| Titel: | Neue und verbesserte Methode, Brennmaterial bei Dampf-Maschinen und Oefen überhaupt zu ersparen und den Rauch zu verbrennen, worauf Josiah Parker, Worsted-Fabrikant zu Borough of Warwik, dd. 9. Mai 1820, ein Patent erhielt. | 
| Fundstelle: | Band 10, Jahrgang 1823, Nr. LXXIII., S. 412 | 
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                        LXXIII.
                        Neue und verbesserte Methode, Brennmaterial bei Dampf-Maschinen und Oefen überhaupt zu ersparen und den Rauch zu verbrennen,
                           worauf Josiah Parker, Worsted-Fabrikant zu Borough of Warwik, dd. 9. Mai 1820, ein Patent erhielt.
                        Aus dem Repertory of Arts et Manufactures etc. N. 250. Maͤrz 1823. S. 198.
                        Mit Abbildungen auf Tab. VIII.
                        Parker, verbesserte Methode, Brennmaterial zu ersparen.
                        
                     
                        
                           Diese verbesserte Methode besteht in einer neuen Anwendung und
                              Anordnung gewisser bereits bekannter und gebrauchter Theile und Grundsaͤze,
                              und in Abaͤnderung des Baues der gewoͤhnlichen Oefen, wodurch ein Ofen
                              entsteht, der vor den an Dampf- und Braukeßeln gewoͤhnlichen Oefen bedeutende
                              Vorzuͤge besizt, welche besonders darin bestehen, daß mehr Rauch und
                              brennbares Gas, so wie es aus dem Brennmateriale aufsteigt, verbrannt wird, als auf
                              die gewoͤhnliche Weise, wo es zum Verluste des Fabrikanten und zur Belaͤstigung
                              der Nachbarschaft bei dem Schornsteine hinausfahrt, nicht moͤglich ist. Um
                              diese Verbrennung zu bewirken, wird die ganze Rauchsaͤule, oder wenigstens
                              der groͤßte Theil derselben, dem Feuer so nahe gefuͤhrt, daß sie darin
                              entzuͤndet, und entweder ganz oder groͤßten Theils verbrannt wird.
                           Fig. 18.
                              zeigt einen Seiten-Aufriß der Außenseite des Kessels und des Mauerwerkes;
                           Fig. 19.
                              einen Langendurchschnitt durch die Mitte, um den innern Bau des Ofens
                              darzustellen;
                           Fig. 20.
                              einen Querdurchschnitt des Feuerherdes, und
                           Fig. 21.
                              einen horizontalen Durchschnitt unter dem Boden des Kessels: dieselben Buchstaben
                              bezeichnen denselben Gegenstand.
                           A ist der Koͤrper oder jener Theil des Ofens,
                              welcher zur Aufnahme des Brennmateriales waͤhrend des Verbrennens desselben
                              bestimmt ist. Er ist auf gewoͤhnliche Art aus Baksteinen gebaut, und mit
                              einem Luftzuge durch den Rost, b, b, aus der Aschengrube
                              B herauf versehen, welche, um der Luft den freiesten
                              Zutritt zu gestatten, und die Asche und Loͤschkohlen leicht beseitigen zu
                              koͤnnen, an einer Seite ganz offen ist. Die Kohlen oder die Brennmaterialien
                              uͤberhaupt werden durch das Schuͤrloch C
                              eingeschuͤrt, welches außen mit den Thuͤrchen, dd, versehen ist, die theils zum
                              Nachschuͤren, theils zum Aufschuͤren geoͤffnet, waͤhrend
                              der Ofen aber im Gange steht, sorgfaͤltig geschlossen werden muͤssen.
                              Dieses Schuͤrloch besteht aus Platten von Gußeisen, oder aus einem anderen
                              schiklichen Materiale, und bildet eine Art von Trog, der von der aͤußeren
                              Mauer des Ofens bis zum Roste hinlaͤuft, und so breit ist, als der Abstand
                              der Mauern, welche die Aschengrube bilden, wie man in Fig. 21. deutlicher
                              sieht, wo C das Schuͤrloch mit der oberen Platte
                              vorstellt, welche man sich hier als abgehoben denken muß, um die Lage der
                              Mittelscheidewand e zu zeigen, an welche die
                              Thuͤrchen dd sich schließen. Diese obere
                              Platte ist nicht vollkommen fest gemacht, sondern kann sich ausdehnen und
                              zusammenziehen, so daß sie durch die Einwirkung des Feuers nicht zersprengt wird.
