| Titel: | Gewisse Verbesserungen in der Art, Pelzhaar und Wolle, die man in den Hut-Fabriken braucht, von Kämmlingen und Haaren zu reinigen, worauf die Hutfabrikanten, Thom. Barker zu Oldham, in der Grafschaft Lancaster, und Joh. Rawlinson Harris, Winchester-place, Southwark, dd. 26. Jul. 1821 ein Patent erhielten. | 
| Fundstelle: | Band 10, Jahrgang 1823, Nr. LXVII., S. 385 | 
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                        LXVII.
                        Gewisse Verbesserungen in der Art, Pelzhaar und Wolle, die man in den Hut-Fabriken braucht, von Kämmlingen und Haaren zu reinigen,
                           worauf die Hutfabrikanten, Thom. Barker zu Oldham, in der Grafschaft Lancaster, und Joh. Rawlinson Harris, Winchester-place, Southwark, dd. 26. Jul. 1821 ein Patent erhielten.
                        Mit Abbildungen auf Tab. VIII.
                        Barker's und Rawlinson's Methode, Pelzhaar und Wolle von Kämmlingen zu reinigen.
                        
                     
                        
                           Die erste dieser Verbesserungen besteht in einem Regulator,
                              der an dem Ende eines Windzuges angebracht ist, und einem Hemmbrette, welches
                              unmittelbar an dem Ende des Windzuges, und demselben gegen uͤber, angebracht
                              ist, wodurch der Wind mittelst eines Schiebers oben an dem Windzuge durch ein Loch
                              aufsteigen muß. Die zweite Verbesserung besteht darin, daß der Windzug auf eine
                              groͤßere Laͤnge als bisher ausgedehnt wird, und die Sammlungskammer
                              uͤber und hinter der besagten Oeffnung am Ende des Windzuges angebracht ist.
                              Die dritte endlich beruht auf der Anwendung einer quer heruͤber gespannten
                              Weife mit Kazendarm-Saiten statt des gewoͤhnlichen Fachbogens, welche Saiten
                              dadurch, daß sie an einen Zapfen oder Knopf bei ihrer Umdrehung anstoßen, in eine
                              solche schwingende Bewegung gerathen, daß Wind genug dadurch fuͤr die
                              Maschine entsteht, und zugleich die zu reinigenden oder zu fachenden Materialien
                              jeder Art besser, als bisher, von einander geschieden werden.
                           Fig. 7. ist
                              ein Durchschnitt der gewoͤhnlichen Maschine mit jenen Theilen, welche unsere
                              Verbesserung ausmachen. AA ist ein leichter
                              falscher Boden, der auf dem Lager gg ruht, und den
                              Windzug P verlaͤngert, waͤhrend er
                              zugleich das gereinigte Pelzhaar traͤgt, das in der Sammlungskammer sich niederlaͤßt. BC ist ein Schieber, den wir Regulator nennen. Er
                              steigt bei C unter einem Winkel von beinahe 45°
                              auf, und schiebt sich auf den Lagern ff
                              ruͤkwaͤrts und vorwaͤrts, mehr oder weniger uͤber den
                              falschen Boden AA hin, wodurch die Oeffnung bei
                              O nach Belieben vergroͤßert oder verkleinert
                              werden kann, je nachdem er mehr oder minder von dem Ende der Sammlungskammer D entfernt wird, das hier als das oben erwaͤhnte
                              Hemmbrett dient. Je groͤber das Material ist, das gereinigt werden soll,
                              desto weiter muß die besagte Oeffnung bei O seyn. E ist der Boden des Windzuges, und Z die Oeffnung an dem Ende des Umfanges des Fachbogens,
                              wodurch Luft in die Maschine kommt. Um den Regulator zu vollenden, bedienen sich die
                              Patenttraͤger eines kleinen Schiebers, wodurch die Oeffnung bei Z nach Belieben verengt werden kann: da aber jedes
                              andere Ding, das einen Theil dieser Oeffnung deken kann, eben so gut dient, ist es
                              nicht noͤthig, dieß besonders zu beschreiben. Diesen Schieber nennen die
                              Herren den Daͤmpfer.
                           Fig. 8. zeigt
                              den Windzug und das Hemmbrett mit einer anderen Stellung der Sammlungskammer, wo das
                              Ende der lezteren nicht als Hemmbrett dienen kann. R ist
                              die Sammlungskammer; PP, der Windzug; D, das Hemmbrett; BC
                              der Regulator oder das Schiebbrett. Durch diese Vorrichtung wird der Windzug so
                              lang, daß die meisten Haare und Kaͤmmlinge, und alles Schwere in den zu
                              reinigenden Hutmaterialien Gelegenheit genug findet, sich am Boden des Windzuges
                              nieder zu legen; dasjenige, was von dem Zuge bis an das Ende desselben fortgerissen
                              wird, stoͤßt auf das Hemmbrett, und wird von demselben aufgehalten, und nur
                              das leichte und reine Pelz- und Wollenhaar wird durch die Oeffnung O durch den Zug hinausgerissen und hinaufgetrieben, weil
                              das Hemmbrett es nicht gerade fort laͤßt. Auf diese Weise kommt das Material
                              so rein, wie moͤglich, in die Sammlungskammer. Das Hemmbrett muß etwas
                              hoͤher seyn, als der Schieber; doch ist es besser, wenn das Ende der
                              Sammlungskammer selbst das Hemmbrett bildet.
