Materialien, deren ich mich bei meiner
                              Erfindung oder Verbesserung im Faͤrben und Druken der weiter unten
                              erwaͤhnten verschiedenen Farben bediene.
                           
                           Nr. 1. Metall-Composition. Ich nehme drei Pfund Blei, und Eine
                              Unze Silber, und schmelze beide zusammen.
                           Nr. 2. Metall-Composition. Ich nehme 6 Pfund Blok-Zinn, und 1
                              Unze Silber, und schmelze beide zusammen.
                           Aufloͤsungen: Nr. 1. Ich nehme
                              Kochsalzsaͤure, und seze von der Metall-Composition Nr. 1 auf 4–5 Tage
                              zu; dann gebe ich von der Metall-Composition Nr. 2 so viel dazu, als waͤhrend
                              4–5 Tagen davon aufgenommen werden kann, und fuͤge dann noch so viel
                              Kupfer- und roͤmischen Vitriol bei, als waͤhrend eben dieser Zeit
                              aufgenommen werden kann.
                           Nr. 2. Ich nehme ein Gallon Salpetersaͤure, Salmiak 4
                              Unzen, und werfe lezteren in die Saͤure, seze dann so viel Metall-Composition
                              Nr. 2 zu, bis die Mischung anfange, sich zu verdiken, und lasse sie vor dem
                              Gebrauche 4–5 Tage lang stehen.
                           Nr. 3. Ich nehme Salpetersaͤure, und seze von der
                              Metall-Composition Nr. 1, und von Kupfer-Drehspaͤnen oder roͤmischem
                              Vitriol abwechselnd so viel zu, bis sie anfaͤngt dik zu werden, und lasse sie
                              4–5 Tage stehen, ehe ich sie gebrauche.
                           
                           Nr. 4. Ich nehme Salpetersaͤure, und seze von der
                              Metall-Composition Nr. 1 und Eisen, oder schwefelsaurem Eisen abwechselnd zu, bis
                              sie anfaͤngt, sich zu verdiken, und lasse sie 4–5 Tage vor der
                              Anwendung stehen.
                           Beize. Um aus obigen Aufloͤsungen eine Beize zu
                              machen, nehme ich 4 Theile von Nr. 2, 1 Theil von Nr. 3, und 2 Theile von Nr. 1, und
                              mische dieselben zusammen; dann seze ich 1 Theil Wasser auf 4 Theile dieser Mischung
                              zu, und hierauf eine Pinte starken Sumach, Gallaͤpfel, Marobilau oder Valonia
                              (strong liquor from shumach galls, marobilau, or valonia,
                                 SIC!) und gebe noch Alaun im Verhaͤltnisse von 4 Unzen auf Ein
                              Gallon hinzu.
                           Folgende Farben werden auf die angegebenen Stoffe mit obigen Materialien auf folgende
                              Weise gefaͤrbt.
                           Gelb und Strohgelb auf Baumwolle und Seide. Ich ziehe die
                              Waare durch obige Beize Nr. 5, wasche sie aus, und weke die Farbe mit Wau, oder mit
                              Wau und Gelbrinde (bark), oder mit Wau und Gelbholz (Fustic). Dann wasche ich sie ab, trokne sie, und ziehe
                              sie durch eine starke rothe Fluͤßigkeit, oder eine Aufloͤsung aus 2
                              Pfund Alaun und 1 Pfund Bleizuker auf 1 Gallon mit 2 Unzen Perl-Asche gegohrenen
                              (SIC! fermented) Wassers; wasche sie neuerdings,
                              und frische sie mit Wau, oder mit Wau und Gelbrinde, oder mit Wau und Gelbholz auf;
                              wasche sie wieder und trokne sie.