                              Das Schuͤrloch neigt sich etwas schief gegen das Feuer hin, und wird von
                              Eisenstangen, aa, die quer uͤber die
                              Aschengrube laufen, getragen. Das Mauerwerk uͤber dem Schuͤrloche zur
                              Bildung des Zuges um den Kessel wird von den eisernen Traͤgern cc gestuͤzt, so daß oben uͤber der
                              Platte ein kleiner Raum leer gelassen bleibt, damit man, noͤthigen Falles,
                              ohne alle Beschaͤdigung des Mauerwerkes zu dem Kessel gelangen kann. Dieser
                              leere Raum wird durch einen kleinen Schieber, TT,
                              in Fig. 18
                              und 20
                              geschlossen, damit keine Luft durch kann: der Schieber ist mittelst Schrauben, oder
                              auf irgend eine andere Weise befestigt, und schließt auf seiner oberen
                              Flaͤche. Der Kessel D ist in Mauerwerk, NN, so eingeschlossen, daß er einen Zug, EE, um sich her bildet, wie man in Fig. 21 sieht. F ist ein breiter flacher Zug, unter dem Boden des
                              Kessels, damit die Flamme und der Rauch von dem Koͤrper des Ofens, wo das
                              Feuer brennt, frei in den Zug EE durch die
                              Oeffnung G bis zu dem aͤußersten Ende des Kessels
                              gelangen koͤnnen, wo sie aufsteigen, und, nachdem sie rings umher in dem Zuge
                              EE gelaufen sind, in den Schornstein H entweichen, wie die Pfeile in dem horizontalen
                              Durchschnitte Fig.
                                 4. andeuten. Im Schornsteine ist eine sich drehende Platte, oder ein
                              Dampfer, bei I angebracht, welcher zur erfoderlichen
                              Regulirung des Luftzuges durch das Feuer sowohl, als durch die Zuͤge dient.
                              Dieser Daͤmpfer I kann geoͤffnet oder
                              geschlossen werden, je nachdem man den kleinen Hebel i
                              stellt, welcher an der Achse desselben außen an dem Schornsteine befestigt, und
                              durch das Sperr-Rad, k, in jeder beliebigen Lage
                              erhalten werden kann. K ist die Dampfroͤhre,
                              welche den Dampf aus dem Kessel nach jeder beliebigen Richtung leitet, um die
                              Maschine zu treiben. L ist die Sicherheits-Klappe. M ist das Hauptloch oben an dem Kessel, durch welches
                              ein Arbeiter in denselben zur Reinigung und Ausbesserung hineinsteigen kann.
                           Um nun den Rauch und das brennbare Gas zu verbrennen, wird eine lange schmale
                              Oeffnung in jenem Theile des Ofens angebracht, den man gewoͤhnlich die
                              Bruͤke nennt, oder, mit einem Worte, dort, wo aller Rauch und alle Flamme,
                              sobald beide sich aus dem Brennmaterials entwikelt haben, durchziehen muß, um in den
                              Schornstein zu gelangen. Diese Bruͤke ist an dieser Stelle verengt, so daß
                              die Rauchsaͤule, die der Einwirkung der Luftsaͤule ausgesezt ist, klein
                              genug wird, um verzehrt werden zu koͤnnen. Diese Oeffnung der Bruͤke
                              zeigt O in Fig. 21; sie ist so lang,
                              als die Oeffnung, durch welche Rauch und Flamme muß, breit ist. Die Oeffnung O steht gerade zu mit dem untern Theile der Aschengrube
                              B in Verbindung (oder mit irgend einem anderen Orte,
                              wo die Luft rein und unverbrannt ist) und zwar durch die Oeffnung PP, Fig. 19, welche auch
                              durch die punctirten Linien vv, in Fig. 20, angedeutet ist.
                              Durch diese Vorrichtung gelangt, ohne den Feuerzug zu hindern, ein reissender Strom
                              atmosphaͤrischer Luft bei O in den Ofen, und
                              trifft Flamme und Rauch bei dem Durchgange uͤber die Bruͤke, wo diese
                              unmittelbar das Feuer verlassen. Indem dieser Luftstrom sich mit dem erhizten Rauche
                              verbindet, sezt er denselben in den Stand, in dem Zuge F
                              unter dem Kessel wirklich zu verbrennen. Auf diese Weise geht nur wenig Rauch durch
                              den Schornstein, und folglich wird Feuer-Material erspart. Der untere Theil des
                              Luftzuges PP, welcher mit der Aschengrube in
                              Verbindung steht, ist mit einer Thuͤre oder Klappe R versehen, um die Menge der Luft zu bestimmen, welche durch die Oeffnung
                              O in der Bruͤke aufsteigen und daselbst den
                              Rauch zerstoͤren soll. Diese Thuͤre kann mittelst des kleinen
                              Zahnstokes r, der mit der Thuͤre R durch die kleine Kette s,
                              welche uͤber die Rolle t laͤuft, in
                              Verbindung steht, von dem Heizer geoͤffnet und geschlossen werden. In einigen
                              Faͤllen wird es gut seyn, einen duͤnnen Luft-Strom an mehr dann einem
                              Orte in den Ofen zu lassen, wo dann die Oeffnung, durch welche der Rauch durch soll,
                              dort verengt werden muß, wo das zweite Luftloch angebracht wird, damit man die in
                              dem Rauche enthaltene Hize mehr concentriren kann. Wo mehr als eine Oeffnung
                              angebracht ist, muß jede derselben mit einem besonderen Regulator und mit obigem
                              Apparate versehen seyn. Die Oeffnung O, in Fig. 2. u. 4, ist mit
                              eisernen Platten eingefaßt, um die Baksteine gegen Abstoßen zu sichern, und diese
                              selbst zu verstaͤrken.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