                           Fig. 9. ist
                              der Durchschnitt einer Maschine, welche alle unsere Verbeßerungen enthaͤlt,
                              nebst dem mittelst eines doppelten Regulators verlaͤngerten Windzuge: dieser Regulator
                              ist ganz nach demselben Grundsaze, wie der oben beschriebene, eingerichtet, obschon
                              er in Form und Anwendung etwas abweicht. K, ist die
                              Sammlungskammer; C, der obere Regulator, der sich in
                              einem Angel, K, dreht, und von einer Schnur, L, gehalten wird, wodurch die Oeffnung, O, vergroͤßert und verkleinert werden kann. B ist der untere Regulator, der in einer und derselben
                              Lage fest gehalten wird. H ist das Hemmbrett des unteren
                              Regulators; D ein Theil des Endes der Sammlungskammer,
                              welcher als Hemmbrett fuͤr den oberen Regulator dient. Die Laͤnge des
                              Windzuges wird hier durch einen Schieber, den man zuruͤkziehen kann, auf
                              folgende Weise vergroͤßert. Das zu reinigende Material wird von dem
                              Speise-Tuche ohne Ende, W, auf die gewoͤhnliche
                              Weise, an jenen Theil des Windzuges, P, hingeblasen,
                              woher der Wind, der auf das Hemmbrett H stoͤßt,
                              alles, was nicht gehoͤrig gereinigt und nicht leicht genug ist, um in die
                              Sammlungskammer aufzusteigen, uͤber den untern Regulator zuruͤk
                              blaͤst, und zwar durch den Windzug S, aus welchem
                              es durch die Oeffnung Q nach P zuruͤkgefuͤhrt und wieder vorwaͤrts getrieben wird.
                              Waͤhrend dieses Durchganges wird das Materiale nun hinlaͤnglich
                              gereinigt und leicht genug, um in die Sammlungskammer aufzusteigen, wo es sich
                              hinter, uͤber und auf dem oberen Regulator sammelt, und durch die
                              Thuͤre bei M herausgenommen wird.
                           Die Weife aus Kazendarm-Saiten ist auf folgende Weise eingerichtet. a, a, a, a, a, a, ist der Durchschnitt eines hohlen
                              Cylinders. e, e, e, e, e, e, ein Vorsprung an einem Ende
                              derselben. Von dem Rande dieses Vorsprunges sind Darmsaiten, oder das, was man die
                              Fachsaite nennt, an einen correspondirenden Vorsprung an dem anderen Ende des
                              Cylinders hingespannt: diese Saiten sind durch kleine Kreise angedeutet. Die Zahl
                              dieser Saiten ist unbestimmt; vielleicht sind aber zwei und siebzig auf einer Weife
                              von der hier angegebenen Groͤße die zwekmaͤßigste Zahl. Bei X ist ein Zapfen oder Stift, der so gestellt ist, daß
                              die Saiten der Weife, so wie diese umgedreht wird, an demselben anschlagen, und so
                              in eine heftige schwingende Bewegung versezt werden. Diese Saiten nehmen nun,
                              waͤhrend sie sich schwingen, das zu fachende Material von dem Speisetuche weg,
                              schuͤtteln dasselbe auf, und erzeugen, nach der Erfahrung der Herren Barker und Harris, Wind genug
                              waͤhrend ihrer Umdrehung, um es in den Windzug zu treiben. Sollte dieß jedoch
                              nicht der Fall seyn, so bringen sie noch kleine Faͤcher, r, r, r, r, r, r, r, r, an dem Umfange des Cylinders an.
                              T zeigt diesen Cylinder von Vorne ohne
                              Faͤcher, wie die Saiten von einem Vorsprunge auf den andern hin gespannt
                              sind. Die blaue Linie unter der Weife (die aber, wie die Redaction des Repertory bemerkt, im Originale fehlte) am Grunde des
                              Windzuges bedeutet eine Fuͤtterrung von Zinn. Das Rad wird wie an dem
                              gewoͤhnlichen Fachbrette umgetrieben.
                           Das Materiale, aus welchem diese Maschine verfertigt wird, so wie die Groͤße
                              derselben kann nach Belieben gewaͤhlt werden; nur muß immer das hier in den
                              Figuren angegebene Verhaͤltniß beachtet werden.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