                           Orange und Roth. Dasselbe Verfahren, wie bei Strohgelb
                              und Gelb, bis es zu dem zweiten Weken kommt, wo ich mich des Waus und des Krappes
                              bediene, und zwar des Wurzel- oder Spizen-Krappes (madder
                                 root or crop madder) oder des Gelbholzes und des Krappes: dann wasche ich
                              die Waare, und trokne sie. Zur rothen Farbe nehme ich mehr Krapp, als zur orange, je
                              nachdem naͤmlich der Ton der Farbe seyn soll.
                           Gruͤn auf Baumwolle und Seide. Ich faͤrbe
                              die Waare mit Indigo mehr oder minder hell oder dunkelblau, nach dem verlangten Tone
                              der gruͤnen Farbe, und bediene mich desselben Verfahrens, wie bei Gelb und
                              Strohfarben.
                           Nelkenfarbe auf Baumwolle und Seide. Ich ziehe die Waare
                              durch die Beize Nr. 5, wasche sie aus, und frische mit starkem Gallaͤpfel-,
                              Sumach-, Marobilau-, oder Valonia-Aufgusse auf; wasche sie wieder aus, und trokne
                              sie; ziehe sie dann wieder durch die Beize Nr. 5, wasche sie aus, und frische mit
                              Cochenille auf.
                           Roth auf Baumwolle oder Scharlachroth auf Seide. Ich ziehe die Waare durch die Beize Nr. 5, wasche
                              sie aus, und frische mit starkem Gallaͤpfel-, Sumach-, Marobilau- oder
                              Valonia-Aufgusse auf, wasche sie aus und trokne sie. Dann ziehe ich sie durch die
                              Beize Nr. 5, und wasche sie aus, und frische sie mit starkem Gallaͤpfel-,
                              Sumach-, Marobilau- oder Valonia-Aufgusse auf; ziehe sie zum drittenmale durch
                              dieselbe Beize, wasche sie aus, und frische sie mit Cochenille auf.
                           Scharlachroth auf Baumwolle. Ich verfahre wie bei dem
                              Roth, nur daß ich noch einmal mehr auffrische, und die Waare durch die Beize ziehe;
                              dann wasche ich sie aus, und frische mit Cochenille auf.
                           Schwarz auf Baumwollen-Garn. Auf 1 Gallon
                              Eisen-Fluͤßigkeit (SIC! iron liquor) seze ich 2 Unzen Gruͤnspan zu, und
                              koche sie. Dann faͤrbe ich das Garn mittel-indigoblau, wasche es aus, trokne
                              es, und ziehe es durch Sumach-, Gallaͤpfel- oder Valonia-Aufguß; dann durch
                              die Beize Nr. 5, und wasche es wohl aus. Hierauf frische ich es mit
                              Gallaͤpfel-, Sumach- oder Valonia-Aufguß aus, wasche und trokne es, und ziehe
                              es durch obige Eisen-Fluͤßigkeit, die mit eben so viel Wasser vermengt ist,
                              trokne es, wasche es, und trokne es wieder, und frische es mit Krapp und etwas
                              Gallaͤpfel-Aufguß auf; trokne es wieder, wasche es, und ziehe es noch einmal
                              durch die verduͤnnte Eisen-Fluͤßigkeit, und frische es wie zuvor
                              auf.
                           Oliven und lichtbraune Farbe auf Baumwolle und Wolle. Ich
                              ziehe die Waare durch die Beize Nr. 5, und frische sie mit Sumach-,
                              Gallaͤpfel- oder Valonia-Aufguß auf, wasche und trokne sie, und ziehe sie
                              durch die oben bei der schwarze Farbe erwaͤhnte Eisen-Fluͤßigkeit,
                              wenn sie olivenfarbig werden soll: zur Darb-FarbeDrab-Farbe ist aber eine schwaͤchere Eisen-Fluͤßigkeit notwendig,
                              naͤmlich: 6 Theile Wasser auf 1 Theil Eisen-Fluͤßigkeit. Hierauf
                              wasche und trokne ich sitz, und frische sie mit Wau oder etwas Krapp und
                              Gallaͤpfel auf.
                           Carmesinbraun und Purpur auf
                              Baumwolle und Seide. Ich
                              ziehe die Waare durch die Beize Nr. 5, und wasche sie ab; frische sie dann mit einem
                              schwachen Gallaͤpfel-, Sumach-, Marobilau- oder Valonia-Aufgusse auf; wasche
                              sie aus, und trokne sie; ziehe sie dann durch eine Mischung der rothen und der
                              Eisen-Fluͤßigkeit, welche aus zwei Theilen rother Fluͤßigkeit auf
                              Einen Theil Eisen-Fluͤßigkeit besteht; fuͤr dunkle Farben seze ich 6
                              Theile Wasser auf 1 Theil dieser Mischung zu; fuͤr lichtere nehme ich 50
                              Theile Wasser auf 1 Theil dieser Mischung, und ziehe dann die Waare durch, trokne
                              sie und wasche sie aus und frische sie mit Cochenille oder Krapp oder Cochenille und
                              Krapp auf (SIC. Weth oochineal or madder, or cochineal and
                                 madder).
                           Carmesin und Granatfarben. Ich
                              nehme mehr von der rothen Fluͤßigkeit und weniger von der
                              Eisen-Fluͤßigkeit als zuvor; naͤmlich 1 Pinte von der rothen auf 1
                              Gallon Eisen-Fluͤßigkeit, und frische mit Cochenille oder Krapp, oder mit
                              beiden zugleich auf, und wasche hierauf aus.
                           Braun. Ich bediene mich desselben Verfahrens, wie bei
                              Carmesin, außer daß ich das Verhaͤltniß der rothen und der
                              Eisen-Fluͤßigkeit aͤndere; naͤmlich 1 Quart rothe
                              Fluͤßigkeit auf 1 Gallon Eisen-Fluͤßigkeit. Auf Wolle und Ziegenhaar
                              (Mohair) bediene ich mich desselben Verfahrens, wie
                              oben auf Seide.
                           Um Bast, Stroh und Strohhuͤte gelb zu faͤrben, menge ich 4 Theile der
                              Aufloͤsung Nr. 2 mit 1 Theile der Aufloͤsung Nr. 3, und weiche den
                              Bast, das Stroh oder die Strohhuͤte 2 Stunden lang in dieser Mischung, wasche
                              diese Stoffe dann gehoͤrig aus, und frische sie mit Wau, oder mit Wau und
                              Gelbrinde (American bark) oder mit Wau und Gelbholz auf,
                              wasche sie dann aus, und trokne sie.
                           Was das Druken auf Baumwolle betrifft, so geschieht es,
                              wie folgt:
                           Um Purpur zu druken, nehme ich von der Aufloͤsung
                              Nr. 1, und koche Campescheholz-Spaͤne in Wasser, bis das Hydrometer des
                              Rochetta 6 weiset. Dann koche ich 4 Unzen Cochenille in 1 Gallon Wasser zur
                              Haͤlfte ein, und seze ein halb Pfund Krapp auf 1 Gallon Wasser zu,
                              fuͤge 2 Unzen gemahlener Gallapfel bei, und lasse es 4–5 Tage lang
                              stehen. Dann nehme ich 5 Quart der Campesche-Fluͤßigkeit, 1 Quart der
                              Cochenille-Fluͤßigkeit, und 1 Quart der Krapp- oder
                              Gallaͤpfel-Fluͤßigkeit, mische sie zusammen, und verdike sie mit Staͤrke
                              oder feinem Mehle, oder Traganth-Gummi. Wo ich Staͤrke nehme, nehme ich 4
                              Pfund auf 1 Gallon dieser Mischung; wo ich Traganth brauche, nehme ich so viel zu
                              der Mischung, als noͤthig ist, um sie gehoͤrig dik zu machen. Dann
                              nehme ich 6 Theile von der Aufloͤsung Nr. 1, 1 Theil der Aufloͤsung
                              Nr. 2, und 1 von der Aufloͤsung Nr. 3, mische sie durch einander, und seze
                              Alaun im Verhaͤltnisse von 1 Unze auf 1 Gallon zu. Hierauf nehme ich 1 Quart
                              von dieser Mischung der Aufloͤsungen auf 1 Gallon der Verdikten Farbe. Nach
                              dem Druke, und wenn die Farbe aufgefrischt werden soll, nehme ich sehr schwaches
                              Vitrioloͤl und Wasser, und wasche dann aus.
                           Um Carmesin auf Baumwolle zu druken, nehme ich 2 Pfund
                              Bleizuker, (sacchara saturna
                              SIC!! Man sollte glauben, der Hr.
                                    Patenttraͤger hat bei dem Redacteur der Pharmacopoea b***a latein gelernt. A.
                                    d. Ueb.), 4 Pfund Alaun, 6 Unzen Weinstein, und 4 Unzen gemahlene Gallapfel auf 1
                              Gallon Wasser, und ruͤhre sie 2 Tage uͤber gut durch einander; dann
                              lasse ich sie mit 2 Unzen Perl-Asche gaͤhren (ferment), und ruͤhre sie waͤhrend 24 Stunden zuweilen um.
                              Dann verdike ich die Farbe mit Senegal-Gummi, und seze auf 1 Gallon derselben eine
                              halbe Pinte der Aufloͤsung Nr. 2 zu; dann druke ich, und nach 3, 4 Tagen
                              duͤnge (dung
                              Durch ein Kuhmistbad passiren. D.), und reinige ich die Waare gut. Hierauf frische ich sie in einer Abkochung
                              von Cochenille und Krapp, in dem Verhaͤltnisse von 4 Unzen von jedem auf ein
                              Stuͤk von 28 Yards, auf, und helle sie mit etwas Kleye, aber nicht zu stark
                              noch zu lang in der Arbeit.
                           Um chemisch Roth auf Baumwolle, Wolle oder Seiden-Waaren
                              zu druken, nehme ich ein halbes Gallon der Aufloͤsung Nr. 2, ein Quart der
                              Aufloͤsung Nr. 3, und eine Pinte der Aufloͤsung Nr. 4, und mische sie
                              zusammen. Dann seze ich 1 Pfund Faͤrberroͤthe, und 2 Unzen gemahlene
                              Gallaͤpfel zu, und ruͤhre sie wiederholt durch 24 Stunden fleißig um.
                              Hierauf nehme ich die klare Fluͤßigkeit davon ab, und seze derselben so viel
                              Cochenille zu, als sie waͤhrend 24 Stunden aufzuloͤsen (SIC, dissolve) vermag, und ruͤhre sie
                              oͤfters um. Dann nehme ich die klare Maͤßigkeit, und verdike sie mit
                              Traganth-Gummi so lang, bis sie zur Arbeit tauglich ist. 48 Stunden nach dem Druke
                              wasche ich die Waare in klarem Wasser, außer wenn sie von Wolle ist, wo ich sie,
                              ohne Waschen, 2 Stunden lang duͤnsten lasse.
                           Um chemisch Gelb auf Baumwolle zu druken, koche ich
                              Gelbrinde (American bark) tuͤrkische oder
                              franzoͤsische Kreuzbeeren, zusammen oder einzeln, in Wasser, bis auf Nr. 4 an
                              Rochetta's Hydrometer. Dann verdike ich ein Gallon dieser Abkochung mit
                              Traganth-Gummi, Staͤrke oder mit feinem Mehle, und seze eine Pinte der
                              Aufloͤsung Nr. 1 zu; druke dann den Zeug, und trokne denselben bei sehr
                              maͤßiger Hize durch 24 Stunden, worauf ich denselben in Wasser auswasche.
                           Um chemisch Gruͤn auf Baumwolle zu druken, nehme
                              ich von der Aufloͤsung Nr. 1, und seze so viel fein gemahlenes Preußisch-Blau
                              zu, bis sie gehoͤrig verdikt wird, und ruͤhre sie waͤhrend 3
                              Wochen gehoͤrig um. Dann nehme ich 1 Theil der oben erwaͤhnten Farbe,
                              welche ich zum chemisch Gelb brauche, auf 1 Theil des oben erwaͤhnten Blau,
                              mische beide gehoͤrig, und verdike sie mit so viel Traganth als
                              noͤthig, druke hierauf den Zeug, und nach 24stuͤndigem gelindem
                              Troknen wasche ich denselben in Wasser.
                           Roth auf gelbe Seide zu druken, welche auf die oben bei
                              Strohgelb und Gelb angegebene Weise gefaͤrbt wurde.
                           A. Ich bereite eine starke Cochenille-Abkochung, und
                              siede sie so lang, bis das Hydrometer des Rochetta 4 zeigt; dann seze ich zu 1
                              Theile dieser Abkochung Alaun, oder etwas von der Beize Nr. 5, bis sie sich bricht.
                              Nachdem sie sich gesezt hat, filtrire ich sie durch ein feines Baumwollen- oder
                              Wollentuch, und seze 1 Gallon dieser Abkochung 1 Pfund Alaun, 1 Pfund Weinsteinrahm
                              und 4 Unzen Gruͤnspan, oder, statt des Gruͤnspanes, 3 Unzen blauen
                              Vitriol zu; halte die Mischung so lang heiß, bis alles aufgeloͤst ist, und
                              seze hierauf so viel von dem filtrirten Lake zu, als noͤthig ist, um die
                              verlangte Farbe zu er, zeugen, worauf ich sie mit Senegal-Gummi verdike.
                           B. Ich bereite eine starke Abkochung von Brasilienholz,
                              welche 4 an Rochetta's Hydrometer zeigt, und behandle dieselbe in jeder Hinsicht so,
                              wie die Cochenille-Abkochung Litt. A.C. Ich bereite eine starke Abkochung von Persico
                              (Pfirsich-Holz, peach wood), welche 4 an Rochetta's
                              Hydrometer zeigt, und behandle sie in jeder Hinsicht auf dieselbe Weise, wie A. und B. Dann nehme ich
                              gleiche Mengen der obigen verbitten Farben A, B, C, und
                              druke. Sind verschiedene Schattirungen noͤthig, so menge ich zwei Theile von
                              C. mit Einem Theile von A, oder ich nehme drei Theile von B auf Einen
                              Theil von A, und vier und zwanzig Stunden nach dem Druke
                              daͤmpfe ich den gedrukten Zeug zwei Stunden lang, und wasche denselben dann
                              aus.
                           Schwarz und Roth auf denselben
                              gelben Seidenstoff zugleich zu druken. Ich koche Campeche-Holz solang in Wasser, bis
                              Rochetta's Hydrometer 6 weiset: dann verdicke ich die Abkochung mit Gummi-Senegal,
                              und seze auf Ein Gallon der verdikten Farbe Eine Pinte der Aufloͤsung Nr. 4
                              zu, und eine halbe Pinte der Aufloͤsung Nr. 3. Hierauf druke ich, trokne,
                              daͤmpfe, und wasche, wie oben, aus.
                           Nankin-Farbe auf Baumwolle, Garn oder Zeug zu
                              faͤrben. Ich nehme von der Beize Nr. 5, und seze die Haͤlfte Wasser
                              zu. Dann ziehe ich das Garn oder den Zeug durch, wasche gut aus, und frische die
                              Farbe in einer Abkochung von Gallaͤpfel, Valonia, Sumach, Marobilau,
                              Erlen-Rinde, Nankin-Rinde, Mahogany-Rinde oder Saͤgespaͤne auf, wozu
                              ich entweder nur eines dieser Ingredienzen, oder alle, oder einen Theil derselben
                              nehme. Hierauf ziehe ich die Waare wieder durch die Beize Nr. 5, wasche sie aus, und
                              ziehe sie durch warmes Seifen-Wasser, und trokne sie.
                           Urkunde dessen etc.